29. Jahrgang · Nr. 2 · März 2016 Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG, des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern. Konfuzius Editorial Inhaltsverzeichnis Liebe Leserinnen und Leser! Aus den Rektorat 3 Räume – reell und virtuell Schulintern 4 Das neue Schulraumprovisorium 6 Herausforderungen EVLG 8 Nicht ohne mein Handy Aufgegriffen 9 Neue Handyregeln – pro und kontra 10 11 12 13 14 besonderem Masse für das LG gelten. Natürlich gilt auch am LG immer der Spruch des Konfuzius «Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern», aber die sichtbaren Veränderungen der letzten Zeit sind selbst für eine lernende und sich entwickelnde Gemeinschaft wie Rückblick die Schulgemeinschaft des LG bemerkenswert. So ist baulicher Natur Beschäftigung mit der Antike Ein realtiv langer Weg Schulsportmeisterschaften 2014 /2015 Informieren statt Ängste schüren Leichen im Keller – ein mörderisch gutes Stück das «Schulraumprovisorium» für die künstlerischen und musischen Aus den Klassenzimmern 16 18 22 24 25 26 Aus alt mach neu. Dieses Motto könnte in diesen Tagen und Wochen in Briefe an das Christkind? Der Kunst auf der Spur Sokratische Gespräche mit Gästen Alte Bücher, junge Interessenten Don Egidio zu Besuch am LG Zusammenhalt Soziales Engagement 27 Vertrauen will gelernt sein 28 Friends of Larguta 30 Friedenspfahl – Wir setzen ein Zeichen Buchtipps 31 Bücherfrühling Fächer fertiggestellt worden, eine neue Internetpräsenz (natürlich immer noch unter www.lg-vaduz.li abzurufen) ist entstanden und wird weiterhin aktualisiert und nicht zuletzt hat das Redaktionsteam der LGnachrichten Zuwachs bekommen. Neben Martina Eberle (5Ma), Olivia Büchel (6Mb) und Hasan Akay (7Wa) verstärken ab sofort Sophie Sele (5LSb), Eva Wenaweser (5LSb) und Fritz Amport (5Na) die Redaktion in Wort und Bild. Wir hoffen, dass die bereits umgesetzten und noch umzusetzenden Erneuerungen dazu beitragen, am LG möglichst glücklich zu werden bzw. zu bleiben. Nur um der Veränderung Willen aus Altem Neues zu machen, ohne dabei Verbesserungen im Blick zu haben, sollte möglichst vermieden werden. In diesem Sinne bleiben die LGnachrichten (bis auf Weiteres) im Grossen und Ganzen, wie sie sind und was sie sind. Wir hoffen, das ist in Ihrem Sinne. Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Ausgabe der LGnachrichten. Andrea Kühbacher und Anton Stelzer 2 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Aus dem Rektorat Räume – reell und virtuell Unterrichtsräume in einer Schule «Gutes Lernen ist in schlecht gebauten erfüllen nicht nur eine ihnen zuge- Schulen und schlechtes Lernen in gut gebauten ordnete Bestimmung oder Funktion. Schulen durchaus möglich, aber es wird doch Räume sind so vielfältig, wie die im Allgemeinen akzeptiert, dass Schulgebäude Personen, die sie benutzen, und sie Lernen fördern oder verhindern können.» sind Orte des Lernens, Orte der Arbeit und Orte der Begegnung. Einen virtuellen Raum stellt unsere Homepage dar. Es ist ein Raum voll mit Informa- Das «journal für schulentwicklung» widmete tionen über das Liechtensteinische Gym- eine seiner Ausgaben im Jahr 2008 dem nasium (www.lg-vaduz.li). Wir haben unserer Thema «Architektur». Im Editorial können Homepage ein neues Design gegeben, das wir nachlesen, dass «die formale und andere sich deutlich von der alten Version abhebt. architektonische Gestaltungen von Schul- Die Auswertung der Zugriffsdaten zeigt, gebäuden nach den Mitschülern und Lehr- dass etwa 35 % der Klicks über ein Handy personen als der ‹dritte Pädagoge› zu oder ein Tablet erfolgen und diese Zahlen betrachten seien. Schulen sind Plätze des nehmen zu. Unsere neue Homepage nimmt Lernens und Lebens, Treffpunkte für soziale diesen Trend auf, indem die Programmierung Beziehungen, die Konfliktfähigkeit fordern im Hintergrund die Website automatisch und fördern, Selbständigkeit und Zusammen- im richtigen Design darstellt – diese Technik arbeit unterstützen sollen.» wird «responsive Design» genannt. Wir sind deshalb froh und dankbar, dass Eine weitere Neuerung ist der zentrale nach den Weihnachtsferien die ersten Downloadbereich, in dem alle Informationen Lektionen in den Räumen im Schulraum- gefunden werden können. Ein praktischer provisorium stattfinden konnten. Sie sind Raum für alle, die rasch Zugriff auf die hell und zweckmässig und machen Lust auf unterschiedlichsten Dokumente suchen. Rektor Eugen Nägele (Foto: LG-Bildarchiv) Unterricht. Wir sind froh, dass das Fach Technisches Gestalten nicht mehr im Keller Unsere Homepage ist ein Mittel, um unsere des Trakt G stattfinden muss. Ein Keller, Leistungen und Angebote sichtbar zu der nie als Unterrichtsraum gedacht war. machen. Sie befindet sich momentan in einer Wir sind froh, dass das Fach Kunsterziehung Erprobungsphase und einzelne Anpassungen nicht mehr im ehemaligen Aufenthaltsraum werden noch vorgenommen. Wir hoffen, der Fratres unterrichtet werden muss. die graphische und inhaltliche Überarbeitung Wir sind froh, dass das Fach Musikerziehung finden bei den Benutzerinnen und Benutzern nicht mehr in der Kapelle des LG abgehalten Gefallen. werden muss. Eugen Nägele, Rektor Das Schulraumprovisorium löst die grundlegenden Raumprobleme am Liechtensteinischen Gymnasium nicht. Weitere Schritte in Bezug auf den Trakt G müssen in Betracht gezogen und umgesetzt werden. Im Editorial des «journal für schulentwicklung» steht auch: LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 3 Schulintern Das neue Schulraumprovisorium Nachdem wir teilweise über Jahre Gestalten und Musik in unterschiedlichen Räumen unterrichtet haben, brechen für uns neue Zeiten an. Die Fertigstellung des als Provisorium bezeichneten Baus auf der Süd-Westseite des Gymnasiums ist ein kleiner Meilenstein für unsere Fachschaften. Bereits in der zweiten Januarwoche fanden die ersten Lektionen im neuen Zeichensaal statt und seit Donnerstag, dem 4. Februar 2016, wird in den neuen Werkräumen unterrichtet. Der Musiksaal wurde nach den Sportferien in Betrieb genommen. Wir freuen uns auf das Unterrichten in den hellen, grossen und zweckmässigen Räumen und bedanken uns bei allen, die zum Gelingen beigetragen haben: dem Hausdienst, den Handwerkern, den Architekten und Planern, der Schulleitung, dem Land und natürlich auch allen, die beim Umzug mitgeholfen haben! Hannes Albertin für die Fachschaften Gestalten und Musik (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) 4 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 5 Schulintern Die Herausforderungen werden nicht kleiner Der Präsident des GLV, Holger Marxer, referiert. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) «Eheu fugax, collegae, collegae, Das dringlichste Anliegen, dem sich der labitur annus.» (Ach, wie im Fluge, Vorstand im vergangenen Jahr gewidmet hat, Kollegen, entflieht das Jahr) und ist die inakzeptable Lohndifferenz zwischen so will ich weniger mit Horaz die den jüngeren und älteren Kolleginnen und Vergänglichkeit der Zeit beklagen, Kollegen. Dieses Problem ist das augen- als vielmehr der Pflicht eines fälligste unter leider zunehmenden, die der Präsidenten genügen, einen kurzen Attraktivität v.a. des gymnasialen Lehrberufes Blick zurück auf das vergangene schaden. Der GLV hat in diesem Zusammen- Jahr zu werfen. hang verschiedene Vorstösse unternommen und dabei auf diese Missstände hingewiesen. Dieses arbeitsintensives Jahr wäre, zumal Es darf nicht hingenommen werden, dass für eine kleine Gruppe Freiwilliger wie den der Staat auf dem Rücken jüngerer Kolleg- GLV-Vorstand, ohne die Unterstützung innen und Kollegen ungerechte Sparmass- vieler Personen nicht zu bewältigen gewesen. nahmen durchdrückt! Hier steht, auch Namentlich erwähnen und danken möchte angesichts der gegenwärtig schwierigen ich meinen Vorstandskolleginnen und Finanzlage, nichts weniger auf dem Spiel -kollegen Karin Strassegger, Isabel Frick, als der Ruf des Staates als verlässlicher Karl Hilti (Kassier) und Gregor Vogt, den Sozialpartner! Prorektoren Christian Marti und Roland 6 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Hilti, vor allem aber Rektor Eugen Nägele, Einmal mehr erfreulich und von grossem dem Sekretariat (Sonja Strauss, Nicole Nutzen war auch vergangenes Jahr die Konrad, Laetitia Seiler und Schulverwalter ausserordentlich gute Zusammenarbeit mit Manfred Kieber) und Schulamtsvertreter den Kolleginnen und Kollegen des Vereins Daniel Miescher. Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und Gymnasiallehrer (VSG). Der GLV war an Merkmalen lernwirksamen Unterrichts, mehreren Anlässen vertreten und konnte beantwortete die Frage «Wozu Unterrichts- wertvolle Anregungen mit nach Hause diagnostik?» und sprach über EMU, ein nehmen, aber solche auch immer wieder Werkzeug für den Abgleich von Perspek- geben. Natürlich ist die regelmässige tiven. Dabei stellte er drei Perspektiven Anwesenheit an den Treffen der Schweizer in den Mittelpunkt seiner interessanten Kolleginnen und Kollegen zeitaufwändig, Ausführungen: 1. die empirische Orientie- aber eben auch ein grosser Gewinn. Die rung, 2. die Lehrperson als Regisseur und Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und 3. die Qualität, d. h. die Prinzipien effektiven Kollegen aus der Schweiz ist dabei geprägt Lehrens und Lernens. von Freundlichkeit und Kollegialität. Von den vielfältigen Themata erwähne ich hier neben Auf der Ebene der Vereinsvorstände wurde der kritischen Auseinandersetzung mit der in sehr kollegialer Atmosphäre eine Studie von Prof. Eberle zum Thema «Basale Intensivierung der grenzüberschreitenden Kompetenzen» nur ein gemeinsam erarbei- Zusammenarbeit vereinbart in der Absicht, tetes Thesenpapier samt Argumentarium. das Bodenseetreffen auch wieder einmal Die zehn darin enthaltenen Forderungen in Liechtenstein stattfinden zu lassen, ein betreffen die Frage des Vollpensums einer sicher ehrgeiziges, aber lohnenswertes Ziel! Lehrperson, die maximale Schülerzahl, das Sabbatical ebenso wie die unbefriedigende Ein wichtiger Aspekt ist unsere schulinterne Lohnsituation oder den automatischen Bemühung, die Profile kognitiv vergleich- Stufenanstieg. barer zu machen. Das Projekt, das unter dem Titel ARGOS (Arbeitsgruppe für die Nicht nur in der Schweiz aber, sondern gymnasiale Oberstufe) firmiert, ist geeignet, auch in unseren deutschsprechenden Nach- die Gemüter zu erhitzen. Aus Sicht des bar ländern liegen die Probleme ähnlich. Vorstandes, der schon früh auf mögliche Davon konnte sich der Vorstand anlässlich Probleme und Sorgen hingewiesen hat, der Bodenseetagung, die Ende September ist es wichtig, die Basis an der Entscheidung 2015 in Oberstaufen stattfand, überzeugen. zu beteiligen, damit allfällige Veränderungen Auf Initiative und Einladung des Präsidenten von einem breiten Konsens getragen des Bayrischen Philologenverbandes, Max werden. Schmidt, tauschten wir uns an drei intensiven Tagen des Wochenendes vom 18. bis Die Herausforderungen sind, wie man leicht 20. September 2015 mit unseren Kolleginnen sehen kann, nicht kleiner geworden; trotz und Kollegen aus Bayern, Baden-Württem- seiner beschränkten Möglichkeiten wird der berg, Österreich und der Schweiz über die GLV-Vorstand aber weiter darum bemüht dringlichsten Anliegen aus. Das Motto der sein, begründete Interessen seiner Mitglieder lohnenswerten Veranstaltung war: guter einzubringen und einen wesentlichen Beitrag Unterricht. Unter anderem referierte der zur Arbeitszufriedenheit der Kolleginnen und renommierte Bildungsforscher Prof. Helmke Kollegen zu leisten. zur Frage, was – unter anderem nach John Hatties Studie «Visible Learning» – guten Für den GLV Unterricht ausmacht. Er widmete sich den Holger Marxer LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 7 Nicht ohne mein Handy Der Medienumgang von Jugendlichen lässt sich grob wie folgt einordnen: Zunächst sind da die Vernetzten, die permanent online sind (28 %), die Konformen, die sich angepasst und informiert geben (12 %, fast nur Mädchen), die Gamer (12 %, fast nur Jungs), die Konsumjunkies, die dauernd online sind (16 %, vorwiegend Jungs), die Vielseitigen, die Medien zweckorientiert einsetzen (5 %), sowie die Off-Gruppe, die häufig sehr sportlich ist (23 %). Wie erwähnt sieht Matthias Fuchs durchaus die Risiken, etwa im Zusammenhang mit Pornographie, Cybermobbing, Chatten mit Unbekannten, doch «Risiken führen glücklicherweise nicht zwingend zu negativen Erfahrungen». Matthias Fuchs spricht zur Medienkompetenz von Jugendlichen. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Der Vortrag von Matthias Fuchs zeigte, dass es mit der Medienkompetenz Jugend- Am 26. November 2015 referierte Gleich am Anfang bekannte Herr Fuchs, dass licher wohl nicht viel anders ist als mit der der Pädagoge Matthias Fuchs auf sich auch seine Familie den neuen Medien Erziehung allgemein: Eltern können und Einladung der Elternvereinigung in nicht entziehen kann: Die gute Mathema- sollen ihre Kinder nicht vor allen Gefahren der Aula über den Umgang Jugend- tiknote eines seiner Söhne war am Morgen und Risiken schützen und damit bevor- licher mit Handy und Computer. sofort via WhatsApp Gesprächsthema für munden; es gilt, das richtige Mittelmass zu Der Vortrag hob sich wohltuend die ganze Familie… finden – und dies gelingt eher, je besser von anderen Beiträgen zu diesem die Kommunikation zwischen Eltern und Thema ab: Der Referent wollte die Gemäss Herrn Fuchs war mit neuen Medien Gefahren dieser neuen Medien schon immer die Angst verbunden, dass zwar nicht verharmlosen, relati- Jugendliche damit nicht umgehen könnten; Und die Rolle der Schule? Auch hier gibt es vierte diese aber doch beträchtlich. beim Aufkommen des Radios ebenso wie kein Erfolgsrezept. Auf eine Frage aus dem «Weg vom Mahnfinger, hin zu beim Fernsehen. Heute wie damals ist es Publikum zur Sinnhaftigkeit des Handyver- Selbstverantwortung», wie eine wichtig, dass Jugendliche die Kompetenz bots im Gymnasium antwortete Herr Fuchs, Besucherin des Vortrages bemerkte. erlangen, selbstverantwortlich mit neuen er sei jedenfalls nicht gegen ein solches Medien umzugehen. Dabei ist zentral, dass Verbot. Beim anschliessenden Apero blieb sich die Eltern mit dem Medienverhalten somit noch genügend Diskussionsstoff… Kindern ist. der Kinder auseinandersetzen. Dazu gehört, dass Grenzen der Mediennutzung im Hilmar Hoch Dialog zwischen Eltern und Kindern aus- Vorstandsmitglied der Elternvereinigung gehandelt werden. Gar nichts hält der Liechtensteinisches Gymnasium Referent dagegen von Apps, mit welchen immer kontrolliert werden kann, wo sich der andere befindet: Eltern sollen nicht zum «Big Brother» werden. 8 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Aufgegriffen Neue Handyregeln – pro und kontra Der neuen Handyregelung auch Handys sollen in den Oberstufen etwas Positives abgewinnen wieder klingeln Seit Beginn dieses Schuljahres gilt eine Wie allen bekannt ist, gibt es seit diesem neue Handyregelung, die das Benutzen des Schuljahr eine neue Handyregelung und das Handys in den Pausen verbietet. Diese neue Nutzen von Handys ist auch in den Pausen Regelung bringt eine Reihe positiver Ver- untersagt, was zuvor nicht der Fall war. änderungen mit sich. Bei einigen Schülerin- Wegen ansteigenden Konsums, vor allem nen und Schülern stiess die Regelung auf in den Unterstufen, entschied man sich, die Unverständnis. Oft wurden nur die negativen neue Regelung einzuführen. Punkte diskutiert und mögliche Vorteile übersehen. Bei vielen Oberstufenschülerinnen und -schülern stösst das auf Proteste. Wenn man Da das Handy nun nicht mehr nur während sozusagen freiwillig in die Schule geht, sollte des Unterrichts in der Schultasche verstaut man nicht in der Handynutzung einge- werden muss, sondern auch in den Pausen, schränkt sein, so die Meinung vieler. Ausser- bleibt den Schülerinnen und Schülern mehr dem, was ist in unserem Alter schon ein Zeit, sich mit ihren Klassenkameraden aus- Verbot? Wir sind in einem Alter, in dem es zutauschen. Man ist nicht mehr abgelenkt mehr als reizvoll ist, Regeln, die von anderen durch das Schreiben von WhatsApp-Nach- aufgestellt werden, zu umgehen und zu richten zwischen den Lektionen und kann brechen. Diese neue Regelung führt also sich besser auf die Schule konzentrieren. nur zu Diskussionen, welche durch eine Weil man nun den ganzen Vormittag kein Änderung leicht zu umgehen wären. Zum Handy benutzen darf, besteht eine geringere Beispiel wurde schon von vielen vorgeschla- Gefahr, dass eines im Unterricht klingelt und gen, dass die Oberstufenschülerinnen und dann vom Lehrer für 24 Stunden eingezogen -schüler von der Regel ausgenommen wird. Es gibt auch Schülerinnen und Schüler, werden sollen. Denn für einige ist es zudem die kein Handy besitzen. Durch die neue ein Eingriff in die Privatsphäre, wenn das Regelung sind diese nicht mehr im Nachteil. Handy 24 Stunden eingezogen ist, denn in Schliesslich braucht man das Handy in der diesen 24 Stunden ist auch Freizeit mitinbe- Schule gar nicht, da man genug mit dem griffen und aus dieser ist das Handy bei Laufen vom einen Klassenzimmer zum den meisten nicht mehr wegzudenken. anderen und dem Holen der Schulsachen beim Spind zu tun hat. Nach der Meinung vieler, wäre eine weitere Regeländerung zugunsten der Oberstufen- Sophie Sele, 5LSb klassen somit sinnvoll. Eva Wenaweser, 5LSb LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 9 Rückblick Beschäftigung mit der Antike lohnt sich ! Am Mittwoch, den 9. Dezember 2015, hielt Prof. Dr. Gernot Michael Müller, Professor für Latinistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, einen Vortrag zum Thema «Selbstsorge als Persönlichkeitsbildung. Über ein antikes Weisheitskonzept und seine aktuelle Konjunktur». Antike aktualisieren (Fotos: LG-Bildarchiv Holger Marxer) Prof. Dr. Gernot Michael Müller schlug keitswirksam von Richard David Precht den Bogen von der Antike zur Gegenwart, vertreten wird. In textnaher Orientierung wo er eine gegenwärtige Konjunktur der an einigen Episteln des Horaz zeigte er die Philosophie konstatierte, und dies bis hinein Aktualität der Antike und eines Denkens in eine breitere Öffentlichkeit. Dabei stünden auf, das sich weniger der Theorie als vielmehr Fragen nach den Bedingungen guten Lebens der praktischen Bewältigung des Alltags sowie nach den Strategien, dieses zu er- mit seinen vielfältigen grossen und kleinen reichen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Sorgen verpflichtet sieht. Mit dieser Interessenlage knüpfe die heutige Debatte an eines der zentralen Themen- Der Vortrag schloss mit einem Vergleich felder der antiken Philosophie an und zwischen Antike und Gegenwart, der formuliere dieses im Lichte gegenwärtiger interessante Hinweise auf mögliche Gründe Bedürfnislagen neu. Der Vortrag versuchte der ähnlichen Problem- und somit Bedürf- diesen Zusammenhang zu erhellen und nislagen von Antike und Gegenwart enthielt. ausgehend davon den Gründen nachzu- Klar wurde: Die Beschäftigung mit der Antike gehen, weshalb der Philosophie gerade in lohnt sich! der heutigen Zeit erneut Antworten auf die Frage nach dem guten Leben zugetraut Das hatten Schülerinnen und Schüler der werden. 6Sa zuvor auch schon erfahren, als Prof. Dr. Müller bei ihnen in der Klasse ein kleines Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand Privatseminar hielt. dabei der Dichter Horaz, den er in die Tradition einer Ratgeberliteratur und populärwissenschaftlichen Philosophie einordnete, wie sie etwa zur Zeit öffentlich- 10 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Holger Marxer Ein relativ langer Weg «Die Sonne bracht‘ es an den Tag» – diesen Titel trug Fritz Epples Vortrag am 25. November 2015 zum Internationalen Jahr des Lichts. Auf anschauliche Weise erklärte der Mathematik- und Physiklehrer die Überlegungen hinter der Relativitätstheorie. Genau vor 100 Jahren – am 25. November 1915 – hatte Einstein die Grundlagen der Relativitätstheorie in der Preussischen Akademie der Wissenschaften präsentiert. Wie genau es dazu kam und welche Hindernisse im Weg waren, stand im Fokus des Vortrags. Einstein selbst stammte aus der Stadt Ulm, Quod erat demonstrandum. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) bekannt sind vor allem seine jüdischen Wurzeln. Er beendete das Gymnasium im diese Phänomene wesensgleich. Was daraus der Schock: Einstein bemerkte, dass seine Schnelldurchlauf, maturierte schliesslich folgte, widerspricht unserer Vorstellung: Gleichungen falsch sein mussten. Er arbeitete 1896 – als Klassenbester. Ein Blick auf sein Licht wird durch das Schwerefeld der Erde fieberhaft an dem Problem. Als schliesslich Zeugnis verrät: Der junge Albert erzielte abgelenkt. Fritz Epple hält vor dem Publikum das letzte Puzzlestück gefunden wurde, in allen naturwissenschaftlichen Fächern eine Laterne hoch und erklärt das Gedan- passte alles zusammen. Am 25. November die Bestnote. Es folgten das Studium und kenexperiment mit einem Wissenschaftler veröffentlichte Einstein seine korrekten die Arbeit im Berner Patentamt. Dann kam in einer Box, der nach dem Aufwachen Gleichungen. Fritz Epple präsentiert dem das «Annus Mirabilis» der Physik. Damit nicht zwischen Beschleunigung und Schwer- Publikum eine solche Gleichung – Unver- meint man das Jahr 1905, jenes Jahr, in dem kraft unterscheiden kann. ständnis, Verwirrung, aber auch Erstaunen erfüllen das Foyer. Einstein eine herausragende Theorie nach der anderen veröffentlichte. Die Verbindung Es galt nach wie vor, die neue These zu zum Licht bestand in der Überlegung, wie beweisen. Einstein entdeckte, dass die Nach dem Fund der Gleichungen durch sich die Lichtwellen denn ausbreiten. Eine «Riemann’sche Geometrie» hilfreich sein Einstein wurden mehrere Expeditionen Antwort wollte nie recht gelingen, doch könnte, jedoch erwies sich das als mathe- gestartet, und tatsächlich, die Ablenkung Einstein begann damit, die richtigen Fragen matisch sehr mühsam, selbst für jemanden des Lichts durch die Gravitation – und zu stellen: Wie misst man eigentlich Länge, wie ihn. Das Genie benötigte Hilfe. Die damit Einsteins Theorie – konnte bewiesen wie Zeit? Das Ergebnis bestand im oft zitier- kam in Form seines Freundes, des Mathe- werden. Quod erat demonstrandum. ten Satz, Bewegung ändere die Messung und matikers Marcel Grossmann. Mit der Zeit Die Möglichkeit zur Diskussion mit Fritz bewegte Uhren tickten folglich langsamer. wurde klar, dass man das Ziel durch die Epple wurde rege genutzt und sie rundete «Im Alltag ist der Unterschied aber un- sogenannten Feldgleichungen erreichen einen sehr informativen Vortrag ab. messbar klein», beruhigt Epple das Publikum. könnte. «Die Sache spitzte sich wie in einem klassischen Drama zu», fährt Epple Die bedeutende Erkenntnis kam erst bei fort. Einstein wurde im Januar 1915 nach der Arbeit. Während einer Beschleunigung Göttingen eingeladen, um zusammen mit spüre man keine Schwerkraft, deshalb seien David Hilbert weiterzuarbeiten. Dann folgte Hasan Akay, 7Wa LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 11 Rückblick Ich bin dabei – Schulsportmeisterschaften 2014 /2015 Unter dem Motto «Ich bin dabei» haben auch dieses Schuljahr viele Mannschaften an den traditionellen Turnieren teilgenommen. Herzlichen Glückwunsch an alle Mannschaften und ein grosses Lob für den tollen Einsatz. So sehen Sieger aus… (Foto: LG-Bildarchiv Christian Fischer) Basketballturnier 1. Stufe 6. Sunshine (LG Vaduz, 1D) Am Samstag, den 5. Dezember 2015, fand 7. Valmira (RS Eschen) das Basketballturnier im SZM I statt. Fast 8. Power Unicorns (RS Triesen, 1AB) alle Mädchen der 1. Stufe des LG nahmen an diesem Turnier teil. Mit 6 von 8 Teams Rangliste Knaben konnte ein Sieg nur an unsere Schule gehen. 1. OS Vaduz, 1AB Es wurde hart und knapp um den Sieg 2. LG Vaduz, 1CD gekämpft. Schlussendlich konnte sich das 3. RS Vaduz, 1AB Team «Schetrine» vor den «Coolen» – 4. LG Vaduz, 1AB beide Teams aus der 1A – einreihen. Bei 5. RS Triesen, 1AB den Knaben setzte sich im Finalspiel die Klasse 1AB der Oberschule Vaduz gegen Unihockeyturnier 2. Stufe das Team 1CD vom LG Vaduz durch. Beim gleichzeitig ausgetragenen Unihockey- Von 5 Teams waren 2 LG-Teams dabei. turnier im SZM II war unsere Schule ebenso gut vertreten. Mit 4 Mädchen- und 3 Buben- 12 Rangliste Mädchen mannschaften stellte das LG die Hälfte Vorankündigung: 1. Schetrine (LG Vaduz, 1A) der Mannschaften. Diese Teams haben sich SHOWTIME 2. Die Coolen (LG Vaduz, 1A) gut geschlagen und konnten in der Kategorie startet am 19. März 2016 3. Camilla (LG Vaduz, 1B) Mädchen mit dem Team «Just do it» den um 13.30 Uhr im SZM II 4. Lealaa Girls (LG Vaduz, 1CD) 2. Rang erkämpfen. Der 3. Platz ging an das 5. Unicorns (LG Vaduz, 1C) Team «The Pink Pigs», ebenfalls vom LG. LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Informieren statt Ängste schüren Bei den Jungs konnte die Mannschaft der 2CD mit dem Sieg sogar den Wanderpokal entgegennehmen. Rangliste Mädchen 1. Team Oberland (RST) 2. Just do it! (LG Vaduz) 3. The Pink Pigs (LG Vaduz) 4. Flavia (RSE) 5. Hurricane (LG Vaduz) 6. RSV 7. Noemi (LG Vaduz) 8. Mädchen (OSE) Thomas Schmidinger bei der anschliessenden Diskussion (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Rangliste Knaben 1. LG 2CD (LG Vaduz) Am 25. Januar 2016 hielt einen Bezug zum Holocaust-Gedenk- 2. LG2 AB Oehri (LG Vaduz) der Politikwissenschaftler tag am 27. Januar her. Vor dem Hinter- 3. OSV 2AB Dr. Thomas Schmidinger grund seiner Beratungserfahrungen 4. Team Fabio (OSE) vor den Oberstufenklassen mit Angehörigen von jugendlichen 5. RSE zwei spannende und lehr- Jihadisten konnte er auch nachvoll- 6. LG 2AB Sanzo (LG Vaduz) reiche Vorträge zum Thema ziehbar machen, warum und wie 7. RSV 2 «Syrienkrieg, Flüchtlinge europäische Jugendliche in diesen und Jihadismus». Radikalisierungsprozess hineinrutschen. Auch die Flüchtlingsproblematik Volleyballturnier 3./4. Stufe Am Mittwoch, den 9. Dezember 2015, Die Fachschaft «Religion und Kultur» wurde thematisiert mit der Grund- wurde das Volleyballturnier in Eschen aus- hatte den international anerkannten botschaft: Wenn Europa die Flücht- getragen. Insgesamt nahmen 15 Teams teil. Experten eingeladen, um unter linge abweist, spielt sie dem so Das LG war mit 3 Mädchenteams vertreten, dem Motto «Informieren statt Ängste genannten Islamischen Staat in die die sich tapfer schlugen und viel Spieler- schüren» eine Antwort zu geben Hände. Ein offenes und demo- fahrung sammeln konnten. In dem Feld auf die Unsicherheit und Ratlosigkeit, kratisches Europa ist die beste von 9 Mädchenteams mussten sie sich mit die im Zuge der Anschläge in Paris Bekämpfung der Wirkung und Ziele den hinteren Rängen begnügen. Nach dem auch unter den Schülerinnen und dieser Terrororganisation. Motto «Ich bin dabei» konnten alle Teil- Schülern wahrgenommen werden nehmerinnen und Teilnehmer ein T-Shirt konnten. Dr. Thomas Schmidinger Unmittelbar anschliessend fuhr mit nach Hause nehmen. versuchte einerseits, die äusserst Thomas Schmidinger nach Brüssel, komplexe Materie der Entwicklung wo er als Experte mit dem Euro- des so genannten Islamischen Staates päischen Parlament zusammen- zu veranschaulichen, und anderer- arbeitet. Wir wünschen ihm in seiner seits zu erläutern, was das Wesen Arbeit viel Erfolg. Das Sportteam des Jihadismus im Unterschied zum Islam ist. Er verdeutlichte die Gemein- Peter Mennel samkeiten zwischen Jihadismus und Rechtsextremismus und stellte damit LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 13 Rückblick Leichen im Keller – ein mörderisch gutes Stück Die Premiere des Stückes «Arsen und Spitzenhäubchen» am 15. Januar 2016 in der Aula des LG gelang der Theatergruppe Sisyphus mit grossem Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler wuchsen bei dieser Vorstellung über sich hinaus. Die Aufgabe, sowohl Humor als auch Spannung in die Vorstellung zu bringen, meisterte die Gruppe mit Bravur. In den vierziger Jahren schrieb Joseph Zusammen mit seinem Bruder Teddy (Daniel Kesselring das Theaterstück «Arsen und Lochner), der sich für den Präsident der Spitzenhäubchen». Es etablierte sich schnell Vereinigten Staaten hält, lebt Mortimer als klassische Kriminalkomödie am Broadway. bei seinen Tanten in einem alten Haus Klaus Koppe inszenierte mit seiner Theater- neben Kirche und Friedhof in Brooklyn. gruppe «Sisyphus» mit grossem Erfolg Mortimer ist von der guten Art seiner den schwarzen Humor des Stückes. Es ist Tanten überzeugt, bis er eines Tages auf vollgepackt mit überraschenden Wendungen ein Geheimnis stösst. Überraschend und lässt den Zuschauer mitlachen und taucht seine verschollene Schwester Jenny mitfiebern. Bis zum Schluss bleibt das (Vivienne Kaiser) wieder auf und quartiert Publikum gespannt, wie sich die Charaktere sich in Begleitung des Schönheitschirurgen aus den verzwickten Situationen heraus Dr. Einstein (Jan Hoch) ungebeten ins Haus manövrieren. ihrer Tanten ein. Streit im sonst so friedlichen Haus der Brewsters entfacht sich. Die beiden liebenswerten alten Damen Plötzlich wird klar, dass da – ganz wort- Martha (Meret Majendie) und Abby wörtlich! – so manche Leichen im Keller Brewster (Valentina Vogt) sind der Inbegriff liegen. Mortimer hat alle Hände voll zu tun, der Selbstlosigkeit. Sie freuen sich über um die mörderischen Aktivitäten seiner jeglichen Besuch, besonders aber über den Tanten zu vertuschen. des Pastors Harper (Samuel Schurte). Seine 14 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Tochter Elaine (Julia Pfleger) und Mortimer Philipp Hänsel, Veronika Wohlwend, Jeldrik (Rudolf Lanter), der Neffe der alten Damen, Schottke und Julius Ellmann brillierten als «verstehen» sich nämlich blendend. Polizisten und Wellington Roeckle bewies mit seinem Gastauftritt seine Verbundenheit weilen, dass man sich in einem Schultheater Mörderisch gute Schauspielerinnen mit der Theatergruppe. Als Chor der Heils- der Aula des LG befand, sondern wähnte und Schauspieler armee (Viktoria Feger, Nicola Schurti, Kenan sich am Broadway. (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Patkovic, Bahia Wohlwend und Katharina Kindle) betraten «Nachwuchsschauspieler» Für Valentina Vogt, Vivienne Kaiser und die Bühne des LG. Hinter den Kulissen Rudolf Lanter war die Premiere von «Arsen leisteten Andrea Müller und Valentin Hasler und Spitzenhäubchen» leider die letzte. (Licht), Lukas Schwendinger (Bühne), Anna Sie wurden mit einem grossen, herzlichen Hilti (Plakat) und Claudia Rohlfing (Maske) Applaus verabschiedet und machen nun ihren Beitrag. Platz für neue schauspielerische Talente. Sie hinterlassen uns nicht nur freudige Nach den letztjährigen Stücken «…und Theater-Erinnerungen, sondern auch die Leiche hört mit» und «Selbstmord im Spannung für die kommenden Vorstellungen Frühling verboten» bot «Sisyphus» als und deren Umsetzungen ohne sie. Wir Ensembleleistung eine Sternstunde. Man sind neugierig, wie Klaus Koppe und seine merkte schnell, dass die Theatergruppe ein Theatergruppe diese Herausforderung im eingespieltes Team bildet. Die Erfahrungen nächsten Jahr meistern werden. der letzten Jahre und die zahlreichen und intensiven Proben sind wohl eine Erklärung Olivia Büchel, 6Mb für die ausserordentliche Leistung der Gruppe. Hinzu kommt die grosse Portion Talent, welche jedes Mitglied der Theatergruppe mit sich bringt. Man vergass bisLGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 15 Aus den Klassenzimmern Briefe an das Christkind ? – fächerübergreifend und aktuell In der Auseinandersetzung mit Lieber Jesus! den Symbolen der Weihnachtsge- Wir haben erfahren, dass diese Geschichte schichten aus dem Lukas- und dem mit Betlehem und dem Stall und so weiter Matthäusevangelium entdeckten wahrscheinlich nicht so geschehen ist, aber die Schülerinnen und Schüler der ich verstehe den symbolischen Hintergrund. 1B, dass es schon richtig ist, Jesus Florian als einen Weltenherrscher anzusehen. Im Folgenden sind Auszüge Damit hast du den Königen gezeigt, dass aus Aufsätzen, die die Schülerinnen auch sie normale Menschen sind, weil sie und Schüler im Unterricht verfasst nicht anders sind als die anderen Leute. haben, in Form einer Textcollage Sie haben kein blaues Blut, denn sie haben zu lesen. sich selbst zu Königen gemacht, sie sind auch nicht vom Himmel gefallen, sondern sie sind genau wie jeder andere zur Welt gekommen. Mara Die Klasse 1B ging in den Fächern Geschichte und Religion & Man sagt, dass du der Sohn Gottes bist. Kultur anlässlich der Lernziele zur Staatskunde und mithilfe der Als das ein König namens Herodes erfuhr, Weihnachtsgeschichte folgenden Fragen nach: liess er alle Neugeborenen umbringen, weil er Angst hatte, dass du ihn vom Thron Wie kann man die Symbole der Weihnachts- stossen würdest. Dich erwischte er aber evangelien interpretieren? nicht. Du bist gross geworden und hast oft mit den Armen ein Abendmahl gegessen. Was sind die Pflichten eines Herrschers, ob er nun Dich bewunderten die Armen, aber du König ist oder ein Präsident? hast gesagt: «Ich bin ein normaler Mensch, so wie ihr». David Was sind die wichtigsten Ziele der Gesetzgebung? Du konntest keinem Menschen etwas antun, Welche Mittel darf die Politik einsetzen, um ihre Ziele nicht einmal deinen Feinden. Du hast dich zu erreichen? mehr um dein Volk gekümmert als um dich selbst, während anderen «scheissegal» war, Welche Rechte und Pflichten haben wir «normalen» wie es ihrem Volk ging. Wenn die Reichen Menschen? und «Sauberen» gekommen sind und gefragt haben: «Wieso isst du nur mit den Unrei- Was bedeutet uns der Begriff «Allgemeinwohl» und für nen?», dann hast du geantwortet: «Weil alle wen soll dieses Allgemeinwohl gelten? gleich behandelt werden sollten, auch die ‹Unreinen›». Noah S. Wer soll die Macht haben, uns zu unseren Pflichten zu zwingen? Ich glaube, dir war es wichtig, uns zu sagen, dass alle Menschen gleich sind und dass Was ist eine Pflicht, was eine «gute» Pflicht? 16 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] der Kaiser nicht besser ist als das Volk. Chiara Deshalb sehen die Könige in dir eine Gefahr, dafür sehr, das ist einem ja fast schon Wir sollten in deinem Namen Leute weil sie Angst vor Machtverlust haben oder peinlich, was wir Menschen alles tun. Isabel aufnehmen, auch wenn sie kein Geld haben. dass sich das Volk gegen sie erhebt. Sie Wir sollten miteinander teilen. Man sollte würden alles verlieren, deshalb wollen sie Du hast mit Ehrlichkeit, Worten und Gesten nicht gleich streiten, nur weil der andere dich so schnell wie möglich umbringen. gekämpft und keine Gewalt angewendet. etwas Blödes getan hat, sondern man sollte Die Menschen gehen «über Leichen», Daria darüber reden. Serena Du hast dich umbringen lassen, weil du Du hast dich kreuzigen lassen. Ich hätte nicht probiert und dann auch geschafft hast, den Mut dazu gehabt. Du brachtest mit Dein Königreich unterscheidet sich von die Menschen zu überzeugen, dass Gott der deinem Selbstbewusstsein Klarheit. David einem «normalen» Königreich, weil es in Herrscher ist. Eliah um sich Macht und Reichtum zu erschaffen oder zu behalten. Eric deinem keine «richtige» Herrschaft gibt Ich finde, dass sich dein Tod gelohnt hat, und du als Herrscher alle willkommen Das fordert die Menschen auf, es dir gleich denn auch die Menschen, die nur Weih- heisst. Super finde ich auch, wie du mit den zu tun. Ich meine damit, dass jeder Mensch nachten feiern, um Geschenke zu bekom- Menschen umgehst. Ich weiss nicht genau, auch nett zu allen anderen Menschen sein men, wissen, was du alles getan hast. Du hast welche Fähigkeiten du hast, aber ich glaube, kann und auch jeder Frieden verkünden sehr stark für den Frieden und vor allem eine davon ist sicher das Durchsetzungs- kann. Vielleicht haben einige schon einmal für die Gleichberechtigung gekämpft. vermögen. Tamea etwas von der Französischen Revolution Mit Aussenseitern hast du gegessen und oder von der Russischen Revolution ge- getrunken, um uns zu zeigen, dass Könige Du würdest Regeln erlassen, die zum hört. Manche Menschen haben von ihren wie Herodes nicht mehr Wert sind als Beispiel heissen würden, dass jeder gleich- Taten den Mut zurückbekommen, um sich andere Menschen. Du musst eine starke berechtigt ist und jeder mitreden darf, «doofen» Gesetzen zu stellen. Florian Person gewesen sein. Noah L. Glauben und ein gutes Herz haben, dass Jetzt im Moment bräuchten wir dich noch- Schülerinnen und Schüler der Klasse 1B jeder Respekt hat. Sarah mal auf der Welt. So viele Flüchtlinge, Krieg mit Angelika Rusch dass wir fair sind und dass wir einen starken und andere schlimme Sachen. Sag doch mal Deine Botschaft lautet: «Die Menschen, Gott – eigentlich bist du ja Gott – er soll die denken, sie sind besser als alle anderen, dich auf die Erde schicken und dann kannst sollten sich ändern, denn die Menschen du allen zeigen, was Friede ist. Doch du bist sind alle gleich. Was du anderen tust, tust leider schon gestorben, ich hätte gerne du auch mir.» Eliah erlebt, wie du Wunder machst. Aber können nicht auch Menschen Wunder machen? Du bist zwar normal auf die Welt gekom- Isabel men und hast auch normal gelebt. Aber welcher «Normale» stirbt für andere? Aber ich glaube, die meisten Menschen Wieso machst du das alles? Du machst es sind nicht vorbereitet auf so eine Ver- aus Liebe zu uns, du zeigst uns, dass wir änderung der Menschheit. Florian auch helfen, vergeben und einfach nett sein sollen. Aber nicht einmal du kannst die Dummheit und Unwissenheit der Menschen austreiben. Jedes Lebewesen ausser dem Menschen achtet auf seine Umwelt und seine Mitlebewesen. Ich entschuldige mich LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 17 Aus den Klassenzimmern Der Kunst auf der Spur Seit 1895 öffnet alle zwei Jahre Ausgangspunkt für den Besuch war die Besuch des Liechtensteiner Beitrags in Venedig die Biennale ihre Tore, Auseinandersetzung im Unterricht mit Der erste Ort, den wir in Venedig auf- heuer zum ersten Mal mit einer Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst. suchten, war das Schweizer Konsulat, in Künstlerdelegation aus Liechten- Die Jugendlichen erarbeiteten im Rahmen welchem sich der liechtensteinische Verein stein. Die Klasse 7Ma besuchte der Projektwoche selbst eine Performance SCHICHTWECHSEL niedergelassen hatte. dieses grosse Kunstereignis in den Räumen des Kunstmuseums, deren (…) Wir wurden sehr herzlich von den während eineinhalb Tagen, Ende Inhalte aus der Beschäftigung mit der Liechtensteinern begrüsst und durften uns Oktober 2015. Ausstellung Ferdinand Nigg entstanden rund um einen grossen Tisch zum Frühstück sind – ein nicht ganz alltägliches Setting mit versammeln. Nach der Stärkung mit gutem nicht ganz alltäglichem Resultat. Die Reise Kaffee und frischem italienischen Gebäck nach Venedig bildete den Abschluss zu stellte uns ein Mitglied des Vorstands die diesem Themenkomplex. Künstlerinnen und die Kuratoren vor. Neben Künstlerinnen aus Liechtenstein präsentier- Die folgenden Notizen stammen aus der ten zwei Frauen aus Montenegro und zwei Nachlese zur Reise und geben, wenn auch Personen aus Island ihre Kunstwerke an nicht einen vollständigen, so doch einen diesem Ort. (…) Die Ausstellung war sehr kleinen Einblick in die Erfahrungen der abwechslungsreich und eindrucksvoll, sie Jugendlichen. hinterliess einen wirklich guten Eindruck, den man nicht so schnell wieder vergessen wird. Hannes Albertin Melanie Das Werk einer Isländerin beeindruckte Die Performance im Kunstmuseum mich besonders, es war ein sehr spezielles Liechtenstein und zeigte von ihr gezeichnete, zu einem Die Performance der Klasse stellte eine animierten Film umgewandelte Darstellun- körperliche und geistige Herausforderung gen, die mit einer isländischen Frauenstimme dar, (…) so wurde während dieser inten- und einer englischen Männerstimme unter- siven vier Tagen unser Blick geweitet und legt waren. Nicolina in diesem Sinne eine umfangreichere Auseinandersetzung mit Kunstwerken Besuch in der Stadt ermöglicht. Celia und Annika Venedig. Schmale Gassen, malerische Kulissen – verbunden durch Brücken. Eine Stadt, Die Reise in der die Zeit vergeht wie im Fluge und die Venedig, wo wir um halb sieben Uhr Kamera nicht fehlen darf. Überall findet man morgens ankamen. Dies bedeutete eine in kleinen, zierlichen Läden Masken, die aus Übernachtung im Bus. Davon waren viele einem die verrücktesten Kreaturen machen. der Schülerinnen und Schüler nicht be- Je weiter wir uns von den bekannten Ge- geistert und entsprechend müde am nächs- schäften wie Prada oder Chanel entfernten ten Tag. Allerdings war es eine gute Lösung, und in den verwinkelten Gassen umherirr- um Reisekosten zu sparen. (…) Myriam ten, desto spannender wurden die Einkaufsmöglichkeiten. (…) Für mich hatte die ganze Stadt den Charakter eines Kunstwerks, das zum Verweilen einlädt. Larissa 18 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Venedig selbst ist eine wunderschöne Stadt Besuch im Arsenale und diese kleinen Gassen und die Gondeln Wir erreichten um ca. 12 Uhr das Arsenale, finde ich süss. Giovanna das eigentliche Zentrum der Biennale. (…) (Fotos: LG-Bildarchiv Anina Meier) Die Ausstellung ist gigantisch, riesengross Ihre Hochblüte hatte die Stadt Venedig im und voller verschiedener Kunstwerke. Es 13. Jahrhundert bis hinein ins 15. Jahr- gab Kunst mit Worten, Fotos, gemalte und hundert. Sie war eine Welthandelsmacht gezeichnete Bilder, Skulpturen, Alltagsobjekte, und ihre Flotte genoss den Ruf, unbesiegbar Raum- und Soundinstallationen etc. (…) zu sein. Viele Gebäude dieser Zeit kann man Das viele Betrachten und Laufen war auch noch heute besichtigen und einige anstrengend, und man war froh, sich erstrahlen wohl im selben Glanz wie früher. irgendwo hinsetzen zu können. Janina Aber auch die ein wenig verkommenen Häuser und die schmalen Gassen, in welchen Ein Summen, Klicklaute, Glockenspiel und teils kaum zwei Menschen nebeneinander Regentropfen – alle Räume hatten ihren gehen können, verleihen der Stadt ihren individuellen Charakter, unterstützt durch die ganz besonderen Charme. Ionia für sie jeweils spezifischen auditiven Stilmittel LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 19 Aus den Klassenzimmern Beispiel «We’ll make love to the spirits of your dead friends». Alle Sprüche waren in Englisch und wirkten auf mich inspirierend. Auf unterschiedlichen Bildschirmen tanzten nackte Frauen. Diese Bildschirme waren auf die Rückseite der Installation ausgerichtet. So betrachtete man die Installation von mehreren Seiten. Ich interpretierte den Raum so, dass sich der Künstler vor allem auf die Seele und das Innenleben, also die Psyche der Menschen konzentrierte. In Kombination mit der Nacktheit der tanzenden Frauen verstehe ich das so, dass er den Menschen so zeigen wollte, wie er ist, also «die nackte Seele». Man kann die Seele nicht wie den Körper mit Kleidern verstecken, die Seele ist stets nackt. Julika Das Kunstwerk, welches sich im italienischen Pavillon befand, bestand aus einem Raum, und die Bildschirmpräsentationen. Zu einem einem Spiegel und sich im Raum befinden- richtigen Ganz-Körper-Erlebnis wurden die den Maiskolben. Hunderte von diesen lagen raumgreifenden Kunstwerke, die einen zum auf dem Boden. Durch den Spiegel wurde Teil in Trance versetzten. (…) Man wurde alles verdoppelt und der Raum erschien sehr durch die Stimulation aller Sinne in einer gross. Man betrachtete das Kunstwerk durch kleinen Welt der Welt gefangen und genau einen in einer Wand eingebauten Kasten das löste bei mir Faszination aus – Kunst- mit Fenster. Das Spezielle daran war, dass werke, die unter anderem noch nicht fertig- man, als man den Pavillon betrat, das eigent- gestellt waren, fesselten durch ihre fort- liche Werk noch gar nicht sehen konnte. währende Veränderung und Entwicklung. Es konnte leicht passieren, dass man den Durch die eingesetzten visuellen und audi- Kasten einfach nicht wahrnahm und so das tiven Mittel verstummte der Hintergrund- Kunstwerk «verpasste». Franziska lärm und schaffte im grossen Tumult der Menschenmenge eine gewisse wohltuende Als wir das Gebäude verliessen, entdeckten Distanz, was Entspannung ermöglichte und wir in einer offenen Halle über dem Wasser den Gedanken Freiraum gab. Johanna einen riesen Drachen aus vielen feinen Metallstücken. Mein Lieblingswerk erkannte Am besten gefiel mir ein Raum, in welchem ich in einem Raum mit vielen übergrossen von der Decke farbige Tücher herabhingen. Gemälden, die riesige Gesichter aus Papier- Die Tücher waren nicht nur bunt, sondern stücken zeigten. Eva auf ihnen standen verschiedene Sprüche geschrieben, welche auf mich ein bisschen «krank» wirkten. Auf einem stand zum 20 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Das Kunstwerk, welches eine lebendige Besuch in den Giardini Rückblick Erinnerung bei mir hinterlassen hatte, Einige von uns besuchten zusätzlich die Wir profitierten alle von der Kulturreise war ein weisser Raum, dessen Boden mit Ausstellungsorte in den Giardinis. Wir sahen und verbrachten zusammen eine schöne blauem Sand ausgelegt war. Aus dem Sand die Projekte von Schweizer Künstlern – Zeit. Das Programm war sehr ausgefüllt, ragten Metallstrukturen hervor. Ich hatte ein von aussen neongrün-beleuchtetes Haus, jedoch auf eine angenehme Weise. Der den Eindruck, als würde ich mich in einer in welchem ein Becken aufgestellt war, das Besuch bei dem Verein Schichtwechsel, der anderen Sphäre aufhalten. Im Raum wurde mit rosarotem Wasser gefüllt war. An einigen Aufenthalt in der Biennale und die freie ein ganz bestimmtes Licht verwendet, Orten sprudelte das Wasser. Die Wasser- Zeit, die wir in der Stadt verbracht haben, welches die Wände verschwinden liess. Finn oberfläche befand sich auf Augenhöhe des waren interessant und eindrucksvoll. Betrachters. Das Russisches Pavillion weckte Ebenfalls waren das Übernachten im Hotel Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir unser Interesse. Im Eingangsraum befand sowie das gemeinsame Abendessen und ein Raum mit blauem Sand am Boden. Er sich eine überdimensioniert grosse Atem- Busfahren lustig. (…) Die Reise trug nicht war weiss und es gab schwarze Gitter stäbe maske. Der Raum war durchgehend schwarz nur zur künstlerischen Bildung, sondern darin. (…) Auch sonst gefiel es mir, dass es ausgemalt – indirektes Licht aus dem oberen auch zu unserem Klassenzusammenhalt bei. Kunstwerke aus verschiedenen Ländern und Fenster, darunterliegend das Werk. Eine Rückblickend ist die Venedigreise eine zu verschiedenen Themen gab. Giovanna weitere Besonderheit präsentierte das Land wunderbare und wertvolle Erinnerung für Venezuela. Die Ausstellung war durchgehend uns alle. Vivienn Mein Lieblingswerk war der Spiegelraum, der von Frauen mit schwarzen Kopfbedeckungen mit an Kampffreude erinnernden Sprachauf- geprägt. Sie waren nicht nur auf Bildern nahmen erfüllt war. Carla sondern auch in Filmen zu sehen. Carmen Mein Lieblingswerk stellte ein grosser Raum Nach einem langen, interessanten Tag fuhren dar, von dessen Decke mehrere Motorsä- wir mit dem Schiff zurück aufs Festland genhaufen herunterhingen, die den Eindruck und schliesslich mit dem Auto in unser Hotel vermittelten, als ob sie in Tinte getränkt in Jesolo. (…) Im Hotel genossen wir ge- worden wären. Sie schienen wie technische meinsam köstliches, italienisches Essen. Lea Tannenbäume, an deren Ecken man sich verletzen könnte. Elena LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 21 Aus den Klassenzimmern Die Fallen der Aufklärung – Sokratische Gespräche mit Gästen Im sokratischen Gespräch: «Wir kennen die interessanten bringenden Gefässe. Spielräume, die für Fragen stellen, sich infrage stellen Menschen unserer eigenen Gesell- mehr Möglichkeiten zu nützen sind und uns (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) schaft nicht.» dadurch etwas zeigen können, was gerade dem kurzatmigeren Unterricht durch die «… dass nichts so bildend wirkt Lappen geht, weil er sich gezwungen sieht, wie die Gelegenheit, erfolgreichen seine Absichten allzu offensichtlich artikulie- Leuten aus der Nähe zusehen zu ren zu müssen. Es gibt den sogenannten dürfen.» Peter Sloterdijk Stoff und dieser will vercheckt werden. Schule, Bildung im Allgemeinen steht – 22 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Unter dem Mikroskop hat ein Wahlpflicht- zurecht – unter dem Diktat der Aufklärung. kurs CinemaScope-Format. Im Kleinen ist er Sie ist Programm und dessen Modus ist der das, was ein Gymnasium auszeichnen kann: Imperativ («sapere aude!»). Wer ihm folgt, allgemein bildend zu sein. Die verschiedenen sieht sich bestätigt darin, selber nicht gedacht Unterrichtsformen werden gern als «Ge- zu haben. Der Knoten dieses Widerspruchs fässe» bezeichnet. Der Begriff macht Sinn – versucht das «Sokratische Gespräch mit schon seiner Anfälligkeit wegen. Gefässen Gästen» zu lösen. Von seiner Anlage her immanent ist, dass sie, wo sie nicht gleich gewissermassen schonungslos, würde es zerbrechen, undicht sein können. Die vier gegen das Gebot der Gastfreundschaft Nachmittagslektionen eines WPKs sind verstossen und seine Gäste dazu einladen, solche nicht auf einen wirklichen Begriff zu bei sich selbst nicht mehr zu Hause zu sein. Sokratisch nachgefragt, werden wir uns unheimlich. Bin ich so, wie ich das von mir immer geglaubt habe? Wer bin ich? Mit Fragen aber, die auch versteckt kein Ausrufezeichen sein wollen und ihre eigenen Interessen nicht zu kaschieren brauchen, können wohltuende Unsicherheiten zum Ausdruck gebracht werden. Das Schöne an aufgeklärten Aufklärern ist dann: Sie wirken ansteckend. Nicht wenige unserer Gäste haben auf Fragen mit Fragen geantwortet. Diese «erfolgreichen Leute aus der Nähe» nahmen sich nicht nur die Zeit, den Kurs zu besuchen, sie liessen uns auch dabei zusehen, wie sie ihren Antworten Gestalt verliehen und wie ihre Biografien und Karrieren Fuss zu fassen begangen in den Gesprächen, die den Boden nicht zuletzt dafür bereiteten, begleiten. Wer wir geworden und ob wir «Pilot» der Sokratischen Gespräche: aufzuzeigen, was Schülerinnen und Schüler mündig sind, ist ideen- und raumgeschichtlich Hilmar Hoch, unser erster Gast erwarten und wie man, in einigen Jahren, verfolgbar. Dass wiederum das Selbstver- zurückblicken würde. ständliche so gar nicht das ist, was wir uns ersparen sollten, ist ein reformiertes Echo Es geht um Vorwegnahmen, die der Gegen- auf jenes Treiben, mit dem ein eigentlich wart ein anderes Gesicht geben, weil sie, ziemlich seltsamer Typ – Sokrates – zum sozusagen vor ihrer Zeit, ein Anlass sind, Mitbegründer dessen wurde, was wir noch über sich selbst und die unmittelbare Ver- heute Aufklärung nennen. gangenheit nachzudenken. Die pro- sind gleichzeitig die retrospektiven Qualitäten Georg Tscholl des Sokratischen Gesprächs. Ich zitiere stellvertretend, aber besonders markant, die Vorbereitung auf den Architekten und Ins Gästebuch eingetragen haben sich (in der Reihenfolge ihres Auftretens): Fotografen Rafael Köppel. Die Schülerinnen Hilmar Hoch, Gisela Biedermann, Stefan Sprenger, Erbprinz Alois, Thomas Lendi, und Schüler begannen, die eigene Umgebung Arthur Brunhart, Thomas Spieckermann, Daniel Miescher, Selina Friedli, Rafael Köppel zu befragen, indem sie die Schule von aussen und Aurelia Frick. und innen fotografierten. Gemeinsam, mit unserem Gast, sahen wir uns die Aufnahmen Befragt wurden sie von Melanie Cologna (7Ma), Robin Friberg (7Wa), Manuel Frommelt an. Mir fiel dabei auf oder wieder ein, dass (7Wa), Elena Gjorgieva (7Ma), Kevin Hampel (7Wa), Leonard Hasler (7Wa), Johanna ich selbst Bildung und die dazugehörenden Hermann (7Ma), Nadin Hermann (7Sa), Annika Hilti (7Ma), Paula Huemer (7Sa), Räume, in denen ich mich als Schüler täglich Tabea Kaiser (7Wa), Kurt Kuser (7Wa), Michael Meidert (7Wa), Marco Öhri (7Wa), bewegt habe, nie infrage gestellt habe. Ich Elena Ospelt (7Sa), Nicole Ott (7Ws), Larissa Rüegg (7Ma), Hannah Schiefgen (7Sa), habe sie nicht einmal gesehen. Sie schienen Ionia Tauern (7Ma), Nicolas Tschütscher (7Ws), Leonard Wachter (7Wa), Samuel einfach da. Und doch sind sie es, die uns Wildhaber (7Na) und Fabio Wolfinger (7Wa). neben unseren Lehrerinnen und Lehrern LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 23 Aus den Klassenzimmern Alte Bücher, junge Interessenten Der Besuch der Stiftsbibliothek in St. Gallen am 9. Dezember 2015 war ein spannendes Erlebnis für die Schülerinnen und Schüler der 2A des Liechtensteinischen Gymnasiums. Zusammen mit ihren Lehrpersonen Andrea Kühbacher und Stefan Schmidle liessen sie sich von Katharina Hug durch die Bibliothek führen. Der kostbare, alte Parkettboden der Bibliothek darf nur mit Filzpantoffeln betreten werden. (Kohlezeichnung von Caroline Verling, 2A) Katharina Hug – sie arbeitet schon lange Am Schluss besichtigte man noch die Mumie an der Stiftsbibliothek – begrüsste fröhlich Schepenese, die in einem Glassarg liegt. die Schülergruppe und teilte ihr viele Fakten Dann war die Führung durch die Stifts- über die Bibliothek mit. Zum Beispiel bibliothek in St. Gallen auch schon wieder wusste sie, dass die Stiftbibliothek einst vorbei und die Schülerinnen und Schüler zum Benediktinerkloster gehört hatte. fuhren mit neuem Wissen nach Hause. In der Bibliothek sind über 170 000 Bücher gesammelt, davon mehr als 1200 Hand- Kevin Hohenegger, 2A schriften. Die Licht-, Temperatur- und Feuch- (Der Bericht entstand im Rahmen einer tigkeitsverhältnisse im Raum waren auch Nachschulaufgabe) noch ein Thema, denn es gab nur wenig Licht und es war auch nur 12 Grad «warm». Katharina Hug erklärte, dies müsse so sein, weil die Bücher sonst leiden und kaputt gehen würden. Die Stiftsbibliothek besass früher einen sehr alten Globus, welcher von den Zürchern gestohlen wurde. Seit einigen Jahren kann man nun eine Kopie bewundern. Schon komisch, wie man sich früher die Welt vorgestellt hatte! 24 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Don Egidio zu Besuch am LG Solidarietà», welchen er auch dieses Jahr wieder an unsere Schülerinnen und Schüler verteilt hat. Die Spenden, die durch den Kalender zusammenkommen, werden in seinen wohltätigen Projekten eingesetzt. Weiter erklärte Don Egidio, was Weihnachten für ihn bedeutet: nicht Konsum, sondern Solidarität mit den Armen. So zeigte er einen Film von einem Ort, den er auf seinen Reisen besucht hat: Tondo, das Armenviertel von Manila auf den Philippinen. Auf dem sogenannten «Smokey Mountain», einem riesigen Abfallberg, leben die Ärmsten der Armen unter katastrophalen Verhältnissen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind von der Armut und ihren Folgen betroffen. Erwachsene haben eine Lebenserwartung von nur ca. 40 bis 45 Jahren. Bewegende Eindrücke – Es ist schon fast zur Tradition der Calendario della Solidarietà geworden, dass Don Egidio, Missio- Der Film war sehr beeindruckend und hat (Foto: Don Egidio) nar bei der «Missione cattolica nachdenklich und auch etwas traurig italiana», dem LG vor Weihnachten gestimmt. Wie immer stellt sich am Ende die einen Besuch abstattet. So besuchte Frage: Können wir überhaupt etwas gegen Don Egidio am 7. Dezember 2015 die grosse Armut weltweit tun oder sind wir die Italienischklassen 4La, 5LSb und machtlos? «Ja», meint Don Egidio und 7Sa/7Sb. schliesst mit einem Zitat von Mutter Teresa: «Unsere Hilfe ist nur ein kleiner Tropfen im Als Einstieg erzählte er – in italiano, natural- Ozean. Aber genau dieser kleine Tropfen mente – von seiner Arbeit als Seelsorger würde ohne unsere Hilfe im Ozean fehlen.» für die rund 5 000 Italienerinnen und Italiener, die in der Region Liechtenstein/ Marion Steffens-Fisler Werdenberg/Sarganserland/Rheintal leben. Neben seiner Arbeit als Pfarrer hat Don Egidio zwei grosse Leidenschaften, die er gerne miteinander kombiniert: Das Reisen in Dritt-Welt-Länder und das Fotografieren. So entstehen auf seinen vielzähligen Reisen wunderbare Fotos, hauptsächlich von Menschen, denen er begegnet ist. Die Fotos dienen als Grundlagen für seinen alljährlich erscheinenden «Calendario della LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 25 Aus den Klassenzimmern Zusammenhalt auch ausserhalb des Klassenzimmers Die Klasse 1D widmete sich am Wochenende vom 16. und 17. Jänner 2016 ganz dem Klassengeist. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Dorothea Rössner feuerten die Schülerinnen und Schüler ihren Kollegen Patrik beim Eishockeyspiel an und applaudierten Julia beim Tanztheater. Am Samstag schauten wir das Eishockeyspiel VEU gegen Winterthur an, da Patrik Dobscànyi Eishockeyspieler im Team Moskito A beim VEU ist. Wir trafen uns in Mauren beim Vogelparadies und liefen von dort aus nach Feldkirch zur Eishalle. Auf dem Weg zur Eishalle unterhielten wir uns in kleineren Grüppchen und veranstalteten eine kleine Schneeballschlacht. Das Eishockeyspiel war sehr spannend, obwohl man bald wusste, dass die VEU gegen Wintherthur gewinnen würde, denn in den ersten zwanzig Minuten schoss die VEU bereits drei Tore. Das Spiel dauerte insgesamt eine Stunde. Die VEU gewann mit 12 : 2. Damit holte sich das Team die Tabellenführung! Es gab zwei Pausen, in denen man sich etwas zu trinken und zu essen holen konnte. Nach dem Spiel warteten wir auf Patrik und liefen danach in die Pizzeria Rossano. Dort denken über die Jugendjahre ihrer Gross- Sport und Kultur gemeinsam erleben – assen wir fein und unterhielten uns. Es war eltern nach. Unter den Kindern entstehen ein perfektes Wochenende für die 1D ein toller Samstagnachmittag und -abend. Konflikte und es gibt Mobbing, doch mit (Fotos: LG-Bildarchiv Dorothea Rössner, TaK) Witz und Coolness meistert die Gang diese Am nächsten Tag trafen wir uns erneut und Probleme. Das Stück war sehr spannend. schauten uns gemeinsam das Tanz-Theater «Das fliegende Klassenzimmer» an, bei dem Julia Weilenmann mitwirkte. Wir trafen uns beim Gemeindehaus Gamprin und besuchten die Vorstellung. Im Mittelpunkt stehen sieben Kinder, die mit den Proben für das Theaterstücks «Das fliegende Klassenzimmer» beginnen. Kinder von heute 26 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Alexandra Kabasser, 1D Soziales Engagement Ver trauen will gelernt sein Die Gruppe der Vertrauenslehrper- rungsaustausch und deren Reflexion und Die kompletten Broschüren sonen, die einen Teil des Pädago- ergänzten diesen durch theoretische Inputs. sowie weitere Infotmationen gisch-Sozialen-Netzes am Liechten- stehen auf www.lg-vaduz.li > steinischen Gymnasium bilden, Neben den vielen wertvollen Inhalten, Informationen > Downloads A-Z kommt im Laufe eines Schuljahres welche den Vertrauenslehrerinnen und zur Verfügung. zu zwei Weiterbildungsseminaren -lehrern in diesen Seminaren als Rüstzeug zusammen. Diese Seminare dauern in den Schulalltag mitgegeben werden, jeweils von Freitagabend bis Sams- bieten die Weiterbildungsveranstaltungen tagmittag und finden in der Regel aber auch auf persönlicher Ebene eine im Bildungshaus St. Arbogast statt. grosse Bereicherung. Es ist eine gute Gelegenheit für einen fachübergreifenden Das Startseminar wurde traditionell am Erfahrungsaustausch und bietet ausreichend ersten Wochenende nach den Sommer- Platz für persönliche, offene Gespräche, ferien abgehalten. Unter der Leitung von für die es im Schulalltag oft wenig Zeit gibt. Peter Mennel und Andreas Aczel bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Neben den Vertauenslehrpersonen gibt es Grundlagen für ein motivierendes Lern- auch die Gruppe der Vertrauensschülerin- coaching vermittelt. Beim zweiten Seminar nen und Vertrauensschüler, die sich ebenfalls Anfang Januar ging es um den Umgang regelmässig zu Fortbildungen trifft und die mit Trauer bei Jugendlichen. Peter Mennel, Schulgemeinschaft mitgestaltet. Cornelia Kuster und Stefanie Hasler legten den Schwerpunkt auf gemeinsamen Erfah- Dorothea Rössner LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 27 Soziales Engagement Friends of Larguta Am 7. Dezember 2015 fand in der Aula des Liechtensteinischen Gymnasiums der alljährliche Benefizabend für Rumänien statt. In diesem Jahr sorgten die Friends of Larguta mit einigen Neuerungen für Überraschung. Ilea begrüsst die Gäste. (oben) Andreas Aczel und Stefanie Hasler bedanken sich bei Antonia Frick. (unten) (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Die zahlreich erschienen Gäste wurden Antonia Frick, Präsidentin der liechtenstei- bereits im Foyer durch die liebevoll insze- nischen Stiftung YANA (You are not alone) nierte Fotoausstellung von Dominik Konrad stellte laufende Projekte vor und bedankte begrüsst. Im Beisein des gesamten Rektorats, sich grosszügig für die Hilfe seitens des vieler ehemaliger Projektteilnehmerinnen Liechtensteinischen Gymnasiums. Der Foto- und -teilnehmer, Eltern und Rumänien-Inter- graf Eddy Risch würdigte die umfangreiche essierter führten Ilea Batliner und Dominik Arbeit von Dominik Konrad. Konrad gekonnt durch den Abend. Neben 28 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] eindrücklichen Erfahrungsberichten ver- Nach dem Aulaprogramm sorgte die mittelten Filme und Fotos Eindrücke der Klasse 2D auf charmante Art und Weise für letztjährigen Projektwoche in Rumänien, das leibliche und musikalische Wohl der untermalt von tollen musikalischen Einlagen. Gäste. Im Laufe des Abends kamen über 2 000 Franken an Spendengeldern zuam- einschliesslich der Bäckerei fertiggestellt men und bis heute erreichen uns weitere werden. Die Wahlfachteilnehmerinnen und grosszügige Spenden – ein herzliches -teilnehmer, die im Rahmen eines Sommer- Dankeschön! camps im August nach Rumänien reisen Dominik bereitet seine Fotoausstellung vor. werden, werden voraussichtlich tatkräftig Mit dem Kauf kleiner Mehlsäckchen aus der an diesem Bau mithelfen. Mühle Balzers konnten sich die Gäste an einem aktuellen Projekt beteiligen, das den Angesichts dieser ambitionierten Projekte Bau einer Bäckerei in Rumänien vorsieht. möchten wir uns bei allen ganz herzlich für Eine eigene Bäckerei bietet Beschäftigungs- die grosszügige Hilfe bedanken, ohne die möglichkeiten und unterstützt die Versor- all dies nicht möglich wäre: Mulţumesc – gungsautonomie der Tageszentren des Danke! Spendenkonto YANA-Netzwerkes vor Ort. Die Wahlfachgruppe Friends of Larguta traf sich Mitte Stefanie Hasler, Andreas Aczel Liechtensteinisches Gymnasium Januar zur konkreteren Planung. Die Ziele und die Friends of Larguta LI24 0881 0000 4952 0502 1 sind hoch gesteckt: Bereits in diesem Jahr Betreff: Larguta soll der Rohbau eines Mehrzweckgebäudes LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 29 Soziales Engagement Friedenspfahl – Wir setzen ein Zeichen Am 10. Dezember 2015 hat sich am Liechtensteinischen Gymnasium anlässlich des Menschenrechttags etwas ganz Spezielles abgespielt. Der Menschenrechtstag findet alljährlich am 10. Dezember statt, um an die Grundrechte jedes Menschen zu erinnern. Ein Grundrecht ist beispielsweise das Recht, Asyl zu suchen und zu erhalten. Um dieses und andere Menschenrechte gewährleisten zu können, braucht es Frieden. Hand anlegen (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Eine Gruppe des Wahlpflichtkurses im Vordergrund und es war wichtig, den «Spiritualität im Alltag», den die Religion Gästen zu zeigen, dass sie hier willkommen und Kultur-Lehrer Peter Mennel und sind. Denn in der Erklärung der Menschen- Andreas Aczel anbieten, hat sich mit den rechte geht es doch genau darum: jeden Themen Frieden, Flucht und Menschen- Menschen wirklich als Menschen anzusehen, rechte auseinandergesetzt. Dazu haben sie ihn seine Würde spüren zu lassen und zwei Begegnungsabende mit Flüchtlingen ihm die ihm zustehenden Rechte zu ge- sowie eine Besinnung am 10. Dezember währen. Die Mitglieder des WPKs dokumen- gestaltet. Ein Wunsch vieler Mitglieder des tierten diese Begegnungen und zeigten WPKs war es, mit anderen Menschen am Menschenrechtstag einen Film darüber. Kontakt aufzunehmen. Und da in diesen Menschenrechte – Zeichen setzen 30 LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] Monaten die Flüchtlinge ein grosses Thema Es gab jedoch auch noch einen anderen sind, haben sie beschlossen, Zeit mit einigen Schwerpunkt: die Aufstellung eines Friedens- Flüchtlingsfamilien, denen hier in Liechten- pfahls. Ein Friedenspfahl ist – wie der Name stein Asyl gewährt wurde, zu verbringen. schon sagt – ein Pfahl, auf dem in verschie- Die zwei Nachmittage, die die Schülerinnen den Sprachen «Möge Frieden auf Erden und Schüler gemeinsam mit ihren Gästen sein» steht. Sie werden überall, wo jemand verbrachten, standen ganz im Zeichen von ein Zeichen für Frieden setzen möchte, Frieden und Freude. Sie spielten, tanzten, aufgestellt. So sind bisher schon mehr als malten und buken sogar gemeinsam 200 000 Pfähle in 180 Ländern zusammen- «Krömle». Das Ziel dieser Aktion war, die gekommen. Und einer davon steht jetzt im Flüchtlinge – wenigstens für kurze Zeit – Innenhof des Liechtensteinischen Gymnasi- ihre schlimmen Erlebnisse von dem Krieg in ums. Damit ist auch Liechtenstein ein Teil ihrer Heimat und der Flucht vergessen zu dieser grossen Aktion, die auch «Akupunktur lassen. Ausserdem stand der direkte Kontakt der Erde» genannt wird. Buchtipps Bücherfrühling Wir möchten uns noch bei der Gemeinde vorgestellt, die Spezialitäten und Schaan, bei Förster Gerhard Konrad und Eigenheiten der Stücke sind speziell bei den Mitarbeitern des Hausdienstes des erwähnt. Dieses Buch ist ideal als Gymnasiums bedanken. Die Gemeinde lockerer Einstieg und Begegnung mit Schaan hat den 300 kg schweren und Shakespeare. 4,5 Meter langen Baumstamm gesponsert, Herr Konrad hat ihn geliefert und mittels Kran aufgestellt und die Mitarbeiter des Hausdienstes haben den Platz dafür vorbereitet. Ohne diese grosszügige Unter- Olivier Le Carrer: stützung und Hilfe würde dieser Friedens- Atlas der unheimlichen Orte. pfahl nicht in unserem Pausenhof stehen. Eine düstere Reise um die Welt Auch sie haben «Friedens-Arbeit» geleistet. (Frederking & Thaler, München) Bei der Aufstellung unseres Friedenspfahls Olivier le Carrer ist ein begeisterter wurden viele Schülerinnen und Schüler mit Weltenbummler und nimmt uns mit Rick Riordan: eingebunden. Sie durften ihren Handab- auf eine spezielle Reise: Dieses Buch Percy Jackson erzählt druck mit Farbe auf den Pfahl setzen und bietet spannende Besuche mystischer Griechische Göttersagen stehen damit für den Frieden ein. Ausserdem und unheimlicher Orte, die bis heute (Carlsen Verlag, Hamburg) tanzten sie zusammen passend zu dem Lied noch ihre Bedeutung haben. Mit den «Give Peace A Chance» von John Lennon. vielen Landkarten im Buch weiss Die empfehlenswerte, neu aufberei- der Leser genau, wo die Ereignisse tete Sagenwelt ist ein Genuss! Rick stattfinden, und kann sich orientieren. Riordan interpretiert mit seiner ganz Mit diesem Lied als Ohrwurm gingen die Schülerinnen und Schüler «hinaus in die anderen, modernen Art des Erzählens Welt», wo sie dann diese Botschaft ver- die Göttersagen neu. Es lohnt sich, breiten können: «Give Peace A Chance» – dies zu lesen! Rick Riordan ist der «Gebt dem Frieden eine Chance». Kultautor der Fantasy-Literatur und schafft mit seiner Figur Percy Jackson Peter Mennel den Spagat zwischen neu und alt. Ursula Oehri Bibliothekarin Katharina Mohrenholtz: Shakespeare! Seine Werke, seine Welt (Hoffmann und Campe, Hamburg) Pünktlich zum 400. Todesjahr von Shakespeare ist ein faszinierendes Werk über den grossen Meister entstanden, reich bebildert, mit viel Witz und sehr verständlich dargestellt. Alle Werke von Shakespeare werden LGnachrichten 29 / 2 [ 2016] 31 (Fotos Umschlagseiten: LG-Bildarchiv Eugen Nägele) Herausgeber: Rektorat, Gymnasiallehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des Liechtensteinischen Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Andrea Kühbacher und Anton Stelzer Gestaltung und Satz: beck grafikdesign est., Planken Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz Auflage: 1000 Exemplare Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem Holz, auf nachhaltiger Basis, chlorfrei gebleicht.
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