Die Vielfalt der Sprachen im Burgenland als Bilderwörterbuch

Die Vielfalt der Sprachen im
Burgenland als Bilderwörterbuch
kipengeri alavengeri kenva – képes szótár – slikovni riječnik –
büldaweatabiachl Romanes – Ungarisch – Kroatisch – Hianzisch
Thema
Das Projekt „Die Vielfalt der Sprachen im Burgenland –
Bilderwörterbuch“ soll den Menschen aufzeigen, welche
Sprachen es im Burgenland gibt. Weiters wird durch das
vielfältige Angebot des Projektes auch eine Form von
Integration und Identität geschaffen. Durch die Vielfalt des
Projektes hat auch jeder die Möglichkeit, sich näher mit der
Kultur und der Sprache der Volksgruppen im Burgenland
auseinander zu setzten sowie sich auszutauschen, um
Erfahrungen zu sammeln.
Außerdem soll der Kulturstellenwert der Volksgruppen im
Burgenland damit erlebbar gemacht und gestärkt werden.
Mit dem Projekt kann eine wesentliche Voraussetzung dafür
geschaffen werden, dass die Sprachen der Volksgruppen im
Burgenland erhalten bleiben.
Aktionen
Mittels dieses Bilderwörterbuches wollen wir die Sprachen
der Volksgruppen im Burgenland an die nächste Generation
weiter geben! Ein sehr wichtiger Aspekt beim Projekt ist
auch der künstlerische Austausch von Roma KünstlerInnen
und Nicht-Roma KünstlerInnen.
Grundlagen des Bilderwörterbuches in vier Sprachen sind:
• Geschichte, Herkunft, Abstammung und Kultur der Sprachen
• Wurzeln der Sprache (Zahlworte, Farben, Körperteile, Grammatik, Dialekte usw.)
• Verwandte Wörter in Romanes, Ungarisch, Kroatisch und Hianzisch
• Weitergabe der Sprachen an die nächste Generation
und interessierte Menschen, die gerne die Sprachen lernen möchten
Das Bilderwörterbuch soll durch seinen Aufbau auch etwas
über die Geschichte der Volksgruppen im Burgenland
erzählen. Die Ausführung des Bilderwörterbuches wird von
zwei Künstlern in einem Mix von Karikaturen und
Fotografien erarbeitet.
Eine mögliche zusätzliche Variante ist eine WanderAusstellung zum Buch.
Bürgerbeteiligung
Fragebögen zu den den wichtigsten Wörtern, alte Dialektbezeichnungen, Lehnwörter, Wörter, die allen Sprachen
vorkommen etc.
Kurzfilminterviews
Verein / Organisation
Verein KARIKA – Für Roma und Sinti | Andreas-Hofer-Gasse 18/2
7400 Oberwart | 0676/9306694
[email protected]
KünstlerInnen
Mmag. Doris Schamp | [email protected] | www.dorisschamp.at
Julius Horvath
eLast – Regionale e-Mobilität
Prototypenentwicklung für e-Lastenmobile zur Förderung von
emissionsfreien und nachhaltigen Mobilitätslösungen auf
Basis von regionalen Nutzungskonzepten.
Thema
Die Weiterentwicklung von regionalen Mobilitätslösungen
hinsichtlich technologischer, ökosozialer und künstlerischer Aspekte ist das zentrale Motiv. Die Idee entstand im
Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von neuartigen,
leistungsstarken e-Motoren für verschiedenste e-Mobile.
Zudem reizt die Vielfalt an Benutzungsvarianten wie z. B.
Sharing-Modelle und die Entwicklung eines nachhaltigen
Geschäftsmodells, das die Etablierung einer regionalen
Produktionsstätte beinhalten soll.
So können z.B. e-Lastenfahrräder für kurze Besorgungsfahrten, den Badeausflug mit Hund und ähnliche regionale Fahrten im Umkreis von ca. 50 km aufgrund der e-Motorisierung
bequem und abgasfrei eingesetzt werden. Auch für den
kommerziellen Bereich (z.B. Zustelldienste) bietet die Umstellung auf e-Mobilität interessante Vorteile. Darüber hinaus würden Sharing-Modelle die e-Mobilität im Allgemeinen
erhöhen. Mögliche Sponsoring- und Beteiligungsmodelle
könnten e-Mobilität für spezifische Bevölkerungsgruppen
wie z.B. Jugendliche, Senior_innen, Flüchtlinge, insbesondere
in abgelegeneren Gemeinden, verfügbar machen.
Aktionen
Auf Basis einer künstlerisch gestalteten, qualitativen
Befragungscollage sollen Nutzung und Ansprüche an e-Lastenmobile für den lokalen und regionalen, privaten und gemeinschaftlichen Einsatz erhoben werden. Die Auswertung
dieser Befragung stellt den Ausgangspunkt für die Prototypenentwicklung verschiedener e-Lastenmobile dar. Diese
sollen den erhobenen Anforderungen und den Ansprüchen
seitens der NutzerInnen optimal entgegen kommen.
Die Collage begleitet das Vorhaben bis zu dessen Ende.
So können während des gesamten Projektverlaufs weitere
Anregungen, z.B. hinsichtlich gemeinschaftlicher Benutzungsvarianten, eingebracht werden. Zudem garantiert die
Fortführung der Collage eine umfassende Dokumentation
des Projekts.
Anhand des entstandenen dichten Bildes und der damit
verbundenen Menge an Datenmaterial erfolgt die Fertigung
der Prototypen.
Im Rahmen der erarbeiteten Sharing-Modelle werden
diese getestet. Parallel dazu erfolgt die Entwicklung eines
nachhaltigen Geschäftsmodells. Die e-Lastenmobile sollen
typisch für die Region in der Region gebaut und somit das
Südburgenland als zukunftsorientierter, innovativer Standort unterstrichen werden.
Im Projekt enthalten sind somit die Entwicklung und der
Bau von Prototypen, die Ausarbeitung von möglichen Mobilitäts- bzw. Sharing-Konzepten und die Entwicklung eines
soliden Geschäftsmodells für eine regionale Produktion.
Bürgerbeteiligung
„Das kreative Bürgerbeteiligungserhebungsspiel“
Eine flexible, e-Lastische Collage aus einer Vielzahl an
Gestaltungsvarianten für e-Mobilitätslösungen soll beteiligte
BürgerInnen durch eigene Aktionen anregen, ihre Ideen,
Wünsche und Ansprüche an ein e-Lastenmobil zu formulieren, (neu) zu gruppieren und/oder zu ergänzen, sodass
eine neue Collage als Basis für die Prototypenentwicklung
entsteht.
Verein / Organisation
Collegium Sponte – Wissenschaftlicher Verein für Umwelttechnik
Deutsch Tschantschendorf 72 | 7544 Tobaj
0660 3525950 | [email protected]
KünstlerInnen
Florian Lang
[email protected]
www.florianlang.com
Designentwicklung und
Textilproduktion in Oberwart
... als erste experimentelle Werkstätte und zeitgemäße Antwort
auf die Schließung der Triumph Gmbh sowie als Versuch, das
Vertrauen in die Textilproduktion wiederzufinden.
Thema
Die Frauenarbeitslosigkeit ist im Südburgenland hoch. Das
Projekt soll zur Sensibilisierung und Aufwertung der Textilbranche als mögliche kleinstrukturierte Beschäftigungsmöglichkeit in der Region Südburgenland beitragen.
Zum Beispiel ist seit Juli 2015 die Produktion in der Triumph
GesmbH eingestellt. Die Textilindustrie hat im südlichen
Burgenland besonders als Arbeitgeberin für Frauen Tradition. Das Projekt soll an diese Tradition anschließen und
zwar mit Ideen zum Upcycling, zur Designentwicklung und
zu Nähwerkstätten.
Aktionen
• Design-Werkstatt: Unterstützt von Designerinnen und Künstlerinnen arbeiten die Werkstättenakteurinnen (Schülerinnen und interessierte Frauen) auf Basis ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse experimentell an der
Gestaltung von Textilien
• Nähwerkstatt: Die Akteurinnen stellen in Begleitung von Expertinnen (Künstlerinnen, Schneiderinnen) Textil produkte her.
• Offene Denkwerkstatt: Unterschiedliche regionale
Akteurinnen (Fachfrauen, interessierte Bürgerinnen, Schülerinnen, Repräsentantinnen von Kunst, Design, Wirtschaft und Industrie) denken und diskutieren die Etablierung einer für die Region maßgeschneiderten,
ständigen Design-Werkstatt und Textil-Manufaktur.
• Produktpräsentation in Form einer Modenschau oder
Textil-Ausstellung kombiniert mit den Ergebnissen der
Denkwerkstatt.
Bürgerbeteiligung
Interessierte und Frauen aus der Region, Fachfrauen aus
verschiedensten Bereichen und SchülerInnen der Höheren
Bundeslehranstalt für Mode als Teilnehmerinnen der
Denkwerkstatt und/oder der Entwicklungswerkstätten
Verein / Organisation
Verein Frauen für Frauen Burgenland Frauen-, Mädchen und Familienberatung Oberwart
Prinz-Eugenstraße 12 | 7400 Oberwart
03352 33855 | [email protected]
Frauen- und Mädchenberatung Jennersdorf
Hauptstraße 27 | 8380 Jennersdorf
[email protected]
KünstlerInnen
Petra Mark
[email protected]
www.petramark.de
und weitere angefragte Künstlerinnen
Musik- und Sprachaustausch
im Dialog
Gemeinsam mit Flüchtlingen wird ein Projekt entwickelt und umgesetzt,
das über gemeinsames Musizieren und multilingualen Sprachaustausch
das Verständnis für die verschiedenen Lebensrealitäten erleichtert.
Thema
Das seit Juni 2015 eröffnete „Diakonie Forum Oberwart“
stellt eine Begegnungsstätte für Menschen mit oder ohne
Flucht- oder Migrationsgeschichte, für die länger ansässige
und für die erst kürzlich hinzugezogene Bevölkerung dar.
Bei der Eröffnung des Diakonie Forums im Juni 2015 hatte
auch die „Weltband“ von Karin Bindu, bestehend aus afghanischen und somalischen Asylwerber*innen einen Auftritt,
der bei den Gästen sehr gut ankam. Musik und („fremde“)
Sprachen können ein Interesse aneinander wecken, das in
weiterer Folge zu einem tieferen Verständnis unterschiedlicher Lebensrealitäten führen kann.
Die Künstlerin ist seit zwei Jahren als Referentin des
burgenländischen Volksliedwerkes musikalisch mit
Asylwerber*innen aus Rechnitz mit dem Projekt „Interkultureller mobiler Musikunterricht“ aktiv und hatte mit den
Musiker*innen bereits mehrmals erfolgreiche Auftritte im
Burgenland, der Steiermark und in Wien.
Aktionen
Jede Sprache eröffnet ein neues Fenster zur Welt, und Musik
ist die universelle Sprache der Menschheit. Musiktraditionen der verschiedenen Weltgegenden vermitteln Interesse
und erfahrbare Emotionen für das sogenannte „Fremde“
und lassen bei näherer Beschäftigung mitunter sehr viel
„Eigenes“ erkennen.
Klient*innen des Forums erhalten die Möglichkeit, ihre
Lieblingslieder / Musikstücke / Gedichte vorzustellen,
aufzunehmen und in der Gruppe mit einfachen Begleitinstrumenten wie Perkussion, Flöten, Maultrommeln, Gitarrenbegleitung einzustudieren. Die Gruppe nimmt im Verlauf
des gesamten Projektes an Entscheidungen bezüglich Inhalt
und Aktivitäten teil.
Eine Auswahl der so entstehenden Sammlung an Liedern,
Musikstücken und Gedichten wird in einer Publikation in
der jeweiligen Originalsprache mit deutscher Übersetzung
aufgearbeitet.
Gastreferent*innen aus dem Bereich der Musik und Literatur bringen durch Workshops, Lesungen und Schreibwerkstätten zusätzliche Inspirationen, Kontakte, Begegnungsund Aktionsmöglichkeiten.
Im Rahmen des gemeinsamen Musizierens sollen auch die
sprachlichen Kompetenzen der Flüchtlinge in den Vordergrund gestellt werden. Die Teilnehmer*innen des Projekts
können sich gegenseitig die für sie relevanten, basalen
Kenntnisse ihrer Herkunftssprache vermitteln. Sie können
darüber reflektieren, welche Wahrnehmungsschemata,
welche Weltsicht mit den verschiedenen Sprachen vermittelt
werden. Dem Deutschen als Sprache der Mehrheitsbevölkerung wird dabei ein besonderes Gewicht zukommen.
Lehrbücher wie „Musik und Kunst im Unterricht Deutsch
als Fremdsprache“ von Wicke und Rottmann werden als
Inspiration und Erfahrungsschatz herangezogen und um die
Dimension der Mehrsprachigkeit erweitert.
Das Projekt umfasst zudem Kooperationen mit Schulen, in
denen Themen wie Flucht, Migration und Globalisierung mit
musikethnologischen Informationen kombiniert werden,
um den Schüler*innen migrationsgesellschaftliche
Tatsachen näher zu bringen.
Konkretes Arbeitsprodukt ist ein transkulturelles Liederund Textbuch.
Bürgerbeteiligung
In einer Auftaktveranstaltung mit allgemeiner Information
und einem „Weltcafé“ zu Beginn des Projektes werden Ideen
und Bedürfnisse der Interessent*innen an verschiedenen
Thementischen erarbeitet und auf Flip Charts präsentiert.
Verein / Organisation
Diakonie Flüchtlingsdienst gem. GmbH
Wiener Straße 1 | 7400 Oberwart
0664 88302332 | [email protected]
www.diakoniebgld.at/diakonie-forum.html
KünstlerInnen
Karin Bindu
[email protected]
www.rhythmuse.at
Oberwart blüht auf
Bewusstseinsbildung der Bevölkerung für naturnahe, ökologische
Grünraumbewirtschaftung (in der Folge auch private Gartenbewirtschaftung) mithilfe von Blumen- und Staudenflächen im öffentlichen
Raum und Dokumentation dieser durch einen Fotokünstler
Thema
Wie viel Kunst braucht die Natur? Rasenflächen sind nicht
mehr zeitgemäß und kosten zudem viel Arbeit und Geld.
Deswegen sollen sie nach und nach in bunte Blumenwiesen
verwandelt werden. Uns lag daran, ein Projekt zu schaffen,
bei dem die klassischen Ansätze von „moralisch orientierter“
Ökonomie (Nachhaltigkeit, Naturnähe, ...) und der Wunsch
nach einer zeitgemäßen Bepflanzung von urbanen Grünflächen (jährlich wiederkehrende Stauden statt tristen Rasenflächen und Wegwerfblumen) vereint werden. Wir sehen
das Projekt im Sinne des Trends des „Guerilla Gardening“
als gestaltenden Eingriff, der durch einen Künstler mit der
Kamera festgehalten und dokumentiert wird.
Das Ergebnis soll zeigen, dass Kunst und Natur kein Widerspruch sein müssen, und damit eine Bewusstseinsbildung
für die ökologische Bepflanzung von öffentlichen Naturflächen provozieren.
Aktionen
Im Rahmen des Projektes „Oberwart blüht auf“ sollen Kreisverkehre, Verkehrsinseln und andere strategisch wichtige
Grünflächen auf nachhaltige Weise mit Stauden und Sommerblumen, die sich von selber aussäen, bepflanzt werden.
Diese ziehen Bienen und andere nützliche Insekten an und
ermöglichen der Bevölkerung, dem Kreislauf der Natur zu
folgen und ein Gefühl für eine neue Ästhetik zu gewinnen.
Auf künstlich im Glashaus gezogene Topfblumen aus dem
Ausland, die aufgrund der weiten Transporte einen hohen
CO2-Ausstoß verursachen, und die üblichen tristen Rasenflächen, die einen intensiven Dünger- und Pestizideinsatz
sowie Arbeitsaufwand mit sich bringen, wird bewusst
verzichtet.
Das Projekt soll zeigen, dass auch Beete, die nicht klinisch,
steril und arbeitsintensiv sind, eine eigene Ästhetik hervorbringen. Kunst und Natur verschmelzen in einer harmonischen Symbiose.
Der Künstler Christian Ringbauer wird das Projekt im
Rahmen einer Fotoserie festhalten, die im Rahmen einer
Ausstellung publik gemacht werden soll.
Bürgerbeteiligung
Die Bevölkerung soll zum Einen bei der Betreuung der
Flächen mit eingebunden werden. Zum Anderen soll sie eingeladen werden, die Idee mit zu tragen. Geplant ist auch ein
Fest mit Ausgabe von Samenpackerln und Informationen
zum ökologischen Gartenbau.
Verein / Organisation
Verein „Oberwart blüht auf“
Pfarrwiesengasse 38 | 7400 Oberwart
0664/1388996
[email protected] | http://oberwartbluehtauf.wordpress.com
KünstlerInnen
Christian Ringbauer
[email protected]
www.christianringbauer.at
Rail Arts Pannonia
Das Südburgenland ist ein typisches Pendlerland. Durch laterales
Denken und einen künstlerisch-poetischen Zugang soll das gerade
für eine solche Region wichtige Thema (öffentliche) Mobilität aus
einem neuen Blickwinkel beleuchtet werden.
Thema
Das Südburgenland ist sowohl mit den Nachteilen als auch
mit den Chancen gesegnet, die für periphere Regionen in
Österreich charakteristisch sind: den Problemen Abwanderung, fehlende Arbeitsplätze, Überalterung und Perspektivenlosigkeit stehen beispielsweise Idylle, unberührte Natur
oder günstige Wohnkosten gegenüber.
Gerade im Pendlerland Nr. 1 ist die Schaffung einer leistbaren und zukunftssicheren Mobilität essentiell, damit die
Menschen in der Region wohnen/bleiben können.
Das Bewusstsein dafür, dass auch in peripheren Regionen
eine sozial, ökologisch und ökonomisch verträgliche Mobilität möglich gemacht werden muss und kann, spiegelt
sich in vielen Initiativen und Konzepten wider – und auch in
erfolgreichen Referenzprojekten in ganz Europa. Konkrete
Konzepte beziehen sich aber vor allem auf die technische
Art der Umsetzung. Dieser „vernunftgeleitete“ Ansatz
alleine reicht nicht aus und sollte durch einen künstlerischpoetischen Zugang erweitert und ergänzt werden.
Aktionen
• Wie muss Öffentlicher Verkehr aussehen, damit die
AutofahrerInnen umsteigen? Welche Verkehrsmittel wünscht sich die Bevölkerung? Wie könnte mein Schul-, Arbeits-, Freizeitweg aussehen, der für mich bequem und
leistbar und für die Umwelt möglichst wenig belastend ist?
Gemeinsame Erarbeitung des Themas durch Künstler Innen und PendlerInnen; Einbeziehung von Schulen. Ergebnis in Form eines Planspiels oder Brettspiels: „Pendler ärgere dich nicht“ – ähnlich DKT – bei dem der
Nutzen (sozial, ökologisch, kulturell,…) zwischen
Regionen im Südburgenland maximiert werden muss und der Schaden (Umwelt, Unfälle, Kosten) minimiert werden soll.
• Konkrete Visualisierung, als ob der Zug schon wieder fahren würde:
Fiktive Fahrpläne, Netzpläne, Tarifmodelle/Ticket systeme, „Thermenzüge“, Verbindung zu Thermen- und Weinregion, Angebote/Packages, Vision vom
„idealen Verkehrsknoten Oberwart“, etc. in Form von Plakaten oder Postkarten.
• Offener Fotowettbewerb zum Thema: Niedergang der Region vs. Ideen für den/Zeichen des Aufbruch(s)
• Mobilitätsvisionen für den Bezirk Oberwart, z.B. auch in Form von Visualisierungen;
Siehe: Postkarte vom Hauptplatz in Oberwart vom
Anfang des 20. Jahrhunderts
Bürgerbeteiligung
Bürgerbeteiligungsforum, Fotowettbewerb, Einbindung
von Schulen
Verein / Organisation
Verein Schiene Südburgenland (VSS)
Freunde der Museumsbahn Oberwart - Oberschützen
7432 Oberschützen, Bahnhofstraße 14
Tel und Fax: +43 3353 61167
[email protected]
Initiative Südburgenland Pro Bahn
Johanna Glaser - Dietrich Wertz - Christoph Wachholder
www.probahn.wordpress.com
0676 / 677 47 41
Künstler
Andreas Lehner
[email protected]
www.dade.at
und weitere junge KünstlerInnen, die gerade angefragt werden
Obsterwart
In vielen privaten Gärten gedeihen Obst, Gemüse und Kräuter,
die von ihren BesitzerInnen nicht verbraucht werden. Über die
benutzbare Installation Obsterwart soll diese Ressource
anderen Menschen vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
Thema
Anna betrachtet die schönen Ilzer Rosenäpfel auf dem
Baum in ihrem Garten – vor allem die vielen, die schon
herunter gefallen sind. Leider kann sie unmöglich alle verarbeiten. Auch fällt ihr das Ernten und Bücken zunehmend
schwerer. Ungefähr zeitgleich kauft Thomas etwa 300 Meter
weiter im Supermarkt ein Kilo Bio Gala Äpfel aus Neuseeland um 3,99 Euro.
In vielen privaten Gärten gedeiht mehr Obst und Gemüse,
als die BesitzerInnen selbst verbrauchen können. Das Konzept des „Kaufens aus der Region“ wird hier zum „Schenken
und Beschenktwerden im Ort“ weiter gedacht.
Aktionen
An einem öffentlich zugänglichen Ort wird ein Lager installiert. Dieses erhält die Form einer Frucht (z.B. eines Apfels)
mit einem Durchmesser von etwa zwei bis vier Metern. In
diese Frucht sind von mehreren Seiten Boxen eingelassen,
die in etwa so funktionieren wie Schließfächer, allerdings
mit einer Glasscheibe ausgestattet und eventuell völlig frei
für jede/n zugänglich sind.
Idealerweise werden einige Boxen als solarstrombetriebe
Kühlkammern konstruiert, bzw. ein Kühlschrank in das
Ensemble integriert. Als Werkstoff werden Holz und/oder
Mauerwerk bevorzugt; für die gerundete Oberfläche der
Fruchtform könnte auch Kunststoff oder versiegeltes
Pappmaché zum Einsatz kommen.
Befüllt werden die Boxen mit überschüssigem Obst und
Gemüse aus lokalen Gärten. Abgeholt werden kann es
prinzipiell von jeder/m, die/der es gerne verzehren möchte.
An den Boxen werden Fotos angebracht, die den
Herkunftsort der Nahrungsmittel zeigen.
Obsterwart ist aber kein klassisches Sozialprojekt
(„kostenlose Lebensmittel für Arme“). Menschen mit
geringen finanziellen Mitteln sind hier ebenso willkommen
wie alle anderen. Für alle OberwarterInnen soll ein Ort
entstehen, der erfahrbar macht, welche Kostbarkeiten –
darunter vielleicht sogar alte Obstsorten, Kräuter, etc. – bei
entsprechender Organisation ganz unentgeltlich aus der
unmittelbaren Nähe bezogen werden können.
Bürgerbeteiligung
Mit einem Team von Jugendlichen / jungen Erwachsenen
wird Obsterwart geplant und gebaut. Hierzu gehört in erster
Linie die Herstellung des Boxen-Ensembles in Fruchtform.
Auch das Design soll unter ästhetischen, nutzungsrelevanten und ortsspezifischen Gesichtspunkten mit der Gruppe
konkretisiert werden.
Außerdem gestalten die Jugendlichen / jungen Erwachsenen
Werbematerialien und eventuell eine App oder Internetseite, die den jeweils aktuellen Lagerbestand von
Obsterwart einsehbar macht.
Allen Menschen vor Ort steht es frei, sich an dem Projekt zu
beteiligen – entweder als SpenderIn von Obst oder Gemüse
aus dem eigenen Garten, als AbholerIn oder beides.
Außerdem wird eine Betreuung für Obsterwart
notwendig sein.
Verein / Organisation
EB Plus – ARGE Energieberatung & Umweltbildung
Roseggergasse 33-35/2 | 1160 Wien
01 667 20 13
[email protected] | www.ebplus.at
KünstlerInnen
Jörg Jozwiak
[email protected]
www.jozwiak.org
Social Design –
Arts of Innovation
Eigeninitiative verknüpft mit
kreativer künstlerischer Arbeit
Social Design ist ein relativ junger Begriff. Dieser
umschreibt ein Arbeitsfeld, das aus dem Produktdesign
entstanden ist und sich im Laufe der Zeit zu einem
eigenen Bereich im Design und Kunstsektor entwickelt hat.
Social Design weitet den Begriff Design in Gebiete aus,
die mehr der Soziologie, den Gesellschaftswissenschaften
und den Künsten als Aufgabenbereich zugeordnet
werden und tritt damit in Opposition zum klassischen
Designbegriff, der mehr oder weniger nur das
Industriedesign umfasst.
Durch den Versuch, Produkte/Dienstleistungen „sozial
verträglich“ zu gestalten und auf die gesellschaftlichen
Umstände einzugehen, ist den gestaltenden
KünstlerInnen und DesignerInnen klar geworden, dass
Produkte, aber auch künstlerische Arbeitsergebnisse
gesellschaftsverändernd wirken und umgekehrt. Der
Kunstbereich Social Design befasst sich also gerade mit
diesem Phänomen der gegenseitigen Beeinflussung von
Gestaltung und Gesellschaft in sehr bewusster Art
und Weise.
Social Design hatte sich damit immer weiter in das
Spannungsfeld von Kunst und Gesellschaft begeben.
Die Universität der Angewandten Kunst in Wien
bezeichnet daher Social Design auch als „Arts of
Innovation“.
Das Offene Haus Oberwart (OHO) hat mit seiner Arbeit
immer wieder gezeigt, dass kritische künstlerische
Auseinandersetzungen mit regionalen Themen und
Problemstellungen zu sehr überraschenden Ergebnissen
führen können. Mit dem Projekt „Social Design am
Lande“ möchte das OHO einen Schritt weitergehen.
Die Frage der Eigeninitiative
Eigeninitiative - gibt es das noch in einer wirtschaftlich
streng durchorganisierten und reglementierten Welt?
Sind Entwicklungs- und Innovationsprogramme für
Regional- und Stadtentwicklung nicht schon längst das
tägliche Brot von Beraterfirmen und Agenturen? Oft
fragen wir uns, wenn wir diese Konzepte lesen: Was hat
das mit uns zu tun? Sind solche Konzepte wirklich
bürgernah, treffsicher und finanziell auch umsetzbar?
Das Projekt „Social Design am Lande“ versucht, zwei
Herangehensweisen zu verknüpfen: Die Eigeninitiative
und die kreative, künstlerische Arbeit. So sollen
einander beide Herangehensweisen befruchten.
Offenes Haus oberwart
7400 Oberwart * Lisztgasse 12
Telefon 03352-38555 * [email protected]
WWW.OHO.AT