MALEREI, BÖSE ANGABEN ZU WERKEN UND KÜNSTLERINNEN LYDIA BALKE disarm, 2015 Öl auf Leinwand 140 x 110 cm ich sagte fick dich und meinte fick dich / i said fuck you and i meant fuck you, 2015 Öl auf Leinwand 40 x 30 cm mrs. j. l. dahmer, 2015 Öl auf Leinwand 194 x 120 cm one of us cannot be wrong, 2015 Öl auf Leinwand 85 x 63 cm what you did when i did this (elektronische stühle), 2014 Öl auf Leinwand 200 x 150 cm Courtesy of the artist Lydia Balkes Beschäftigung mit berüchtigten Serienmördern begann eher zufällig, aber schnell führte das anfängliche Interesse an diesem Sujet zu einer intensiven Auseinandersetzung mit diesen Randfiguren unserer Gesellschaft, die sich in ihren jüngsten Arbeiten widerspiegelt. Die klassisch komponierten und technisch anspruchsvoll gemalten Gemälde sind von einer romantischen Melancholie durchzogen, die ihren Inhalten auf den ersten Blick entgegensteht. Das Gruppenporträt disarm zeigt neben den Mördern auch eine Selbstdarstellung der Künstlerin. Eine weitere Bedeutungsebene ihrer Arbeiten eröffnet in diesem Zusammenhang die wohl berühmteste Zeile aus dem titelgebenden Stück der amerikanischen Alternative-Rockband The Smashing Pumpkins: „The killer in me is the killer in you.“ (Der Killer in mir ist der Killer in dir.) Ihre Bilder von Schwerverbrechern sind nicht nur eine malerische Auseinandersetzung mit den Abgründen der Menschlichkeit, sondern auch mit der eigenen Profession. Die Kunstgeschichte ist durchzogen von Mythen und Legenden über geniale, aber psychisch gestörte und besessene Protagonisten – Figuren außerhalb der Gesellschaft und dem, was als soziale Norm aufgefasst wird. Lydia Balkes Arbeiten setzen diesen Grenzbereich ins Zentrum der Aufmerksamkeit und behandeln die inneren Widersprüche und die Zerrissenheit unserer Gesellschaft, ihre Ängste, Psychosen und Abgründe. Lydia Balke (*1987 in Dresden, lebt und arbeitet in Hamburg) hat unter anderem bei Jutta Koether Malerei an der Hochschule für bildende Künste Hamburg studiert. Sie hat zuletzt im Kolbenhof, im Kontorhaus am Großmarkt sowie im Kunsthaus in Hamburg ausgestellt. BIRGIT BRENNER Anfang, 2015 Pappelsperrholz, Papier, Acry 46 x 63 cm Beast, 2015 Pappelsperrholz, Acryl 34 x 46 cm Kunstverein in Hamburg Klosterwall 23 20095 Hamburg T +49 40 322158 F+49 40 322159 [email protected] www.kunstverein.de Das Boot, 2015 Pappelsperrholz, Acryl 48 x 60 cm Das alles gehört uns, 2015 Pappelsperrholz, Acryl, Polysterol, Lack 150 x 230 x 30 cm Ausgeheult, 2015 Pappelsperrholz, Acryl 34 x 46 cm Gleicher Fehler, 2015 Pappelsperrholz, Papier, Acryl 46 x 34 cm Gib mir mehr, 2015 Pappelsperrholz, Acryl, Papier 40 x 29 cm Jetzt erst recht, 2015 Pappe, Acryl 44 x 28 cm Leben zwischen Wänden, 2015 Pappelsperrholz, Acryl 46 x 59 cm Meine Eigentümer, 2015 Pappelsperrholz, Acryl 150 x 230 x 30 cm Think big, 2015 Pappe, Acryl, Kunstharzlack, Heißkleber 53 x 43 cm Valium helps to crash, 2015 Pappelsperrholz, Acryl, Kunstharzlack, Heißkleber 40 x 60 cm Was bleibt, 2015 Pappe, Acryl 28 x 34 cm Courtesy of the artist, Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin Birgit Brenner reagiert in ihren jüngsten Arbeiten direkt auf die Bilder von Krieg, Gewalt, Folter und Flucht, die wir fast täglich in den Medien sehen. Vor diesem Hintergrund stellt sie sich die Frage, welchen Nutzen und welche Aufgaben die Kunst heute übernehmen kann. Brenner nutzt ihre Bilder, um ein typisches Problem unserer immer komplexer werdenden Zeit zu beschreiben: die schiere Unmöglichkeit, die Zusammenhänge hinter dem Weltgeschehen zu durchblicken und zu begreifen. Brenner malt Bausätze von Drohnen, Panzern, Waffen oder Sportwagen als Analogie zu den Erklärungsmodellen im eigenen Kopf, die wir uns selbst schaffen, um nicht den Überblick zu verlieren. Diese häufig in die Dreidimensionalität erweiterten Modelle ergänzt Brenner mit kurzen Textelementen, die an Werbe- oder Wahlkampf-slogans erinnern. Zusätzlich vermengt sie schillernde Bildwelten aus dem Kosmos der Luxuswaren mit der Brutalität von Kriegsmaschinerie oder kombiniert Alltagsgegenstände mit Armut und politischer Verfolgung. Die Gleichzeitigkeit in den derzeitigen Lebensrealitäten ist absurd und Brenner weiß nur zu gut darum. So arbeitet sie mit teils humoristischen und bitterbösen Überlagerungen und Parallelführungen in flachen Bildräumen, deren Bedeutungszusammenhänge sich ebenso komplex gestalten wie unsere Gegenwart. Birgit Brenner (1964 in Ulm, lebt und arbeitet in Berlin) hat Kommunikationsdesign und bildende Kunst an der Hochschule Darmstadt und der Universität der Künste Berlin studiert. Sie war Meisterschülerin von Rebecca Horn. Seit 2007 hat sie eine Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart inne. Ihre Arbeiten wurden zuletzt im Hudson Valley Center of Contemporary Art in New York, im Nikolaj Contemporary Art Center in Kopenhagen und in der Kunsthalle Mannheim gezeigt. MARTIN EDER Amnesia, 2015 Öl auf Leinwand 150 x 100 cm Courtesy of the artist, Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin Blut, 2015 Öl auf Leinwand 225 x 150 Privatsammlung Licht ins Dunkel, 2015 Öl auf Leinwand 150 x 100 cm Privatsammlung Hinter dem Vorhang, 2014 Öl auf Leinwand 80 x 60 cm Privatsammlung, Berlin Vor keiner Macht zu Sinken, 2015 Öl auf Leinwand 225 x 150 cm Privatsammlung, Dänemark Martin Eders neueste Arbeiten zeichnen sich durch altmeisterliche Farbgebung und einen hohen Grad an malerischer Perfektion aus. Die weiblichen Figuren in ritterlicher Rüstung stellen auf den ersten Blick kunsthistorische Bezüge zu den Präraffaeliten oder zur Ikonografie der Jeanne D’Arc her und stehen zugleich mit ihrem Traumbild-Realismus und Hang zum Heavy-Metal-Kitsch an der Grenze zu dem, was heute als guter Geschmack empfunden wird. Neben der historischen Konnotation schlagen sie auch eine Brücke in die gegenwärtige Popkultur, die mit der Fernsehserie Game of Thrones, dem Onlinerollenspiel World of Warcraft oder den Verfilmungen von J.R.R. Tolkiens Der Herr der Ringe gleich mehrere hocherfolgreiche Beispiele der sogenannten High-Fantasie und deren Einzug in den Mainstream zu bieten hat. Auf diese Weise sind Eders Gemälde anachronistisch und zeitgenössisch zugleich; ein Oxymoron, das mit dem gegenwärtigen Hang zum Fantastischen spielt und einen neuen Konservatismus dokumentiert. Martin Eder (*1968 in Augsburg, lebt und arbeitet in Berlin) studierte als Meisterschüler von Eberhard Bosslet Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Zuvor absolvierte er ein Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Augsburg. Neben seiner Tätigkeit als Künstler ist Eder zudem auch Gründer der experimentellen Black Metal Band RUIN. Eders Gemälde waren zuletzt im 21er Haus in Wien, in der Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden sowie in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen. BERNHARD MARTIN Das Innenleben neu möblieren, 2015 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 65 x 55 cm Engeneering Happiness, 2015 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 145 x 135 cm Gähnen und applaudieren im Orchestergraben, 2013 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 170 x 190 cm Innocence Empire, 2013 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 145 x 135 cm Temporäre Unregelmässigkeiten im Geschmacksverein, 2015 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 235 x x175 cm Courtesy of the artist Warten auf das Andere, 2014 Öl auf Rohleinwand, gerahmt 235 x 175 cm Courtesy Bernhard Martin, Galerie Thomas Schulte Bernhard Martins jüngste Gemäldereihe besticht durch schillernde Farbgebung und handwerkliche Perfektion, mit denen er surreal erscheinende, skurrile Kompositionen mit „Bling Bling-Ästhetik“ schafft. Nobel gekleidete Damen der Upperclass, fadenscheinige Dandys oder elegant aufreizende Kokotten bevölkern seine Szenen der sogenannten besseren Gesellschaft. Die Bilder sind geprägt von Dekadenz, Wollust, Überfluss und Völlerei – in und auf der Leinwand. Seine Akteure sind autonome Figuren, die keinen Alltag haben; sie müssen weder schmutzige Wäsche waschen, noch einkaufen oder telefonieren. Titel wie Gähnen und applaudieren im Orchestergraben oder Innocence Empire beschreiben das Gezeigte mit Biss und Witz. Martin betont die Fassade, um den Abgrund dahinter zum Vorschein zu bringen. Auf diese Weise hält er uns und der Kunst einen Spiegel vor, ohne jedoch dabei zu moralisieren. Martin malt einfach, was ohnehin existiert, und das ohne Kompromisse; dafür aber umso mehr mit Lust und Überschwang. Über seine Arbeiten sagt er selbst, es seien Bilder mit benutzerfreundlicher Oberfläche und benutzerfeindlichem Inhalt. Martin kreiert seine eigenen Mythologien und Metaphern. Es sind Psychogramme vom schönen Schein. Bernhard Martin (*1966 in Hannover, lebt und arbeitet in Berlin) studierte bereits mit 16 Jahren an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel bei Harry Kramer. Er hatte in den vergangenen Jahren Lehraufträge in Genf und Nürnberg inne. Martin ist der diesjährige Gewinner des Fred-Thieler-Preis für Malerei. Martins Arbeiten waren zuletzt in der Berlinischen Galerie, im BWA Katovice und im FRAC Ile-de-France Le Plateau in Paris zu sehen. DAWN MELLOR Art Critic (Glenn Close), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Art Handler (Firmine Richard), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Art Historian (Hattie McDaniel), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Chief Financial Officer (Bette Davis), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Chief Operating Officer (Helen Mirren), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Front Desk Manager (Whoopie Goldberg), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Head of Acquisitions (Siobhan Finneran), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Head of National and International Strategies (Billie Holiday), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Magazine Editor (Billie Whitelaw), 2013 Öl und Filzstift auf Leinwand 102 x 76 cm Independent Curator (Mia Farrow), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Museum Director (Judith Anderson), 2013 Öl auf Leinwand 102 x 76 cm Strike a Pose, 2007 Öl auf Leinwand 245 x 305 cm Courtesy of the artist Mellors Arbeiten thematisieren mit den Mitteln der Persiflage Orthodoxien unserer Gesellschaft sowie ausgrenzende, normative Systeme wie Geschlecht, Status und Hautfarbe. Ihre häufig affektgeladenen Sujets entfalten sich in einer aggressiven Malsprache, die trotz der Bezüge zu klassischen Genres wie dem Porträt oder der Historie keinen Platz für Erhabenheit lässt. Für ihre Serie The Austerians (2013) schlüpft Mellor in die Rolle einer Langzeitpraktikantin, welche die Mitglieder eines fiktiven Kollektivs selben Namens porträtiert. Die Gruppe war ein Zusammenschluss von Fachfrauen aus der Kunstwelt, die gegen das stetigen Wachstum des Dienstleistungssektors demonstrierten und gegen die Tatsache, dass der Kunst in den Ausstellungsräumen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde, als ihnen hinter den Kulissen - so die fingierte Biografie. Zu ihrem Markenzeichen wurden Dienstmädchenuniformen aus dem frühen 20. Jahrhundert. Als reale Vorlage für die Porträts dienen Mellor Schauspielerinnen, die allesamt berühmte Rollen als Hausangestellte spielten. Strike a Pose (2007) liegt eine Propaganda-Fotografie einer chinesischen Plakatwerkstatt der 1960er Jahre zugrunde. Das Gemälde verwebt traditionelle und popkulturelle Ikonografie zu einer zeitgenössischen Historie. Statt anti-kapitalistischer Botschaften werden Madonna-Song-Zitate mit dem Blut der Pop-Ikone auf Banner gemalt. Der verstümmelte und von Pinseln durchbohrte Leib der Sängerin verweist auf den Heiligen Sebastian und zugleich auf sexuelle Gewalt. Die Arbeiter tauscht Mellor gegen das besessene Mädchen Regan aus dem Horrorfilm Der Exorzist aus, die grüne Galle über die Szene speit. Auf ihrer Armbinde steht „black balled“ geschrieben, was soviel wie „ausgegrenzt“ bedeutet. Dawn Mellor (*1970 in Manchester, lebt und arbeitet in London) schloss ihr Studium am Royal College of Art in London ab. Mellor unterrichtet am Goldsmiths College der University of London bildende Kunst. Ihre Arbeiten waren zuletzt im Migros Museum für Gegenwartskunst in Zürich, dem Studio Voltaire in London und dem Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam zu sehen. LYDIA BALKE mrs. j. l. dahmer, 2015 Oil on canvas 194 x 120 cm one of us cannot be wrong, 2015 Oil on canvas 85 x 63 cm disarm, 2015 Oil on canvas 140 x 110 cm what you did when i did this (elektronische stühle), 2014 Oil on canvas 200 x 150 cm ich sagte fick dich und meinte fick dich / i said fuck you and i meant fuck you, 2015 Oil on canvas 40 x 30 cm All works: Courtesy of the artist Lydia Balke’s interest in infamous serial killers was awoken rather accidentally, but has soon developed into an intensive examination of those margins of society, which is reflected in her latest works. The classically composed and technically ambitious paintings are infused with romantic melancholia that contrasts with their content at first sight. Amongst four murderers, the group-portrait disarm shows also a self-portrait of the artist. In this regard an extension of meaning evolves considering the most prominent line from the eponymous song by American alternative rock band The Smashing Pumpkins: “The killer in me is the killer in you.” Lydia Balke’s paintings are not only a pictorial reflection on humanity’s abyss, but also on her own profession. Art history is full of myths and legends about brilliant, but also mentally disturbed and obsessed protagonists – characters outside society and what is considered to be a social norm. Lydia Balke’s works focus on that borderland and highlight society’s inherent contradictions and disruptions, its fears, psychoses, and chasms. Lydia Balke (*1987 Dresden, lives and works in Hamburg) studied under Jutta Koether at the University of Fine Arts Hamburg. Her works have been show at Kolbenhof, Kontorhaus and Kunsthaus in Hamburg. BIRGIT BRENNER Das alles gehört uns, 2015 Poplar plywood, acrylic, polysteryne, varnish 150 x 230 x 30 cm Leben zwischen Wänden, 2015 Poplar plywood, acrylic 46 x 59 cm Gib mir mehr, 2015 Poplar plywood, acrylic, paper 40 x 29 cm Anfang, 2015 Poplar plywood, acrylic, paper 46 x 63 cm Gleicher Fehler, 2015 Poplar plywood, acrylic, paper 46 x 34 cm Beast, 2015 Poplar plywood, acrylic 34 x 46 cm Was bleibt, 2015 Board, acrylic 28 x 34 cm Jetzt erst recht, 2015 Board, acrylic 44 x 28 cm Valium helps to crash, 2015 Poplar plywood, acrylic, synthetic resin, hot glue, 40 x 60 cm Think big, 2015 Board, acrylic, synthetic resin, hot glue 53 x 43 cm Das Boot, 2015 Poplar plywood, acrylic 48 x 60 cm Meine Eigentümer, 2015 Poplar plywood, acrylic 150 x 230 x 30 cm Ausgeheult, 2015 Poplar plywood, acrylic 34 x 46 cm All works: Courtesy of the artist and Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin With her newest works, Birgit Brenner reacts to the images of war, violence, torture, and refugees with which we are confronted on a daily basis. Against this backdrop, she asks for the use and duty of art today. Brenner uses her pictures to describe a typical problem in our increasingly complex times: the sheer impossibility to comprehend and see through the interrelations behind the world events. Analogous to explanatory models which we create for ourselves in our head to not lose track, Brenner paints construction kits for drones, tanks, weapons or sports cars. Those models, often expanded into the third dimension, are complemented with short texts, which are evocative of advertising or political slogans. In addition to that, Brenner mixes sparkling imagery of luxury brands with the brutality of war machines and combines everyday goods with pictures of poverty and political persecution. The simultaneity in present realities of life is abstruse and Brenner is aware of it. Hence, her works contain partially humorous and bitter figurative overlaps and parallels, whose context and connections are as complex as our present times. Birgit Brenner (*1964 Ulm, lives and works in Berlin) studied communication design and fine arts at Darmstadt University of Applied Sciences and Berlin University of the Arts. She was a master student under Rebecca Horn. Since 2007, she has taught as a professor at Stuttgart State Academy of Art and Design. Recently, her works have been exhibited at Hudson Valley Center of Contemporary Art in New York, Nikolaj Contemporary Art Center in Copenhagen and at the Kunsthalle Mannheim. Martin Eder Hinter dem Vorhang, 2014 Oil on canvas 80 x 60 cm Privatsammlung, Berlin Amnesia, 2015 Oil on canvas 150 x 100 cm Courtesy of the artist and Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin Vor keiner Macht zu Sinken, 2015 Oil on canvas 225 x 150 cm Privatsammlung, Dänemark Blut, 2015 Oil on canvas 225 x 150 Privatsammlung Licht ins Dunkel, 2015 Oil on canvas 150 x 100 cm Privatsammlung Martin Eder’s most recent works make remarkable use of coloring in the style of the old masters and show a high degree of painterly proficiency. At first sight, the female characters in knight’s armor establish art historical references to the Pre-Raphaelite Brotherhood and the iconography of Joan of Arc. At the same time, their fantasy realism and tendency towards heavy metal kitsch play on the edge of what is considered to be good taste. Alongside their historical connotation, the paintings connect with today’s popular culture which is heavily influenced by themes and topics of the high-fantasy genre – visible in the huge success of the TV series Game of Thrones, the online role-playing game World of Warcraft, or the movie trilogy based on J.R.R. Tolkien’s The Lord of the Rings. Thus, Eder’s paintings could be described as a contemporary anachronism; an oxymoron that portrays today’s longing for a never-never land and documents a new kind of conservatism. Martin Eder (*1968 Augsburg, lives and works in Berlin) was a master student under Eberhard Bosslet at the Academy of Fine Arts Dresden. Before, he had studied at the Academy of Fine Arts Nuremberg and at the Augsburg University of Applied Sciences. Next to his artistic practice, he is also a founding member of the experimental black metal band RUIN. Eder’s works have been shown at 21er Haus in Vienna, at the Kunsthalle im Lipsiusbau in Dresden and at the Neue Nationalgalerie in Berlin. Bernhard Martin Gähnen und applaudieren im Orchestergraben, 2013 Oil on linen, framed 170 x 190 cm Courtesy Bernhard Martin Temporäre Unregelmässigkeiten im Geschmacksverein, 2015 Oil on linen, framed 235 x x175 cm Courtesy Bernhard Martin Das Innenleben neu möblieren, 2015 Oil on linen, framed 65 x 55 cm Courtesy Bernhard Martin Engeneering Happiness, 2015 Oil on linen, framed 145 x 135 cm Courtesy Bernhard Martin Innocence Empire, 2013 Oil on linen, framed 145 x 135 cm Courtesy Bernhard Martin Warten auf das Andere, 2014 Oil on linen, framed 235 x 175 cm Courtesy Bernhard Martin and Galerie Thomas Schulte Bernhard Martin’s latest series of paintings stands out through shimmering colors and technical perfection, used to create seemingly surreal and bizarre compositions that evoke a certain “bling-blingaesthetic.” Nobly dressed women of the upper class, dubious dandies or tantalizingly elegant cocottes populate scenes of the so-called high society. The pictures are full of decadence, voluptuousness, opulence, and gluttony – pictorially and figuratively. Martin’s protagonists are autonomous figures outside of everyday life; they don’t need to do their laundry, nor grocery shopping, nor do they have to make phone calls. Titles like Gähnen und Applaudieren im Orchestergraben (Yawning and applauding in the orchestra pit) or Innocence Empire comment on the bitingly humorous settings. Martin emphasizes the facade to unveil the abyss behind. And thus, without moralizing, he holds a mirror up to art and its audience. Martin paints what’s already there, without compromise, but instead with all the more ardor and exuberance. He says about his works, they were paintings with user-friendly surfaces and user-adversary content. Martin creates a mythology and metaphors of his own – psychological profiles of the veneer. Bernhard Martin (*1966 Hannover, lives and works in Berlin) was only sixteen years old when he began his studies under Harry Kramer at the Kunsthochschule Kassel. Over the past few years, he has taught at École Supérieure des Beaux-Arts in Geneva and at the Academy of Fine Arts in Nuremberg. His works have been shown at Berlinische Galerie in Berlin, BWA Katovice and FRAC Ile-de-France Le Plateau in Paris. In 2015, he won the Fred-Thieler-Award for painting. Dawn Mellor Art Critic (Glenn Close), 2013 102 x 76 cm Oil on canvas Front Desk Manager (Whoopie Goldberg), 2013 102 x 76 cm Oil on canvas Independent Curator (Mia Farrow), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Magazine Editor (Billie Whitelaw), 2013 Oil and marker on canvas 102 x 76 cm Museum Director (Judith Anderson), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Art Handler (Firmine Richard), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Art Historian (Hattie McDaniel), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Chief Financial Officer (Bette Davis), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Chief Operating Officer (Helen Mirren), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Head of Acquisitions (Siobhan Finneran), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Head of National and International Strategies (Billie Holiday), 2013 Oil on canvas 102 x 76 cm Strike a Pose, 2007 Oil on canvas 305 x 245 cm All works: Courtesy of the artist Using means of persiflage, Dawn Mellor’s works address orthodoxies of our society and excluding normative categories like class, gender and race. Her aggressive style of painting reflects the often emotionally and politically charged content. Though referencing classical genres like portrait or historical painting, Mellor’s paintings avoid being pious or sublime. For her series The Austerians (2013), Mellor plays the role of a long-term intern who paints the members of the eponymous, fictional collective. The group consisted of art-world professionals, who – as far as their faked biographies read - protested against the rise of service industry jobs, and the fact that the art in the gallery space gained more attention than the workers backstage. As a trademark and expression of their opposition they wore Edwardian maid uniforms. As models for her portraits, Mellor uses real actresses who have played famous parts as servants during their career. Strike a Pose (2007) is based on a propaganda-photograph of a Chinese poster-workshop in the 1960s. As a contemporary historical painting, the picture combines traditional and pop cultural iconography. Instead of anti-capitalist slogans, quotes from Madonna songs are drawn on banners with the pop-icon’s blood. Her mutilated body, pierced with paintbrushes, refers to the Saint Sebastian and, at the same time, points to sexual violence. Mellor swaps the original workers with the possessed little girl Regan from the horror film The Exorcist, who vomits bright green color all over the scene. On her brassard the words “black balled” are written. Dawn Mellor (*1970 Manchester, lives and works in London) graduated from the Royal College of Art in London. Mellor is Lecturer in Fine Art at Goldsmiths College of the University of London. Her works have been shown at the Migros Museum for Contemporary Art in Zurich, Studio Voltaire in London and at the Witte de With Center for Contemporary Art in Rotterdam.
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