LÄGEREPOSCHT Zeitschrift der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lägern Ausgabe 44 | Mai 2015 EDITORIAL Das Gewinnerprojekt überzeugt Erfreuliches gibt es von der Siedlung Klosterbrühl zu berichten. Nach umfangreichen Vorarbeiten konnte der Architekturwettbe werb im März abgeschlossen werden. In der Lägere Poscht haben wir ausführlich darüber berichtet, dass die Siedlung nicht mehr den Ansprüchen an zeitgemässem Wohnen genügt. Wir haben die Aufgabe, langfristig zu planen und unseren Gesamtbestand an Wohnungen kontinuierlich im Stand zu halten. Auch in Zukunft soll Lägern Wohnen at traktive Wohnungen anbieten können. Weil sich eine Reno vation der Gebäude aus vielen Gründen als nicht sinnvoll erwies, haben wir uns für eine komplette Erneuerung des Klosterbrühls entschieden. Die Vorgaben an die Teilnehmer des nun abgeschlosse nen Wettbewerbs ergaben sich aus einer vorgängigen Testplanung und den mit den Bewohnerinnen und Be wohnern des Klosterbrühls durchgeführten Gesprächen. Von den 36 an der Präqualifikationsrunde teilnehmenden Teams wurden schliesslich diejenigen zwölf Teams für den Architektur wettbewerb zugelassen, welche ein vielfältiges Spektrum an un terschiedlichen Lösungen erwarten liessen. Die Resultate zeigen, dass das Vorgehen richtig war: Das prominent besetzte Beurtei lungsgremium wählte unter ausnahmslos interessanten Vorschlä gen das Gewinnerprojekt. Es überzeugt in jeder Hinsicht und erfüllt alle Versprechen, die wir uns selbst und unseren Genos senschafterinnen und Genossenschaftern gegeben haben. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag «Ein Projekt, das zu uns passt». Alle Wettbewerbsbeiträge können Sie übrigens vom 13. bis 19. Mai 2015 an der Ausstellung in Wettingen sehen. EIN PROJEKT, DAS ZUR GENOSSENSCHAFT PASST Der Architekturwettbewerb Klosterbrühl ist entschieden. Die Qualitäten des Siegerprojekts decken sich mit den genossenschaftlichen Idealen von Lägern Wohnen. Das Projekt «Gartengeschichten» der Zürcher Arbeitsge meinschaft Galli Rudolf Architekten und Wülser Bechtel Architekten hat das Rennen um die Erneuerung unserer Siedlung Klosterbrühl in Wettingen gemacht. Das Preisge richt war von den zwölf unterschiedlichen Wettbewerbs projekten und deren ausgereifter Konzipierung beein François Chapuis, Portfoliomanagement Fortsetzung LIEGENSCHAFTEN Die städtebaulich gelungene Stellung der Gebäude definiert attraktive Gartenhöfe und erlaubt zugleich eine Bebauung in Etappen. Wohnzimmer des Siegerprojekts. druckt. Entscheidend für den ersten Preis war die Tatsache, dass sich die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten des Beitrags «Gartengeschichten» vollkommen mit den ge nossenschaftlichen Idealen decken. Mehrere untereinander vernetzte Gartenhöfe schaffen ideale Aussenräume für das Zusammenleben. Die hohe Zahl von insgesamt 227 Wohnungen gewährleistet preisgünstige Mieten. Ein brei ter Mix an Wohnungen für Familien jeglicher Grösse erlaubt – entsprechend den Lebens abschnitten der Bewohnerinnen und Bewoh ner – Veränderungen innerhalb der Siedlung. Die modernen Wohnungsgrundrisse sind indivi duell und gut möblierbar, alle Wohnungen sind hervorragend belichtet, verfügen über grosse Balkone und sind selbstverständlich – dank Aufzügen und schwellenlosen Durchgängen – behindertengerecht. Kompakte Bauvolumen erfüllen weitgehend die Erfordernisse der öko logischen Nachhaltigkeit. Das Projekt lässt sich auch, wie vorgegeben, problemlos in Etappen realisieren. Somit wird ein Teil der Bewohner schaft auch während der Erneuerung weiterhin im Klosterbrühl bleiben können. Dies war ein wichtiges Anliegen und der Vorstand freut sich, auch dieses Versprechen halten zu können. Für das erfreuliche Ergebnis ist auch das Architektinnen-Duo Kiss Rutz mitverantwort lich, das den Wettbewerb vorbereitet und be gleitet hat. Noch hat das Projekt aber einige Hürden zu nehmen. Im Mai werden die Ge nossenschafterinnen und Genossenschafter an der Generalversammlung über den Projek tierungskredit befinden. Als Nächstes wird dann der Gestaltungsplan erarbeitet, der nach Bewilligung durch den Aargauer Regierungs rat die rechtliche Grundlage für die Bebauung schafft. Schliesslich muss die Genossenschaft nach erfolgter Projektplanung und Baubewilli gung über den Baukredit abstimmen. Ob dies bereits an der Generalversammlung 2016 ge schehen kann oder erst 2017, ist zurzeit noch offen. Baubeginn wäre im besten Fall Ende Sommer 2017. Besuchen Sie die Ausstellung der Beiträge zum Architekturwettbewerb: Mittwoch, 13. bis Sonntag, 17. Mai 2015 jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr sowie Montag, 18. und Dienstag, 19. Mai 2015 jeweils von 17.00 bis 20.00 Uhr im Lägernsaal des Sportzentrums Tägerhard, Tägerhardstrasse 122, Wettingen. 2 MIETER EIN JUWEL IM GARTEN Seit über zwei Jahrzehnten ist Hanna Murbach Hauswartin im Rösslimatt. In die Ausgestaltung des Gartens haben sie und ihr Mann viel Energie investiert. DIE ARBEITER IM HINTERGRUND Unkraut würde in den Him mel schiessen, Zugänge würden im Winter ungesal zen bleiben, Treppenhäuser verstauben. Ohne die vielen Arbeiterinnen und Arbeiter im Hintergrund, die Haus warte und Hauswartinnen sowie Helferinnen und Helfer der Siedlungen von Lägern Wohnen, könnte die Genossenschaft nicht das sein, was sie ist. Aus diesem Grund widmet die Lägere Poscht den stillen Schaffern und fleissigen Bienchen im Hintergrund eine Artikelserie. Der Garten der Liegenschaft im Rösslimatt 2 und 4 in Wohlenschwil präsentiert sich als klei ne Idylle. Unter einem Nussbaum bietet eine Pergola einen schattigen Erholungsraum. Ein Cheminée stellt eine Grillmöglichkeit bereit und Festbänke garantieren Platz für kleine Feiern jeglicher Art. Diese haben denn auch schon ausgiebig stattgefunden, als Erstes stand die Einweihung der sogenannten «Ramazzotti Lau be» an, benannt nach dem Getränk, das im Garten oftmals konsumiert worden ist. Die Lau be war seit ihrer Errichtung vor über zehn Jah ren Standort von Geburtstagspartys, Brunchs, Jubiläen und zahlreichen gelegentlichen Zu sammentreffen der Nachbarschaft. Die kleine Oase verdankt ihre Existenz neben zahlreichen Helfern Hanna und Arthur Mur bach. Die beiden wohnen seit 1988 im Röss limatt. Seit 1993 arbeitet Hanna Murbach als nebenamtliche Hauswartin. In den zwei De kaden habe sich die Arbeit des Hauswartens nicht wesentlich verändert. Es seien die übli chen Arbeiten, die eben anfallen: Reinigen der Treppenhäuser und der Kellerräume, Rasen mähen, Schneeschaufeln im Winter. Zuweilen seien die Schneeberge derart gross gewesen, dass sich die Frage gestellt habe, wohin damit. «Ich mag die Arbeit im Freien», sagt die erfah rene Hauswartin. Seit der Frühpensionierung geht ihr Mann ihr vermehrt zur Hand. Früher halfen auch die Kinder mit. «Wir haben immer miteinander gearbeitet.» Leben im Provisorium Als prägendste Zeit ist den beiden wohl jene des Umbaus in Erinnerung geblieben. Die Fenster wurden ausgewechselt, die Küche so wie Bad, WC und Dusche. Im Freien fungier ten zwei Container als Dusche und Toilette. Ein Ping Pong-Raum wurde kurzerhand zur Küche umgebaut. «Es war ein Gefühl, als ob wir auf einem Campingplatz Ferien machen würden», erinnern sich die beiden. Jeden Abend hätten sie die Wohnung mit dem Industriestaubsauger Resultat zahlreicher helfender Hände: Die Ramazzotti Laube. 3 LÄGERN WOHNEN Einladung zur ordentlichen GENERALVERSAMMLUNG Freitag, 29. Mai 2015, 18.00 Uhr Trafohalle in Baden Traktanden 1. Begrüssung und Feststellung der Präsenz 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der ordentlichen Generalversammlung vom 16. Mai 2014 4. Jahresbericht 5. Jahresrechnung und Gewinnverteilung/ Bericht der Revisionsstelle 6. Entlastung des Vorstandes und der Verwaltung 7. Wahl eines Vorstands-Mitglieds 8. Kreditvorlagen 8.1 Projektierungskredit Ersatzneubau Klosterbrühl in Wettingen 8.2 Heizungsersatz Hardstrasse 51, 53, 55 in Wettingen 9. Anträge 9.1 Anträge des Vorstands 9.2 Anträge der Genossenschafter und Genossenschafterinnen 10. Verschiedenes Im Anschluss an die Generalversammlung laden wir Sie gerne zu einem Nachtessen ein. Anträge von Genossenschafterinnen und Genossenschaf ter sind schriftlich bis zum 15. Mai 2015 der Verwaltung einzureichen. Die Akten im Sinne von Art. 856 OR liegen ab dem 18. Mai 2015 während der ordentlichen Bürozeit auf der Verwaltung zur Einsicht auf. Freundliche Grüsse Im Namen des Vorstands Patrick Bürgi, Präsident NB: Die Mitgliedskarte gilt als Eintrittskarte und berechtigt zum Bezug der Stimmkarte bei der Eingangskontrolle. Genossenschafterinnen und Genossenschafter können sich durch handlungsfähige Familienangehörige vertreten lassen (Statuten Art. 23). 4 gereinigt. Denn trotz der Plastikplane sei einiges an Staub in die Wohnung gedrungen. «Wenn man sich am Abend ins Bett legte, musste man mit einer aufgewirbelten Staubwolke rechnen», erzählt Arthur Murbach lachend. Obwohl es eine schöne Zeit gewesen sei, wollten sie nicht nochmals mit solchen Entbehrungen leben. «Wenn ich am Abend zum Haus gefahren bin, sah es aus, als hätte ein Hurrikan gewütet», so Murbach. Ort der Erinnerungen Nach dem Umbau 2001 wurde von den dama ligen Mietern die Laube errichtet. Ein Nachbar habe die Steine gebracht, die Verwaltung habe Platten und Bänke bereitgestellt und von einem Kollegen habe man das Holz zu günstigen Kon ditionen erhalten. Die Kosten seien unter den Nachbarn verteilt worden. Mit der Pergola ver knüpfen die Murbachs viele schöne Erinnerun gen. Die Pergola ist ein Ort der Erinnerungen, Erinnerungen an die Einweihung, Geburtstage, Feste. «Die Pergola ist Gold wert, wir haben die Hälfte unserer Zeit hier verbracht. Den Tag der Nachbarn brauchen wir deshalb gar nicht. Den feiern wir hier die ganze Zeit über.» Über haupt seien die guten nachbarschaftlichen Be ziehungen das grosse Plus an dieser LägernSiedlung. Früher sei die Pergola ein Treffpunkt gewesen der Mieterinnen und Mieter, zu dem sich auch weitere Nachbarn eingefunden hät ten. In jüngster Zeit habe der Platz durch zahl reiche Mieterwechsel etwas an Zulauf verloren, was sich aber schnell ändern könne. «Es sind die Sommermonate, die Kontakt stiften», freuen sich Murbachs. Hanna und Arthur Murbach am Ort ihrer Erinnerungen. MENSCHEN Stand am Abgrund: Paul Golla. HOFFNUNG AM ABGRUND Arbeitslos, krank, obdachlos: Es kann schneller gehen, als man denkt. Das Team des Sozialwerks Hope setzt sich für in Not geratene Menschen ein. Eine neue Form der Hilfe ist das sogenannte Wohnexternat. Lägern Wohnen unterstützt in dieser Sache als Vermieterin die gemeinnützige Tätigkeit von Hope. Paul Golla stand vor dem Aus: Zwei Jahre vor der Pensionierung hat er die Arbeit verloren. Als Computersupporter war er beruflich in England und Deutschland unterwegs. Zuletzt war er für die ABB in Baden tätig. Eine Krank heit riss ihn zusätzlich in ein Loch. Schliess lich konnte er seine Wohnung nicht mehr be zahlen. Er verlor das Dach über dem Kopf. Ein Grossteil der Möbel musste verbrannt wer den, weil er einen Ort zur Aufbewahrung nicht finanzieren konnte. «Ich habe mich aufgege ben und mir selbst die Schuld an der Situati on gegeben», sagt der heute 67-jährige Golla. «Hätte mir jemand zwei Jahre, bevor das alles geschehen ist, gesagt, dass ich bald auf der Strasse stehen würde, hätte ich gelacht und ihm geantwortet: “Du spinnst!“» Heute lebt Paul Golla in einer Wohngemein schaft am Kappelerhof. Betreut wird sie vom christlichen Sozialwerk Hope. Das betreute Wohnen in dieser Weise gibt es erst seit letz tem Jahr. Paul Golla lebt seit dem Juli im soge nannten Wohnexternat. Es besteht aus externen Wohnungen im Raum Baden, welche von Hope gemietet werden, wodurch die in Not gerate nen Menschen von der vollen Verantwortung für eine Wohnung entlastet werden. Zusätz lich werden sie durch Hope im individuell ge forderten Mass betreut, so dass sie langfristig eigenständig wohnen können. Golla schätzt an Hope besonders das familiäre Klima: «Ich hatte nie das Gefühl, als Klient oder Patient wahrge nommen zu werden.» Irgendjemand vom Team habe stets Zeit für die persönlichen Anliegen. Die Grenzen zwischen Hilfesuchenden und Mitarbeitern seien durchaus fliessend. Auch dafür ist Paul Golla mittlerweile ein Beispiel. Je den Morgen geht er in das Wohnzentrum und bereitet das Morgenessen vor, liest auch gerne etwas vor; am Mittwochabend hilft er dem Ser viceteam beim Spaghettiplausch. Sein Engage ment als freiwilliger Mitarbeiter hat ihm den Titel des Wohnzentrum-Opas eingebracht. Hürden der Bürokratie Das Sozialwerk Hope wurde 1983 vom ehe maligen BBC-Ingenieur Rudolf von Kelaita gegründet. Es firmierte bis 2008 unter dem 5 MENSCHEN Robert Peter, Daniela Fleischmann und Paul Golla (v.l.n.r.) sind dankbar für die Unterstützung von Lägern Wohnen. 6 Namen «Jesus lebt Hilfswerk». Mit der Namens änderung im Jahr 2008 wollte die damalige Vereinsversammlung das Image sanft moder nisieren und den irreführenden Verdacht jegli chen Sektierertums zerstreuen. Seit 2007 wal tet Daniela Fleischmann als Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins. Die Aufgaben des Sozialwerks seien sehr wichtig, beson ders in einer Region, die wenige vergleichbare Institutionen kenne. «Unsere Gesellschaft ist hochgradig strukturiert und verfügt über eine ausgeprägte Bürokratie», so Fleischmann, «so dass sich für Menschen in Not die Frage stellt, wo sie Hilfe holen können.» Es seien eher «ein fache» Leute, die beim Hope auftauchen: «An dem Tag, an dem die Polizei zur Wohnungsräu mung vor ihrer Tür auftaucht, stehen sie bei uns auf der Matte.» Es sei eine wichtige Lücke, die durch ihren Verein abgedeckt werde: «Die So zialwerke sind oftmals nicht erreichbar für die einfachen Leute. Denn wie weiss ein Obdach loser, wo er sich die nötigen Papiere besorgen soll? Wie soll er sie überhaupt ausfüllen?» In solchen Momenten brauche es Hilfe. Die Men schen würden oftmals unverschuldet in Notsitu ationen rutschen, erklärt Daniela Fleischmann. Manchmal treibe sogar die Bürokratie beson ders bunte Blüten: «Einmal wurde Paul Golla fälschlicherweise für tot erklärt, was wir dann zuerst widerlegen mussten.» Charakteristischerweise gehen die Notlagen oftmals einher mit anderen Problemen. Bei der Suchtproblematik seien es sowohl Alkohol als auch harte Drogen, die eine Rolle spielten. «In letzter Zeit musste ich feststellen, dass aber auch Cannabis vermehrt zum Problem wird, vor allem wegen der Lethargie, die es verursacht», erklärt die Geschäftsführerin des Hilfswerks. Eine weitere Problematik sind psychische Be einträchtigungen, die ein selbständiges Leben und Wohnen verhindern. Allerdings seien auch hier dem Sozialwerk Grenzen gesetzt, erklärt Daniela Fleischmann: «Wer die Regeln nicht einhält, den können wir nicht auffangen.» Men schen aller Altersgruppen finden zu Hope, das Mindestalter beträgt aber in der Regel 18 Jahre. Auch betagtere Menschen hätten sie schon be herbergt: «Wir hatten auch 80-Jährige bei uns.» MENSCHEN Gegenwind bei der Wohnungssuche Mit dem Wohnexternat füllt das Sozialwerk eine Lücke, die nicht unterschätzt werden darf. «Es gibt viele Menschen, die eigentlich selbständig wohnen können, aber keine Wohnung finden, etwa, weil sie einmal betrieben worden sind», erklärt Daniela Fleischmann. Seit dem Februar letzten Jahres hat Hope deshalb das Wohn externat gegründet, in dem mittlerweile elf Men schen beherbergt sind, zum einen an der Brug gerstrasse, zum anderen am Siedlungsweg. Dabei sind auch Wohnungen, die von Lägern Wohnen vermietet werden. «Wir sind der Ge nossenschaft sehr dankbar für diese Chance», sagt die Geschäftsführerin des Hope. Dass die Bereitschaft eines Vermieters keine Selbstver ständlichkeit ist, unterstreicht Robert Peter, der neben seiner Arbeit als Koch im Wohnzentrum seit letztem August das Wohnexternat leitet: «Es ist schwierig, Wohnungen für das Wohnex ternat zu finden. Es kommt schnell Gegenwind, wenn es darum geht, einen Sozialhilfebezüger zu beherbergen.» Diese Reaktion resultiere leider aus Missverständnissen und falschen Vorstellungen. «Wir haben kaum Probleme mit den Leuten, die wir beherbergen», so Peter. Bei Problemen sei er selbst die Ansprechperson. Auch würde die Verantwortung beim Sozialwerk liegen. Die Personen, die für das Wohnexternat in Frage kommen, stammen allesamt aus dem Wohnzentrum an der Stadtturmstrasse. Es ist also nicht möglich, sich direkt für ein Wohnex ternat zu bewerben. «Wir übernehmen auch die Verantwortung, wer in welches Wohnexternat kommt», gibt Daniela Fleischmann zu beden ken. Das heisst aber auch, dass nicht jeder vom Wohnzentrum für ein Wohnexternat in Frage kommt oder dafür geeignet ist. Durch dieses Vorgehen kann das Sozialwerk Hope eine ge wisse Sicherheit garantieren. Weg in die Selbständigkeit Insgesamt gibt es zwei Wohngemeinschaften. In jeder werde jemandem die Rolle des soge nannten Hausvaters zugeteilt, ordnungs- und organisationshalber. Die Unterstützung, die von den Menschen im Wohnzentrum oder Wohnex ternat beansprucht wird, ist sehr unterschied lich. Sie reicht von der blossen Begleitung in administrativen Fragen bis hin zur konstanten Begleitung durch den Alltag. Es geht dabei auch darum, den Menschen eine Tagesstruktur zu geben und mit der Grundidee der Gemein schaft der Vereinsamung vorzubeugen. Das Ziel des Wohnexternats sei aber die Begleitung der Menschen in ein selbständiges Leben. «Es geht darum, jemanden zu unterstützen, ihm wieder festen Boden unter die Füsse zu geben», so Peter. Gelinge das, sei das sicherlich ein Hö Daniela Fleischmann Robert Peter LÖSUNGEN AUFZEIGEN Robert Peter freut sich, wenn er sehen kann, wie sich jemand im Wohnex ternat entwickeln kann. «Die Zusammenarbeit mit Lägern Wohnen ist er freulich. Die Verwaltung hat mit ihrer Entscheidung Mut bewiesen.» Für die Zukunft werden im Sozialwerk Hope zahlreiche Pläne gehegt. «Das Woh nexternat wollen wir künftig entsprechend den Bedürfnissen vergrössern», sagt Daniela Fleischmann. Weitere Themenschwerpunkte seien das Woh nen vor dem Hintergrund einer Suchtproblematik oder die Möglichkeit einer Notschlafstelle. «Wir werden uns weiterhin engagieren, Lücken im Kanton Aargau zu schliessen, und wir werden weiterhin versuchen, Lösungen auf zuzeigen.» hepunkt. Ein zentraler Pfeiler dieser Selbstän digkeit sei eine geregelte Arbeitstätigkeit, über haupt ein geregelter Tagesablauf. Der Übertritt in die Selbständigkeit verlange viel, die Finan zen etwa müssen geregelt sein. Für viele ist die ser Punkt keine Selbstverständlichkeit. Die Übergangsphase vom Externat in ein an deres Leben kann unterschiedliche Resultate zur Folge haben. Stolz erzählt Paul Golla, dass ein Mitbewohner wahrscheinlich eine Stelle bekommen habe. Der grösste Erfolg sei denn auch, stimmt Daniela Fleischmann zu, wenn ein Mensch vom Externat ganz in die Selbstän digkeit finden könne. Als Erfolg sei aber auch zu werten, wenn Menschen in dieser leichten Betreuungsform eine Stabilität erreichten. «Wir hatten allerdings auch schon Fälle, bei denen sich die Lösung aufdrängte, die Betreuung zu intensivieren.» Letztlich sei dieser Abschluss des betreuten Wohnens dennoch nicht als Misserfolg zu werten, weil eine Einsicht am Ende dieser Zeit stand. Von den Bewohnern wird die Arbeit des Sozi alwerks sehr geschätzt. «Wir bekamen Hilfe bei der Beschaffung der Möbel und beim Start ge nerell. Wir sind nicht allein», erzählt Golla, der nun selbst als Hausvater einer Wohngemein schaft waltet. Es seien hunderte von Kleinigkei ten, an die man stets denken müsse. Die Unter stützung ist bei Notfällen ebenso wertvoll: «Als ich notfallmässig ins Spital eingeliefert wurde, wurde ich nicht allein gelassen.» Dies zeige den Charakter der Gemeinschaft und des familiären Zusammenlebens auf. 7 INTERAKTION Geschenkgutscheine im Wert von 200 Franken erhält ... Frau Jeanette Funk. Sie ist gemeinsam mit ih rem Mann seit 1966 langjährige Bewohnerin einer 3 ½-Zimmerwohnung an der Hardstrasse 51 in Wettingen. Ihre freie Zeit verbringt Frau Funk bei der Frauenriege Satus Wettingen, wo sie derzeit ihre 50-jährige Mitgliedschaft fei ert und als Präsidentin im Amt ist, oder aber in ihrem Wohnwagen in schöner Umgebung in Künten-Sulz an der Reuss. Der genaue Verwendungszweck der gewonne nen HGV-Gutscheine ist noch offen. Wir gratu lieren ganz herzlich zum Wettbewerbsgewinn! WETTBEWERB 1. Z u was wurde der Ping Pong-Raum im Rösslimatt während des Umbaus umfunktioniert? 2. W ann wurde das Sozialwerk Hope gegründet? TAG DER NACHBARN FREITAG, 22. MAI 2015 Liebe Lägern Wohnen-Genossenschafterinnen und -Genossenschafter Auch in diesem Jahr möchten wir Sie dazu aufrufen, den Tag der Nach barn in Ihrer Siedlung zu feiern: Nicht wie üblich am letzten Freitag im Mai (denn dann findet in diesem Jahr unsere GV statt), sondern am Freitag, 22. Mai 2015. Lägern Wohnen freut sich, Ihren Anlass mit maximal CHF 20.00 pro teilnehmender Wohnung zu unterstützen. Melden Sie sich dazu bei der Verwaltung der Lägern Wohnen (Lägern Wohnen, Etzelmatt 1, 5430 Wettingen, 056 437 30 80). Wir wünschen Ihnen fröhliche Feste und gemütliches Beisammensein in den Siedlungen von Lägern Wohnen! Unternehmen Sie mit den Gutscheinen ein Abenteuer, einen Ausflug oder wählen Sie einfach ein Angebot nach Wahl aus den varian tenreichen Freizeitideen von RailAway. Angebote gibt›s direkt am Bahnschalter oder unter www.railaway.ch. Wir wünschen allen Teilneh merinnen und Teilnehmern viel Glück. 3. W ie viele Wohnungen sieht «Gartengeschichten» vor? IMPRESSUM «Lägere Poscht» 13. Jahrgang Nr. 44/Mai 2015 Erscheint als Hauszeitung der Gemeinnützigen Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lägern Etzelmatt 1 5430 Wettingen T 056 437 30 80 F 056 437 30 85 [email protected] www.laegern.ch Verantwortliche Vorstand Denise von Rohr, Wettingen Wettbewerbspreis: 2 SBB RailAway-Gutscheine à Fr. 100.–. Name: Antwort 1: Vorname: Antwort 2: Strasse: Antwort 3: PLZ/Ort: Redaktion Redaktor: Stephan Baumgartner, Zürich Redaktionsmitglieder: Denise von Rohr, Wettingen Gaby Berger, Wettingen Christoph Bernet, Ehrendingen Fotografen: Thomas Werner, Wettingen Kurt Mathys, Wettingen Layout WerbeLaube, Lengnau Druck Egloff Druck AG, Wettingen Talon ausfüllen und spätestens bis 29. Mai 2015 einsenden an: Lägern Wohnen, Redaktion «Lägere Poscht», Etzelmatt 1, 5430 Wettingen. Teilnahmeberechtigt sind alle Empfänger der «Lägere Poscht», ausgenommen das Redaktionsteam, Verwaltung und Vorstand der Lägern Wohnen.
© Copyright 2024 ExpyDoc