Betriebsleitung Hagel, Sturm & Co: So sichern Sie Ihre Ernte ab Wetterextreme wie Stürme, Starkregen und Kahlfröste verursachen regional oft hohe Schäden. „Mehrgefahren“Versicherungen versprechen, Ihre Ernte dagegen abzusi chern. Wir zeigen, was sie leisten und was sie kosten. sich nach Angaben der Versicherer bereits für eine solche Mehrgefahren-Versicherung entschieden. Allerdings sind diese Policen deutlich teurer als einfache Hagelversicherungen und teilweise lückenhaft in ihren Leistungen. Die Angebote:Neben der einfachen Hagelversicherung können Sie zwischen zwei Versicherungs-Paketen wählen. Entweder, Sie versichern sich gegen Hagel, Sturm und Starkregen oder gegen Hagel, Sturm, Starkregen und Frost (vgl. Übersicht 1). Die Policen erlauben es hingegen nicht, sich gegen einzelne Gefahren, z. B. ausschließlich gegen Frost, zu versichern. Bei den anderen Hagelversicherern (VGH, Hagelgilde und Versicherungskammer Bayern) können Sie – zusätzlich zur Hagelversicherung – ausschließlich Ihren Mais gegen Sturmschäden versichern (vgl. Kasten, S. 46). Zwar geben die VGH (Versicherungsgruppe Hannover) sowie die Hagelgilde an, dass sie auf Wunsch weitere Gefahren abdecken, die Angebote dann aber individuell „stricken“. Eigene fertige Produkte zu weiteren Gefahren oder Ackerkulturen, die wir Ihnen vorstellen könnten, bieten sie derzeit nicht an. Als einziger Versicherer bietet die Münchener und Magdeburger zusätzlich eine Absicherung gegen Trockenheit und Überschwemmung z. B. durch über die Ufer tretende Gewässer an. Zumindest theoretisch. Praktisch ist es so, dass der Versicherer diese umfassende Police nur ganz vereinzelt verkauft. Bisher wurden erst wenige Verträge abgeschlossen – vor allem, weil der Abschluss in entsprechenden Risikogebieten nicht möglich ist. Haben Sie Interesse, entscheidet die MMA im Einzelfall darüber, ob Sie die Versicherung abschließen können und zu welchem Preis. Konsequenz: Die allumfassende Versicherung gibt es zwar. Für die weitaus meisten Landwirte ist ein Abschluss allerdings nicht möglich. Vor allem nicht in Überschwemmungsgebieten, wo sie Sinn machen würde. Damit bleibt aber auch die Absicherung gegen Dürre, die in der Vergangen- Übersicht 1: Die Angebote im Überblick Versicherer Angebotene Deckung Geschäftsgebiet Hagel Sturm Stark- Spät- und Auswinregen Frühfröste terung Vereinigte Hagel X X X X X Bundesgebiet Münchener und X X X X – Bundesgebiet Magdeburger Mecklen Bundesgebiet, außer Bayern + X X X X X burgische Baden-Württemberg Schl.-Holstein, Mecklenburgim Hagelgilde X – – – Vorpommern, Nördlicher Teil v. Mais Brandenburg + Sachsen-Anhalt VGH Versiche im X – – – Niedersachsen rungen1) Mais Versicherungs im Bayern, Teil von X – – – kammer Bayern Mais Rheinland-Pfalz 1) Angaben gelten auch für Westfälische Provinzial (Geschäftsgebiet = Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Detmold) Die drei regionalen Hagelversicherer bieten nur für Mais eine Hagel- und Sturmversicherung an. Die Überregionalen setzen auf Versicherungs-Pakete für alle Kulturen. So wird entschädigt heit die mit Abstand größten Ertrags einbußen verursacht hat, für fast alle Landwirte unmöglich. Hagel-, Sturm-, Starkregen- und Frostschäden können Sie hingegen absichern. Im Schadensfall beurteilt dann wie bei der Hagelversicherung zunächst einmal ein Schätzer, ob z. B. ein Sturmschaden vorliegt und wie hoch dieser ist. Dabei nimmt er die gesamte Umgebung in Augenschein. Das heißt: Selbst wenn laut Wetterdaten nicht unbedingt Sturm, also Windstärke 8 und mehr, gemessen wurde, kann der Schätzer einen Sturmschaden anerkennen. Und zwar dann, wenn nicht nur Ihr eigener Feldbestand, sondern auch umliegende Felder typische Sturmschäden der Windstärke 8 aufweisen. Darunter fallen abgeknickte, entwurzelte, zu- oder abgewehte Pflanzen oder Lagerschäden. W ie die Hagelversicherung funktioniert, wissen die meisten Landwirte. Doch längst ist Hagel nicht mehr die einzige Gefahr, gegen die Sie Ihre Ernte versichern können. Gegen Aufpreis geht das auch für Sturm, Starkregen und Frost. Doch wie hoch ist der Aufpreis? Wann zahlt der Versicherer? Und die entscheidende Frage: Wann lohnt sich das für mich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den sogenannten Mehrgefahren-Versicherungen. Das Risiko:Nach Berechnungen des Starke Sturmschäden im Mais können z. B. Biogasbetriebe hart treffen. 44 top agrar 4/2014 Fotos: Werkbild Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft stellt Dürre das mit Abstand größte Ernterisiko in Deutschland dar: Knapp 60 % aller Ernteschäden zwischen 1990 und 2006 waren darauf zurückzuführen. Über 20 % wurden durch Hagel, rund 15 % durch Sturm, Starkregen und Überschwemmung und gerade einmal 4 % durch Frost verursacht. Damit ist Hagel also nur eine unter mehreren Gefahren, die Ihre Ernte bedrohen. Die Vereinigte Hagel, die Münchener und Magdeburger (MMA) sowie die Mecklenburgische bieten umfassende Versicherungspakete an, die neben Hagel- zusätzlich auch Sturm-, Starkregenund Frostschäden abdecken. Rund 10 % aller hagelversicherten Landwirte haben Kein Dauerregen:Ähnlich läuft es beim Starkregen. Zwar haben die Versicherer genau definiert, was sie als Starkregen verstehen. So gilt bei der Vereinigten und der Mecklenburgischen eine Regenmenge von 50 l/m2 bzw. 50 mm innerhalb eines Tages als Starkregen. Dagegen geht die MMA erst dann von einem Starkregen aus, wenn diese Menge in einer halben bzw. 25 l/m2 in einer Viertelstunde herunterkommt. Letztendlich entscheidet aber auch hier der Schätzer: Sind Schäden, die auf die genannten Mindestregenmengen schließen lassen, nicht nur auf Ihrem Feld, sondern auch bei Nachbarn zu sehen, gilt Ihr Schaden als Starkregenschaden. Typische Schäden dabei sind entwurzelte, ausgespülte, mit Erde bedeckte oder ins Lager gegangene Pflanzen. Jedoch: Lang anhaltender, aber nicht übermäßig starker Regen ist nicht versichert! top agrar 4/2014 45 Betriebsleitung Kein stehendes Wasser:Auch Schä- den durch stehendes Wasser nach einem Starkregen sind bei der Mecklenburgischen und der Münchener und Magdeburger nicht standardmäßig versichert. Stirbt Ihr Getreide komplett ab, weil nach heftigen Regengüssen tagelang Wasser auf der Fläche steht, gibt es dafür keinen Cent. Die Vereinigte Hagel deckt diese Schäden seit Jahresanfang standardmäßig mit ab, hat dafür aber den Haftungszeitraum für Starkregenschäden verkürzt und haftet nur noch bis zum 15. Juni. Bei der MMA können Sie die Schäden auf Anfrage und gegen einen Prämienaufschlag von ca. 0,2 bis 1 % abdecken. Bei der Mecklenburgischen ist das nicht möglich. Nur Pauschalen bei Lager:Geht Ihr Getreide durch Sturm oder Starkregen ins Lager, entschädigen alle Versicherer nicht den tatsächlich auftretenden Schaden, sondern zahlen eine Pauschale von maximal 15 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils. Genauer: nach Austritt der Ähre/Rispe bis Ende der Blüte (Stadium 69) gibt es 15 % und danach bis Ende der Milchreife (77) 10 %. Ab der Teigreife wird gar Geht Ihr Getreide ins Lager – wie hier der Winterroggen nach einem Sturm – zahlen die Versicherer maximal 15 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils. keine Entschädigung gezahlt. „Die Pauschalen orientieren sich an den Lagerschäden, die wir in Praxisversuchen ermitteln konnten und passen somit in den meisten Fällen zu den auftretenden Schäden“, meint Dr. Rainer Langner, Vorstand der Vereinigten Hagel. Was die Sturmversicherung im Mais kostet Drei regionale Hagelversicherer haben zwar keine umfassenden Mehrgefahren-Policen im Programm. Speziell für Mais bieten sie aber an, die Hagelversicherung um die Deckung von Sturmschäden zu erweitern. Dafür verlangt die Hagelgilde einen festen Aufschlag auf die Hagelprämie von 25 %. Im Kreis Plön mit relativ niedrigem Hagelrisiko würden Sie dementsprechend für Mais mit einer Versicherungssumme von 2 000 €/ha rund 6,60 €/ha für die reine Hagel- und 8,10 €/ha für die Hagel- und Sturmversicherung zahlen (5-jähriger Vertrag, kein Selbstbehalt, 5 % Schadeneinstiegsgrenze). Dies sind Vorjahresprämien. Die aktuellen Prämien stehen immer erst im Herbst fest und schwanken im Mittel um ± 10 %. Kommt es zu einem Schaden mit Entschädigung, steigen die Prämien für die geschädigten Flächen um 50 – 70 % in den folgenden fünf Jahren. Bei der VGH beträgt der Aufschlag auf die Hagelprämie unabhängig vom 46 top agrar 4/2014 Sturmrisiko 20 %, aber mindestens 2 €/1 000 € Versicherungssumme. Dementsprechend beträgt die Prämie für die reine Hagelversicherung im Kreis Hannover (mittleres Hagel risiko) 10,60 €/ha (VS 2 000 €/ha). Inklusive Sturm zahlen Sie 12,60 € (3-jähriger Vertrag). Während bei Hagelschäden kein Selbstbehalt gilt, werden bei Sturmschäden 20 % Selbstbehalt abgezogen. Je nach Höhe der Entschädigung, kann die Prämie in den Folgejahren trotzdem noch um 20 bis 100 % ansteigen. Auch die Versicherungskammer Bayern (VKB) bietet ihren Kunden eine Versicherung gegen Hagel- und Sturmschäden im Mais an. Allerdings teilte sie uns keine Prämien mit. „Da wir sehr risikogerechte und individuelle Prämien anbieten, die stark von der Region und auch von der Kundenbeziehung abhängen, können wir keinerlei allgemeingültigen Angaben machen“, so Markus Bergaentzle, Abteilungsleiter bei der VKB gegenüber top agrar. Voraussetzung, überhaupt eine Entschädigung zu bekommen, ist, dass Sie den Bestand nach guter fachlicher Praxis geführt, z. B. eine Halmverkürzung bzw. -stabilisierung durchgeführt, und nicht überdüngt haben. Die Münchener und Magdeburger bietet auch Verträge an, bei denen Lagerschäden nicht pauschal, sondern im Einzelfall beurteilt und dann entschädigt werden. Allerdings schließt sie nach eigenen Angaben solche Verträge in der Regel nur vereinzelt mit Betrieben mit vorbildlichem Düngemanagement ab. Wer auf seinen Flächen z. B. hohe Güllemengen zu verwerten hat, gehört von vornherein eher nicht dazu. Keine Ernteverzögerung:Sturm- und Starkregenschäden sind ab Aussaat bzw. Auflaufen bis zur Druschreife versichert. Damit sind generell Schäden, die entstehen, weil aufgrund der Witterung erst verspätet geerntet werden kann, nicht abgedeckt. Bei Vertragsabschlüssen seit Anfang des Jahres haftet die Vereinigte Hagel für Schäden nach Starkregen sogar nur noch bis zum 15. Juni. Die Mecklenburgische deckt wiederum Schäden im Energiemais nur bis zur Silomais-Ernte (Ende Teigreife) ab, während die Haftung für den restlichen Mais bis zur Körnermaisernte reicht. Spät- und Frühfröste sind bei allen drei Versicherern abgedeckt, wenn Sie sich für das umfassendste Versicherungs-Paket entscheiden. Das betrifft Schäden, die aufgrund von Frost zwischen 1. Mai und Ernte, spätestens bis zum 30. September auftreten. Die Münchener und Magdeburger haftet sogar bis zum 15. Oktober, es sei denn, die ortsübliche Ernte findet schon früher Häufig ein Totalschaden: Kartoffeldämme, die nach einem Starkregen tagelang überschwemmt sind. statt. Aber auch damit sind z. B. Schäden aufgrund von Frühfrösten in sehr späten Maissorten nicht abgedeckt. Nur 15 % bei Auswinterung:Die Mecklenburgische und die Vereinigte Hagel decken in den jeweils umfassendsten Paketen auch Auswinterungsschäden ab. Allerdings wird ausschließlich entschädigt, wenn die Flächen so stark auswintern, dass sie umgebrochen werden müssen. Dann zahlen die Versicherer eine Umbruchpauschale. Die Münchener und Magdeburger leistet bei Auswinterung hingegen gar nicht. Muss ein Schlagteil umgebrochen werden, zahlen die Vereinigte Hagel und die Mecklenburgische pauschal 15 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils. Das ist unabhängig davon, ob der Schaden durch Sturm, Starkregen oder Frost verursacht wurde. Bei der Vereinigten Hagel können Sie diese Umbruchpauschale gegen einen Aufpreis, der je nach Standort 15 bis 30 % beträgt, auf 25 % steigern. Die Pauschale wird z. B. fällig, wenn die Pflanzen durch Verschlämmen nach einem Starkregen am Auflaufen gehindert oder durch Spätfröste geschädigt werden oder ein Bestand auswintert. Die MMA entschädigt nach einem Umbruch immer die tatsächlich auftretenden Kosten. Die Vereinigte Hagel tut dies speziell bei Kartoffeln und Zuckerrüben. Durch einen Umbruch fällt die betreffende Fläche aus der Versicherung heraus. Für die Neuansaat müssen Sie erneut die volle Prämie zahlen, wenn Sie diese versichern wollen. Das kosten die Policen Eines vorweg: die Mehrgefahren-Police kann richtig teuer werden. Möchten Sie sich neben Hagel- zusätzlich gegen Sturm- und Starkregenschäden absichern, kann sich die Prämie durchaus verdoppeln oder verdreifachen. Die Zusatzabsicherung gegen Frost macht es nochmals teurer, sodass sie am Ende sogar mehr als das Drei- oder Vierfache der Hagelprämie zahlen. Allerdings hängt der Aufschlag – wie schon die Hagelprämie – selbst stark vom Standort und den herrschenden Wetterrisiken ab. Um die Prämien festzulegen, nehmen die Versicherer eigene Risikobewertun- Übersicht 2: Risikoprofile der ausgewählten Kreise Kreis Hagel Sturm Starkregen Frost Plön (Schl.-Holstein) niedrig hoch mittel mittel Düren (NRW) hoch mittel hoch niedrig Straubing-Bogen (Bayern) sehr hoch hoch hoch niedrig bis mittel Heilbronn (Baden-Württ.) sehr hoch mittel niedrig bis mittel niedrig Saalekreis (Sachs.-Anh.) mittel niedrig bis mittel niedrig sehr hoch Orientieren Sie sich beim Vergleich der Prämien an dem Kreis, dessen Risikoprofil Ihrem Standort am nächsten kommt. Betriebsleitung Ohne den Schätzer läuft auch bei der Mehrgefahren-Versicherung nach dem Schadensereignis nichts. Alle drei Versicherer zahlen erst, wenn der Schaden mehr als 8 % der Versicherungssumme des Schlages beträgt. Getreide:Für die Absicherung von Ha- gen einzeln für jeden Standort, jede Frucht und jede Gefahr vor. Allgemeingültige Aussagen sind daher schwierig. Einen Eindruck, wie viel eine Mehrgefahren-Police für Ihren Standort ungefähr kostet bzw. mit welchem Aufschlag auf die Hagelprämie Sie grob kalkulieren können, vermitteln unsere Übersichten. Darin sind die durchschnittlichen Prämien für fünf ausgewählte Kreise dargestellt. Allerdings können Risiken und damit Prämienhöhen auch innerhalb eines Kreises durchaus differieren. Deshalb ist in Klammern jeweils die Prämienspanne angegeben. In dieser Spanne liegen fast alle Verträge im jeweiligen Kreis, wobei einzelne davon abweichen können. Jeder Kreis steht für ein bestimmtes Risikoprofil (s. Übers. 2, S. 47). Liegen Ihre Flächen z. B. in einer Region mit mittlerem Hagel- und Sturm- sowie niedrigem Starkregenrisiko, während das Frost- und besonders das Auswinterungsrisiko hoch ist, bieten die Prämien im Saalekreis eine gute Orientierung. Eines wird ganz klar: Die Prämienhöhen variieren je nach Risiko stark. Im Kreis Plön mit niedrigem Hagelrisiko ist nicht nur die Hagelpolice relativ günstig, auch die Kosten der Mehrgefahren-Policen sind niedriger als z. B. im Kreis Straubing-Bogen mit hohem Hagel-, Starkregen- und Sturmrisiko. Auch zwischen den Versicherern gibt es deutliche Prämienunterschiede. Das zeigt: Fordern Sie für Ihren Standort von mehreren Versicherern Angebote an und vergleichen Sie! Wichtige Unterschiede, die Sie beim Vergleich beachten müssen: • Stehendes Wasser nach Starkregen ist nur bei der Vereinigten Hagel standardmäßig abgedeckt. 48 top agrar 4/2014 • Die MMA zahlt nicht bei Auswinte- rungsschäden und zieht von jeder Entschädigung einen Selbstbehalt ab. Den müssen Sie im Schadensfall selbst schultern. Er beträgt entweder 10 % der Entschädigung, 5 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlages oder 1 % der Versicherungssumme des Vertrages. gel-, Sturm- und Starkregenschäden im Winterweizen zahlen Sie in einem relativ risikoarmen Kreis wie Plön rund 10 €/ha. Inklusive Frostschäden müssen Sie hingegen mit rund 12 (Münchener und Magdeburger) bis 22 €/ha (Vereinigte Hagel) rechnen. In Straubingen-Bogen mit hohem Sturm- und Stark regenrisiko berechnet die Vereinigte für das umfassendste Paket inklusive Deckung von Frostschäden sogar im Schnitt rund 70 €/ha. Die Münchener und Magdeburger bietet das Paket – ohne Auswinterung und mit Selbstbehalt – schon für durchschnittlich ca. 30 €/ha an (siehe Übersicht 3). Raps:Wegen der hohen Hagelempfindlichkeit liegen die Prämien schon für Übersicht 3: Prämien in €/ha1) für Winterweizen bei 1 700 € Versicherungssumme Gesellschaft Plön Düren StraubingenBogen Heilbronn 16,56 24,40 26,01 Saalekreis Für Hagel: Vereinigte Hagel2) Mecklenburgische3) Münchener und Magdeburger4) 5,27 (4,93 – 5,61) (11,22 – 21,93) (18,36 – 30,43) (17,68 – 34,34) 4,87 16,27 (4,64 – 5,10) (11,07 – 21,47) _ _ 11,65 (8,67 – 14,62) 9,31 (8,01 – 10,61) 4,42 8,33 15,17 17,13 6,50 (3,54 - 5,30) (5,00 – 11,66) (7,59 – 22,76) (10,28 – 23,98) (5,20 – 7,80) 21,17 35,79 31,11 Für Hagel + Sturm + Starkregen: Vereinigte Hagel2) Mecklenburgische3) Münchener und Magdeburger4) 11,56 (10,20 – 12,92) (15,98 – 26,35) (30,09 – 41,48) (21,42 – 40,80) 7,63 25,37 (7,55 – 7,70) (17,18 – 33,56) 9,86 14,45 (7,89 – 11,83) (8,67 – 20,23) _ _ 28,09 28,01 18,87 (15,3 – 22,44) 13,29 (11,37 – 15,20) 15,76 (14,05 – 42,14) (16,81 – 39,21) (12,61 – 18,91) Für Hagel + Sturm + Starkregen + Frost: Vereinigte Hagel2) 22,10 32,81 69,62 46,50 36,04 (18,70 – 25,50) (26,86 – 38,76) (60,69 – 78,54) (36,38 – 56,61) (28,56 – 43,52) Mecklenburgi16,81 34,56 33,56 _ _ sche3) (16,73 – 16,88) (26,37 – 42,74) (30,65 – 36,47) Münchener und 11,90 15,81 29,45 30,73 17,12 Magdeburger4)5) (9,52 – 14,28) (9,49 – 22,13) (14,73 – 44,18) (18,44 – 43,02) (13,70 – 20,54) 1) inkl. Versicherungssteuer, 3 bzw. 5-Jahres-Verträge, ohne Stroh; 2) kein Selbstbehalt; sonstige Nebenkosten: 5 – 7,50 € / Anbauverzeichnis + freiwilliger Beitrag zur Bezirkskasse von 2 – 35 € (im Schnitt: 10 €/Kunde); 3) kein Selbstbehalt, keine Nebenkosten, bieten in Straubingen-Bogen (Bayern) und Heilbronn (Baden-Württemberg) nur auf Nachfrage an; 4) Selbstbehalt: 10 % vom Entschädigungsbetrag oder 5 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils; Nebenkosten: keine bei Online-Meldung, sonst 8 €/Anbau verzeichnis (Versicherungssumme bis 10 000 €, darüber: 19 €); 5) ohne Auswinterung. Die Mehrgefahren-Versicherung ist im Kreis Plön mit geringem Hagelrisiko deutlich günstiger als z. B. im Kreis Straubing-Bogen mit hohem Starkregen- und Sturmrisiko. die Hagelpolice deutlich höher als im Getreide: in Plön mit niedrigem Hagelrisiko bei rund 11 bis 15 €/ha, im hagelreichen Straubingen-Bogen bei rund 40 €/ha (MMA) bzw. 70 €/ha (Vereinigte Hagel). Wollen Sie alle Gefahren abdecken, müssen Sie in Plön durchschnittlich ca. 20 €/ha (MMA) bis 45 €/ ha (Vereinigte) hinlegen. In Straubingen-Bogen können dafür im Schnitt sogar bis zu 150 €/ha anfallen (s. Übers. 4). Mais: Für Mais müssen Sie im Kreis Plön mit ca. 13 bis 19 €/ha für die Deckung von Hagel-, Sturm- und Starkregenschäden rechnen. Das ist rund das Dreifache der einfachen Hagelpolice. Das Komplett-Paket inklusive Deckung von Frostschäden kostet im Schnitt rund 15 bis 25 €/ha. Am Risiko-Standort Straubingen-Bogen fallen bei der Vereinigten Hagel dafür sogar durchschnittlich rund 65 €/ha an (s. Übers. 5, S. 50). Zuckerrüben:Die Hagelpolice im Kreis Plön mit relativ niedrigem Hagelrisiko kostet Sie ca. 6 bis 8 €/ha. Sollen zusätzlich Sturm- und Starkregenschäden abgesichert werden, verdreifacht sich die Prämie. Für das Komplett-Paket ver- HEFT + Die Prämienübersichten für Zuckerrüben und Kartoffeln finden Sie unter www.topagrar.com/heft+ langt die Vereinigte im Schnitt rund 55 €/ha. Die Münchener und Magdeburger bietet das hingegen schon für durchschnittlich rund 20 €/ha an. Am Risiko-Standort Straubingen-Bogen beläuft sich die Prämie sogar auf durchschnittlich 110 €/ha (Vereinigte) bzw. 43 €/ha (MMA). Kartoffeln: Hier wird es richtig teuer! Schon die Hagelversicherung kostet im Kreis Plön rund 16 bis 20 €/ha. Bei zusätzlicher Deckung von Starkregen- und Sturmschäden nimmt die Vereinigte Hagel im Schnitt ca. 90 €/ha, inklusive Frostschäden sogar rund 130 €/ha. Damit sind allerdings auch Schäden aufgrund von überschwemmten Dämmen nach Starkregen abgedeckt, zumindest bis zum 15. Juni. Am Risiko-Standort Straubingen-Bogen berechnet die Vereinigte Hagel für das Gesamt-Paket im Übersicht 4: Prämie in €/ha1) für Winterraps bei 1 700 € Versicherungssumme Gesellschaft Plön Düren StraubingenBogen Heilbronn Saalekreis 76,93 33,87 Für Hagel: Vereinigte 14,96 48,71 Hagel2) (14,11 – 15,81) (32,64 – 64,77) Mecklenburgi13,59 47,79 sche3) (12,90 – 14,28) (32,18 – 63,39) Münchener u. 11,39 22,27 Magdeburger4) (9,11 – 13,67) (13,36 – 31,18) Für Hagel + Sturm + Starkregen: Vereinigte 21,52 55,00 Hagel2) (19,59 – 23,46) (39,27 – 70,72) Mecklenburgi17,26 59,19 sche3) (17,03 – 17,49) (39,83 – 78,54) Münchener u. 19,55 28,39 Magdeburger4) (15,64 – 23,46) (17,03 – 39,75) Für Hagel + Sturm + Starkregen + Frost: 72,25 (54,06 – 90,44) – (51,85 – 102,00) (24,91 – 42,84) – 26,90 (23,00 – 30,80) 41,31 46,75 17,17 (20,66 – 61,97) (28,05 – 65,45) (13,74 – 20,60) 83,73 44,39 90,87 (75,82 – 105,91) – (56,78 – 110,67) (35,22 – 53,55) – 31,95 (27,28 – 36,62) 54,91 57,63 27,20 (27,46 – 82,37) (34,58 – 80,68) (21,76 – 32,64) Vereinigte 45,56 76,84 152,75 111,44 79,34 Hagel2) (36,89 – 54,23) (60,01 – 93,67) (129,71 – 175,78) (83,30 – 139,57) (59,05 – 99,62) Mecklenburgi29,35 71,58 62,71 – – sche3) (29,12 – 29,58) (52,07 – 91,09) (60,03 – 65,38) Münchener u. 21,29 31,79 58,31 61,71 28,56 Magdeburger4), 5) (17,27 – 25,91) (19,07 – 44,51) (29,16 – 87,47) (37,03 – 86,39) (22,85 – 34,27) 1) inkl. Versicherungssteuer, 3 bzw. 5-Jahres-Verträge, 2) kein Selbstbehalt; sonstige Nebenkosten: 5 – 7,50 € / Anbauverzeichnis + freiwilliger Beitrag zur Bezirkskasse von 2 – 35 € (im Schnitt: 10 €/Kunde); 3) kein Selbstbehalt, keine Nebenkosten, bieten in Straubingen-Bogen (Bayern) und Heilbronn (Baden-Württemberg) nur auf Nachfrage an; 4) Selbstbehalt: 10 % vom Entschädigungsbetrag oder 5 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils; Nebenkosten: keine bei Online-Meldung, sonst 8 €/Anbauverzeichnis (Versicherungssumme bis 10 000 €, darüber: 19 €); 5) ohne Auswinterung. Nicht nur die Hagel-, auch die Mehrgefahren-Versicherung kostet für Raps deutlich mehr als für Getreide. Betriebsleitung Schadens ein Prämien-Plus von bis zu 30 % bedeutet. Hat ein Landwirt z. B. auf 20 der 30 ha versicherter Maisfläche einen 80 % igen Schaden (Versicherungssumme: 2 000 €/ha), resultiert daraus ein Anstieg der Prämie um 30 % im Folgejahr. Bleibt er danach schadensfrei, sinkt die Prämie jedes Jahr um 5 %, sodass er im 7. Jahr nach dem Schaden wieder beim gleichen Schadenfreiheitsrabatt wie vor dem Schaden landet. Außerdem kommt nach einem Schaden noch eine weitere Erhöhung der Prämie um bis zu 15 % hinzu. Diese bleibt für die gesamte Vertragslaufzeit bestehen. Erst wenn Sie über eine Verlängerung des Vertrages verhandeln, könnte sich hier wieder etwas bewegen. Die Entschädigungen nach einem Umbruch sind relativ gering. Schnitt fast 300 €/ha. Die Münchener und Magdeburger bietet das Paket für ein Drittel der Prämie an, allerdings sind mit dem Angebot keine Schäden durch überschwemmte Dämme nach Starkregen abgedeckt. Zudem tut der Selbstbehalt bei oft sehr hohen Entschädigungssummen besonders weh. Rabatte: Bei der Vereinigten Hagel können Sie Ihre Prämie drücken, indem Sie freiwillig Selbstbehalte vereinbaren. Übernehmen Sie ein Prozent der Gesamtversicherungssumme des Vertrages selbst, gibt es 10 % Rabatt, bei 3 % beträgt der Rabatt 25 % und bei 5 % geht es 35 % herunter. Auch die Mecklenburgische gewährt Rabatte für freiwillige Selbstbehalte: Gegen einen Prämienrabatt von 10 bzw. 25 % reduziert sich bei jedem festgestellten Schaden die Schadensquote um 3 bzw. 10 %-Punkte. Einen zusätzlichen Preisnachlass gibt es, wenn Sie sich direkt mehrere Jahre binden: 10 % bei der Mecklenburgischen bei einem dreijährigen und bei der Ver- einigten bei einem fünfjährigen Vertrag. Die MMA gewährt bei einer fünfjährigen Vertragslaufzeit 20 % Rabatt. Prämie nach Schaden:Sowohl die Mecklenburgische, als auch die MMA erhöhen die Prämie nach einem Schaden nicht. Die Vereinigte Hagel schon: Nach einem Schaden rutscht der Landwirt in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse, was je nach Höhe des Nachschuss: Die Vereinigte kann zu- dem in Jahren mit großen Schäden einen Nachschuss erheben, während die Landwirte in günstigen Jahren eine Rückvergütung erhalten können. Saldiert man die Nachschüsse und Rückvergütungen der letzten 10 Jahre, hat die Vereinigte Hagel im Durchschnitt 1 % Nachschuss verlangt und damit also die Jahresprämien im Nachhinein um jeweils 1 % erhöht. Johanna Garbert Übersicht 5: Prämien in €/ha1) für Mais bei 2 000 € Versicherungssumme Gesellschaft Plön Düren StraubingenBogen Heilbronn 17,60 25,92 27,60 Saalekreis Für Hagel: Vereinigte Hagel2) 5,50 (5,40 – 5,60) (12,00 – 23,20) (19,43 – 32,40) (18,80 – 36,40) Mecklenburgi5,73 19,14 sche3) (5,46 – 6,00) (13,02 – 25,26) Münchener u. 5,40 10,20 Magdeburger4) (4,32 – 6,48) (6,12 – 14,28) Für Hagel + Sturm + Starkregen: 18,78 29,60 Vereinigte Hagel2) – – 12,43 (9,26 – 15,60) 10,95 (9,42 – 12,48) 18,60 21,00 7,95 (9,30 – 27,90) (12,60 – 29,40) (6,36 – 9,54) 55,40 39,00 28,26 (17,17 – 20,40) (23,80 – 35,40) (48,20 – 62,60) (27,60 – 50,40) (23,72 – 32,80) Schnell gelesen • Die Mehrgefahren-Versiche- rungen kosten ein Vielfaches der Hagelpolice. • Dürre, Dauerregen, Über- schwemmung sowie Ernteverzögerungen sind nicht abgedeckt. • Für Auswinterungs- und agerschäden werden nur L geringe Entschädigungen gezahlt. • Für z. B. Mais oder Kartoffeln kann eine Versicherung trotzdem sinnvoll sein. 50 top agrar 4/2014 Mecklenburgi13,29 29,85 21,21 – – sche3) (13,02 – 13,56) (20,22 – 39,48) (18,24 – 24,18) Münchener u. 15,00 17,40 33,00 33,80 18,88 Magdeburger4) (12,00 – 18,00) (10,44 – 24,36) (16,50 – 49,50) (20,28 – 47,32) (15,10 – 22,66) Für Hagel + Sturm + Starkregen + Frost: 25,20 32,90 65,60 42,30 33,71 Vereinigte Hagel2) (22,40 – 28,00) (27,00 – 38,80) (58,80 – 72,40) (30,60 – 54,00) (25,43 – 42,00) Mecklenburgi17,61 37,41 30,57 – – sche3) (17,52 – 17,70) (28,32 – 46,50) (27,42 – 33,72) Münchener u. 16,60 21,40 36,20 37,00 20,48 Magdeburger4) (13,28 – 19,92) (12,84 – 29,96) (18,10 – 54,30) (22,20 – 51,80) (16,38 – 24,58) 1) inkl. Versicherungssteuer, 3 bzw. 5-Jahres-Verträge, 2) kein Selbstbehalt; sonstige Nebenkosten: 5 – 7,50 €/Anbauverzeichnis + freiwilliger Beitrag zur Bezirkskasse von 2 – 35 € (im Schnitt: 10 €/Kunde); 3) kein Selbstbehalt, keine Nebenkosten, bieten in Straubingen-Bogen (Bayern) und Heilbronn (Baden-Württ.) nur auf Nachfrage an; 4) Selbstbehalt: 10 % vom Entschädigungsbetrag oder 5 % der Versicherungssumme des geschädigten Schlagteils; Nebenkosten: keine bei Online-Meldung, sonst 8 €/Anbauverzeichnis (Versicherungssumme bis 10 000 €, darüber: 19 €); Mehr Deckung, höhere Prämie: die Absicherung gegen Sturm-, Starkregen- und Frostschäden kann schnell das Drei- bis Vierfache der Hagelversicherung kosten. Die passende Absicherung für jede Kultur! Die Prämien für Mehrgefahren- Policen sind alles andere als niedrig. Ein Abschluss kann aber vor allem in folgenden Fällen sinnvoll sein: • Wenn Sie im Umkreis vermehrt hohe Schäden aufgrund solcher Wetterereignisse erlebt haben, Sie also auf einem Risiko-Standort ackern. • Wenn ein Großteil Ihres Einkommens vom Ackerbau oder sogar nur von einzelnen Kulturen abhängt. • Wenn Sie hohe Verbindlichkeiten und geringe Eigenkapital-Reserven aufweisen. Ein Einkommensausfall im Ackerbau Sie also schnell an finanzielle Grenzen bringt. Trotzdem: Alle Kulturen seines Betriebes gegen sämtliche Gefahren zu versichern, ist sehr teuer. Da macht es oft mehr Sinn, sich auf einzelne Kulturen zu konzentrieren: Getreide und Raps: Sturm und Starkregen richten hier vor allem Lagerschäden an. Die Entschädigungen der Versicherer sind dann jedoch relativ gering: Bei einer Versicherungssumme von z. B. 1 700 €/ha beträgt die Pauschale maximal 255 €/ha bzw. 425 €/ha, wenn gegen Prämienaufschlag bei der Vereinigten Hagel eine Pauschale von 25 % vereinbart wurde. Tritt der Schaden kurz vor der Ernte ein, entfällt die Entschädigung. Hohe Entschädigungen können hingegen entstehen, wenn das Getreide nach einem Starkregen tagelang im Wasser steht und die Police solche Schäden abdeckt. Bei Auswinterung sind die Entschädigungen hingegen auch eher begrenzt. Fazit: Um sich gegen das Risiko abzusichern, durch Wetterextreme in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu gelangen, kann in Gebieten mit hohem Starkregenrisiko eine Versicherung lohnen, die diese Schäden abdeckt. Achten Sie dann darauf, dass Schäden durch stehendes Wasser nach Starkregen mitversichert sind. Erste Priorität sollte aber die Wartung Ihrer Drainagen und Vorfluter haben. Hohen Sturm- und Auswinterungsrisiken sollten Sie in erster Linie durch entsprechende Strategien im Ackerbau begegnen. Wie Sie z. B. das Auswinterungsrisiko durch vielfältige Fruchtfolgen senken, lesen Sie in top agrar 12/2013, S. 76 – 81. Mais:Vor allem Milchvieh- oder Bio- gasbetriebe sind oft sehr abhängig vom angebauten Mais. Gleiches gilt, wenn Sie für den Großteil Ihrer Ernte Lieferverträge abschließen. Die Absicherung über eine Mehrgefah ren-Police kann sich dann lohnen. Haben Sie bisher in Ihrer Region wenig Starkregen-, aber hohe Sturmschäden beobachtet, kann es Sinn machen, den Mais nur gegen Sturmschäden zu versichern, wie es z. B. die Hagelgilde anbietet. Entscheiden Sie sich doch dafür, ebenso Starkregenschäden zu versichern, gilt auch hier: Achten Sie darauf, dass Schäden aufgrund von stehendem Wasser nach Starkregen eingeschlossen sind. Sehr empfindlich reagiert Mais auf Spätfröste. Oft ist dann kein Umbruch mehr möglich. Legen Sie in einem Gebiet Mais, in dem es häufig zu starken Spätfrösten kommt, kann es lohnen, dieses Risiko abzudecken. Zuckerrüben und Kartoffeln:Auch hier kann eine Mehrgefahren-Versicherung sinnvoll sein. Der Grund: Im Schadensfall kommt es schnell zu hohen Einkommensausfällen. Zum einen, weil der Wert pro Hektar vor allem bei Kartoffeln sehr hoch ist. Zum anderen, weil die Betriebe oft mit diesen Kulturen einen Großteil des Einkommens bestreiten. Zuckerrüben werden in der Frühentwicklung besonders durch Fröste gefährdet. Ackern Sie in einem Gebiet, in dem oft Spätfröste auftreten, wäre zu überlegen, dieses Risiko über die Mehrgefahren-Police abzudecken. Kartoffeln reagieren hingegen besonders empfindlich auf stehendes Wasser. Sind die Dämme nach einem Starkregen tagelang überschwemmt, können Totalschäden die Folge sein. Mehrgefahren-Policen ermöglichen es, sich gegen einen solchen Einkommensausfall abzusichern. Achten Sie dann darauf, dass auch stehendes Wasser nach Starkregen abgedeckt ist. Einen Schutz gegen hohe Ertragsausfälle nach Frost erreichen Sie hingegen auch, indem Sie entsprechende Sorten wählen oder durch den Anbau früher und später Sorten das Risiko streuen. Das relativ teure Versicherungs-Paket inklusive Frost ist da nicht die erste Wahl. -jg-
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