Aufklärung ist notwendig! Bezug: Bericht „Der Patriot“ vom 14.11.2015, Leserbrief vom 17.11.2015 Die Meinung kundzutun ist ein hohes Gut des demokratischen Lebens. Allerdings sollte man dieses nur auf Basis von Fakten tun. Aus diesem Grund sollte es immer die bessere Lösung sein, mit den Betroffenen direkt zu sprechen und nicht ungeprüft Falschinformationen in die Welt zu setzen, die, wie man sieht, wilde diffamierende Reaktionen in Form von Leserbriefen und Online-Kommentaren gegenüber unserem Verein auslösen. Sie dürfen nicht glauben, dass der geschäftsführende Vorstand unseres Vereins sich nicht schon lange Gedanken gemacht hat, wie der Verein in der aktuellen schwierigen Situation helfen könnte, und zwar auch ohne konkrete Nachfrage seitens der Stadt - wie irritierenderweise am 14.11.2015 berichtet wurde. Die Stadt Lippstadt hat bislang mehr als 1000 Flüchtlingen eine Unterkunft besorgt. Dies ist sicherlich seitens der Bürger wahrgenommen worden. Allerdings sind die vorhandenen Kapazitäten nun erschöpft. Um weiteren Kriegsflüchtlingen eine Notunterkunft zu stellen, ist die Stadt gefordert, weitere Räume zu organisieren. Dieses betrifft, zum Leidwesen aller, in erster Linie Räumlichkeiten, die mit öffentlichen Mitteln erbaut und für öffentliche Zwecke genutzt wurden, da auf diese direkt Zugriff genommen werden kann. Bei privaten Räumlichkeiten besteht diese Möglichkeit nicht. Leider scheint vielen Lippstädter Bürgern nicht bewusst zu sein, dass die Südliche Schützenhalle durch Spenden und in Eigenregie erbaut worden ist und sich somit in Vereinsbesitz befindet, also keine öffentliche Einrichtung ist. Eine Belegung der Schützenhalle mit Flüchtlingen würde zwangsläufig die Nutzung für Veranstaltungen unmöglich machen. Da alternative Flächen und Räumlichkeiten, die der Verein nutzen könnte, nicht in Sicht sind, wäre eine Weiterführung der Vereinstätigkeit nicht mehr möglich. Abgesehen von der entfallenden eigenen Nutzungsmöglichkeit ist die Vermietung der Halle unumgänglich, um die bestehenden finanziellen Verpflichtungen des Vereins zu finanzieren sowie die Kosten für die uns von der Stadt auferlegten baulichen Maßnahmen. Die darüber hinaus erforderliche kontinuierliche Renovierung der Schützenhalle nehmen wir in Eigenleistung vor, ohne öffentliche Mittel. Dies ist ein ungemeiner Kraftakt, den wir in Kauf nehmen, um die Halle auch für die Nutzung durch die Öffentlichkeit zu erhalten. Wir als Verein nutzen unsere Halle - für unsere Belange - nur zu einem geringen Anteil. 95% der Auslastung beziehen sich auf Fremdnutzung. Nur, um einige Beispiele anzuführen: Abitur-Bälle, Hochzeitsveranstaltungen, Messen und Ausbildungsbörsen, Kindertrödelmärkte, Seniorennachmittage von Firmen, Musikveranstaltungen und Nutzung durch die Hochschule HammLippstadt in Prüfungsphasen fallen darunter. Weitere Probleme, die für Sie nicht ersichtlich sind und daher Ihr Unverständnis hervorrufen, ergeben sich auf privater und rechtlicher Ebene für den Verein. Diese Probleme lassen sich, ohne genaue Prüfung und Besprechung mit unseren Vertragspartnern, nicht kurzfristig lösen. Im Klartext: Es bestehen seit Jahren Mietverträge großer Lippstädter Unternehmen und Institutionen, die unsere Halle nutzen. Allein schon ein Verlust dieser Partner würde in der Zukunft für den Verein zu existentielle Probleme führen. Abgesehen davon ist die Halle jetzt schon für eine Vielzahl von anderen Veranstaltungen vermietet. Würden diese Verträge nicht eingehalten, drohen Schadensersatzansprüche in ganz erheblicher Höhe. Seien Sie versichert, dass wir nach weiteren Möglichkeiten suchen werden, wie wir in dieser schwierigen Situation helfen können, denn unsere Küche steht der Verpflegung der Flüchtlinge bereits zur Verfügung. Eine Lösung der Gesamtsituation kann aber nicht überstürzt erfolgen, auch unter dem Aspekt, dass die Vereinsführung für Schäden, die dem Verein durch überhastet getroffene falsche Entscheidungen entstehen könnten, privat in die Haftung genommen werden könnte. Mit freundlichen Grüßen Wolfgang Kemmerling 1. Vorsitzender Südlicher Schützenbund e.V.
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