Ausgabe Nr. 17 – Tanzbiennale Januar 2016

THEATER-MAGAZIN
Ausgabe Nr. 17 – Tanzbiennale Januar 2016
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TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Grenzenlos bewegend
Die Tanzbiennale Heidelberg 2016
Von Hubertus Martin Mayr
Als die Tanzbiennale Heidelberg
2014 zum ersten Mal stattfand, konnte sie bereits als Festival vielfältiger
Grenzgänge überzeugen – nicht nur
hinsichtlich der ästhetischen Formen
des reichhaltigen Tanzangebotes, das
sie auf den verschiedenen Bühnen der
Stadt Heidelberg präsentierte: Als
gemeinsame Initiative einer städtischen Institution und eines Theaters
der freien Szene, der „Tanzallianz“
aus Theater und Orchester Heidelberg und UnterwegsTheater, schlug
sie erfolgreich eine Brücke zwischen
zwei künstlerischen Welten, wie sie
unterschiedlicher nicht sein könnten.
Mit beeindruckenden Gastspielen
von nah und fern entpuppte sie sich
nicht nur als eine Plattform für internationale Begegnungen, sondern
regte auch den künstlerischen Austausch über die Stadtgrenzen hinaus in die tänzerischen Reichtümer
des Landes Baden-Württemberg an.
Durch Tanzprojekte, die direkt auf
aktive Bürgerbeteiligung abzielten,
wurden die Grenzen zwischen Bühne und Publikumsraum aufgeweicht
und der Besucher und seine individuelle Erfahrung in den Mittelpunkt
gerückt.
Die Tanzbiennale Heidelberg
präsentiert sich 2016 wieder mit ei- Bürgermeister für Familie, Soziales und Kultur Dr. Joachim Gerner mit dem künstnem anspruchsvollen programmati- lerischen Leitungsteam der Tanzbiennale Heidelberg 2016: Jai Gonzales, Holger
schen Ansatz, der der ersten Edition Schultze, Nanine Linning und Bernhard Fauser (v.l.n.r). Foto: Annemone Taake
in nichts nachsteht – und dies nicht
zuletzt dank der großzügigen Unter- der Ausweitung des Angebots für ein
stützung der Stadt Heidelberg, des junges Publikum im Kinder- und
Die Tanzbiennale Heidelberg 2016
Landes Baden-Württemberg und Jugendtanztag ist zudem ein weitean sich ist natürlich ein absoluder Manfred Lautenschläger-Stif- rer Schritt gemacht, den Tanz nicht
tes Highlight für mich. Auf „Antung. Wiederum liegt der Fokus auf nur als altersunabhängige zeitgetes“ der Compagnia Alias freue
dem bewegten, kulturell offenen Di- nössische Kunstpraxis zu präsentieich mich aber ganz besonders.
alog zwischen Tanzschaffenden aus ren, sondern auch als eine individuDie virtuose Art und Weise, in der
der Region und der internationalen elle Ausdrucksform, die in Bewegung
Guilherme Botelho den nackten
Szene in dem Bestreben, die geball- bringt.
Körper inszeniert, subtil seine Gete Schaffenskraft des Landes zur
Alles in allem verspricht die
heimnisse offenbart und es schafft,
Schau zu stellen, die Stadt Heidel- Tanzbiennale Heidelberg 2016 zehn
mit ihm eine packende Geschichte
berg und das Tanzland Baden-Würt- mitreißende Tage voll überschwängzu erzählen, ohne in voyeuristische
temberg als Namen in der internati- licher Tanzerlebnisse und memorabKlischees zu verfallen oder oberonalen Tanzszene weiter zu festigen ler Begegnungen – über alle Grenzen
flächlich zu werden, ist unglaubund den Tanz unmissverständlich hinweg.
lich faszinierend und beispiellos
als wichtigen Teilbereich kulturel- > Tanzbiennale Heidelberg 2016,
in ihrer Konsequenz. Poesie pur in
ler Bildungsarbeit zu etablieren. Mit 22.-31. Januar
einer sublimen Choreografie!
Nanine Linning
Leiterin Dance Company /
Theater Heidelberg
IMPRESSUM
Das Theater-Magazin ist eine
Sonderveröffentlichung der
Rhein-Neckar-Zeitung.
Titelfoto: A. Taake
Redaktion: J. Hochstenbach
Gestaltung: N. Khalsa/A. Dziombek
Anzeigen: Andreas Miltner
(verantw.)
Druck: Heidelberger Mediengestaltung HVA GmbH
Neben der Freude auf die herausragenden Arbeiten von C. Haring und C. Rizzo freue ich mich,
selbst das Tanzbein zu schwingen:
in der Uraufführung „Quartext“
von Jai Gonzales im Rahmen
der Tanzgala Baden-Württemberg. Genussreich wird für mich
auch die anschließende VJ/DJShow von F. Felixine und C. Egin
sein, die in die offizielle „Abschlussparty“ mündet. Alle gehen
hier gemeinsam „auf eine bewegende Reise“. Nichts kann zum
Verständnis von Tanz mehr beitragen, als sich aufzuraffen und
selbst zu tanzen.
Let´s talk about dance. Nachhaltige Festivals haben den Höhepunkt in einem Ereignis, das zum
Nachdenken anregt. Das Symposium TANZ SÜD lädt dazu ein
und schließt mit „Play Dead“,
CC-Koproduktion der jungen
Choreografin Lee Meir. Erfahrung
und Schönheit des Essenziellen
kommt mit den Künstlern der
Forsythe Company, Jone San Martin und Amancio Gonzalez, mit
„About Clouds“. Sie zeigen uns
das komplette Tanz-Universum,
mit der Eleganz und Diskretion
alles wirklich Großen – was mich
sehr freut.
Bernhard Fauser
Leiter UnterwegsTheater
Jai Gonzales
Leiterin UnterwegsTheater
Das Eröffnungsgastspiel „Borderline“ aus Frankreich kombiniert in
explosiver Weise zeitgenössischen
Tanz mit Hip-Hop und Akrobatik,
„Wunschkonzert“ aus Kuba und
Deutschland dagegen ist das stille
Solo einer Frau, die an ihrer Einsamkeit zu zerbrechen droht (nach
einem Theaterstück von Franz Xaver Kroetz). Diese beiden Abende
in ihrer Unterschiedlichkeit markieren für mich beispielhaft die
ganze Vielfalt der internationalen
und baden-württembergischen
Tanzszene, wie man sie bei der
Tanzbiennale erleben kann.
Holger Schultze
Intendant Theater und Orchester
Heidelberg
Die Tanzbiennale Heidelberg bildet auch in ihrer zweiten Ausgabe das gesamte Spektrum des
Tanzes ab, was dieses Festival
besonders im Tanzjahr 2016 auszeichnet. Auf die Tanzgala Baden-Württemberg freue ich mich
dabei am meisten. Wieder werden
wundervolle Stücke der Stadtund Staatstheaterkompanien zu
sehen sein, aber auch Tanzbiennale-Neulinge sowohl aus der
freien Szene Ulm als auch aus
dem Stadttheater Pforzheim versprechen einen Abend voll Spannung und Überraschungen.
Bea Kießlinger
Kuratorin Tanzgala BadenWürttemberg
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TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Tanzbiennale 2016 –
ein Generationenprojekt
Von Hubertus Martin Mayr
Nachdrücklicher noch als vor
zwei Jahren richtet sich die
Tanzbiennale Heidelberg 2016
an eine altersmäßig möglichst
breite Gruppe von Tanzliebhabern. Mit Vorstellungen und
Mitmach-Aktivitäten für die
Allerkleinsten, Kinder und Jugendliche, aber auch einem
anspruchsvollen Angebot für
(junge) Erwachsene ist für jedes
Alter etwas dabei. Manfred Lautenschläger, der größte private
Förderer der Tanzbiennale, hat
mit seinen drei Generationen
umspannenden 78 Jahren bereits
jede dieser Altersstufen durchlaufen dürfen. In einem kurzen
Gespräch nehmen wir ihn mit
auf eine Zeitreise zu seinen tanzenden Alter Egos von früher.
> Sie
waren
in
den
1950er-Jahren im rebellischen Pubertätsalter.
Was hat Ihren Eltern
den letzten Nerv geraubt, ihre Liebe zum
Rock’n’Roll, dem Boogie
Woogie, dem Cha-ChaCha, oder lagen Ihre Interessen doch ganz woanders?
Meine Eltern konnten mit
dieser neuen Entwicklung
– wie so gut wie alle ihrer
Altersgenossen – überhaupt nichts anfangen. Für
sie war das „Negermusik“
oder „Urwaldmusik“.
> In welchen Tänzen
konnten Sie sich als Jugendlicher und junger
Erwachsener überhaupt
nicht wiedererkennen –
und warum?
> Herr Lautenschläger, was ist Mäzen Manfred Lautenschläger. Foto: Th. Schmidtkord
Ihre allerfrühste Tanzerinnerung? Auf welches Lied – oder welmh. Die Manfred Lautenschlä- Förderung darin, dass Manfred
che Musik – hat der „kleine Manger-Stiftung fördert vornehmlich Lautenschläger seinen Lebensfred“ seine Hüften geschwungen?
Projekte in der Metropolregion mittelpunkt in der Region hat und
Das war Mitte der 1950er-Jahre
Rhein-Neckar. Diese Nähe er- ihr daher in besonderer Weise verRock’n’Roll auf Bill Haleys „Rock
möglicht ihr, etwas mehr als eine bunden ist.
around the clock“, das eine Revolu„Für mich ist es wichtig, die
rein fördernde Stiftung zu sein.
tion bei uns jungen Leuten auslöste.
Den Ursprung hat die Philoso- Früchte der Arbeit zu sehen, sie in
Bill Haley war übrigens der „King of
phie der überwiegend regionalen der Nähe zu haben. Ich brauche
Rock’n’Roll“, Elvis wurde erst später
dazu hochstilisiert.
Gar nichts anfangen konnte ich mit
dem Tango. Für mich ist Tanz eine
reine Gefühlssache. Beim Tango wurde einem die Schrittfolge zu sehr eingebläut: Eins, zwei, Wie-ge-schritt …
> Auf welchen Rhythmus tanzt Manfred Lautenschläger anno 2015?
Mich juckt es noch heute, wenn aus
dem Radio „Rock around the clock“
oder „Satisfaction“ von den Stones
kommt. Da tanze ich auch solo, wenn
ich mich unbeobachtet fühle. Ich liebe außerdem Flamenco, den ich hin
und wieder mit meiner älteren Tochter tanze, neben der ich dann allerdings wie ein Tanzbär wirke.
> Welche Antwort geben Sie Ihren Enkeln, wenn diese Sie fragen, warum
Tanz so wichtig für Sie ist?
Bis jetzt haben sie noch nicht gefragt
(der Älteste ist 12 Jahre). Im Tanz
kann man einfach unglaublich seine
Gefühle ausleben.
diese Nähe, denn ich brauche
die Möglichkeit, ein Projekt aktiv begleiten zu können und ich
brauche dieses Gefühl, etwas
zu bewirken. Es ist für mich die
Bestätigung meiner Identität als
stiftender Unternehmer, als unternehmender Stifter.“
Ein Haus schwingt den „Tanzschal“
Ein Blick hinter die Kulissen: die Vorbereitungen zur 2. Tanzbiennale Heidelberg
Von Nanina Föhr
den Schriftverkehr, die für
Missverständnisse und ÜberMan sollte meinen, dass sich bei
raschungen sorgen konnten.
einem Tanzfestival die BeweWelcher Tanzliebhaber hätte
gung auf die auf der Bühne anje gedacht, dass das englische
wesenden Tänzer beschränkt.
„leg“ im technischen TheaWeit gefehlt! Ein Blick zurück
terjargon nicht als „Bein“,
auf die letzten Monate der Orsondern als „Schal“ überganisation der Tanzbiennale
setzt wird? Aber auch KuHeidelberg 2016 offenbart ein
rioses anderer Art sorgte für
ganz anderes Bild: Bewegung
Verwirrungen im Haus. So
auf allen Gebieten!
hatte etwa die Compagnia
Zum zweiten Mal bewegAlias, die das Stück „Antes“
ten sich zwei Institutionen,
aufführt, dank exzessiver
das Theater und Orchester
Nutzung einer an sich harmHeidelberg und das Unterlosen
Tastenkombination
wegsTheater, aufeinander zu
ganz ungewollt ein Bügel– im Bestreben, das Beste aus
brett, mehrere WaschmaschiBaden-Württemberg und der
nen und Kostümassistenten
Welt in einem Festival zu präfür ihre Aufführung angesentieren. Choreografen und
fordert.
Tänzer aus aller Herren LänBeschränkte sich dieser
der begannen ihre Reise zu
bewegende Austausch bisher
planen, während Techniker
nur auf die interne Kommuund ihre Crews Lastzüge voll Ebenfalls für das Publikum unsichtbar, aber hochaktiv im Einsatz für die Tanzbiennale: Die Büh- nikation über E-Mail und
Equipment packten und über nentechniker des Heidelberger Theaters bereiten eine Vorstellung vor. Foto: Florian Merdes
Telefon, so dürfen wir uns
tausende Kilometer Richtung
freuen, ab Mitte Januar 2016
Heidelberg verschifften. Aber auch verschiedenen
Ansprechpartnern Arbeits- und Organisationsaufwand dieses charmante, geschäftige Mointern, im Büroalltag, sorgten die diverser Gastkompanien musste ge- wurde dabei durch babylonische mentum auch direkt bei uns im
Vorbereitungen auf die Tanzbiennale ordnet und, falls möglich in die wohl Probleme erschwert. Bei den tech- Haus spüren zu können. Wer hätte
für viel Bewegung.
reinste Form des bürokratischen nischen Vorbereitungen geisterten gedacht, dass der Tanz nicht nur
Der
weitgefächerte
Schrift- Ausdrucks (die Exceltabelle) über- Tanz- und Technik-Fachbegriffe aus Menschen, sondern ganze Institutiverkehr zwischen Theater und setzt werden. Dieser schon immense verschiedensten Sprachen durch onen in Bewegung bringt?
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TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Eine verkehrte Welt als schwereloser Traum
Die Eröffnungsvorstellung „Borderline“ von Wang Ramirez
Von Hubertus Martin Mayr
Der große William Forsythe,
Ballett-Revolutionär und bekennender Tanz-Dekonstruktivist, bezeichnete Hip-Hop
einst als die Zukunft des
Tanzes. Betrachtet man die
Produktion „Borderline“ des
deutsch-französischen Choreografen-Duos Wang Ramirez, will man meinen, sich bereits jenseits dieser Zukunft
zu befinden.
Hip-Hop entstand Mitte der 1970er-Jahre in der
New Yorker South Bronx als
Oberbegriff für eine vielseitige Straßenkultur, aus der sowohl der Rap, die DJ-Kultur,
die Graffiti-Kunst als auch
der Breakdance hervorgingen. Letzterer Tanzstil – ursprünglich B-Boying genannt
– prägte wie kein anderer in
den letzten 40 Jahren die internationale Tanzszene. Sah
sich der Kunsttanz seit jeher Tanzwelt auf dem Kopf in „Borderline“. Foto: Agathe Poupeney
in einer Tradition verhaftet, die die Bewegungen des Tänzers nen. Der Headspin, eine Figur, in der Füßen weggezogen. Denn Sébastien
über die aufrechte Haltung, die Sta- sich der Breakdancer auf dem Kopf Ramirez und Honji Wang nehmen
bilisierung des Torsos und zentrale dreht, illustriert dies womöglich am dem Tanz jene letzte Hürde zur absoKörperachsen und -zentren theore- deutlichsten. Er stellt das antiquierte luten tänzerischen Freiheit, die auch
tisierte, radikalisierte das B-Boying Körperkonzept – zusammen mit dem der Breakdancer nicht zu meistern
alle Versuche neuerer Tanzformen, ganzen Tänzer – auf den Kopf, um vermag: die Erdanziehung. Mit Hilaus dieser Zwangsjacke auszubre- es mit einer experimentierfreudigen fe des sogenannten „Rigging“, einer
chen. Denn im Breakdance ist es Virtuosität zu konfrontieren, die al- Bühnentechnik, die es bereits in der
möglich, sich überall im Körper Ach- lem Neuen gegenüber offen ist.
Antike möglich machte, über Flasen und Zentren vorzustellen, woWenn im Hip-Hop die Tanzwelt schenzüge und eine kranähnliche Hedurch sich ganz neue Möglichkeiten bereits Kopf steht, dann wird ihr in bemaschine plötzliche Göttererscheides körperlichen Ausdrucks eröff- „Borderline“ der Boden unter den nungen über die Bühne einschweben
zu lassen, wird es den fünf
Tänzern in „Borderline“ ermöglicht, sich einem Ideal
von Schwerelosigkeit anzunähern. An fast unsichtbaren
Seilen hängend, wird ihnen
eine Leichtigkeit zuteil, die
in gleichem Maße verzaubert
wie die Wahrnehmung irritiert. Federleicht schweben sie
über den Boden, lassen sich
in der Aufwärtsbewegung
weitertragen oder geben sich
der Schwerkraft hin, um kurz
vor dem Aufprall abgefangen
und in der Bewegung zurückgerissen zu werden. Auf brutale Höhenflüge begeben sie
sich selten. Vielmehr nutzen
sie die Bühnentechnik, um
auf subtile Weise faszinierende Tanzmotive zu akzentuieren, Bewegungen aus ihrem
gewohnten Kontext zu lösen
und den Blick des Zuschauers
über die Grenzen seiner Vorstellungskraft hinweg herauszufordern.
Mit „Borderline“ ist Wang
Ramirez ein beeindruckender Kunstgriff gelungen. Ohne fehlgeleitete
Effekthascherei erweitern sie die Autonomie des Tänzerkörpers über das
Bewegungsvokabular des Hip-Hop
hinaus und zeigen gleichzeitig ganz
neue Möglichkeiten für den zeitgenössischen Tanz auf. Ein tänzerischer
Grenzgang, wie er zukunftsweisender
nicht sein könnte!
> „Borderline“, 22. Januar, 19.30 Uhr,
Marguerre-Saal
Wer bist du?
Im Rückgriff auf Andy Warhol inszeniert Chris Haring die Welt von heute
Von Alexandra Karabelas
Wer bist du? Blickt man ins Netz,
scheint die Antwort klar: Du bist, was
du preisgibst und von deinem Körper
zeigst. Im Modus ihrer permanenten
Vervielfachung bedeutet die digital
entstandende Flut von Bildern sich
selbst darstellender Menschen schlicht
eine Überfrachtung des Bewusstseins.
Ein Overkill auch der penetrant guten Laune, der zum Zusammenbruch
führen muss, diagnostizieren Chris
Haring, 1970 im Burgenland geboren,
und sein Künstlerensemble Liquid
Loft.
Sie sind, wenn man so will, Österreichs
zeitgenössische
Hauschoreografentruppe, Dauergast bei ImPulsTanz
Wien, im Tanzquartier Wien oder im
Burgtheater wegen ihrer unverwechselbaren, immer mit Film und Video
spielenden Performances: darüber,
wie sich die Menschen heute benehmen und was sie erzählen.
Ihre künstlerische Bestandsaufnahme der digitalen Welt führte sie
zu „False Colored Eyes“ als zweitem
Teil ihrer Performance-Reihe „Im-
Im Rausch der Bilder. Chris Harings Warhol-Hommage „False Colored Eyes“.
Foto: Michael Loizenbauer
ploding Portraits Inevitable“: Wie die
Vorgängerwerke ist sie ein Hybrid aus
Tanz, Videoinstallation, Spektakel, Installation und Party. Den Ankerplatz,
doppelten Boden und Spiegel hierfür
fanden sie laut Haring, der Musik,
Darstellende Kunst und Psychologie
studiert und sich im Anschluss in New
York u. a. an der Cunningham School
zum Tänzer und Performer entwickelt
hat, im künstlerischen Schaffen von
Andy Warhol: legendärer Begründer
der Pop-Art und Bruder im Geiste.
Gemeinsam mit der Rockgruppe „The
Velvet Underground“ konfrontierte
Warhol unter dem Titel „Exploding
Plastic Inevitable (E.P.I)“ sein Publikum 1966 in ersten multimedialen
Performances und Happenings mit
hart zuckenden Lichtern, hämmernden Beats und kreischenden Gitarrenklängen. In seinen zwischen 1964
und 1966 entstandenen „Screen Tests“
holte Warhol die Stars seiner Zeit nah
vor die Kamera. Minutenlang blickte
das technische Auge erbarmungslos
auf unbewegliche Gesichter. In „False
Colored Eyes“ gehen Haring und seine Truppe noch weiter. Überdimensionale Filmaufnahmen zeigen Münder,
Zungen, Zähne, Augen, nackte Beine,
Füße, glupschig aussehende Gesichter.
Davor läuft die Party, oder vielmehr:
das Material der Party – Posen, Körpergesten, Blicke, Frisuren, Gerede,
Minierzählungen von Personen von
sich selbst, der typische Habitus jener, die gesehen werden wollen, wird
zerlegt und rekonstruiert. Sie sind
ebenso wenig Individuen mehr wie die
durch vervielfältigenden Siebdruck
ihrer Bedeutung beraubten Ikonen der
Kunst zu Zeiten Warhols. Erstere seien
die Gesichter von heute, sagte Haring
in einem Interview – und lächelte.
> „False Colored Eyes“, 28. Januar,
19.30 Uhr, HebelHalle
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TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Gemeinschaften erschaffen
Ein Gespräch mit Christian Rizzo
Von Alexandra Karabelas
Christian Rizzos „D’après une histoire vraie“ ist ein Stück voll Anmut
und Ekstase, ein mediterraner männlicher Gruppentanz, zeitgenössisch
performt. Der vielseitige Künstler
leitet heute das Centre Chorégraphique National in Montpellier.
Alexandra Karabelas sprach mit
dem Choreografen über seine Arbeit.
> „D’après une histoire vraie“ ist
zum Kultstück geworden. Wie erklären Sie sich den Erfolg?
Ich bin sehr glücklich darüber. Das
Stück ist ein Geschenk. Ich habe das
Gefühl, die Menschen wollen diesen
Punkt, der dort gezeigt und erlebt
wird, erreichen: dass man eine Gemeinschaft bildet.
> Was haben Sie über das Phänomen
der Gemeinschaft herausgefunden?
Wenn wir versuchen, zu einer Gemeinschaft zu werden, sind wir immer zuerst ausgeschlossen. Damit
Gemeinschaft entsteht, braucht es
immer einen, der anfängt. Ich schaue
nach Menschen, um zusammen zu
sein, um diese Einzigartigkeit zu teilen
und etwas Gemeinsames zu schaffen.
deswegen einen Tag lang überhaupt
nicht arbeiten. Als Künstler muss
ich mich um die emotionalen Aspekte solcher Entwicklungen kümmern. Im Kapitalismus leben wir
das Konzept der Unterscheidung.
Ich aber schaue, was wir miteinander teilen und wo wir zusammen finden. Das ist meine Vision.
> „D’après une histoire vraie “,
24. Januar, 19.30 Uhr, HebelHalle
> Tanz und Choreografie sind verschiedene Dinge. Wo ordnen Sie sich ein?
Ich schaffe Choreografie, um den
Tanz zu finden. Ansonsten gibt es
kein Konzept dessen, was ich tue.
Generell glaube ich nur an zwei Konzepte: an das Konzept der Liebe und
an das der Arbeit.
> Wie kamen die Tänzer des Stückes
zu Ihnen?
> Was bedeutet das Stück für Sie Ich habe eine Audition veranstaltet,
und sie sind einfach da gewesen. Späpersönlich?
Es ging mir darum, Stereotypen im ter kam noch einer dazu. Bis heute hat
Tanz mit Männern zu hinterfragen sich an der Besetzung nichts geändert.
und neue Möglichkeiten eines Tanzes
mit Männern auszuloten. Darüber > Was steht am Anfang Ihrer Entscheidung, ein Tanzstück zu kreiehinaus wollte ich Raum für die Fraren?
ge schaffen, wo wir heute stehen. In
dem Stück arbeitete ich mit der Idee Wenn bei mir aus einem Wunsch ein
des Volkes und erforschte, wo dort großes Bedürfnis wird, zwischen mir
Männer zusammen tanzen – sei es und der anonymen Öffentlichkeit
bei Hochzeiten, im Tanz der Sufi, auf eine Form zu schaffen, die ich gerne
dem Dorfplatz in mediterranen Ge- mit ihr teilen möchte. Mache ich das
sellschaften. Ich wollte an den Punkt nicht, kann ich auch in einen Club gekommen, an dem ich mich frage, was hen und tanzen, was ich früher sehr
Tanz mir geben kann.
geliebt habe.
Forsythe-Tänzer in der
HebelHalle
Choreograf und Leiter des Centre Chorégraphique National in Montpellier Christian Rizzo. Foto: Mario Sinistaj
> Sie haben „D’après une histoire
vraie“ 2013 kreiert. Nun ist durch
die Terroranschläge in Ihrer Heimat vor wenigen Wochen ein neuer
Hintergrund entstanden.
Wir dürfen die Regionalwahlen nicht
vergessen. Die rechtsextreme Partei hat enorm zugelegt. Ich konnte
ak. Eine Zugabe zur Tanzbiennale können Tanzliebhaber mit Ione
San Martins und Amancio Gonzalez’ „About Clouds“ genießen: Im
Anschluss an die Tanzbiennale sind
sie mit diesem Stück im Rahmen
von TANZInternational am Montag,
1. Februar, um 19.30 Uhr zu Gast
beim UnterwegsTheaters in der
HebelHalle. Martin und Gonzalez
prägten über Jahrzehnte auf charismatische Weise das choreografische
Werk William Forsythes. Mit „About
Clouds“ erinnern, rekonstruieren
und verwerfen sie den Entstehungsprozess von Forsythes „Clouds After
Cranach“ aus dem Jahr 2005, einer
tänzerischen Reflexion über politische Gewalt.
> „About Clouds“, 1. Februar,
19.30 Uhr, HebelHalle
Heul’doch! Männer tanzen nicht
Auf den Spuren eines hartnäckigen Klischees
de. Männer wollen fast nie tanzen,
Frauen dagegen fast immer. Nur
zehn Prozent aller Männer tanzen gern, aber mehr als 90 Prozent aller Frauen. Ein eklatantes
Missverhältnis. Wieso wollen sich
die Kerle nicht rhythmisch bewegen? Können sie nicht? Wollen
sie nicht? Oder sind es Tradition
und Erziehung, die sie am Tanzen
hindern? Fehlt ihnen ein Gen?
„Nein, an den Genen kann‘s
nicht liegen“, erläutert Gunter
Kreutz, Professor für Systematische Musikwissenschaft an der
Universität Oldenburg, denn Tanzen liegt dem Menschen eigentlich
im Blut. Die Frühmenschen haben
entdeckt, dass gemeinsame Bewegung eine Gemeinschaft größer
erscheinen lässt – und so mögliche
Feinde abgeschreckt werden.
Brauchtumstänze sind in
Tanzende Männer in der Vorstellung „D’après
vielen Kulturen von Männern
Foto: Marc Domage
dominierte Gruppen- und Ritualtänze. Daran knüpft der Choreo- tanzt! – Dennoch erregen gemeinsam
graf Christian Rizzo in seinem Stück tanzende Männer auf der Bühne im„D‘après une histoire vraie“ an. Acht mer eine besondere Aufmerksamkeit,
Männer bilden einen Reigen der Be- und meist geht es dann um Macht
rührungen, aus dem immer wieder und Kräftemessen. Selten wird darneue Konstellationen männlicher Ri- aus ein so poetischer Tanzreigen wie
tuale auftauchen. Also doch: Mann bei Rizzo.
une histoire vraie“ von Christian Rizzo.
Was ist das bloß, mit dem Tanz und
dem Mann? Eigentlich war ja selbst
die künstlichste aller Tanzformen, das
Ballett, einmal eine Männerdomäne.
Erst mit der Entwicklung zum romantischen Ballett des 18. Jahrhunderts
trat zunehmend die weibliche Haupt-
figur, die Ballerina, ins Zentrum.
Der tanzende Mann wurde degradiert zum Träger, Helfer und
Unterstützer der Ballerina bei
ihren Bravourstücken. Er wurde
zum dritten Bein der Tänzerin,
und „meistens zum krummen“,
wie die Ballerina Marie Taglioni
gespottet haben soll. Sollte dieVerdrängung des Mannes durch Elfen
und Sylphiden zur tief empfundenen kollektiven Ablehnung dieses nun von Frauen beherrschten
Metiers geführt haben? Am Rand
der Tanzflächen stehen sie herum
und rühren sich nicht. In Tanzvorstellungen verirren sie sich ab und
zu als pflichtbewusste Begleiter.
Männer im Tanz fallen auf.
Sie irritieren per se. Sie sind die
Ausnahmen, die die Regel (Frauen) bestätigen. Und noch immer
schwingt sie mit, die vorurteilsbehaftete Diskriminierung männlicher Tänzer. Aber tanzende Männer können brutal, schön, berührend,
stark, kraftvoll, energiegeladen und
zärtlich sein – und sie tanzen, einfach
so, aus Freude! Der Beweis: „D’après
une histoire vraie“ von Christian Rizzo.
> „D’après une histoire vraie “,
24. Januar, 19.30 Uhr, HebelHalle
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TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Die Evolution als nackter Wahnsinn?
In „Antes“ der Compagnia Alias gibt der Tanz sich die Blöße
Von Hubertus Martin Mayr
„In jeder Kunst ist das Nackte das
Höchste. Diese Wahrheit ist ziemlich
allgemein anerkannt. Maler, Bildhauer und Dichter richten sich danach;
nur der Tänzer hat sie vergessen, er,
der ihrer am meisten gedenken sollte, da das Werkzeug seiner Kunst der
menschliche Körper selbst ist.“ Man
könnte meinen, es waren diese Worte
der Tanzpionierin Isadora Duncan,
die den brasilianischen Choreografen Guilherme Botelho dazu bewogen, seine Tänzer in der Produktion
„Antes“ über die gesamte Länge der
Vorstellung nackt auftreten zu lassen. Vielleicht war es aber auch die
Einsicht, dass sich die Evolution des
Menschen von der abgestandenen
Ursuppe hin zum aufrecht gehenden
– und überschwänglich tanzenden
– Homo sapiens nicht besser als am
Körper selbst veranschaulichen ließe.
Wie dem auch sei, das Resultat darf
sich sehen lassen.
Anfangs sieht man nur bewegungslose Körper; dann zeigt sich ab
und an ein kaum merkliches Muskelzucken, das Auf und Ab des Brustkorbes; eine Wellenbewegung, die
über die Bauchhöhle spielt; Arme, die
gen Himmel streben; Beine, die sich
aufmachen, die Welt zu erkunden, bis
hin zu virtuosen Tanzexplosionen.
„Antes“ zieht alle Bewegungsregister des Körpers und überrascht mit
einem bewegungssprachlichen De-
Nackte Tatsachen aus Genf in Guilherme Botelhos „Antes“. Foto: Gregory Batardon
tailreichtum, der nur am unverhüllten Körper sichtbar werden kann.
In einer bis zum Pornografischen
hin auf nackte Tatsachen gebürsteten
Bildkultur ist das Theater die letzte
Bastion, in der Nacktheit noch im-
mer verlässlich für überheizte Gemüter und Skandale sorgt – im Schauspiel, vor allem aber im Tanz, wo der
Körper im Mittelpunkt steht. Das
Unbehagen, bis hin zu lautstarkem
Protest, mit dem Zuschauer vielfach
auf Nacktheit im Theater reagieren,
darf nicht verwundern. Theaterwissenschaftlerin Ulrike Traub zufolge
ist der nackte Körper auf der Bühne noch immer ein Tabu, da er den
Zuschauer im Theater – auch gegen
seinen Willen – für sich vereinnahmt.
„Nacktheit auf der Bühne hat eine
ganz andere Wirkung als auf Plakatwänden, in Filmen und Magazinen”,
glaubt sie. „Wir empfinden sie vom
Zuschauerraum aus sehr viel unmittelbarer als in anderen Alltagssituationen. Dadurch bekommt die Nacktheit eine ganz andere, intensivere
Wirkung, der wir uns zudem nicht
entziehen können.“ Und diese Angst
vor dem unverhüllten Körper ist keine Erscheinung der letzten Zeit. Ob
in der Freikörperkultur des Kaiserreichs und der Weimarer Republik,
während der sexuellen Revolution
der sechziger und siebziger Jahre
oder in der Gegenwart: exhibitionistische Auswüchse im Theater waren
immer schon ein effektives Instrument des Protests. „Nacktheit auf
der Bühne ist notwendig”, resümiert
Traub, „um zu zeigen, wie unfrei der
Körper und damit letztendlich der
Mensch selbst ist.”
„Antes“ könnte in letzterer Beziehung eine Ausnahme sein. Hier ist die
Nacktheit nicht provozierend, sondern rein programmatisch: Nacktheit
aus erzählerischer Notwendigkeit.
> „Antes“, 27. Januar, 19.30 Uhr,
Marguerre-Saal
Wunschkonzert für eine Grille
Literatur wird Bewegung: Maura Morales tanzt Franz Xaver Kroetz
Von Jürgen Popig
Sprechtext hat, ein Tanzstück, das
all das ausdrückt, was nicht gesagt
wird? Die Welt von Fräulein Rasch
ist zweidimensional. Dicke schwarze
Linien auf weißen Pappwänden skizzieren eine Küche (Bühne: Claudio
Capellini) – Spüle, Herd, Tisch, Teppich, Radio und Fenster, die den Blick
auf weitere Fenster freigeben. Von
Freiheit keine Spur. Fast entmenschlicht bewegt sich die Frau durch ihre
Einzimmerwohnung, die ein Gefängnis für sie geworden ist. Sie versucht,
aus dem immer gleichen Zyklus ihres
Alltags auszubrechen und hat gleichzeitig schon aufgegeben. Radikal und
schonungslos zeichnet Maria Morales, die bereits in vielen Choreogra-
1971 wurde am Staatstheater Stuttgart ein Theaterstück des bayrischen
Dichters Franz Xaver Kroetz uraufgeführt, das bis heute ziemlich einzigartig in der Literatur dasteht: „Wunschkonzert“. Denn es besteht aus einer
einzigen langen Regieanweisung für
eine einsame Darstellerin. Es
schildert die alltäglichen mechanischen Verrichtungen der
Heldin, genannt Fräulein Rasch:
wie sie von der Arbeit nach Hause kommt, das Abendbrot richtet, eine Handarbeit fertigstellt,
abwäscht, putzt und immer wieder vor den Badezimmerspiegel
stapft – der letzte Abend einer
Selbstmörderin, die ganz allein
zu Hause im Radio das Wunschkonzert hört. Das kleine Stück
war ein Skandal und wurde ein
Welterfolg. Viele große Schauspielerinnen haben das unerhörte Solo gespielt. Jetzt zeigt die
1977 geborene kubanische Tänzerin und Choreografin Maura
Morales ihre eigene Version – als
Tanztheater.
Wie macht man aus einem Theaterstück, das keinen Maura Morales in „Wunschkonzert“. Foto: Simon Rauh
fien die weiblichen Hauptrollen getanzt hat, das Porträt einer zutiefst
verstörten Frau. Sie schafft es, Formen von Einsamkeit und Entfremdung darzustellen, ohne plakativ zu
werden, voller Verzweiflung, aber
nicht ohne Humor. Anstelle des realen BR-Wunschkonzerts ertönt hier
„Radio Dauerwelle“ (Musik: Michio).
Es verspricht „Ihre persönlichen Hörerwünsche – ausgesuchte Texte mit Niveau“. Ein
ironischer literarischer Kommentar zum ausweglosen Bühnengeschehen.
Die Premiere von „Wunschkonzert“ war 2012 in Bonn. Als
Motto für ihr Solo hat Maura
Morales ein Zitat von E. M. Cioran gewählt: „Wir haben sämtliche Wahrheiten gegen uns.
Aber wir setzen unser Leben
fort, weil wir sie einfach hinnehmen und uns weigern, die
nötigen Schlüsse zu ziehen.“
Für das Bewegungsvokabular
von Fräulein Rasch, heißt es,
habe sie die Bewegungen von
Grillen beobachtet, gefangen in
einem Wasserglas.
> „Wunschkonzert“, 29. Januar,
19.30 Uhr, Alter Saal
7
TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Tanzbiennale – Eintrittspreise und Informationen
Eintrittspreise
Veranstaltung
Normalpreis (€)
Ermäßigt (€)
Festivalpass
(Eintritt zu allen Veranstaltungen)
95,–
47,50
Tanzgala Baden-Württemberg
30,–
21,–
17– 38,–
50 %
Eröffnungsgastspiel
(Marguerre-Saal)
Gastspiele
(HebelHalle)
Gastspiele
(Marguerre-Saal / Alter Saal)
Gastspiel Meir / Raz
(HebelHalle)
24,–
16,–
16 – 32,–
50 %
19,–
Kindervorstellungen
(Zwinger1 + 3)
14,–
Vorstellung Jugendtanzprojekt
(Marguerre-Saal)
16,–
9,50
7,–
9,50
Freier Eintritt zu Artist Talks, Filmen, Symposium, Festival-Lounge
und Partys
Veranstaltungsorte
Theater und Orchester Heidelberg:
Alter Saal und Marguerre-Saal
Theaterstraße 10
69117 Heidelberg
Zwinger 1 + 3
Zwingerstraße 3– 5
69117 Heidelberg
HebelHalle – UnterwegsTheater
und Choreographisches Centrum
Hebelstraße 9
69115 Heidelberg
Kostenloser Shuttle-Service während der Tanzgala Baden-Württemberg
Der Shuttlebus des Theaters bringt
die Zuschauer zwischen dem ersten
und dem zweiten Teil der Tanzgala
Baden-Württemberg am 30. Januar
vom Theater und Orchester Heidelberg zur HebelHalle.
Abfahrt ist am Universitätsplatz.
Die Nutzung des Shuttles ist im
Kartenpreis enthalten.
i Info: Informationen und Karten unter www.tanzbiennale-heidelberg.de
oder an der Theaterkasse:
[email protected]
Service für Schul- und
Kindergartengruppen
Theaterstraße 10
Mo – Sa, 11–18 Uhr
69117 Heidelberg
06221 5820-000
[email protected]
06221 5835-353, 06221 5835-780
Öffnungszeiten:
Mo– Sa 11–18 Uhr
TANZBIENNALE-PROGRAMM
Fr
22.01.16
Marguerre-Saal
19.30 Uhr
BORDERLINE
Compagnie Wang Ramirez (FR/DE)
Sa
23.01.16
Alter Saal
Ab 22 Uhr
ERÖFFNUNGSPARTY
Eintritt frei
17 Uhr
TANZ(T)RÄUME
(Film)
Zwinger1
Zwinger3
HebelHalle
19.30 Uhr
D’APRÈS UND HISTOIRE VRAIE
CCN Montpellier/Christian Rizzo (FR),
anschließend Artist Talk
So
24.01.16
18 Uhr, ab 12 Jahren
IF YOU WANT REALITY, TAKE THE BUS!
Jugendtanzprojekt von Beate Höhn,
anschließend Premierenfeier!
16.30 Uhr, ab 8 Jahren
EIN BEIN HIER UND EIN BEIN DORT
von Anna Konjetzky
11 Uhr, ab 2 Jahren
GROSS und klein
von Nina Kurzeja
12.30 Uhr
DAZWISCHEN
vom Club Tanz I
14.45 Uhr
WORKSHOPPRÄSENTATIONEN
Mo
25.01.16
19.30 Uhr, ab 12 Jahren
IF YOU WANT REALITY, TAKE THE BUS!
Jugendtanzprojekt von Beate Höhn,
anschließend Festival-Lounge
11 Uhr, ab 8 Jahren
EIN BEIN HIER UND EIN BEIN DORT
von Anna Konjetzky
9.30 Uhr, ab 2 Jahren
GROSS und klein
von Nina Kurzeja
19.30 Uhr, ab 12 Jahren
LIFE IN MOVEMENT
(Film) anschließend Festival-Lounge
Di
26.01.16
Mi
27.01.16
19.30 Uhr
ANTES
Compagnia Alias/Guilherme Bothelo (CH),
anschl. Artist Talk und Festival-Lounge
19.15 Uhr Einführung
19.30 Uhr
FALSE COLORED EYES
Liquid Loft/Chris Haring (AT)
Do
28.01.16
19.30 Uhr
WUNSCHKONZERT
Cooperativa Maura Morales (CUB/DE),
anschließend Artist Talk
Fr
29.01.16
Sa
30.01.16
So
31.01.16
Mo
01.02.16
19 Uhr
TANZGALA BADEN-WÜRTTEMBERG (TEIL 1)
in der Pause Bustransfer zur HebelHalle
21 Uhr
TANZGALA BADEN-WÜRTTEMBERG
(TEIL 2)
Im Anschluß TANZBIENNALE-PARTY,
Eintritt frei
10-14.45 Uhr
Choreographisches Centrum
SYMPOSIUM TANZ SÜD
16 Uhr
PLAY DEAD
Lee Meir und Meital Raz (ISR)
19.30 Uhr, Zugabe
ABOUT CLOUDS
Jone San Martin/Amancio Gonzales
(ESP)
8
TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Kontakthof für jugendliche Handyhalter
Ein Blick hinter die Kulissen beim Jugendtanzprojekt „If you want reality, take the bus!“
Von Hubertus Martin Mayr
Me, myself and I. Tänzerische Selbstbespiegelung. Foto: Peter Wendl
Jugendliche über das Tanzen ...
„Es macht superviel Spaß und es ist
voll interessant zu sehen, wie das
Stück so langsam, Szene für Szene
entsteht.“ (Laura, 19)
„Am coolsten finde ich, dass wir in
der Gruppe die ganze Choreografie gemeinsam erarbeiten. Vor zwei
Jahren hatte ich auch schon in der
Tanzbiennale bei „HD Moves“ mitgemacht.” (Carla, 16)
Langsam macht sich die Spannung
vor der Premiere in der Turnhalle der
Theodor-Heuss-Realschule bemerkbar. Seit Anfang Oktober proben hier
15 Jugendliche im Alter zwischen
14 und 19 Jahren unter Leitung der
Nürnberger Choreografin Beate Höhn
(co>labs tanz/theater/produktionen)
an der Produktion „If you want reality, take the bus!“ – ein Blick in die
Lebenswelt Jugendlicher im Zeitalter
von Handys und Massenkommunikation. Heute wagen sie sich zusammen
mit Höhn und ihrer choreografischen
Assistentin Gaelle Morello an eine
erste Durchlaufprobe. Nächste Woche geht es dann bereits für die ersten Bühnenproben in den Marguerre-Saal des Theaters Heidelberg. Vor
dem Durchlauf müssen noch ein paar
letzte Details geklärt werden. Die elf
Mädchen und vier Jungen greifen sich
jeder eine Handy-Attrappe für die
Probe, tauschen nervöse Blicke aus;
hier und da ein scheues Nicken.
Höhn nimmt ein paar Szenen
kurz im Zeitraffer durch, perfektioniert ein paar Bewegungsabläufe. Dann wird es ernst. „Einmal von
Anfang an mit Musik“, ruft Höhn.
„Mal schauen, wie weit wir kommen.“
Die Teilnehmer des Jugendtanzprojekts verteilen sich mit ihren Handys im Raum. Manche stehen gelang-
weilt in einer Ecke und starren leidenschaftslos auf ihr Handy, andere laufen herum und plappern mit irgendeinem Gesprächspartner am anderen
Ende der Leitung. Manche scheinen
noch kein Netz gefunden zu haben
und gestikulieren verzweifelt in der
Luft herum. Man könnte fast meinen,
die Probe hätte noch nicht begonnen
und wir wären Zeuge einer alltäglichen Situation. „Das ist auch der Sinn
der Sache“, erklärt Höhn. „Wir wollen
das Publikum mit dem Kommunikationsverhalten heutiger Jugendlicher
konfrontieren. Die sind so sehr mit
ihren Handys beschäftigt, dass sie
die echte Welt vergessen.“ Bei diesem
starren Bild bleibt es allerdings nicht
lang. Während die jungen Tänzerinnen und Tänzer ihre direkten Mitmenschen scheinbar bewusst zu ignorieren versuchen, entwickeln sich kleine
Choreografien zwischen ihnen, bis sie
letztendlich alle voll Hingabe miteinander tanzen – ohne Handy.
Erst nach Ende der Probe zeigt
sich, wie sehr „If you want reality, take
the bus!“ dem echten Leben gleicht.
Kaum, dass Höhn ihre Schützlinge
verabschiedet hat, ziehen diese ihre
Handys aus der Tasche und geben sich
der gleichen Choreografie hin – ganz
ohne Probe.
> „If you want reality, take the bus!“,
24. Januar, 18 Uhr / 25. Januar, 19.30
Uhr, Marguerre-Saal, ab 12 Jahren
... und über ihr Handy
„Das Projekt ist total toll, wenn
auch sehr anstrengend. Lohnt sich
auf jeden Fall!“ (Paula, 16)
Identifizieren können sich die Teilnehmer des Jugendtanzprojektes
problemlos mit der Thematik der
Vorstellung. Wenn auch nicht allesamt auf die gleiche Art und Weise.
„Hier mitzutanzen macht mir ungemein Spaß! Es ist toll, so viele neue
Leute kennenzulernen und im Theater mal hinter den Kulissen mitmischen zu dürfen.“
(Amelie, 16)
„Mein Handy und ich, wir stehen
uns schon ziemlich nahe. Ich nehme
es eigentlich überall hin mit. Wenn
ich’s mal vergesse, dann hab’ ich ein
Problem.“ (Carla, 16)
„Ich kann es entbehren. Ab und zu
vergesse ich es zu Hause. Ich schrei-
be mir viel mit Freunden, aber
es ist nicht essenziell für mich.“
(Matthias, 14)
„Wir haben eine sehr enge Beziehung. Ich hab’ mein Handy eigentlich immer dabei!“ (Zita, 17)
„Ich bin nicht jemand, der das Handy die ganze Zeit in der Tasche haben muss. Wenn ich in die Schule
gehe, nehme ich es gar nicht mit.“
(Lukas, 17)
Klein, aber oho!
Der Kinder- und Jugendtanztag im Rahmen der
Tanzbiennale Heidelberg 2016
hmm. Sich selbst und andere bewegen – zu nichts weniger beabsichtigt
der Kinder- und Jugendtanztag der
Tanzbiennale Heidelberg 2016 sein
jung(geblieben)es Publikum zu motivieren. Einfach nur zuschauen, mit
der Bewegung liebäugeln, sich ihr
spielerisch hingeben, vorsichtig die
tänzerischen Möglichkeiten des eigenen Körpers erkunden, mit anderen
zusammen eine Choreografie lernen
und vor Publikum präsentieren; oder
doch einfach ungebremst aufgehen
in dem ekstatischen Gefühl, das Tanz
ist? All dies und viel mehr ist möglich
während des Kinder- und Jugendtanztages! Dieser besondere Programmschwerpunkt bietet Kindern
und Jugendlichen vielfältig Gelegenheit, in Bewegung zu kommen und die
Freude an Bewegung mit anderen zu
teilen. Mit den Gastspielen „GROSS
und klein“ und „Ein Bein hier und ein
Bein dort“, dem Jugendtanzprojekt
„If you want reality, take the bus!”
sowie vielfältigen Mitmach-Aktionen
und Workshops zeigt sich der Tanz an
diesem Tag sowohl als zeitgenössische Kunst wie auch als individuelle
Ausdrucksform, die das körperliche
Empfinden in den Mittelpunkt rückt
und einmal mehr deutlich zeigt, dass
das Talent zur Bewegung und tänzerischen Eleganz in jedem schlummert.
> Kinder- und Jugendtanztag 2016,
24. Januar, 11–17 Uhr, Zwinger 1 + 3 Der Kinder- und Jugendtanztag – Bewegendes für jedes Alter. Foto: Gülay Keskin
9
TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Fluchtgeschichte mit dem Körper erzählt
Anna Konjetzkys „Ein Bein hier und ein Bein dort“ thematisiert Flucht in einem besonderen Tanz-Stück für Kinder.
Ein Gespräch mit der Choreografin zu ihrer Inszenierung
Ja, ich habe in zwei Flüchtlingsheimen Zeit verbracht, Tanz mit Kindern gemacht und habe ihnen viele
Fragen gestellt – z. B. darüber, was sie
vermissen, wie sie sich ein Monster
vorstellen, wer ein Held ist, was für
Träume sie haben. Das war ein Teil
der Recherche und Vorbereitung, ansonsten habe ich natürlich über das
Thema gelesen. Dann gibt es noch
das Kinderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“, das einigen Einfluss auf
die Arbeit hatte.
Flucht: ein schwieriges Thema, kindgerecht erzählt von Anna Konjetzky. Foto: Franz Kimmel
Von Sonja Winkel
> Sie erzählen in Ihrem Stück die
Geschichte einer Flucht aus der
Perspektive eines Kindes. Was ist
das Besondere daran, diese Geschichte mit den Mitteln des Körpers und des Tanzes und nicht der
Sprache zu erzählen?
Das bedeutet vor allem für mich ein
nicht-lineares Erzählen. Es geht weniger um eine konkrete Geschichte als um
eine Assoziationskette. In dieser Assoziationskette ist die Flucht ein Kettenglied, aber wie sich das Kind zwischen
den Welten zurechtfindet, wozu das
Kind dazu gehört und wo es fremd ist,
sind weitere Kettenelemente. Wir sind
sehr körperlich und über die Bewegung an diese Themen herangegangen.
Mit den erwachsenen Tänzerinnen
und Tänzern steht ein Junge auf der > Für welches Publikum ist „Ein
Bein hier und ein Bein dort“ inteBühne. Der Junge steht im Mittelressant?
punkt der Arbeit, unterstützt wird
seine Sicht von seiner Stimme aus Ich denke, das Stück ist vor allem
für Kinder im Alter des Kinddem Off und einem Video.
Tänzers Samuel interessant, also
> Wie sind Sie zu den Momenten und zwischen 7 und 9 Jahren – und für
Erlebnissen gekommen, die Sie Erwachsene.
in Ihrer Choreografie erzählen? > „Ein Bein hier und ein Bein dort“,
> Wie bringt „Ein Bein hier und ein
Haben Sie mit Geflüchteten ge- 24. Januar, 16.30 Uhr / 25. Januar,
Bein dort“ uns die Sicht des Kindes
sprochen?
näher?
11 Uhr, Zwinger 1
Eine Frage der Perspektive
Nina Kurzejas Tanzstück für die Kleinsten
cher zum gemeinsamen Entdecken ein, denn konzipiert ist es
für Kinder ab 2 Jahren.
Nina ist 1,54 Meter groß. Wenn
In ihren Arbeiten wendet sich
sie auf der Bühne steht, sieht sie
Nina Kurzeja aber nicht nur an ein
mittelgroß aus. Doch wenn Kira
junges Publikum wie mit „GROSS
dazu kommt, ist Nina plötzlich
und klein“. Für sie ist jedes Puklein, denn Kira ist mit 1,84 Meter
blikum besonders. Das Wichtige
ziemlich groß.
am Theater und am Tanz ist für
Groß und Klein: Größenbesie, etwas „Neues“ auf der Bühzeichnungen, die in der Erwachne zu kreieren. Sie möchte eine
senenwelt
selbstverständliches
neue Perspektive auf ein Thema
Alltagsvokabular sind, sind mit
eröffnen, eine andere Reflexion
Kinderaugen betrachtet ein fasüber einen Gegenstand anstoßen
zinierender Unterschied: Wie
oder ein besonders sinnliches und
groß der Baum doch ist und
ästhetisches Erlebnis schaffen.
wie klein der Marienkäfer. Das
Auch wenn der Anspruch an eiFlugzeug, das so viele Menschen
nen Abend für Nina Kurzeja der
durch den Himmel transportiert,
gleiche bleibt, stellt sich bei der
im Vergleich zum Vogel. Und die
Arbeit für ein Kindertanzstück –
Kinder selbst im Vergleich zu ihim Gegensatz zu einem Stück für
ren großen Geschwistern, Eltern
und den anderen Erwachsenen, Choreografin Nina Kurzeja. Foto: Holger Schneider ein erwachsenes Publikum – aber
natürlich die Frage nach der Dardenen sie in ihrem Umfeld begegNina Kurzeja aus Stuttgart widmet
stellung neu. Wie nähert man sich
nen. Wie ist es, klein zu sein und
wie ist es, groß zu sein? Was können sich in dem Tanzstück „GROSS und einer Stückentwicklung für die AlGroße besser als Kleine? Warum ist klein“ all diesen Fragen und stellt lerkleinsten? Die Einfachheit stehe im
es vielleicht besser, manchmal klein diesen Gegensatz im Spiel mit ihrer Mittelpunkt ihrer Arbeit für Kinder,
zu sein? Und was können Große und langjährigen Kollegin Kira Senk- erzählt Nina Kurzeja. Die Inszeniespiel dar. Mit ihrer Inszenierung lädt rung von Momenten, in denen die KinKleine gemeinsam tun?
Die freischaffende Choreografin sie die Kleinsten aller Theaterbesu- der erkennen, begreifen und staunen
Von Madita Hombach
> Auf welche anderen szenischen
Mittel neben der Choreografie darf
man gespannt sein?
Auf die Videoarbeit, eine sehr schöne Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Canan Yilmaz, die mit
Zeichnungen, Bildern und Videos
das Bühnengeschehen mitgestaltet.
Und die Musik ist ein sehr wichtiges Element, und wurde extra von
dem Komponisten und Schlagzeug
Eric Thielemans für das Stück komponiert.
können, sei wichtiger als eine fortlaufende Handlung. „Die bewusste Wahrnehmung des Ichs hat in diesem Alter
gerade erst begonnen. So darf es nicht
zu komplex sein und muss vor allem
Spaß machen“. Mit ihrem Tanzstück
ermöglicht sie ein Theatererlebnis, in
dem auch die großen Zuschauer wieder über die Gegensätze in unserer
Welt staunen können.
> „GROSS und klein“, 24. Januar,
11 Uhr / 25. Januar, 9.30 Uhr,
jeweils im Zwinger 3
„Dazwischen“
sw. In der Aufführung „Dazwischen“ tanzen Kinder zwischen 10
und 13 Jahren. Die Choreografin
und Tanzpädagogin Katja Maul entwickelte ihre Choreografie mit den
Kindern. Es entstanden humorvolle
und berührende Bewegungschoreografien, die von den Kindern mitgestaltet sind und die sie doch in
einem ganz neuen, überraschenden
Licht zeigen.
> „Dazwischen“ vom Club Tanz I,
24. Januar, 12.30 Uhr, Zwinger 1
10
TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Alle erwarten sich ein Fest …
Das Rahmenprogramm der Tanzbiennale
Natürlich darf auch wieder ausgiebig gefeiert werden. Foto: Annemone Taake
Von Dirk Elwert
Ein Festival ist mehr als die Konzentration von Gastspielen in einem
überschaubaren Zeitraum. Der Zuschauer wird zum Festivalflaneur, der
neben inspirierenden Vorstellungen
auch die Dynamik, den Rausch und
das Tempo eines Festivals erspüren
will. Festival ist Sprint, nicht Marathon. Wichtig für ein Festival ist auch
sein „Rahmenprogramm“, das bei
weitem nicht nur Randprogramm ist,
sondern die Stimmungen eines Festivals auffängt und überträgt. Dazu
gehören die Artist Talks, die den Zuschauern ermöglichen, die Künstler
und Macher zu deren Arbeit und Intentionen zu befragen, genauso wie
das gemeinsame Erleben von eigener
Bewegung und Beweglichkeit in Mitmach-Aktionen und natürlich vor
allem bei den angesagten Festivalpartys!
Everybody dance now!
Zwei große Partys umrahmen die
Tanzbiennale. Zum Auftakt, nach
der Eröffnung des Festivals durch die
Compagnie Wang Ramirez, wird der
Alte Saal im Theater Heidelberg am
22. Januar zur Partylounge. Die Band
San Remo begrüßt das Publikum mit
ihrem unverwechselbaren Stil. San
Remo klingt wie eine englische BeatBand, die R&B spielt, eine jazzige
Rockabilly-Combo oder eine soulverliebte Swing-Band. Oder kurz: San
Remo ist eine Rock-’n’-Roll Band aus
Mannheim!
Danach übernimmt das DJ-Duo
Max & Moebius, zwei Spitzbuben
der besonderen Art. Wenn sie nicht
bei uns die Turntables zum Qualmen bringen, machen sie mit ihrem
ansteckenden elektronischen Sound,
der sich an keine Genres hält, mal
die halle02 oder andere hippe Party-Locations in Heidelberg unsicher.
Wer hier nicht tanzt, der hat kein
Leben!
Die HebelHalle bebt ganz sicher,
wenn nach dem 2. Teil der Tanzgala
Baden-Württemberg am 30. Januar
ab ca. 22 Uhr dort die Performance
der MediaRockaz Djing & Vjing, Featuring DJ GinSoul & VJ F-Rex vom
Ende der Gala fließend zur Party
überleitet.
Die großen Partys werden am
Dienstag, 26. Januar ab 21 Uhr ergänzt von der Festival-Lounge im
Alten Saal: Drinks, Talks, die Improshow „Well that‘s that then“
und Resident DJane Schmidt’s Cuts
schmeichelt dem Ohr mit feinsten
Deep-House-Klängen, die sie mit
Nu-Disco-Beats spickt.
Großes Kino
in kleinem Rahmen
Der Alte Saal wird zur Film-Lounge.
Tanzfilme erfreuen sich im Kino einer wachsenden Beliebtheit. Neben
Spielfilmen des Genres werden überraschenderweise auch immer wieder
Dokumentationen zu Zuschauermagneten. Die Tanzbiennale präsentiert
zwei sehr berührende Tanzdokumentationen.
gen aufleuchten lässt. Am 30. Juni
2009 starb Pina Bausch für alle unerwartet. Der Dokumentarfilm zeigt
die letzten Filmaufnahmen und das
letzte Interview mit der weltberühmten Tänzerin. Zu sehen am Samstag,
23. Januar, 17 Uhr, Alter Saal; Der
Eintritt ist frei.
„Life in Movement“ ist eine
beindruckende Hommage an die
in Deutschland geborene Tanja
Liedtke. International als Tänzerin
und Choreografin gefeiert, wurde
sie nur 29-jährig zur Leiterin der
berühmten Sydney Dance Company ernannt. Ihre Arbeit war von
unglaublicher Intensität, ihr Leben von bedingungsloser Liebe zu
ihrem Partner Solon Ulbrich und
dem ihr vertrauenden blutjungen
Ensemble bestimmt. Tanja Liedtke
war als leidenschaftliche Künstlerin bekannt – intelligent, verrückt,
lustig, großherzig und rotzfrech.
Bevor sie sich in Sydney in das heiß
ersehnte neue Abenteuer stürzen
konnte, kam sie 2007 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben.
18 Monate nach ihrem Tod begab
sich das Ensemble mit ihren Werken
auf Welttournee.
Der Film begeistert nicht nur
Tanzfans. Weil die Geschichte einer
jungen, lebenswilden, außergewöhnlichen Frau mit all ihren Höhen
und ihrer großen Tragik hinreißend
erzählt wird.
„Tanja – Life in Movement“ ist
ein Film über die Quellen der Kreativität und Zerbrechlichkeit menschlichen Schaffens. Und mitreißender
Ausdruck purer Lebenslust! Zu sehen am Dienstag, 26. Januar, 19.30,
Alter Saal; Der Eintritt ist frei.
„Tanzträume – Jugendliche tanzen ‚Kontakthof‘ von Pina Bausch“
gibt einen spannenden Einblick in die
Probenarbeit unter der Leitung der
ehemaligen Bausch-Tänzerinnen Jo
Ann Endicott und Bénédicte Billiet.
Pina Bausch selbst kam regelmäßig
zu den Proben, um
intensiv mit den
14- bis 18-Jährigen zu arbeiten.
Der Film vollzieht
die Entwicklung
der jungen Tänzer und Tänzerinnen nach, wie
sie, zunächst unvollkommen und
unsicher, immer
mehr in ihre Rollen hineinwachsen
und diese mit Leben und Persönlichkeit ausfüllen.
Dabei haben die
Inhalte des Stücks
– die Suche nach Flinke Finger am DJ-Pult. Foto: Annemone Taake
Liebe und Zärtlichkeit, aber auch die damit verbun… auch das noch!
denen Enttäuschungen und Aggressionen – die Jugendlichen in hohem Zur Entspannung vor dem FestivalMaße gefordert. Für viele der Schüler besuch oder auch zwischen den Gastund Schülerinnen war die persön- spielen gibt es Kaffee, Kuchen, Kaltliche Auseinandersetzung mit die- getränke, Panini & Focaccia, Pizza &
sen Themen eine vollkommen neue Salate, W-Lan und gemütliche AtmoErfahrung. Pina Bausch war es vor sphäre in der emma pizza-café-bar.
allem wichtig, die Jugendlichen zu Alle bekommen hier vom 22.–31.
ermuntern, „sie selbst zu sein“ und Januar 2016 bei Vorlage einer Festieinen „Kontakthof“ zu erarbeiten, val-Eintrittskarte 10 % Ermäßigung.
der ihre Ängste, Gefühle, Wünsche > Informationen zu Veranstaltunund Träume hinter ihren Bewegun- gen und Orten siehe Seite 7
11
TANZBIENNALE-MAGAZIN – JANUAR 2016
Galaveranstaltung vom Ländle fürs Ländle
Tanz-Highlights aus der Region bei der Tanzgala Baden-Württemberg
aus der Welt der Stadtund Staatstheater beehOb man nach Ulm schaut, Stuttgart, ren fünf Häuser die Gala
Mannheim, Pforzheim oder Heidel- mit ihrem Besuch:
berg, überall kommt man zum selben
Befund: Baden-Württemberg ist ein backsteinhaus produktion /
wahres Tanzland! Wer’s nicht glau- Nicki Liszta
ben will und die Mühen einer tänze- (Freie Szene, Stuttgart)
rischen Rundreise durchs „Ländle“ Gauthier Dance /
scheut, kann sich während der Tanz- Dance Company
gala Baden-Württemberg an nur Theaterhaus Stuttgart
einem einzigen Abend eines Besse- Nina Kurzeja
ren belehren lassen. Innerhalb einer (Freie Szene, Stuttgart)
großangelegten Galaveranstaltung
gibt sich das „Who is who“ des Tan- James Sutherland /
zes aus der Region die Klinke in die byaccident dance
Hand – auf zwei Bühnen zugleich. (Freie Szene, Pforzheim)
Dem grenzen- und spartenüber- Ballett Pforzheim
schreitenden Ansatz des Festivals (Stadttheater Pforzheim)
entsprechend, treten an einem ein- La Trottier
zigen Abend in der HebelHalle des Dance Company
UnterwegsTheaters und im Marguer- (Freie Szene, Mannheim)
re-Saal des Theaters und Orchesters
Heidelberg Kompanien von Stadt- Strado Compania Danza
und Staatstheatern sowie der freien (Freie Szene, Ulm)
Szene auf. Ein abwechslungsreicher Ballett Ulm
Abend, der dem Publikum nicht nur (Stadttheater Ulm)
eine Vielzahl fantastischer Choreo- Stuttgarter Ballett
grafien präsentiert, sondern auch (Staatstheater Stuttgart)
Ein Highlight des Tanzes aus Baden-Württemberg, Gauthier Dance aus Stuttgart. Foto: Regina Brocke
einen unvergleichlichen Überblick
über die tänzerische Vielfalt des Lan- Dance Company
Nanine Linning /
des verschafft.
der rnv und der HSB, die kostenfrei lern in der HebelHalle aus. Auf dem
Auch wenn noch am konkre- Theater Heidelberg
von der Altstadt (Uniplatz) zur He- Partyprogramm stehen ein Set der
ten Programm gefeilt wird und die UnterwegsTheater
belHalle fahren. Wer mit dem eigenen MediaRockaz (DJ MediaRockaz (VJ
größten Überraschungen nicht ver- (Freie Szene, Heidelberg)
Auto fahren möchte, hat hierzu aus- F-Rex und GinSoul), das die Besuraten werden dürfen – ein Blick auf
cher bis in die frühen Morgenstunreichend Zeit.
die Gästeliste lässt dem TanzliebIm Anschluss an den zweiten den auf den Beinen halten wird.
Der Abend beginnt im Marguerhaber bereits das Wasser im Mund re-Saal und endet in der HebelHalle. Teil des Galaprogramms klingt der > Tanzgala Baden-Württemberg
zusammenlaufen. Die freie Szene Den Transport zwischen den beiden Abend mit einer gemeinsamen Party 30. Januar, 19 Uhr, Marguerre-Saal /
ist mit sechs Kompanien vertreten; Bühnen übernehmen Direktbusse von Publikum und beteiligten Künst- 21 Uhr, HebelHalle
Von Hubertus Martin Mayr
Treffen der Tanzszenen
Ein Symposium zum Tanz in Süddeutschland bereichert die 2. Tanzbiennale Heidelberg
Von Alexandra Karabelas
Es war vor zwei Jahren auf der Tanzplattform Deutschland: Kuratoren
hatten sich zu einer Diskussion über
die Zukunft im Tanz versammelt. Ein
zentraler Satz kam von Madeline
Ritter, Projektleiterin des Tanzplans
Deutschland: „Neben jenen Choreografen, die in Deutschland zu den international herausragenden zählen,
arbeiten viele Künstler in Deutschland für den Tanz in den Städten,
in denen sie leben. Sie choreografieren und präsentieren vor Ort und
touren nicht. Dafür müssen wir ein
Bewusstsein schaffen, denn auch sie
müssen gefördert werden.“
Zeitgenössischer Tanz und Performance jenseits der städtischen Theaterbühnen müssen immer wieder
um ihre Sichtbarkeit und kulturpolitische Akzeptanz ringen. Beides
wird durch bezahlbare und kommunizierte Produktions- und Aufführungsorte erreicht. Dafür setzt sich
auch der Dachverband Tanz mit seiner Initiative „Dance Now! Tanzjahr
Deutschland 2016“ ein, in der die
2. Tanzbiennale Heidelberg gelistet
Die Vorstellung „Play Dead“ im Anschluss an das Symposium „Tanz Süd“
Foto: André Lewski
ist. Ein weiteres Beispiel ist die Verlautbarung der freien darstellenden
Künstler in Stuttgart über das Aus
des Kreativzentrums IW8 als Spielstätte. Welche anderen Möglichkeiten
gibt es, regional verankerte Künstler,
Arbeitsprozesse und Stücke aus den
freien Szenen sichtbar zu machen?
Bei einem öffentlichen Symposium
„Tanz Süd“ am Sonntag, 31. Januar im Choreographischen Centrum
Heidelberg greift die Tanzallianz die
Frage auf und schaut dabei auf Baden-Württemberg und Bayern. Dort
haben sich markante künstlerische
Handschriften,
Förderstrukturen,
Spielstätten und Festivals etabliert.
Was davon lässt sich nutzen, um
Choreografen, Performer und Stücke
in Austausch zu bringen? Darüber
diskutieren unter anderem Simone
Schulte-Aladag, Walter Heun und
Micha Purucker aus München, Sebastian Eilers aus Nürnberg, Dieter
Buroch aus Frankfurt, Jörg Fischer
aus Ludwigshafen sowie Marcelo
Santos aus Stuttgart. Tanzbeiträge
liefern Micha Purucker und die Residenzkünstler des Choreographischen
Centrums, Lihito Kamiya aus Japan
und Lee Meir aus Israel. Letztere
schuf gemeinsam mit Meital „Play
Dead“, ein nahegehendes Stück zum
Lachen und Nachdenken darüber,
wie Leben funktioniert. Zu erleben
nach dem Symposium um 16 Uhr in
der HebelHalle.
> Symposium „Tanz Süd“, 31. Januar,
10–14.45 Uhr, Choreographisches
Centrum
> „Play Dead“, 31. Januar, 16 Uhr,
HebelHalle
12
THEATER-PROGRAMM FEBRUAR 2016
Marguerre-Saal und Foyer
Mo
01.02.16
17 Uhr, Treffpunkt Foyer
THEATERFÜHRUNG
Karten an der Theaterkasse!
Di
02.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30-21.45 Uhr CABARET von John Kander
Mi
03.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30 Uhr DIE RATTEN von Gerhart Hauptmann
Do
04.02.16
10.30 Uhr
DIE RATTEN
von Gerhart Hauptmann
Fr
05.02.16
Sa
06.02.16
So
07.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30-21.30 Uhr
FAHRENHEIT 451 von Ray Bradbury
11 Uhr, Foyer
EINFÜHRUNGSMATINEE Pym
15-17.15 Uhr
HÄNSEL UND GRETEL
von Engelbert Humperdinck
Alter Saal und Probebühne Friedrich5
20 Uhr, Treffpunkt Bühnenpforte
VHS-THEATERWERKSTATT Die Ratten
Zwinger1
Zwinger3
20 Uhr, UA
PFIRSICHBLÜTENGLÜCK
von Gesine Schmidt
9 + 11.30 Uhr, 6-18 Jahre
WORKSHOP FÜR GRUPPEN
20 Uhr, UA
PFIRSICHBLÜTENGLÜCK von Gesine Schmidt
11 Uhr, UA, ab 12 Jahren
FROM ZERO TO HERO?! Ensembleproduktion
20-21.55 Uhr
UNSCHULD
von Dea Loher,
zum letzten Mal!
11 Uhr, UA, ab 12 Jahren
FROM ZERO TO HERO?!
Ensembleproduktion
19.30 Uhr
SONNY BOYS
von Neil Simon
Gastspiel Perkeo-Volkstheater
11 Uhr, UA, ab 12 Jahren
FROM ZERO TO HERO?!
Ensembleproduktion
19 Uhr
SONNY BOYS
von Neil Simon
Gastspiel Perkeo-Volkstheater
15-16.30 Uhr, ab 9 Jahren
RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN
von Andreas Steinhöfel
Rokokotheater Schwetzingen und
andere Orte
mobil in Schulen, ab 13 Jahren
ZIGEUNER-BOXER von Rike Reiniger
Information und Buchung
unter 06221-5835460
oder [email protected]
19 Uhr Einführung
19.30 Uhr, Rokokoth. Schwetzingen, DSE
DIDONE ABBANDONATA
von L. Vinci/G. F. Händel,
zum letzten Mal in Schwetzingen!
19.30 Uhr
SONNY BOYS von Neil Simon
Gastspiel Perkeo-Volkstheater
Mo
08.02.16
Di
09.02.16
bis Do
11.02.16
19.30-21.30 Uhr, Gastspiel
MORGENLAND
Ein Abend mit Dresdnerinnen und
Dresdnern aus dem Orient
Eine Produktion der Bürgerbühne
am Staatsschauspiel Dresden
19.30 Uhr
OFFENE GESELLSCHAFT –
WELCHES LAND WOLLEN WIR SEIN?
Podiumsdiskussion, Eintritt frei!
Fr
12.02.16
Sa
13.02.16
So
14.02.16
11 Uhr, ab 12 Jahren
IF YOU WANT REALITY, TAKE THE BUS!
Jugendtanzprojekt von Beate Höhn
19-21.15 Uhr
HÄNSEL UND GRETEL
von Engelbert Humperdinck
19 Uhr, Premiere, UA
WIR SIND DIE NEUEN
nach Ralf Westhoff
9 + 11.30 Uhr, 6-18 Jahre
WORKSHOP FÜR GRUPPEN
Buchung unter
[email protected]
19 Uhr, ab 14 Jahren
MICHAEL KOHLHAAS nach H. von Kleist
11 Uhr, ab 14 Jahren
MICHAEL KOHLHAAS
nach Heinrich von Kleist
11 Uhr, ab 12 Jahren
BIN ICH HÄSSLICH? Ensembleproduktion
Mo
15.02.16
19.30-21.15 Uhr
„KUNST“von Yasmina Reza
im Anschluss Soiree musicale
Di
16.02.16
Mi
17.02.16
Do
18.02.16
Fr
19.02.16
Sa
20.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30 Uhr, Premiere, UA
PYM von Johannes Kalitzke
18.45 Uhr Einführung
19.30 Uhr
DIE RATTEN
von Gerhart Hauptmann
18.45 Uhr Einführung
19.30 Uhr, UA
PYM von Johannes Kalitzke,
anschließend Publikumsgespräch
So
21.02.16
19 Uhr
127. ZUNGENSCHLAG
Das berühmte Heidelberger Kabarett
Mo
22.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30 Uhr DIE RATTEN von Gerhart Hauptmann
WOCHE DER NEUEN MUSIK
18. - 28. FEBRUAR
15 Uhr, ab 9 Jahren
PÜNKTCHEN UND ANTON von Erich Kästner
18 Uhr, Probebühne Friedrich5
PODIUMSDISKUSSION Musiktheater heute
9.15 + 11.30 Uhr, ab 9 Jahren
PÜNKTCHEN UND ANTON von Erich Kästner
15-16.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren
„WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“
nach Mehrnousch Zaeri-Esfahani
20-21.30 Uhr, WA
KATZELMACHER von Rainer Werner Fassbinder
21 Uhr
BOTENSTOFFE
Klangvoll ‹–› Mundfein + Davor ‹–› Dahinter
Im Anschluss Tanzfest mit SubsTanz
10-11.20 Uhr, UA, ab 10 Jahren
„WEIL WIR KEIN DEUTSCH KONNTEN“
nach Mehrnousch Zaeri-Esfahani
20-21.30 Uhr
KATZELMACHER
von Rainer Werner Fassbinder
10.30 Uhr, ab 5 Jahren
ELTERN-KIND-WORKSHOP
Anmeldung bis zum Vortag unter
[email protected]
19-20.30 Uhr
KATZELMACHER
von Rainer Werner Fassbinder
Di
23.02.16
19.30-21.30 Uhr
RNZ-FORUM mit Guido Wolf
Anmeldung unter [email protected]
20-21.30 Uhr
KATZELMACHER
von Rainer Werner Fassbinder
11 Uhr, UA, ab 12 Jahren
FROM ZERO TO HERO?!
Ensembleproduktion
Mi
24.02.16
19.30-21.15 Uhr
„KUNST“ von Yasmina Reza
Geschlossene Veranstaltung
19 Uhr
TANGODESEOS
Práctica y Milonga
11 Uhr, UA, ab 12 Jahren
FROM ZERO TO HERO?!
Ensembleproduktion
20-21.45 Uhr
TSCHICK
von Wolfgang Herrndorf
9.15 + 11.30 Uhr, ab 12 Jahren
BIN ICH HÄSSLICH?
Ensembleproduktion
Do
25.02.16
Fr
26.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30-21.30 Uhr
FAHRENHEIT 451
von Ray Bradbury
19.30-21.30 Uhr
FAHRENHEIT 451
von Ray Bradbury, zum letzten Mal!
Sa
27.02.16
18.45 Uhr Einführung
19.30-20.50 Uhr, UA
SILVER
von Nanine Linning
So
28.02.16
18.15 Uhr Einführung
19-22.30 Uhr
LE NOZZE DI FIGARO
von Wolfgang Amadeus Mozart
Mo
29.02.16
11-12.45 Uhr
TSCHICK
von Wolfgang Herrndorf
18-19.20 Uhr, ab 9 Jahren
RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN
von Andreas Steinhöfel
anschl. Theater über Nacht
11 Uhr
SÄNGERPORTRÄT
Von Dionysos über Echnaton zu
Arthur Gordon Pym
19-21 Uhr Probebühne Friedrich5
TANZATELIER Anmeldung unter
[email protected]
19 Uhr, UA
WIR SIND DIE NEUEN
nach Ralf Westhoff
20 Uhr
WIR SIND DIE NEUEN
nach Ralf Westhoff
15-16.20 Uhr, ab 9 Jahren
RICO, OSKAR UND DER DIEBSTAHLSTEIN
von Andreas Steinhöfel
mobil in Schulen, ab 13 Jahren
ZIGEUNER-BOXER von Rike Reiniger
Information und Buchung
unter 06221-5835460 oder
[email protected]
19.15 Uhr Einführung
20 Uhr, Stadthalle Heidelberg
5. PHILHARMONISCHES KONZERT
16.30 Uhr, Stadtbücherei
LESEZEIT Katharina Quast liest aus Urs
Widmers Shakespeare-Nacherzählung
„Richard III“ Eintritt frei!
20 Uhr, Tankturm
KLANGFORUM HEIDELBERG Konzert
Karten unter www.klanghd.de
18.10 Uhr Einführung
19 Uhr, Neue Aula der Universität
2. BACHCHOR-KONZERT
21 Uhr, Leitstelle im Dezernat 16
BOTENSTOFFE MEETS ENDLOS
„Wostok1“ von Hans Fleischmann