Hufeland Spiegel - Hufeland-Haus

Hufeland
Spiegel
Hufeland-Haus
Dezember 2015
68. Ausgabe
23. Jahrgang
• Palmengarten-Kinder: Apfelfestwochenfinale mit Kelterfest
• Mythos Seele: Wie sie heilen und krank machen kann
• Job-Embeddeness: Betriebsklimapflege auf Gegenseitigkeit
Hufeland-Spiegel
Liebe Leserinnen und Leser,
Im Oktober war wieder einer „fällig“: Der nächste unsere zahlreichen Silberahorn-Bäume
auf dem Gelände musste gefällt werden. Pilzbefall und nicht zuletzt der trockene Sommer
haben dazu geführt, dass schon armdicke Äste heruntergefallen sind, – zum Glück ohne
jemanden zu verletzen.
Und trotz dieser offensichtlichen Gefährdung gab es kritische Stimmen: „Musste das denn
wirklich sein? Der Baum war doch noch kerngesund!“ hieß es immer wieder. Um es kurz
zu machen: Ja, es musste. Und wir versprechen auch, dass wir den Baum ersetzen, durch ein
jüngeres, gesundes Exemplar, das uns dann hoffentlich wieder viele Jahre Schatten spendet.
Ihr kompetenter Partner
für Lebensqualität im Alter
HUFELAND-HAUS
• Häusliche Pflege und Versorgung
• Tagespflege
• Seniorenrestaurant
• Wohnen im Alter
- Betreutes Wohnen
- Pflege
• Wohnen für Menschen mit Behinderung
• Altenpflegeschule
• Kindertagesstätte
• Therapiepraxis
• Essen auf Rädern
Die Diskussion um den Baum, dem man seine Krankheit nicht ansieht, bringt mich auf die
Frage nach dem Sein und dem Schein. Man ist immer wieder überrascht, wenn die Dinge
anders sind, als sie erscheinen. Man fühlt sich hintergangen, sogar betrogen, wenn sich
plötzlich eine ganz andere Sicht auf die Dinge auftut. Man muss sich doch darauf verlassen
können, dass der Anschein dem Inhalt entspricht! Skandale wie beispielsweise im aktuellen VW-Fall sind deshalb so schädigend, weil das Vertrauen verloren geht. Das jahrelang
gehegte Image des zuverlässigen, sauberen deutschen Automobils gerät unter die Räder.
In Hufeland-Spiegel – nicht nur in dieser Ausgabe – wollen wir Ihnen 100 % HufelandHaus zeigen. Unsere Bilder sind alle im echten Leben entstanden und nur für den Druck
minimal nachbearbeitet. Die Reportagen und Beiträge spiegeln reale Erlebnisse in unserem Haus wider. Wir wollen authentisch sein, weil wir glauben, dass man nur so Vertrauen
gewinnen kann.
Wir danken allen BewohnerInnen, Angehörigen, Freunden, Förderern, MitarbeiterInnen
und den Leserinnen und Lesern für ihr Vertrauen. Wir schätzen es hoch!
Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Vorweihnachtszeit und ein frohes Weihnachtsfest!
Ihr
Markus Förner
Geschäftsführung
Hufeland-Haus
Dezember 2015
3
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
HERAUSGEBER
Hufeland-Haus
REDAKTION
„Palmengarten“ feiert Apfelfestwoche-Finale beim Kelterfest
Wie die Kita-Kinder das Kelterfest mit Liedern und Tänzen
aufgemischt haben
Seite
Kopf, Körper, Psyche
Mythos Seele – wie sie heilen
und krank machen kann Seite
10
Wilhelmshöher Straße 34
60389 Frankfurt am Main
Telefon: 069/4704-0
Telefax: 069/4704-315
[email protected]
www-Hufeland-Haus.de
Hufeland-Haus-Mitarbeiter
weihen „Haus am See“ ein
Mit einem zünftigen Grillfest
in Betrieb genommen
Seite
22
14
SPENDENKONTO.
Hufeland-Haus
Frankfurter Sparkasse
Konto-Nr.: 271500
BLZ 500 502 01
Spende: „Hufeland-Spiegel“
REDAKTION
DIESER AUSGABE
Stars unter Stars
WMB-Bewohner besuchen
das Städel und sind von
den Bildern begeistert
Seite
Laterne, Laterne, Laterne
Die Kindertagesstätte feiert
den Heiligen St. Martin Seite
24
FOTOS
17
Dieter Schön, Simon
Hartmann, Markus Förner,
Simone Hahn-Beck, Florian
Bähr
Job-Embeddedness - Betriebsklimapflege auf Gegenseitigkeit
Methoden zur Harmonisierung
von Arbeitsverhältnissen Seite
20
GESTALTUNG UND
REALISATION
Dieter Schön
Frauen-Power avanciert zum
100-Prozent-Kurs
Altenpflegeschule wiederholt erstklassige Examens-Quote Seite
26
Audienz beim Keltenfürsten
in Glauberg
Das Hilfezentrum mit Kunden
im Keltenmuseum
Seite
4
(ViSdP): Markus Förner,
Dieter Schön, Markus
Kneisel, Luzia Glas, Werner
Gutmann, Ralf Ottenheim,
Theresa Dollinger, Werner
Schnabel, Simon Hartmann,
Jaqueline Macioszek,
Simone Hahn-Beck
18
Editorial
Nachrichten
Menschen im Hufeland-Haus
Veranstaltungskalender
Buchstaben-Salat - Worträtsel
Seite
3
Seite 6-9
Seite
26
Seite 27-29
Seite
30
Der Hufeland-Spiegel wird
von Mitarbeiter/-innen des
Hufeland-Hauses erstellt
und erscheint
3-4mal im Jahr
Die Zeitschrift wird
kostenlos abgegeben.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen keine
redaktionelle Meinung dar
und unterliegen der Verantwortung des Autors.
Dezember 2015
Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen,
die sich über die Dinge ziehn.
Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen,
aber versuchen will ich ihn.
Ich kreise um Gott, um den uralten Turm,
und ich kreise jahrtausendelang;
und ich weiß noch nicht: bin ich ein Falke, ein Sturm
oder ein großer Gesang.
Dezember 2015
R����� M���� R���� (1875-1926)
5
Hufeland-Spiegel
Ratschlag für
Senioren
Ihr solltet nicht immer von
Krankheiten reden,
denn irgendwas plagt doch jeden.
Ein bisschen Rheuma –
ein schlechtes Gehör,
verschlissene Knochen –
oder das Gehen fällt schwer.
Der Kreislauf wird schwächer,
schlechter auch das Sehen,
auch mit dem Tanzen will‘s nicht
mehr richtig gehen.
Man wird langsam träger,
das Gedächtnis kriegt Sprünge
und noch vieles mehr –
leider alles sehr unangenehme Dinge,
doch, wie es auch kommt –
das Leben ist und war auch mal
schön, Gott sei dank!
Man muss nur die richtigen Dinge
noch sehen.
Ursula Wieland
(Betreutes Wohnen)
Hufeland-Spiegel
Die neuen Freiwilligen 2015
Neun Freiwillige, darunter ein
Ungar und einer aus der Ukraine,
haben im September ihr Freiwilliges Jahr im Hufeland-Haus begonnen. Die „Internationalen“ sind
in der FAJ-Wohngemeinschaft
im Giebelhaus im 1. Stock untergebracht und werden ein ganzes
Jahr in Deutschland verbringen.
Sie besuchen in ihrer Freizeit einen Deutschkurs und wollen auch
die deutsche Kultur kennenlernen.
Der größte Teil der Gruppe der
Freiwilligen kommt aus der näheren Umgebung und wohnen entweder noch im Elternhaus oder
in einer Wohngemeinschaft bei
Freunden. Im Hufeland-Haus werden sie unterstützend in der Pflege, in der sozialen Betreuung und
in der Kita eingesetzt. Zum Start
gab es für die „Neuen“ ein InfoTreffen im „Städel“ um auch auf
die Wünsche und Bedürfnisse der
Abschied nach 35 Jahren
Frewilligen eingehen zu können.
Dabei wurden sie auch ausführlich über die beruflichen Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege und über die
Möglichkeiten von Praktikas und
Hospitationen in den verschiedenen Abteilungen des Hauses
informiert. Die jungen Leute sind
aus unterschiedlichen Gründen für
das Freiwillige Jahr motiviert. Teils
wollen Sie Einblick in eine soziale
Einrichtung bekommen, die Fachhochschulreife erlangen, sich Klarheit über ihre berufliche Zukunft
verschaffen oder einfach mal was
anderes machen. Die Freiwilligen
werden an den Einsazstellen von
Fachkräften und in der Freizeit von
einer ehenamtlichen Mitarbeiterin
betreut und treffen sich regelmäßig
zu gemeinsamen Aktivitäten und
zum Vertiefen von Sprache und
Kultur.
Wolfgang Cramer, 63, beendet
zum Ende des Jahres seine berufliche Laufbahn als examinierter Altenpfleger, die er vor
35 Jahren mit der Ausbildung
in der Altenpflegeschule des
Hufeland-Hauses und dem erfolgreichen Abschluss mit dem Examen begonnen hat. Ursprünglich
war er mit dem Gesellenbrief des
Maler- und Lackierers zur Bundeswehr einberufen worden. Nach
Ende der Wehrpflicht sattelte er
um und startete die Altenpflegerausbildung. Ein Schritt, den er nie
bereut hat, wie er auch nirgendwo
anders, als im Hufeland-Haus hätte arbeiten wollen. „Ich gehe auch
HR3-TV-Bericht über „Sucht im Alter“
Cleverer Fraternität-Fahrer
Eigentlich sollte dieses Mal
der Fraternitätsausflug in den
Palmengarten gehen, aber das
Wetter machte uns einen Strich
durch die Rechnung. Immer wieder gab es einen Regenschauer,
sodass der geplante Ausflug in den
Palmengarten wie
sprichwortlich ins
Wasser fiel. Da
hatte Udo Than,
der Fahrer der Fra-
ternität, die tolle Idee, ins Sunflower Gartencenter zu fahren.
Die fünf Bewohner aus dem
WMB und dem APH bewunderten die farbenprächtigen Blumen
und Pflanzen und ließen sich im
Sunflower Cafe
Kaffee und Kuchen schmecken.
Trotz des schlechten Wetters war es
ein schöner Ausflug.
Fotos und Bericht: Florian Bähr
Tschüss Silber-Ahorn
Der Baum war sehr krank und
wurde gefährlich, deshalb musste er leider sterben. Siehe Seite 5,
wo er noch einmal besonders von
Rainer-Maria Rilke geehrt wird.
6
Dezember 2015
mit einem weinenden und lachenden Auge“, beteuert der 63-Jährige, denn es sei überwiegend eine
gute Zeit gewesen, an die er immer
gerne zurückdenken wird: „Es ist
die ganz besondere Atmosphäre
des Hauses, die mir den Abschied
schwer machen wird und an die ich
gerne zurückdenken werde.“
In einer beeindruckenden Reportage der HR-Reporterin Nina
Steinert über die erfolgreiche Arbeit der Beratungseinrichtung
„Sucht im Alter“ des
Hufeland-Hauses im
Zusammenwirken
mit den anderen Betreuungseinrichtungen der Inneren Mission Frankfurt hat das
landespolitische
Magazin „defacto“ am 11. Oktober
ausführlich berichtet. Sozialpädagoge Harald Spörl und HufelandHaus-Geschäftsführer
Markus
Förner nutzen die Gelegenheit,
das hessenweit ein­
zigartige Beratungs- und Betreuungskonzept
den Zuschauern des Hessischen
Rundfunks überzeugend nahe zu
bringen. Dabei erwies sich ein
66-Jähriger „Kunde“ von Harald
Spörl als Glücksfall, weil der einst
alkoholabhängige Frührentner telewirksam seinen harten Weg zum
„trockenen Rentner“ berichten
Dezember 2015
konnte. Überzeugend seine Zukunftswünsche: „Jetzt wo ich im
Kopf wieder klar bin, möchte ich
eine Sprache erlernen und auch das
Fahrradfahren.“ Geschäftsführer Markus Förner erinnerte
daran, dass es für
suchtkanke Rentner
im deutschen Gesundheitwesen keine Hilfen
gibt, da alle präventiven
und therapeutischen Angebote der
Rentenversicherungsträger auf die
Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit des Suchtkranken ausgelegt
sind: „Rentner überlässt man sich
selbst“.
Auch die „Stiftung Waldmühle“
und andere soziale Einrichtungen
der Inneren Mission Frankfurt
wurden so einem breiten Publikum
vorgestellt. Für den 66-Jährigen
Rentner sind die Erfahrungen mit
den Menschen von „Sucht im Alter“ segensreich: „Ohne sie, wäre
ich bestimmt schon lange tot!“
Speiseplanbesprechung
Einmal im Vierteljahr lädt Herr
Weiß seine Kunden, die Bewohner des Hufeland-Hauses, zu einem ganz wichtigen Termin in
die „Kleinmarkthalle“. Einmal im
Vierteljahr geht es für die Bewohner und ihren Küchenchef tatsächlich um die Wurst. Herr Weiß vom
Dienstleister Aramark muss und
will dann am liebsten erfahren, ob
das Speiseangebot bei seinen Kunden ankommt? Ob zum Beispiel
die Portionen die richtige Größe
haben, ob möglichst jeder Bewohner irgendwann auch einmal „seine
ganz persönliche Lieblingsspeise“
auf dem Speiseplan vorgefunden
hat. Dass er das nicht für jeden Tag
garantieren kann, weiß natürlich
Herr Weiß, allerdings hört er auch
ganz gerne einmal ein bisschen
Lob aus berufenem Munde. Er hat
auch ein offenes Ohr für ganz spezielle persönliche Wünsche, denn
schließlich muss der Speiseplan
schon immer drei Wochen vorher
fertig vorliegen. Natürlich nimmt
an diesem Termin auch immer der
Sozialdienst, vertreten durch Herrn
Ottenheim oder Frau Dollinger teil
und auch der Einrichtungsbeirat
sitzt dann mit am Tisch, um für die
Belange der Bewohner einzutreten.
Im Großen und Ganzen war das
Gremium auch diesmal wieder zufrieden mit der Küche. Es gab auch
diesmal wieder reichlich Kaffee,
Tee und Kuchen.
Na dann: Guten Appetit!
7
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
Ein wirkungsvolles Werkzeug gegen das Vergessen ist die Beschäftigung mit vertrauten Gegenständen,
Erinnerungen
und begreifbaren
Vorgängen.
Mit
diesem Wissen hat
die Sozialarbeiterin Theresa Dollinger,
unterstützt von Frau Uhl aus dem Büro
der Pflegedienstleitung, ein ganzes
Sortiment Erlebnis- und Erinnerungkisten zusammengetragen, die
nun als Grundlage für spannende
Wiedererkennungsübungen spielerisch genutzt werden. Viele Kisten
mit Gegenständen aus unterschiedlichsten Nutzungsund Erlebnisbereichen,
wie Haushalt, Garten,
Auto, Reisen, Lesen,
Kino und vieles mehr
sind so entstanden.
Angela Adamietz, ebenfalls beteiligt bei der Suche, setzt die Erinnerungskisten in ihren Beschäftigungsangeboten gerne ein.
Fliegender Wechsel in der Altenpflegeschule
Die
Altenpflegeschule
des
Hufeland-Hauses hat gerade in
der Kapelle (siehe Seite 24) den
Kurs 69 mit Top-Resultaten und
Staatlicher Anerkennung als Pflegefachkräfte ins Berufsleben verabschiedet, da formieren sich an
selber Stelle bereits eine Woche
später die nächsten Kandidaten zu einer neuen Lerngemeinschaft, dem Kurs 75, um den
drei Jahre langen Weg bis zum
Examen anzugehen. Wie meistens, setzt sich auch dieser Kurs
aus noch ganz jungen, aber auch
schon berufserfahrenen älteren
Teilnehmern zusammen. Auch
dieser Kurs ist wieder international mit Teilnehmern aus ganz
Europa besetzt und auch Afrika ist vertreten. Geschäftsführer
Markus Förner, Pfarrer Martin
Barschke (Geschäftsführer Innere Mission) und Marion Kleinfelder (Leitung APS) hießen die
neuen Schüler willkommen und
versprachen alles Nötige zur
Verfügung zu stellen, damit das
ehrgeizige Ziel erreicht werden
kann. Mit einer kleinen Andacht
verlieh Pfarrer Barschke dem
ersten Treffen einen würdigen
Rahmen, an den sich der Kurs in
drei Jahren gerne erinnern wird.
Entschuldigung
Da ist uns leider
ein ganz dummer
Fehler unterlaufen. Im letzten
Hufeland-Spiegel haben wir
ein Gedicht veröffentlicht, welches wir auf einer Postkarte des
Franziskaner-Klosters Engelberg
in Unterfranken mit dem Vermerk
„Verfasser unbekannt,“ gefunden
haben. Nun hat uns der SchäferVerlag in Plauen i. V. darauf hingewiesen, dass er für den Verfasser
Artur Kleemann die Urheberrechte
besitzt. Übrigens konnte der Verlag dank unserer Veröffentlichung
auch das Kloster auf seine „Urheberrechtsverletzung“ hinweisen.
Der Schäfer-Verlag in Plauen verlegt seit 60 Jahren unter anderem
Spruch- und Gedichtkarten und ist
im Internet unter www.schaeferverlag.de zu erreichen.
Geburtstagskaffee
Einmal im Vierteljahr lädt der Sozialdienst und Prädikant Werner
Gutmann alle Geburtstagskinder
des vorangegangenen Quartals zu
Kaffee und Kuchen in die „Kleinmarkthalle“. Die „Geburtstagskinder“ können sich reihum aus einem
umfangreichen Liederbuch ihr Geburtstagsständchen aussuchen und
Werner Schnabel begleitet den Gesang mit dem Akkordeon.
8
Dezember 2015
Zur Erinnerung
Zweitausendfünfzehn
wurd‘ enthüllt
West-Seckbachs jüngstes
Straßenschild.
Das Schild sagt:
„Siegfried-Gößling-Weg“,
meint: „Neunzehn Jahre Pflege-Steg
voll Altenpflegers Gößlings Stress
für viele Menschen Greis-Wellness.“
Noch klärt kein Lexikon uns auf
zum Thema „Gößlings Lebenslauf.“
Das Hufeland-Haus, Seckbach, war
Zweitausendvierzehn
FÜNFZIG JAHR‘!
Auf zwanzig Festbuch-Seiten steht,
was Gößling bracht‘ als Pfleg‘-Magnet.
Gößling wählt‘ zum Namens-Patron
Bad Langensalzas größten Sohn.
Neunzehnhundertsiebzigeins:
Gößling – Dienstmann des Vereins,
der im Großraum Frankfurt-Main
tritt für Nächstenliebe ein,
wurzelt fest im Christentum,
anerkannte Gößlings Tun,
bietet Platz einsamen Alten,
hilft, ihr Leben gut gestalten,
als „Alt-Eisen“ nicht zu gelten,
sondern öffnend ihnen Welten,
so an ihrem Lebensabend
Seele, Geist und Körper labend.
Arzt Hufeland war einst bestrebt,
dass jedermann gesund lang lebt.
Die Heutigen der Medizin
verlängern unser Leben kühn.
Direktor Gößling kämpft‘ kraft Wort,
kraft Schrift, bis kam Erfolg all‘ort‘.
Der Ehren-Doktor-Titel hätt‘
Gößling gebührt, statt Blum‘bukett.
Verstorben, wird manch‘ Mensch geehrt,
dem lebzeitlich blieb Ruhm verwehrt.
Die Nachwelt lobt, dankt,
ehrt, denkt, spricht:
Wer schafft wie Gößling, bringt viel Licht.
VerFasser: Werner schnaBel (lÖWenGasse)
Dezember 2015
Pianoforte „HOCH ZWEI“
Neulich durfte unser Konzertflügel in der „Kleinmarkthalle“ mal zeigen,
wie tonstark er sein kann.
Doppelt so laut! Doppelt
so klangreich! Denn: zwei
Spielende nebeneinander
musizierten
gleichzeitig
auf einem Flügel vierhändig. Schöne Idee von Henry Cronebach-Antony, dem Leiter der Musikschule
„pianoforte“ in Eschborn: Musikliebende Hochbetagte in einem Altenpflegeheim wollen gerne einmal
auch Kinder und Jugendliche musizieren hören und sehen und vertraute Melodien mitsummen.
So erlebten wir drei Duos, bestehend aus zwei Geschwistern, alle
zwischen zehn und 17 Jahren jung
Fotos: nGUYen lUtZ
Erinnerungskisten gegen das Vergessen
und eines aus Klavierlehrer und einem volljährigen Schüler. Vorgetragen wurden Original-Kompositionen weltberühmter Tonschöpfer,
wie Bach, Brahms, Fauré, Cimarosa, Dvořák, Moszkowsky, Mozart
und Schubert. Alle Aktiven agierten ohne Lampenfieber! Erster und
letzter der elf Programmpunkte ein
Duo mit dem Maestro CronebachAntony selbst und Urfassungen
von Werken, die später orchestriert
wurden. Wir Hufeländer
Pianofortefans spendeten
allen dargebotenen Stücken und Interpreten den
verdienten Applaus verbunden mit der Bitte: „Auf
»Wiederhören«“!
Werner schnaBel (lÖWenGasse)
5. Dez.: Adventbasar
Der Samstag vor dem 2. Advent
gehört traditionell seit über 40 Jahren den Ausstellern des HufelandHaus-Adventbasar. Rund zwei
Dutzend Aussteller bieten auf ihren Tischen im Eingangsbereich
des Hauses ihre selbstgefertigten
Waren. Unter den Ausstellern viele bekannte Gesichter, die teilweise
schon von Anfang an dazu beitragen, dass dieser Basar in Seckbach
höchstes Ansehen geniest. Das
Angebot umfasst selbstgestrickte Mützen und Schals, Familienschmuck und selbstgebastelten
Modeschmuck, Weihnachtsgebäck,
Holzspielzeug und praktische
Haushaltshelfer aus der Beschäftigungstherapie und vieles mehr.
Das Haus lädt auch wieder ein zu
Kaffee und Kuchen in die „Kleinmarkthalle“, wo bestimmt auch der
Nikolaus vorbeikommt, auch wenn
der „seinen Tag“ eigentlich erst am
Sonntag hat.
9
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
D
te schmücken unser Bild ganz links.
Dass das Angebot auch pädagogisch
ein tolles Ergebnis zeitigte, wurde daran deutlich, dass auch die Kinder der
„Spatzennest“-Gruppe, die Krippe
mit den jüngsten Kindern, sich aktiv
an der Apfelwoche beteiligt haben.
Die Ergebnisse dieser ereignisreichen
Woche wurden dann noch zu einer
bunten Ausstellung im Flur der Kita
as
Kelterfest
im
Hufeland-Haus hat schon
eine jahrelange Tradition
und sorgt im Anschluss immer wochenlang noch für Gesprächsstoff
im ganzen Haus. So ausgiebig wie
in diesem Jahr aber wurde der Apfel
im Hufeland-Haus noch nie gefeiert.
Eine ganze Woche lang drehte sich
im „Palmengarten“, wie die Kita jetzt
Apfelfestwochen-Finale
offiziell heißt, alles um Äpfel. Kita-Chefin Simone
Hahn-Beck hatte in Abstimmung mit den Eltern und
10
ner Mitarbeiterin
ihren Mitarbeiterder Kita Äpfel zu
Innen umfangDie
Kita
beschließt
ihre
Apfelfestwoche
mit
einem
pflücken und einreiche Beschäftollen
Finale
auf
dem
Kelterfest
im
Hufeland-Haus
zusammeln. Diese
tigungsangebote
wurden dann an
rund um den
Bericht:
Dieter
Schön
/
Fotos:
Simon
Hartmann
den Tagen darauf
Apfel zusammenin Kuchen, Apgestellt. Interesfelmus und schokolierte Äpfel verwansierte Kinder konnten sich in der Wodelt. Dann gab es auch noch ein Team,
che vor dem Kelterfest nach eigenem
welches Apfelkekse gebacken hat und
Gustus in der sogenannten „offenen
ein weiteres, welches Äpfel aus Salzteig
Gruppenzeit“ von Montag bis Dienstag
geknetet und dann mit Apfelkeksaussteeineinhalb Stunden lang in verschiedene
chern ausgestochen hat.
Apfel-Angebote einwählen, die von den
Auch die musische Kreativität kam
ErzieherInnen
gruppenübergreifend
nicht zu kurz. Es wurden Lieder und
angeboten wurden. Das war aufregend
Tänze einstudiert und mit Papier, Scheund hat den Kindern und BetreuerInre und Farbe war den kleinen Picassos freie
nen unglaublich viel Spaß gemacht. Da gab
Hand gewährt. Die farbenfrohen Resultaes beispielweise das Angebot, im Garten ei-
Dezember 2015
Dezember 2015
Nicht nur Süßes hat die Angebotswoche „Rund um den Apfel“ im
„Palmengarten“, wie die Kindertagesstätte des Hufeland-Hauses
jetzt heißt, hervorgebracht. Auch reichlich viel Kunstvolles, wie das
ausdrucksstarke Bild des Apfelbaumes (oben) belegt, oder die erstaunlichen kleinen Kunstwerke auf dem Foto in der linken Spalte in
Form von Äpfeln aus Salzteig und kleinen Apfelbildern.
zusammengestellt und den staunenden Eltern präsentiert. Und die Eltern waren dann, wie alle Kinder
11
Hufeland-Spiegel
und ErzieherInnen, auch überrascht und begeistert
von dem Resultat.
Als großes Finale dieser Kita-Apfel-Festwoche
aber war von Anfang an
das traditionelle Kelterfest des Hufeland-Hauses
in der „Kleinmarkthalle“
vorgesehen. Doch was
ist schon ein Kelterfest
ohne Fallobst? Also hatte
die Kita bei der Vorbereitung der Festwoche in
einem Elternbrief darum
gebeten, den größeren
Kindern Bio-Äpfel zum
Keltern mit zu geben. Damit war
auch der Nachschub an Keltergut
gesichert.
Die Begeisterung der Bewohner des Hufeland-Hauses war entsprechend, als die Kinder dann mit
den einstudierten Apfelliedern auf
der Bühne der „Kleinmarkthalle“
ihren Auftritt hatten, der von Werner Schnabel am Akkordeon gekonnt begleitet wurde.
Mit diesem fröhlichen Höhepunkt ging das Kelterfest erst richtig los, obwohl auch schon davor das
Gitarrenduo Saitenklang für eine tolle Stimmung gesorgt hatte. Aber nun legten die Kinder auch noch
sehr spektakulär an der Obstmühle und an der Kelter richtig los, wo sie mit vollem Einsatz ihre mitgebrachten Bio-Äpfel zermahlten und auch Hand an
12
Hufeland-Spiegel
der Kelter anlegten, wo sie mit großer Begeisterung
den süßen Saft begrüßten, von dem auch genascht
werden durfte.
Mit dem Gitarrenduo Saitengesang hat der Sozialdienst als verantwortlicher Veranstaltungsorganisator allerdings einen Glücksgriff getan. Ausgestattet
mit einem feinen Gespür für „des Volkes Musik-
Dezember 2015
wunsch“ trifft Wolfgang Grohmann immer genau
das, was gerade stimmungsmäßig richtig ist. Das ist
allerdings auch nicht verwunderlich, denn auf die
Idee für Menschen in Sanatorien und Altenheimen
Musik zu machen, ist er gekommen, als seine Mutter in ein solches Haus gezogen ist und er ihr eine
Freude machen wollte. „Schon war ich engagiert“,
Dezember 2015
erzählt er. Vor sechs Jahren hat er sich seine Gitarrenschülerin Anni Schmalendorf als stimmliche
Verstärkung an die Seite
geholt. Sie könnte zwar
seine Mutter sein, aber
mit ihrer ausgebildeten
Chorsängerinnen-Stimme
bringt sie erst den richtigen Schwung ins Duett.
Im
umfangreichen
Repertoire fehlt auch
nicht ein Ohrwurm. Da
steht „Lili Marleen an der
Laterne“, direkt daneben
klappert „Die Mühle am
rauschenden Bach“ und
richtig zünftig wird es, wenn Wolfgang Grohmann beim „Kufsteinlied“ jodeln lassen will oder zum
„Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut“, eine Minitiroler-Puppe
aus der Tasche zaubert. Da dem
Eschersheimer auch immer der
richtige Spruch zum passenden
Song einfällt und er gekonnt und
routiniert wie einst Peter Frankenfeld mit kleinen Sketchen und lockeren Sprüchen sein Publikum unterhält, steigt die
Stimmung ständig. Die Bewohner, aber auch Betreuer und Betreuerinnen wollten gar nicht „nach Hause,
nach Hause“ gehen und legten noch eine Polonaise
„á la Blankenese“ aufs Parkett. Die gute Nachricht:
Das Duo hat sich in die Herzen der Bewohner gespielt und wird häufiger im Haus zu hören sein.
13
Hufeland-Spiegel
D
ie Frage, was bei der Menschwerdung
zuerst da war, erst der Körper und dann
die Seele – oder erst die Seele und dann
der Körper beschäftigte schon die Philosophen der
Antike. Jedenfalls haben Aristoteles und Platon ihre
konträren Überlegungen der Nachwelt hinterlassen.
Unsere christliche Religion lehrt, dass die Seele von
Gott eingehaucht wird und unsterblich ist, nach
dem organischen Tod als selbständiges Wesen also
weiterlebt und „reingewaschen“ in einen Himmel
eingeht. Die Buddhisten glauben, dass die Seele in
Reihenfolge zahlreiche Körper, auch solche anderer
Lebewesen „bewohnt“. Unabhängig von all diesen
Überlegungen aber beschäftigt uns Menschen seit es
Belege über Krankheiten und Heilungsprozesse gibt
vor allem die Frage, wie sich Körper und Seele (Psyche) gegenseitig beeinflussen.
Selbstheiler Joh. Wolfgang Goethe
Immer wieder gibt es Berichte über teils erstaunliche, zum Teil auch nachgewiesene, erfolgreiche
Selbst- und andere Heilungen. Auch der Dichter Johann Wolfgang von Goethe hat der Nachwelt seine
erstaunliche Geschichte hinterlassen, die als gelungene Selbstheilung angenommen werden muss. Er
litt an extremer Höhenangst. Schon der Gedanke
an hohe Türme oder Berge versetzte ihn in Panik.
Rasender Puls und Schweißausbruch die Folge. Als
21-Jähriger weilte er zu Studienzwecken in Straßburg und beim Anblick des Straßburger Münster
beschloss er, endlich seine Höhenangst zu besiegen. Mit weichen Knien kämpfte er sich wiederholt
hoch bis zur Besucherplattform, die sich in 66 Meter
Höhe befindet. Der Nachwelt hinterließ er: „Dergleichen Angst und Qual wiederholte ich so oft, bis
mir der Eindruck ganz gleichgültig war!“ Fortan
fühlte er sich geheilt. Dankbar hinterließ er sein Namenskürzel in der Steinwand des Turmes.
Das was sich Goethe da in seinem laienhaften
Verständnis von Psychologie verordnet hat, gehört
heute zum Standardrepertoire moderner Verhaltenstherapeuten. Patienten mit Angstneurosen werden
unter Aufsicht mit den Auslösesituationen konfrontiert, die ihre Neurosen auslösen. Also Menschen
14
Hufeland-Spiegel
mit Höhenangst auf Hochhausdächer begleitet und
Menschen mit Platzangst in enge Liftkabinen geführt. Die Fachleute nennen diese Therapie „Konfrontationstechnik“.
Drittel der erwachsenen Bevölkerung in einem Jahr
mindestens an einer psychischen Erkrankung. Das
sind rund 17 Millionen Betroffene. In einem Gutachten wird von einem Anstieg der Anzahl psychisch
erkrankter Menschen ausgegangen. Die Wartelisten
Mythen, Lügen und Irrtümer
für Therapieplätze wird immer länger. Patienten
Allerdings sieht sich keine andere medizinische
können in der Regel mit einer Wartezeit von 80 TaDisziplin so massiven Widerständen und Vorbegen rechnen. Es gibt also einen immensen Bedarf an
halten ausgesetzt, wie die Psychotherapie. Das
psychotherapeutischer Zuwendung, der offensichtliegt zum einen natürlich an dem gefühlsbeladenen
lich nicht gedeckt werden kann. Und das, obwohl
Umgang mit dem Thema Psyche aber auch daran,
nach wie vor von den Gegnern nichts unversucht
dass psychische Therapieerfolge nur sehr schwer
gelassen wird, die Kompetenz und Notwendigkeit
zu dokumentieren, also statistisch zu erfassen sind.
der Seelentherapeuten in Zweifel zu ziehen.
Aufgrund der Individualität eines jeden Patienten
So erschien vor ein paar Monaten im Fischerlassen sich bestimmte Ergebnisse von Therapien
Verlag das Buch „Psychische Erkrankungen: Der
nur schwer in Studiendesigns
Mythos vom Massenleiden“
darlegen. Das liefert den Krides Spiegel-Autors Jörg Blech,
tikern der Psychotherapie
der die Meldungen über die andankbare Munition. Kritiker,
geblichen neuen „Volkskrankwie beispielweise der Wissenheiten Depression und Angstschaftspublizist Rolf Degen,
störungen“ als von den Ärzten
Warum Wunderheiler, Druiden
der die Psychologie als „Geaufgebauschte Psycho-Welle
und Scharlatane uns Menschen
dankengebäude ohne Fundadiagnostiziert:
„Mitarbeiter
schnell beeindrucken können
ment“ bezeichnet hat und mit
von Krankenkassen mögen die
dem „Lexikon der PsychoZahlen übertreiben, JournalisAutor:
Dieter
Schön
Irrtümer“ eine „Sammlung
ten zuspitzen – doch sie gehen
Fachärztliche-Beratung
Dr.
Stella
Urban
von Mythen, Lügen und Irrzurück auf Ärzte. Diese haben
tümern“ zusammentrug, die
in den vergangenen Jahren imallerdings ebenfalls stark kritisiert wird, weil sich der
mer mehr psychische Störungen diagnostiziert und
Autor auf veraltete Studien bezogen hat.
die Statistiken nach oben getrieben“, schreibt er in
Die Psychotherapie wurde erst 1999 mit dem
seinem Buch und verweist darauf, dass die statistilängst überfälligen „Psychotherapeutengesetz“ als
schen Zahlen, die als Grundlage herangenommen
voll erstattungsfähige Krankenkassenleistung anerwurden, „mehr als zehn Jahre alt“ seien. Tatsächlich
kannt. Davor konnten Diplom-Psychologen nur im
steigt bei den Frühverrentungen der Anteil der psyRahmen eines Delegationsverfahrens therapeutisch
chischen Störungen – und hat die Spitzenposition
zugezogen und abgerechnet werden. Vorausgeganeingenommen. Der Trend schlägt sich schließlich in
gen waren jahrelange juristische Auseinandersetzunden Arzneimittelstatistiken nieder: Die Verordnung
gen. Erst Urteile des Bundes-Sozial-Gerichtes aus
von Psychopharmaka steigt seit Jahren, bei Mitteln
1959 und 1964 stellten körperliche Versorgungsgegen Depressionen liegt die Zuwachsrate bei 15
leiden durch Kriegsschäden mit den seelischen ErProzent - pro Jahr.
krankungen gleich. Dass diese Gleichstellung überDiese Erkenntnisse helfen wahrscheinlich niefällig war, ist heute unstrittig Nach Angaben des
mandem weiter. Weder den echten noch den verBerufsverbandes der Fachärzte für Psychosomatimeintlichen Kranken und schon gar nicht den übersche Medizin und Psychotherapie (BMP) leidet ein
lasteten Psychotherapeuten. Die Kritiker mögen,
Körper, Kopf
und Psyche
Dezember 2015
Dezember 2015
was Statistiken und Studien betrifft, Recht haben.
Verbrieft aber scheinen die Angaben über die zu
langen Wartezeiten bis zur therapeutischen Hilfe zu
sein. Niemand wird bestreiten, dass derjenige krank
ist, der sich krank fühlt. Auch Herr Argan, der eingebildete Kranke von Moliere war krank. Hypochondrie ist die ständige Angst vor einem Leiden, dass
(noch) nicht vorhanden ist. Ständig forscht dieser
Kranke nach innen, empfindet die Erfolglosigkeit
des Facharztes bei der Diagnose als Missachtung seiner Person oder sieht sich in der Einschätzung bestätigt, nur von Nichtskönnern und Ignoranten umgeben zu sein. Paradoxerweise kann Linderung durch
die tatsächliche Diagnose einer „Körperkrankheit“
eintreten oder aber durch die Ursachenerforschung:
Warum „braucht“ der Patient die Angst vor der Erkrankung?
Heilung auf Gegenseitigkeit
So wie die Seele den Körper heilen kann, kann sie
den Körper auch krank machen. Gesteuert wird das
aus dem Unterbewusstsein. Die Basis dazu kommt
aus dem Glauben und der hat wenig mit Wissen und
Fakten zu tun. Psychologen-Kritiker Rolf Degen erklärt in seinem Lexikon dies folgendermaßen: „Auch
nach nunmehr hundert Jahren Seelenforschung ist
es nicht gelungen, auch nur ein einziges Rätsel der
menschlichen Psyche zufriedenstellend zu lösen“.
Derselbe Kritiker mit einer weiteren Feststellung,
die wohl auch unwidersprochen bleiben muss, im
Einleitungstext des angesprochenen Buches: „Keine
einzige psychotherapeutische Schule kann Heilwirkungen vorweisen, die größer sind als der Effekt einer wirkstofflosen Zuckerpille (Placebo)“.
Damit hat der Kritiker eines der wirkungsvollsten pharmazeutischen Produkte angesprochen, das
Placebo. Schon Hippokrates nutzte es, um seinen
Patienten etwas anzubieten, wenn „echte“ Behandlung erfolglos blieb. In den vergangenen Jahren ist
der Placebo-Effekt zum Thema eines eigenen Forschungszweigs an der Schnittstelle zwischen Medizin
und Psychologie aufgestiegen. In der Praxis haben
ihn sicher auch Apothekerinnen und Apotheker bereits erlebt. Er kann beispielsweise dahinterstecken,
15
Hufeland-Spiegel
wenn ein Kunde sich gegen ein Aut-idem-Medikament (ähnliches) sträubt, weil dieses bei ihm angeblich nicht so gut wirkt wie das gewohnte Markenpräparat. Bei einigen mag das tatsächlich zutreffen;
in den meisten Fällen dürfte es aber daran liegen,
dass der Kunde einem No-Name-Produkt weniger
vertraut als dem bekannten Logo auf der Packung.
Auch dies ist eine Facette des Placebo-Effekts, wie
die vermeintliche Erkenntnis, einem Wunder begegnet zu sein.
Unerklärbare Ereignisse beflügeln schon immer die Phantasien von Geschichtenerzählern und
Schriftstellern. Wir Menschen sind dankbar für diese „wunderbaren“ Geschichten über Heilsbringer,
Wunderheiler, Gurus, Geisterbeschwörer und Druiden, denn ihre tatsächlichen oder vermeintlichen
Wundertaten spenden Hoffnung und befriedigen
nebenbei auch unsere Sensationslust. Inzwischen
wissen wir aber auch, dass es falsch wäre, solche Berichte in Grund und Boden zu verdammen.
Eisbildung oder giftiger Kugelfisch?
Tatsächlich füllen Berichte über wundersame
Heilungen ganze Bibliotheken. Auch die Bibel ist
voll solcher „besonderen Ereignisse“, wobei zum
Beispiel auch Jesu immer darauf verwiesen haben
soll, keine Wunder, sondern Zeichen zu liefern, um
auf das Wunder des Glaubens hinzuweisen. Die
zahlreichen Wunder von Jesu gehen überwiegend
auf die Berichte seiner Jünger und anderer Zeugen
zurück. Es gibt auch zahlreiche wissenschaftliche
und pseudo-wissenschaftliche Versuche, die Wunder
Jesu, wie die Auferstehung des Toten Lazerus oder
das Wandeln über den See Genezareth, mit einfachen toxologischen (Gift des Kugelfisches, der vorübergehende Lähmung erzeugt), oder meteorologischen Erklärungen (Eisbildung) zu entzaubern.
Es muss allerdings Erklärungen dafür geben,
wenn es einem Mann, wie dem Brasilianer Joao de
Deus gelingt, in unserem aufgeklärten Jahrhundert
als „Wunderheiler in Gottes Mission“ an einem
Wochenende im Mai diesen Jahres Hunderte Menschen in das Messegelände in Salzburg zu locken,
die darauf hoffen, dass die Versprechungen real
16
Hufeland-Spiegel
werden könnten, wonach dieser Mann bereits Millionen Menschen geheilt haben soll. Alle Besucher
kommen einheitlich in Weiß gekleidet, weil „Weiß
empfänglich macht für die göttliche Kraft“. Solche
Veranstaltungen organisiert eine Vermarktungsorganisation schon seit vielen Jahren und setzt dank
horrender Eintrittspreise Millionen um.
Was aber passiert in der Praxis des gebürtigen
Ägypters Mohamed Khalifa, der seit mehr als 40
Jahren in Österreich selbst schwerste Muskel- und
Gelenkverletzungen, wie Kreuzbandrisse ohne Operation nur mit seinen Händen durch Druck auf die
Haut kuriert haben soll, was ihm angeblich so prominente Personen, wie Steffi Graf, Roger Federer, Boris
Becker und der russiche Olympiasieger Serhij Bubka
bestätigen? Es gibt sogar eine wissenschaftliche Studie über diese „RegentK-Therapie“, die der Wiener
Mediziner Dr. med. Michael Ofner zur Grundlage
seiner Diplomarbeit gemacht hat und dabei diesen
Heilungserfolg auch durch ein MRT zweifelsfrei belegt, dass zumindest dieser eine Kreuzband­riss ohne
chirurgischen Eingriff nach drei Monaten geheilt
war. Die Erklärung scheint plausibel. Bei der RegentK-Therapie steht nicht die Rekon­struktion der
Anatomie, sondern die Funktion im Vordergrund:
„Die Anatomie wird folgen, ähnlich wie bei einem
Baby, das gehen lernt. Bei ihm sind Muskulatur und
Knochen vorher anatomisch völlig anders ausgebildet, als es sein wird, wenn das Baby schon längere
Zeit geht. Erst die Funktion ‚Gehen‘ verändert die
Anatomie“, erklärt Herr Khalifa seine Methode der
Heilung ohne chirurgische Eingriffe innerhalb von
drei Monaten.
Die Liste mit den Namen solcher Heiler, tatsächlicher oder vermeintlicher Scharlatane, ließe sich
über mehrere Seiten fortsetzen. Am Ende dieser
Liste würde als Resultat ein einziges Wort stehen:
„Glaube“. Nur dank der Bereitschaft der Zielgruppe das zu glauben, was ihnen prognostiziert wird,
haben solche Propheten Erfolg. Das gilt allerdings
auch für die klassische Schulmedizin, wo eben auch
nicht selten mit Hilfe von Placebos erstaunliche Erfolge erzielt werden.
Kein Wunder: „Der Glaube versetzt Berge!“
Dezember 2015
A
m 11.11.2015 haben die Palmengarten- zugunsten benachteiligter Kinder in Lateinamerika
Kinder mit den Eltern das traditionelle La- anzuschließen. Die Thematik wurde Wochen zuternenfest zum St.-Martinstag in der Kita vor mit den Kindern in der Kita erarbeitet und es
gefeiert. Gemeinsam mit dem Lied: „Ich geh mit erstaunte doch einige sehr, wie intensiv die Anteilmeiner Laterne“ wurde das Fest kurz nach 17 Uhr nahme der Kinder war. So wollten einige Kinder
vor der Kita begonnen. Dann begann auch schon sofort ihre Kleidung spenden. Um den Wünschen
der Laternenumzug, der in diesem Jahr auf dem Ge- der Kinder in altersentsprechender Art und Weise
lände des Hufeland-Hauses stattfand. Der erste Hal- gerecht zu werden, bastelte jedes Kind eine Kerze.
tepunkt war zwischen den Häusern 18 b und c. Die Zusammen mit einem Lichtergutschein wurde diedortigen Bewohner wurden Tage zuvor per Schrei- se zu einem Geschenk verpackt. Die Eltern konnben informiert und eingeladen, bei dem Treffen da- ten die Kerze ihres Kindes dann am Fest kaufen,
bei zu sein. Bei dem Lied:
der Verkaufserlös wird an
„Laterne, Laterne, Sonne
World Vision gespendet.
Mond und Sterne“ hielAußerdem konnten die
ten alle Kinder ihre verKita gedenkt St. Martin und spendet für Kinder ihre Wünsche laut
schiedenen Laternen in
mitteilen. Dieser LichterLichterkinder
die Höhe, damit auch alle
wunsch wurde dann per
Bewohner auf den BalkoSchwimmkerze auf den
Bericht: und Fotos: Simone Hahn-Beck
nen sie sehen konnten. InTeich gesetzt. Ein emotiostrumental begleitet wurden alle Laternenlieder auf nales Miteinander fand ein Ende mit dem Lied: „Wir
dem Keyboard einer Kita-Mitarbeiterin. Dann ging alle sind Lichterkinder“, dem Lieblingslied der Kines in Richtung Eingang zum Hufeland-Haus. Dort der seit vielen Jahren. Dann ging es zum gemütlichen
veranstalteten die Vorschulkinder, die ABC-Bande, Teil des Festes. Der Laternenlauf wurde zurück zur
ein kleines Theaterstück über das Leben des heiligen Kita fortgesetzt, dort gab es warme Gulasch- und
Sankt Martin. Zu diesem kamen auch einige Bewoh- Tomatensuppe mit frischem Brot. Ebenfalls gab es
ner aus dem Hufeland-Haus. Alle anderen Kinder für alle Kitakinder einen Weckmann, den sie mit ihverfolgten gespannt das Schauspiel aus der Ge- ren Eltern, Geschwistern oder Onkel und Tanten teischichte und applaudierten mit ihren Eltern gemein- len konnten. Glühwein, warmer O-Saft und Wasser
sam nach dem Ende des Theaterstückes. Anschlie- rundeten das Speisenangebot ab. Einige Eltern und
ßend ging es weiter in Richtung Rosengärtchen zum Kinder nutzten das Angebot, sich an einer Feuer­
Fischteich. Auf diesem gab es ein weiteres Highlight schale zu wärmen und zu unterhalten. Kurz vor 20
für die Kinder. Sankt Martin ist ein Fest des Teilens Uhr neigte sich das gelungene Fest für die glückliund der Nächstenliebe. Gechen aber müden Kinder sotreu dem Motto überlegten
wie zufriedenen Eltern und
sich die Mitarbeiter der Kita,
Erzieherinnen dem Ende zu
sich der Spendenaktion Lichund alle gingen beschwingt
terkinder von World Vision
nach Hause.
Laterne, Laterne
Dezember 2015
17
Hufeland-Spiegel
E
in altes Sprichwort, das einerseits wörtlich
ausgelegt werden kann, in dem die Konsequenzen direkt spürbar werden (zum Beispiel: schläft man auf einer durchgelegenen Matratze muss man sich über Rückenschmerzen nicht
wundern). Andererseits kann es auch im übertragenen Sinne ausgelegt werden, indem es darauf hinweist, dass jeder für die Folgen seines eigenen Tuns
verantwortlich ist. Damit können individuelle Vorbereitungsmaßnahmen gemeint sein, die viele Gestaltungsmöglichkeiten offen lassen.
Auch Arbeitgeber bereiten sich auf ihre Mitarbeiter vor, indem sie sich unter anderem überlegen,
wie sie die Rahmenbedingungen für die Arbeitsverhältnisse gestalten, um für Mitarbeiter möglichst
viele Anreize zum Kommen und Bleiben zu schaffen. In Zeiten des „Fachkräftemangels“, den wir seit
vielen Jahren in den Pflege- und Betreuungsberufen
haben, ist das Thema von großer Bedeutung.
Auf der Suche nach Erklärungsansätzen zur
mitarbeiterinduzierten Fluktuation wurde vor ca.
10 Jahren des Konzept „Job Embeddedness“ nach
Mitchell et al (2001) eingeführt. Job Embeddedness
kann mit Eingebundenheit, Verbundenheit oder
auch Verwurzelung übersetzt werden. Die Einbettungstheorie erachtet das Ausmaß der Verwurzelung
des Mitarbeiters als ausschlaggebend für dessen Bindung an das Unternehmen. Im Kern geht es um die
Frage, welche formellen und informellen Bindungen
an den aktuellen Arbeitsplatz ein Mitarbeiter aufgeben muss, wenn er seinen Arbeitsplatz verlässt.
Die Einbettungstheorie umfasst drei Faktoren:
1. Soziale Kontakte / Beziehungen (links): beinhaltet das Ausmaß, in dem sich Individuen in ihre
Arbeitsaktivitäten eingebunden fühlen und mit Kollegen interagieren. Außerbetriebliche Beziehungen
betreffen beispielsweise die Partner und/oder Familien oder der Besitz einer eigenen Immobilie.
2. Passung (fit): Dieser Faktor spiegelt das
Kongruenzniveau des Jobs mit weiteren wichtigen
Lebensfacetten wider, wie beispielsweise eigene
Fertigkeiten, Werte, Talente oder Präferenzen. Außerbetrieblich beschreibt dieser Faktor die Passung
18
Hufeland-Spiegel
persönlichem Selbstkonzept und privaten Lebensin die Gemeinde/private Lebenssituation, das heißt
umständen
(Person-Lebenswelt-Kompatibilität)
inwieweit eine Person die Gemeinschaft, in der sie
resultieren. Die Person-Job-Kompatibilität kann
lebt mag und entsprechende Beziehungen knüpft.
durch Erhöhung der On-the-Job-Passung an die
3. Opfer (sacrifice): Dieser Faktor beschreibt, was
gegenwärtigen Arbeitsinhalte (Aufgaben, VerantPersonen bei einem Wechsel ihres Arbeitsplatzes im
wortung, Kompetenzen) und Arbeitsbedingungen
Sinne von Leistungen, Möglichkeiten, Provisionen,
(Entgelt, Arbeitszeit und –ort, Führung) als auch
Autonomie, Gehalt oder Sicherheit bzw. bei einem
an den offerierten zukunftsgerichteten KarriereperWechsel der Gemeinschaft in Form von Sicherheit
spektiven anknüpfen. Auf die Person-Lebensweltoder Respekt verlieren würden.
Kompatibilität kann Einfluss genommen werden
Je höher die Faktoren „Soziale Kontakte / Bedurch Erhöhung der Off-the-Job-Einbettung durch
ziehungen“, „Passung“ und „Opfer“ sind, desto
beispielsweise Arbeitszeitmodelle, Formen von
eingebetteter ist eine Person und wird nach dieser
Homeoffice, Cafeteria- Systeme1, betriebliche SoziTheorie mit geringerer Wahrscheinlichkeit die Oralleistungen, Kinderbetreuungsangebote oder andeganisation verlassen. Alle drei Faktoren beziehen
rer Work-Life-Balance-Maßnahmen. Die durch eine
sowohl arbeitsplatz- und unternehmensbezogene
Kündigung empfundenen
Faktoren als auch die priOpfer können unternehvaten Lebensumstände mit
mensbezogenen Verzicht
ein. Eine Kündigung eines
durch beispielsweise einer
Arbeitsverhältnisses bringt
betrieblichen Altersversornicht nur berufliche Verängungen, überdurchschnittderungen mit sich, sondern
Job Embeddedness – Konzept zur Einbettung
liches Entgelt, Arbeitgehat auch Auswirkungen
von Mitarbeitern
berdarlehen oder anderer
auf die private LebensZusatzleistungen
oder
führung. Ein Verbleib in
Luzia Rosina Glas, Personalentwicklung M.A.
auch privaten Verzicht mit
der Organisation kann dasich bringen, wenn beiher sowohl durch qualitativ
spielsweise eine geschätzte Wohnanlage, ein privat
hochwertige Beziehungen innerhalb als auch außergenutzter Dienstwagen, Unterstützungsformen zu
halb der Unternehmung bedingt sein. Die Qualität
Work-Life-Balance oder ähnliches aufgegeben werberuflicher Beziehungen kann sich durch Paten-oder
den müssen. Das nachfolgende Schaubild verdeutMentorensysteme, durch Gemeinschaftsanlässe und
licht die drei Dimensionen der Einbettungstheorie.
durch gute Vorgesetzten- und ArbeitskollegenbezieEs bedarf immer eines besonderen Eingehens auf
hungen ausdrücken und eine entscheidende Schlüsdie individuellen Fluktuationsursachen der Mitarbeiselrolle für oder gegen einen Verbleib in der Organiter, um mögliche Ableitungen adäquater Bindungssation einnehmen. Die Unternehmen haben keinen
maßnahmen aufzuzeigen.
unmittelbaren Einfluss auf die privaten Kontakte,
Um auf das eingangs erwähnte Sprichwort zukönnen diese jedoch beispielsweise durch Ermögrückzukommen, so kann es sowohl aus Sicht des
lichung von Work-Life-Balance oder Unterstützung
Mitarbeiters wie auch aus Sicht eines Arbeitgebers
von Sport- und Musikgruppen innerhalb der Mitarbetrachtet werden. Das Hufeland-Haus hat schon
beiterschaft positiv beeinflussen.
frühzeitig das Bedürfnis seiner Mitarbeiter erkannt
Die vom Mitarbeiter wahrgenommene Passung
und eine gute „off-the-job-Einbettung“ sichergevermag sowohl aus einer hohen persönlichen Idenstellt, indem es unter anderem eine Kindertagesstättifikation mit der eigenen Arbeit beziehungsweise
te, bezahlbare Zimmer für Schüler und Praktikandem Unternehmen (Person-Job- Kompatibilität)
ten, Mitarbeiterwohnungen sowie eine Cafeteria mit
als auch aus einem Gefühl der Stimmigkeit von
Wie man sich bettet,
so liegt man!
Dezember 2015
Quelle: Huf, S. (2012)a: Fluktuation und Retention - Mitarbeiter im Unternehmen halten. Bindung von Mitarbeitern ist eine
zentrale Aufgabe des betrieblichen Managements. Dies setzt die
Kenntnis über maßgebliche Fluktuationsursachen voraus. In: Personalquarterly, 04/12. – Huf, S. (2012)b: Ursachen + Fluktuation
verstehen. Mitarbeiterbindung optimieren. Pfadmodell und Theorie der Einbettung erweitern das Verständnis. In: Personalführung, Heft 3. – Mitchell, T.R./Holtom, B.C./ Lee, T.W./Sablynski,
C.J./ Erez, M. (2001): Why people stay: Using job embeddedness
to predict voluntary turnover. In: Academy of Management Journal 44 (6).
1) Das Cafeteria-System gründet in der Annahme, dass Mitarbeiter die Möglichkeit haben, innerhalb eines vorgegebenen Budgets zwischen verschiedenen Entgeltbestandteilen analog der
Menüauswahl in einer Cafeteria auswählen können. Entgelt ist
dabei nicht nur monetär zu betrachten.
vergünstigten Preisen zur Verfügung stellt. Im Bereich der „on-the-job-Einbettung“ begünstigen die
flachen Hierarchiestrukturen ein partnerschaftliches
und freundliches Miteinander. Eine wertschätzende
Unternehmenskultur lässt berufliche Kontakte zu
wertvollen Beziehungen wachsen, die für ein gutes
„Einbetten“ eine wichtige Voraussetzung sind. Es
schafft gute Bedingungen, die Mitarbeiter zu erfolgreichen und zufriedenstellenden Leistungen anzuregen. Ohne das tägliche Bemühen im Job, die Arbeit
so gut wie möglich zu erledigen, geht es trotz allem
nicht. Studien zum Job Embeddedness haben einen
engen Zusammenhang zwischen der Eingebundenheit im Job und der Fluktuationsneigung bestätigt.
Zum Schluss kann ich Sie ermuntern, uns Ihre individuellen Wünsche mitzuteilen, um das Einbetten
sowohl on-the-job- als auch off-the-job zu optimieren, denn „wie man sich bettet, so liegt man“.
Dezember 2015
19
Abbildung: Einbettungstheorie der Fluktuation
Quelle: in Anlehnung an Huf 2012a, S. 34; Mitchell et al 2001, S. 1104.
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
S
Seit drei Jahren stellt das Hilfezentrum im
Servicewohnen der Frankfurter Aufbau AG in
der Eschersheimer Landstraße 118 den Conciergedienst. Neben dem rund um die Uhr erreichbaren Notrufdienst gehört auch der Dienst am Empfang, der sechs Stunden täglich besetzt ist und als
Ansprechpartner für die Anliegen der Mieter dient.
Daraus hat sich ein sehr vertrauensvolles Verhältnis
entwickelt, das auch zu anderen Aktivitäten verlockt. Aus diesen Überlegungen heraus organisierte
Jaqueline Macioszek im Auftrag des Hilfezentrums
im September einen Ausflug in die Vergangenheit, –
zum Keltenfürsten in Glauberg.
Es stellte sich schnell heraus, dass Frau Macioszek bei der Auswahl des Zieles voll ins Schwarze
getroffen hatte. Entweder hatten die interessierten
Mieter davon schon mal gehört und fand es an der
Zeit, dem Keltenfürsten mal einen Besuch abzustatten oder, wie jene Witwe, deren verstorbener
Ehemann sich intensivst mit den Kelten beschäftigt
hatte, nun die Gelegenheit bekam, endlich verstehen
Audienz beim
Keltenfürsten
Conciergedienst des Hilfezentrums
lädt ein zum Ausflug in die Vergangenheit
Autor: Dieter Schön
Fotos: Markus Förner
zu können, was ihren Ehemann daran so fasziniert
hatte. Das Interesse war entsprechend. Zwei Busse
und ein großer Personenwagen wurden benötigt.
Diese Keltenwelten am Glauberg sind allerdings
ein sehr spezielles Erlebnis. Schon die Anfahrt über
die passähnlichen Windungen der Straße, die zum
Parkplatz des Museums durch den „Archäologischen Park“ in kleinen Serpentinen hochführt, bis
schließlich zum ersten Mal der Blick auf das rostrote, bereits mehrfach preisgekrönte kubusartige Ge20
Dezember 2015
Dezember 2015
21
Hufeland-Spiegel
bäude aus Stahl fällt, das scheinbar schwerelos aus
dem Hang heraus ragt.
Wenn man dann selbst zum ersten Male darunter stehend ins Tal mit dem kreisrunden Grabhügel schaut und erzählt bekommt, dass dort vor 2500
Jahren ein mächtiger Fürst sein Reich hatte, das mit
einem ausgeklügelten Befestigungssystem vor Feinden zu schützen versuchte, beginnt man als „Keltenneuling“ zu ahnen, was an dieser Stelle Großartiges für die Nachwelt erhalten werden soll.
Sehr gut als Einstieg dazu das Einführungsvideo
welches in Endlosschleife als erste Station im Museum über die Geschichte der Kelten ausführlich und
schnell informiert. Leider nur verständlich, wenn
man dazu einen Ohrhörer erwischt, da sonst der Ton
zu leise und unverständlich ist. Danach aber wird der
Gang durch das Museum zum Spaziergang in eine
faszinierende Welt. Man erfährt, dass offensichtlich
nicht erst die Römer die Kultur in die Wetterau gebracht haben, sondern dass sie bei der Verknechtung
der angeblichen Barbaren eine hoch entwickelte
Kultur vorgefunden haben. Die Kelten züchteten
nicht nur Vieh und bauten Getreide und Gemüse an,
sie bauten auch Metalle und Salz in Bergwerken ab.
Sie bezahlten mit Münzen, die sie schon etwa 400 v.
22
Hufeland-Spiegel
D
Chr. prägten. Sie gerbten Leder und verarbeiteten es,
webten Tuche und schmiedeten Metalle und fertigten wertvolles Geschmeide.
Armin Böger, der zusammen mit seiner Ehefrau
Helmi diese Tour mit Begeisterung mitgemacht hat,
weil er immer wieder von dem Museum gehört und
gelesen hat, war nachhaltig beeindruckt: „Auf den
ersten Blick kann man gar nicht erkennen, was in
diesem modernen Bau alles drin steckt. Dann aber
wird man richtiggehend gefesselt. Die Museumsführerin schafft es in der kurzen Zeit, die ganze erstaunliche Geschichte dieser alten Kultur verständlich
rüber zu bringen.“ Besonders beeindruckend war
an diesem herrlichen Spätsommertag natürlich der
Blick von der Dachterrasse über das Tal hinweg bis
hinüber zum Glauberg: „Was waren wir froh, dass
wir da hinauf sind!“
Beim abschließenden Kaffee zum Kuchen im
Museumsbistro gab es noch ein besonderes Erfolgserlebnis. Angeregt durch die Museumsführerin demonstrierte Jaqueline Macioszek noch einmal ihre
Fähigkeit, ihren Daumen so abzuwinkeln, wie es der
Keltenfürst auf seiner Statue vormacht. Das hat außer ihr nur noch ein Teilnehmer geschafft. Krönender Abschluss einer perfekten Organisation.
Dezember 2015
Wieder einmal
iese Party
bestätigte sich das
war schon
Sprichwort,
dass
sehr lange
der Tüchtige das
überfällig. Die offiGlück
gepachtet
zielle Freigabe des
habe. Ein strahlend
barrierefreien Zublauer Himmel, wegangs zum neu ernig Wind und ein
schaffenen Wasserhervorragend gelauf im Garten des
kühlter Federweißer
Hufeland-Hauses,
der durch einen glatten Scherenschnitt des damali- verführten zur Ausdauer. Außerdem gab es auch
gen Einrichtungsbeirates amtlich gemacht wurde, den Versuch einer Wiederauferstehung des Hufeland-Haus-Mitarbeiterjährt sich im nächsten FrühChores. Dieser wurde mit
jahr zum vierten Male. Das
entsprechenden Unterlagen
„Haus am See“ kam zwar
versorgt, genügend Kopien
erst sehr viel später dazu,
Mit einer Grillparty weihen
mit dem Text des Schlaaber schon mit der Freigabe
Mitarbeiter „Haus am See“ ein
gers „Haus am See“ von
des Zugangs war es das Ziel
Peter Fox unter den Gästen
der Geschäftsführung, den
Bericht: Dieter Schön
verteilt. Das musikalische
Garten auch zu einer Begegnungsstätte zu machen. So entstand das „Haus Highlight litt allerdings ein wenig unter der zögeram See“ mit allem, was zur Genehmigung einer lichen Bereitschaft der Zuhörer, aktiv mitzuwirken
und darunter, dass Olaf Peuster,
„Straußenwirtschaft“ reichen würstimmgewaltigster Chorsänger des
de: Wasseranschluss, Küche, KühlHauses, am Grill unabkömmlich
schrank und eine Toilette, die sogar
war. Das Resultat seiner glühenden
behindertengerecht ausgelegt ist.
Dienstleistung aber begeisterte und
Nur eingeweiht war die Hütentschädigte für das kulturelle Dete noch nicht. Das ist nun endfizit. Auch Küchenchef Weiß belich auch erledigt. Dank der Tatkam viel Lob für die auf den Punkt
kraft von Geschäftsführer Markus
gegarten Backofenkartoffeln. Ein
Förner, seines Technischen Leiters
rundes Fest, dass auch den KinOlaf Peuster, der sich in Zusamdern aus der Kita des Hauses, die
menarbeit mit Herrn Weiß, Chef
der Küche, routiniert und zuverlässig um den Grill es sich nicht nehmen ließen, auf einen Sprung vorbeizuschauen, viel Spaß gebracht hat.
kümmerte, wurde das eine richtig runde Sache.
Aufgetischt
Dezember 2015
23
Hufeland-Spiegel
S
elbst auf die Gesei spürbar geworden.
fahr hin, sich stänDas sei überraschend
dig zu wiederhofür ihn, da schon die Allen: Die Dozenten der
tersstruktur von 17 bis
Altenpflegeschule des
57 Jahren erstaunlich sei.
Hufeland-Hauses haben
Auch der Ablauf der
den Erfolg des 100-ProFeier war ungewöhnlich.
zent-Kurs 68, der vor
Gestartet wurde sie mit
einem halben Jahr komdem Lied „It‘s time of
Kameradschaft
und
Begeisterung
sorgt
plett durch das Examen
victory“, mit dem der
für
Top-Ergebnis
im
Examen
kam, sofort wiederholt.
Kurs als Gospel-Chor
Alle 20 Teilnehmerinmit einer stimmgewaltiBericht: Dieter Schön
nen der vor drei Jahren
gen Solistin gekonnt die
gestarteten Ausbildung
Feiergäste begeisterte.
zur staatlich anerkannten Altenpflegerin haben das
Großen Applaus verdiente sich auch die KlasExamen ebenfalls glatt gemeistert. Trotzdem war senälteste Birgit Altenau, die eine ganz persönliche
diesmal einiges anders als bei vorausgegangenen Ab- Darstellung ihres Werdegangs zum Examen und
schlussfeiern.Diakon Frank Reuter, der stellvertre- der Entwicklung des Kurses präsentierte („Anfangs
tend für den verhinderten Pfarrer Martin Barschke, hatten wir ja noch einen Quotenmann!“) die sie mit
Geschäftsführer der Trägergesellschaft Innere Mis- der Erklärung beendete: „Ich bin sehr stolz darauf,
sion, die Gestaltung der feierlichen Verabschiedung heute hier stehen zu dürfen. Ich bin sehr stolz dardes erfolgreichen Kurses übernommen hat, verriet auf, eine Schülerin des Hufeland-Hauses gewesen zu
freimütig, dass ihn die vorausgegangenen Gespräche sein und ich bin sehr stolz darauf, Mitglied des Kurs
mit den Kursteilnehmern stark beeindruckt haben. 69 gewesen zu sein.“ Der Beifall ihrer Mitschüler beEine ausgeprägte Kameradschaft und Freundschaft legte, dass diese Erklärung voll geteilt wurde.
Frauen-Power-Kurs
24
Dezember 2015
Hufeland-Spiegel
D
as Städel feira Scheidemann mit ihert in diesem
ren teils holländischen
Jahr seinen
Wurzeln war beispiels200. Geburtstag. Anlass
weise Monets „Häuser
genug, sich etwas wirkam Ufer der Zaan“ eine
lich Besonderes einfallen
emotionale Verbindung,
zu lassen. Das Projekt
wie auch die Gemälde
heißt „Dialog der MeisMax Liebermanns aus
terwerke“ und bringt 40
dem Amsterdamer WaiDialog
der
Meisterwerke
–
Ausflug
des
der zentralen Werke aus
senhaus. Im Rahmen
WMB
ins
Städel
der eigenen Sammlung
des Dialogs kamen noch
mit 70 ihnen zumindest
weitere Werke LieberBericht
und
Fotos:
Simon
Hartmann
ebenbürtigen der remanns hinzu, die einen
nommiertesten Museen
am Ende glauben ließen,
der Welt zusammen. Erfreulicherweise konnte die man sei selbst dort, in diesem Waisenhaus mit seinen
Abteilung WMB einen Besuch im Städel organisie- Bewohnerinnen. Spannend waren auch die Erläuteren. So fuhr eine kleine, aber sehr interessierte und rungen zum Entstehen der berühmten Gemälde der
begeisterungsfähige Gruppe nach „Dribbdebach“. Balletttänzerinnen und Orchestermusiker von EdUnd man muss gleich zu Beginn das „Städel“ noch gar Degas, oder die Nuancen im minimalistischen
für etwas anderes loben. Der Zugang für Behinderte Interieur der Wohnung von Vilhelm Hammershǿi in
mit Rollstühlen ist perfekt organisiert und so konnte Kopenhagen. Um nur einige Beispiele zu nennen.
der Besuch entspannt und stressfrei beginnen.
Diese Kunstwerke alle im Original zu sehen ist ein
Das Konzept der Ausstellung ist ungewöhn- wahrer Genuss.
lich. Die „dialogführenden“ Kunstwerke sind nicht
Die Zeit verging wie im Fluge und trotz des
wie die Exponate bei anderen Ausstellungen in den Entschlusses, sich nur noch auf die Werke des Diaseparaten Räumlichkeiten im Untergelogs zu konzentrieren, schafften wir nur
schoss zu finden. Die Werke des Städel
etwa die Hälfte des Programms. Nach
bleiben an ihren angestammten Plätzen
einer kurzen Beratung entschied sich die
und die Gast-Kunstwerke sind an ihGruppe für einen weiteren Besuch dieser
rer Seite platziert. Zu erkennen sind sie
Ausstellung zu einem späteren Zeitpunkt,
durch goldene Bodensockel, auf denen
und machten uns auf den kurzen Weg
die zum Verständnis erforderlichen Inzum Cafe im Liebig-Haus. Dieses hat
formationen stehen.
neben seinen schönen Gewölben einen
Diese Besonderheit sollte eine nicht
lauschigen Hof, in dem, umgeben vom
unbedeutende Auswirkung auf
Herbstlaub im warmen letzten
den Ablauf unseres Besuchs
Sonnenschein, die kleinen Kösthaben. Die Begeisterung über
lichkeiten wie der extrem leckedie Gemälde vor uns war groß.
re, nach einem Spezialrezept
Und das unabhängig davon, ob
gebackene Kuchen „Abruzzo“
es sich um Werke aus dem Prooder eine Quiche konsumiert
jekt oder einfach nur aus der
wurden. Trotz der sicher anSammlung handelte. Immer
strengenden Begegnung mit der
wieder tönte ein „Ahh“, „herrKunst hatte der Appetit nicht
lich“ oder „genial“. Für Barbagelitten.
Stars treffen Stars
Dezember 2015
25
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
Dezember
Art
Ralf Ottenheim
Leitung Sozialdienst
APH/WMB
Zur sozialen Arbeit kam der gebürtige Kölner Ralf
Ottenheim erst auf dem zweiten Bildungsweg. Nach
mittlerer Reife, einer Ausbildung zum Kaufmann im
Einzelhandel und anschließendem Fachabitur im Bereich Wirtschaft brachte ihn ein interessantes Angebot
nach Frankfurt: In einem internationalen Medienkaufhaus sollte er die Leitung der Filmabteilung in
Frankfurt übernehmen. Im neuen Job und in der neuen
Umgebung hat er sich sofort zu Hause gefühlt. Als
der Betreiber des Medienkaufhauses sein Engagement
in Frankfurt beendete, war für ihn klar, dass er in
der Stadt bleiben würde. Schon immer an sozialwissenschaftlichen Themen interessiert, beschloss er an der
Fachhochschule Frankfurt ein Studium der Sozialarbeit zu beginnen. Schnell merkte er, dass ihm das Thema Altenarbeit viel Freude bereitet. Inzwischen ist er
bereits seit über 13 Jahren im Hufeland-Haus. Neben
Fragen der Belegung, betreuungsrechtlichen Angelegenheiten und diversen weiteren administrativen Aufgaben
ist Herr Ottenheim als Dipl. Sozialarbeiter auch verantwortlich für die Betreuungsangebote im stationären
Bereich für insgesamt fast 160 Bewohner. Einem etwa
20-köpfigen Betreuerteam vorstehend, müssen gemeinsam Kultur-, Beschäftigungs- und Unterhaltungsangebote angefangen von der Betreuung bettlägeriger Bewohner bis hin zu Ausflügen organisiert werden. Herr
Ottenheim ist langjährig verheiratet und Vater dreier
Kinder zwischen zwölf und 18 Jahren. Privat interessiert er sich sehr für Fußball, Geschichte und politische Themen, mag gute Filme sowie Musik jenseits des
gängigen Formatradios. Besonders gefällt ihm an seiner
täglichen Arbeit, beobachten zu können, wie neu eingezogene Bewohner aus meist krisenhaften Lebenssituationen nach einer gewissen Eingewöhnungszeit häufig
regelrecht aufblühen, weil diesen Menschen noch viele
schöne Momente ermöglicht werden können.
26
Terezija Storzer
schon seit 45 Jahren
im Hufeland-Haus
Zur Zeit freut sich Frau Storzer auf den 1. September 2016, denn von da an kann sie all das tun, wozu
ihr jetzt die Zeit fehlt. Zur Zeit geht die examinierte Altenpflegerin in der „Seckbacher Stube“, wie die
Tagespflege des Hufeland-Hauses jetzt heißt, noch mit
großer Freude ihrer Arbeit nach. Als 17-Jährige hat
die gebürtige Slowenin vor 45 Jahren ihre Heimatstadt
Murska Sobota mit großem Heimweh verlassen, um
der älteren Schwester nach Frankfurt zu folgen. Alle
erforderlichen Papiere, wie Visum, Aufenthalts- und
Arbeitserlaubnis hat damals das Hufeland-Haus besorgt. Sie meldet sich so schnell wie möglich zur einjährigen Ausbildung als Altenpflegehelferin im MarkusKrankenhaus an, die sie erfolgreich mit dem Examen
abschließt. Sie heiratet, bekommt eine Tochter und
einen Sohn. Die Ehe wird geschieden. Auf ihrer ersten Pflegestation avanciert sie schnell zur Vertreterin
der Stationsleitung und startet eine Ausbildung zur
examinierten Altenpflegerin in der Altenpflegeschule
des Hufeland-Hauses und wechselt als stellvertretende Leiterin in die Tagespflege, die einst als weltweit
beispielhafte Einrichtung entstanden ist. Zusätzliche
Weiterbildungsmaßnahmen befähigen sie zur Leitung
der Tagespflege. „Das ist immer noch mein Traumjob, nicht vergleichbar mit anderen Tätigkeiten. Der
Kontakt mit den vielen Menschen, denen man helfen
kann, das ist für mich immer wieder eine schöne Herausforderung“, beteuert sie. Vor fünf Jahren muss sie
aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeitszeit auf 20
Wochenstunden und auf die Stellvertretung der Tagespflegeleitung reduzieren. Vor dem Tag X hat sie keine
Angst: „Die Arbeit, das Haus und die Menschen werden mir sehr fehlen, aber ich habe viel vor, will reisen,
Englisch lernen, mit meinem Partner zu Fuß und mit
dem Fahrrad viel in die Natur, Sport treiben und viel
lesen. Ich bete zu Gott, dass mir das gelingt!“
Dezember 2015
Tag
Uhrzeit
Sa.
Veranstaltung
Ort
Di.
1.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Mi.
2.
15:00 Schöne Melodien mit Frau
Gartner am Flügel
Kleinmarkthalle
Sa.
5.
14:00 Adventbasar mit
Weihnachtsangeboten
Vestibül HH
So.
6.
10:00 2. Advent Evangelischer
Gottesdienst mit Prädikant
Werner Gutmann
Kapelle
So.
Abfahrt Ausflug EFC – 15. Spieltag Waldst.
15:30 Eintracht Frankfurt gegen
SV Darmstadt 98
6.
19.
Abfahrt Ausflug EFC – 17. Spieltag Waldst.
14:00 Eintracht Frankfurt gegen
SV Werder Bremen
Sa. 15:30 Weihnachtliches Advent19.
konzert Regenbogenchor
Bad Nauheim
Kleinmarkthalle
So. 10:00 4. Advent: Evangelischer
20.
Gottedienst Sr. Christine
Kapelle
Mo. 15:30 Leserunde APH „Lese21.
freuden“ Saddai/Kempf
Löwengasse/AE
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
22.
Bembel
stubb
Mi. 10:00 Kath. Gottesdienst
23.
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mo. 14:30 Kirchengemeinden vertei7.
len Weihnachtssterne
Kapelle
Mo. 15:30 Leserunde APH „Projekt
7.
Lesefreuden“ Saddai/
Kempf
Löwengasse/AE
Di.
8.
Abfahrt Ausflug APH: Besuch des
10:00 Weihnachtsmarktes
Lobby
Do. 15:00 Gottesdienst mit Krippen24.
spiel – Prädikant Gutmann
Kleinmarkthalle
Di.
8.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Mi. 15:00 Schöne Melodien mit Frau
30.
Gartner am Flügel
Kleinmarkthalle
Mi.
9.
10:00 Kath. Gottesdienst
Diakon F. Reuter
Kapelle
Do. 14:30 Ev. Gottesdienst mit
Kapelle
31.
Abendmahl Präd. Gutmann
Mi.
9.
15:00 Schöne Melodien mit Herrn KleinmarktWeber am Flügel
halle
Do. Abfahrt Ausflug WMB: Besuch des
10. 11:00 Weihnachtsmarktes
Lobby
Fr. 18:30 Mitarbeiter11.
Weihnachtsfeier
Kleinmarkthalle
So. 10:00 3. Advent
13.
Evangelischer Gottesdienst mit Prädikant
Werner Gutmann
Kapelle
So. 15:30 Klarinettenkonzert: Stadt13.
kapelle Bergen-Enkheim
Kapelle
So. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
13. 17:00 16. Spieltag, Fußball live
Dortmund geg. Eintracht
Bemblstubb
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
15.
Bembel
stubb
Mi. 15:00 Schöne Melodien mit Frau
16.
Gartner am Flügel
Kleinmarkthalle
Do. 16:30 Adventfeier WMB
17.
Kleinmarkthalle
Shopping
Bibliothek
Dezember 2015
Ausflug
Weihnachtsf.
DiaVortrag
Fan-Club
Mi. 15:00 Schöne Melodien mit Herrn Kleinmarkt23.
Weber am Flügel
halle
Januar
Art
Tag
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Di.
5.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Mi.
6.
10:00 Ökumenischer Gottesdienst Diakon F. Reuter
und Prädikant Gutmann
Kapelle
Mi.
6.
14:30 Sternsinger unterwegs und im ganzen
singen für die Bewohner
Haus
Mi.
6.
15:00 Schöne Musik vom Klavier
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
So. 10:00 Ev. Gottesdienst m. Abend- Kapelle
10.
mahl Präd. W. Gutmann
Gottesdienst
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
12.
Bembel
stubb
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
13.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Mo. 9:00- Das „Brillen-Mobil“ kommt
18. 15:00 ins Hufeland-Haus
Städel
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
19.
Bembel
stubb
FreizeitReise
Leserunde
Konzert/
Theater
Gottesdienst
Festlichkeit
Theater
27
Hufeland-Spiegel
Hufeland-Spiegel
Januar
Art
Tag
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
20.
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi. 18:31 Karnevalssitzung der
20.
Seckbacher Meckerer
Kleinmarkthalle
So. 10:00 Ev. Gottesdienst
24.
Schwester Christine
Kapelle
So. Abfahrt EFC Hufeland-Haus
24. 14:00 18. Spieltag, Eintracht
gegen VfL Wolfsburg
Waldstadion
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
26.
Bembel
stubb
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
27.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Sa. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
30. 15:30 19. Spieltag, Fußball live
FC Augsburg–Eintracht
Bembelstubbn
Februar
Art
Tag
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Di.
2.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Mi.
3.
10:00 Katholischer Gottesdienst
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi.
3.
15:00 Schöne Musik vom Klavier
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Sa.
Abfahrt Ausflug EFC - 20. Spieltag
14:00 Eintracht–VfB Stuttgart
Waldst.
So.
7.
10:00 Evangelischer
Gottesdienst
mit Abendmahl
Prädikant W. Gutmann
Kapelle
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
6.
Di.
9.
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
10.
zum Nachmittag
Art
28
Bibliothek
Ausflug
Weihnachtsf.
DiaVortrag
Kleinmarkthalle
Bembel
stubb
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
17.
Diakon F. Reuter
Art
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
Tag
Uhrzeit
Sa.
2.
Anpfiff EFC Hufeland-Haus
Bembel??:?? 28. Spieltag, Fußball live
stubb
Bayern München–Eintracht
So.
3.
10:00 Evangelischer Gottesdienst mit Abendmahl
Prädikant W. Gutmann
Kapelle
Di.
5.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Lobby
Mi.
6.
15:00 Schöne Musik vom Klavier
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Kapelle
Sa.
Kapelle
Di. 15:30 Ökumenische Passions15.
Andacht: Diakon F. Reuter
und Prädikant Gutmann
Abfahrt Ausflug EFC - 29. Spieltag Waldst.
??:?? Eintracht–1899 Hoffenheim
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
23.
Bembel
stubb
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
15.
Bembel
stubb
Kapelle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
24.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
16.
Diakon F. Reuter
Sa. Abfahrt EFC Hufeland-Haus
27. ??:?? 23. Spieltag, Eintracht
gegen Hamburger SV
Waldstadion
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
16.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Sa. Abfahrt EFC Hufeland-Haus
19. ??:?? 27. Spieltag, Eintracht
gegen Hannover 96
Waldstadion
Sa. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
Bembel16. ??:?? 30. Spieltag, Fußball live
stubb
Bay. Leverkusen–Eintracht
So. 10:00 Ev. Gottesdienst zum
20.
Palmsonntag Sr. Christine
Kapelle
So. 10:00 Evangelischer Gottes17.
dienst mit Pfr. Dr. Balke
Kapelle
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
22.
Bembel
stubb
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
19.
Bembel
stubb
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
23.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
20.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Do. 15:00 Gründonnerstag:
24.
Feierabendmahl mit
Prädikant Gutmann,
Brigitte Gößling,
Margarete Baron
Kapelle
Do. 15:30 Frühlingskonzert:
21.
Frühling in Wien
Kleinmarkthalle
Bembel
stubb
Kapelle
Mi.
9.
15:00 Schöne Musik vom Klavier
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
17.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Bembelstubb
Sa. Abfahrt EFC Hufeland-Haus
20. ??:?? 22. Spieltag, Eintracht
gegen Hamburger SV
Waldstadion
Sa. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
12. ??:?? 26. Spieltag, Fußball live
Borussia Mönchengladbach–Eintracht
So. 10:00 Ev. Gottesdienst
21.
Pfr. Balke
Kapelle
Di. Abfahrt Ausflug Modemarkt Adler
15. 12:00 Auftritt: Klaus und Klaus
Di. 15:30 Ökumenische Passions23.
Andacht: Diakon F. Reuter
und Prädikant Gutmann
Tag
Uhrzeit
Veranstaltung
Ort
15:30 Ökumenische PassionsAndacht: Diakon F. Reuter
und Prädikant Gutmann
Kapelle
Di.
1.
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Bembel
stubb
Mi.
2.
10:00 Katholischer Gottesdienst
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi.
2.
15:00 Schöne Musik vom Klavier
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Mi.
2.
Anpfiff EFC Hufeland-Haus
??:?? 24. Spieltag, Fußball live
Hertha BSC–Eintracht
Bembelstubb
Fr. 15:00 Evangel. Gottesdienst
25.
zum Karfreitag
mit Pfarrer Dr. Balke
Kapelle
Sa.
Abfahrt Ausflug EFC - 25. Spieltag
??:?? Eintracht–FC Ingolstadt 04
Waldst.
Kapelle
So.
6.
10:00 Gottesdienst z. WGT 2016
Land Kuba
Ltg. Brigittte Gößling
Marien- und Maria-Rosenkranzgemeinde
Kapelle
So. 15:30 Ökumenischer Gottes27.
dienst zum Osterfest
Diakon F. Reuter und
Prädikant Gutmann
15:30 Ökumenische
Passions-Andacht:
Diakon F. Reuter und
Prädikant Gutmann
Kapelle
Di.
8.
Gottesdienst
Tag
April
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
5.
Bembelstubb
Fan-Club
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
16.
März
Di.
8.
Di.
1.
Einige Eintracht-Anpfiffzeiten waren zum Redaktionsschluss noch nicht festgelegt, deshalb ??:??
Shopping
Kapelle
März
Mi. 15:30 Eröffnung der ökumeniKapelle
10.
schen Passions-Andachten
Diakon F. Reuter und
Prädikant Gutmann
Sa. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
13. ??:?? 21. Spieltag,
Fußball live
1.FC Köln–Eintracht
Di. 15:30 Ökumenische Passions16.
Andacht: Diakon F. Reuter
und Prädikant Gutmann
FreizeitReise
Leserunde
Konzert/
Theater
Gottesdienst
Festlichkeit
Theater
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
30.
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
30.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Dezember 2015
Bibliothek
Dezember 2015
Ausflug
Weihnachtsf.
DiaVortrag
Ort
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
12.
Bembel
stubb
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
13.
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
13.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Helga Milkereit
Bembel
stubb
Shopping
9.
Veranstaltung
mit der Sopranistin
18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
Di.
29.
Art
Fan-Club
Sa.
23.
Gottesdienst
Abfahrt Ausflug EFC - 31. Spieltag Waldst.
??:?? Eintracht–1. FSV Mainz 05
Di. 18:00 Treffpunkt Bembel-Stubb
26.
Bembel
stubb
Mi. 10:00 Katholischer Gottesdienst
27.
Diakon F. Reuter
Kapelle
Mi. 15:00 Schöne Musik vom Klavier
27.
zum Nachmittag
Kleinmarkthalle
Sa. Anpfiff EFC Hufeland-Haus
30. ??:?? 32. Spieltag, Fußball live
Darmstadt 98–Eintracht
Bembelstubb
FreizeitReise
Leserunde
Konzert/
Theater
Gottesdienst
Festlichkeit
Theater
29
HE
LF
EN
BE
GU
ET
ER
B
TE
S
R
ENDE
LEIT
AUSG
ERBEUTENDER
GEBUERSTETE
PITSCHNASSE
ERMUEDEST
UNTADELIGERES
FEHLENDES
KABELENDEN
ABKLEBEND
DREHACHSEN
GES
TR
MIETERSCHUTZ
ICH
EN
GEMISCHTEREN
LEITENDEN
MU
ED
ES
TE
R
EM
EINHALTENDEN
A
SP
S
I
ST
N
E
CH
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
=
Goethe und Schiller hätten kein Problem mit dem Buchstabensalat.
Sie spielten gerne mit Anagrammen. Dabei wird die Reihenfolge der
Buchstaben so lange umgestellt, bis ein neues sinnvolles Wort entsteht.
Eine gute Übung, um Gedächtnis und Wortschatz zu
trainieren. Beispiel: NACHNAME = ANMACHEN.
Die Redaktion wünscht dabei viel Spaß.
ERHASCHE
SI
ND
E
LND
AB
BE
KAB
LE
NK
30
CH
TL
IC
ZUC
HE
HTM
N
EIS
TER
EN
DE
Lösung: EINHALTENDEN = INNEHALTENDE; ERMUEDEST = MUEDESTER;
BENETZTES = BESETZTEN; BETREUENDER = ERBEUTENDER; AUSGLEITENDER
= UNTADELIGERES; BEGUETERTES = GEBUERSTETE; LEITENDEN = TEILENDEN;
GEMISCHTEREN = GESTRICHENEM; PITSCHNASSE = SPASTISCHEN; FEHLENDES =
HELFENDES; MIETERSCHUTZ = ZUCHTMEISTER; LICHTSCHEIN = SICHTLICHEN;
ABKLEBEND = KABBELNDE; KABELENDEN = ABLENKENDE; DREHACHSEN =
ERHASCHEND
I
BENETZTES
E
T
AL
Hufeland-Spiegel
DEN
TEN
D
EN
H
TEILEN
BESETZ
LICHTSCHEIN
E
NN
DER
UEN
ETRE
DE
Hufeland-Spiegel
S
Dezember 2015
Dezember 2015
31
Hufeland-Spiegel
HUFELAND-HAUS
32
Mitglied des Diakonischen Werkes Hessen
Wilhelmshöher Straße 34
60389 Frankfurt am Main
Telefon: 069/4704-0
Telefax: 069/4704-315
www.Hufeland-Haus.de
[email protected]
Dezember 2015