Es gibt eine Freude, die denen zuteil wird, die dir dienen – diese Freude bist du selbst, Herr! (Augustinus, Bekenntnisse 10,22) Am Morgen des 1. April 2016 verstarb im Alter von 74 Jahren in der Universitätsklinik in Würzburg unser lieber Br. Leonhard (Werner) Kaufmann OSA Br. Leonhard wurde am 6. Juni 1941 in Wasserlosen geboren. Im gleichen Jahr ist sein Vater in Russland gefallen. Schon früh interessierte sich Werner – so der Taufname von Br. Leonhard – für das Klosterleben. Bereits mit 14 Jahren kam er 1955 in die Brüderschule in Würzburg und erlernte dort das Schlosserhandwerk. Seine Lehrzeit schloss er 1959 mit der Gesellenprüfung ab. Am 29. November 1958 wurde Br. Leonhard, 17-jährig, eingekleidet und erhielt seinen Ordensnamen. Im März des folgenden Jahres wurde er nach Münnerstadt versetzt. Dort arbeitete er im Garten und half bei der Betreuung kranker Mitbrüder. Hier begann im August 1961 auch sein Noviziat, das er am 25. August 1962 mit der einfachen Profess abschloss. Gleich danach kehrte Br. Leonhard nach Würzburg zurück, wo er am 8. September 1965 seine feierliche Profess ablegte, und arbeitete und lebte hier bis zu seinem Tod. Zunächst galt hier in Würzburg seine Sorge wieder den Brüdern. Er arbeitete bis 1979 in der Küche und kümmerte sich mit der Zeit vor allem um die Zubereitung der Diätkost. Danach sorgte er – zusammen mit Br. Erthinod – bis 1985 für die Kirche. Der Dienst als Mesner und die Tätigkeit in der Klosterkirche waren ihm wichtig, so dass er danach immer wieder auch die Mesner unterstützte, wo es nötig war. Ab 1986 arbeitete er wieder in der Küche. Diese Tätigkeit übte er aus, solange es seine immer mehr in Erscheinung tretende Parkinsonerkrankung zuließ. Trotz Beeinträchtigung durch diese Krankheit half er in Küche und Kirche soweit es seine abnehmenden Kräfte erlaubten. Ab dem Jahr 2000 wurde er dann auf unserer Pflegestation durch die Pflegekräfte versorgt. Er war ein Mitbruder, der dort die Hilfe dankbar annahm und selbst in seinen zunehmenden Einschränkungen deutlich machte, dass er gerne lebte und die Zuwendung der Schwestern und der Brüder genießen konnte. Die Teilnahme an der Eucharistiefeier war ihm ein Anliegen, und als er die Klosterkirche und auch die Kapelle nicht mehr erreichen konnte, verfolgte er die hl. Messe im Fernsehgerät und empfing die Kommunion, soweit es seine Erkrankung zum Schluss noch zugelassen hat. Seit 2015 war er, da ihm das Schlucken immer schwerer gefallen war, auf eine Magensonde angewiesen. Br. Leonhard war ein freundlicher und tief religiöser Mensch. Zudem war er auch musikalisch und erlernte das Orgelspiel; bei den wöchentlichen Gottesdiensten spielte er auf der Pflegestation das Keyboard. Auch seine Mundharmonika war ihm lieb und teuer. Er begleitete damit viele gemütliche Stunden und fand im Spielen dieses Instrumentes auch für sich Entspannung und Freude. Am späten Nachmittag des 29. März musste Br. Leonhard mit einer Ambulanz in die Universitätsklinik in Würzburg gebracht werden, wo der Verdacht auf einen Darmverschluss bestätigt wurde. Gleichzeitig erschien eine rasche Operation in Anbetracht seines Allgemeinzustandes nicht angeraten. Er wurde mit einer Schmerztherapie versorgt, von den Pflegekräften und Brüdern begleitet und gab am Morgen des 1. April sein Leben in die Hände des Vaters zurück. Das Osterfest konnte er noch bewusst mitfeiern, und der Glaube an die Auferstehung war ihm Halt und Hoffnung. So glauben wir mit ihm, dass er jetzt Leben und Heimat hat bei unserem Gott, dem Gott der Lebenden. Würzburg, 1. April 2016 Für die deutsche Augustinerprovinz P. Alfons Tony OSA, Provinzial Für das Augustinerkloster P. Lukas Schmidkunz OSA, Prior Die Beisetzung von Br. Leonhard wird am Mittwoch, den 6. April 2016, um 13:30 Uhr auf dem Hauptfriedhof in Würzburg sein; anschließend feiern wir das Requiem in der Augustinerkirche.
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