Decke abhängen in 8 Schritten

Decke abhängen in 8 Schritten
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Schritt-für-Schritt-Anleitung
Einleitung
Wenn Sie in einer Altbauwohnung leben, wissen Sie, dass Heizen ab einer bestimmten Deckenhöhe teuer werden kann –
insbesondere, wenn die Decke schlecht isoliert ist. Eine abgehängte Decke kann dafür sorgen, dass Räume schneller warm
werden und so zu einer spürbaren Heizkostenersparnis führen. Zudem verbessert eine Deckenabhängung die Isolierung.
Auch optisch können Sie einen Raum durch das Abhängen der Decke aufwerten. Wenn Sie eine moderne, in die Decke
eingelassene Beleuchtung planen, ist eine abgehängte Decke hierfür eine gute Basis: Die Kabel verbergen Sie einfach hinter
der Deckenverkleidung.
Dabei müssen Sie nicht zwingend auf viel Raumhöhe verzichten. Bei einer Deckenabhängung unter rein optischen
Gesichtspunkten reichen meist wenige Zentimeter. Für Abhänghöhen zwischen 4 und 12,5 cm bieten sich Lösungen mit
Direktabhängern an. Mit einem solchen Abhängsystem sparen Sie sich die aufwendige Unterlattung aus Holz. Auch
Unebenheiten lassen sich mit dieser bequemen, zeitsparenden Lösung sehr gut ausgleichen. Wie Sie Ihre Decke mit einem
Abhängsystem ganz einfach selbst abhängen, zeigen wir Ihnen in unserem Ratgeber.
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Decke abhängen in 8 Schritten
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Materialliste
Anz.
Bezeichnung
Maße
Material
Ihr Bedarf
Deckenabhängsystem
UD-Wandanschlussprofile
CD-Profil, Holzlatten als Alternative
Direktabhänger
Dichtungsband
Dübel
Schrauben nach Wand- und
Deckenbeschaffenheit
ggf. Dämmmaterial
ggf. Dampfbremse
Gipskartonplatten
Schnellbauschrauben
Spachtelmasse
Tiefengrund
Spachtel
Werkzeugliste
Werkzeug
zu Hause
kaufen
Wasserwaage
Kreuzlinienlaser
Bohrmaschine
Schraubendreher oder
Akkuschrauber
Zange
Cuttermesser
Schneidleiste
Raspelhobel
Pinsel
Spachtel
Bitte
lesen!
Die OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale GmbH schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei
Fehlgebrauch des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung auf die
Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich
von Elektrofachkräften (ÖVE/ÖNORM EN 50110-1) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach AUVA durchgeführt werden.
Führen Sie diese Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details
bemüht.
leihen
Decke abhängen in 8 Schritten
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Anleitung
Schritt 1
Schritt 2
Profile für das Decken-Abhängsystem an der Wand
anbringen
Zunächst bringen Sie die Profile für das Abhängsystem an
den Wänden an. Zeichnen Sie dafür die Einbauhöhe an den
Wänden an. Verwenden Sie unbedingt eine Wasserwaage
oder einen Kreuzlinienlaser, damit die Profile für das
Abhängsystem sicher gerade ausgerichtet sind. Vor allem in
alten Gebäuden können vorhandene Decken nur bedingt als
Orientierungshilfe dienen, da sie häufig nicht gerade sind.
Direktabhänger an der Decke anbringen
Legen Sie die Position der Grundlattung des Abhängsystems
per Schnurschlag fest und markieren Sie an der Decke,
wo Sie später die einzelnen Latten anbringen wollen.
Achten Sie darauf, dass der Abstand der beiden äußeren
Latten zur Wand jeweils etwa 20 cm beträgt und lassen
Sie zwischen den Latten einen Abstand von maximal 50
cm. Entlang der Markierung zeichnen Sie die Bohrlöcher
für die Direktabhänger an. Der Abstand zur Wand darf bei
Verwendung von CD-Profilen höchstens 50 cm betragen, bei
einer Grundlattung aus Holzlatten maximal 35 cm. Zwischen
den einzelnen Direktabhängern lassen Sie bei CD-Profilen
einen Abstand von maximal 100 cm, bei Holzlatten beträgt
der Höchstabstand 85 cm. Bohren Sie dann die Löcher und
befestigen Sie die Direktabhänger mit geeigneten Dübeln
und Schrauben an der Decke.
Kleben Sie vor dem Anbringen Dichtungsband auf die
Wandseite der zugeschnittenen UD-Wandanschlussprofile.
Zeichnen Sie dann mit einem Abstand von jeweils 50 cm
Dübellöcher vor und bohren Sie diese mit der Bohrmaschine
in die Wand. Dann können Sie die Profile festschrauben.
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Anleitung
Schritt 3
Schritt 4
Grundlattung des Deckenabhängsystems anbringen
Nun befestigen Sie die Grundlattung des
Deckenabhängsystems an den Direktabhängern.
Kontrollieren Sie dabei mithilfe einer Wasserwaage,
dass die Lattung nicht durchhängt. Sollten Enden der
Direktabhänger überstehen, biegen Sie diese mit einer
Zange nach oben, damit sie später nicht im Weg sind. Falls
Sie die Decke zusätzlich dämmen möchten, legen Sie nun
das Dämmmaterial in die Grundlattung ein. Sollte sich
über der Decke ein Kaltbereich, z. B. ein nicht ausgebauter
Dachboden, befinden, ist zudem eine Dampfbremse
erforderlich.
Traglattung des Deckenabhängsystems anbringen
Die sogenannte Traglattung des Deckenabhängsystems
ist die Querverlattung, an der später die Deckenplatten
angebracht werden. Befestigen Sie die Leisten der
Traglattung an der Grundlattung und achten Sie auf einen
Achsabstand von maximal 50 cm. Die genauen Abstände der
einzelnen Latten bzw. Profile sind abhängig von der Länge
der Platten, die Sie verwenden möchten. Entnehmen Sie die
genauen Werte einfach der Tabelle.
Plattenlänge
Abstand Traglattung
125 cm
41,5 cm
200 cm
50,0 cm
260 cm
43,3 cm
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Anleitung
Schritt 5
Schritt 6
Gipsplatten des Deckenabhängsystems zuschneiden
Um die Gipskartonplatten auf die benötigte Länge des
Abhängsystems zu bringen, ritzen Sie sie mit einem
Cuttermesser entlang einer Schneidleiste oder einer
Wasserwaage an, bis die Kartonummantelung durchtrennt
ist. Brechen Sie die Platte dann über eine scharfe Kante
und durchtrennen Sie die untere Ummantelung mit dem
Messer. Abschließend werden die Schnittkanten mit einem
Kantenhobel oder dem Cuttermesser schräg angefast
und mit einem Raspelhobel geglättet. Etwaige Staubreste
entfernen Sie zum Schluss.
Gipsplatten an die Decke anbringen
Die Gipsplatten werden mit den angefasten Kanten nach
unten quer zur Traglattung angebracht. Verwenden Sie bei
einer Traglattung aus Metallprofilen Schnellbauschrauben
mit Feingewinde, bei einer Holz-Traglattung
Schnellbauschrauben mit Grobgewinde. Beginnen Sie mit
dem Verschrauben der Platten immer in einer Ecke oder der
Plattenmitte, um Stauchungen zu vermeiden und arbeiten
Sie am besten zu zweit. Die Schrauben setzen Sie in einem
Abstand von höchstens 17 cm. Nachdem die erste Reihe
angebracht ist, setzen Sie die zweite Plattenreihe mit einem
Versatz von mindestens 40 cm – es dürfen keine Kreuzfugen
entstehen.
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Anleitung
Schritt 7
Schritt 8
Schnittkanten des Deckenabhängsystems grundieren
Wenn alle Platten für die neue Deckenabhängung
angebracht wurden, grundieren Sie die Schnittkanten.
Tragen Sie dafür Tiefengrund mit einem Pinsel auf die
angefasten Kanten auf. Dadurch vermeiden Sie, dass die
Spachtelmasse beim Verspachteln der Fugen einfällt.
Fugen der Deckenabhängung verspachteln und
Endverspachtelung
Bringen Sie die Spachtelmasse für die Deckenabhängung
mit einem Spachtel quer zur Fuge auf. Auf diese Weise
erzielen Sie eine vollständige, kraftschlüssige Füllung. Falls
erforderlich, verspachteln Sie auch die Schraublöcher.
Ziehen Sie die gefüllten Fugen im Anschluss scharf ab,
um eine plane Oberfläche zu erzielen. Nach Ablauf der
Trocknungszeit werden Ansätze und Grate mit dem Spachtel
abgestoßen.
Zur Endverspachtelung tragen Sie die Spachtelmasse mit
einer Glättekelle auf. Ziehen Sie diese breit ab, bis eine
gleichmäßige Oberfläche entstanden ist. Keine Sorge,
falls dennoch Unebenheiten erkennbar sind: Sie können
diese abschleifen, nachdem die Spachtelmasse komplett
durchgetrocknet ist. Gehen Sie jedoch besonders vorsichtig
vor, damit Sie die Gipsplatten nicht beschädigen.
Ob Sie nun eine bessere Isolierung erreichen möchten
oder mit einer Deckenabhängung Lampenkabel verkleiden
möchten – mit handwerklichem Know-how und der richtigen
Vorbereitung gelingt Ihnen dieses Vorhaben auch ganz
einfach in Eigenregie.