Kretschmer berufen - Robert-Bosch

HILDESHEIM
KEHRWIEDER am Sonntag · 31. Mai 2015 · Seite 8
Staatsanwaltschaft sieht keinen Fehler bei der Klinik / Selbstmord der 33-Jährigen nicht zu verhindern
Suizid im Ameos-Klinikum:
Behörde stellt Ermittlungen ein
Von Jan Fuhrhop
Hildesheim. „Sie hatte etwas ganz
Schutzbedürftiges.“ So erinnert sich
Peter K. (Name geändert) an diese
junge Frau, die er nur wenige Stunden kannte, deren Schicksal ihn aber
doch berührte und ihn auch Monate
später nie so ganz losgelassen hat.
K. ist im Frühjahr 2014 bereits
seit einigen Tage Patient im AmeosKlinikum, als die 33-Jährige auf die
geschlossene Station kommt. Sie
ist freiwillig in der Klinik, will sich
wegen ihrer Selbstmordgedanken
behandeln lassen. Zunächst wird von
den zuständigen Ärzten angeordnet,
alle 15 Minuten zu kontrollieren, wie
es der Frau geht. Nach einem weiteren Gespräch mit den Medizinern
entscheiden diese, die regelmäßigen
Kontrollen auszusetzen. Ein folgenschwerer Fehler? Wurde die Kontrolle wegen Personalmangels gestrichen? Diesen Eindruck hatten im
vergangenen Jahr mehrere AmeosMitarbeiter gegenüber dem KEHRWIEDER erweckt, sie glaubten, die
junge Frau könnte noch leben, wären
ausreichend Mitarbeiter eingeplant
gewesen.
Denn die 33-Jährige beendet ihr
Leben auf grausame Weise: Mit
den Scherben eines zerbrochenen
Spiegels zerschneidet sie sich die
Halsschlagadern und verblutet in
Sitz der Staatsanwaltschaft an der Kaiserstraße: Ein Jahr nach Beginn der
Ermittlungen steht nach Ansicht der Behörde fest – das Ameos-Klinikum
trifft keine Schuld am Suizid der Patientin.
Foto: Fuhrhop
kürzester Zeit. Hätte dieser Suizid
verhindert werden können oder
sogar müssen? Die Frage bekommt
Mitte 2014 eine Brisanz, da Betriebsrat und Gewerkschaften dem
Ameos-Konzern im laufenden Tarifkonflikt wiederholt vorwerfen, aus
Kostengründen zu wenig Personal
einzusetzen.
Die Staatsanwaltschaft Hildesheim
ermittelte seit April 2014 in dem
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Fall und hat geprüft, ob ein Fremdverschulden vorliegt. Die Behörde
kommt nun zu dem abschließenden
Ergebnis, dass das Klinikpersonal
keine Fehler gemacht hat, die den
Selbstmord ermöglicht haben. Es gibt
demnach auch keine Belege dafür,
dass die Sichtkontrolle der Patientin
aufgrund fehlenden Personals gestrichen worden war. Vielmehr hätte die
33-Jährige in einem Gespräch mit
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Ärzten den Eindruck vermittelt, sie
habe keine akuten Suizidgedanken
mehr. „Der Verzicht auf weitere
Kontrollen war inhaltlich nachvollziehbar und begründet“, fasst die
Sprecherin der Staatsanwaltschaft,
Christina Pannek, zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt der Gutachter,
den die Ermittler beauftragt hatten.
Dieser schreibt auch, dass die Frau
sich mit den Scherben derart heftig
verletzt hatte, dass sie wohl auch
nicht zu retten gewesen wäre, wenn
ein Ärzteteam unmittelbar nach den
Schnitten eingegriffen hätte. Dass
die wegen Suizidgefahr aufgenomme
Patientin überhaupt einen eigenen
Spiegel zur Verfügung hatte, spricht
laut Staatsanwaltschaft und Gutachter nicht zwangsläufig für eine
Nachlässigkeit des Klinik-Personals.
Alle privaten Dinge wegzunehmen
könne mitunter kontraproduktiv sein
und zu einer Verschlechterung des
psychischen Zustands von Patienten
führen.
Diese Schutzbedürftigtkeit, die
Peter K. damals bei der 33-Jährigen
wahrgenommen hatte, niemand
konnte sie stillen. Vielleicht wollte
die Frau diesen Schutz aber auch
gar nicht.
Die Erste Staatsanwältin Christina
Pannek sagt: „Solch ein Suizid ist
schrecklich, aber leider nicht immer
zu verhindern.“
„Bomben
und Rosen“
Hildesheim. Premiere feierte
„Bomben und Rosen“ von Hans
Georg Ruhe über die Zerstörung
Hildesheims im Jahr 1945 bereits
im März. Der Erfolg war groß, die
Reaktionsn von Zeitzeugen im
Publikum beeindruckend. Wer das
Stück verpasst hat, bekommt nun
die Chance, es doch noch zu sehen:
Am Mittwoch, 17. Juni, um 19 Uhr in
der Seminarkirche (Brühl 16) kommt
die rund 60-minütige Inszenierung
zur Wiederaufnahme. Eine zweite
Vorstellung der von Schülern aufgeführten theatralen Collage, die auf
dem assoziativen Text Ruhes basiert,
findet am Donnerstag, 18. Juni,
ebenfalls um 19 Uhr statt. Karten
kosten 5 Euro (ermäßigt 3 Euro) und
sind ab sofort in der Albertus-Magnus-Schule, Telefon 0 51 21/9 17 80,
erhältlich.
Erste Hilfe
bei Maltesern
Hildesheim. Der Malteser Hilfsdienst bietet im Juni neue ErsteHilfe-Kurse an. Die Termine sind
Samstag, 6. Juni, Mittwoch, 10.
Juni sowie die Samstage 13., 20.
und 27. Juni. Kursbeginn ist jeweils
um 8.30 Uhr. Anmeldungen bei den
Maltesern, Waterloostraße 25, Telefon 0 51 21/5 50 15, E-Mail: [email protected].
„Kleinstein“
sucht Models
Hildesheim. Andrea Zimmermann, Absolventin der Hochschule
für angewandte Wissenschaft und
Kunst (HAWK) und Gründerin des
Unternehmens für Kinder-Lern-Bekleidung „Kleinstein“, sucht für ihre
neue T-Shirt-Kollektion noch Jungen
zwischen zwei und acht Jahren, die
keine Scheu vor der Kamera haben
und Spaß am Modeln mitbringen.
Am kommenden Sonntag, 7. Juni,
findet von 12 bis 16 Uhr das Casting
im „Jim + Jimmy“ am Lerchenkamp
statt. Als Belohnung erhalten die
vier Finalisten ihre Fotos und einen
KLEINSTEIN-Warengutschein in Höhe von je 50 Euro. Die Teilnahme am
Casting ist nur mit Voranmeldung
unter www.kleinstein-shop.de bis
Mittwoch, 3. Juni, möglich. Dort gibt
es neben dem Anmeldeformular auch
weitere Informationen zum Ablauf.
Karten für die Uni-Mittsommernacht zu gewinnen
Die Nacht
der Nächte
Einzigartige Atmosphäre auf der Domäne Marienburg.
(jan) Hildesheim. Der KEHRWIEDER präsentiert auch in diesem Jahr
die Uni-Mittsommernacht, die am
20. Juni auf der Domäne Marienburg
stattfindet.
Die Organisatoren gratulieren der
Stadt zum 1200-jährigen Bestehen
und wollen ordentlich mitfeiern. Das
dem Jubiläumsthema „Stadtgefühl“
gewidmete Motto „Science and the
City“ rückt dabei die spannenden
und wechselhaften Beziehungen
zwischen Universität und Stadt in
den Mittelpunkt. Und auch für die
am Fest der traditionellen Mittsommernacht interessierten Besucher
gibt es einige Überraschungen. Wie
gewohnt können sich die Gäste ihr
Abendprogramm selbst zusammenstellen: Bands, Walkacts, Lesungen,
Performances, Installationen und
Ausstellungen lassen genug Wahlmöglichkeiten. Wild tanzen, gemütlich flanieren oder einfach nur sitzen
und zusehen – alles ist möglich. Für
musikalische Höhepunkte sorgt unter
anderem der Headliner „Phrasenmäher“. Das Theater für Niedersachsen
wird erstmalig mit der hauseigenen
Musical-Company zu Gast sein und
Ausschnitte aus dem aktuellen Programm vorführen.
■ Die Uni-Mittsommernacht findet
am 20. Juni auf der Domäne Marienburg statt, Beginn ist um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Karten kosten im
Vorverkauf 19 Euro regulär und 6 Euro
ermäßigt. Ermäßigt sind Schüler und
Studenten mit gültigem Nachweis.
Kinder im Vorschulalter sind frei. Die
Kulturloge erhält ein Kartenkontingent. Inbegriffen im Kartenpreis
ist auch die kostenlose Nutzung des
Busshuttleservices. Nähere Infos und
das ganze Programm gibt es unter
www.uni-mittsommernacht.de oder
auf facebook/mittsommernachthildesheim. Der KEHRWIEDER verlost
fünf mal zwei Karten für die Mittsommernacht. Zum Gewinnen unter
der Telefonnummer 01 37/9 79 64 76
(50 Cent/Anruf, Mobilfunkpreise
können abweichen) folgende Frage
beantworten: Wie heißt der diesjährige Headliner? Teilnahmeschluss ist
am Mittwoch, 3. Juni, 12 Uhr. Die
Phrasenmäher rollt zur Uni-Mitt- Gewinner werden benachrichtigt, der
sommernacht an.
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zum siebten Mal Lauf der Universität
Minerva-Lauf
Hildesheim. Am Mittwoch, 10.
Juni, startet der siebte MinervaLauf an der Universität Hildesheim.
Distanzen zwischen einem, zwei und
zehn Kilometern stehen ab 18.15 Uhr
vor dem Sportgebäude am Universitätsplatz an. Unter dem Logo der
Namensgeberin, der Minerva-Eule,
dem „Vogel der Klugheit“, der der römischen Göttin Minerva zugeordnet
war, eröffnen Mädchen und Jungen
bis zum Alter von zwölf Jahren das
Programm. Es folgen die Läufe für
Jugendliche und Erwachsene sowie
die Staffeln. Die Startgelder kommen
den Studenten des Sportinstituts
zugute.
Meldungen für Einzelläufer sowie
für Schulen, Firmen und Vereine sind
von sofort an unter www.minervarun.de möglich. Kurzentschlossene
können sich noch am Veranstaltungstag in der Zeit von 15 bis 17
Uhr am Stellplatz nachmelden.
RBG-Schulleiter neu in der Schulakademie
Kretschmer berufen
(jan/r) Hildesheim. Die Anfang
dieses Jahres in Berlin gegründete
Deutsche Schulakademie hat den
Leiter der Robert-Bosch-Gesamtschule (RBG), Wilfried Kretschmer, in
ihr Programmteam berufen. Für drei
Jahre ist er nun mitverantwortlich
für die inhaltliche Arbeit der Akademie. „Diese Aufgabe übernehme
ich gern“, sagt Kretschmer. „Denn die
Arbeit in Berlin kommt auch der Robert-Bosch-Gesamtschule zu Gute.“
Im Hauptberuf bleibe er Schulleiter
in Hildesheim.
Die aus dem Deutschen Schulpreis hervorgegangene und von
der Robert-Bosch-Stiftung und der
HeidehofStiftung getragene Deutsche Schulakademie hat
sich zum Ziel
gesetzt, die
Schulentwicklung in ganz
RBG-Leiter Wilfried
Deutschland
Kretschmer.
voranzutreiben und ausgezeichnete Lehrmodelle bekannter
zu machen. Basis der Akademie sind
die inzwischen 50 Preisträgerschulen
des Deutschen Schulpreises, den die
RBG 2007 erhielt.