E-Akte - KIV Thüringen GmbH

Die Notwendigkeit der Einführung der e-Akte in der Verwaltung bis zum Jahr 2020
und juristische Implikationen aus dem eGovernmentgesetz des Bundes
Dr. Michael Tschichholz
stellv. Leiter Kompetenzzentrum ELAN Elektronisches Government und Anwendungen
Mittwoch, 03. 6. 2015, Erfurt
Agenda
1. Grundlagen Schriftgutverwaltung – von der Papierwelt in die digitale Welt
2. Organisationskonzepte E-Verwaltungsarbeit
3. eGovG Bund und Länder
4. Implikationen für Kommunen
5. Motivation – Beispiele aus dem FOKUS Schaufenster E-Akte
6. Fazit
2
Definition E-Akte nach Organisationskonzept E-Verwaltung (OeV) des BMI
Die elektronische Akte ist eine logische Zusammenfassung
sachlich zusammengehöriger oder verfahrensgleicher Vorgänge
und/oder Dokumente,
1. die alle aktenrelevanten E-Mails, sonstigen elektronisch erstellten
Unterlagen sowie gescannten Papierdokumente,
die sog. Schriftstücke (Dateien) umfasst und so
2. eine vollständige Information über die Geschäftsvorfälle
eines Sachverhalts ermöglicht.
>> Die E-Akte ist zentraler Baustein im OeV – neben anderen Bausteinen!
Quelle: BMI, OeV Glossar unter:
3
Grundsätze der Schriftgutverwaltung
- Regelgebundenheit, Aktenmäßigkeit 
Nachprüfbares / nachvollziehbares Verwaltungshandeln

Kontinuität / Einheitlichkeit, Gleichbehandlung
DURCH
Einfache
Nutzbarkeit
Vollständigkeit
Aufbewahrung
Protokollierung
FOKUS
FraunhoferFOKUS
Heyde//Fraunhofer
MatthiasHeyde
©Matthias
©
Schriftlichkeit
4
Schriftgut – Record / Schriftgutverwaltung – Records Management
SCHRIFTGUT
alle aus der Geschäftstätigkeit / Aufgabenerfüllung
erwachsenden Unterlagen



die in einer Behörde eingehen,
verwaltungsmäßig bearbeitet und versandt werden und
die an dieser Stelle selbst entstehen
ISO
15489
Unabhängig von der Art des Informationsträgers und der
Form der Aufzeichnung
5
© Fraunhofer FOKUS
Schriftgutverwaltung
Schriftgutverwaltung – Records Management
Effiziente und Systematische Kontrolle und Durchführung der
 Erstellung
 Entgegennahme
Von Schriftgut
 Aufbewahrung
 Nutzung
 Aussonderung
ISO
Vorgänge zur Erfassung und Aufbewahrung
Von Nachweisen und Informationen
Über Geschäftsabläufe und Transaktionen
In Form von Akten
Aufgaben:
 Ordnen
 Aufbewahren
 Aussondern
 Registrieren
 Bereitstellen
15489
6
© Fraunhofer FOKUS
Dokument – Document <> Record !
Dokument
Einzelnes Schriftstück
Papiergebunden oder elektronisch
erstellt & verwaltet
Enthält ggf. weitere Schriftstücke
(z.B. Anlagen)
Kleinste logische Einheit eines Vorgangs
Logische „Hülle“ der Einzelobjekte
7
© Fraunhofer FOKUS
AKTE
Akte – File
Geordnete Zusammenstellung von Dokumenten einer
Maßnahme oder Sachverhalts
Beschreibung über Metadaten
(Aktenzeichen, Inhaltsbezeichnung, lfd. Nr…)
Tragende Einheit in der Ordnung des Schriftguts
8
Geschäftszeichen – Case number / Identifier

Eindeutiges Kennzeichen einer Akte

Ordnungsnummer oder Merkmalskennzeichen (alphanr.)

Verwendung uneinheitlich (Definition & Kommunikation Aktenplan)
Geschäftszeichen
II A 3
Organisationskennzeichen
(Aktenführende
Stelle)
-
12015
BY
Aktenplankennzeichen
(+ggf. Ableitungskennzeichen)
/
7
III
Aktenkennzeichen
(OrdnungsNr
10
© Fraunhofer FOKUS
Geschäftsgang
- Bearbeitung/Steuerung von Geschäftsvorfällen-
(Post)Ausgang
(Post) Eingang
Registratur
Bearbeitung
Registratur
Auslöser /
Trigger
Steuerung über
Verfügungen / Vermerke
Abschluss
12
Vorgang – Dossier
Kleinste Sammlung von
zusammengehörenden
Dokumenten
Beschreibung über
Metadaten
(Vorgangszeichen,
Vorgangstitel etc.)
Aus der Bearbeitung eines
Geschäftsvorfalls
Steuerung über Geschäfts-
gangvermerke und
Als Teileinheit einer Akte

Vorgangskennzeichen eingeleitet durch „#“ (1234/1#1/05)


Verfügungen
Üblich Mischung aus Jahreszahl und fortlaufender Nummer
Kennzeichnung wird oft nicht umgesetzt
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Schriftgutbehälter für Papiergebundene Akten & Dolumente

Beschriftung der Behälter

Registraturmöbel / -räume für die Aufbewahrung der Schriftgutbehälter
Liegende Registratur
Hängende Registratur
geheftet
Hängeregistratur
Loseblatt
Pendelregistratur
Stehende Registratur
Ordner
Stehsammler
14
Arbeit mit elektronischen Dokumenten - heute
Papier - Registratur
Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung : heute
Hängeregistratur
E-Mail-Server
E-Akte
Ordner
Ordner auf Servern
Dokumentenmanagement
Ordner auf dem PC
15
Herausforderungen zur elektronischen Aktenführung heute
1. Elektronische Kommunikation zwischen Bürgern und Verwaltung wächst
– Kommunale Portale mit Informations- und Transaktionsdiensten
– wachsender eMail-Verkehr
2. Zunehmend mobiles Arbeiten führt zu Erfordernis, ortsunabhängig auf Daten und
IT-Verfahren zuzugreifen
3. Reine Papieraktenführung oder Hybridaktenführung zu aufwändig
4. Qualifiziert signierte Schriftsätze müssen sicher aufbewahrt werden können.
5. Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen (E-GovG des Bundes und der Länder)
6. Organisation der Einführung / Akzeptanz >>> Verbesserte Prozesse, Zugriffszeiten, …
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© Fraunhofer FOKUS
Ganzheitlicher Ansatz bei der Handhabung el. Dokumente
E-Poststelle
Scanprozess
eMail,
De-Mail, …
Grundlagen
Schriftgut
E-Akte
Ablauf
E-Vorgangsbearbeitung
E-Zusammenarbeit
E-Fachverfahren
Organisation
Registratur
E-Langzeitspeicherung
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© Fraunhofer FOKUS
Zielsetzungen und Mehrwerte von E-Akte-Lösungen
1. Schnelleres Auffinden von Dokumenten, Steuern von Prozessen
2. Vereinfachung, Optimierung, Automatisierung der Abläufe
3. Orts-, zeit- und geräteunabhängiger Zugriff
4. Minimierung Medienbrüche
5. Verbesserung Transparenz
6. Unterstützung flexibler und informeller Arbeitsweisen
18
© Fraunhofer FOKUS
© Fraunhofer FOKUS
Lebenszyklus von Schriftgut – Umfassende Unterstützung bei der Handhabung
Phase
Informelle
Bearbeitung
Bearbeitung
Aktenrelevanz
Archivierung
Transfer
Fristen
Aufbewahrung
Zuständigkeit
Speicherort
Langzeitspeicherung
Aktenführende Behörde
Groupware,
DMS,
Dateiablage, …
Dokument
registriert
DMS
Vorgang zdA
verfügt
Bundesarchiv
Langzeitspeicherung
oder DMS
Archivsystem
Aussonderung
Quelle: “Referenzarchitektur elektronische Verwaltungsarbeit”
http://www.cio.bund.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Architekturen-und-Standards/referenzarchitektur.pdf?__blob=publicationFile
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© Fraunhofer FOKUS
E-Akte: Stand heute und Optimierungsbedarfe
•
Erfordernis der Migration von der Papierakte zur E-Akte bis 2020+
•
Viele Dokumente und Daten werden noch nicht elektronisch von Beteiligten übermittelt
•
Keine durchgängige Verarbeitung von elektronischen Dokumenten
•
Elektronische Dokumente werden teilweise ausgedruckt und in Papierform abgelegt
•
Keine rechtssichere Übermittlung von elektronischen Dokumenten
Optimierungsbedarf bei der
elektronischen Verarbeitung von Dokumenten
20
© Fraunhofer FOKUS
E-Akte: Stand heute und Optimierungsbedarfe
•
Kein (übergreifendes) System zum Anlegen & Nachverfolgen von Vorgängen verfügbar
•
Unzureichende Auskunftsfähigkeit über den Bearbeitungsstand aktueller Vorgänge
•
Informationen im Fallmanagement sind verteilt über verschiedene Systeme
(Filesystem, E-Mail, DMS, Fachverfahren)
•
21
E-Akte: Stand heute und Optimierungsbedarfe
•
Keine ausreichende IT-Unterstützung:
 in Bezug auf die informelle und formale Zusammenarbeit
 der Akteneinsicht oder der Bereitstellung im Kontext Informationsfreiheit / OpenData
 der Einbindung von Führungskräften und Außendienst in den (mobilen) Umgang mit
Dokumenten
•
Nutzung von Standardschnittstellen (CMIS, XDomea, etc.) nicht etabliert.
Optimierungsbedarf bei
Kollaboration zwischen und innerhalb der Verwaltungen
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© Fraunhofer FOKUS
Agenda
1. Grundlagen Schriftgutverwaltung – von der Papierwelt in die digitale Welt
2. Organisationskonzepte E-Verwaltungsarbeit
> ganzheitlicher Ansatz – Nutzen für Kommunen
3. eGovG Bund und Länder
4. Implikationen für Kommunen
5. Motivation – Beispiele aus dem FOKUS Schaufenster E-Akte
6. Fazit
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Organisationskonzept eVerwaltung – Lernen aus DOMEA Erfahrungen
Politisch / Organisatorisch
Digitale Verwaltung
Digitale Verwaltung 2020
E-Government-Initiative
Digitale Agenda für Europa
E-Government-Aktionsplan
Technisch
Referenzarchitektur eV
Elektronische Signaturen
Technische Standards
(TR-03125, XÖV, SAGA, …)
E-Vorgangsbearbeitung
E-Akte
plus …
E-Zusammenarbeit
und weitere
Bausteine
Rechtlich
GGO und RegR Bund
Archivgesetz
Verwaltungsverfahrensgesetz
Signaturgesetz
EU-Harmonisierungen
Transition
Akzeptanz- und ChangeManagement elektronischer
Verwaltungsarbeit
Demografische Entwicklung und
„Digital Natives“
E-Government-Readiness
Quelle: BMI, OeV
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Organisationskonzept elektronische Verwaltungsarbeit
Grundlagen und Bedarfsanalyse
Auswahl oder
Kombination
IT-Sicherheit
Bausteine zur Umsetzung der elektronischen Verwaltungsarbeit
Führungskräfteleitfaden
E-Akte
E-Zusammenarbeit
E-Vorgangsbearbeitung
E-Fachverfahren
Durchgängigkeit
Erstellung
und
Projektleitfaden
Begleitung
Unterstützung
Bedarfsgerechte
Fachkonzeption
Einführungsunterstützung
Usability
Ergänzung
Scan-Prozess
(TR-RESISCAN)
E-Poststelle
digitale Signatur
E-Langzeitspeicherung
(TR-ESOR)
Datenschutz,
Personaldaten,
Verschlusssachen
Mobility
Bausteine zu spezifischen Fragestellungen
Quelle: BMI, OeV
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Referenzarchitektur elektronische Verwaltungsarbeit
Fachverfahren
Querschnittsdienste
Service offene
Architekturen
Basisdienste
Standard-Schnittstellen
Portal
Standard-Schnittstellen
…
Kollaboration
DokumentenDokumentenmanagementmanagementKern
Kern
WF/BPMS
WCM
Explorer
PIM/Mail
Office
Scanning
LZA
Records Mgmt.
26
Quelle: BMI, ReV
© Fraunhofer FOKUS
IT-KOMPONENTEN IN EINEM ANTRAGS-WORKFLOW
Info-Portal
E-Mail
Kollaboration
Post (Scan)
Portal, FMS
Antragsassi.
E-Mail
De-Mail
Fachverfahren
Workflow
Kollaboration
E-Mail
De-Mail
Portal
CRM
FMS
Fachverfahren
Archiv, LZA
CRM
ePayment
E-Rechnung
ZUGFeRD
Fachverfahren
Outputmanagement
(De-Mail, …)
Dokumentenmanagement als Kernfunktion der E-Verwaltung
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© Fraunhofer FOKUS
Ziele & Herausforderungen
1. Datensicherheit & Datenschutz
– Einfach handhabbares Rollen und Sicherheitskonzept auch für mobile Geräte
2. Investitionsschutz & Nachhaltigkeit der Lösung
– Einbettung in vorhandenes Umfeld
– Herstellerunabhängigkeit
3. Interoperabilität
– Standards zum Zusammenwirken von Einzellösungen und Komponenten:
CMIS, WebDAV, IMAP, CIFS, XDomea etc.
– Standardisierungsagenda IT-PLR: Austausch von Akten, Dokumenten und Vorgängen
4. Usability
– Handhabbarkeit beim Zusammenwirken heterogener Einzelkomponenten
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© Fraunhofer FOKUS
Zukünftige Aufgabenbereiche und Lösungsansätze
1. Funktional: Mobiles Arbeiten
–
–
Einbindung von Führungskräfte und Außendienstmitarbeiter in aktenrelevante Prozesse
Querschnitts-Anforderungen: Sicherheit, Durchgängigkeit, Usability
2. Betrieblich: Cloud-basierte Angebote für Basisdienste E-Akte und umfassende Lösungen
–
–
Geringere Betriebskosten bei Nutzung durch mehrere Mandanten
Einfachere Bereitstellung der Mandanten für individuelle Anforderung einzelner Verwaltungen
3. Organisatorisch: Hürden der Digitalisierung erkennen und überwinden
–
–
Hürden bei der Einführung von DMS & E-Akte Lösungen abbauen
 Digitalisierung > bedeutet Medienkompetenz, Migration vom Papier zur E-Verwaltung
 digitale Migration > bedeutet Berücksichtigung Altbeständen (Papier und elektronisch), u.v.m.
 Umgebungsabhängig klären > welches System übernimmt führende Rolle: Fachverfahren / DMS
Frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter: Proaktives Akzeptanz und Change Management – von Anfang an!
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© Fraunhofer FOKUS
Agenda
1. Grundlagen Schriftgutverwaltung – von der Papierwelt in die digitale Welt
2. Organisationskonzepte E-Verwaltungsarbeit
3. eGovG Bund und Länder
– Ziele des eGov-Gesetzes und Umsetzungsstatus
4. Implikationen für Kommunen
5. Motivation – Beispiele aus dem FOKUS Schaufenster E-Akte
6. Fazit
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E-Akte auf Bundes- und Länderebene
1. Digitale Agenda
– Die stärkere Erschließung des Innovationspotenzials
– Die Unterstützung beim Aufbau flächendeckender Hochgeschwindigkeitsnetze und die
Förderung digitaler Medienkompetenz
– Die Verbesserung der Sicherheit und den Schutz der IT-Systeme und Dienste, um
Vertrauen & Sicherheit im Netz für Gesellschaft & Wirtschaft stärker zu gewährleisten
2. E-Government Gesetz Bund
– § 2 Elektronischer Zugang zur Verwaltung (nPA, QES, DE-Mail, …)
– § 6 Elektronische Aktenführung
– § 9 Optimierung von Verwaltungsabläufen und Information zum Verfahrensstand
B2G, C2G, G2G, Reduktion der Schriftformerfordernis
3. E-Government Gesetze der Länder (Schleswig Holstein, Sachsen, Bayern, e-nrw, …)
– Übertragung strategischer Ziele in Ländergesetze: VVG, Landesverwaltungsrecht, …
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© Fraunhofer FOKUS
Die Situation zu eGovG in den Bundesländern (Info Bitkom von Mai 2015)
1. Baden-Württemberg: Änderung und Anpassung Verwaltungsverfahrensgesetz
2. Bayern: Gesetz noch in der Entwicklung, Anpassung des Landesverwaltungsverfahrensgesetzes
3. Berlin: Gesetz noch in der Entwicklung, dynamischer Verweis auf das VVG des Bundes
4. Brandenburg: kein Gesetz in Planung aber Änderung des Verwaltungsverfahrensgesetzes geplant
5. Bremen:kein Gesetz, aber Anpassung des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgt
6. Hamburg: kein Gesetz, aber Anpassung des Verwaltungsverfahrensgesetzes erfolgt
7. Hessen: Änderung und Anpassung des Verwaltungsverfahrensgesetzes geplant
8. Mecklenburg-Vorpommern: Gesetz in der Vorbereitung, Änderung und Anpassung VVG erfolgt
9. Niedersachsen: dynamischer Verweis auf das Verwaltungsverfahrensgesetz des Bundes
10.Nordrhein-Westfalen: eigenes E-Government Gesetz in Vorbereitung
11.Rheinland-Pfalz: dynamischer Verweis auf das VVG des Bundes, landeseigenes Transparenzgesetz schreibt e-Akte vor
12.Saarland:
Gesetz noch im Entwurf
13.Sachsen: Gesetz zur Förderung der elektronischen Verwaltung im Freistaat Sachsen
(SächsEGovG) (Art. 1 G vom 9. Juli 2014)
14.Sachsen-Anhalt: Änderung und Anpassung des Landesverwaltungsrecht
15.Schleswig-Holstein: Gesetz zu elektronischen Verwaltung für Schleswig-Holstein (v. 8.7.2009), Anpassung des VVGs,
Aktualisierung eGovG geplant
16.Thüringen: noch kein eigenes Gesetz, Anpassung und Änderung des VVG erfolgt
32
Vortrag Dr. Wilfried Bernhardt ehem. CIO Sachsen
33
© Fraunhofer FOKUS
Vortrag Dr. Wilfried Bernhardt ehem. CIO Sachsen
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© Fraunhofer FOKUS
Aktuelle Meldung - Kommune 21 berichtet:
Bayern: E-Government-Gesetz entworfen
[15.5.2015] Digitale Rechte für Bürger und Unternehmen verankert Bayern im jetzt vorgestellten
Entwurf eines E
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Agenda
1. Grundlagen Schriftgutverwaltung – von der Papierwelt in die digitale Welt
2. Organisationskonzepte E-Verwaltungsarbeit
3. Motivation – Warum E-Akte für Kommunen?
4. eGovG Bund und Länder
5. Implikationen für Kommunen
– Warum schon jetzt das Thema angehen?
6. Fazit
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Ziele des Gesetzes und Geltungsbereich
1. Ziel des Gesetzes ist es, durch den Abbau bundesrechtlicher Hindernisse die
elektronische Kommunikation mit der Verwaltung zu erleichtern. Das Gesetz soll
dadurch über die föderalen Ebenen hinweg Wirkung entfalten und Bund, Ländern
und Kommunen ermöglichen, einfachere, nutzerfreundlichere und effizientere
elektronische Verwaltungsdienste anzubieten.
2. Medienbruchfreie Prozesse vom Antrag bis zur Archivierung sollen möglich werden.
Geltungsbereich
(1) Dieses Gesetz gilt für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit der
Behörden des Bundes einschließlich der bundesunmittelbaren Körperschaften,
Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts.
(2) Dieses Gesetz gilt auch für die öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit der Behörden
der Länder, der Gemeinden und Gemeindeverbände und der sonstigen der Aufsicht
des Landes unterstehenden juristischen Personen des öffentlichen Rechts,
wenn sie Bundesrecht ausführen.
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© Fraunhofer FOKUS
Minimalanforderungen nach e-Government-Gesetz
Gesetzliche Vorgabe
Mindestanforderung
(Bund)
Maßnahmen
Konsequenzen
Elektronische
Urkunden ausstellen
(§ 33 VwVfg)
Ausstellung einer
qeS (Soll-Vorschrift)
Können Dokumente mit qeS
signiert werden?
Anpassung der
Backoffice-Prozesse
nötig (eAkte) …
Bereitgestellte Daten
müssen maschinenlesbar sein (§ 12)
Format muss
maschinenlesbar
sein
Sind bereitgestellte
Daten
maschinenlesbar?
Anpassung der
Backoffice-Prozesse
nötig (Fachverfahren, eAkte) …
Neue elektronische
Register müssen
Georeferenzen
enthalten (§ 14)
Geokoordinaten im
Register vorhanden
Sind die
Registereinträge
georeferenziert?
Nutzung einer
Geodateninfrastruktur
unausweichlich …
Barrierefreiheit (§ 16)
Zugang mit den der
Behinderung
entsprechenden
Hilfsmitteln muss
möglich sein
Ist der barrierefreie
Zugang
gewährleistet?
39
© Fraunhofer FOKUS
Bedeutung der Minimalanforderungen


Die Anforderungen des EGovG sind gering und vergleichsweise
einfach zu erfüllen.
Die Erfüllung der Minimalanforderungen



wird nicht dem Geist des Gesetzes gerecht: „Medienbruchfreie
Prozesse vom Antrag bis zur Archivierung sollen möglich werden.“
begegnet nicht den Herausforderungen der Kommunenim Kontext
der Digitalisierung
eGovG Bund bleibt voraussichtlich hinter den zu erwartenden
Landesgesetzen zurück
Kommunen sollten sich frühzeitig am Geist des EGovG
orientieren und die erforderlichen Entwicklungen zur Stärkung
ihrer Dienstlestungen für Bürger und Unternehmen sowie für
G2G Prozesse nutzen.
40
© Fraunhofer FOKUS
Agenda
1. Grundlagen Schriftgutverwaltung – von der Papierwelt in die digitale Welt
2. Organisationskonzepte E-Verwaltungsarbeit
3. eGovG Bund und Länder
4. Implikationen für Kommunen
5. Motivation – Beispiele aus dem FOKUS Schaufenster E-Akte
– E-Akte – Lösungen zum Anfassen
6. Fazit
41
Markttransparenz I: DMS-Umfrage zu technischen Kriterien
42
© Fraunhofer FOKUS
Markttransparenz II: Broschüre E-Akte-Lösungen im Vergleich
43
© Fraunhofer FOKUS
Szenario
Atos mit SharePoint
44
Transformation zur digitalen Bearbeitung > gemeinsames digitales Archiv
Mitarbeiter der ÖV: heute
Mitarbeiter der ÖV: morgen
E-Mail-Server
informal
formal
gemeinsam
Ordner auf Servern
Ordner auf dem PC
Geringe Sicherheit
Dokumentenmanagement
persönlich
Digitales Archiv
Hohe Sicherheit
45
Integrierte Vorgangsbearbeitung, el. Zusammenarbeit, etc.
Desktop
•
Sofortiger Zugang zu allen Informationen
durch die Nutzung eines einzigen
integrierten Desktops
•
Social Media-Technologien wie „chats“
unterstützen informelle Kommunikation
•
Smart Mobile & iPad / iOS
Android / Windows Mobile
Smart Mobile
informal
formal
gemeinsam
persönlich
46
© Fraunhofer FOKUS
Benachrichtigung über Neuigkeiten in der F2-App für das iPad
Bürgermeister sieht Benachrichtigungen schon außerhalb der App
47
Startbildschirm der App „F2-Manager“
mit den Symbolen Tagesmappe, Vorlagen, Lesezeichen und Benachrichtigungen
48
Anmerkungen innerhalb von Schriftstücken direkt auf dem iPad
und Ablegen der editierten Version im Tagesmappeneintrag
49
Einfache Vorlagenbearbeitung innerhalb der App
mit Möglichkeit einen Kommentar zu verfassen
50
Szenario
DVZ & cBrain
51
Szenario
Codia & Foxdox
52
Szenario
PDV / Governikus
53
Szenario
Materna,
Fujitsu SecDocs
mit SharePoint
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Wichtige Handlungsfelder aus Sicht Fraunhofer FOKUS
IdentitätsManagement
Zugangseröffnung
De-Mail, eID / nPA
E-Formulare
und
E-Anträge
eAkte
Kommunen
in
Zukunft
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© Fraunhofer FOKUS
Fazit
1. Auf den digitalen Wandel vorbereiten
2. Den Wandel planen: Anforderungen erheben > Strategie definieren > Roadmap planen
3. Marktanalyse > Optional: Nutzung FOKUS Schaufenster E-Akte
4. Anforderungen an die kommunale Politik, IT-Dienstleister und das Land Thüringen
formulieren (Unterstützung fordern)
5. Anforderungen an Hersteller und IT-Dienstleister formulieren
6. …
56
© Fraunhofer FOKUS
FRAUNHOFER FOKUS ALS NEUTRALER BEGLEITER
1. Markttransparenz: Welche Lösungen eignen sich für Sie?
– 2013: Partner-Workshop Langzeitspeicherung
– 2014: ÖFIT DMS-Umfrage -> E-Akte Live auf dem Effizienten Staat -> E-Justiz Workshop
– 2015: E-Akte-Broschüre -> heutiger Workshop -> Live-Szenarien im eGov-Lab -> …
2. Ist-Analyse: Was bedeutet E-Akte konkret für Sie?
– Prozess-Screening und Anforderungsermittlung
3. Konzeption & Ausschreibung: Was erwarten Sie von einer E-Akte Lösung?
– Umsetzungskonzepte, Lastenhefte, Bewertung von Angeboten
4. Investitionsschutz: Wie wird Ihr E-Akte Projekt zu einer Erfolgsstory?
– Proof of Concepts, Qualitätssicherung, Akzeptanz- & Change Management
57
© Fraunhofer FOKUS
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Besuchen Sie uns und unsere Partner im FOKUS E-Akte-Labor
Unterstützen Sie die Initiative Kommunaler Cyberraum
Besuchen Sie uns und unsere Partner im
FRAUNHOFER FOKUS E-Government-Labor
58
© Fraunhofer FOKUS
Ansprechpartner
Fraunhofer FOKUS
Kaiserin-Augusta-Allee 31
10589 Berlin
www.fokus.fraunhofer.de
Dr. Michael Tschichholz
Stellv. Leiter Kompetenzzentrum ELAN
[email protected]
Tel. +49 30 3463 7215
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© Fraunhofer FOKUS