MALEREI, BÖSE ANGABEN ZU WERKEN UND KÜNSTLERINNEN

 MALEREI, BÖSE
ANGABEN ZU WERKEN UND KÜNSTLERINNEN
LYDIA BALKE
disarm, 2015
Öl auf Leinwand
140 x 110 cm
ich sagte fick dich und meinte fick dich / i said fuck you and i meant fuck you, 2015
Öl auf Leinwand
40 x 30 cm
mrs. j. l. dahmer, 2015
Öl auf Leinwand
194 x 120 cm
one of us cannot be wrong, 2015
Öl auf Leinwand
85 x 63 cm
what you did when i did this (elektronische stühle), 2014
Öl auf Leinwand
200 x 150 cm
Courtesy of the artist
Lydia Balkes Beschäftigung mit berüchtigten
Serienmördern begann eher zufällig, aber schnell führte das anfängliche Interesse an diesem Sujet zu
einer intensiven Auseinandersetzung mit diesen Randfiguren unserer Gesellschaft, die sich in ihren
jüngsten Arbeiten widerspiegelt. Die klassisch komponierten und technisch anspruchsvoll gemalten
Gemälde sind von einer romantischen Melancholie durchzogen, die ihren Inhalten auf den ersten Blick
entgegensteht. Das Gruppenporträt disarm zeigt neben den Mördern auch eine Selbstdarstellung der
Künstlerin. Eine weitere Bedeutungsebene ihrer Arbeiten eröffnet in diesem Zusammenhang die wohl
berühmteste Zeile aus dem titelgebenden Stück der amerikanischen Alternative-Rockband The Smashing
Pumpkins: „The killer in me is the killer in you.“ (Der Killer in mir ist der Killer in dir.) Ihre Bilder von
Schwerverbrechern sind nicht nur eine malerische Auseinandersetzung mit den Abgründen der
Menschlichkeit, sondern auch mit der eigenen Profession. Die Kunstgeschichte ist durchzogen von
Mythen und Legenden über geniale, aber psychisch gestörte und besessene Protagonisten – Figuren
außerhalb der Gesellschaft und dem, was als soziale Norm aufgefasst wird. Lydia Balkes Arbeiten setzen
diesen Grenzbereich ins Zentrum der Aufmerksamkeit und behandeln die inneren
Widersprüche und die Zerrissenheit unserer Gesellschaft, ihre Ängste, Psychosen und Abgründe.
Lydia Balke (*1987 in Dresden, lebt und arbeitet in Hamburg) hat unter anderem bei Jutta Koether
Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg studiert. Sie hat zuletzt im Kolbenhof, im
Kontorhaus am Großmarkt sowie im Kunsthaus in Hamburg ausgestellt.
BIRGIT BRENNER
Anfang, 2015
Pappelsperrholz, Papier, Acry
46 x 63 cm
Beast, 2015
Pappelsperrholz, Acryl
34 x 46 cm
Kunstverein in Hamburg
Klosterwall 23
20095 Hamburg
T +49 40 322158
F+49 40 322159
[email protected]
www.kunstverein.de
Das Boot, 2015
Pappelsperrholz, Acryl
48 x 60 cm
Das alles gehört uns, 2015
Pappelsperrholz, Acryl, Polysterol, Lack
150 x 230 x 30 cm
Ausgeheult, 2015
Pappelsperrholz, Acryl
34 x 46 cm
Gleicher Fehler, 2015
Pappelsperrholz, Papier, Acryl
46 x 34 cm
Gib mir mehr, 2015
Pappelsperrholz, Acryl, Papier
40 x 29 cm
Jetzt erst recht, 2015
Pappe, Acryl
44 x 28 cm
Leben zwischen Wänden, 2015
Pappelsperrholz, Acryl
46 x 59 cm
Meine Eigentümer, 2015
Pappelsperrholz, Acryl
150 x 230 x 30 cm
Think big, 2015
Pappe, Acryl, Kunstharzlack, Heißkleber
53 x 43 cm
Valium helps to crash, 2015
Pappelsperrholz, Acryl, Kunstharzlack, Heißkleber
40 x 60 cm
Was bleibt, 2015
Pappe, Acryl
28 x 34 cm
Courtesy of the artist, Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
Birgit Brenner reagiert in ihren jüngsten Arbeiten direkt auf die Bilder von Krieg, Gewalt, Folter und
Flucht, die wir fast täglich in den Medien sehen. Vor diesem Hintergrund stellt sie sich die Frage, welchen
Nutzen und welche Aufgaben die Kunst heute übernehmen kann. Brenner nutzt ihre Bilder, um ein
typisches Problem unserer immer komplexer werdenden Zeit zu beschreiben: die schiere Unmöglichkeit,
die Zusammenhänge hinter dem Weltgeschehen zu durchblicken und zu begreifen. Brenner malt Bausätze
von Drohnen, Panzern, Waffen oder Sportwagen als Analogie zu den Erklärungsmodellen im eigenen Kopf,
die wir uns selbst schaffen, um nicht den Überblick zu verlieren. Diese häufig in die Dreidimensionalität
erweiterten Modelle ergänzt Brenner mit kurzen Textelementen, die an Werbe- oder Wahlkampf-slogans
erinnern. Zusätzlich vermengt sie schillernde Bildwelten aus dem Kosmos der Luxuswaren mit der
Brutalität von Kriegsmaschinerie oder kombiniert Alltagsgegenstände mit Armut und politischer
Verfolgung. Die Gleichzeitigkeit in den derzeitigen Lebensrealitäten ist absurd und Brenner weiß nur zu
gut darum. So arbeitet sie mit teils humoristischen und bitterbösen Überlagerungen und Parallelführungen
in flachen Bildräumen, deren Bedeutungszusammenhänge sich ebenso komplex gestalten wie unsere
Gegenwart.
Birgit Brenner (1964 in Ulm, lebt und arbeitet in Berlin) hat Kommunikationsdesign und bildende Kunst an
der Hochschule Darmstadt und der Universität der Künste Berlin studiert. Sie war Meisterschülerin von
Rebecca Horn. Seit 2007 hat sie eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste
Stuttgart inne. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Hudson Valley Center of Contemporary Art in New York, im
Nikolaj Contemporary Art Center in Kopenhagen und in der Kunsthalle Mannheim gezeigt.
MARTIN EDER
Amnesia, 2015
Öl auf Leinwand
150 x 100 cm
Courtesy of the artist, Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
Blut, 2015
Öl auf Leinwand
225 x 150
Privatsammlung
Licht ins Dunkel, 2015
Öl auf Leinwand
150 x 100 cm
Privatsammlung
Hinter dem Vorhang, 2014
Öl auf Leinwand
80 x 60 cm
Privatsammlung, Berlin
Vor keiner Macht zu Sinken, 2015
Öl auf Leinwand
225 x 150 cm
Privatsammlung, Dänemark
Martin Eders neueste Arbeiten zeichnen sich durch altmeisterliche Farbgebung und einen hohen Grad an
malerischer Perfektion aus. Die weiblichen Figuren in ritterlicher Rüstung stellen auf den ersten Blick
kunsthistorische Bezüge zu den Präraffaeliten oder zur Ikonografie der Jeanne D’Arc her und stehen
zugleich mit ihrem Traumbild-Realismus und Hang zum Heavy-Metal-Kitsch an der Grenze zu dem, was
heute als guter Geschmack empfunden wird. Neben der historischen Konnotation schlagen sie auch eine
Brücke in die gegenwärtige Popkultur, die mit der Fernsehserie Game of Thrones, dem Onlinerollenspiel
World of Warcraft oder den Verfilmungen von J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe gleich mehrere
hocherfolgreiche Beispiele der sogenannten High-Fantasie und deren Einzug in den Mainstream zu bieten
hat. Auf diese Weise sind Eders Gemälde anachronistisch und zeitgenössisch zugleich; ein Oxymoron, das
mit dem gegenwärtigen Hang zum Fantastischen spielt und einen neuen Konservatismus dokumentiert.
Martin Eder (*1968 in Augsburg, lebt und arbeitet in Berlin) studierte als Meisterschüler von
Eberhard Bosslet Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Akademie der
Bildenden Künste Nürnberg. Zuvor absolvierte er ein Studium in Kommunikationsdesign an der
Hochschule Augsburg. Neben seiner Tätigkeit als Künstler ist Eder zudem auch Gründer der
experimentellen Black Metal Band RUIN. Eders Gemälde waren zuletzt im 21er Haus in Wien, in der
Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden sowie in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen.
BERNHARD MARTIN
Das Innenleben neu möblieren, 2015
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
65 x 55 cm
Engeneering Happiness, 2015
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
145 x 135 cm
Gähnen und applaudieren im Orchestergraben, 2013
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
170 x 190 cm
Innocence Empire, 2013
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
145 x 135 cm
Temporäre Unregelmässigkeiten im Geschmacksverein, 2015
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
235 x x175 cm
Courtesy of the artist
Warten auf das Andere, 2014
Öl auf Rohleinwand, gerahmt
235 x 175 cm
Courtesy Bernhard Martin, Galerie Thomas Schulte
Bernhard Martins jüngste Gemäldereihe besticht durch schillernde Farbgebung und handwerkliche
Perfektion, mit denen er surreal erscheinende, skurrile Kompositionen mit „Bling Bling-Ästhetik“ schafft.
Nobel gekleidete Damen der Upperclass, fadenscheinige Dandys oder elegant aufreizende Kokotten
bevölkern seine Szenen der sogenannten besseren Gesellschaft. Die Bilder sind geprägt von Dekadenz,
Wollust, Überfluss und Völlerei – in und auf der Leinwand. Seine Akteure sind autonome Figuren, die
keinen Alltag haben; sie müssen weder schmutzige Wäsche waschen, noch einkaufen oder telefonieren.
Titel wie Gähnen und applaudieren im Orchestergraben oder Innocence Empire beschreiben das Gezeigte
mit Biss und Witz. Martin betont die Fassade, um den Abgrund dahinter zum Vorschein zu bringen. Auf
diese Weise hält er uns und der Kunst einen Spiegel vor, ohne jedoch dabei zu moralisieren. Martin malt
einfach, was ohnehin existiert, und das ohne Kompromisse; dafür aber umso mehr mit Lust und
Überschwang. Über seine Arbeiten sagt er selbst, es seien Bilder mit benutzerfreundlicher Oberfläche und
benutzerfeindlichem Inhalt. Martin kreiert seine eigenen Mythologien und Metaphern. Es sind
Psychogramme vom schönen Schein.
Bernhard Martin (*1966 in Hannover, lebt und arbeitet in Berlin) studierte bereits mit 16 Jahren an der
Hochschule für Bildende Künste in Kassel bei Harry Kramer. Er hatte in den vergangenen Jahren
Lehraufträge in Genf und Nürnberg inne. Martin ist der diesjährige Gewinner des Fred-Thieler-Preis für
Malerei. Martins Arbeiten waren zuletzt in der Berlinischen Galerie, im BWA
Katovice und im FRAC Ile-de-France Le Plateau in Paris zu sehen.
DAWN MELLOR
Art Critic (Glenn Close), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Art Handler (Firmine Richard), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Art Historian (Hattie McDaniel), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Chief Financial Officer (Bette Davis), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Chief Operating Officer (Helen Mirren), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Front Desk Manager (Whoopie Goldberg), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Head of Acquisitions (Siobhan Finneran), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Head of National and International Strategies (Billie Holiday), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Magazine Editor (Billie Whitelaw), 2013
Öl und Filzstift auf Leinwand
102 x 76 cm
Independent Curator (Mia Farrow), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Museum Director (Judith Anderson), 2013
Öl auf Leinwand
102 x 76 cm
Strike a Pose, 2007
Öl auf Leinwand
245 x 305 cm
Courtesy of the artist
Mellors Arbeiten thematisieren mit den Mitteln der Persiflage Orthodoxien unserer Gesellschaft sowie
ausgrenzende, normative Systeme wie Geschlecht, Status und Hautfarbe. Ihre häufig affektgeladenen
Sujets entfalten sich in einer aggressiven Malsprache, die trotz der Bezüge zu klassischen Genres wie
dem Porträt oder der Historie keinen Platz für Erhabenheit lässt.
Für ihre Serie The Austerians (2013) schlüpft Mellor in die Rolle einer Langzeitpraktikantin, welche die
Mitglieder eines fiktiven Kollektivs selben Namens porträtiert. Die Gruppe war ein Zusammenschluss von
Fachfrauen aus der Kunstwelt, die gegen das stetigen Wachstum des Dienstleistungssektors
demonstrierten und gegen die Tatsache, dass der Kunst in den Ausstellungsräumen mehr Aufmerksamkeit
gewidmet werde, als ihnen hinter den Kulissen - so die fingierte Biografie. Zu ihrem Markenzeichen
wurden Dienstmädchenuniformen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Als reale Vorlage für die Porträts
dienen Mellor Schauspielerinnen, die allesamt berühmte Rollen als Hausangestellte spielten.
Strike a Pose (2007) liegt eine Propaganda-Fotografie einer chinesischen Plakatwerkstatt der 1960er
Jahre zugrunde. Das Gemälde verwebt traditionelle und popkulturelle Ikonografie zu einer
zeitgenössischen Historie. Statt anti-kapitalistischer Botschaften werden Madonna-Song-Zitate mit dem
Blut der Pop-Ikone auf Banner gemalt. Der verstümmelte und von Pinseln durchbohrte Leib der Sängerin
verweist auf den Heiligen Sebastian und zugleich auf sexuelle Gewalt. Die Arbeiter tauscht Mellor gegen
das besessene Mädchen Regan aus dem Horrorfilm Der Exorzist aus, die grüne Galle über die Szene
speit. Auf ihrer Armbinde steht „black balled“ geschrieben, was soviel wie „ausgegrenzt“ bedeutet.
Dawn Mellor (*1970 in Manchester, lebt und arbeitet in London) schloss ihr Studium am Royal College of
Art in London ab. Mellor unterrichtet am Goldsmiths College der University of London bildende Kunst. Ihre
Arbeiten waren zuletzt im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich, dem Studio Voltaire in London
und dem Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam zu sehen.
LYDIA BALKE
mrs. j. l. dahmer, 2015
Oil on canvas
194 x 120 cm
one of us cannot be wrong, 2015
Oil on canvas
85 x 63 cm
disarm, 2015
Oil on canvas
140 x 110 cm
what you did when i did this (elektronische stühle), 2014
Oil on canvas
200 x 150 cm
ich sagte fick dich und meinte fick dich / i said fuck you and i meant fuck you, 2015
Oil on canvas
40 x 30 cm
All works: Courtesy of the artist
Lydia Balke’s interest in infamous serial killers was awoken rather accidentally, but has soon developed
into an intensive examination of those margins of society, which is reflected in her latest works. The
classically composed and technically ambitious paintings are infused with romantic melancholia that
contrasts with their content at first sight. Amongst four murderers, the group-portrait disarm shows also a
self-portrait of the artist. In this regard an extension of meaning evolves considering the most prominent
line from the eponymous song by American alternative rock band The Smashing Pumpkins: “The killer in
me is the killer in you.” Lydia Balke’s paintings are not only a pictorial reflection on humanity’s abyss, but
also on her own profession. Art history is full of myths and legends about brilliant, but also mentally
disturbed and obsessed protagonists – characters outside society and what is considered to be a social
norm. Lydia Balke’s works focus on that borderland and highlight society’s inherent contradictions and
disruptions, its fears, psychoses, and chasms.
Lydia Balke (*1987 Dresden, lives and works in Hamburg) studied under Jutta Koether at the University of
Fine Arts Hamburg. Her works have been show at Kolbenhof, Kontorhaus and Kunsthaus in Hamburg.
BIRGIT BRENNER
Das alles gehört uns, 2015
Poplar plywood, acrylic, polysteryne, varnish
150 x 230 x 30 cm
Leben zwischen Wänden, 2015
Poplar plywood, acrylic
46 x 59 cm
Gib mir mehr, 2015
Poplar plywood, acrylic, paper
40 x 29 cm
Anfang, 2015
Poplar plywood, acrylic, paper
46 x 63 cm
Gleicher Fehler, 2015
Poplar plywood, acrylic, paper
46 x 34 cm
Beast, 2015
Poplar plywood, acrylic
34 x 46 cm
Was bleibt, 2015
Board, acrylic
28 x 34 cm
Jetzt erst recht, 2015
Board, acrylic
44 x 28 cm
Valium helps to crash, 2015
Poplar plywood, acrylic, synthetic resin, hot glue, 40 x 60 cm
Think big, 2015
Board, acrylic,
synthetic resin, hot glue
53 x 43 cm
Das Boot, 2015
Poplar plywood, acrylic
48 x 60 cm
Meine Eigentümer, 2015
Poplar plywood, acrylic
150 x 230 x 30 cm
Ausgeheult, 2015
Poplar plywood, acrylic
34 x 46 cm
All works: Courtesy of the artist and Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
With her newest works, Birgit Brenner reacts to the images of war, violence, torture, and refugees with
which we are confronted on a daily basis. Against this backdrop, she asks for the use and duty of art today.
Brenner uses her pictures to describe a typical problem in our increasingly complex times: the sheer
impossibility to comprehend and see through the interrelations behind the world events. Analogous to
explanatory models which we create for ourselves in our head to not lose track, Brenner paints
construction kits for drones, tanks, weapons or sports cars. Those models, often expanded into the third
dimension, are complemented with short texts, which are evocative of advertising or political slogans. In
addition to that, Brenner mixes sparkling imagery of luxury brands with the brutality of war machines and
combines everyday goods with pictures of poverty and political persecution. The simultaneity in present
realities of life is abstruse and Brenner is aware of it. Hence, her works contain partially humorous and
bitter figurative overlaps and parallels, whose context and connections are as complex as our present
times.
Birgit Brenner (*1964 Ulm, lives and works in Berlin) studied communication design and fine arts at
Darmstadt University of Applied Sciences and Berlin University of the Arts. She was a master student
under Rebecca Horn. Since 2007, she has taught as a professor at Stuttgart State Academy of Art and
Design. Recently, her works have been exhibited at Hudson Valley Center of Contemporary Art in New
York, Nikolaj Contemporary Art Center in Copenhagen and at the Kunsthalle Mannheim.
Martin Eder
Hinter dem Vorhang, 2014
Oil on canvas
80 x 60 cm
Privatsammlung, Berlin
Amnesia, 2015
Oil on canvas
150 x 100 cm
Courtesy of the artist and Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin
Vor keiner Macht zu Sinken, 2015
Oil on canvas
225 x 150 cm
Privatsammlung, Dänemark
Blut, 2015
Oil on canvas
225 x 150
Privatsammlung
Licht ins Dunkel, 2015
Oil on canvas
150 x 100 cm
Privatsammlung
Martin Eder’s most recent works make remarkable use of coloring in the style of the old masters and show
a high degree of painterly proficiency. At first sight, the female characters in knight’s armor establish art
historical references to the Pre-Raphaelite Brotherhood and the iconography of Joan of Arc. At the same
time, their fantasy realism and tendency towards heavy metal kitsch play on the edge of what is considered
to be good taste. Alongside their historical connotation, the paintings connect with today’s popular culture
which is heavily influenced by themes and topics of the high-fantasy genre – visible in the huge success of
the TV series Game of Thrones, the online role-playing game World of Warcraft, or the movie trilogy based
on J.R.R. Tolkien’s The Lord of the Rings. Thus, Eder’s paintings could be described as a contemporary
anachronism; an oxymoron that portrays today’s longing for a never-never land and documents a new kind
of conservatism.
Martin Eder (*1968 Augsburg, lives and works in Berlin) was a master student under Eberhard Bosslet at
the Academy of Fine Arts Dresden.
Before, he had studied at the Academy of Fine Arts Nuremberg and at the Augsburg University of Applied
Sciences. Next to his artistic practice, he is also a founding member of the experimental black metal band
RUIN. Eder’s works have been shown at 21er Haus in Vienna, at the Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden
and at the Neue Nationalgalerie in Berlin.
Bernhard Martin
Gähnen und applaudieren im Orchestergraben, 2013
Oil on linen, framed
170 x 190 cm
Courtesy Bernhard Martin
Temporäre Unregelmässigkeiten im Geschmacksverein, 2015
Oil on linen, framed
235 x x175 cm
Courtesy Bernhard Martin
Das Innenleben neu möblieren, 2015
Oil on linen, framed
65 x 55 cm
Courtesy Bernhard Martin
Engeneering Happiness, 2015
Oil on linen, framed
145 x 135 cm
Courtesy Bernhard Martin
Innocence Empire, 2013
Oil on linen, framed
145 x 135 cm
Courtesy Bernhard Martin
Warten auf das Andere, 2014
Oil on linen, framed
235 x 175 cm
Courtesy Bernhard Martin and Galerie Thomas Schulte
Bernhard Martin’s latest series of paintings stands out through shimmering colors and technical
perfection, used to create seemingly surreal and bizarre compositions that evoke a certain “bling-blingaesthetic.” Nobly dressed women of the upper class, dubious dandies or tantalizingly elegant cocottes
populate scenes of the so-called high society. The pictures are full of decadence, voluptuousness,
opulence, and gluttony –
pictorially and figuratively. Martin’s protagonists are autonomous figures outside of everyday life; they
don’t need to do their laundry, nor grocery shopping, nor do they have to make phone calls. Titles like
Gähnen und Applaudieren im Orchestergraben (Yawning and applauding in the orchestra pit) or Innocence
Empire comment on the bitingly humorous settings. Martin emphasizes the facade to unveil the abyss
behind. And thus, without moralizing, he holds a mirror up to art and its audience. Martin paints what’s
already there, without compromise, but instead with all the more ardor and exuberance. He says about his
works, they were paintings with user-friendly surfaces and user-adversary content. Martin creates a
mythology and metaphors of his own – psychological profiles of the veneer.
Bernhard Martin (*1966 Hannover, lives and works in Berlin) was only sixteen years old when he began
his studies under Harry Kramer at the Kunsthochschule Kassel. Over the past few years, he has taught at
École Supérieure des Beaux-Arts in Geneva and at the Academy of Fine Arts in Nuremberg. His works
have been shown at Berlinische Galerie in Berlin, BWA Katovice and FRAC Ile-de-France Le Plateau in
Paris. In 2015, he won the Fred-Thieler-Award for painting.
Dawn Mellor
Art Critic (Glenn Close), 2013
102 x 76 cm
Oil on canvas
Front Desk Manager (Whoopie Goldberg), 2013
102 x 76 cm
Oil on canvas
Independent Curator (Mia Farrow), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Magazine Editor (Billie Whitelaw), 2013
Oil and marker on canvas
102 x 76 cm
Museum Director (Judith Anderson), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Art Handler (Firmine Richard), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Art Historian (Hattie McDaniel), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Chief Financial Officer (Bette Davis), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Chief Operating Officer (Helen Mirren), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Head of Acquisitions (Siobhan Finneran),
2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Head of National and International Strategies (Billie Holiday), 2013
Oil on canvas
102 x 76 cm
Strike a Pose, 2007
Oil on canvas
305 x 245 cm
All works: Courtesy of the artist
Using means of persiflage, Dawn Mellor’s works address orthodoxies of our society and excluding
normative categories like class, gender and race. Her aggressive style of painting reflects the often
emotionally and politically charged content. Though referencing classical genres like portrait or historical
painting, Mellor’s paintings avoid being pious or sublime.
For her series The Austerians (2013), Mellor plays the role of a long-term intern who paints the members
of the eponymous, fictional collective. The group consisted of art-world professionals, who – as far as their
faked biographies read - protested against the rise of service industry jobs, and the fact that the art in the
gallery space gained more attention than the workers backstage. As a trademark and expression of their
opposition they wore Edwardian maid uniforms. As models for her portraits, Mellor uses real actresses
who have played famous parts as servants during their career.
Strike a Pose (2007) is based on a propaganda-photograph of a Chinese poster-workshop in the 1960s.
As a contemporary historical painting, the picture combines traditional and pop cultural iconography.
Instead of anti-capitalist slogans, quotes from Madonna songs are drawn on banners with the pop-icon’s
blood. Her mutilated body, pierced with paintbrushes, refers to the Saint Sebastian and, at the same time,
points to sexual violence. Mellor swaps the original workers with the possessed little girl Regan from the
horror film The Exorcist, who vomits bright green color all over the scene. On her brassard the words
“black balled” are written.
Dawn Mellor (*1970 Manchester, lives and works in London) graduated from the Royal College of Art in
London. Mellor is Lecturer in Fine Art at Goldsmiths College of the University of London. Her works have
been shown at the Migros Museum for Contemporary Art in Zurich, Studio Voltaire in London and at the
Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam.