DAS MAGAZIN DES KAUFMÄNNISCHEN VERBANDES ZÜRICH # 1/2016 STREIT & KULTUR Über Konflikte, Schlichtungen, Selbsteinschätzung, Toleranz und die Kunst, fair und cool streiten. FOKUS Die Sache mit dem klaren Kopf Seite 04 FRIEDENSRICHTER Rolf Anliker im Gespräch Seite 14 TOLERANZ Rückbesinnung auf humane Werte Seite 25 Bild: SRK INHALT AUSSERDEM Der Kaufmännische Verband Zürich ist Partner für Beruf, Karriere und Weiterbildung. Daneben bietet er seinen Mitgliedern ein reichhaltiges FreitzeitAngebot − wie zum Beispiel den Men’s English Club. Werden auch Sie Mitglied! STREITEN LERNEN IM CHILI-PROGRAMM MARK STREIT ist der erfolgreichste Schweizer Eishockeyspieler aller Zeiten. Seit 2009 ist er Botschafter des chiliProgramms des Schweizerischen Roten Kreuzes. Bei diesem Training lernen Kinder und Jugendliche, gewaltfrei, fair und cool zu streiten. 8 SCHLUSS MIT DER NULL-FEHLER-DOKTRIN „DÄ GSCHIIDER GIT NA, DÄ ESEL BLIBT SCHTAA“ Wer Dinge ausdiskutiert, macht manchmal aus einer Mücke einen Elefanten. Konflikte tot zu schweigen bedeutet hingegen Stillstand, Resignation, Ohnmacht. Zu schweigen gilt daher als die hohe Kunst der Diplomatie ‒ indem man nämlich nur so lange ruhig bleibt, bis der Kontext stimmt, um ein Problem anzusprechen. Soweit die Theorie. Wie die die Realität aussieht, weiss Arbeitspsychologe Joachim Hoffmann. Denn Konf likte entstehen, weil Menschen gern nur den eigenen Input sehen und den Output der anderen ignorieren. Klar, dass sie sich dann ungerecht behandelt fühlen. Von ROLF BUTZ 2 04 Was einst als hoher Anspruch an die Qualität gemeint war, ist längst zum Mythos verkommen. Fehler und Mängel werden verdeckt, wie der aktuelle Fall von VW zeigt. Wirklich gute Unternehmen sind lernende Organisationen, welche auch Unangenehmes offen anzusprechen wagen, ja zum Widerspruch aufrufen. WILLY RÜEGG hinterfragt den verkrampften Umgang mit Fehlern in unserer Gesellschaft. 14 ARBEITSZEUGNIS FAIR UND EHRLICH Der Kaufmännische Verband setzt sich für wohlwollende, wahre und differenzierte Arbeitszeugnisse ein. MADELEINE GUNTERN vom Rechtsdienst schreibt in diesem Heft über die wichtigsten Richtlinien. Für eine fachliche Vertiefung in Sachen Arbeitszeugnis empfiehlt sich das Seminar am Freitag, 11. März 2016. 21 enschen M n e d m e r f ,, gnen. denn je ge r e h b e u m z t z il n g a s E d Toler n u it e h n e s s a l mit Ge Ein Pladoyer von RICO ROTH, Präsident des Kaufmännischen Verbandes Zürich. 25 VORSICHT BEI FIRMENBEWERTUNGEN Unternehmensbewertungsplattformen wie kununu.com ermöglichen den ungeschönten Blick auf Arbeitsbedingungen, den Umgang mit den Mitarbeitenden oder das Verhalten der Vorgesetzten. Das ist schön, gut und recht. Doch trotz der scheinbaren Transparenz ist Vorsicht geboten. JOHN-MILES GERST über den virtuellen Topf subjektiver Meinungen. 20 SCHALTER Mo bis Mi 9.00 bis 17.00 Uhr, Do 9.00 bis 18.00 Uhr, Fr 9.00 bis 16.00 Uhr TELEFON Mo bis Mi 8.00 bis 17.00 Uhr, Do 8.00 bis 17.00 Uhr, Fr 8.00 bis 16.00 Uhr KONTAKT [email protected], kfmv-zürich.ch, 044 211 33 22 3 FOKUS STREITKUNST Es geht im Leben wie im Job vor allem um eines: um Gefühle. Werden diese verletzt, gibt es Streit. Arbeitspsychologe Joachim Hoffmann weiss, dass Chefs Konflikte im Team lösen können. Auf die smarte Art. Wer will denn schon als Streithahn gelten? 4 Wer als dummes Schaf abgestempelt wird, fühlt sich wohl kaum respektiert. 5 FOKUS STREITKUNST Konflikte gehören zum Leben ‒ und somit auch zum Job. Glücklich ist, wer weiss, wie man sie löst. Doch bevor die Therapie starten kann, muss man ran an die Ursache. Joachim Hoffmann kennt die vier häufigsten Gründe für Zoff im Team: „Divergierende Ziele, divergierende Wege zu einem Ziel, die Verteilung von Ressourcen und Uneinigkeit über korrekte Umgangsformen am Arbeitsplatz.“ Meistens streiten sich die Kollegen um letzteres: wie fragt man höflich, wie adressiert man einander richtig. An zweiter Stelle der Streit-Hitliste steht die Verteilung von Ressourcen. Dazu gehört auch, wer wie viel Redezeit an einer Sitzung erhält, wer die (vermeintlich) guten Projekte bekommt, wem der Chef die meiste Aufmerksamkeit schenkt. Das Problem: „Viele Menschen sehen hierbei nur den eigenen Input und selten den Output der anderen. Und dann fühlen sie sich ungerecht behandelt“, sagt der Arbeitspsychologe und fügt an: „Aus diesem Missverhältnis heraus entsteht gerne ein Streit.“ Was ist schon „normal“? Doch zurück zur häufigsten Ursache: der korrekte Umgang miteinander. „Darunter versteht man das richtige Mass an ‚bitte‘, ‚danke‘,‚lässt man mich leben wie ich möchte?‘ und ‚mit wem verbringe ich meine Pause?‘“, sagt Joachim Hoffmann. Ganz menschliche Fragen also, die nicht nur im Job auftauchen. Aber dort eine besondere Dynamik entwickeln können. Hoffmann nennt ein Beispiel: „Ein Mann regt sich auf: Der Kollege hatte gefragt, wie es ihm geht. Doch die Antwort schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Der Mann regt sich aber in Wahrheit nicht über die Heuchelei des Kollegen auf, sondern darüber, dass ihm – wahrscheinlich auch in anderen Situationen – niemand zuhört.“ Weil wir alle in Sachen Umgangsformen andere Codes gespeichert haben und in unterschiedlichenFamilien ‒ oder sogar Kulturen ‒ aufgewachsen sind, bedeutet „normales“ Verhalten für jeden etwas anderes. In der Familie oder im Freundeskreis mag man diese Codes entschlüsseln können ‒ im Job wird es schwierig. SCHLICHTEN WILL GELERNT SEIN Über wen regen sich die Kollegen am liebsten auf? Natürlich über faule Hunde … 6 Aus der Mücke wird leicht ein Elefant. Natürlich wäre es wünschenswert, ungute Situationen erst gar nicht aufkommen zu lassen oder schwelende Konflikte untereinander zu lösen. Doch der Psychologe winkt ab: „Es ist einfacher, anzuklagen, als sich mit sich selbst auseinander zu setzen.“ Und manchmal kommt man mit einer Aussprache auch nicht weit: Wer Dinge ausdiskutiert, macht manchmal aus einer Mücke einen Elefanten. Konflikte tot zu schweigen bedeutet hingegen Stillstand, Resignation, Ohnmacht. Zu schweigen gilt daher als die hohe Kunst der Diplomatie ‒ indem man nämlich nur so lange ruhig bleibt, bis der Kontext stimmt, um ein Problem anzusprechen. So viel zur Theorie. Die Realität sieht anders aus: Jemand ärgert sich über den Kollegen und verdreht die Augen. Dann bespricht er die Sache mit anderen Kollegen. Als nächstes folgen zynische Kommentare ‒ die dann erneut zu einer unschönen Situation führen. „Der Chef muss verständnisvoll reagieren, aber auch klar machen, dass er nicht alle Bedürfnisse unter einen Hut bringen kann.“ Arbeitspsychologe Joachim Hoffmann Der Chef als Schiedsgericht. An dieser Stelle kommt der Chef ins Spiel. Im besten Fall hat er das Problem, das ein Mitarbeitender mit dem Kollegen hat, ebenfalls. Oder er kann es nachvollziehen. Dann sollte er seinen Mitarbeitenden dazu bringen, über sich selbst nachzudenken: Welche verletzten Gefühle und unerfüllten Bedürfnisse stecken wirklich hinter der Beschwerde? Bekommt der Chef hierauf eine Antwort, hat er einen Ansatzpunkt: Was erwartet der Mitarbeitende, welche Verbesserungen strebt er an? Kann der Vorgesetzte die Erwartungen nicht erfüllen, kann er schlichten: „Er muss verständnisvoll reagieren, aber auch klar machen, dass er nicht alle Bedürfnisse unter einen Hut bringen kann“, sagt Joachim Hoffmann. Den Chef einzuschalten mag im ersten Augenblick nach Petzen tönen. Doch nimmt man den Vorgesetzten mit ins Boot, erfährt dieser viel Neues und hat die Chance, die Wahrheit aus mehreren Perspektiven zu beleuchten. Und wird ein Konflikt schnell aufgegriffen, kann der Chef vermitteln und Konflikte auffangen, einen externen Mediator oder auch die Personalabteilung zu Rate ziehen. Der Kampf der Geschlechter. Die Ursachen für so manchen Streit sind also bekannt. Lösungswege ebenfalls. Bleibt die Frage: Streiten Frauen und Männer anders? Und wie streiten sie miteinander? „Natürlich gibt es da diese Klischees“, sagt Joachim Hoffmann lachend. Fragt man Männer über Frauen aus, wird man hören, sie seien nachtragend und empfindlich. Frauen behaupten, Männer seien einfach gestrickt, nicht empathisch und nüchtern. An den Klischees scheint etwas dran zu sein; der Psychologe hat ein Beispiel: „Mann und Frau lernen sich gerade kennen. Sie fragt ihn, ob er am Donnerstag Zeit habe. Er sagt ‚nein‘. Sie fragt sich: ‚Mag er mich nicht mehr?‘ Dabei hat er nur ‚nein‘ zum Zeitpunkt gesagt. An einem anderen Tag der Woche würde er sich liebend gerne mit ihr treffen.“ Potenzial für Konflikte zwischen Mann und Frau ist also durchaus vorhanden. Doch auch beim Kampf der Geschlechter gilt: Zunächst sollte man sich selbst fragen, warum und wie man reagiert. Und sich immer bewusst sein: Menschen verlieren nicht gerne und haben noch lieber Recht. Egal, ob Mann oder Frau. Doch Joachim Hoffmann weiss: „Wer ein stabiles Selbstwertgefühl hat, den werfen schräge Situationen nicht so leicht aus der Bahn.“ Dies gilt übrigens ebenfalls für beide Geschlechter. ROLF BUTZ ist Geschäftsführer des Kaufmännischen Verbands Zürich. 7 FOKUS STREITKUNST „ICH ZÄHLE BIS ZEHN ‒ ODER HALT BIS 30.“ Bild: SRK Was hat Sie dazu bewogen, chili-Botschafter zu werden? Das SRK hat mich vor gut fünf Jahren angefragt, ob ich bereit wäre, chili-Botschafter zu werden. Das Programm und seine Inhalte haben mich von Anfang an überzeugt, darum habe ich sofort zugesagt. FAIRNESS BRAUCHT ES AUCH IM STREIT Mark Streit ist der erfolgreichste Schweizer Eishockeyspieler aller Zeiten. Seit 2009 ist er Botschafter des chiliProgramms des Schweizerischen Roten Kreuzes. Bei diesem Training sollen Kinder und Jugendliche lernen, gewaltfrei, fair und cool zu streiten. Wie sieht ein chili-Training aus und was sind die Ziele? Der chili-Slogan lautet „Stark im Konflikt“. Ziel des Trainings ist es, dass Kinder und Jugendliche lernen, überlegt, fair und gewaltfrei zu streiten. Gemeinsam diskutiert man Ursachen für Konflikte und Mobbing, hinterfragt Haltungen und Rollen in Konfliktsituationen und sucht nach Möglichkeiten, wie man diese Konflikte bewältigen kann. Wie sieht Ihre Rolle als Botschafter aus? Ich verbringe die eishockeyfreie Sommerpause immer in der Schweiz. Während dieser Zeit besuche ich jeweils ein chili-Training. So habe ich Kontakt mit den Schülerinnen und Schüler und kann die Trainings begleiten. Ich finde den Austausch mit Kindern und Jugendlichen sehr spannend. Mich interessiert, was sie bewegt. Was ist Ihre Aufgabe, wenn Sie ein chili-Training besuchen? Bei Übungen oder Rollenspielen helfe ich als Co-Trainer mit. Dabei kann ich meine Erfahrungen aus dem Sport einbringen. Und ich diskutiere mit den Kindern und Jugendlichen über die Inhalte der Trainings. Mich interessieren ihre Meinungen. Haben Sie ein Beispiel für uns? Ich spreche oft über Gefühle und Emotionen. Im Eishockey gibt es viele Situationen, in denen es wichtig ist, negative Gefühle wie Frustration, Wut und Ärger zu kontrollieren. Wenn ich abgeklärt und ruhig bleibe, kann ich zum Beispiel mit einem fairen Check reagieren und mache kein unüberlegtes Foul. Diese Haltung versuche ich den Kindern und Jugendlichen weiter zu vermitteln. Gemeinsam erarbeiten wir auch Handlungsmöglichkeiten und Techniken, die helfen, in Streit- und Konfliktsituationen die Ruhe zu bewahren. Was hilft Ihnen konkret, um Ihre Emotionen zu kontrollieren? Ich atme tief durch und zähle bis zehn. Oder manchmal halt bis 30. Ergänzend zu den chili-Konflikttrainings bietet das SRK neu auch ein Mediensensibilisierungstraining an. Haben Sie bereits ein solches Training besucht? Nein, Der Hase ist in der Regel schlau. Doch Schlaumeier hat niemand gern. leider hatte ich noch keine Gelegenheit dazu. Ich denke aber, dass Aufklärungsarbeit im Umgang mit digitalen Medien speziell für Jugendliche dringend notwendig ist. Social Media bietet zwar viele Vorteile, bringt jedoch auch negative Aspekte wie Cybermobbing und andere Formen von Gewalt im virtuellen Raum mit sich. Mehr zum Programm unter chili-srk.ch 8 9 FOKUS TIPPS GEGEN DAS AUSFLIPPEN UND FÜRS COOLBLEIBEN JE TZ T ! ANMELDENh tag.c marketing 08.03.2016 « Kultur- und Kongresszentrum Luzern Die Magie der Story – wie » Kunden zu Fans werden. Packende Referate. Inspirierende Storys. Glamouröse Trophy-Verleihung. Läuft mal etwas ganz schief ? Wachsen Ihnen die vielen Aufgaben über den Kopf und könnten Sie manchmal in die Luft gehen? Ein weiterer «kleiner» Zwischenfall kann dann das Fass zum Überlaufen bringen ‒ und man flippt aus. Natürlich bereut man das Ganze am Ende, und eins weiss man mit Sicherheit: Es geschah alles so plötzlich. Es ist zum Haareraufen! Gerade war noch alles gut und jetzt das. Zum Ausflippen! Evi Giannakopoulos weiss, was wirklich hilft, wenn der ganz dicke Stress auf uns zurollt. Ändern wir uns! Schliesslich sind wir keine sturen Esel … Die Ausflipp-Spirale erkennen: 1 Zuerst gedeihen unsere Ängste. 2 Man zieht sich weiter ins Schneckenhaus zurück. 3 So entstehen schnell Frust und Depression. 4 Man explodiert auch wegen kleinen Dingen. Der Adrenalinspiegel ist jetzt latent zu hoch. 5 Adrenalin und andere Stresshormone schiessen hoch, die Toleranzgrenze wird immer kleiner. Das Erregungsniveau im limbischen System wird jetzt angekurbelt. 6 Man flippt durch Emotionen aus – was weitere Stressprobleme verursacht. 7 Und so geht es dann weiter im Teufelskreis … Schritt 1: Ausflipp-Spirale erkennen Seien Sie achtsam und nehmen Sie die anrollende Ausflipp-Spirale frühzeitig wahr. Zähmen Sie dann Ihre Emotionen und „füttern“ Sie sich mit konstruktiven Gedanken, finden Sie zurück ins innere Gleichgewicht. Schritt 2: Die Situation annehmen Entscheiden Sie sich klar und bewusst für das, was gerade passiert ist. Akzeptieren Sie die Situation so, wie sie ist – als Teil des Jobs, als Teil des Lebens. Ärger, Vorwürfe und Schuldgefühle helfen ebenso wenig weiter wie weggucken und nicht-wahr-haben-wollen. Schritt 3: Cool bleiben oder – falls nötig – abkühlen Atmen Sie tief durch und kühlen Sie sich bewusst ab, damit sich Stresshormone wieder abbauen können. Meist hilft allein die bewusste Entscheidung gegen das Hineinsteigern. Weitere Abkühlung verschaffen Bewegungsübungen (Springseil, Treppen zügig rauf und runter laufen, zwei Mal um den Block gehen, die Wohnung staubsaugen, etc.) oder kurze Entspannungsübungen. Schritt 4: Mit klarem Kopf die Situation analysieren KEITH REINHARD Presenting Partner 10 TY MONTAGUE Hauptsponsoren DR. VEIT ETZOLD DR. H.-G. HÄUSEL SUSANNE WILLE Träger Haben Sie sich abgekühlt, können Sie wieder klar denken. Nehmen Sie sich jetzt Zeit, um zu einer bewussten und schnellen Einschätzung der Situation zu kommen und die nächsten Handlungsschritte zu definieren. Fragen Sie sich dabei: Kann ich momentan etwas ändern? Was ist mir die Sache wert? EVI GIANNAKOPOULOS ist dipl. Stressregulationstrainerin und auf Stressbewältigung und Burnout-Prävention spezialisiert. www.stressaway.ch 11 INTERVIEW SCHLICHTEN STATT STREITEN Rolf Anliker, was sind die Aufgaben eines Friedensrichters? Der Friedensrichter kann in fast allen zivilrechtlichen Mit welchen Argumenten lassen sich Streithähne denn am häufigsten wieder einfangen? In der Regel ermögliche ich Streitigkeiten angerufen werden, also bei Streitigkeiten mit privatrechtlichem Hintergrund. Zum Beispiel: Prozesse über Forderungen, Eigentumsrechte, Erbteilungen und reine Unterhaltsbegehren ‒ und im Kanton Zürich auch bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten. Sehr oft wird der Friedensrichter auch um persönliche oder telefonische Auskünfte gebeten. es den Parteien nach einer kurzen Erklärung des Ablaufs zuerst, einen Teil ihrer Emotionen loszulassen. Danach kann man mit einigen geschickten Rückfragen, Klarheit schaffen, was der wahre Hintergrund der Klage ist. Häufig muss ich den Parteien die gegnerische Ansicht vor Augen führen, die eigene Meinung spiegeln und dann die Parteien geschickt zu einem Kompromiss begleiten. Worüber streiten denn die Menschen? Welches sind die häufigsten Streitfälle, mit denen Sie es zu tun haben? Sehr oft Welche dieser Argumente, Rolf Anliker, würden sich auch in alltäglichen (Job-)Situationen nutzen lassen? Es wäre oft hat sich der Friedensrichter mit offenen Forderungen zu befassen, meist gilt es dabei, den Rechtsvorschlag zu beseitigen. Allerdings ist es nicht zwingend, dass eine offene Forderung vorgehend über eine Betreibung eingefordert werden muss, man kann die Klage auch direkt beim Friedensrichteramt einreichen. Immer häufiger haben wir aber auch arbeitsrechtliche Klagen auf dem Tisch. gut, wenn man seine eigene Meinung auch hinterfragen würde und nicht nur die gegnerische Meinung kritisiert. Sie bekleiden dieses Amt schon einige Zeit. Wie hat sich die Streitkultur mit den Jahren verändert? Der Friedensrichter Rolf Anliker ist Friedensrichter der Stadt Bülach und der Gemeinde Höri. Der 60-Jährige ist Vater von drei erwachsenen Kindern, Grossvater von vier Enkelkindern und aktiver Sankt Nikolaus. Bei seiner Arbeit liegt ihm eines eines besonders am Herzen: „Die Parteien sollen sich beim Verabschieden wieder in die Augen schauen können.“ 12 wird auf sechs Jahre durch das Volk an der Urne gewählt. Ich stehe am Anfange der dritten Amtsperiode, das heisst im 13. Amtsjahr. Zu Beginn meiner Tätigkeit musste für streitige Trennungen und Scheidungen zuerst der Friedensrichter angerufen werden. Allerdings war die Möglichkeit, die streitenden Parteien wieder auszusöhnen so gering, dass diese Klagen heute direkt durch das Gericht beurteilt werden. Ausserdem stelle ich fest, dass heute vermehrt Anwälte die Parteien begleiten, was früher rechtlich nur in gewissen Fällen erlaubt war. Oftmals ist es aber einfacher, wenn ein Anwalt seinen Mandanten begleitet. Der Anwalt kann natürlich ein Prozessrisiko beim Gericht besser beurteilen als die streitenden Parteien, welche mit vielen Emotionen an der Verhandlung teilnehmen. Mit welcher Erfolgsquote können Sie als Friedensrichter rechnen? Mein Ziel ist immer: Die Parteien soweit auszu- söhnen, dass sie sich beim Verabschieden wieder in die Augen schauen können. Sie sollen gemeinsam einen Weg finden, auf dem sie mit einem guten Gefühl weitergehen können. Leider ist dies aber nicht immer möglich. Die durchschnittliche Erfolgsquote im Kanton Zürich liegt bei rund zwei Drittel aller Fälle, meine persönliche Erledigungsquote der vergangenen Jahre liegt bei rund 70 Prozent der Fälle, welche auf der Stufe des Friedensrichters erledigt werden können. Ich schätze, dass nur rund 15 Prozent aller Klagen schlussendlich beim Gericht eingereicht werden, was natürlich eine hohe Kostenersparnis für das Volk mit sich bringt. Besuchen Sie als Friedensrichter Weiterbildungen? Vor 13 Jahren bestand die Einführung ins Friedensrichteramt aus einem Ausbildungstag. Ich möchte festhalten, dass die meisten Friedensrichter keine Juristen sind und deshalb bei Amtsantritt nur über ein beschränktes Rechtswissen verfügen. Diese Grundausbildung wurde in den vergangenen Jahren dank einer guten Struktur des Verbandes der Friedensrichter des Kantons Zürich massiv verbessert; heute besteht die Ausbildung aus zweimal drei Einführungstagen. Daneben gibt es natürlich stets themenbezogene Weiterbildungsangebote des Kantonalverbandes und des Schweizerischen Friedensrichterverbandes. Persönlich nehme ich jedes Jahr an mehreren dieser Kurse teil. Der Friedensrichter muss … Klarheit schaffen, was der wahre Hintergrund der Klage ist. Versöhnung anstreben und Lösungen finden, die für alle Parteien zufriedenstellend sind. Zuhören und sich in die verschiedensten Situationen einfühlen. Einfache Rechtskenntnisse besitzen, um Sachurteile oder Urteilsvorschläge zu erlassen. Ich stelle mir vor, dass es eine gewisse Art von Persönlichkeit braucht, dieses Amt bekleiden zu können. Welches sind Ihrer Meinung nach die wichtigsten Voraussetzungen für einen Friedensrichter? Gute Voraussetzungen für das Frie- Allgemeinwissen besitzen, um Fakten und Zusammenhänge einordnen zu können. densrichteramt sind bestimmt ein grosses Allgemeinwissen sowie die Fähigkeit, den Menschen zuzuhören und sich in die verschiedensten Situationen einzufühlen. Also vereinfacht gesagt: Der Friedensrichter sollte über eine hohe Sozialkompetenz verfügen und einfache Rechtskenntnisse besitzen. ROLF BUTZ ist Geschäftsführer des Kaufmännischen Verbands Zürich. Der Friedensrichter ist gemäss ZPO (Zivilprozessordnung) die Schlichtungsbehörde, soweit keine Paritätischen Schlichtungsbehörden bestehen. Die Schlichtungsbehörde versucht, die Parteien zu versöhnen. Im Rahmen der Zuständigkeitsvorschriften kann sie bei einem Klagebetrag von bis zu 2000 Franken anstelle des Gerichts ein Sachurteil erlassen oder einen Urteilsvorschlag (bei einem Betrag bis 5000 Franken) unterbreiten. Bei höheren Beträgen wäre die nächste Instanz das Bezirksgericht. Der Friedensrichter ist fachlich dem Bezirksgericht unterstellt und wird von diesem jährlich visitiert. Bezüglich Besoldung, Rechnungswesen und Infrastruktur ist der Friedensrichter den Organen der Gemeinde unterstellt. Der Friedensrichter ist … Fachlich dem Bezirksgericht, institutionell als Organ den Gemeinden unterstellt. 13 POLITIK Ein Streckenwärter im Bergtal stellte nach schweren Schneefällen fest, dass eine eventuell niedergehende Lawine das Bahntrassee gefährden könnte. Der Lawinenhang wurde gesprengt und die Gefahr beseitigt. Die ausgelöste Lawine zerstörte jedoch einen Heuschober und der Streckenwärter wurde dafür verantwortlich gemacht. Dass sein Eingreifen eine mögliche Katastrophe für ungezählte Bahnpassagiere verhindert hatte, wurde nur noch nebenbei zur Kenntnis genommen. Er hatte zwar richtig gehandelt, sich gleichzeitig aber Schadenersatzforderungen eingehandelt. Ist das fair? MEHR WIDERSPRUCH GEFRAGT Problematische Fehlerkultur. Fehlleistungen können verschiedenste Ursachen haben. Geschehen sie auf Grund falscher Annahmen, Daten oder Analysen, so sind sie als „Kollateralschaden“ eines an sich lobenswerten Lösungsversuchs zu werten. Wer sich aktiv um eine Lösung bemüht, sich einsetzt und etwas leistet, sollte dafür nicht getadelt werden – unabhängig davon, ob das Ziel erreicht wird oder nicht. Einsatz und Engagement der Mitarbeitenden zu fördern ist zweifellos gut. Das Wegschauen und Abwarten der Mitarbeitenden zu honorieren ist hingegen eine unbrauchbare Strategie für ein Unternehmen. Auch „menschliches Versagen“ ‒ also Fehlmanipulationen, Kommunikationspannen und Bedienungsfehler ‒ ist kaum vermeidbar. Weshalb also dieser verkrampfte Umgang mit Fehlern in unserer Gesellschaft? Falsche Prägung. Die meisten von uns sind noch von einer Pädagogik der Defizitorientierung geprägt. In der Schule wurden die Fehler „angekreidet“ und mit dem Rotstift markiert. Verbesserungen wurden verlangt, die betreffende Passage war dreimal abzuschreiben ... Von der „Norm“ abweichende Schülerinnen und Schüler wie Verhaltensauffällige, Linkshänder und Legastheniker wurden abgesondert und speziell behandelt. Ähnliches geschah im Elternhaus, in der Lehre und im Berufsleben. Kurz, es wurde einem schwer gemacht, Fehler einzugestehen und zu korrigieren. Fehler waren grundsätzlich ein Makel, sogar persönliches Versagen. In unserer calvinistisch geprägten Kultur stehen Misserfolg und Fehlleistungen unter Generalverdacht. Zwar gelten Erfolg und Reichtum nicht mehr direkt als Ausdruck des göttlichen Segens, aber das Gegenteil davon wird umso mehr verübelt. Gescheiterte Existenzen, Versagerinnen und Sozialhilfe-Abhängige haben deshalb einen schlechten Ruf. Nach einem Konkurs oder nur schon nach einer Kündigung fällt es manchen Menschen schwer, wieder Boden unter den Füssen zu finden. Unsere Gesellschaft ist in diesen Dingen unerbittlich und die Tendenz zur Null-Fehler-Toleranz nimmt ständig zu. Anders ist das Klima beispielsweise in den USA, wo auch mehrfaches Scheitern im Geschäft oder im Beruf keine bleibenden Spuren hinterlässt. Mit Tüchtigkeit und Einsatz lässt sich das Ansehen zurückgewinnen. Die Leistung zählt. irgendwie beeinträchtigt, krank oder in einer schlechten Verfassung? Stand er unter Druck, vielleicht übermässigem Erfolgsdruck der Unternehmensleitung wie die fehlbaren Ingenieure bei VW? Oder waren es schiere Verantwortungslosigkeit, Leichtsinn und Dummheit, die zum Fehler führten? Kommt man zu diesem Schluss, so ist der betreffende Mensch seiner Aufgabe offenbar nicht gewachsen und muss ersetzt werden. Hat die Führung des Unternehmens versagt, so ist dort anzusetzen. Alle Angehörigen des Unternehmens haben ihre Verantwortung wahrzunehmen. Denn jede Arbeitsleistung in unserer hochkomplexen und vernetzten Gesellschaft erfordert die volle Aufmerksamkeit und das volle Engagement der Arbeitnehmenden. Gleichgültigkeit und Fahrlässigkeit dürfen deshalb nicht toleriert werden. Genaues Hinschauen ist zwingend. Wer hingegen alle Fehler verurteilt und in den gleichen Topf wirft, verpasst eine Chance. Und er wird dem Wesen des Menschen nicht gerecht. „Homo ludens“, der spielerische und schöpferische Mensch, der einfach mal anfasst, ausprobiert und testet, was sich bewährt. Unter jeder Kulturschicht von Erziehung, Bildung und Tradition ist dieser geniale Zug unseres Wesens noch vorhanden. In jeder Situation und in jedem Alter. Wie sonst könnten Kinder so rasch lernen, mit Computer und mit Handy umzugehen? Aus Fehlern lernen, heisst das Rezept. Ohne Fehler zu machen, kann man gar nicht lernen. Schluss mit der Null-FehlerDoktrin. Was einst als hoher Anspruch an die Qualität gemeint war, ist längst zum Mythos verkommen. Fehler und Mängel werden verdeckt, wie der aktuelle Fall von VW zeigt. Wirklich gute Unternehmen sind lernende Organisationen, welche auch Unangenehmes offen anzusprechen wagen, ja zum Widerspruch aufrufen. Verantwortungsgefühl stärken. Tatsächlich problematisch sind jene Fehler, die wegen Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit und Gleichgültigkeit geschehen. In solchen Fällen ist genaues Hinschauen nötig. War der verantwortliche Mensch 14 Positive Fehlerkultur im Unternehmen. Sollen Fehler im Unternehmen nicht angesprochen werden? Oder bloss hinter verschlossenen Türen, vielleicht anonymisiert und verallgemeinert? Zu thematisieren sind sie auf jeden Fall, doch entscheidend für die Art und Weise ist wohl die Unternehmenskultur. Fehler einzugestehen muss ermutigt werden, damit das Unternehmen daraus lernen kann. Es versteht sich von selbst, dass die Fehlhaften dafür nicht abgekanzelt werden dürfen, sondern im Gegenteil zu loben sind. Die Qualitätssicherung und die Prozessoptimierung sind direkt auf Fehlermeldungen angewiesen. Die allerbesten Unternehmen holen sich regelmässig das Feedback ihrer Kunden ein und nehmen Reklamationen als wertvolle Hinweise auf Schwachstellen in der Organisation ernst. Spezielle Workshops zur Entschärfung von Fehlerquellen sind in diesem Zusammenhang positive Massnahmen. Merkblätter, Prozessdefinitionen und Ablaufdiagramme halten die Ergebnisse fest und sichern das Unternehmen gegen die Wiederholung der alten Fehler ab. Entscheidend ist auch, wie die Vorgesetzten mit ihren eigenen und den Fehlern ihrer Leute umgehen. Gelingt es dem Unternehmen, einen unverkrampften Umgang auch mit heiklen Themen zu verankern, so wird ein wesentlicher Beitrag für den Erfolg des Unternehmens geleistet. Wird ein Klima der offenen Kommunikation gepflegt, dürfen Vorgesetzte kritisiert und Konflikte angesprochen werden, so fühlen sich die Mitarbeitenden wohl bei der Arbeit und erzielen bessere Resultate. WILLY RÜEGG ist Dozent für Sozialpartnerschaft an der KV Zürich Business School. 15 KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL ARBEITSMARKT Vertieftes Know-how für Rechtspraktiker/innen Recht wird im Arbeitsalltag immer wichtiger. Dipl. Rechtsassistent/innen HF verfügen über gefragte Qualifikationen für anspruchsvolle Funktionen in Wirtschaft und Verwaltung. Sie übernehmen in der spezialisierten Sachbearbeitung selbstständige Fachverantwortung, lösen rechtliche Aufgaben kompetent und praxisnah und bilden bei anspruchsvollen Fällen die Schnittstelle zu akademisch gebildeten Juristinnen und Juristen. Fundierte Orientierung in den wichtigsten Rechtsgebieten, alltagsorientiertes juristisches Know-how und das Dienstleistungsdenken von Kaufleuten schaffen wertvollen Kundennutzen. Rechtsassistent/innen können dank ihrer schnellen Auffassungsgabe das theoretische Recht korrekt auf praktische Sachverhalte anwenden. Hohe Konzentration und exaktes Arbeiten sind für die geforderte Qualität unerlässlich, denn täglich begegnet man neuen Fällen, die juristisch fundierte Antworten erfordern. Wer gleichzeitig gründlich und beweglich ist, findet mit diesem Abschluss spannende Aufgabenfelder und Funktionen ‒ in der öffentlichen Verwaltung und in der Privatwirtschaft. BILDUNGSWELT: RECHT UND ÖFFENTLICHE VERWALTUNG MEINE BILDUNGSWELT Die Weiterbildungen der KV Zürich Business School bieten eine Fülle an Möglichkeiten und Chancen: vom Einstieg in ein neues Berufsfeld über den Aufstieg und die Spezialisierung bis hin zur Meisterschaft. An dieser Stelle präsentieren wir jeweils einen Bildungsgang aus unseren zwölf Bildungswelten. Entdecken Sie auch unsere weiteren Angebote: meinebildungswelt.ch BILDUNGSGANG Der Bildungsgang auf den Punkt gebracht Die dreijährige Höhere Fachschule Rechtsassistenz vermittelt berufsbegleitend Kenntnisse in den wichtigsten Rechtsgebieten und eine ganzheitliche Orientierungskompetenz – als qualitativ hochwertige rechtliche Weiterbildung auf kaufmännischem Hintergrund. Die Absolventen/innen verstehen das juristische Denken, erlernen eine juristische Arbeitsweise und verfügen über ein breites Wissen in Zivil- und Strafrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Staats- und Verwaltungsrecht sowie im Prozessrecht. Auf einer soliden Grundlage von Theorie und Praxisfällen erstellen und prüfen sie Verträge, bearbeiten Betreibungen, erfüllen rechtliche Aufgaben in der öffentlichen Verwaltung, usw. Zulassung Es wird eine mindestens 50-prozentige Berufstätigkeit vorausgesetzt, in der Rechtsfragen behandelt werden. So greifen Theorie und Praxis optimal ineinander. Weitere Zulassungskriterien finden Sie online auf meinebildungswelt.ch, Webcode VHRA. Abschluss Erfolgreiche Absolvent/innen sind berechtigt, den eidg. anerkannten Berufstitel „Dipl. Rechtsassistent/in HF“ zu führen. ERFAHRUNGEN ZUKUNFT Stimmen aus der Praxis Von der Fach- zur Führungsverantwortung «Das Recht und wie es unser Zusammenleben bestimmt, beschäftigt mich schon lange. In meinem Beruf engagiere ich mich dafür, dass alle zu ihrem Recht kommen – korrekt und gleichzeitig menschlich. In der HF Rechtsassistenz erhielt ich eine fachlich fundierte Weiterbildung und konnte mich persönlich weiterentwickeln. Besonders profitierte ich dabei vom praxisbezogenen Unterricht und dem Austausch innerhalb der Klasse: Vielfalt öffnet den Horizont.» LUKAS ETTERLIN, dipl. Rechtsassistent HF, Jurist im Grundbuchinspektorat des Kantons St. Gallen, Dozent an der KV Zürich Business School Der Mehrwert dieses Bildungsgangs aus der Verbindung von beruflicher Praxiserfahrung mit theoretischem juristischem Rüstzeug spricht für sich und eröffnet Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Dipl. Rechtsassistenten/innen HF finden als umfassend geschulte Rechtsanwender/innen attraktive Einsatzgebiete: in öffentlichen Verwaltungen und KMU, in Treuhandfirmen und Anwaltskanzleien, bei Polizeikorps, Untersuchungsrichterämtern sowie bei Finanz- und Versicherungsdienstleistern. Auf die erfolgreiche Erfüllung von rechtlicher Fachverantwortung können Führungsaufgaben folgen. Eine anerkannte Grundlage als GeneralistenAusbildung auf Expertenstufe bietet dafür z.B. das Nachdiplomstudium in Management und Leadership (NDS HF) an der KV Zürich Business School. «Dipl. Rechtsassistent/innen HF sind Fachleute für eine kompetente Rechtsanwendung. Der Titel erweckt den Eindruck bloss zudienender Tätigkeit. Das entspricht weder dem Berufsbild noch den erworbenen Kompetenzen. Unternehmen und Verwaltungseinheiten kann ich nur empfehlen, ihr kaufmännisches Rückgrat mit solchen Rechts-Praktikern/innen zu stärken. Das schafft Synergien zwischen Praxiserfahrung und juristischen Kenntnissen und bietet Entlastung bei vielen Rechtsproblemen.» PROF. DR. DANIEL JOSITSCH, Strafrechtsprofessor und Rechtsanwalt Höhere Fachschule Rechtsassistenz / dipl. Rechtsassistent/in HF Webcode: VHRA * *Webcode für meinebildungswelt.ch 16 17 ABSOLVENTENPORTRAIT KV ZÜRICH BUSINESS SCHOOL SEMINARE MEN’S ENGLISH CLUB ANGELA TAURO NACHDIPLOMSTUDIUM (NDS HF) IN MANAGEMENT UND LEADERSHIP VETERANEN- UND SENIORENVEREIN VSV Monatstreff „Open Höck“ WANN: Mittwoch, 6. Januar 2016, ab 15.30 Uhr WO: Restaurant Glogge-Egge, Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 31, Zürich ENTWEDER — ODER Schultag oder Arbeitstag? Arbeitstag. Ich bin Praktikerin, profitiere aber gerne von neu Erlerntem, das ich in meiner Arbeit anwenden kann. Klubnachmittag „Als Führungskraft mit 20 Jahren Erfahrung ist es mir wichtig, meine Ansichten immer wieder zu überprüfen und zu reflektieren. Mein Nachdiplomstudium hat dafür optimal gepasst.“ Mediterranes Temperament hat Angela Tauro von Haus aus: der Vater Italiener, die Mutter Spanierin. Und sie liebt den Umgang mit Menschen. Nach ihrem KV findet sie rasch den Weg ins HR. Seit 1995 ist sie Leiterin der Abteilung Personalwesen des Zürcher Frauenvereins (ZFV), kurz darauf wird sie in die Geschäftsleitung gewählt. Angela Tauro erwirbt erst einige Jahre später den eidg. Fachausweis als HR-Fachfrau, 2013 schliesst sie das Nachdiplomstudium in Leadership & Management ab. „Hier konnte ich meinen Horizont in der strategischen und konzeptionellen Ausrichtung erweitern“, sagt sie als erfahrene Führungskraft. Gerade die Projekt- und Diplomarbeit hat sie weiter gebracht, weil sie dabei eine andere Arbeitsweise als „on the job“ und andere Branchen kennenlernt. Das NDS HF würde sie allen Fachausweis-Absolventen/innen weiterempfehlen: „Es ist der logische Schritt in der Weiterbildung und vor allem für die Führungslaufbahn eine wertvolle Bereicherung.“ NAME: Angela Tauro +++ GEBOREN: 08. August 1967 +++ AUSBILDUNG: HR-Fachfrau, NDS Leadership & Management +++ AKTUELLER BERUF: CHRO, Chief Human Resources Officer, Duale Bildung oder Hochschule? Duale Bildung ist für mich umfassender. Sie kommt dem Alltag näher: Theorie wird direkt mit der Praxis verbunden und kann in der eigenen Arbeit unmittelbar Nutzen stiften. Die Arbeit eines Fussballkommentators, mit Dani Wyler WANN: Montag, 25. Januar 2016, 14.30 bis 16.30 Uhr WO: Kaufleutensaal, Pelikanstr. 18, Zürich Monatstreff „Open Höck“ Mündliche oder schriftliche Prüfung? Mündlich: So wird der Dialog möglich, der mir wichtig ist. Diese Prüfungsform bildet den Arbeitsalltag auch besser ab. WANN: Mittwoch, 3. Februar 2016, Idealistin oder Realistin? Realistin. Ideale sind trotzdem eine Bereicherung: Sie zeigen Möglichkeiten auf. Generalversammlung des VSV Halb voll oder halb leer? Halb voll. 20 Jahre HR-Erfahrung zeigen mir: Es gibt immer eine Lösung. Ich pflege darum auch ein Ritual: Die Highlights des Tages halte ich stets auf einer Schiefertafel fest. Das motiviert mich und schliesst meinen Tag mit einem positiven Rückblick ab. Frühaufsteherin oder Langschläferin? Frühaufsteherin: Mir ist der Morgen sehr wichtig. Dann habe ich auch Zeit für mich und plane meine „stillen Stunden“ ein. ab 15.30 Uhr WO: Restaurant Glogge-Egge, Hotel Glockenhof, Sihlstrasse 31, Zürich WANN: 29. Februar 2016, 14.30 bis 16.30 Uhr Meetings will restart on Tuesday, JANUARY 26 at 7.00 pm. NEXT DATES: February 2, 9, 16, subjects to be selected. WHERE: Kaufleuten Building (first floor), Talacker 34, Zurich CLUB LEADER: George Carr, 044 462 30 29 / 079 233 52 77, E-Mail: scibg@his peed.ch WO: Kaufleutensaal, Pelikanstr. 18, Zürich GUESTS ARE MOST WELCOME! FINANZ ’16: kostenlose Tickets für Mitglieder! Am 3. und 4. Februar 2016 findet im Kongresshaus die FINANZ'16 statt. Als Mitglied des Kaufmännischen Verbandes Zürich können Sie kostenlose Eintrittskarten (maximal zwei pro Mitglied) beziehen. Senden Sie uns eine E-Mail an [email protected] oder besuchen Sie uns an unserem Empfang an der Pelikanstrasse 18.Das Programm und weitere Infos zur Finanz'16 finden Sie auf: finanzmesse.ch Mitglied der GL +++ BERUFLICHES ZIEL: Weiterentwicklung der Abteilung HR +++ PERSÖNLICHES ZIEL: Mehr Zeit für mich +++ BILDUNGSGANG AN DER KVZBS: Nachdiplomstudium der Höheren Fachschule (NDS HF) in Management und Leadership, Vertiefung Leadership und Strategie 18 19 SOCIAL MEDIA RECHT ARBEITGEBERBEWERTUNGEN: „NAMING AND SHAMING“ VON UNTERNEHMEN Früher war es ausschliesslich Unternehmen vergönnt, sich über Bewerberinnen und Bewerber detailliert zu informieren, beispielsweise mit einem Anruf bei einem früheren Vorgesetzten. Inzwischen können auch Arbeitnehmende den künftigen Arbeitgebenden genauer unter die Lupe zu nehmen – im Internet. Bewertungsplattformen wie kununu.com erlauben den ungeschönten Blick auf Arbeitsbedingungen, Umgang mit den Mitarbeitenden, Vorgesetztenverhalten und vielem mehr. Sie wirken den schöngefärbten Marketing-Floskeln auf Online-Job-Plattformen oder Internetseiten entgegen, können diese aber auch bestätigen. Jedoch ist kununu.com (gegründet 2007), wie alle anderen Bewertungsplattformen des Mitmachwebs 2.0, ein riesiges Sammelsurium subjektiver Meinungen. Diese stammen aus allen Abteilungen: von der Produktion bis zur Geschäftsleitung. Meinungen können ausserdem anonym abgegeben werden und sollen so zu authentischen, ungeschönten Aussagen verhelfen. Auf der anderen Seite birgt dies ein Risiko, dass Bewertungen von Leuten stammen könnten, die noch nie bei der Firma angestellt waren. Ersichtlich ist so etwas für den Betrachter nicht. Zwischen den Zeilen lesen. Aus diesem Grund sollten Arbeitnehmende nicht alles glauben, was auf solchen Plattformen geschrieben wird oder es zumindest kritisch hinterfragen. Neben den authentischen Bewertungen gibt es auch Schönfärbereien, was eher dem Engagement der jeweiligen Unternehmensabteilung (Employer Branding) zuzuschreiben ist. Meist wird hier alles positiv bewertet. Anders Bewertungen, in denen alles schlecht ist. Dies wiederum lässt auf einen Mitarbeitenden schliessen, welcher ein persönliches Problem mit einem Vorgesetzten oder der gesamten Firma hat. Das ist besonders hart für kleine Firmen mit nur wenigen Mitarbeitenden, denn die Gesamtbewertung eines Unternehmens kann von einer geringen Anzahl 20 Bewertungen stark verzerrt werden. Es empfiehlt sich daher, alle Rezensionen in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Wiederholen sich gewisse Äusserungen immer wieder und über einen längeren Zeitraum, sind diese glaubwürdig. Bewertungen, die aus dem Rahmen fallen ‒ sowohl positiv (Selbstmarketing des Unternehmens) als auch negativ (Rachefeldzug eines Ex-Mitarbeiteden) können auf diese Weise leicht enttarnt werden. Dialog statt Monolog. Wie bei Social Media Plattformen üblich, sollte die Kommunikation im Dialog stattfinden. kununu.com bietet Unternehmen die Möglichkeit, zu den Mitarbeiterbewertungen Stellung zu nehmen – bei einer positiven Bewertung kann sich für die gute Zusammenarbeit bedankt werden, aber auch negative Bewertungen oder falsche Behauptungen lassen sich so entkräften bzw. richtigstellen. Stimmungsbarometer. Mittlerweile haben sich Arbeitgeberbewertungen als wichtiges Tool zum Employer Branding etabliert und sind alles in allem eher positiv für Firmen. Informationen, die früher nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Mitarbeitenden weitergegeben wurden, können Unternehmen nun schwarz auf weiss nachlesen. Auch wenn es manchmal schmerzt: eine Geschäftsleitung, die ein offenes Ohr für ihre Mitarbeitenden hat, wird viel Nützliches aus den Bewertungen ziehen. Gelingt es dem Unternehmen, Schwachstellen auszumerzen, wird die Attraktivität automatisch steigen. Fazit. Letztendlich sollte jeder Bewerber auf sein Ge- fühl hören und auch die Erfahrungen im Bewerbungsgespräch, die Wirkung der Firma sowie den ersten Eindruck der Mitarbeitenden in die Entscheidungsfindung mit einfliessen lassen. Authentische Bewertungen lassen sich oft auch daran erkennen, dass Verbesserungsvorschläge enthalten sind und es sowohl negative als auch positive Elemente gibt. Übrigens: auf kununu.com lässt sich auch das Verhalten eines Unternehmens gegenüber Bewerbern und Lehrlingen bewerten und nachlesen. JOHN-MILES GERST, about.me/jgerst, unterstützt Unternehmen in den Bereichen Kommunikation, Design und Social Media. EIN DAUERBRENNER: DER STREIT UM DIE ZEUGNIS-FORMULIERUNG Zunächst muss das Arbeitszeugnis die Eckdaten des Arbeitsverhältnisses korrekt wiedergeben. Dazu gehören die Bezeichnung und Adresse der Arbeitgeberin, die Personalien des Arbeitnehmenden, die ausgeübte Funktion sowie die Dauer des Arbeitsverhältnisses. Nach der Aufzählung der Hauptaufgaben folgen Leistungsund Verhaltensqualifikationen. Der Schlussabsatz enthält meist einen Austrittsgrund, einen Dank und gute Wünsche. Insgesamt soll das Arbeitszeugnis vollständig, klar und wahr sein, eine objektiv-wohlwollende Beurteilung der Leistung und des beruflichen Verhaltens enthalten und dem weiteren beruflichen Werdegang förderlich sein. Je weniger offene Fragen, desto besser. Die eigentliche Qualifikation erfolgt im Mittelteil des Zeugnisses, üblicherweise in einen Leistungs- und einen Verhaltensabsatz gegliedert. In die Leistungsbeurteilung gehören beispielsweise Aussagen zum Fachwissen, zum Engagement und zur Arbeitsweise. Nicht weniger bedeutsam ist die Qualifikation des beruflichen Verhaltens. Wichtig ist auch der Gesamteindruck: Wirkt das Zeugnis professionell oder enthält es störende Tippfehler? Ist es in sich stimmig oder enthält es Widersprüche? Passen die aufgeführten Qualifikationen und Eigenschaften zur Funktion? Ist der genannte Austrittsgrund nachvollziehbar? Je weniger offene Fragen bleiben, desto besser. Doch was gilt, wenn die erbrachte Leistung oder das Verhalten vom Vorgesetzten anders eingeschätzt wird als vom Mitarbeitenden? Eine absolute Objektivität gibt es kaum, es bleibt ein erheblicher Ermessensspielraum. In der Rechtsprechung und Literatur lassen sich trotzdem konkrete Anhaltspunkte finden, wie ein Zeugnis zu formulieren ist. Beispielsweise soll das Arbeitszeugnis die gesamte Dauer des Arbeitsverhältnisses abbilden und innerhalb des Ermessensspielraumes soll eine wohlwollende Formulierung gesucht werden (H.-P. Egli, Die Formulierung von Arbeitszeugnisse, in: Entscheide des Arbeitsgerichtes Zürich 2002, S. 51 ff.). In der Praxis sehr wichtig ist auch die am selben Ort erläuterte und in einem Urteil des Arbeitsgerichts Zürich aus dem Jahr 2014 erneut bekräftigte Beweisregel, wonach das Gericht davon ausgeht, dass ein Arbeitnehmender normalerweise gute Leistungen erbringt. Verlangt er ein überdurchschnittlich gutes Zeugnis, hat er dies zu beweisen. Umgekehrt muss der Arbeitgebende beweisen, dass die Leistungen schlecht waren, wenn er ein schlechtes Zeugnis ausstellen will. Gängige Interpretationsregeln kennen. Differenzen bei der Selbstund Fremdeinschätzung sind das eine. Viel gewonnen ist jedoch bereits, wenn das Zeugnis so formuliert ist, dass es vom Leser korrekt im Sinne des Ausstellenden verstanden wird. Deshalb ist es sowohl für den Zeugnisschreibenden als auch für den Empfangenden wichtig, die gängigsten Interpretationsregeln zu kennen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der üblichen Interpretation und den eigentlichen Geheimzeichen oder Codes, welche der nicht eingeweihte Zeugnisleser nicht verstehen kann. Letztere sind klar verboten. Ebenfalls abzulehnen sind Wendungen, welche im Zeugniskontext anders verstanden werden als im üblichen Sprachgebrauch. Zulässig und üblich ist jedoch, dass „zwischen den Zeilen“ gelesen wird. Problematisch können zum Beispiel Auslassungen sein. Wird eine im Zeugnis erwartete Eigenschaft (z.B. Zuverlässigkeit, Freundlichkeit) nicht erwähnt, kann das so verstanden werden, dass diese Eigenschaft nicht vorhanden war. Der Kaufmännische Verband setzt sich für wohlwollende, vollständige, wahre, aussagekräftige und differenzierte Arbeitszeugnisse ein. MADELEINE GUNTERN, Rechtsdienst Kaufmännischer Verband Zürich SEMINARTIPP Arbeitszeugnisse: Grundlagen, Spezialwissen, FormulierungsWorkshop LEITUNG: Leitung: Claudia Eugster WANN: Freitag, 11. März 2016, 9.00 bis 17.00 Uhr WO: Alte Kaserne Kulturzentrum, Winterthur 21 SEMINARE FÜHRUNG RECHT ARBEITS- UND LERNTECHNIK Führungsworkshop für neue Führungskräfte Arbeitszeit erfassen Office Management – ganz praktisch Sie werden demnächst eine Führungsaufgabe übernehmen oder Sie haben vor Kurzem bereits eine leitende Funktion übernommen und möchten sich darauf vorbereiten. „Erfolgreich Führen“ heisst, sich aktiv mit den Themen Führungsstil, Teamarbeit, Gesprächsführung, dem konstruktiven Umgang mit Konflikten sowie der Selbstmotivation bzw. der Motivation der Mitarbeitenden auseinanderzusetzen. Sie erhalten Informationen und Impulse als Orientierungshilfe für Ihre Führungsarbeit. LEITUNG: Verena Portmann, Personaltrainerin mit langjähriger Führungserfahrung DATUM: Donnerstag und Freitag, 10. und 11. März 2016, 9.00 bis 16.45 Uhr ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.– Jeder Betrieb hat die gesetzliche Pflicht, die Arbeitszeit seiner Mitarbeitenden zu erfassen. In der Praxis fehlt aber oft eine Arbeitszeit- und Leistungserfassung. Dabei sind diese Daten ein wichtiges Instrument für die Einsatzplanung und -optimierung. Da die kantonalen Arbeitsinspektoren vermehrt kontrollieren, ob eine adäquate Arbeitszeiterfassung erfolgt, kann es sich ein Unternehmen nicht mehr leisten, darauf zu verzichten. Um die Bedürfnisse des Betriebes und die Vorgaben des Gesetzgebers optimal zu erfüllen, müssen die geleisteten Arbeitsstunden administrativ möglichst einfach erfasst werden. Pragmatische Lösungen sind möglich. LEITUNG: Ursula Guggenbühl, Prof., lic. iur., Rechtsanwältin DATUM: Donnerstag, 10. März 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– In diesem Kurs finden Sie – kurz, knackig und kompakt – die nützlichsten Tools aus Selbstorganisation und Informationsmanagement, Kommunikation sowie Stressregulation, die Ihnen die tägliche Büro-Organisation erleichtern und ein belastungsfreies Arbeiten ermöglichen. LEITUNG: Sibylle Jäger Learning & Development, Erwachsenenbildnerin FA SVEB, Coach MAS FA, dipl. Persönlichkeitsund Stressregulationstrainerin, dipl. NLP Practitioner DATUM: Dienstag und Mittwoch, 2. und 3. Feburar 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 720.–, Nichtmitglieder 880.– Führen ohne Vorgesetztenfunktion Arbeitszeugnisse: Grundlagen, Spezialwissen, Formulierungs-Workshop In modernen Unternehmen sind Projekte, interdisziplinäre und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit oder das Arbeiten in losen Netzwerken alltäglich. Dabei übernehmen oft Mitarbeitende ohne hierarchische Macht die Führungsrolle innerhalb eines Teams. Sie möchten deshalb wissen, welches die Erfolgsfaktoren für eine Führung ohne disziplinarische Verantwortung sind? Wie Sie ein Team überzeugen, motivieren und so Ihre Ziele souverän erreichen können? Sie erhalten Anregungen und Tipps, um die Teamdynamik – das Zusammenspiel von Kommunikation, Macht und Vertrauen – besser zu verstehen. LEITUNG: Barbara Seeger, Unternehmerin, langjährige Erfahrung als Personalleiterin in verschiedenen Industrien, mehrsprachige Beraterin von Führungskräften und Unternehmern DATUM: Donnerstag und Freitag, 31. März und 1. April 2016, 9.00 bis 16.45 Uhr ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.– Die Zeugnissprache verändert sich laufend. Im Seminar erfahren Sie den aktuellen Stand und wie dieser in ganz unterschiedlichen Situationen umgesetzt werden kann. Wir entwickeln Lösungen für die Praxis und klären Unsicherheiten in der Zeugnisformulierung. Zudem beschäftigen wir uns mit der manchmal schwierigen Kommunikation im Prozess der Zeugniserstellung. Sie profitieren von der Besprechung Ihrer konkreten Fragen. So vertiefen Sie Ihr Wissen, gewinnen Sicherheit in der Formulierung und erweitern Ihre Handlungsstrategien in Konfliktfällen. LEITUNG: Claudia Eugster, lic. iur. HSG, Fachanwältin SAV Arbeitsrecht, Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis DATUM: Freitag, 11. März 2016 ORT: Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstrasse 8, Winterthur KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Konfliktmanagement für Führungskräfte Arbeitsrecht – Wissen für die Praxis Ab wann sind Spannungen im Team Chefsache? Was tun Sie, wenn Sie selber mit Kollegen oder Vorgesetzten in einen Streit geraten? Soll man Differenzen besser unter den Teppich kehren oder sie ausdiskutieren? Mit wachsender Konfliktfähigkeit schaffen Sie längerfristig die Basis für echte Kooperation und verbesserte Beziehungen. Darüber hinaus eignen Sie sich wertvolle Kenntnisse an, um in einem Konflikt zwischen Personen die Vermittlerrolle einzunehmen. LEITUNG: Joachim Hoffmann, Arbeits- und Organisationspsychologe FSP/SGAOP, Coach für Führungskräfte und Teams DATUM: Donnerstag und Freitag, 7. und 8. April 2016, 9.00 bis 16.45 Uhr ORT: SIB Trainingszentrum „Sihlhof“, Lagerstrasse 5, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 1090.–, Nichtmitglieder 1190.– Wer im Unternehmen Fragen zur Anstellung beantworten muss, benötigt Wissen und Know-how im Kernbereich des Arbeitsrechts. Das Seminar beschränkt sich auf die im Firmenalltag besonders häufigen Problemstellungen zu Rechten und Pflichten der Mitarbeitenden. Dies ermöglicht, sich gezielt Grundlagenwissen anzueignen oder bereits vorhandene Kenntnisse zu aktualisieren. Schritt um Schritt werden Sie auch erkennen, welcher Handlungsbedarf in Ihrer Firma besteht, um Konfliktrisiken zu reduzieren. LEITUNG: Claudia Eugster, lic. iur. HSG, Fachanwältin SAV Arbeitsrecht, Sozialversicherungsfachfrau mit eidg. Fachausweis DATUM: Mittwoch, 13. April 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– 22 Gut ist besser als perfekt Der Wille, seine Arbeit gut zu machen, ist hoch geschätzt und notwendig. Davon zu unterscheiden ist der Perfektionismus. Hier besteht der Anspruch, nicht nur gut, sondern perfekt zu sein. Menschen mit dieser Haltung haben oft Bedenken, dass ihre Leistungen nicht genügen. Sie arbeiten ausgesprochen hart, können sich schlecht abgrenzen und haben Mühe, sich und anderen Fehler zu verzeihen. Die Befürchtung, noch nicht alles genau durchdacht zu haben, führt oft dazu, dass Entscheidungen hinaus gezögert werden. Gute Arbeit wird durch langes Herumfeilen selten besser. Der Druck, alles perfekt zu erledigen, führt zu negativem Stress und die Kreativität leidet. LEITUNG: Dr. phil. Astrid Mehr, impulsa Sozial- und Selbstkompetenzentwicklung GmbH DATUM: Donnerstag, 3. März 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten Zürich, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Mentaltraining – Elemente aus dem Spitzensport Erfolg im Spitzensport ist kein Zufall, sondern das Ergebnis von Vorbereitung und Training. Das gilt nicht nur für Technik und Kondition, sondern auch für den mentalen Bereich. Starke Konkurrenten, bewusste Störungen, Versagensängste, hohe Erwartungen, Nervosität, Erfolgsdruck — all diese Faktoren spielen auch im Beruf eine wichtige Rolle. Wenn es Ihnen mental gelingt, Ihre Winning-Feelings abzurufen, Ihre Gedanken leistungsfördernd einzusetzen und Ihre Emotionen zu kontrollieren, dann schaffen Sie optimale Voraussetzungen für Ihren Erfolg. In diesem Mentaltraining lernen Sie Techniken kennen, mit denen Sie unter Druck Ihre optimale Leistung entfalten können. LEITUNG: Rinaldo Manferdini, lic. phil., Mentaltrainer SASP, Sportlehrer ETH, Schnelllese-Trainer DATUM: Dienstag, 15. März 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– SELBSTMANAGEMENT Intuitionstraining – 6. Sinn – mentale Erfolgssteuerung Die mentale Einstellung ist entscheidend für den beruflichen und privaten Erfolg. Sie hilft, Ziele richtig zu visualisieren und zu programmieren. Diese Fähigkeit trägt dazu bei, berufliche Vorhaben und persönliche Wünsche zu verwirklichen. Mit der Unterstützung der eigenen Intuition (6. Sinn) kann man leichter Entscheidungen treffen und „Informationen aus der Zukunft“ wahrnehmen. Lernen Sie, Ihren 6. Sinn zu trainieren und diesen im Alltag fruchtbar einzusetzen. LEITUNG: Dr. Alain Valeh, Dipl. Erwachsenenbildner, Erfolgscoach, Intuitions- und Mentaltrainer DATUM: Montag, 25. Januar 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Die gelassene Art, sich durchzusetzen Ein selbstbewusstes Auftreten und Gelassenheit sind Eigenschaften, die wir alle gerne hätten. Anhand von einfachen und praktischen Selbstbehauptungsstrategien können Frauen und Männer lernen, den beruflichen und privaten Alltag besser zu meistern und sich souveräner durchzusetzen. So erreichen Sie Ihre Ziele und gleichzeitig eine höhere Lebensqualität! LEITUNG: Jacqueline Steffen Oberholzer, Betriebsökonomin HWV, Trainerin und Coach, Inhaberin von steffen coaching DATUM: Mittwoch, 2. März 2016 ORT: Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstrasse 8, Winterthur KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Starkes Team – mein Beitrag dazu (Teamrollen & Teamverhalten) Das Verständnis der eigenen und der anderen Rollen im Team sowie der verschiedenen Phasen der Teambildung sind für die Zusammenarbeit elementar. Dadurch verhalten sich Teammitglieder im Alltag motivierter und konstruktiver. Sie entwickeln zudem das Vertrauen, selbst „schwierige“ Situationen fair zu bewältigen und Probleme gemeinsam zu lösen. Gute Zusammenarbeit ist gemeinsam zu gestalten und stetig zu entwickeln. In diesem Seminar erweitern Teilnehmende ihren Teambeitrag dank praxisorientiertem Wissen und erfahrungsorientierter Übungen. Die Bearbeitung von konkreten Fragen und Alltagssituationen rundet das praxisnahe Seminar ab. LEITUNG: Hans-Ueli Schlumpf, Coach & Supervisor bso, Organisationsberater, Bodhicon – Inspiring Business Culture DATUM: Freitag, 4. März 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– 23 SEMINARE KOLUMNE KOMMUNIKATION MIT TOLERANZ ZUM ERFOLG JUGEND UND LEHRE Die Wirkung der positiven Sprache Wir wirken täglich im Umgang mit Mitmenschen, seien dies Kunden, Mitarbeitende, Vorgesetzte – oder im privaten Bereich Familienangehörige, Freunde und Bekannte. Im persönlichen Gespräch, in E-Mails und Briefen formulieren wir unsere Botschaften oft negativ statt positiv. In diesem Training beleuchten wir mit Ihnen die Wirkung positiver Sprache in Wort und Schrift. Wir schärfen unseren Blick für unpassende Begriffe und Aussagen. Mit konkreten Beispielen trainieren wir, wie unsere Botschaften besser aufgenommen werden. LEITUNG: Jacqueline Steffen Oberholzer, Betriebsökonomin HWV, Trainerin und Coach, Inhaberin von steffen coaching DATUM: Dienstag, 5. April 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Wir kommunizieren ständig – auch ohne Worte. Mit unserem Körper reden wir mehr, als wir glauben. Die meisten Menschen überschätzen den sprachlichen Anteil der gegenseitigen Verständigung. Tatsächlich sind die nonverbalen Zeichen etwa viermal effektiver als die verbalen. Im Umgang mit diesen Körpersignalen interpretieren wir jedoch ständig. Ob richtig oder falsch, erfahren wir nur, wenn wir unsere Interpretation überprüfen. LEITUNG: Silvia Wieland, Kommunikationstrainerin von steffen coaching DATUM: Montag, 11. April 2016 ORT: Verbandshaus Kaufleuten Zürich, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, Nichtmitglieder 495.– Perfekter Kundendienst am Telefon Die Stimme und das Verhalten am Telefon sind ausschlaggebend für den ersten und bleibenden Eindruck, den Kunden von Ihrem Unternehmen haben. Sie sind die „akustische Visitenkarte“ am Telefon. Professionelles Kommunizieren trägt wesentlich dazu bei, Reibungen und Konflikte zu vermeiden und dadurch die Effizienz und die Motivation Ihrer Mitarbeitenden zu verbessern. In diesem Seminar gehen wir vor allem auf das Verhalten bei eingehenden Telefonanrufen ein. LEITUNG: Jacqueline Steffen Oberholzer, Betriebsökonomin HWV, Trainerin und Coach, Inhaberin von steffen coaching DATUM: Freitag, 15. April 2016 ORT: Alte Kaserne Kulturzentrum, Technikumstrasse 8, Winterthur KOSTEN: Mitglieder CHF 390.–, NichtALLGEMEINE HINWEISE mitglieder 495.– Lehrvertrag auflösen – Neues beginnen Der Entscheid zur Neuausrichtung der jungen beruflichen Laufbahn ist das Ergebnis eines anspruchsvollen Prozesses. Er setzt die verantwortungsvolle Begleitung von Lernenden, die Prüfung von Alternativen und den Einbezug verschiedener Bezugspersonen voraus. Die vorzunehmende Standortanalyse kann ergeben (oder zur Einsicht führen), dass die Ausbildung eines jungen Menschen in einem neuen Beruf oder einem anderen Lehrbetrieb bessere Erfolgsaussichten hat. Dann ist die formelle Lehrvertragsauflösung ein Übergang zu neuen Chancen und dürfte unnötiges Leiden verhindern. Im Seminar werden Sie ermutigt und mit geeigneten Instrumenten befähigt, sich dieser anspruchsvollen Aufgabe zu stellen. Sie werden erkennen, was Sie selber tun können und wann und wo externe Unterstützung angebracht ist. LEITUNG: Susanne Ott, HR-Fachfrau, Ausbilderin und Berufsbildungsfachfrau mit eidg. Fachausweis. Langjährige Erfahrung in HR und Berufsbildung, Dozentin DATUM: Dienstag, 1. März 2016, 8.30 bis 12.30 Uhr ORT: Verbandshaus Kaufleuten, Talacker 34, Zürich KOSTEN: Mitglieder CHF 210.–, Nichtmitglieder 280.– 24 um beschäftigt und verunsichert uns Andersartigkeit? Eine gewisse Scheu allem Fremden gegenüber war für die Menschheit sicher vonnöten, um das Überleben zu sichern. Leitet uns dieses Verhalten noch immer? Ist es ein Wunsch von uns, dass sich alle Menschen identisch verhalten? Bestenfalls sogar die gleiche Herkunft haben? Xenophobie, die Angst vor Fremden, führt erwiesenermassen zu Diskriminierung und Intoleranz. Ablehnend und distanziert wird das Ankommen der Migranten beobachtet. Sie stossen auf Abneigung, sind ohne soziale Kontakte, kennen sich mit den Gepflogenheiten der neuen Welt nicht aus und sollen sich dennoch integrieren. Lehrzeugnisse erstellen Das Lehrzeugnis beschreibt, was Lernende in ihrer Ausbildung an Wissen und Fähigkeiten für die Praxis erworben haben. Ein Lehrzeugnis ist in der Regel der erste und einzige Ausweis über Leistung und Verhalten am Arbeitsplatz. Für die Bewerbung um die erste Anstellung ist es deshalb von grosser Bedeutung. Eine verantwortungsvolle, rechtlich einwandfreie inhaltliche und stilistische Formulierung ist entsprechend wichtig und anspruchsvoll. LEITUNG: Stefan Keller, KMU Beratung & Schulung AG, SEMINARZEITEN: 9.00 bis 17.00 Uhr, eidg. dipl. Betriebsausbilder, Personalleiter SIB, üKAusnahmen speziell vermerkt Leiter, Experte LAP KOSTEN: Unterlagen, Getränke, bei TagesDATUM: Dienstag, 19. April 2016, 13.30 bis 17.00 Uhr seminaren auch Mittagessen inklusive ORT: Wirtschaftsschule KV Winterthur, Tösstalstrasse ANMELDUNG & ALLGEMEINE BEDINGUNGEN: kfmv-zürich.ch/seminare 37, Winterthur KOSTEN: Mitglieder CHF 170.–, Nichtmitglieder 240.– Die Seminare in der Kategorie „Führung“ werden in KOOPERATION MIT DEM SIB durchgeführt. Xenophobie führt zu Intoleranz. War- Ilustration: Sonja Studer Die Geheimnisse der Körpersprache entschlüsseln Die Themen Kopftuch, Turban oder Burka schaffen es in einer gewissen Regelmässigkeit auch in der Schweiz immer wieder auf die Titelseite der Zeitungen. Oder sie sind Hauptstreitpunkte bei politischen Diskussionen, bei denen es darum geht, dass im Land die kulturelle Ordnung sichergestellt bleibt. Politische Vorstösse für ein Verbot von Kopftüchern in Schulen oder öffentlichen Institutionen sind bestens bekannt. Die nun aktuellen, traurigen Ereignisse des brutalen Terrors in Europa verschärfen die Lage, denn aufkommendes Mitgefühl und Toleranz weichen vermehrt Diskriminierung. Und gerne verschanzt man sich hinter saloppen Sprüchen wie: „Toleranz muss man sich leisten können!“ So wird Toleranz ber.. ge t a R r e t oleranz T kein gu t d s n i u e i it e b h o n h e Gelass Xenop it m n e ch s n e Fremden M en hingegen schon .I zu begegn auf ein Luxusgut für sichere Zeiten reduziert. Dabei wäre es wichtig, dass gerade in solch besonderen Situationen die Toleranz nicht fehlt. Wann hörten oder lasen wir in den Nachrichten und Berichten das letzte Mal etwas über gelebte Toleranz? Wann waren und sind wir tolerant gegenüber fremden Menschen oder fremden Situationen? Nette Gespräche in der Warteschlange. Beispiele für Diskriminierung oder Toleranz finden sich überall im Alltag: am Arbeitsplatz, in den Einkaufsläden, im Strassenverkehr, im Ausgang, am Stammtisch usw. Wie könnte die Arbeitswelt aussehen, wenn für Mitarbeitende mehr Verständnis gezeigt würde? Wenn es mehr Akzeptanz gegenüber den Mitarbeitenden gäbe, man ihr Anderssein einbeziehen würde, vielleicht sogar gewinnbringend nutzen könnte. Mobbing würde im Keime erstickt. Oder wenn an der Einkaufskasse nicht mit Argusaugen darauf geachtet würde, wer als nächstes an der Reihe ist. Mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht entstünden in der Warteschlange vielleicht sogar nette Gespräche, die die die Wartezeit verkürzten. Mit mehr Gelassenheit und Toleranz könnten viele Dinge im Alltagsleben besser und letztlich mit Freude erledigt werden. Erfolg im Grossen ist meist eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Dingen. Wir alle können unseren Beitrag leisten für mehr Toleranz und weniger Diskriminierung. Versuchen Sie es: gewähren Sie im Bus oder Tram oder auf der Strasse jemandem den Vortritt! Tauschen Sie ein paar nette Worte mit jemandem, der Sie bis anhin nicht sonderlich interessierte. Loben Sie einen Mitarbeitenden, weil er es wagte, einen anderen Lösungsweg einzuschlagen. Ermuntern Sie Ihre Kinder zu etwas, das Ihnen vielleicht gar nicht so ganz geheuer ist! Sie werden erstaunt sein, wieviel Positives auf Sie zurückfallen wird. Gemäss dem Gesetz der Resonanz kommen die guten Absichten in irgendeiner Form wieder zurück. Sie sehen – Toleranz lohnt sich! RICO ROTH ist Präsident des Kaufmännischen Verbandes Zürich. 25 CARTE BLEUE Kaderkurs HWD / VSK Dipl. Betriebswirtschafter / in VSK Techn. Kaufmann /-frau eidg. FA Betriebswirtschafter/in HF E-Business Bachelor BA / Master Degree Marketing & Verkauf / MarKom Personalwesen / Rechnungswesen Beginn: ab 25. Januar 2016 Militärstrasse 106, 8004 Zürich Nähe HB, mit gratis Parkplätzen Telefon: 044 241 08 89 UNSERE TRÄUME WISSEN, WOHIN DIE REISE GEHT Neu! Kaderkurse nach Mass Mehr als Seminare Nach all dem Konsum der Festtage gibt es auch ein nicht -materielles Januarloch. Das fühlt sich so an: Plötzlich haben sich die Energie und die Freude aus dem Dasein verabschiedet. Jeder Tag wird zum Stressungeheuer, die Arbeit zur Fron und die Menschen um einen herum zum wandelnden Ärgerpotenzial. www.bvs-bildungszentrum.ch Genau in einem solchen Januarloch sass ich als Gemeindepfarrer im Kreis 5, als die offene Drogenszene auf ihr Ende zuging und wir nicht mehr täglich die Drogenkranken im Haus hatten. Typisch: der Betrieb lässt etwas nach ‒ und das Loch gähnt einem entgegen. Ich griff zur wohlfeilen Aktion ‒ will heissen: Ich zog in eine andere Arbeitstelle. Und ich gönnte mir ein Zusatzstudium, berufsbegleitend. mehrwert. Der Kaufmännische Verband Zürich bietet seinen Mitgliedern mehr. Lernen Sie unsere Community kennen, treten Sie bei und gestalten Sie mit! Das Studium erfüllte mich, und nach dem Abschluss begann ich als Ausbilder von Pfarr- und Primarlehrpersonen zu arbeiten. Daneben aber blieb immer noch viel Gemeindearbeit. So kam bald das nächste Januarloch in Gestalt einer körperlichen Krankheit. Nach meiner Genesung entschied ich mich, den Gemeindedienst komplett aufzugeben und wagte es, nur noch zu unterrichten. Die Freude kam ungebremst ins Leben gerauscht. Mein Gehalt schrumpfte zwar um vierzig Prozent, doch – für mich eine erstaunliche Erfahrung – mit weniger Geld nahm unsere Lebensqualität nicht ab, sondern alles in allem zu. Auszug aus dem breiten Seminarprogramm Management Marketing und Kommunikation Praxisausbilder/in Weiterbildung Fachausweis Ausbilder/in Berufsbildung Digitales Zeitmanagement Change Management und Führung Excel-Formeln und -Statistiken im Berufsalltag Potenzial Generation 50+ Innovative Präsentationen mit PowerPoint Zeitgemässes Arbeiten in der Cloud Social Media Grundlagen Wirkungsvolle Online-Texte Pimp my flip – professionell visualisieren Einführung in das Online-Recht Datensicherheit in der Praxis Steuererklärung leicht gemacht …und viele weitere Seminare! Rabatt für Mitglieder des Kaufmännischen Verbandes Zürich ! Leadership SVF Sihlpost Zürich Bildung im Zentrum der Schweiz Nächster Informationsabend: Dienstag, 26. Januar, 18 Uhr PQ 26 Kantonale Berufsschule für Weiterbildung w Riesbachstrasse 11, 8008 Zürich Telefon 0842 843 844, www.eb-zuerich.ch Mein Bildungspartner © Illustration: Sonja Studer Erwachsenenbildner/in HF Ziel der Geburtstrance ist es, sich in der Gefühls- und Seelenwelt als eigenständiges Wesen zu entdecken. Die selber erlebte Geburtstrance wurde so für mich zu einem Schlüsselerlebnis. In den Wochen danach stellte ich oft fest: "He, da in einer solchen Situation wie jetzt hatte ich doch bislang die und die Gefühle ‒ und jetzt plötzlich sind diese neuen da. Und diese sind tatsächlich ganz echt ‒ die gehören zu mir!“ Sie verstehen bestimmt, dass mich die Freude packte an dieser Arbeit! So arbeite ich heute beispielsweise mit einer jungen Frau, die für sich nach einem sinnvollen Beruf sucht, mit einer Mutter von zwei Kindern, die sich selbständig machen will, mit einem Künstler, der nicht mehr weiter weiss, mit Menschen, die vor zerbrochenen Beziehungen stehen oder die nach Todes- und Unglücksfällen den Boden unter den Füssen verloren haben. Oder mit Menschen, die schlicht im seelischen Januarloch stecken … Während der Krankheit im Spital hatten aussergewöhnliche Geschehnisse in der Krisensituation zur Folge, dass ich Reinkarnation als eine Tatsache akzeptierte. So entdeckte ich die Reinkarnationstherapie, welche von analytischen Psychologen entwickelt wurde. Sie hat zum Thema, dass manchmal Situationen aus längst vergangener Zeit Kapazitäten blockieren. Das faszinierte mich. Und ich staunte einmal mehr über mich selber. Stellen Sie sich vor, Sie entdecken bei sich selbst plötzlich ganz neue Gefühle – wohltuende, hilfreiche, befreiende. In unserer therapeutischen Arbeit sind Träume wichtig. Einige geben Hinweise darauf, wohin die Lebensreise gehen kann. Ein kreativer Umgang mit Träumen und ihrer Symbolwelt ist überhaupt eine befriedigende, befreiende Sache. Ich staune immer wieder, wie sich in Träumen Symbole der geistigen, religiösen Welt, der Spiritualität, zeigen. C. G. Jung meinte einmal: Der Entscheid für eine eigene Einstellung in Sachen Spiritualität löse grundlegende seelische Probleme. Bei diesem Entscheid gehe es jedoch nicht um Kirchentreue oder Konfessionszugehörigkeit. So erlebe ich erstaunlich oft, wie Menschen ihren ureigenen spirituellen Pfad finden und neue Sinndimensionen entdecken. „Empowerment ist so wichtig für die Menschen … wir Mediziner sollten das auch tun!“, hörte ich unlängst einen jungen Arzt sagen, und sehe ihn noch vor mir, wie er entschieden und klar aufzählt, was er darunter versteht: Selbstkompetenz, Entdecken von tiefen Ressourcen, Gelassenheit den Wechselfällen des Lebens gegenüber, Mut und Lebensfreude. Wir hatten zwölf Sitzungen lang miteinander gearbeitet. Nach dieser Sitzung fühlte er sich fit für einen Neustart ins Leben. Wie so etwas passiert? Die Reinkarnationstherapie beginnt mit einer schlichten Geburtstrance. Mit hypnotherapeutischer Technik wird man in einer leichten Trance durch die Zeit im Mutterleib geführt. Heutzutage wissen wir: Von Mutter und Umwelt werden wir schon im Mutterleib beeinflusst. HEINER STREIT war Gemeindepfarrer, unter anderem während elf Jahren im Kreis 5 zur Zeit der dortigen Drogenszene. Er ist Ausbilder von Schweizer Pfarr- und Luzerner Lehrpersonen, Mittelschullehrern in den Fächern Religionskunde, Ethik und in Philosophie, und führt seine Praxis in Zürich. heiner-streit.ch Herausgeber: Kaufmännischer Verband Zürich, Pelikanstrasse 18, Postfach, CH-8021 Zürich, Telefon 044 211 33 22, kfmv-zürich.ch, [email protected] Leitung: Rolf Butz, Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Zürich. Redaktion und Korrektorat: panta rhei pr, Zürich. Design: Sonja Studer, Zürich. Druck myclimate neutral auf 100% FSC-Papier: Hürzeler AG, Regensdorf. Auf lage: 20’000 Ex. Anzeigen: Kaufmännischer Verband Zürich, Nicole Vurma, Telefon 044 211 33 22, E-Mail: [email protected]. Abonnement für Mitglieder gratis, für Nichtmitglieder CHF 22.00 27 ((Inserat Kontroller Akademie)) 28
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