EPSAS/IPSAS – Womit steuern öffentliche Haushalte

PwC Österreich GmbH
EPSAS/IPSAS –
Womit steuern öffentliche
Haushalte
7. September 2015
Öffentliche Haushalte unter dem
strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Mag. Gerhard Prachner
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Agenda
1
Kritik an Kameralistik
2 Umstellungsprojekt
3
Problembereiche bei Zustellung
4
Vorgangsweise bei einer Abschlussprüfung
5
Auffälligkeiten in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2013
6
Überlegungen zum Bestätigungsvermerk zum 31.12.2013
7
Was ist gelungen?
8
Verbesserungsbedarf
9
Fazit
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Mag. Gerhard Prachner
7.9.2015
Seite 2
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Kritik an Kameralistik
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7.9.2015
Seite 3
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Kritik an Kameralistik
•
mangelnde Aussagekraft und Transparenz
•
mangelnde Vollständigkeit
•
mangelnde Vergleichbarkeit des Rechnungswesens
•
mangelnde Steuerung
•
mittelfristige Haushaltsplanung
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Seite 4
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Umstellungsprojekt
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Seite 5
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Umstellungsprojekt (1/2)
– Projektteam (Sponsor, Projektleiter, klare Zuständigkeiten, Kommunikationswege)
– Basis für die Umstellung
• IPSAS (Aufstellung, welche IPSAS angewendet wurden)
• Wesentlichkeit
– Wechsel der Gewinnermittlungsart
• Einnahmen-/Ausgaben-Rechnung auf Betriebsvermögensvergleich
• Budget -> Einnahmen/Ausgaben -> Defizit im öffentlichen Bereich (Geld, das (gemessen an einer
bestimmten Vorgabe) irgendwo fehlt)
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Seite 6
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Umstellungsprojekt (2/2)
– Betriebsvermögensvergleich
• Ansetzen der Aktiva und Passiva
• Ermittlung eines Übergangsgewinns
– Ziel: Wirkungsorientierung, Effizienz, Transparenz und möglichst getreue Darstellung
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Seite 7
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Problembereiche bei Umstellung
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Seite 8
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Problembereiche bei Umstellung
•
Ratenkauf (Finanzierungsmodelle mit geringer jährlicher Belastung)
•
Beziehungen zwischen verschiedenen Sektoren (z.B. Bund -> Sozialversicherungen)
•
Zahlungsbeziehungen (z.B. Dividenden)
•
Belastungen in der Zukunft
•
Umstellung der IT
•
Verantwortlichkeiten
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Seite 9
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Vorgangsweise bei einer
Abschlussprüfung
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7.9.2015
Seite 10
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Vorgangsweise bei einer Abschlussprüfung (1/2)
– Beauftragung
– Planung und Risikobestimmung
• Gespräch mit Geschäftsleitung und zuständigen Abteilungen
• erste Durchsicht des vorläufigen Jahresabschlusses und Analytic Review
• Festsetzung der bedeutsamen Risiken (betrügerische Handlungen, management override of
controls)
• Bestimmung der Wesentlichkeit
• erste Erhebungen zum internen Kontrollsystem
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Seite 11
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Vorgangsweise bei einer Abschlussprüfung (2/2)
– Durchführung der Prüfung
• Funktionstest der Kontrollen
• Bestimmung von Art, Umfang und zeitlicher Einteilung der Prüfungshandlungen
(Einzelfallprüfungen)
– Finalisierung der Prüfung
• Beurteilung der gesammelten Prüfungsnachweise (geeignet-ausreichend)
• Beurteilung der gesammelten wesentlichen falschen Darstellungen
• Erteilung des Bestätigungsvermerks
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7.9.2015
Seite 12
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Auffälligkeiten in der
Eröffnungsbilanz zum 1.1.2013
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7.9.2015
Seite 13
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Auffälligkeiten in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2013 (1/3)
•
Beteiligungen
– ÖIAG (1,75 Mrd. €)
– Hypo Alpe Adria (1,16 Mrd. €)
•
Umsatzerlöse/Vorräte
•
Bundesmuseen – Kunstgegenstände
– geringer Teil der Stücke wurden tatsächlich bewertet
– Schenkungen sind direkt im Eigentum der BM, nicht angesetzt bzw. nur mit geringen Werten
•
Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder
– Abzinsungsfaktor
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7.9.2015
Seite 14
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Auffälligkeiten in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2013 (2/3)
•
•
Eventualverbindlichkeiten, Haftungen:
€ 91,741 Mrd.
Fremde Währungen:
€ 27,026 Mrd.
Haftungsrahmen:
€ 265,833 Mrd.
Rückstellungen für Pensionen
– Anhang zur EB 1.1.2013 – Übersicht der Pensionsleistungen
– Saldo zwischen Aufwendungen und Erträgen für 2013
o Bund
€ 6,151 Mrd.
o Pensionsversicherungsträger (ASVG)
€ 9,174 Mrd.
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7.9.2015
Seite 15
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Auffälligkeiten in der Eröffnungsbilanz zum 1.1.2013 (3/3)
•
•
Voraussichtliche Pensionsleistungen – 30 Folgejahre
o Bund
€ 342,141 Mrd.
o Pensionsversicherungsträger (ASVG)
€ 562,960 Mrd.
Rückstellungen Sozialbereich (Familienbeihilfe, Arbeitslosenentgelte, Verpflichtungen
aus Sozialbereich)
– IPSAS Consultation Paper: Recognition and Measurement of Social Benefits (July 2015)
•
Negatives Eigenkapital (Nettovermögen-Ausgleichsposten)
per 1.1.2013:
€ 133,873 Mrd.
per 31.12.2013:
€ 140,591 Mrd.
Veränderung 2013: €
6,718 Mrd.
Verlust 2013:
7,233 Mrd.
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€
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Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Überlegungen zum
Bestätigungsvermerk zum 31.12.2013
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7.9.2015
Seite 17
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Überlegungen zum Bestätigungsvermerk zum 31.12.2013 (1/2)
• Annahme der Unternehmensfortführung wegen negativem Eigenkapital
• Stellungnahme dazu im Anhang -> fehlt
• Stellungnahme von
BM Dr. Maria Fekter bei
Eröffnungsbilanz
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„…Verbindlichkeiten des Bundes deutlich
höher liegen als sein Vermögen.
Wenn diesem Umstand auch die
Möglichkeit des Bundes gegenübersteht,
durch zukünftige finanzielle Maßnahmen
das derzeit negative Nettovermögen
Schritt für Schritt zu verbessern…
Unser Ziel muss es sein, rasch einen ausgeglichenen Haushalt herbeizuführen und
in weiterer Zukunft bei guter Konjunktur
Überschüsse zu erreichen…“
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Seite 18
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Überlegungen zum Bestätigungsvermerk zum 31.12.2013 (2/2)
• Kann sich der Wirtschaftsprüfer der Unternehmensfortführung ausschließen?
eingeschränktes Prüfungsurteil wegen Unvollständigkeit
der Anhangangaben
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7.9.2015
Seite 19
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Was ist gelungen?
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7.9.2015
Seite 20
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Was ist gelungen?
• Kritik wurde adressiert -> Umstellung auf Doppik
• Änderung der Sichtweise und des Denkens
• PwC Studie – European Commission – Eurostat
„Collection of information related to the potential impact, including
costs of implementing accrual accounting in the public sector and
technical analysis of the suitability of individual IPSAS standards“
August 2014
•
Austria
IPSAS are in practice used as a primary basis for developing your
government accounting standards although no explicit reference to them
is made in the accounting legislation applicable to your government.
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7.9.2015
Seite 21
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Verbesserungsbedarf
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7.9.2015
Seite 22
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Verbesserungsbedarf
• Konsolidierung
• Ansatz von Pensionen
• Ansatz von Leistungen aus Sozialsystem/Transferleistungen
• übersichtlichere Darstellung (Bundesrechnungsabschluss Band 1 und 2)
• Umstellung der Vorgangsweise bei Budgets
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Mag. Gerhard Prachner
7.9.2015
Seite 23
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Fazit
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7.9.2015
Seite 24
Öffentliche Haushalte unter dem strengen Blick des Wirtschaftsprüfers
Fazit
• gelungene Umstellung
• Ausdehnen auf Länder und Gemeinden
• Änderung der Denkweise und Vorgangsweise bei Budgetierung
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Mag. Gerhard Prachner
7.9.2015
Seite 25
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Gerhard Prachner
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