Schonender: Eingriff bei erweiterter Hauptschlagader im Bauch

Pressemitteilung Schonender: Eingriff bei erweiterter Hauptschlagader im Bauch Spezielles Kathetersystem erstmals in Dresden Dresden, 25. August 2015 Albert Einstein und Thomas Mann sind an einem geplatzten Bauch‐Aorten‐
aneurysma, einer erweiterten Hauptschlagader, gestorben. Dieses Schicksal kann Betroffene selbst heute noch treffen. Die Klinik für Gefäßchirurgie am Städtischen Klinikum Dresden‐Friedrichstadt setzt Schlauchprothesen (Stents) ein, die das Platzen eines Aneurysmas verhindern helfen. Seit einigen Monaten geschieht dies mit einem neuen Kathetersystem, das den Eingriff für die Patienten wesentlich schonender gestaltet als bisher. Diese Methode wenden die Friedrichstädter Ärzte als erste in Dresden an. Erweiterte Schlagadern können in allen Körperregionen auftreten, zumeist ist jedoch die Bauchschlagader betroffen. Ein solches Aneurysma lässt sich heute per Ultraschall frühzeitig erkennen. Ist sein Ausmaß gering, genügt eine regelmäßige Kontrolle. Bei markanter Größe und Form und insbesondere bei Größenzunahme ist eine Operation jedoch angezeigt. In Abhängigkeit von der ärztlichen Diagnose stehen zwei Verfahren zur Auswahl: die offene Operation mit Leibschnitt und eine minimalinvasive Methode mit Zugangsweg über die Leistenregion. Vor 20 Jahren ist im Klinikum Friedrichstadt und damit erstmals in den neuen Bundesländern ein Patient, der an einem Aneurysma litt, mit einer Schlauchprothese (Stent) auf dem Katheterweg versorgt worden. Bei diesem Eingriff ist über die freigelegte Leistenschlagader eine Stentprothese eingebracht worden. Diese entfaltete sich in der erweiterten Hauptschlagader und überbrückte die gefährdeten Bereiche bzw. dichtete sie ab. Heute kann die Klinik mit einem neuen Kathetersystem diese Stents nun setzen, ohne Gefäße dafür freilegen zu müssen. Damit gehört die Klinik für Gefäßchirurgie wieder zu den Vorreitern in Dresden. Vor allem aber ist der Eingriff für die Patienten weitaus schonender. Der Stent wird mit einem Spezialkatheter eingebracht, dem ein winziger Schnitt als Zugang genügt und der die entstandene Öffnung anschließend sicher verschließt. „Wir verwenden ein spezielles Verschlusssystem. Musste früher die Arterie über einen Hautschnitt am Bein freigelegt und für den Eingriff geöffnet werden, ist der Zugang für das neue System wesentlich kleiner und es bleibt keine Wunde“, erklärt Oberarzt Dr. Ameer Al‐Nakkash. Er gehört zu den Experten, die mit diesem Verfahren erfolgreich arbeiten und dafür zertifiziert sind. Die Patienten können bereits am Tag nach dem Eingriff aufstehen und nach circa einer halben Woche das Krankenhaus verlassen. Das entspricht der Hälfte des bisher notwendigen Aufenthaltes. „Von der neuen Methode profitieren besonders ältere Patienten mit vielen Begleiterkrankungen und Menschen, die zu Wundheilungsstörungen neigen“, ergänzt Dr. Felicitas Zimmermann, Chefärztin der Klinik. Für die Redaktion: Gegebenenfalls besteht die Möglichkeit den Operateuren über die Schulter zu schauen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Interesse haben. In jedem Fall können wir Ihnen den Kontakt zu einem Patienten herstellen. Für Ihre Recherche: Ein Aortenaneurysma ist eine spindel‐ oder sackförmige erweiterte Hauptschlagader (Aorta). Die Ausbuchtung kann in allen Bereichen der Aorta entstehen. Die größte Gefahr besteht darin, dass diese erweiterte Hauptschlagader plötzlich reißen und der Betroffene dadurch innerlich verbluten kann. Bundesweit leiden rund eine halbe Million Menschen unter einer erweiterten Aorta. Am häufigsten sind Personen über 65 Jahren betroffen. Männer trifft es circa fünfmal öfter als Frauen. Besonders häufig ist das Bauchaortenaneurysma. In über 80 Prozent der Fälle bildet sich das Aneurysma im Bereich der Bauchaorta unterhalb des Überganges zu den Nierengefäßen. Aber auch die Hauptschlagader im Brustkorb kann von einem Aortenaneurysma betroffen sein. Selbst am Herzen kann ein Aneurysma entstehen. Ursprünglich hat die Aorta in der Bauchregion einen Durchmesser von circa zwei Zentimetern, dieser Durchmesser kann sich durch das Aneurysma mehr als verdreifachen. Vorsorge kann Leben retten Eine mögliche Erweiterung der Bauchaorta lässt sich mittels Ultraschalluntersuchung frühzeitig feststellen. Mit einem Aortenscreenings im Sinne einer Vorsorgeuntersuchung könnte vorbeugend operiert und die Zahl der geplatzten Aneurysmen gesenkt werden. Kontakt für weitere Informationen Städtisches Klinikum Dresden‐Friedrichstadt Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie, Phlebologie CÄ Dr. Felicitas Zimmermann Friedrichstraße 41|01067 Dresden Telefon: 0351 480‐1100 E‐Mail: zimmermann‐[email protected] Ihr Pressekontakt Städtisches Klinikum Dresden‐Friedrichstadt Sabine Hunger, Öffentlichkeitsarbeit Friedrichstraße 41|01067 Dresden Telefon: 0351 480‐3170 E‐Mail: hunger‐[email protected] Das Städtische Klinikum Dresden ist eine der führenden Gesundheitseinrichtungen in der Region Dresden. Im Städtischen Klinikum Dresden‐Friedrichstadt und Städtische Klinikum Dresden‐Neustadt versorgen wohnortnah rund 3 000 Mitarbeiter jährlich etwa 62 000 Patienten stationär und 129 000 ambulant. Die hohe Auslastung belegt das Vertrauen in unsere qualitativ hochwertige medizinische Versorgung, bei der der Patient für uns im Vordergrund steht. www.klinikum‐dresden.de