Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.

29. Jahrgang · Nr. 2 · März 2016
Mitteilungen des Liechtensteinischen Gymnasiums LG,
des Gymnasiallehrervereins GLV und der Elternvereinigung EVLG
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
Konfuzius
Editorial
Inhaltsverzeichnis
Liebe Leserinnen und Leser!
Aus den Rektorat
3 Räume – reell und virtuell
Schulintern
4 Das neue Schulraumprovisorium
6 Herausforderungen
EVLG
8 Nicht ohne mein Handy
Aufgegriffen
9 Neue Handyregeln – pro und kontra
10
11
12
13
14
besonderem Masse für das LG gelten. Natürlich gilt auch am LG immer
der Spruch des Konfuzius «Wer ständig glücklich sein möchte, muss
sich oft verändern», aber die sichtbaren Veränderungen der letzten Zeit
sind selbst für eine lernende und sich entwickelnde Gemeinschaft wie
Rückblick
die Schulgemeinschaft des LG bemerkenswert. So ist baulicher Natur
Beschäftigung mit der Antike
Ein realtiv langer Weg
Schulsportmeisterschaften 2014 /2015
Informieren statt Ängste schüren
Leichen im Keller – ein mörderisch
gutes Stück
das «Schulraumprovisorium» für die künstlerischen und musischen
Aus den Klassenzimmern
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18
22
24
25
26
Aus alt mach neu. Dieses Motto könnte in diesen Tagen und Wochen in
Briefe an das Christkind?
Der Kunst auf der Spur
Sokratische Gespräche mit Gästen
Alte Bücher, junge Interessenten
Don Egidio zu Besuch am LG
Zusammenhalt
Soziales Engagement
27 Vertrauen will gelernt sein
28 Friends of Larguta
30 Friedenspfahl – Wir setzen ein Zeichen
Buchtipps
31 Bücherfrühling
Fächer fertiggestellt worden, eine neue Internetpräsenz (natürlich
immer noch unter www.lg-vaduz.li abzurufen) ist entstanden und wird
weiterhin aktualisiert und nicht zuletzt hat das Redaktionsteam der
LGnachrichten Zuwachs bekommen. Neben Martina Eberle (5Ma),
Olivia Büchel (6Mb) und Hasan Akay (7Wa) verstärken ab sofort
Sophie Sele (5LSb), Eva Wenaweser (5LSb) und Fritz Amport (5Na)
die Redaktion in Wort und Bild.
Wir hoffen, dass die bereits umgesetzten und noch umzusetzenden
Erneuerungen dazu beitragen, am LG möglichst glücklich zu werden
bzw. zu bleiben. Nur um der Veränderung Willen aus Altem Neues zu
machen, ohne dabei Verbesserungen im Blick zu haben, sollte möglichst
vermieden werden. In diesem Sinne bleiben die LGnachrichten (bis
auf Weiteres) im Grossen und Ganzen, wie sie sind und was sie sind.
Wir hoffen, das ist in Ihrem Sinne.
Vielen Dank für Ihr Interesse an dieser Ausgabe der LGnachrichten.
Andrea Kühbacher und Anton Stelzer
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Aus dem Rektorat
Räume – reell und virtuell
Unterrichtsräume in einer Schule
«Gutes Lernen ist in schlecht gebauten
erfüllen nicht nur eine ihnen zuge-
Schulen und schlechtes Lernen in gut gebauten
ordnete Bestimmung oder Funktion.
Schulen durchaus möglich, aber es wird doch
Räume sind so vielfältig, wie die
im Allgemeinen akzeptiert, dass Schulgebäude
Personen, die sie benutzen, und sie
Lernen fördern oder verhindern können.»
sind Orte des Lernens, Orte der
Arbeit und Orte der Begegnung.
Einen virtuellen Raum stellt unsere Homepage dar. Es ist ein Raum voll mit Informa-
Das «journal für schulentwicklung» widmete
tionen über das Liechtensteinische Gym-
eine seiner Ausgaben im Jahr 2008 dem
nasium (www.lg-vaduz.li). Wir haben unserer
Thema «Architektur». Im Editorial können
Homepage ein neues Design gegeben, das
wir nachlesen, dass «die formale und andere
sich deutlich von der alten Version abhebt.
architektonische Gestaltungen von Schul-
Die Auswertung der Zugriffsdaten zeigt,
gebäuden nach den Mitschülern und Lehr-
dass etwa 35 % der Klicks über ein Handy
personen als der ‹dritte Pädagoge› zu
oder ein Tablet erfolgen und diese Zahlen
betrachten seien. Schulen sind Plätze des
nehmen zu. Unsere neue Homepage nimmt
Lernens und Lebens, Treffpunkte für soziale
diesen Trend auf, indem die Programmierung
Beziehungen, die Konfliktfähigkeit fordern
im Hintergrund die Website automatisch
und fördern, Selbständigkeit und Zusammen-
im richtigen Design darstellt – diese Technik
arbeit unterstützen sollen.»
wird «responsive Design» genannt.
Wir sind deshalb froh und dankbar, dass
Eine weitere Neuerung ist der zentrale
nach den Weihnachtsferien die ersten
Downloadbereich, in dem alle Informationen
Lektionen in den Räumen im Schulraum-
gefunden werden können. Ein praktischer
provisorium stattfinden konnten. Sie sind
Raum für alle, die rasch Zugriff auf die
hell und zweckmässig und machen Lust auf
unterschiedlichsten Dokumente suchen.
Rektor Eugen Nägele (Foto: LG-Bildarchiv)
Unterricht. Wir sind froh, dass das Fach
Technisches Gestalten nicht mehr im Keller
Unsere Homepage ist ein Mittel, um unsere
des Trakt G stattfinden muss. Ein Keller,
Leistungen und Angebote sichtbar zu
der nie als Unterrichtsraum gedacht war.
machen. Sie befindet sich momentan in einer
Wir sind froh, dass das Fach Kunsterziehung
Erprobungsphase und einzelne Anpassungen
nicht mehr im ehemaligen Aufenthaltsraum
werden noch vorgenommen. Wir hoffen,
der Fratres unterrichtet werden muss.
die graphische und inhaltliche Überarbeitung
Wir sind froh, dass das Fach Musikerziehung
finden bei den Benutzerinnen und Benutzern
nicht mehr in der Kapelle des LG abgehalten
Gefallen.
werden muss.
Eugen Nägele, Rektor
Das Schulraumprovisorium löst die grundlegenden Raumprobleme am Liechtensteinischen Gymnasium nicht. Weitere Schritte in
Bezug auf den Trakt G müssen in Betracht
gezogen und umgesetzt werden. Im Editorial
des «journal für schulentwicklung» steht auch:
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Schulintern
Das neue Schulraumprovisorium
Nachdem wir teilweise über Jahre
Gestalten und Musik in unterschiedlichen Räumen unterrichtet
haben, brechen für uns neue
Zeiten an.
Die Fertigstellung des als Provisorium
bezeichneten Baus auf der Süd-Westseite
des Gymnasiums ist ein kleiner Meilenstein
für unsere Fachschaften. Bereits in der
zweiten Januarwoche fanden die ersten
Lektionen im neuen Zeichensaal statt und
seit Donnerstag, dem 4. Februar 2016,
wird in den neuen Werkräumen unterrichtet.
Der Musiksaal wurde nach den Sportferien
in Betrieb genommen.
Wir freuen uns auf das Unterrichten in
den hellen, grossen und zweckmässigen
Räumen und bedanken uns bei allen,
die zum Gelingen beigetragen haben:
dem Hausdienst, den Handwerkern, den
Architekten und Planern, der Schulleitung,
dem Land und natürlich auch allen, die
beim Umzug mitgeholfen haben!
Hannes Albertin
für die Fachschaften Gestalten und Musik
(Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Schulintern
Die Herausforderungen werden
nicht kleiner
Der Präsident des GLV, Holger Marxer,
referiert. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
«Eheu fugax, collegae, collegae,
Das dringlichste Anliegen, dem sich der
labitur annus.» (Ach, wie im Fluge,
Vorstand im vergangenen Jahr gewidmet hat,
Kollegen, entflieht das Jahr) und
ist die inakzeptable Lohndifferenz zwischen
so will ich weniger mit Horaz die
den jüngeren und älteren Kolleginnen und
Vergänglichkeit der Zeit beklagen,
Kollegen. Dieses Problem ist das augen-
als vielmehr der Pflicht eines
fälligste unter leider zunehmenden, die der
Präsidenten genügen, einen kurzen
Attraktivität v.a. des gymnasialen Lehrberufes
Blick zurück auf das vergangene
schaden. Der GLV hat in diesem Zusammen-
Jahr zu werfen.
hang verschiedene Vorstösse unternommen
und dabei auf diese Missstände hingewiesen.
Dieses arbeitsintensives Jahr wäre, zumal
Es darf nicht hingenommen werden, dass
für eine kleine Gruppe Freiwilliger wie den
der Staat auf dem Rücken jüngerer Kolleg-
GLV-Vorstand, ohne die Unterstützung
innen und Kollegen ungerechte Sparmass-
vieler Personen nicht zu bewältigen gewesen.
nahmen durchdrückt! Hier steht, auch
Namentlich erwähnen und danken möchte
angesichts der gegenwärtig schwierigen
ich meinen Vorstandskolleginnen und
Finanzlage, nichts weniger auf dem Spiel
-kollegen Karin Strassegger, Isabel Frick,
als der Ruf des Staates als verlässlicher
Karl Hilti (Kassier) und Gregor Vogt, den
Sozialpartner!
Prorektoren Christian Marti und Roland
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Hilti, vor allem aber Rektor Eugen Nägele,
Einmal mehr erfreulich und von grossem
dem Sekretariat (Sonja Strauss, Nicole
Nutzen war auch vergangenes Jahr die
Konrad, Laetitia Seiler und Schulverwalter
ausserordentlich gute Zusammenarbeit mit
Manfred Kieber) und Schulamtsvertreter
den Kolleginnen und Kollegen des Vereins
Daniel Miescher.
Schweizerischer Gymnasiallehrerinnen und
Gymnasiallehrer (VSG). Der GLV war an
Merkmalen lernwirksamen Unterrichts,
mehreren Anlässen vertreten und konnte
beantwortete die Frage «Wozu Unterrichts-
wertvolle Anregungen mit nach Hause
diagnostik?» und sprach über EMU, ein
nehmen, aber solche auch immer wieder
Werkzeug für den Abgleich von Perspek-
geben. Natürlich ist die regelmässige
tiven. Dabei stellte er drei Perspektiven
Anwesenheit an den Treffen der Schweizer
in den Mittelpunkt seiner interessanten
Kolleginnen und Kollegen zeitaufwändig,
Ausführungen: 1. die empirische Orientie-
aber eben auch ein grosser Gewinn. Die
rung, 2. die Lehrperson als Regisseur und
Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und
3. die Qualität, d. h. die Prinzipien effektiven
Kollegen aus der Schweiz ist dabei geprägt
Lehrens und Lernens.
von Freundlichkeit und Kollegialität. Von den
vielfältigen Themata erwähne ich hier neben
Auf der Ebene der Vereinsvorstände wurde
der kritischen Auseinandersetzung mit der
in sehr kollegialer Atmosphäre eine
Studie von Prof. Eberle zum Thema «Basale
Intensivierung der grenzüberschreitenden
Kompetenzen» nur ein gemeinsam erarbei-
Zusammenarbeit vereinbart in der Absicht,
tetes Thesenpapier samt Argumentarium.
das Bodenseetreffen auch wieder einmal
Die zehn darin enthaltenen Forderungen
in Liechtenstein stattfinden zu lassen, ein
betreffen die Frage des Vollpensums einer
sicher ehrgeiziges, aber lohnenswertes Ziel!
Lehrperson, die maximale Schülerzahl, das
Sabbatical ebenso wie die unbefriedigende
Ein wichtiger Aspekt ist unsere schulinterne
Lohnsituation oder den automatischen
Bemühung, die Profile kognitiv vergleich-
Stufenanstieg.
barer zu machen. Das Projekt, das unter
dem Titel ARGOS (Arbeitsgruppe für die
Nicht nur in der Schweiz aber, sondern
gymnasiale Oberstufe) firmiert, ist geeignet,
auch in unseren deutschsprechenden Nach-
die Gemüter zu erhitzen. Aus Sicht des
bar ländern liegen die Probleme ähnlich.
Vorstandes, der schon früh auf mögliche
Davon konnte sich der Vorstand anlässlich
Probleme und Sorgen hingewiesen hat,
der Bodenseetagung, die Ende September
ist es wichtig, die Basis an der Entscheidung
2015 in Oberstaufen stattfand, überzeugen.
zu beteiligen, damit allfällige Veränderungen
Auf Initiative und Einladung des Präsidenten
von einem breiten Konsens getragen
des Bayrischen Philologenverbandes, Max
werden.
Schmidt, tauschten wir uns an drei intensiven Tagen des Wochenendes vom 18. bis
Die Herausforderungen sind, wie man leicht
20. September 2015 mit unseren Kolleginnen
sehen kann, nicht kleiner geworden; trotz
und Kollegen aus Bayern, Baden-Württem-
seiner beschränkten Möglichkeiten wird der
berg, Österreich und der Schweiz über die
GLV-Vorstand aber weiter darum bemüht
dringlichsten Anliegen aus. Das Motto der
sein, begründete Interessen seiner Mitglieder
lohnenswerten Veranstaltung war: guter
einzubringen und einen wesentlichen Beitrag
Unterricht. Unter anderem referierte der
zur Arbeitszufriedenheit der Kolleginnen und
renommierte Bildungsforscher Prof. Helmke
Kollegen zu leisten.
zur Frage, was – unter anderem nach John
Hatties Studie «Visible Learning» – guten
Für den GLV
Unterricht ausmacht. Er widmete sich den
Holger Marxer
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Nicht ohne mein Handy
Der Medienumgang von Jugendlichen lässt
sich grob wie folgt einordnen: Zunächst sind
da die Vernetzten, die permanent online
sind (28 %), die Konformen, die sich angepasst und informiert geben (12 %, fast nur
Mädchen), die Gamer (12 %, fast nur Jungs),
die Konsumjunkies, die dauernd online sind
(16 %, vorwiegend Jungs), die Vielseitigen,
die Medien zweckorientiert einsetzen (5 %),
sowie die Off-Gruppe, die häufig sehr
sportlich ist (23 %). Wie erwähnt sieht
Matthias Fuchs durchaus die Risiken, etwa
im Zusammenhang mit Pornographie,
Cybermobbing, Chatten mit Unbekannten,
doch «Risiken führen glücklicherweise nicht
zwingend zu negativen Erfahrungen».
Matthias Fuchs spricht zur Medienkompetenz von Jugendlichen. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Der Vortrag von Matthias Fuchs zeigte,
dass es mit der Medienkompetenz Jugend-
Am 26. November 2015 referierte
Gleich am Anfang bekannte Herr Fuchs, dass
licher wohl nicht viel anders ist als mit der
der Pädagoge Matthias Fuchs auf
sich auch seine Familie den neuen Medien
Erziehung allgemein: Eltern können und
Einladung der Elternvereinigung in
nicht entziehen kann: Die gute Mathema-
sollen ihre Kinder nicht vor allen Gefahren
der Aula über den Umgang Jugend-
tiknote eines seiner Söhne war am Morgen
und Risiken schützen und damit bevor-
licher mit Handy und Computer.
sofort via WhatsApp Gesprächsthema für
munden; es gilt, das richtige Mittelmass zu
Der Vortrag hob sich wohltuend
die ganze Familie…
finden – und dies gelingt eher, je besser
von anderen Beiträgen zu diesem
die Kommunikation zwischen Eltern und
Thema ab: Der Referent wollte die
Gemäss Herrn Fuchs war mit neuen Medien
Gefahren dieser neuen Medien
schon immer die Angst verbunden, dass
zwar nicht verharmlosen, relati-
Jugendliche damit nicht umgehen könnten;
Und die Rolle der Schule? Auch hier gibt es
vierte diese aber doch beträchtlich.
beim Aufkommen des Radios ebenso wie
kein Erfolgsrezept. Auf eine Frage aus dem
«Weg vom Mahnfinger, hin zu
beim Fernsehen. Heute wie damals ist es
Publikum zur Sinnhaftigkeit des Handyver-
Selbstverantwortung», wie eine
wichtig, dass Jugendliche die Kompetenz
bots im Gymnasium antwortete Herr Fuchs,
Besucherin des Vortrages bemerkte.
erlangen, selbstverantwortlich mit neuen
er sei jedenfalls nicht gegen ein solches
Medien umzugehen. Dabei ist zentral, dass
Verbot. Beim anschliessenden Apero blieb
sich die Eltern mit dem Medienverhalten
somit noch genügend Diskussionsstoff…
Kindern ist.
der Kinder auseinandersetzen. Dazu gehört,
dass Grenzen der Mediennutzung im
Hilmar Hoch
Dialog zwischen Eltern und Kindern aus-
Vorstandsmitglied der Elternvereinigung
gehandelt werden. Gar nichts hält der
Liechtensteinisches Gymnasium
Referent dagegen von Apps, mit welchen
immer kontrolliert werden kann, wo sich
der andere befindet: Eltern sollen nicht
zum «Big Brother» werden.
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Aufgegriffen
Neue Handyregeln – pro und kontra
Der neuen Handyregelung auch
Handys sollen in den Oberstufen
etwas Positives abgewinnen
wieder klingeln
Seit Beginn dieses Schuljahres gilt eine
Wie allen bekannt ist, gibt es seit diesem
neue Handyregelung, die das Benutzen des
Schuljahr eine neue Handyregelung und das
Handys in den Pausen verbietet. Diese neue
Nutzen von Handys ist auch in den Pausen
Regelung bringt eine Reihe positiver Ver-
untersagt, was zuvor nicht der Fall war.
änderungen mit sich. Bei einigen Schülerin-
Wegen ansteigenden Konsums, vor allem
nen und Schülern stiess die Regelung auf
in den Unterstufen, entschied man sich, die
Unverständnis. Oft wurden nur die negativen
neue Regelung einzuführen.
Punkte diskutiert und mögliche Vorteile
übersehen.
Bei vielen Oberstufenschülerinnen und
-schülern stösst das auf Proteste. Wenn man
Da das Handy nun nicht mehr nur während
sozusagen freiwillig in die Schule geht, sollte
des Unterrichts in der Schultasche verstaut
man nicht in der Handynutzung einge-
werden muss, sondern auch in den Pausen,
schränkt sein, so die Meinung vieler. Ausser-
bleibt den Schülerinnen und Schülern mehr
dem, was ist in unserem Alter schon ein
Zeit, sich mit ihren Klassenkameraden aus-
Verbot? Wir sind in einem Alter, in dem es
zutauschen. Man ist nicht mehr abgelenkt
mehr als reizvoll ist, Regeln, die von anderen
durch das Schreiben von WhatsApp-Nach-
aufgestellt werden, zu umgehen und zu
richten zwischen den Lektionen und kann
brechen. Diese neue Regelung führt also
sich besser auf die Schule konzentrieren.
nur zu Diskussionen, welche durch eine
Weil man nun den ganzen Vormittag kein
Änderung leicht zu umgehen wären. Zum
Handy benutzen darf, besteht eine geringere
Beispiel wurde schon von vielen vorgeschla-
Gefahr, dass eines im Unterricht klingelt und
gen, dass die Oberstufenschülerinnen und
dann vom Lehrer für 24 Stunden eingezogen
-schüler von der Regel ausgenommen
wird. Es gibt auch Schülerinnen und Schüler,
werden sollen. Denn für einige ist es zudem
die kein Handy besitzen. Durch die neue
ein Eingriff in die Privatsphäre, wenn das
Regelung sind diese nicht mehr im Nachteil.
Handy 24 Stunden eingezogen ist, denn in
Schliesslich braucht man das Handy in der
diesen 24 Stunden ist auch Freizeit mitinbe-
Schule gar nicht, da man genug mit dem
griffen und aus dieser ist das Handy bei
Laufen vom einen Klassenzimmer zum
den meisten nicht mehr wegzudenken.
anderen und dem Holen der Schulsachen
beim Spind zu tun hat.
Nach der Meinung vieler, wäre eine weitere
Regeländerung zugunsten der Oberstufen-
Sophie Sele, 5LSb
klassen somit sinnvoll.
Eva Wenaweser, 5LSb
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Rückblick
Beschäftigung mit der Antike
lohnt sich !
Am Mittwoch, den 9. Dezember
2015, hielt Prof. Dr. Gernot Michael
Müller, Professor für Latinistik
an der Katholischen Universität
Eichstätt-Ingolstadt, einen Vortrag
zum Thema «Selbstsorge als
Persönlichkeitsbildung. Über ein
antikes Weisheitskonzept und
seine aktuelle Konjunktur».
Antike aktualisieren (Fotos: LG-Bildarchiv Holger Marxer)
Prof. Dr. Gernot Michael Müller schlug
keitswirksam von Richard David Precht
den Bogen von der Antike zur Gegenwart,
vertreten wird. In textnaher Orientierung
wo er eine gegenwärtige Konjunktur der
an einigen Episteln des Horaz zeigte er die
Philosophie konstatierte, und dies bis hinein
Aktualität der Antike und eines Denkens
in eine breitere Öffentlichkeit. Dabei stünden
auf, das sich weniger der Theorie als vielmehr
Fragen nach den Bedingungen guten Lebens
der praktischen Bewältigung des Alltags
sowie nach den Strategien, dieses zu er-
mit seinen vielfältigen grossen und kleinen
reichen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Sorgen verpflichtet sieht.
Mit dieser Interessenlage knüpfe die heutige
Debatte an eines der zentralen Themen-
Der Vortrag schloss mit einem Vergleich
felder der antiken Philosophie an und
zwischen Antike und Gegenwart, der
formuliere dieses im Lichte gegenwärtiger
interessante Hinweise auf mögliche Gründe
Bedürfnislagen neu. Der Vortrag versuchte
der ähnlichen Problem- und somit Bedürf-
diesen Zusammenhang zu erhellen und
nislagen von Antike und Gegenwart enthielt.
ausgehend davon den Gründen nachzu-
Klar wurde: Die Beschäftigung mit der Antike
gehen, weshalb der Philosophie gerade in
lohnt sich!
der heutigen Zeit erneut Antworten auf
die Frage nach dem guten Leben zugetraut
Das hatten Schülerinnen und Schüler der
werden.
6Sa zuvor auch schon erfahren, als Prof.
Dr. Müller bei ihnen in der Klasse ein kleines
Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand
Privatseminar hielt.
dabei der Dichter Horaz, den er in die
Tradition einer Ratgeberliteratur und
populärwissenschaftlichen Philosophie
einordnete, wie sie etwa zur Zeit öffentlich-
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Holger Marxer
Ein relativ langer Weg
«Die Sonne bracht‘ es an den Tag» –
diesen Titel trug Fritz Epples Vortrag am 25. November 2015 zum
Internationalen Jahr des Lichts.
Auf anschauliche Weise erklärte
der Mathematik- und Physiklehrer
die Überlegungen hinter der Relativitätstheorie. Genau vor 100 Jahren
– am 25. November 1915 – hatte
Einstein die Grundlagen der Relativitätstheorie in der Preussischen
Akademie der Wissenschaften
präsentiert. Wie genau es dazu kam
und welche Hindernisse im Weg
waren, stand im Fokus des Vortrags.
Einstein selbst stammte aus der Stadt Ulm,
Quod erat demonstrandum. (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
bekannt sind vor allem seine jüdischen
Wurzeln. Er beendete das Gymnasium im
diese Phänomene wesensgleich. Was daraus
der Schock: Einstein bemerkte, dass seine
Schnelldurchlauf, maturierte schliesslich
folgte, widerspricht unserer Vorstellung:
Gleichungen falsch sein mussten. Er arbeitete
1896 – als Klassenbester. Ein Blick auf sein
Licht wird durch das Schwerefeld der Erde
fieberhaft an dem Problem. Als schliesslich
Zeugnis verrät: Der junge Albert erzielte
abgelenkt. Fritz Epple hält vor dem Publikum
das letzte Puzzlestück gefunden wurde,
in allen naturwissenschaftlichen Fächern
eine Laterne hoch und erklärt das Gedan-
passte alles zusammen. Am 25. November
die Bestnote. Es folgten das Studium und
kenexperiment mit einem Wissenschaftler
veröffentlichte Einstein seine korrekten
die Arbeit im Berner Patentamt. Dann kam
in einer Box, der nach dem Aufwachen
Gleichungen. Fritz Epple präsentiert dem
das «Annus Mirabilis» der Physik. Damit
nicht zwischen Beschleunigung und Schwer-
Publikum eine solche Gleichung – Unver-
meint man das Jahr 1905, jenes Jahr, in dem
kraft unterscheiden kann.
ständnis, Verwirrung, aber auch Erstaunen
erfüllen das Foyer.
Einstein eine herausragende Theorie nach
der anderen veröffentlichte. Die Verbindung
Es galt nach wie vor, die neue These zu
zum Licht bestand in der Überlegung, wie
beweisen. Einstein entdeckte, dass die
Nach dem Fund der Gleichungen durch
sich die Lichtwellen denn ausbreiten. Eine
«Riemann’sche Geometrie» hilfreich sein
Einstein wurden mehrere Expeditionen
Antwort wollte nie recht gelingen, doch
könnte, jedoch erwies sich das als mathe-
gestartet, und tatsächlich, die Ablenkung
Einstein begann damit, die richtigen Fragen
matisch sehr mühsam, selbst für jemanden
des Lichts durch die Gravitation – und
zu stellen: Wie misst man eigentlich Länge,
wie ihn. Das Genie benötigte Hilfe. Die
damit Einsteins Theorie – konnte bewiesen
wie Zeit? Das Ergebnis bestand im oft zitier-
kam in Form seines Freundes, des Mathe-
werden. Quod erat demonstrandum.
ten Satz, Bewegung ändere die Messung und
matikers Marcel Grossmann. Mit der Zeit
Die Möglichkeit zur Diskussion mit Fritz
bewegte Uhren tickten folglich langsamer.
wurde klar, dass man das Ziel durch die
Epple wurde rege genutzt und sie rundete
«Im Alltag ist der Unterschied aber un-
sogenannten Feldgleichungen erreichen
einen sehr informativen Vortrag ab.
messbar klein», beruhigt Epple das Publikum.
könnte. «Die Sache spitzte sich wie in
einem klassischen Drama zu», fährt Epple
Die bedeutende Erkenntnis kam erst bei
fort. Einstein wurde im Januar 1915 nach
der Arbeit. Während einer Beschleunigung
Göttingen eingeladen, um zusammen mit
spüre man keine Schwerkraft, deshalb seien
David Hilbert weiterzuarbeiten. Dann folgte
Hasan Akay, 7Wa
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Rückblick
Ich bin dabei –
Schulsportmeisterschaften 2014 /2015
Unter dem Motto «Ich bin dabei»
haben auch dieses Schuljahr viele
Mannschaften an den traditionellen
Turnieren teilgenommen. Herzlichen Glückwunsch an alle Mannschaften und ein grosses Lob für den
tollen Einsatz.
So sehen Sieger aus… (Foto: LG-Bildarchiv Christian Fischer)
Basketballturnier 1. Stufe
6. Sunshine (LG Vaduz, 1D)
Am Samstag, den 5. Dezember 2015, fand
7. Valmira (RS Eschen)
das Basketballturnier im SZM I statt. Fast
8. Power Unicorns (RS Triesen, 1AB)
alle Mädchen der 1. Stufe des LG nahmen
an diesem Turnier teil. Mit 6 von 8 Teams
Rangliste Knaben
konnte ein Sieg nur an unsere Schule gehen.
1. OS Vaduz, 1AB
Es wurde hart und knapp um den Sieg
2. LG Vaduz, 1CD
gekämpft. Schlussendlich konnte sich das
3. RS Vaduz, 1AB
Team «Schetrine» vor den «Coolen» –
4. LG Vaduz, 1AB
beide Teams aus der 1A – einreihen. Bei
5. RS Triesen, 1AB
den Knaben setzte sich im Finalspiel die
Klasse 1AB der Oberschule Vaduz gegen
Unihockeyturnier 2. Stufe
das Team 1CD vom LG Vaduz durch.
Beim gleichzeitig ausgetragenen Unihockey-
Von 5 Teams waren 2 LG-Teams dabei.
turnier im SZM II war unsere Schule ebenso
gut vertreten. Mit 4 Mädchen- und 3 Buben-
12
Rangliste Mädchen
mannschaften stellte das LG die Hälfte
Vorankündigung:
1. Schetrine (LG Vaduz, 1A)
der Mannschaften. Diese Teams haben sich
SHOWTIME
2. Die Coolen (LG Vaduz, 1A)
gut geschlagen und konnten in der Kategorie
startet am 19. März 2016
3. Camilla (LG Vaduz, 1B)
Mädchen mit dem Team «Just do it» den
um 13.30 Uhr im SZM II
4. Lealaa Girls (LG Vaduz, 1CD)
2. Rang erkämpfen. Der 3. Platz ging an das
5. Unicorns (LG Vaduz, 1C)
Team «The Pink Pigs», ebenfalls vom LG.
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Informieren statt Ängste schüren
Bei den Jungs konnte die Mannschaft der
2CD mit dem Sieg sogar den Wanderpokal
entgegennehmen.
Rangliste Mädchen
1. Team Oberland (RST)
2. Just do it! (LG Vaduz)
3. The Pink Pigs (LG Vaduz)
4. Flavia (RSE)
5. Hurricane (LG Vaduz)
6. RSV
7. Noemi (LG Vaduz)
8. Mädchen (OSE)
Thomas Schmidinger bei der anschliessenden Diskussion (Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Rangliste Knaben
1. LG 2CD (LG Vaduz)
Am 25. Januar 2016 hielt
einen Bezug zum Holocaust-Gedenk-
2. LG2 AB Oehri (LG Vaduz)
der Politikwissenschaftler
tag am 27. Januar her. Vor dem Hinter-
3. OSV 2AB
Dr. Thomas Schmidinger
grund seiner Beratungserfahrungen
4. Team Fabio (OSE)
vor den Oberstufenklassen
mit Angehörigen von jugendlichen
5. RSE
zwei spannende und lehr-
Jihadisten konnte er auch nachvoll-
6. LG 2AB Sanzo (LG Vaduz)
reiche Vorträge zum Thema
ziehbar machen, warum und wie
7. RSV 2
«Syrienkrieg, Flüchtlinge
europäische Jugendliche in diesen
und Jihadismus».
Radikalisierungsprozess hineinrutschen.
Auch die Flüchtlingsproblematik
Volleyballturnier 3./4. Stufe
Am Mittwoch, den 9. Dezember 2015,
Die Fachschaft «Religion und Kultur»
wurde thematisiert mit der Grund-
wurde das Volleyballturnier in Eschen aus-
hatte den international anerkannten
botschaft: Wenn Europa die Flücht-
getragen. Insgesamt nahmen 15 Teams teil.
Experten eingeladen, um unter
linge abweist, spielt sie dem so
Das LG war mit 3 Mädchenteams vertreten,
dem Motto «Informieren statt Ängste
genannten Islamischen Staat in die
die sich tapfer schlugen und viel Spieler-
schüren» eine Antwort zu geben
Hände. Ein offenes und demo-
fahrung sammeln konnten. In dem Feld
auf die Unsicherheit und Ratlosigkeit,
kratisches Europa ist die beste
von 9 Mädchenteams mussten sie sich mit
die im Zuge der Anschläge in Paris
Bekämpfung der Wirkung und Ziele
den hinteren Rängen begnügen. Nach dem
auch unter den Schülerinnen und
dieser Terrororganisation.
Motto «Ich bin dabei» konnten alle Teil-
Schülern wahrgenommen werden
nehmerinnen und Teilnehmer ein T-Shirt
konnten. Dr. Thomas Schmidinger
Unmittelbar anschliessend fuhr
mit nach Hause nehmen.
versuchte einerseits, die äusserst
Thomas Schmidinger nach Brüssel,
komplexe Materie der Entwicklung
wo er als Experte mit dem Euro-
des so genannten Islamischen Staates
päischen Parlament zusammen-
zu veranschaulichen, und anderer-
arbeitet. Wir wünschen ihm in seiner
seits zu erläutern, was das Wesen
Arbeit viel Erfolg.
Das Sportteam
des Jihadismus im Unterschied zum
Islam ist. Er verdeutlichte die Gemein-
Peter Mennel
samkeiten zwischen Jihadismus und
Rechtsextremismus und stellte damit
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Rückblick
Leichen im Keller –
ein mörderisch gutes Stück
Die Premiere des Stückes «Arsen
und Spitzenhäubchen» am
15. Januar 2016 in der Aula des LG
gelang der Theatergruppe Sisyphus
mit grossem Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler wuchsen bei dieser
Vorstellung über sich hinaus. Die
Aufgabe, sowohl Humor als auch
Spannung in die Vorstellung zu
bringen, meisterte die Gruppe mit
Bravur.
In den vierziger Jahren schrieb Joseph
Zusammen mit seinem Bruder Teddy (Daniel
Kesselring das Theaterstück «Arsen und
Lochner), der sich für den Präsident der
Spitzenhäubchen». Es etablierte sich schnell
Vereinigten Staaten hält, lebt Mortimer
als klassische Kriminalkomödie am Broadway.
bei seinen Tanten in einem alten Haus
Klaus Koppe inszenierte mit seiner Theater-
neben Kirche und Friedhof in Brooklyn.
gruppe «Sisyphus» mit grossem Erfolg
Mortimer ist von der guten Art seiner
den schwarzen Humor des Stückes. Es ist
Tanten überzeugt, bis er eines Tages auf
vollgepackt mit überraschenden Wendungen
ein Geheimnis stösst. Überraschend
und lässt den Zuschauer mitlachen und
taucht seine verschollene Schwester Jenny
mitfiebern. Bis zum Schluss bleibt das
(Vivienne Kaiser) wieder auf und quartiert
Publikum gespannt, wie sich die Charaktere
sich in Begleitung des Schönheitschirurgen
aus den verzwickten Situationen heraus
Dr. Einstein (Jan Hoch) ungebeten ins Haus
manövrieren.
ihrer Tanten ein. Streit im sonst so friedlichen Haus der Brewsters entfacht sich.
Die beiden liebenswerten alten Damen
Plötzlich wird klar, dass da – ganz wort-
Martha (Meret Majendie) und Abby
wörtlich! – so manche Leichen im Keller
Brewster (Valentina Vogt) sind der Inbegriff
liegen. Mortimer hat alle Hände voll zu tun,
der Selbstlosigkeit. Sie freuen sich über
um die mörderischen Aktivitäten seiner
jeglichen Besuch, besonders aber über den
Tanten zu vertuschen.
des Pastors Harper (Samuel Schurte). Seine
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Tochter Elaine (Julia Pfleger) und Mortimer
Philipp Hänsel, Veronika Wohlwend, Jeldrik
(Rudolf Lanter), der Neffe der alten Damen,
Schottke und Julius Ellmann brillierten als
«verstehen» sich nämlich blendend.
Polizisten und Wellington Roeckle bewies
mit seinem Gastauftritt seine Verbundenheit
weilen, dass man sich in einem Schultheater
Mörderisch gute Schauspielerinnen
mit der Theatergruppe. Als Chor der Heils-
der Aula des LG befand, sondern wähnte
und Schauspieler
armee (Viktoria Feger, Nicola Schurti, Kenan
sich am Broadway.
(Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Patkovic, Bahia Wohlwend und Katharina
Kindle) betraten «Nachwuchsschauspieler»
Für Valentina Vogt, Vivienne Kaiser und
die Bühne des LG. Hinter den Kulissen
Rudolf Lanter war die Premiere von «Arsen
leisteten Andrea Müller und Valentin Hasler
und Spitzenhäubchen» leider die letzte.
(Licht), Lukas Schwendinger (Bühne), Anna
Sie wurden mit einem grossen, herzlichen
Hilti (Plakat) und Claudia Rohlfing (Maske)
Applaus verabschiedet und machen nun
ihren Beitrag.
Platz für neue schauspielerische Talente.
Sie hinterlassen uns nicht nur freudige
Nach den letztjährigen Stücken «…und
Theater-Erinnerungen, sondern auch
die Leiche hört mit» und «Selbstmord im
Spannung für die kommenden Vorstellungen
Frühling verboten» bot «Sisyphus» als
und deren Umsetzungen ohne sie. Wir
Ensembleleistung eine Sternstunde. Man
sind neugierig, wie Klaus Koppe und seine
merkte schnell, dass die Theatergruppe ein
Theatergruppe diese Herausforderung im
eingespieltes Team bildet. Die Erfahrungen
nächsten Jahr meistern werden.
der letzten Jahre und die zahlreichen und
intensiven Proben sind wohl eine Erklärung
Olivia Büchel, 6Mb
für die ausserordentliche Leistung der
Gruppe. Hinzu kommt die grosse Portion
Talent, welche jedes Mitglied der Theatergruppe mit sich bringt. Man vergass bisLGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Aus den Klassenzimmern
Briefe an das Christkind ? –
fächerübergreifend und aktuell
In der Auseinandersetzung mit
Lieber Jesus!
den Symbolen der Weihnachtsge-
Wir haben erfahren, dass diese Geschichte
schichten aus dem Lukas- und dem
mit Betlehem und dem Stall und so weiter
Matthäusevangelium entdeckten
wahrscheinlich nicht so geschehen ist, aber
die Schülerinnen und Schüler der
ich verstehe den symbolischen Hintergrund.
1B, dass es schon richtig ist, Jesus
Florian
als einen Weltenherrscher anzusehen. Im Folgenden sind Auszüge
Damit hast du den Königen gezeigt, dass
aus Aufsätzen, die die Schülerinnen
auch sie normale Menschen sind, weil sie
und Schüler im Unterricht verfasst
nicht anders sind als die anderen Leute.
haben, in Form einer Textcollage
Sie haben kein blaues Blut, denn sie haben
zu lesen.
sich selbst zu Königen gemacht, sie sind
auch nicht vom Himmel gefallen, sondern
sie sind genau wie jeder andere zur Welt
gekommen. Mara
Die Klasse 1B ging in den Fächern Geschichte und Religion &
Man sagt, dass du der Sohn Gottes bist.
Kultur anlässlich der Lernziele zur Staatskunde und mithilfe der
Als das ein König namens Herodes erfuhr,
Weihnachtsgeschichte folgenden Fragen nach:
liess er alle Neugeborenen umbringen,
weil er Angst hatte, dass du ihn vom Thron
Wie kann man die Symbole der Weihnachts-
stossen würdest. Dich erwischte er aber
evangelien interpretieren?
nicht. Du bist gross geworden und hast oft
mit den Armen ein Abendmahl gegessen.
Was sind die Pflichten eines Herrschers, ob er nun
Dich bewunderten die Armen, aber du
König ist oder ein Präsident?
hast gesagt: «Ich bin ein normaler Mensch,
so wie ihr». David
Was sind die wichtigsten Ziele der Gesetzgebung?
Du konntest keinem Menschen etwas antun,
Welche Mittel darf die Politik einsetzen, um ihre Ziele
nicht einmal deinen Feinden. Du hast dich
zu erreichen?
mehr um dein Volk gekümmert als um dich
selbst, während anderen «scheissegal» war,
Welche Rechte und Pflichten haben wir «normalen»
wie es ihrem Volk ging. Wenn die Reichen
Menschen?
und «Sauberen» gekommen sind und gefragt
haben: «Wieso isst du nur mit den Unrei-
Was bedeutet uns der Begriff «Allgemeinwohl» und für
nen?», dann hast du geantwortet: «Weil alle
wen soll dieses Allgemeinwohl gelten?
gleich behandelt werden sollten, auch die
‹Unreinen›». Noah S.
Wer soll die Macht haben, uns zu unseren Pflichten
zu zwingen?
Ich glaube, dir war es wichtig, uns zu sagen,
dass alle Menschen gleich sind und dass
Was ist eine Pflicht, was eine «gute» Pflicht?
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
der Kaiser nicht besser ist als das Volk. Chiara
Deshalb sehen die Könige in dir eine Gefahr,
dafür sehr, das ist einem ja fast schon
Wir sollten in deinem Namen Leute
weil sie Angst vor Machtverlust haben oder
peinlich, was wir Menschen alles tun. Isabel
aufnehmen, auch wenn sie kein Geld haben.
dass sich das Volk gegen sie erhebt. Sie
Wir sollten miteinander teilen. Man sollte
würden alles verlieren, deshalb wollen sie
Du hast mit Ehrlichkeit, Worten und Gesten
nicht gleich streiten, nur weil der andere
dich so schnell wie möglich umbringen.
gekämpft und keine Gewalt angewendet.
etwas Blödes getan hat, sondern man sollte
Die Menschen gehen «über Leichen»,
Daria
darüber reden. Serena
Du hast dich umbringen lassen, weil du
Du hast dich kreuzigen lassen. Ich hätte nicht
probiert und dann auch geschafft hast,
den Mut dazu gehabt. Du brachtest mit
Dein Königreich unterscheidet sich von
die Menschen zu überzeugen, dass Gott der
deinem Selbstbewusstsein Klarheit. David
einem «normalen» Königreich, weil es in
Herrscher ist. Eliah
um sich Macht und Reichtum zu erschaffen
oder zu behalten. Eric
deinem keine «richtige» Herrschaft gibt
Ich finde, dass sich dein Tod gelohnt hat,
und du als Herrscher alle willkommen
Das fordert die Menschen auf, es dir gleich
denn auch die Menschen, die nur Weih-
heisst. Super finde ich auch, wie du mit den
zu tun. Ich meine damit, dass jeder Mensch
nachten feiern, um Geschenke zu bekom-
Menschen umgehst. Ich weiss nicht genau,
auch nett zu allen anderen Menschen sein
men, wissen, was du alles getan hast. Du hast
welche Fähigkeiten du hast, aber ich glaube,
kann und auch jeder Frieden verkünden
sehr stark für den Frieden und vor allem
eine davon ist sicher das Durchsetzungs-
kann. Vielleicht haben einige schon einmal
für die Gleichberechtigung gekämpft.
vermögen. Tamea
etwas von der Französischen Revolution
Mit Aussenseitern hast du gegessen und
oder von der Russischen Revolution ge-
getrunken, um uns zu zeigen, dass Könige
Du würdest Regeln erlassen, die zum
hört. Manche Menschen haben von ihren
wie Herodes nicht mehr Wert sind als
Beispiel heissen würden, dass jeder gleich-
Taten den Mut zurückbekommen, um sich
andere Menschen. Du musst eine starke
berechtigt ist und jeder mitreden darf,
«doofen» Gesetzen zu stellen. Florian
Person gewesen sein. Noah L.
Glauben und ein gutes Herz haben, dass
Jetzt im Moment bräuchten wir dich noch-
Schülerinnen und Schüler der Klasse 1B
jeder Respekt hat. Sarah
mal auf der Welt. So viele Flüchtlinge, Krieg
mit Angelika Rusch
dass wir fair sind und dass wir einen starken
und andere schlimme Sachen. Sag doch mal
Deine Botschaft lautet: «Die Menschen,
Gott – eigentlich bist du ja Gott – er soll
die denken, sie sind besser als alle anderen,
dich auf die Erde schicken und dann kannst
sollten sich ändern, denn die Menschen
du allen zeigen, was Friede ist. Doch du bist
sind alle gleich. Was du anderen tust, tust
leider schon gestorben, ich hätte gerne
du auch mir.» Eliah
erlebt, wie du Wunder machst. Aber können
nicht auch Menschen Wunder machen?
Du bist zwar normal auf die Welt gekom-
Isabel
men und hast auch normal gelebt. Aber
welcher «Normale» stirbt für andere?
Aber ich glaube, die meisten Menschen
Wieso machst du das alles? Du machst es
sind nicht vorbereitet auf so eine Ver-
aus Liebe zu uns, du zeigst uns, dass wir
änderung der Menschheit. Florian
auch helfen, vergeben und einfach nett sein
sollen. Aber nicht einmal du kannst die
Dummheit und Unwissenheit der Menschen
austreiben. Jedes Lebewesen ausser dem
Menschen achtet auf seine Umwelt und
seine Mitlebewesen. Ich entschuldige mich
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Aus den Klassenzimmern
Der Kunst auf der Spur
Seit 1895 öffnet alle zwei Jahre
Ausgangspunkt für den Besuch war die
Besuch des Liechtensteiner Beitrags
in Venedig die Biennale ihre Tore,
Auseinandersetzung im Unterricht mit
Der erste Ort, den wir in Venedig auf-
heuer zum ersten Mal mit einer
Ausdrucksformen zeitgenössischer Kunst.
suchten, war das Schweizer Konsulat, in
Künstlerdelegation aus Liechten-
Die Jugendlichen erarbeiteten im Rahmen
welchem sich der liechtensteinische Verein
stein. Die Klasse 7Ma besuchte
der Projektwoche selbst eine Performance
SCHICHTWECHSEL niedergelassen hatte.
dieses grosse Kunstereignis
in den Räumen des Kunstmuseums, deren
(…) Wir wurden sehr herzlich von den
während eineinhalb Tagen, Ende
Inhalte aus der Beschäftigung mit der
Liechtensteinern begrüsst und durften uns
Oktober 2015.
Ausstellung Ferdinand Nigg entstanden
rund um einen grossen Tisch zum Frühstück
sind – ein nicht ganz alltägliches Setting mit
versammeln. Nach der Stärkung mit gutem
nicht ganz alltäglichem Resultat. Die Reise
Kaffee und frischem italienischen Gebäck
nach Venedig bildete den Abschluss zu
stellte uns ein Mitglied des Vorstands die
diesem Themenkomplex.
Künstlerinnen und die Kuratoren vor. Neben
Künstlerinnen aus Liechtenstein präsentier-
Die folgenden Notizen stammen aus der
ten zwei Frauen aus Montenegro und zwei
Nachlese zur Reise und geben, wenn auch
Personen aus Island ihre Kunstwerke an
nicht einen vollständigen, so doch einen
diesem Ort. (…) Die Ausstellung war sehr
kleinen Einblick in die Erfahrungen der
abwechslungsreich und eindrucksvoll, sie
Jugendlichen.
hinterliess einen wirklich guten Eindruck, den
man nicht so schnell wieder vergessen wird.
Hannes Albertin
Melanie
Das Werk einer Isländerin beeindruckte
Die Performance im Kunstmuseum
mich besonders, es war ein sehr spezielles
Liechtenstein
und zeigte von ihr gezeichnete, zu einem
Die Performance der Klasse stellte eine
animierten Film umgewandelte Darstellun-
körperliche und geistige Herausforderung
gen, die mit einer isländischen Frauenstimme
dar, (…) so wurde während dieser inten-
und einer englischen Männerstimme unter-
siven vier Tagen unser Blick geweitet und
legt waren. Nicolina
in diesem Sinne eine umfangreichere
Auseinandersetzung mit Kunstwerken
Besuch in der Stadt
ermöglicht. Celia und Annika
Venedig. Schmale Gassen, malerische Kulissen – verbunden durch Brücken. Eine Stadt,
Die Reise
in der die Zeit vergeht wie im Fluge und die
Venedig, wo wir um halb sieben Uhr
Kamera nicht fehlen darf. Überall findet man
morgens ankamen. Dies bedeutete eine
in kleinen, zierlichen Läden Masken, die aus
Übernachtung im Bus. Davon waren viele
einem die verrücktesten Kreaturen machen.
der Schülerinnen und Schüler nicht be-
Je weiter wir uns von den bekannten Ge-
geistert und entsprechend müde am nächs-
schäften wie Prada oder Chanel entfernten
ten Tag. Allerdings war es eine gute Lösung,
und in den verwinkelten Gassen umherirr-
um Reisekosten zu sparen. (…) Myriam
ten, desto spannender wurden die Einkaufsmöglichkeiten. (…) Für mich hatte die ganze
Stadt den Charakter eines Kunstwerks, das
zum Verweilen einlädt. Larissa
18
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Venedig selbst ist eine wunderschöne Stadt
Besuch im Arsenale
und diese kleinen Gassen und die Gondeln
Wir erreichten um ca. 12 Uhr das Arsenale,
finde ich süss. Giovanna
das eigentliche Zentrum der Biennale. (…)
(Fotos: LG-Bildarchiv Anina Meier)
Die Ausstellung ist gigantisch, riesengross
Ihre Hochblüte hatte die Stadt Venedig im
und voller verschiedener Kunstwerke. Es
13. Jahrhundert bis hinein ins 15. Jahr-
gab Kunst mit Worten, Fotos, gemalte und
hundert. Sie war eine Welthandelsmacht
gezeichnete Bilder, Skulpturen, Alltagsobjekte,
und ihre Flotte genoss den Ruf, unbesiegbar
Raum- und Soundinstallationen etc. (…)
zu sein. Viele Gebäude dieser Zeit kann man
Das viele Betrachten und Laufen war
auch noch heute besichtigen und einige
anstrengend, und man war froh, sich
erstrahlen wohl im selben Glanz wie früher.
irgendwo hinsetzen zu können. Janina
Aber auch die ein wenig verkommenen
Häuser und die schmalen Gassen, in welchen
Ein Summen, Klicklaute, Glockenspiel und
teils kaum zwei Menschen nebeneinander
Regentropfen – alle Räume hatten ihren
gehen können, verleihen der Stadt ihren
individuellen Charakter, unterstützt durch die
ganz besonderen Charme. Ionia
für sie jeweils spezifischen auditiven Stilmittel
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Aus den Klassenzimmern
Beispiel «We’ll make love to the spirits of
your dead friends». Alle Sprüche waren in
Englisch und wirkten auf mich inspirierend.
Auf unterschiedlichen Bildschirmen tanzten
nackte Frauen. Diese Bildschirme waren
auf die Rückseite der Installation ausgerichtet. So betrachtete man die Installation von
mehreren Seiten. Ich interpretierte den
Raum so, dass sich der Künstler vor allem
auf die Seele und das Innenleben, also
die Psyche der Menschen konzentrierte.
In Kombination mit der Nacktheit der
tanzenden Frauen verstehe ich das so, dass
er den Menschen so zeigen wollte, wie er
ist, also «die nackte Seele». Man kann die
Seele nicht wie den Körper mit Kleidern
verstecken, die Seele ist stets nackt. Julika
Das Kunstwerk, welches sich im italienischen
Pavillon befand, bestand aus einem Raum,
und die Bildschirmpräsentationen. Zu einem
einem Spiegel und sich im Raum befinden-
richtigen Ganz-Körper-Erlebnis wurden die
den Maiskolben. Hunderte von diesen lagen
raumgreifenden Kunstwerke, die einen zum
auf dem Boden. Durch den Spiegel wurde
Teil in Trance versetzten. (…) Man wurde
alles verdoppelt und der Raum erschien sehr
durch die Stimulation aller Sinne in einer
gross. Man betrachtete das Kunstwerk durch
kleinen Welt der Welt gefangen und genau
einen in einer Wand eingebauten Kasten
das löste bei mir Faszination aus – Kunst-
mit Fenster. Das Spezielle daran war, dass
werke, die unter anderem noch nicht fertig-
man, als man den Pavillon betrat, das eigent-
gestellt waren, fesselten durch ihre fort-
liche Werk noch gar nicht sehen konnte.
währende Veränderung und Entwicklung.
Es konnte leicht passieren, dass man den
Durch die eingesetzten visuellen und audi-
Kasten einfach nicht wahrnahm und so das
tiven Mittel verstummte der Hintergrund-
Kunstwerk «verpasste». Franziska
lärm und schaffte im grossen Tumult der
Menschenmenge eine gewisse wohltuende
Als wir das Gebäude verliessen, entdeckten
Distanz, was Entspannung ermöglichte und
wir in einer offenen Halle über dem Wasser
den Gedanken Freiraum gab. Johanna
einen riesen Drachen aus vielen feinen
Metallstücken. Mein Lieblingswerk erkannte
Am besten gefiel mir ein Raum, in welchem
ich in einem Raum mit vielen übergrossen
von der Decke farbige Tücher herabhingen.
Gemälden, die riesige Gesichter aus Papier-
Die Tücher waren nicht nur bunt, sondern
stücken zeigten. Eva
auf ihnen standen verschiedene Sprüche
geschrieben, welche auf mich ein bisschen
«krank» wirkten. Auf einem stand zum
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Das Kunstwerk, welches eine lebendige
Besuch in den Giardini
Rückblick
Erinnerung bei mir hinterlassen hatte,
Einige von uns besuchten zusätzlich die
Wir profitierten alle von der Kulturreise
war ein weisser Raum, dessen Boden mit
Ausstellungsorte in den Giardinis. Wir sahen
und verbrachten zusammen eine schöne
blauem Sand ausgelegt war. Aus dem Sand
die Projekte von Schweizer Künstlern –
Zeit. Das Programm war sehr ausgefüllt,
ragten Metallstrukturen hervor. Ich hatte
ein von aussen neongrün-beleuchtetes Haus,
jedoch auf eine angenehme Weise. Der
den Eindruck, als würde ich mich in einer
in welchem ein Becken aufgestellt war, das
Besuch bei dem Verein Schichtwechsel, der
anderen Sphäre aufhalten. Im Raum wurde
mit rosarotem Wasser gefüllt war. An einigen
Aufenthalt in der Biennale und die freie
ein ganz bestimmtes Licht verwendet,
Orten sprudelte das Wasser. Die Wasser-
Zeit, die wir in der Stadt verbracht haben,
welches die Wände verschwinden liess. Finn
oberfläche befand sich auf Augenhöhe des
waren interessant und eindrucksvoll.
Betrachters. Das Russisches Pavillion weckte
Ebenfalls waren das Übernachten im Hotel
Am meisten in Erinnerung geblieben ist mir
unser Interesse. Im Eingangsraum befand
sowie das gemeinsame Abendessen und
ein Raum mit blauem Sand am Boden. Er
sich eine überdimensioniert grosse Atem-
Busfahren lustig. (…) Die Reise trug nicht
war weiss und es gab schwarze Gitter stäbe
maske. Der Raum war durchgehend schwarz
nur zur künstlerischen Bildung, sondern
darin. (…) Auch sonst gefiel es mir, dass es
ausgemalt – indirektes Licht aus dem oberen
auch zu unserem Klassenzusammenhalt bei.
Kunstwerke aus verschiedenen Ländern und
Fenster, darunterliegend das Werk. Eine
Rückblickend ist die Venedigreise eine
zu verschiedenen Themen gab. Giovanna
weitere Besonderheit präsentierte das Land
wunderbare und wertvolle Erinnerung für
Venezuela. Die Ausstellung war durchgehend
uns alle. Vivienn
Mein Lieblingswerk war der Spiegelraum, der
von Frauen mit schwarzen Kopfbedeckungen
mit an Kampffreude erinnernden Sprachauf-
geprägt. Sie waren nicht nur auf Bildern
nahmen erfüllt war. Carla
sondern auch in Filmen zu sehen. Carmen
Mein Lieblingswerk stellte ein grosser Raum
Nach einem langen, interessanten Tag fuhren
dar, von dessen Decke mehrere Motorsä-
wir mit dem Schiff zurück aufs Festland
genhaufen herunterhingen, die den Eindruck
und schliesslich mit dem Auto in unser Hotel
vermittelten, als ob sie in Tinte getränkt
in Jesolo. (…) Im Hotel genossen wir ge-
worden wären. Sie schienen wie technische
meinsam köstliches, italienisches Essen. Lea
Tannenbäume, an deren Ecken man sich
verletzen könnte. Elena
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
21
Aus den Klassenzimmern
Die Fallen der Aufklärung –
Sokratische Gespräche mit Gästen
Im sokratischen Gespräch:
«Wir kennen die interessanten
bringenden Gefässe. Spielräume, die für
Fragen stellen, sich infrage stellen
Menschen unserer eigenen Gesell-
mehr Möglichkeiten zu nützen sind und uns
(Foto: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
schaft nicht.»
dadurch etwas zeigen können, was gerade
dem kurzatmigeren Unterricht durch die
«… dass nichts so bildend wirkt
Lappen geht, weil er sich gezwungen sieht,
wie die Gelegenheit, erfolgreichen
seine Absichten allzu offensichtlich artikulie-
Leuten aus der Nähe zusehen zu
ren zu müssen. Es gibt den sogenannten
dürfen.» Peter Sloterdijk
Stoff und dieser will vercheckt werden.
Schule, Bildung im Allgemeinen steht –
22
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Unter dem Mikroskop hat ein Wahlpflicht-
zurecht – unter dem Diktat der Aufklärung.
kurs CinemaScope-Format. Im Kleinen ist er
Sie ist Programm und dessen Modus ist der
das, was ein Gymnasium auszeichnen kann:
Imperativ («sapere aude!»). Wer ihm folgt,
allgemein bildend zu sein. Die verschiedenen
sieht sich bestätigt darin, selber nicht gedacht
Unterrichtsformen werden gern als «Ge-
zu haben. Der Knoten dieses Widerspruchs
fässe» bezeichnet. Der Begriff macht Sinn –
versucht das «Sokratische Gespräch mit
schon seiner Anfälligkeit wegen. Gefässen
Gästen» zu lösen. Von seiner Anlage her
immanent ist, dass sie, wo sie nicht gleich
gewissermassen schonungslos, würde es
zerbrechen, undicht sein können. Die vier
gegen das Gebot der Gastfreundschaft
Nachmittagslektionen eines WPKs sind
verstossen und seine Gäste dazu einladen,
solche nicht auf einen wirklichen Begriff zu
bei sich selbst nicht mehr zu Hause zu sein.
Sokratisch nachgefragt, werden wir uns
unheimlich. Bin ich so, wie ich das von mir
immer geglaubt habe? Wer bin ich?
Mit Fragen aber, die auch versteckt kein
Ausrufezeichen sein wollen und ihre eigenen
Interessen nicht zu kaschieren brauchen,
können wohltuende Unsicherheiten zum
Ausdruck gebracht werden. Das Schöne an
aufgeklärten Aufklärern ist dann: Sie wirken
ansteckend. Nicht wenige unserer Gäste
haben auf Fragen mit Fragen geantwortet.
Diese «erfolgreichen Leute aus der Nähe»
nahmen sich nicht nur die Zeit, den Kurs zu
besuchen, sie liessen uns auch dabei zusehen,
wie sie ihren Antworten Gestalt verliehen
und wie ihre Biografien und Karrieren Fuss
zu fassen begangen in den Gesprächen, die
den Boden nicht zuletzt dafür bereiteten,
begleiten. Wer wir geworden und ob wir
«Pilot» der Sokratischen Gespräche:
aufzuzeigen, was Schülerinnen und Schüler
mündig sind, ist ideen- und raumgeschichtlich
Hilmar Hoch, unser erster Gast
erwarten und wie man, in einigen Jahren,
verfolgbar. Dass wiederum das Selbstver-
zurückblicken würde.
ständliche so gar nicht das ist, was wir uns
ersparen sollten, ist ein reformiertes Echo
Es geht um Vorwegnahmen, die der Gegen-
auf jenes Treiben, mit dem ein eigentlich
wart ein anderes Gesicht geben, weil sie,
ziemlich seltsamer Typ – Sokrates – zum
sozusagen vor ihrer Zeit, ein Anlass sind,
Mitbegründer dessen wurde, was wir noch
über sich selbst und die unmittelbare Ver-
heute Aufklärung nennen.
gangenheit nachzudenken. Die pro- sind
gleichzeitig die retrospektiven Qualitäten
Georg Tscholl
des Sokratischen Gesprächs. Ich zitiere stellvertretend, aber besonders markant, die
Vorbereitung auf den Architekten und
Ins Gästebuch eingetragen haben sich (in der Reihenfolge ihres Auftretens):
Fotografen Rafael Köppel. Die Schülerinnen
Hilmar Hoch, Gisela Biedermann, Stefan Sprenger, Erbprinz Alois, Thomas Lendi,
und Schüler begannen, die eigene Umgebung
Arthur Brunhart, Thomas Spieckermann, Daniel Miescher, Selina Friedli, Rafael Köppel
zu befragen, indem sie die Schule von aussen
und Aurelia Frick.
und innen fotografierten. Gemeinsam, mit
unserem Gast, sahen wir uns die Aufnahmen
Befragt wurden sie von Melanie Cologna (7Ma), Robin Friberg (7Wa), Manuel Frommelt
an. Mir fiel dabei auf oder wieder ein, dass
(7Wa), Elena Gjorgieva (7Ma), Kevin Hampel (7Wa), Leonard Hasler (7Wa), Johanna
ich selbst Bildung und die dazugehörenden
Hermann (7Ma), Nadin Hermann (7Sa), Annika Hilti (7Ma), Paula Huemer (7Sa),
Räume, in denen ich mich als Schüler täglich
Tabea Kaiser (7Wa), Kurt Kuser (7Wa), Michael Meidert (7Wa), Marco Öhri (7Wa),
bewegt habe, nie infrage gestellt habe. Ich
Elena Ospelt (7Sa), Nicole Ott (7Ws), Larissa Rüegg (7Ma), Hannah Schiefgen (7Sa),
habe sie nicht einmal gesehen. Sie schienen
Ionia Tauern (7Ma), Nicolas Tschütscher (7Ws), Leonard Wachter (7Wa), Samuel
einfach da. Und doch sind sie es, die uns
Wildhaber (7Na) und Fabio Wolfinger (7Wa).
neben unseren Lehrerinnen und Lehrern
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
23
Aus den Klassenzimmern
Alte Bücher, junge Interessenten
Der Besuch der Stiftsbibliothek in
St. Gallen am 9. Dezember 2015
war ein spannendes Erlebnis für die
Schülerinnen und Schüler der 2A
des Liechtensteinischen Gymnasiums. Zusammen mit ihren Lehrpersonen Andrea Kühbacher und
Stefan Schmidle liessen sie sich von
Katharina Hug durch die Bibliothek
führen.
Der kostbare, alte Parkettboden der Bibliothek darf nur mit Filzpantoffeln betreten werden.
(Kohlezeichnung von Caroline Verling, 2A)
Katharina Hug – sie arbeitet schon lange
Am Schluss besichtigte man noch die Mumie
an der Stiftsbibliothek – begrüsste fröhlich
Schepenese, die in einem Glassarg liegt.
die Schülergruppe und teilte ihr viele Fakten
Dann war die Führung durch die Stifts-
über die Bibliothek mit. Zum Beispiel
bibliothek in St. Gallen auch schon wieder
wusste sie, dass die Stiftbibliothek einst
vorbei und die Schülerinnen und Schüler
zum Benediktinerkloster gehört hatte.
fuhren mit neuem Wissen nach Hause.
In der Bibliothek sind über 170 000 Bücher
gesammelt, davon mehr als 1200 Hand-
Kevin Hohenegger, 2A
schriften. Die Licht-, Temperatur- und Feuch-
(Der Bericht entstand im Rahmen einer
tigkeitsverhältnisse im Raum waren auch
Nachschulaufgabe)
noch ein Thema, denn es gab nur wenig
Licht und es war auch nur 12 Grad «warm».
Katharina Hug erklärte, dies müsse so sein,
weil die Bücher sonst leiden und kaputt
gehen würden.
Die Stiftsbibliothek besass früher einen sehr
alten Globus, welcher von den Zürchern
gestohlen wurde. Seit einigen Jahren kann
man nun eine Kopie bewundern. Schon
komisch, wie man sich früher die Welt vorgestellt hatte!
24
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Don Egidio zu Besuch am LG
Solidarietà», welchen er auch dieses Jahr
wieder an unsere Schülerinnen und Schüler
verteilt hat. Die Spenden, die durch den
Kalender zusammenkommen, werden in
seinen wohltätigen Projekten eingesetzt.
Weiter erklärte Don Egidio, was Weihnachten für ihn bedeutet: nicht Konsum, sondern
Solidarität mit den Armen. So zeigte er einen
Film von einem Ort, den er auf seinen
Reisen besucht hat: Tondo, das Armenviertel
von Manila auf den Philippinen. Auf dem
sogenannten «Smokey Mountain», einem
riesigen Abfallberg, leben die Ärmsten der
Armen unter katastrophalen Verhältnissen.
Vor allem Kinder und Jugendliche sind von
der Armut und ihren Folgen betroffen.
Erwachsene haben eine Lebenserwartung
von nur ca. 40 bis 45 Jahren.
Bewegende Eindrücke –
Es ist schon fast zur Tradition
der Calendario della Solidarietà
geworden, dass Don Egidio, Missio-
Der Film war sehr beeindruckend und hat
(Foto: Don Egidio)
nar bei der «Missione cattolica
nachdenklich und auch etwas traurig
italiana», dem LG vor Weihnachten
gestimmt. Wie immer stellt sich am Ende die
einen Besuch abstattet. So besuchte
Frage: Können wir überhaupt etwas gegen
Don Egidio am 7. Dezember 2015
die grosse Armut weltweit tun oder sind wir
die Italienischklassen 4La, 5LSb und
machtlos? «Ja», meint Don Egidio und
7Sa/7Sb.
schliesst mit einem Zitat von Mutter Teresa:
«Unsere Hilfe ist nur ein kleiner Tropfen im
Als Einstieg erzählte er – in italiano, natural-
Ozean. Aber genau dieser kleine Tropfen
mente – von seiner Arbeit als Seelsorger
würde ohne unsere Hilfe im Ozean fehlen.»
für die rund 5 000 Italienerinnen und
Italiener, die in der Region Liechtenstein/
Marion Steffens-Fisler
Werdenberg/Sarganserland/Rheintal leben.
Neben seiner Arbeit als Pfarrer hat Don
Egidio zwei grosse Leidenschaften, die er
gerne miteinander kombiniert: Das Reisen
in Dritt-Welt-Länder und das Fotografieren.
So entstehen auf seinen vielzähligen Reisen
wunderbare Fotos, hauptsächlich von
Menschen, denen er begegnet ist. Die Fotos
dienen als Grundlagen für seinen alljährlich erscheinenden «Calendario della
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
25
Aus den Klassenzimmern
Zusammenhalt auch ausserhalb
des Klassenzimmers
Die Klasse 1D widmete sich am
Wochenende vom 16. und 17. Jänner
2016 ganz dem Klassengeist. Gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin
Dorothea Rössner feuerten die
Schülerinnen und Schüler ihren
Kollegen Patrik beim Eishockeyspiel
an und applaudierten Julia beim
Tanztheater.
Am Samstag schauten wir das Eishockeyspiel VEU gegen Winterthur an, da Patrik
Dobscànyi Eishockeyspieler im Team Moskito
A beim VEU ist. Wir trafen uns in Mauren
beim Vogelparadies und liefen von dort aus
nach Feldkirch zur Eishalle. Auf dem Weg zur
Eishalle unterhielten wir uns in kleineren
Grüppchen und veranstalteten eine kleine
Schneeballschlacht. Das Eishockeyspiel war
sehr spannend, obwohl man bald wusste,
dass die VEU gegen Wintherthur gewinnen
würde, denn in den ersten zwanzig Minuten
schoss die VEU bereits drei Tore. Das Spiel
dauerte insgesamt eine Stunde. Die VEU
gewann mit 12 : 2. Damit holte sich das Team
die Tabellenführung!
Es gab zwei Pausen, in denen man sich
etwas zu trinken und zu essen holen konnte.
Nach dem Spiel warteten wir auf Patrik und
liefen danach in die Pizzeria Rossano. Dort
denken über die Jugendjahre ihrer Gross-
Sport und Kultur gemeinsam erleben –
assen wir fein und unterhielten uns. Es war
eltern nach. Unter den Kindern entstehen
ein perfektes Wochenende für die 1D
ein toller Samstagnachmittag und -abend.
Konflikte und es gibt Mobbing, doch mit
(Fotos: LG-Bildarchiv Dorothea Rössner, TaK)
Witz und Coolness meistert die Gang diese
Am nächsten Tag trafen wir uns erneut und
Probleme. Das Stück war sehr spannend.
schauten uns gemeinsam das Tanz-Theater
«Das fliegende Klassenzimmer» an, bei dem
Julia Weilenmann mitwirkte. Wir trafen uns
beim Gemeindehaus Gamprin und besuchten die Vorstellung. Im Mittelpunkt
stehen sieben Kinder, die mit den Proben
für das Theaterstücks «Das fliegende
Klassenzimmer» beginnen. Kinder von heute
26
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Alexandra Kabasser, 1D
Soziales Engagement
Ver trauen will gelernt sein
Die Gruppe der Vertrauenslehrper-
rungsaustausch und deren Reflexion und
Die kompletten Broschüren
sonen, die einen Teil des Pädago-
ergänzten diesen durch theoretische Inputs.
sowie weitere Infotmationen
gisch-Sozialen-Netzes am Liechten-
stehen auf www.lg-vaduz.li >
steinischen Gymnasium bilden,
Neben den vielen wertvollen Inhalten,
Informationen > Downloads A-Z
kommt im Laufe eines Schuljahres
welche den Vertrauenslehrerinnen und
zur Verfügung.
zu zwei Weiterbildungsseminaren
-lehrern in diesen Seminaren als Rüstzeug
zusammen. Diese Seminare dauern
in den Schulalltag mitgegeben werden,
jeweils von Freitagabend bis Sams-
bieten die Weiterbildungsveranstaltungen
tagmittag und finden in der Regel
aber auch auf persönlicher Ebene eine
im Bildungshaus St. Arbogast statt.
grosse Bereicherung. Es ist eine gute
Gelegenheit für einen fachübergreifenden
Das Startseminar wurde traditionell am
Erfahrungsaustausch und bietet ausreichend
ersten Wochenende nach den Sommer-
Platz für persönliche, offene Gespräche,
ferien abgehalten. Unter der Leitung von
für die es im Schulalltag oft wenig Zeit gibt.
Peter Mennel und Andreas Aczel bekamen
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die
Neben den Vertauenslehrpersonen gibt es
Grundlagen für ein motivierendes Lern-
auch die Gruppe der Vertrauensschülerin-
coaching vermittelt. Beim zweiten Seminar
nen und Vertrauensschüler, die sich ebenfalls
Anfang Januar ging es um den Umgang
regelmässig zu Fortbildungen trifft und die
mit Trauer bei Jugendlichen. Peter Mennel,
Schulgemeinschaft mitgestaltet.
Cornelia Kuster und Stefanie Hasler legten
den Schwerpunkt auf gemeinsamen Erfah-
Dorothea Rössner
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
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Soziales Engagement
Friends of Larguta
Am 7. Dezember 2015 fand in
der Aula des Liechtensteinischen
Gymnasiums der alljährliche
Benefizabend für Rumänien statt.
In diesem Jahr sorgten die Friends
of Larguta mit einigen Neuerungen
für Überraschung.
Ilea begrüsst die Gäste. (oben)
Andreas Aczel und Stefanie Hasler bedanken
sich bei Antonia Frick. (unten)
(Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Die zahlreich erschienen Gäste wurden
Antonia Frick, Präsidentin der liechtenstei-
bereits im Foyer durch die liebevoll insze-
nischen Stiftung YANA (You are not alone)
nierte Fotoausstellung von Dominik Konrad
stellte laufende Projekte vor und bedankte
begrüsst. Im Beisein des gesamten Rektorats,
sich grosszügig für die Hilfe seitens des
vieler ehemaliger Projektteilnehmerinnen
Liechtensteinischen Gymnasiums. Der Foto-
und -teilnehmer, Eltern und Rumänien-Inter-
graf Eddy Risch würdigte die umfangreiche
essierter führten Ilea Batliner und Dominik
Arbeit von Dominik Konrad.
Konrad gekonnt durch den Abend. Neben
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
eindrücklichen Erfahrungsberichten ver-
Nach dem Aulaprogramm sorgte die
mittelten Filme und Fotos Eindrücke der
Klasse 2D auf charmante Art und Weise für
letztjährigen Projektwoche in Rumänien,
das leibliche und musikalische Wohl der
untermalt von tollen musikalischen Einlagen.
Gäste. Im Laufe des Abends kamen über
2 000 Franken an Spendengeldern zuam-
einschliesslich der Bäckerei fertiggestellt
men und bis heute erreichen uns weitere
werden. Die Wahlfachteilnehmerinnen und
grosszügige Spenden – ein herzliches
-teilnehmer, die im Rahmen eines Sommer-
Dankeschön!
camps im August nach Rumänien reisen
Dominik bereitet seine Fotoausstellung vor.
werden, werden voraussichtlich tatkräftig
Mit dem Kauf kleiner Mehlsäckchen aus der
an diesem Bau mithelfen.
Mühle Balzers konnten sich die Gäste an
einem aktuellen Projekt beteiligen, das den
Angesichts dieser ambitionierten Projekte
Bau einer Bäckerei in Rumänien vorsieht.
möchten wir uns bei allen ganz herzlich für
Eine eigene Bäckerei bietet Beschäftigungs-
die grosszügige Hilfe bedanken, ohne die
möglichkeiten und unterstützt die Versor-
all dies nicht möglich wäre: Mulţumesc –
gungsautonomie der Tageszentren des
Danke!
Spendenkonto
YANA-Netzwerkes vor Ort. Die Wahlfachgruppe Friends of Larguta traf sich Mitte
Stefanie Hasler, Andreas Aczel
Liechtensteinisches Gymnasium
Januar zur konkreteren Planung. Die Ziele
und die Friends of Larguta
LI24 0881 0000 4952 0502 1
sind hoch gesteckt: Bereits in diesem Jahr
Betreff: Larguta
soll der Rohbau eines Mehrzweckgebäudes
LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
29
Soziales Engagement
Friedenspfahl – Wir setzen ein Zeichen
Am 10. Dezember 2015 hat sich am
Liechtensteinischen Gymnasium
anlässlich des Menschenrechttags
etwas ganz Spezielles abgespielt.
Der Menschenrechtstag findet
alljährlich am 10. Dezember statt,
um an die Grundrechte jedes
Menschen zu erinnern. Ein Grundrecht ist beispielsweise das Recht,
Asyl zu suchen und zu erhalten.
Um dieses und andere Menschenrechte gewährleisten zu können,
braucht es Frieden.
Hand anlegen (Fotos: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Eine Gruppe des Wahlpflichtkurses
im Vordergrund und es war wichtig, den
«Spiritualität im Alltag», den die Religion
Gästen zu zeigen, dass sie hier willkommen
und Kultur-Lehrer Peter Mennel und
sind. Denn in der Erklärung der Menschen-
Andreas Aczel anbieten, hat sich mit den
rechte geht es doch genau darum: jeden
Themen Frieden, Flucht und Menschen-
Menschen wirklich als Menschen anzusehen,
rechte auseinandergesetzt. Dazu haben sie
ihn seine Würde spüren zu lassen und
zwei Begegnungsabende mit Flüchtlingen
ihm die ihm zustehenden Rechte zu ge-
sowie eine Besinnung am 10. Dezember
währen. Die Mitglieder des WPKs dokumen-
gestaltet. Ein Wunsch vieler Mitglieder des
tierten diese Begegnungen und zeigten
WPKs war es, mit anderen Menschen
am Menschenrechtstag einen Film darüber.
Kontakt aufzunehmen. Und da in diesen
Menschenrechte – Zeichen setzen
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LGnachrichten 29 / 2 [ 2016]
Monaten die Flüchtlinge ein grosses Thema
Es gab jedoch auch noch einen anderen
sind, haben sie beschlossen, Zeit mit einigen
Schwerpunkt: die Aufstellung eines Friedens-
Flüchtlingsfamilien, denen hier in Liechten-
pfahls. Ein Friedenspfahl ist – wie der Name
stein Asyl gewährt wurde, zu verbringen.
schon sagt – ein Pfahl, auf dem in verschie-
Die zwei Nachmittage, die die Schülerinnen
den Sprachen «Möge Frieden auf Erden
und Schüler gemeinsam mit ihren Gästen
sein» steht. Sie werden überall, wo jemand
verbrachten, standen ganz im Zeichen von
ein Zeichen für Frieden setzen möchte,
Frieden und Freude. Sie spielten, tanzten,
aufgestellt. So sind bisher schon mehr als
malten und buken sogar gemeinsam
200 000 Pfähle in 180 Ländern zusammen-
«Krömle». Das Ziel dieser Aktion war, die
gekommen. Und einer davon steht jetzt im
Flüchtlinge – wenigstens für kurze Zeit –
Innenhof des Liechtensteinischen Gymnasi-
ihre schlimmen Erlebnisse von dem Krieg in
ums. Damit ist auch Liechtenstein ein Teil
ihrer Heimat und der Flucht vergessen zu
dieser grossen Aktion, die auch «Akupunktur
lassen. Ausserdem stand der direkte Kontakt
der Erde» genannt wird.
Buchtipps
Bücherfrühling
Wir möchten uns noch bei der Gemeinde
vorgestellt, die Spezialitäten und
Schaan, bei Förster Gerhard Konrad und
Eigenheiten der Stücke sind speziell
bei den Mitarbeitern des Hausdienstes des
erwähnt. Dieses Buch ist ideal als
Gymnasiums bedanken. Die Gemeinde
lockerer Einstieg und Begegnung mit
Schaan hat den 300 kg schweren und
Shakespeare.
4,5 Meter langen Baumstamm gesponsert,
Herr Konrad hat ihn geliefert und mittels
Kran aufgestellt und die Mitarbeiter des
Hausdienstes haben den Platz dafür vorbereitet. Ohne diese grosszügige Unter-
Olivier Le Carrer:
stützung und Hilfe würde dieser Friedens-
Atlas der unheimlichen Orte.
pfahl nicht in unserem Pausenhof stehen.
Eine düstere Reise um die Welt
Auch sie haben «Friedens-Arbeit» geleistet.
(Frederking & Thaler, München)
Bei der Aufstellung unseres Friedenspfahls
Olivier le Carrer ist ein begeisterter
wurden viele Schülerinnen und Schüler mit
Weltenbummler und nimmt uns mit
Rick Riordan:
eingebunden. Sie durften ihren Handab-
auf eine spezielle Reise: Dieses Buch
Percy Jackson erzählt
druck mit Farbe auf den Pfahl setzen und
bietet spannende Besuche mystischer
Griechische Göttersagen
stehen damit für den Frieden ein. Ausserdem
und unheimlicher Orte, die bis heute
(Carlsen Verlag, Hamburg)
tanzten sie zusammen passend zu dem Lied
noch ihre Bedeutung haben. Mit den
«Give Peace A Chance» von John Lennon.
vielen Landkarten im Buch weiss
Die empfehlenswerte, neu aufberei-
der Leser genau, wo die Ereignisse
tete Sagenwelt ist ein Genuss! Rick
stattfinden, und kann sich orientieren.
Riordan interpretiert mit seiner ganz
Mit diesem Lied als Ohrwurm gingen die
Schülerinnen und Schüler «hinaus in die
anderen, modernen Art des Erzählens
Welt», wo sie dann diese Botschaft ver-
die Göttersagen neu. Es lohnt sich,
breiten können: «Give Peace A Chance» –
dies zu lesen! Rick Riordan ist der
«Gebt dem Frieden eine Chance».
Kultautor der Fantasy-Literatur und
schafft mit seiner Figur Percy Jackson
Peter Mennel
den Spagat zwischen neu und alt.
Ursula Oehri
Bibliothekarin
Katharina Mohrenholtz:
Shakespeare! Seine Werke,
seine Welt
(Hoffmann und Campe, Hamburg)
Pünktlich zum 400. Todesjahr von
Shakespeare ist ein faszinierendes
Werk über den grossen Meister
entstanden, reich bebildert, mit viel
Witz und sehr verständlich dargestellt.
Alle Werke von Shakespeare werden
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(Fotos Umschlagseiten: LG-Bildarchiv Eugen Nägele)
Herausgeber: Rektorat, Gymnasiallehrerinnen und -lehrerverein (GLV), Elternvereinigung des Liechtensteinischen
Gymnasiums (EVLG) Redaktion: Andrea Kühbacher und Anton Stelzer Gestaltung und Satz: beck grafikdesign est., Planken
Briefadresse: Liechtensteinisches Gymnasium, Marianumstrasse 45, 9490 Vaduz Druck: Druckerei Jehle AG, Vaduz
Auflage: 1000 Exemplare Papier: Die zur Verwendung dieses Papiers verwendeten Holzfasern stammen aus erneuerbarem
Holz, auf nachhaltiger Basis, chlorfrei gebleicht.