Kettenhof Aktuell August 2015 Frühindikatoren signalisieren moderates Wachstum auf globaler Ebene Konjunkturschwäche in den Schwellenländern Die USA stehen vor der Zinswende Rohstoffmärkte preisen Rezessionsszenario ein Goldminenaktien bieten Anlagechancen Ausverkaufsstimmung an den Rohstoffmärkten Aufgrund der jüngsten Wirtschaftsdaten ist in nächster Zeit mit keinem stärkeren globalen Konjunkturaufschwung zu rechnen. Die globalen Frühindikatoren für das verarbeitende Gewerbe verharren zwar mehrheitlich in der Expansionszone, signalisieren aber insgesamt nur eine moderate Wirtschaftsdynamik. Während sich die Konjunkturentwicklung in den Industrieländern beschleunigen dürfte, leiden die Schwellenländer unter den Wachstumsproblemen Chinas und der Wirtschaftsschwäche Brasiliens. Nach enttäuschenden Exportdaten wertete die chinesische Zentralbank kürzlich ihre Landeswährung mehrmals ab, was zu heftigen Börsenausschlägen führte. In Europa dürfte nach der Rettung Griechenlands in letzter Minute hingegen wieder mehr Zuversicht aufkommen. Die steigende Kreditnachfrage jedenfalls unterstützt die Wirtschaftserholung in der Eurozone. Währenddessen signalisiert die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt eine baldige Leitzinserhöhung der US-Notenbank. Im Zusammenhang mit der Konjunkturschwäche der Schwellenländer überrascht es nicht, dass sich der Abwärtstrend bei den Rohstoffen nochmals verschärft hat. Die Industrialisierung dieser Länder ist bekanntlich sehr rohstoffgetrieben. Die nachstehende Grafik zeigt, dass die Rohstoffmärkte seit dem Höchst vor rund fünf Jahren fast die Hälfte an Wert verloren haben. Quelle: Bloomberg Im Lichte dieser Ausverkaufsstimmung könnten Rohstoffe als Schmiermittel der Wirtschaft mit ihrem Preiszerfall an den internationalen Handelsplätzen eine globale Rezession vorwegnehmen. Sollte es zu einem solchen Konjunkturszenario kommen, dürfte das Schlimmste bereits eingepreist sein. Auch an den Rohwarenterminmärkten werden letztlich Erwartungen gehandelt, welche die tatsächliche Entwicklung im Voraus zu antizipieren versuchen. Wahrscheinlicher, wie wir mit Bezug auf die konjunkturellen Vorlaufindikatoren gesehen haben, ist jedoch, dass es zu gar keiner Rezession kommt und die Wirtschaft moderat wächst. In diesem Fall dürfte der Rohstoffsektor über beachtliches Aufholpotential verfügen. Anlagestrategie Im aktuellen Marktumfeld favorisieren wir weiterhin Aktienanlagen in Kombination mit Absicherungen via Put-Optionen. Aufgrund der bevorstehenden US-Zinswende bietet der festverzinsliche Bereich wenig Potential. Immobilien sehen wir weiterhin als Kernanlage, auch wenn die Risiken aufgrund des gestiegenen UBS Immobilienblasenindex nicht kleiner geworden sind. Wie beschrieben stellen Rohstoffanlagen im antizyklischen Sinne und mit einem ausreichend langen Anlagehorizont eine interessante Opportunität dar. Empfehlungen Im Zuge der Rohstoffbaisse sind auch der Goldpreis und Goldminenaktien stark unter Druck geraten. Während das gelbe Edelmetall innert Jahresfrist um 15% gefallen ist, hat der Goldminenaktienindex NYSE Arca Gold Bugs im selben Zeitraum die Hälfte an Wert eingebüsst. Wir sind der Meinung, dass nach solchen Kursbewegungen in einem Umfeld tiefer Inflationserwartungen Potential für Überraschungen nach oben besteht. Auch steigende Zinsen sind per se kein Argument gegen Gold, solange die Inflationserwartungen den Zinsanstieg kompensieren und die Realzinsen nicht steigen. Da bei einer Goldpreiserholung Goldminenaktien den Anleger im Vergleich zum physischen Edelmetall besser entschädigen, erachten wir den nachstehenden Anlagefonds als interessante Anlagemöglichkeit: Quantex Strategic Precious Metal Fund (CHF) Class I / CH0205677351 / SPREMEI SW Quantex Strategic Precious Metal Fund (CHF) Class A / CH0019182366 / SPREMEC SW Es handelt sich dabei um einen Fonds, der sich auf kleine und mittelgrosse Minenbetreiber fokussiert, die von der Schwäche im australischen und kanadischen Dollar profitieren können. Diese Produzenten konzentrieren sich auf die Generierung von Free Cashflow und sind solide finanziert. Die konsequente Ausrichtung auf betriebswirtschaftliche Qualitätskriterien erscheint uns umso wichtiger, weil im Minenbereich in den Boomjahren zur Finanzierung von unrentablen Projekten und Übernahmen hohe Nettoschulden aufgebaut wurden. Der Grossteil der Schulden entfällt allerdings auf die Branchenriesen Barrick, Newmont und AngloGold. Der Quantex Strategic Precious Metal Fund investiert schon seit geraumer Zeit nicht mehr in diese Werte und konnte in den letzten 5 Jahre im Konkurrenzvergleich überdurchschnittlich abschneiden. Des Weiteren favorisieren wir im Bereich Aktien Schweiz derzeit die Valoren von Novartis gegenüber den Papieren von Roche. Novartis verfügt über eine ausgezeichnete Produktpipeline, darunter viele neue Lancierungen mit Blockbuster-Potential, welche die Patentabläufe (v.a. Diovan und Glivec) mehr als kompensieren sollten. Vor allem das neue Medikament Entresto gegen chronische Herzinsuffizienz könnte sich als grosser Wachstumstreiber herausstellen. Die jährlichen Umsatzschätzungen für dieses Produkt variieren im Zeitablauf von USD 2 Mrd. bis deutlich über USD 10 Mrd. Novartis selbst geht von einem Umsatzpotenzial von mindestens USD 5 Mrd. aus. Roche dagegen ist durch die starke Fokussierung auf den Onkologiebereich anfälliger für Enttäuschungen. Unsicherheit besteht darüber hinaus, ob es seit der Komplettübernahme von Genentech zu einer verfehlten Personalpolitik gekommen ist. Diverse Schlüsselpersonen haben Genentech verlassen, allen voran der Gründer Art Levinson. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. [email protected] T + 41 61 275 95 55 S.E.&O.
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