«Das Jassen darf nicht aussterben» Im Restaurant Kaserne in Bülach wird jeden Donnerstagabend um halb acht gejasst. Auch Gastjasser sind beim Kantonal-Zürcher Jassverein herzlich willkommen. Thomas Güntert «Jassen ist eine alte Schweizer Tradition, die nicht aussterben darf», betont Florian Andreolla. Beim Vorsitzenden des Kantonal-Zürcher Jassvereins steht der soziale Aspekt für die ältere Generation im Vordergrund. Andreolla bemerkt aber auch, dass es Jasser gibt, die nur des Gewinnens wegen kommen, und dass es auch solche gibt, die nicht verlieren können. «Die müssen aber selber damit fertig werden», bemerkt die Vereinskassiererin Idi Longhi, die aus Schaffhausen kommt. Sie bedauert, dass das Jassen immer weniger Zuspruch findet, da die Jasser überaltert sind und viele Eltern keine Zeit Christian Puy: Regelmässig in der «Kaserne» anzutreffen. mehr haben, ihren Kindern dieses Kartenspiel beizubringen. Idi Longhi erinnert sich gerne daran, wie sie früher in der warmen Stube von Vater und Mutter das Jassen gelernt hat. Rolf Bruderer hat gewonnen Beim letzten Kasernenjass verteilten sich 53 Teilnehmer an 13 Spieltischen. Gespielt wird der Einzelschieber mit zugelosten Partnern, mit deutschen Karten, ohne Stöck- und Wyspunkte. Die älteste Teilnehmerin war über 80 Jahre, der 25-jährige Marc Huser aus Kloten der Jüngste. Mit dabei war auch Christian Puy, der im Restaurant Kaserne jeden zweiten Dienstag das Mittagsjassen organisiert. Der ehemalige Fussballtrainer Rolf Bruderer, der im Jahr 1983 vom «Wochenspiegel» als Sportler des Monats ausgezeichnet wurde, hat den Kasernenjass am letzten Donnerstag gewonnen und die Führung von Ruedi Jucker in der Jahreswertung übernommen. Rolf Bruderer: Gewann den Jassanlass am Donnerstag. Florian Andreolla: Soziale Aspekte beim Jassen sind ebenso wichtig. Mengia Cathomen: Eine der 53 Teilnehmenden in der «Kaserne». Idi Longhi: Das Jassen von den Eltern gelernt. Ruedi Jucker: Musste seine Führungsposition abgeben. Erika Nägeli: Auch als ältere Teilnehmerin begeistert dabei. www.kantonal-zuercher-jassverein.ch. Marc Huser: Mit 25 Jahren der jüngste Teilnehmer. Beim Kantonal-Zürcher Jassverein wird jeden Donnerstag im Bülacher Restaurant Kaserne gejasst. Der Verein führt zwei Jahreswertungen, dabei winken den Gewinnern jeweils 350 Franken Prämie. Fotos: Thomas Güntert
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