DER LANGE LAUF Auf den langen Lauf kann kein Marathonläufer verzichten. Sind die langen Läufe am Wochenende wirklich nötig? Und wie lang ist lang? Sie sind … und lang ist lang … Diese Trainingseinheit kostet nicht nur viel Zeit, sondern meist auch viel Überwindung. Stundenlang im langsamen Tempo durch den Wald traben, muss das sein? Ja ! Der lange Lauf ist die effektivste Möglichkeit, die Muskelausdauer zu trainieren, also die Fähigkeit der Muskeln zu schulen, übe reinen langen Zeitraum submaximal zu kontrahieren. Und war genauso wichtig ist: er trainiert die Glykogen- und vor allem die Fettverbrennung. Wie lang soll der lange Lauf denn nun sein ? Gradmesser ist das individuelle Leistungsvermögen. Wer erst mit dem Marathontraining beginnt, für den gilt: Grundlage ist die Zeitdauer der längsten Laufeinheit, die man in den zurückliegenden drei Wochen absolviert hat. Mehr als 10 bis 15 % länger sollte der erste lange Lauf nicht sein. Und mehr sollte man auch nicht von Woche zu Woche draufpacken. Daran halten wir uns auch in unseren Trainingsempfehlungen. Beim längsten langen Lauf sollten Sie keinesfalls länger als bei Ihrem Marathon auf den Beinen sein. Nur für Spitzenläufer trifft das nicht zu. Wer den Marathon in 2:10 Minuten läuft, ist auch schon mal 2:30 Stunden im Training unterwegs. Für alle gilt: Viel länger als drei Stunden sollte der lange Lauf nicht sein, egal, ob Sie den Marathon in 2:10 oder in 5 Stunden laufen. Die Körperstatur entscheidet. Der Körper von Eliteathleten, die meist nicht viel mehr als 65 kg wiegen, müssen Schritt für Schritt sehr viel geringere Kräfte auffangen als der e4ines durchschnittlichen 4-h-Läufers mit 75 bis 85 kg Körpergewicht. Ist man also kein superschnelles Fliegengewicht, bedeutet jeder lange Lauf eine beträchtliche Belastung für Muskulatur, Fußgelenkte, Knie, Sehnen, Bänder. Je länger Sie laufen, desto größer wird die Belastung. Ein Ruhetag kann da einer Überlastung vorbeugen. Die stetige Ausdehnung des langen Laufs sollte nicht über mehr als drei Wochen gehen. Alle vier Wochen steht ein kürzerer „Langer“ auf dem Programm – man gönnt sich ja sonst nichts. Ein langer Lauf pro Woche reicht. Man braucht nicht mehr als sieben lange Läufe in der direkten Vorbereitung auf den Marathon, aber weniger sollten es auch nicht sein. Der letzte lange Lauf sollte ca zwei Wochen vor dem Marathon-Tag auf dem Programm stehen. Danach gilt es, den Trainingsumfang insgesamt zu verringern, sinnvoll zu regenerieren und Kraft zu tanken. Das Wichtigste: Der lange Lauf kann nicht langsam genug sein. Bei keiner anderen Trainingseinheit ist es wichtiger, im Wohlfühltempo zu laufen, als bei dieser. Der Puls sollte rund 70 % der maximalen Herzfrequenz betragen. Bei den Tempo-Angaben überholen mich beim langen lauf ja fast die Fußgänger“ meckert mancher. Ganz so langsam ist es zwar nicht, aber wer beim langen Lauf mit dem Tempo übertreibt, verschleudert sinnlos seine Reserven. Vorsicht mit Tempotabellen! Tempotabellen teilen einen Marathon in Zwischenzeiten auf. Sie suggerieren einen absolut gradlinigen Weg zum Zeit-Ziel, berücksichtigen aber weder die Besonderheit einer Marathon-Strecke noch die individuellen Stärken und Schwächen eines Läufers. Viele Marathonstarter legen die zweite Hälfte langsamer zurück als die erste. Wer sich an einer herkömmlichen Tempotabelle orientiert, läuft schon bald seiner Wunschzeit hinterher. Ausgangspunkt sollte eine auf Grund von Trainingsund Wettkampfergebnissen realistische Zielzeit sein. Teilen Sie diese in Zwischenzeiten ein, in die zu erwartende Zeiteinbußen (Startgedränge, Anstiege, Gegenwind, Hitze etc) eingerechnet sind. Wer schon einmal fud er zweiten Hälfte eines Marathons jämmerlich eingebrochen ist, sollte ruhig ab km 30 um 15 Sek pro km mehr einrechnen. Ein Tipp: Notieren Sie sich die angestrebten Zwischenzeiten mit einem wasserfesten Stift auf Unterarm oder Handrücken.
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