Lob und Strafe Der Hund wird belohnt, um eine bestimmte Verhaltensweise zu bekräftigen und um durch die Resonanz zu erreichen, daß dieses Verhalten öfter gezeigt wird. Hunde sprechen sehr gut auf Belohnungen in Form von Futterhappen, Spielzeug oder einem kurzen Spiel, Streicheln, verbalem Lob oder einfach nur auf verstärkte Aufmerksamkeit an. Gleichzeitig stellt das Wegfallen einer Strafe und einer unangenehmen Erfahrung eine Belohnung in sich selbst dar. Man unterscheidet primäre und sekundäre Verstärker. Als primärer Verstärker kann alles dienen was zum Leben notwendig ist. Der Hund wird durch primäre Verstärker immer dann besonders motoviert wenn der sie in diesem Moment haben möchte. Primäre Verstärker sind Futter, Spiel, Streicheln, Ruhephasen, Aufmerksamkeit, der Deckakt etc. Sekundäre Verstärker sind alle Dinge, die durch einen Lernvorgang (gemäß der klassischen Konditionierung) mit einem primären Verstärker in Verbindung gebracht werden und nach erfolgter Kopplung nun selbst als positiver Verstärker eingesetzt werden können (z.B. Clicker, Klingelzeichen , Pfeiftöne, verbales Lob etc.). Bedingungen für ein optimales Funktionieren von Lob: 1. 2. 3. 4. Vor allem in der Anlernphase sollte man mit einer Belohnung arbeiten, die den Hund hoch motiviert (aber gleichzeitig konzentrationsfähig hält). Gutes Timing: Lob muß während oder bis max. 1 Sekunde nach der gewünschten Handlung erfolgen. In der Anlernphase immer loben, wenn der Hund das gewünschte Verhalten zeigt! Später Lob ausdünnen, so bleibt der Hund aufmerksam, die Übung spannend und der Hund hat etwas, auf das er hinarbeiten kann. Denken sie daran, den Hund bei ängstlichem Verhalten nicht zu loben! Hunde interpretieren auch schmeichelnde Worte und Beruhigungsversuche als Lob! Beim Strafen haben Sie die Möglichkeit, direkt (in Form von verbaler Scheite, körperlicher Gewalt einer Einschüchterungstaktik) oder aber indirekt (durch Entzug von Aufmerksamkeit, dem momentanen Objekt seiner Begierde oder direkt situationsgebunden z.B. durch das Stellen von Fallen auf den Hund einzuwirken. Bedingungen für ein optimales Funktionieren von Strafe: 1. 2. 3. 4. Auch hier gilt wieder: Nur eine zeitliche Bindung von < 1 Sekunde können Hunde sicher mit ihrer Handlung verknüpfen. Strafen sind nur dann sinnvoll, wenn man ein bestimmtes Verhalten immer bestraft! Eine Strafe muß wirkungsvoll genug sein, um das Verhalten sofort zu unterbrechen. Strafen, die man ständig wiederholen muß, sind nicht wirkungsvoll! Beim Einsatz von Strafe ist die Gefahr der Fehlverknüpfung groß. Angstverhalten und Frustration sind die negativen Konsequenzen beim unsachgemäßen Einsatz von Strafe. Einen Hund mittels Lob zu erziehen ist schneller, weniger frustrierend und macht Mensch und Hund mehr Freude. Denken Sie beim Einsatz von Strafe an die oben aufgeführten Bedingungen und halten Sie sich vor Augen, daß man mit Strafe zwar ein Verhalten unterdrücken kann, aber das Verhalten des Hundes wird sich damit nicht zum guten wenden. Bringen Sie dem Hund lieber etwas Erwünschtes bei, denn so formen Sie sein Verhalten und haben schließlich den Hund, den Sie sich erträumt haben.
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