Montag, 18. Mai 2015 / Nr. 113 Sport Neue Zuger Zeitung 30 Cham schiesst sich in Aufstiegsrunde FUSSBALL Erstligist Cham deklassiert Concordia Basel mit 6:2. Damit stehen die Ennetseer zwei Runden vor Qualifikationsschluss als Teilnehmer der Aufstiegsrunde fest. MICHAEL WYSS [email protected] «Habt ihr noch Lust auf Siege?» Das war die provokative Frage von Trainer Jörg Portmann an seine Spieler vor dem Duell gegen die abstiegsbedrohten Basler. Worte, welche in der Partie dann auch ihre Wirkung zeigten. Denn seine Equipe ist weiterhin hungrig auf Erfolge, trotz der beeindruckenden bisherigen Bilanz von 18 Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen. Das abstiegsbedrohte Concordia Basel wurde gleich mit 6:2 besiegt. Für die Chamer skorten vor 285 Fans im Stadion Eizmoos ein überragender Moreno Merenda (3x), Jessy Nimi, Dalibor Stojanov und Pascal Bader. «Wir spielen eine tolle Saison bisher. Doch wir sind noch nicht gesättigt. Es ist unsere Gier und das Streben, immer wieder gewinnen zu wollen und weiterzukommen. Die Einstellung stimmte auch heute wieder. Die Aufgabe gegen eine auf dem Papier eher schwächere Mannschaft lösten wir problemlos», freute sich Mittelfeldspieler Nimi. Stimmt. Die Chamer konnte auch der frühe Rückstand (5.; 0:1) nicht beirren. Sie gaben postwendend ihre Antwort. Nach 20 Minuten führte der Favorit bereits mit 3:1, nach einem Doppelschlag Merendas und Treffers von Nimi. Nach 45 Minuten war der «Mist» dann definitiv geführt, als die Anzeige eine 5:2-Führung (Merenda 4:2; Stojanov 5:2) zeigte. Bader markierte nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel das 6:2, was gleichbedeutend mit dem Schlussresultat war. Die Nordwestschweizer waren zu keiner Reaktion mehr fähig. «Die Krönung» Dank des 18. Sieges im 24. Spiel sicherte sich Cham auch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Promotion League. Das Team von Trainer Portmann steht momentan auf dem zweiten Rang mit nur einem Zähler Rückstand auf den Leader Kriens (57). Kantonsrivale Zug 94 (50) hat sechs Punkte Rückstand auf die Ennetseer (56). Unabhängig vom Ausgang der letzten beiden Partien gegen Grenchen (Samstag, 16 Uhr, Stadion Brühl) und Schötz (Samstag, 30. Mai) ist Cham gesetzt. Da nebst den beiden Erstplatzierten auch die beiden besten Gruppendritten die Qualifikation schaffen, ist der «Mist» geführt. Die Kicker vom Eizmoos würden auch bei zwei allfälligen Niederlagen den besten Drittplatzierten stellen, sollten sie von Zug 94 noch eingeholt werden. Doch den Kickern vom Eizmoos winkt sogar noch der Gruppensieg: «Wir wollen mindestens Zweiter bleiben. Doch SC Cham gegen Concordia Basel – im Bild: Chams Dominic Schilling (links) gegen Basels Miroslav Savanovic. Bild Maria Schmid jetzt haben wir noch Chancen, die Krienser zu überholen. Wir sind motiviert und haben einen guten Lauf», weiss Mittelfeldspieler Reto Scherer und doppelt nach: «Dass wir in der Aufstiegsrunde stehen, ist ein tolles Ding. Wir freuen uns sehr darauf. Das ist die Krönung einer jetzt schon geglückten Saison.» Die Aufstiegsspiele beginnen am Mittwoch, 3. Juni, einen Tag vor Fronleichnam. Übrigens: Die Chamer standen schon einmal in der Aufstiegsrunde. In der Spielzeit 2012/13 scheiterten die Ennetseer in der ersten Runde an US Terre Sainte in zwei spannenden Partien (2:2; 3:4) ganz knapp. Beeindruckende Bilanz Die Chamer mussten im bisherigen Meisterschaftsverlauf nur vier Niederlagen kassieren. Gegenüber stehen 18 Siege und zwei Remis. Auch die Bilanz in diesem Frühjahr ist beeindruckend: neun Siege und eine Niederlage (0:1 gegen YB II). Auch das Torverhältnis von 34:11 aus den letzten zehn Partien sagt so ziemlich alles über die Stärken der Chamer aus. Keeper Alessandro Merlo: «Wir haben in der Defensive an Stabilität gewonnen, und in der Offensive sind wir noch stärker geworden. Wir spielen seit Wochen einen konstant guten Fussball. Nun wollen wir zum Abschluss mit zwei Siegen gegen Grenchen und Schötz die Qualifikation beenden, damit wir mit grosser Zuversicht in die Promotionspartien steigen können.» Wenn die Einstellung von Beginn weg stimmt, sollten die beiden Hürden auch mit zwei siegreichen Auftritten gemeistert werden. Jetzt will sie ihr Heimrennen endlich gewinnen RADFAHREN Für die Steinhauserin Désirée Ehrler ist der Swiss-Ever GP Cham-Hagendorn das grosse Saisonziel. Doch der Start in das neue Jahr ist ihr nicht geglückt. rada. Belege, die auf einen weiteren Leistungssprung Ehrlers hindeuten. Wechsel ins Ausland Bemerkenswert für eine junge Schweizer Rennfahrerin ist ihr Wechsel nach der erfolgreichen Saison ins Ausland. Seit diesem Jahr fährt sie nicht mehr für das Schweizer Bigla-Team, sondern für das deutsche Feminin Cycling Team. «Der Kontakt mit Teammanager Eric Schneidenbach kam bei der ThüringenRundfahrt zu Stande», schildert Ehrler ihren Wechsel ins Ausland. «Als dann klar war, dass das Team auf Stufe UCI (der höchsten Rennstufe) fahren würde, war der Wechsel für mich fix. Die Leistungsstrukturen bei Bigla haben sich verändert, und ich hätte nur noch als Helferin Platz gehabt, da sehr viele starke ausländische Fahrerinnen in das Team geholt wurden.» Désirée Ehrler startete mit dem Feminin Cycling Team im Januar als einzige Schweizerin gemeinsam mit vier Deutschen, zwei Holländerinnen und einer Österreicherin in die neue Saison. Der Swiss-Ever GP Cham-Hagendorn hätte im letzten Jahr fast mit einem Märchen geendet. Mit einem Sprint über die zweitletzte Steigung vor dem Ziel setzte sich Désirée Ehrler von ihren Konkurrentinnen ab und fuhr solo ins Ziel. Doch leider war zu diesem Zeitpunkt ihre Teamkollegin Elke Gebhard bereits seit rund einer halben Minute im Ziel. «Wenn ich das gewusst hätte, dass Dési alleine an zweiter Stelle fährt, hätte ich natürlich sofort gewartet.» Doch Ehrler strahlte auch über den zweiten Platz. Doch innerlich hat der knapp verpasste Sieg, immerhin das beste Resultat an ihrem Heimrennen als Profi, sicher noch mehr Ehrgeiz bei ihr geweckt. Deshalb ist ihre Ansage ganz Fortschritt noch nicht bestätigt Doch wer auf einen fulminanten Saisonstart von Ehrler gehofft hat, wurde bisher enttäuscht. In internationalen Rennen resultierte bisher erst ein 23. Platz beim französischen Rennen Cholet Pays de Loire Dames. Bei der Energiewacht-Tour und der LuxemburgRundfahrt schnitt sie nicht besser ab als in den vergangenen zwei Jahren. War der vergangene Sommer nur ein kurzer Lichtblick ihres Leistungspotenzials? «Ganz sicher nicht», antwortet Samuel Horstmann, sportlicher Leiter von Ehrlers UCI-Team Feminin Cycling Team, prompt. «Désirée wird auch in diesem Jahr wieder vorne anzutreffen sein. Da bin ich mir ganz sicher.» Weiter führt Horstmann aus: «Was auch einen Einfluss auf ihre Leistung hatte, war der Wechsel in das neue Team Feminin auf dieses Jahr. Die Fahrer mussten sich erst finden, deshalb gab es zu Beginn auch keine überwältigenden Resultate. Désirée insbesondere ist die ersten Rennen viel aktiver gefahren als in der Vergangenheit und fuhr nicht auf ein Spurtresultat. Leider hatte sie bisher mit dieser Taktik einfach noch kein Glück.» «Ich möchte das Rennen diesmal gewinnen.» DÉSIRÉE EHRLER, RADRENNPROFI deutlich: «Ich möchte das Rennen gewinnen. Und jetzt bekomme ich wieder die Chance dazu, deshalb hab ich mich bestens darauf vorbereitet.» Initialzündung durch den GP Der 2. Platz von Ehrler war für sie, die sich selbst am ehesten als Sprinterin bezeichnet, der Startschuss in einen erfolgreichen Sommer. Zwar verpasste sie die Medaillen an den Schweizer Meisterschaften sowohl im Zeitfahren als auch im Strassenrennen als 10. beziehungsweise 6. Doch bei der stark besetzten internationalen ThüringenRundfahrt in Deutschland platzierte sie sich als 25. im Gesamtklassement und fuhr auf der ersten Etappe auf den starken 11. Rang. Ihr bisher persönlich wertvollstes Resultat fuhr Ehrler am Pfeil von Erondegemse ein, wo sie als Dritte erstmals auf einem internationalen Podest landete. Gekrönt wurde ihre Saison mit der Teilnahme an den Weltmeisterschaften im spanischen Ponfer- Sie fühlt sich gut Désirée Ehrler fährt für ein Team in Deutschland. Bild Werner Schelbert Die Befürchtung um ihre fahrerischen Leistungen entkräftet Ehrler auch selbst: «Ich fühlte mich zum Beginn des Jahres viel besser als in anderen Jahren. Deshalb bin ich sicher, dass die Resultate noch kommen werden.» Im Idealfall kommt das Resultat am letzten Maiwochenende beim Swiss-Ever GP ChamHagendorn. Jetzt, rund zwei Wochen vor dem Rennen, absolviert Ehrler noch die letzten harten Trainingseinheiten, um sich für das Rennen in Form zu bringen. Die 23-Jährige in ihrem zweiten Jahr als Profi weiss genau, wie sie sich vor einem wichtigen Rennen verhalten muss. «Das Grösste ist schon getan. Der ganze Saisonaufbau lief für dieses Rennen eigentlich ideal. Ich hatte keine Verletzungen und war auch praktisch nie krank. Jetzt gilt es nur noch, durch einige harte Intervalle die Form noch ein letztes bisschen zu steigern und dann gut erholt ins Rennen zu gehen.» Die Topform sollte für Ehrler also stimmen. Ob sie mit einem Resultat belohnt wird, zeigt sich im Rennen am 31. Mai. JAN HELDSTAB [email protected] Das Rennen PROGRAMM jh. Der Swiss-Ever GP Cham-Hagendorn findet am Sonntag, 31. Mai, beim Schulhaus Hagendorn statt. Attraktion des Rennens ist das Frauenrennen, welches seit diesem Jahr als UCI-Rennen durchgeführt wird und nach jetzigem Stand das beste Starterfeld aller Schweizer Damenrennen präsentieren darf (Start 10 Uhr). Rund 140 Radrennfahrerinnen aus der ganzen Welt, darunter diverse nationale Meisterinnen, fahren 11-mal den Rundkurs um Hagendorn (total 102,3 Kilometer). Das Programm des Swiss-Ever GP verändert sich dadurch nicht im Vergleich zum letzten Jahr. Wie immer setzt der RMV Cham-Hagendorn als Veranstalter auf den Nachwuchs. Ab 8 Uhr starten nacheinander die U-15, U-13- und U-11-Kategorien. Um 14 Uhr findet der Start des Rennens der gemischten Kategorie Elite/ Amateur/Masters statt (16 Runden, total 148,8 Kilometer). Den ganzen Tag über besteht die Möglichkeit, das Rennen als Zuschauer im Start/ Ziel-Bereich oder an der Strecke live zu verfolgen. Ein Shuttlebus ermöglicht einen problemlosen Transfer über die ganze Strecke. Beim Bergpreis befindet sich zudem eine Festwirtschaft.
© Copyright 2024 ExpyDoc