Kurzbiografien der Zeitzeugen

Deutschland unter alliierter Besatzung
Kurzbiografien der Zeitzeugen
Hans D. Schreeb
Geboren am 23.7.1938 in Wiesbaden
Gegen Kriegsende kam er zu Verwandten nach Leinefelde (Thüringen). Hier hatte er 1945
erstmals Kontakt zu US-Soldaten, die ihm ein Snickers schenkten und damit seine Sympathie
gewannen. In Wiesbaden wurde das Elternhaus von den US-Amerikanern besetzt. Seine
Familie musste in Wiesbaden vorübergehend anderweitig unterkommen. Seine Freunde
bastelten Fallschirme für die Rosinenbomber. Er beteiligte sich aber nicht daran. Er besuchte
das staatliche Gymnasium in Montabaur und das Gymnasium am Schloss in Mainz (19481956). Ab 1956 in verschiedenen Medienbereichen tätig.
Weiterführende Clips zur Person
„Ein Snickers vom GI“
„Amis ziehen ein“
Weiterführende Links zum Zeitzeugen
http://www.schreeb.com/content/biografisches
http://www.bad-bad.de/schreeb/vita.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Dieter_Schreeb
http://www.wiesbadener-kurier.de/lokales/kultur/lokale-kultur/gute-jahre-hans-dieterschreeb-stellt-im-casino-saal-sein-buch-ueber-die-wiesbadener-nachkriegszeitvor_16332629.htm
Helga Eberle
Geboren am 2.2.1934 in Freiburg im Breisgau
Aufgewachsen in Freiburg, gelernte Kontoristin, arbeitete überwiegend als Sekretärin.
Wurde 1940 eingeschult. Im gleichen Jahr zogen Wehrmachtssoldaten aus ihrer Heimat nach
Frankreich. Große Verabschiedung in Freiburg (Ortsteil St. Georgen). Auch ihr Vater gehörte
dazu. Sie selbst war beim Bund Deutscher Mädel und erlebte die Bombardierung Freiburgs
1940 und 1944. Wegen der Luftangriffe floh sie mit ihrer Mutter nach Fischingen am Neckar.
Dort erlebte sie das Kriegsende sowie die Anfänge der französischen Besatzungszeit.
Weiterführende Links zur Person
http://www.badische-zeitung.de/bad-krozingen/ein-roman-entstanden-aus-briefen-60580526.html
Wolfgang Härringer
Geboren am 18.11.1944 in Freiburg im Breisgau
Härringers Vater war Amtsgerichtsdirektor, seine Mutter Medizinerin. Besuch der
Volksschule, Bertholdgymnasium in Freiburg (1964 Abitur), Jurastudium, 1. Examen 1967,
Referendariat und 2. Examen 1970, 1971-81 Finanzverwaltung Baden-Württemberg. Bis
September 1982 DAFAG - WP Gesellschaft, seit 1983 selbstständig als Rechtsanwalt und
Steuerberater mit eigener Kanzlei.
Weiterführende Clips zur Person
„Peitschenschlag gegen Franzosen“
„Hinter dem Bretterzaun“
Horst Schüler
Geboren am 16.8.1924 in Babelsberg bei Potsdam
Schülers Vater war aktives SPD-Mitglied im Dritten Reich und wurde im KZ Sachsenhausen
umgebracht. Er selbst kam 1946 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Potsdam
zurück. Er arbeitete als Journalist und war seit 1949 im Widerstand gegen das
kommunistische Regime in der SBZ und späteren DDR tätig. 1951 wurde er wegen
Widerstand gegen die stalinistische Herrschaft in der DDR verhaftet. Nach seiner Verhaftung
kam er für sechs Monate in die so genannte Untersuchungshaft beim sowjetischen
Geheimdienst in der Potsdamer Leistikowstraße. Nach seiner Verurteilung von einem
sowjetischen Militärtribunal in Potsdam zu 25 Jahren Lagerhaft wurde er in die Sowjetunion,
in die Strafregion Workuta, verschleppt. Dort musste er unter Tage arbeiten. Im Juli/August
1953 nahm er am Streik und Aufstand der Häftlinge im Lager 10 teil. Im Gegensatz zu vielen
anderen, überlebte er und konnte im Herbst 1955 mit den letzten Kriegsgefangenen in die
Heimat zurückkehren. Erste Station war das Grenzdurchgangslager Friedland. In Deutschland
arbeitete er wieder als Journalist, erst in Kassel und später beim "Hamburger Abendblatt".
Weiterführende Clips zur Person
„Der lange Weg nach Workuta“
„Die Heimat des Teufels“
Weiterführende Links zur Person
https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Schueler
http://www.workuta.de/Horst_Schueler/index.html
Jean-Marie Weiss
Geboren 1960 in einem Dorf unweit von Straßburg (Elsass)
Weiss stammt aus dem Elsass, nahe Straßburg. Anfang der 80er Jahre kam er als
Wehrpflichtiger der französischen Armee (auf eigenen Wunsch) nach West-Berlin. Er
arbeitete dann als Übersetzer, da zweisprachig aufgewachsen. Nach der Wehrpflicht blieb er
in West-Berlin und ging in die Protokollabteilung. Ab 1987 stellvertretender Protokollchef
des französischen Stadtkommandanten, ab 1990 dessen Pressesprecher.
Weiterführende Clips zur Person
„Quartier Napoleon“
„Ein Elsässer in Berlin“
„Brennpunkt West-Berlin“
„Heiße Schokolade“
Rik De Lisle
Geboren am 25.2.1947 in Milwaukee/USA
Als Sohn deutsch-französischstämmiger Aussiedler in Milwaukee aufgewachsen. Im Alter von
17 Jahren meldete er sich zur US-Armee und wurde dort Discjockey beim Soldatensender
AFN für Asien, Portugal und die Bundesrepublik Deutschland. Seine erste Radiostation war in
KTFM in San Antonio, Texas. 1978 wurde er nach West-Berlin versetzt und moderierte dort
das Radio-Frühprogramm. Bekannt wurde er mit seinem Weckspruch “I’m Air Force Sergeant
Rik De Lisle - reminding you, that Rock'n Roll is just a state of mind”. 1984 wechselte er zum
RIAS. Mit seiner Unterstützung wurde dieser Sender ab 1985 zum Ganztags-Musiksender. De
Lisle moderierte bei RIAS 2 auch das Frühprogramm. Typische Ansage war „Hier ist Rik de
Lisle, der alte Ami“. Als RIAS 2 im Jahr 1993 in das Privatradio rs2 umgewandelt wurde,
bekam er den Posten als Programmdirektor und steigerte die Hörerzahlen erheblich. Von
Juni 1997 bis Dezember 2007 war er Europachef bei der internationalen
Rundfunkberatungsfirma Alan Burns & Associates. Seit dem 5. August 2008 ist er
Aushängeschild des hessischen Senders Radio Bob. Von November 2011 bis März 2013 war
er Programmverantwortlicher bei Radio PSR. Seit April 2014 ist er Programmdirektor bei
94,3 rs2.
Weiterführende Clips zur Person
„Benimmschule für GIs“
„American Way of Life“
Weiterführende Links zur Person
https://de.wikipedia.org/wiki/Rik_De_Lisle
Klaus Riemer
Geboren am 27.5.1931 in Berlin
Klaus Riemer hat die Reichspogromnacht und deren Auswirkungen miterlebt. Unter
anderem durfte er nicht zu seinem jüdischen Freund an dem Tag danach. 1942 wurden er
und seine Mitschüler wegen der starken Bombenangriffe aus Berlin evakuiert. Nach vielen
Stationen kam er nach Weißenbach (Österreich). Er litt immer unter starkem Hunger, denn
Nahrung war knapp. Nach dem Einmarsch der Amerikaner traf er seine Mutter wieder, von
der er zwei Jahre lang getrennt war. Gemeinsam schlugen sie sich nach West-Berlin durch.
1945 wurde er von der Oberschule in Ost-Berlin verwiesen, weil ihm das Basteln von
Silvesterraketen als subversive Aktion ausgelegt wurde. Er kam dann auf eine West-Berliner
Schule und machte dort Abitur. Täglich überquerte er den Grenzübergang in der Bernauer
Straße. Von 1949-52 absolvierte er eine Fachschule für Grafik, Druck und Werbung
(Abendstudium Ost-Berlin) und war 1949-55 Grafiker und Plakatmaler in Ost-Berlin. Er
versteckte zusammen mit seinen Kollegen am 17. Juni 1953 bei einem Streikbeteiligten, der
von der Stasi gesucht wurde. Mit falschen Papieren ausgestattet, floh dieser in den Westen.
Aus Angst irgendwann doch wegen Beihilfe zur Flucht verraten zu werden, flüchtete auch er
nach West-Berlin. Mit vielen Nebenjobs finanzierte er sein Studium der
Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte und Publizistik an der FU Berlin. Nach dem Studium
wurde er freier Mitarbeiter beim Bundespresseamt. Nach verschiedenen Stationen beim HR
kam er zum ZDF.
Weiterführende Clips zur Person
„Reicher Junge durch Ami-Zigaretten“
„Nachkriegszeit in Berlin“
Weiterführende Links zur Person
http://www.pnn.de/potsdam/799350/
Hans-Günther Richardi
Geboren 1939 in Berlin
Hans-Günter Richardi, der lange Zeit Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung war,
beschäftigt sich in seinen Büchern sehr intensiv mit der Geschichte des Nationalsozialismus.
Für seine Forschungsarbeit wurde der Autor mehrfach ausgezeichnet. Er ist unter anderem
Träger der Verdienstmedaille des Internationalen Dachau-Komitees und der Bürgermedaille
der Stadt Dachau sowie Ehren- und Präsidiumsmitglied der Lagergemeinschaft Dachau. Der
erste Dachauer Zeitgeschichtsführer wurde von Hans-Günter Richardi verfasst.
Ein weiteres von Richardi besonders intensiv erforschtes Thema ist die Befreiung der Sonderund Sippenhäftlinge aus den Händen der SS in Südtirol am 30. April 1945. Richardi ist
Mitbegründer des Zeitgeschichtsarchivs Pragser Wildsee, das sich im gleichnamigen Hotel
befindet, wo die Odyssee der prominenten Häftlinge damals glücklich endete.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-G%C3%BCnter_Richardi
Weiterführende Clips zur Person
„Schulspeisung und Schokolade“
Weiterführende Links zur Person
http://www.lagodibraies.com/de/autor-hans-guenther-richardi.asp
Joachim Szymanski
Geboren am 24.11.1948 in West-Berlin
Eltern hatten einen Zeitungsstand am Flughafen Tempelhof, wo er viel aushalf und viel vom
US-Militär mitbekam. Auch weil er sich stark für amerikanische Lebensweise und Kultur
interessierte. Er arbeitete später bei der Post und engagiert sich seit seiner
Frühpensionierung als stellvertretender Vorsitzender beim Verein „Alliierte in Berlin“.
Weiterführende Clips zur Person
„Hinter den Panzern“
„Alliierte in Berlin“
„Prägende US-Sender“
„Englisch lernen mit US-Musik“