munition

MUNITION
Grand mitVIEREN
Vier Premium-Laborierungen in einer Schachtel
Munition zum attraktiven Preis – mit seinem
PERFORMANCE Test Pack beschreitet RWS neue
Wege. PASSION geht der Sache auf den Grund.
Text: Nicole Bracher, Fotos: Andreas Kurth
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PASSION 15
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A
lso: 19, 21, 23, 27…“, murmelt Hannes Dikhoff, Leiter
des Produktmanagements bei RWS. Nein, es sind
nicht die Lottozahlen, auch eröffnet er damit nicht
die Reizung beim Skat. Er steht vielmehr vor einer vierfarbigen Anschussscheibe und misst die Streukreise. Ihre Besonderheiten: Sie wurden mit vier verschiedenen Laborierungen
aus einer Patronenschachtel mit ein und demselben Lauf im
Kaliber .30-06 erzielt. „Nicht schlecht“, nickt er zufrieden, „jede
einzelne sticht, im Paket sind sie unschlagbar.“
Das PERFORMANCE Test Pack ist mit Bedacht zusammengestellt: Da wäre zuerst das gebondete EVOLUTION mit RAPIDX-TIP, das einerseits schnell anspricht, jedoch seine Masse behält und sich für nah und fern, leicht und schwer tausendfach
bewährt hat. Mit einem Wort: der Generalist von RWS. Bleihaltig und damit per Dekret beispielsweise aus den Revieren
der Bundesforsten sowie einiger Landesforste verbannt. Was
nützt im Fall der Fälle das vielseitigste Geschoss, wenn man es
nicht mehr verwenden darf?
Damit meint Hannes Dikhoff das PERFORMANCE Test Pack,
das neueste Highlight von RWS. In einer vielfarbig aufgemachten, allseits mit Informationen bedruckten Schachtel, auffällig wie ein bunter Hund, reihen sich viermal fünf
Patronen – laboriert mit EVO, EVO GREEN, UNI CLASSIC und
HIT. Vier von Aufbau, Gewicht, und Wirkungsweise unterschiedliche Geschosse, zwei bleifreie und zwei bleihaltige.
Millimetergenau
werden die Schießergebnisse von Hannes
Dikhoff und Andreas
Hadler ausgewertet
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Hannes Dikhoff
überzeugt sich
selbst und
testet das
PERFORMANCE
Test Pack
passion 15
Eine Alternative dazu ist das EVO GREEN. Bleifrei mit Flussstahlmantel und vorfragmentiertem vorderem Kern sowie
formstabilem Heckkern aus Zinn. „Gigantisch in der Augenblickswirkung und aufgrund der gestreckten Flugbahn prädestiniert für weitere Schüsse, der Stopper schlechthin“, weiß
Dikhoff mit Hinblick auf die zahlreichen Abschussprotokolle.
„In seiner Konstruktion ist das EVO GREEN einzigartig auf dem
Geschossmarkt für Bleifreie, jedoch nicht ganz so wildbretschonend wie es manche gerne hätten“, räumt er ein.
Außerdem in dem PERFORMANCE Pack dabei: Das
UNI CLASSIC beziehungsweise ID CLASSIC. Als Teilzerleger
seit Jahrzehnten bewährt und ebenfalls mit einem nickelplattierten Flussstahlmantel ausgestattet. Präzise Geschosse, die
ihre Vorzüge auf kürzere und mittlere Distanzen bis hin zu
200 Meter entfalten. Was viele nicht wissen, ein Mantel aus
Flussstahl schmiert beim Schießen das Laufinnenprofil nicht
zu, sondern beseitigt sogar Kupfer- und Tombakablagerungen im Lauf. Das erspart einem unter anderem häufige
chemische Reinigung.
Schweres und schusshartes Wild braucht Tiefenwirkung. Das
bleifreie massestabile Deformationsgeschoss RWS HIT garantiert einerseits rasche Expansion, somit Augenblickswirkung,
andererseits auch sicheren Ausschuss, selbst bei Knochentreffern. Somit ist das HIT der Vierte im Bunde. Aufgrund seiner
hohen Geschossgeschwindigkeit und der daraus resultierenden Energie spricht es auch auf weitere Schussdistanzen
zuverlässig an. Und das aus der Sicht der Nutzer außerordentlich wildbretschonend. Vier RWS-Trümpfe also. Aber warum
sind alle zusammengepackt in einer Schachtel?
„Der Bleifrei-Hype“ hat unter der Jägerschaft auch Verunsicherung hervorgerufen. Viele Waidmänner sehen sich gezwungen, ihrer geliebten und bewährten Laborierung abzuschwören und fangen dann an herumzuexperimentieren.
Manche alternative Lösungen schießen aus den verwendeten
Läufen nicht gut genug, andere wirken nicht so, wie es der
Jäger gewohnt ist. Dann wird gewechselt, und jedes Mal ist
wenigstens eine Packung Munition fällig. Am Ende bleibt jede
Menge Restmunition übrig, für die es offenbar keine Verwendung mehr gibt.
„Mir hat neulich ein älterer Jäger ein ganzes Säckchen davon
angedient, mit der Bitte, es zu entsorgen“, erzählt Dikhoff.
„Das hat uns auf die Idee des PERFORMANCE Test Packs gebracht. Wir wissen, wie gut unsere Munition schießt und auch
wie sie wirkt. Immerhin können wir bei den vier Laborierungen
auf tausende Abschussberichte aus aller Welt zurückgreifen:
Berufsjäger, Förster, Farmer und jagdliche Globetrotter haben
wahrlich keinen Grund Ergebnisse zu schönen und sparen
nicht mit Kritik, wenn ihnen etwas missfällt.“
+
+
+
=
Aus vier mach eins! Im
PERFORMANCE Test Pack sind
vier verschiedene Laborierungen
griffbereit
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Der Jäger soll mit dem neuen PERFORMANCE Test Pack jetzt
die Möglichkeit bekommen, aus einer Patronen-Packung zwei
bleifreie und zwei bleihaltige RWS-Geschosse aus seiner Waffe
zu testen. „Für eine Präzisionsüberprüfung“, so Hannes Dikhoff,
„sollten fünf Schuss pro Laborierung reichen.“ Nach dem Verschießen dieser Exklusiv-Auswahl – die Schachtel kostet übrigens nur 59 Euro für die Standardkaliber .308 Win. , .30-06 und
8 x 57 IS und ein wenig mehr für die .300 Win. Mag. sowie die
9,3 x 62 – weiß der Schütze zumindest, wie präzise die einzelnen Laborierungen aus seinem Lauf schießen und wie weit sich
die Treffpunktlagen der unterschiedlichen Projektile decken.
Dikhoff: „In vielen Testreihen, die wir mit unseren eigenen Waffen und denen renommierter Hersteller durchgeführt haben,
wie zum Beispiel SAUER, Mauser und Blaser, hat bis dato jeder
Lauf mit wenigstens einem der vier Geschosse hervorragend
geschossen. Meistens sogar mehrere, und es waren Läufe
darunter, die mit allen vier Geschossen super Streukreise lieferten.“ In einigen Fällen deckten sich zwei und mehr Laborierungen so, dass sich eine Korrektur an der Zielfernrohrverstellung erübrigte. Hannes Dikhoff weiter: „Doch das können wir
selbstverständlich nicht garantieren. Jeder Lauf verdaut die
Munition anders, und nur durch Probieren lässt sich herausfinden, welche passt und welche nicht.“
Schießt beispielsweise eine Laborierung auf 100 Meter Fleck,
die andere bis vier Zentimeter höher, dann kann man beide
auf jagdübliche Entfernungen guten Gewissens mit ein- und
demselben Haltepunkt einsetzen. Waldjäger schießen eher
selten über 100 Meter, im Schnitt eher auf 50 Meter. Im FeldWald-Wieseneinsatz liegen die durchschnittlichen Schussentfernungen bei 70 Metern. Selbst Weitschussspezialisten übertreffen im Mittel selten die 100 Meter. Optimal ist es, wenn
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Die Trümpfe auf der Hand, v.l.n.r.:
das EVO, das HIT, das EVO Green und
das UNI Classic von RWS
Viele der Testwaffen „verdauen“ alle vier
verschiedenen Laborierungen aus dem
PERFORMANCE Pack hervorragend,
hier die S 404
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sich die Schießgruppen einer bleihaltigen und einer bleifreien
Laborierung decken. Mit vier Zentimeter Hochschuss auf 100
Meter bekommt man dann einen Fleckschuss, der bei den
verwendeten Laborierungen zwischen 150 und 200 Meter
liegt. Als Anhalt mag der auf jeder Packung für die einzelnen
Laborierungen ausgewiesene GEE-Wert dienen. „Einzelne
Läufe schossen in unserem Feldversuch mit bis zu drei Laborierungen deckungsgleich“, so Hannes Dikhoff. Hier können dann tatsächlich die RWS-Premiumgeschosse situationsbedingt beliebig gewechselt werden. Für die Gamsjagd wäre
dann die rasante EVO Green erste Wahl, für die Bewegungsjagd die HIT, wenn bleifrei angesagt ist, ansonsten, je nach
Präferenz, EVO oder UNI CLASSIC. „Mehr braucht es wirklich
nicht, und nach einem Testdurchlauf mit dem PERFORMANCE
Test Pack weiß man, was Sache ist.“
Treten bei einer der vier Laborierungen Tiefschuss und seitliche Abweichungen von mehreren Zentimetern auf, ist das
kein Ausschlusskriterium. Bekanntlich lassen sich Treffpunktlagen mit Hilfe der Absehensverstellung am Zielfernrohr korrigieren. Deshalb: Scheibe aufbewahren, nicht entsorgen!
In einer gemeinsamen Aktion von RWS und SAUER
gibt es übrigens bis Juli 2016 über ausgewählte Fachhändler beim Neuerwerb einer SAUER-Waffe ein
PERFORMANCE Test Pack von RWS gratis dazu.
Die Zwei-Euro-Münze deckt einen Streukreis von
25 Millimeter ab
Burkhard Bonarius (vorn) von SAUER und
Julius Bonk von RWS bei der Auswertung
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Andreas Hadler, Leiter der Qualitätssicherung, zeigt Hannes
Dikhoff einen weiteren Stapel der „frisch“ beschossenen, exklusiven PERFORMANCE Test Pack Zielscheiben, bei denen
für jede Laborierung ein eigener, anders farbig unterlegter
Spiegel zur Verfügung steht, die Reihenfolge durch Ziffern
festgelegt und somit die Verwechslungsgefahr minimiert ist.
Darauf finden sich weitere Schussbilder mit Streukreisen zwischen elf und 52 Millimetern. Je nachdem, mit welchem Lauf
und welchem Kaliber geschossen wurde. Elf Millimeter lassen
selbstverständlich die Augen glänzen, bei 52 Millimeter mögen manche Schießstandtheoretiker die Brauen hochziehen.
Doch im Mittel steht bei allen Scheiben entweder eine Zwei
oder eine Drei auf der Zehnerstelle des Streukreises. Was das
heißt, verdeutlicht Hadler, indem er eine Zwei-Euro-Münze
aus der Tasche fingert und auf den Tisch legt. „Die meisten
Absehen decken den ,Zwickel‘ auf 100 Meter zu, und doch
glauben einige, geringere Streukreise einfordern zu müssen“,
sagt er. „Dabei beträgt der Durchmesser dieser Münze gerade
25 Millimeter.“
Und noch etwas hat Andreas Hadler dabei: Die Ergebnisse
der Messläufe, erzielt aus dicken, maßhaltigen Rohren und
festgehalten über das Fertigungszeichen. Sie erstrecken sich
von 19 bis 37 Millimeter und sind jeweils das Mittel aus zwei
Läufen mit zwei Fünfergruppen, in der Summe also der Streukreis von 20 (!) Treffern. „Natürlich jubeln die Jäger, wenn sie
mit ihrer Waffe eine Schussgruppe mit geringerem Streukreis
schießen. Aber bereits eine zweite Fünfergruppe relativiert ihn
in der Regel“, weiß der Profi mit jahrzehntelanger Erfahrung.
„Außerdem sollte man sich schon ein wenig Zeit zum Testen des PERFORMANCE Test Packs nehmen. Eine Viertelstunde Pause zwischen den einzelnen Gruppen und nach jeder
Serie den Lauf mit einer Bore Snake mal durchziehen steigert
die Ergebnisse“, gibt er mit auf den Weg.
Die Fertigungscodes der einzelnen Laborierungen finden
sich übrigens auf der Schachtel wieder. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde nach geraumer Zeit das zugehörige
Los nachkaufen kann, ist recht gering. „Kein Beinbruch“, sagt
Matthias Vogel, Vice President Marketing & Sales bei RWS.
„Unsere Qualitätsstandards sind so hoch und unsere Qualitätssicherung so ausgeklügelt, dass wir es schaffen, die Toleranzen zwischen den Losen extrem niedrig zu halten. Eventuelle Abweichungen fallen dann so gering aus, dass sie jagdlich
keine Rolle spielen. Das unterscheidet uns auch von manchen
Anbietern, die nur auf einen günstigen Preis schauen.“
Das RWS PERFORMANCE Test Pack soll dem Kunden beim
Neuwaffenkauf und beim Munitionswechsel die bestmöglichste Wahl aufzuzeigen. Qualität – Leistung – Service –
Produktvielfalt – vier Buben in einer Hand. Einen Grand mit
Vieren gewinnt jeder Profi!
Mehr Infos unter
rws-munition.de
Auf Qualität wird bei RWS extrem großen Wert gelegt, hier
wird das HIT-Geschoss noch einmal auf Präzision geprüft
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Bei diesem Schießergebnis mit der Blaser R8 im Kaliber .30-06 beeindrucken das UNI CLASSIC und das bleifreie
HIT-Geschoss durch die beinahe identische Treffpunktlage. Nachjustieren der Zieloptik Fehlanzeige! Diese beiden
Laborierungen schießen in diesem Fall am besten – das vereinfacht die Kaufentscheidung und spart Zeit und Geld
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