Protokoll 4. Round table bei den HGL am 21.5.2015_08 06 2015

Protokoll
Ma/8. Juni 2015
4. „Round Table“ zum Thema Öffentlicher Verkehr und Menschen mit Behinderung
Datum:
Ort:
TeilnehmerInnen:
Protokoll:
21. Mai 2015, 14:00 – 16:00 Uhr
Holding Graz Linien, Steyrergasse 113 a, 2. Stock Raum 02.14 / 02.15
s.u.
Lederer / Manninger
TeilnehmerInnen (Organisationen / Verbände)
Mag. Wolfgang Palle – Beauftragter der Stadt Graz für Menschen mit Behinderung; Gabi
Zemann (entschuldigt) – f. gehörlose Menschen; Herbert Spanner, Ann Linhart-Eicher, Anna
Nussthaler und Eduard Nussthaler – f. sehbehinderte und blinden Menschen; Mag.a Barbara
Levc (entschuldigt) – f. blinden Menschen; Werner Berghofer (entschuldigt), Tamara Gödl,
Günther Draxler – f. lernbehinderte Menschen; Mag. Sebastian Ruppe, Maria Müller,
Gertrud Zipper u. Robert Konegger (entschuldigt) – f. mobilitätseingeschränkte Menschen u.
Selbstbestimmt Leben; Mag. Jakob Putz – Zentrum Integriert Studieren; Mag. Mario Kowald;
Mag. Peter Haberer – Odilieninstitut; DIin Constance Koch-Schmuckerschlag (entschuldigt),
DI (FH) Oskar Kalamidas (entschuldigt) und Ing.in Ursula Maitz – Stadtbaudirektion
Barrierefreies Bauen; Hans-Jürgen Holzer und Lucas Reisinger (entschuldigt); Gersuind
Hagen; Heinz Sailer; Mag. Michael Culk und Dr. Alois Schützenhöfer - HGL Fahrgastbeirat.
TeilnehmerInnen (Holding Graz Linien)
Mag.a Barbara Muhr (entschuldigt) – Vorstandsdirektorin Holding Graz Linien/Energie;
Johann Müller – Stellv. Spartenbereichsleiter (SBL) KundInnenmanagement und Vertrieb; DI
Thomas Kerschberger (entschuldigt) – SBL Werkstätten, Ing. Alfred Schalk (entschuldigt) Stellv. SBL Werkstätten, Richard Glaser – Werkstätten Bus, DI Andreas Solymos
(entschuldigt) – SBL Planungsmanagement und Infrastruktur; Bernd Lechner (entschuldigt) –
Behinderten Vertrauensobmann; Dr.in Eva Waldhauser (entschuldigt) - Beauftragte für das
Behindertengleichstellungsgesetz in der Holding Graz; Dr.in Jutta Manninger und Ing.
Hermine Lederer – Servicequalität und Innovation.
AGENDA
Was
Zeitplan
Wer
1. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Moderatorin
14:00 – 14:10 Manninger
(Manninger), Vorstellung Agenda
2. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Spartenbereichsleiter 14:10 – 14:20 SBL
3. Kurze Vorstellungsrunde TeilnehmerInnen (Name,
14:20 – 14:30 Alle
Funktion, ein Satz zur Erwartungshaltung)
4. Kurzpräsentation: Aktuelles der Holding Graz Linien und 14:30 – 15:15 Manninger
Kommunaler Aktionsplan der Stadt Graz betreffend HGL
5. Diskussionsrunde (Sammlung Feedback, Anliegen und
15:15 – 16:30 Alle
Anregungen)
Fahrzeugpräsentation: Verbesserte Türkennzeichnung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.
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1. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Moderatorin (Manninger), Vorstellung Agenda
Frau Manninger begrüßt die TeilnehmerInnen, stellt die Tagesordnung und den zeitlichen
Ablauf vor und bedankt sich für das Kommen.
2. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Herrn Müller (Stellv. SBL KundInnenmanagement
und Vertrieb)
Herr Müller begrüßt den TeilnehmerInnenkreis und richtet herzliche Grüße von Frau
Vorstandsdirektorin Mag.a Muhr aus, die sich leider entschuldigen lässt. Für Holding Graz
Linien (HGL) ist Barrierefreiheit ein wichtiges Thema und von der Vielzahl von weiteren
Verbesserungen partizipieren alle Fahrgäste. Der „Round Table“ bei den HGL findet nunmehr
zum 4. Mal in Folge statt. Herr Müller spricht einen besonderen Dank an die
TeilnehmerInnen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit aus, im Besonderen für das
entgegengebrachte Vertrauen in die HGL und die Geduld, denn nicht alles ist in einer großen
Organisation sofort umzusetzen sondern braucht Umsetzungszeit. Es wurde in der
gemeinsamen Arbeit viel erreicht und diese soll erfolgreich fortgeführt werden.
3. Kurze Vorstellungsrunde TeilnehmerInnen
Müller: HGL Fahrbetrieb Bus und Straßenbahn sowie Leitung.
Mag. Palle: Beauftragter der Stadt Graz für Menschen mit Behinderung und schickt gleich
voraus, über die Punkte vom Aktionsplan der Stadt Graz, was noch offen ist, zu sprechen.
Fr. Linhart-Eicher: Spricht in Vertretung für sehbehinderte und blinde Menschen und freut
sich dabei zu sein.
Fr. Nussthaler: Freut sich ebenfalls auf die Veranstaltung.
Spanner: Ist seit 2015 Vorstand im Steirischen Seh- und Blindenverband und nimmt erstmals
beim Round Table teil.
Fr. Ing. Lederer: Stellvertretende Leitung Team Servicequalität und heute in der Funktion der
Protokollantin dabei.
Mag. Haberer: GF Odilieninstitut und stellt über den Aktionsplan der Stadt Graz
anerkennend fest, was in den letzten Jahren alles passiert ist zum Thema Barrierefreiheit.
Mag. Kowald: Ehemaliger Gemeinderat und in Vertretung für blinden Menschen und ist
neugierig auf die Veranstaltung.
Fr. Ing.in Maitz: Vertretung für die Stadtbaudirektion Barrierefreies Bauen. Freut sich über
die gute Zusammenarbeit mit der Holding und den Interessensvertretungen.
Fr. Gödl: In Vertretung für lernbehinderte Menschen und bringt ein paar Punkte mit.
Sailer freut sich über die Zusammenarbeit und betont das Highlight der HGL Echtzeit App
„qando Graz“.
Fr. Müller: In Vertretung für Fahrgäste im Rollstuhl. Ist erstmalig dabei und möchte sich
konstruktiv einbringen.
Mag. Ruppe: Betont die Wichtigkeit des Erfahrungsaustausches und der Verpflichtung der
Holding auf Menschen mit Behinderung einzugehen.
Draxler: In Vertretung für lernbehinderte Menschen.
Mag. Jakob Putz: In Vertretung für sehbehinderte Menschen und Studierende an der Uni
Graz, derzeit karenziert.
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Mag. Culk: Ist Beirat im HGL Fahrgastbeirat und beschäftigt sich im Besonderen mit Themen
zur Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr und den Haltestellen. Er formuliert den Wunsch
"heute könnte der Round Table weitere Mosaiksteinchen legen, um die Situation von MmB
bei den HGL noch weiter zu verbessern".
Dr. Schützenhöfer: Sprecher vom HGL Fahrgastbeirat.
Glaser: HGL Werkstätten, als Verantwortlicher im Bereich Bus, wird gerne unterstützen
Maßnahmen zur weiteren Verbesserung umzusetzen.
4. Kurzpräsentation: Aktuelles der Holding Graz Linien (HGL)
Manninger berichtet anhand der Präsentation „Aktuelles der Holding Graz Linien (HGL)“ (in
der Anlage zum Protokoll) über den Umsetzungsstatus der weiteren Verbesserungen seit
dem 3. Round Table am 5. August 2014. Des Weiteren wird zum Kommunalen Aktionsplan
der Stadt Graz mit Bezug auf die Punkte für die HGL berichtet.
5. Diskussionsrunde (Sammlung Feedback, Anliegen und Anregungen)
Vorerst Wortmeldungen zur Präsentation von Frau Dr. Manninger:
Palle regt an, dass qando Graz auch eine Sprachfunktion hat, damit es von blinden
Menschen genutzt werden kann.
Putz berichtet, dass qando Graz vorgelesen werden kann (voice over Funktion).
Manninger berichtet über APEX, das in vielen HGL Fahrzeugen zur Verfügung steht.
InteressentInnen am Bezug der Sender (Langstock mit Sender oder Handgerät-Sender)
können sich an den Sehbehinderten- und Blindenverband wenden.
Manninger empfiehlt sehbehinderten und blinden Fahrgästen, dem Fahrpersonal bereits
beim Einsteigen anzugeben, wo sie aussteigen möchten.
Ruppe merkt an, dass die Freisprechanlagen in den Fahrzeugen keinen Sinn machen.
Manninger informiert, dass die Berechtigung zur Benützung der Ermäßigungstickets für
Menschen mit Behinderung erst bei einer Behinderung von 70 Prozent gegeben ist, diese
Information befindet sich beim Button I (Information) auf dem Display vom
Fahrscheinautomaten.
Ruppe fragt, ob es keine einfachere Lösung für Menschen mit Behinderung gibt?
Manninger betont, dass es bei den HGL keine Beanstandungseingänge zu dem Thema
gegeben hat.
Palle weist darauf hin, dass es den Fahrgästen nicht immer anzusehen ist, welche
Behinderung sie haben und die Grenzen fließend seien.
Putz weist auf das Beispiel Deutschland hin, wo die Ermäßigungen unter
„Schwerstbehinderung“ laufen. In Österreich sei jedoch ein „Schwerstbehinderter“ ganz
anders definiert.
Ruppe fragt, ob die HGL auf den Tarifverbund bezüglich dem orangen Behindertenpass
Einfluss haben können, ist der Ausweis als Nachweis nun genug?
Manninger erklärt den orangen Behindertenpass und die Handhabung inklusive dem IButton am Fahrscheinautomaten, wo man die Info zu ermäßigten Fahrscheinen erhält.
Ruppe betont, dass der ÖV ein Aushängeschild für Barrierefreiheit sein soll. Diesbezüglich
bemängelt er die Fahrscheinautomaten in den Fahrzeugen, bei denen der Einwurf für
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Münzgeld für Fahrgäste im Rollstuhl zu hoch angebracht sei. Er regt eine entsprechende
Adaptierung an.
Gödl weist darauf hin, dass Fahrgäste mit Behinderung beim Anfahren des Fahrzeuges in
ihrer Standfestigkeit eher gefährdet werden können.
Schützenhöfer weist darauf hin, dass dieses Problem auch für nicht behinderte Menschen
relevant ist. Er regt an, die Fahrgäste darüber zu informieren, was sie selbst für ihre
Sicherung tun können: beispielsweise sich zuerst im Fahrzeug zu sichern und in Folge den
Fahrschein selbst oder über die Hilfestellung eines weiteren Fahrgastes zu entwerten.
Ruppe regt an das Fahrpersonal zum Thema Anfahren zu sensibilisieren, da dies eine
kleinere Gruppe sei, die man leichter erreichen könne als die Gesamtheit der Fahrgäste.
Schützenhöfer sieht das nicht als Entweder Oder, sondern Sowohl Als-Auch.
Manninger informiert, dass dies in die Schulungen bereits integriert ist und wird diese
Anregung zum Anlass nehmen, den Punkt weiter zu verfolgen.
Schützenhöfer verspricht, das Thema des Anfahrens der Fahrzeuge in der nächsten HGL
Fahrgastbeirats-Sitzung aufzunehmen: Wie kann man auch Fahrgäste dazu informieren?
Draxler berichtet von seinen Beobachtungen, dass es für Fahrgäste mit Rollstuhl bei hohem
Fahrgastaufkommen oft schwierig sei, mit dem Rollstuhl ins Fahrzeug zu gelangen.
Draxler lobt das Fahrpersonal, dass sehr hilfsbereit sei. Er bemängelt jedoch das wenig
rücksichtsvolle Verhalten von anderen Fahrgästen. Keine Rücksichtnahme auch in puncto
Verschmutzung der Fahrzeuge.
Gödl erkundigt sich, wieviel Fahrgäste mit Rollstuhl bzw. Kinderwägen mitgenommen
werden können. Sie stellt diese Frage vor dem Hintergrund, dass es sehr ärgerlich sei, wenn
Fahrgäste im Rollstuhl auf ein nächstes Fahrzeug warten müssen.
Manninger erklärt, dass dies von der ausgewiesenen Anzahl der Plätze je Fahrzeugtyp
abhängig sei. Es obliegt dem Fahrpersonal, dies im Falle einer Grenzsituation, den
Fahrgästen in entsprechender Form mitzuteilen.
Ruppe führt einen Vorfall an, bei dem sich ein Busfahrer sehr unfreundlich verhalten habe
und dass das grobe Fallenlassen der manuellen Rampe RollstuhlfahrerInnen schwer belaste
und eine Beeinträchtigung der Atemwege zur Folge habe.
Manninger bittet immer konkrete Hinweise zu geben, damit HGL diesen nachgehen können.
Manninger weist darauf hin, dass das Fahrzeug an einer Doppelhaltestelle noch einmal
anhält, wenn sich am Noppenfeld eine sehbehinderte und blinde Person oder
RollstuhlfahrerIn befindet.
Palle regt an, dies in die Info Broschüre aufzunehmen.
Ruppe wünscht sich, dass Infos im Fahrzeug für Hörbehinderte auch über ein Laufband oder
fixen Text aufscheinen, damit hörbehinderte Fahrgäste erreicht werden können.
Glaser informiert, dass Text-Informationen im Falle von Störungen aus technischen Gründen
derzeit leider nicht ins Fahrzeug gebracht bzw. auf den Haltestellenanzeigen und Monitoren
angezeigt werden können.
Spanner äußert den Wunsch die Leitstelle zu besuchen. Mehrere TeilnehmerInnen
bekunden ebenfalls Interesse. Manninger wird diesbezüglich Rücksprache im Haus halten.
Putz erkundigt sich zum Ausmusterungstermin der ganz alten Straßenbahnen.
Manninger informiert, dass es vorgesehen sei, im Laufe 2016 nur mehr Niederflur
einzusetzen. Es werden für den Notfall jedoch Altfahrzeuge im Bestand gehalten.
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Diskussionsrunde:
Palle erkundigt sich mit Bezug auf den Kommunalen Aktionsplan zum Schlossberglift.
Manninger informiert, dass dies nicht im HGL Wirkungsbereich liegt und die Fragestellung
weitergeleitet wurde.
Palle spricht als Vision zur Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr den ebenen Einstieg an
allen Haltestellen in die Fahrzeuge an. Er wünsche sich nicht nur Rampen bei Bus und Bim,
sondern gleiches Einstiegsniveau. Er regt an dieses Konzept zumindest an ein bis zwei Linien,
an denen nur ein Fahrzeugtyp eingesetzt wird, zu verwirklichen.
Manninger schlägt vor hierzu Herrn Martin Bauer von der Verkehrsplanung der Stadt Graz zu
kontaktieren, welcher über umfangreiche Kenntnisse zum Thema verfügt.
Spanner erkundigt sich nach der Verlängerung der Fahrzeuge. Durch das erhöhte
Platzangebot sind Erleichterungen für Menschen mit Behinderung zu erwarten. Er spricht die
Empfehlung aus längere Fahrzeuge einzusetzen.
Manninger informiert, dass HGL ebenfalls längere Fahrzeuge wünsche, die Finanzierung
jedoch unverändert ungeklärt sei.
Spanner regt an, die Fahrscheinautomaten auf die Annahme von Papiergeld zu erweitern.
Diese erweiterte Zahlungsmöglichkeit erspart das Mitführen von Wechselgeld.
Manninger informiert zu den Hintergründen der Systementscheidung und weist auf die
Bankomatzahlungsmöglichkeit hin. Des Weiteren sind Fahrscheinautomaten mit Papiergeld
anfälliger für Störungen.
Ruppe weist darauf hin, dass am Fahrscheinautomat der Kartenschlitz zu hoch sei, optimal
wäre 85-110 cm und regt an, die berührungslose Zahlung mit der Karte einzuführen analog
der Supermärkte.
Ruppe regt für den nächsten Round Table im Mai 2016 an, das Zeitfenster für Aktuelles von
den HGL zu kürzen und den Part Diskussionsrunde zu erweitern, um noch mehr Anliegen von
Menschen mit Behinderung einzubringen. Die Anliegen sollen im direkten Dialog mit den
HGL Verantwortlichen erörtert werden, diese fehlen leider bei dieser Sitzung.
Palle verstärkt das Ansuchen, dass die Entscheidungsträger der HGL anwesend sein sollen.
Palle begrüßt die HGL Präsentation „Sie war kurz und sehr gut. Es ist wichtig, die
Informationen zu geben, was bereits alles gemacht wird und es sollte beibehalten werden“.
Nussthaler A nutzt vorrangig die Busse und weist darauf hin, dass bei manchen Bussen und
Straßenbahnen (nicht bei allen!), die Festhaltemöglichkeiten und Druckknöpfe beim
ersten Sitz und beim gekennzeichneten Vierersitz für Menschen mit Behinderung fehlen. Es
soll vom Fahrpersonal der Außenlautsprecher genutzt werden für Ansagen wie
beispielsweise „hier steht der 85er“, damit der blinde Fahrgast weiß, dass der Bus zum
Einsteigen bereit steht. Beispiel Doppelhaltestelle Hauptbahnhof: Buslinien 53 und 85. Der
zweite Bus sollte nach Abfahrt des ersten Busses vorfahren und halten, um auch den
Sehbehinderten das Einsteigen zu ermöglichen.
Nussthaler A berichtet, dass die elektronischen Anzeigen an den Haltestellen vereinzelt nicht
korrekt sind.
Lederer informiert zum System.
Nussthaler A wünscht sich eine Erleichterung des Einstiegs ab 20 Uhr in den Bussen, dass für
MmB eine Ausnahme auch hinsichtlich des Fahrschein Vorzeigens gemacht wird.
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Palle regt an, dem Fahrpersonal zu sagen, dass man sehbehindert ist. Seinen Erfahrungen zu
Folge wird Rücksicht genommen.
Putz ergänzt, er gibt sich immer als sehbehinderter Fahrgast zu erkennen und hat gute
Erfahrungen mit dem Fahrpersonal.
Linhart-Eicher bestätigt, dass die Kommunikation mit den Fahrern sehrwohl funktioniert.
Ruppe weist darauf hin, dass die Fahrpersonalschulungen im Umgang mit Menschen mit
Behinderung sehr gewissenhaft durchgeführt werden müssen und er sich unverändert für
die Einbindung von Menschen mit Behinderung ausspricht, auch wenn HGL sich dagegen
entschieden habe. Leider gebe es immer noch die grobe Handhabung der manuellen Rampe,
wo auf Fahrgäste im Rollstuhl zu wenig Rücksicht genommen werde.
Es gibt aber inzwischen auch mind. 40 bis 50 Prozent höfliche und freundliche
MitarbeiterInnen im Fahrdienst. Man spürt, dass die Schulungen wirken.
Palle lässt bei SBL Amtmann nachfragen, was aus dessen Zusage zur Einbindung von
Betroffenen bei den Schulungen für neue HGL DienstnehmerInnen geworden sei. Welche/r
RollstuhlfahrerIn beispielsweise für das Training neuer DienstnehmerInnen mit den Rampen
schult?
Manninger wird diese Frage klären.
Ruppe betont den Mehrwert der Schulung durch die Einbindung von Betroffenen bei den
Schulungen.
Nussthaler A regt an, die akustische Ampeln anders einzustellen: Wenn das Fahrzeug an der
Kreuzung bereits angemeldet ist, schaltet die Fußgänger Ampel nicht mehr um und so
können die Fahrgäste nicht mehr über die Straße gehen und den Bus erreichen.
Maitz nimmt die Anregung mit auf. Maitz benötigt die genaue Ortsangabe und Frau LinhartEicher übermittelt diese nach erneuter Rücksprache mit Frau Nussthaler.
Nussthaler A und Linhart-Eicher erkundigen sich nach dem Projekt mit den E-Bussen und
ersuchen Manninger um Rücksprache mit den SBL´s, VertreterInnen vom Sehbehindertenund Blindenverband in das Projekt einzubinden. Die E-Busse sollen mit einer Akustik
ausgestattet werden, damit diese von sehbehinderten und blinden Menschen
wahrgenommen werden können.
Draxler berichtet von seiner Beobachtung, dass es FahrerInnen gibt, welche das
Mobiltelefon während der Fahrt nutzen.
Manninger bittet um konkrete Hinweise, um den Einzelfall sorgfältig zu prüfen und intern zu
klären. Das Nutzen von Mobiltelefonen während der Fahrt ist untersagt.
Sailer stellt fest, dass Informationen im Internet auf der Homepage der HGL zu
Barrierefreiheit fehlen. Dies wäre eine große Unterstützung für Menschen mit Behinderung,
da sich diese im Vorfeld über die vielen Maßnahmen von den HGL informieren können. Es
wird von weiteren TeilnehmerInnen angeregt, einen Extrapunkt Barrierefreiheit auf der
Homepage aufzunehmen. Manninger wird hierzu Rücksprache im Haus halten.
Culk erkundigt sich nach der Position von Rollstühlen in den Fahrzeugen: sollen Rollstühle in
den Fahrzeugen quer der Fahrtrichtung stehen. Das Forum diskutiert Vor- und Nachteile aus
der eigenen Praxis.
Spanner regt die Installation eines Lichtsignals für die Buslinie 71 am Ostbahnhof zur
Straßenbahn an. Er wird sich diesbezüglich an den Verkehrsverbund zur Koordination seines
Ansuchens wenden, da die Buslinie 71 nicht von den HGL geführt wird.
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Haberer erkundigt sich nach der Instandhaltungszuständigkeit der Noppenfelder.
Maitz antwortet, dass ein kaputtes Noppenfeld entweder bei den Holding Services oder an
das Referat Barrierefreies Bauen zu melden ist .
Haberer kündigt den internationalen VBS-Kongress in Graz vom 1.-5.8.2016 an. Es ergeht das
Ansuchen an Frau Manninger, im Rahmen dieser Veranstaltung einen Vortrag zum Thema
Barrierefreiheit bei den HGL zu halten. Manninger erklärt sich hierzu bereit.
Ruppe sucht um eine Lösung für die Bushaltestelle der Wirtschaftskammer an: der Bus kann
nicht ordentlich zur Haltestelle zufahren und es ergibt sich eine starke Steigung für
Rollstuhlfahrer. Zudem gehört die Haltestelle Liebiggasse in beiden Richtungen saniert.
Maitz führt aus, dass es sich um eine Landesstraße handelt und die Zuständigkeit hier nicht
vertreten ist.
Ruppe bemängelt die Situation Botanischer Garten, Linie 41, für Fahrgäste mit Rollstuhl: die
einzige Abfahrt zum Gehsteig führt über ein Kopfsteinpflaster, damit man den Grünstreifen
zur Fahrbahn überwinden kann.
Maitz nimmt Hinweis auf.
Gödl lobt die neuen Busse.
Maitz sucht um gezielte Fahrpersonaltrainings zum nahen heranfahren an den Gehsteig im
Haltestellenbereich an, um den Einstieg für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu
erleichtern. Sie weist darauf hin, dass die Beleuchtung am Fahrscheinautomaten am
Hauptbahnhof schwach sei und regt eine Prüfung zur Verbesserung an.
Kowald betont hinsichtlich dem Einsatz von E-Bussen das Erfordernis, die E-Busse mit
Umgebungsgeräusch zu aktivieren und dass diese sich an das Umgebungsgeräusch in puncto
Lautstärke anpassen sollen. Dies ist besonders relevant für den sehbehinderten und blinden
Menschen.
Schützenhöfer betont die Wichtigkeit, auch zwischen den Sitzungen Frau Manninger
Hinweise direkt zukommen zu lassen.
Zusammenfassung und Abschlussrunde
Manninger bittet um eine abschließende Meinungsrunde zum 4. Round Table und die
TeilnehmerInnen melden sich zu Wort:
Palle wünscht die Anwesenheit der HGL Entscheidungsträger. Bei den HGL ist viel weiter
gegangen und dies spüren die Fahrgäste.
Linhart-Eicher bestätigt, dass bereits eine ganze Menge in den letzten Jahren vorwärts
gegangen ist.
Nussthaler A. ist sehr dankbar für den Round Table.
Haberer meint es gibt viele Neuigkeiten, es wird viel umgesetzt, jedes Neue ist ein weiterer
Schritt und der richtige Weg in die Zukunft.
Kowald dankt für die Veranstaltung.
Maitz dankt für die gute Zusammenarbeit und gelungene Veranstaltung.
Sailer wünscht sich auch noch abschließend mehr Infos auf der Homepage.
Müller wünscht sich mehr Sensibilisierung der Fahrer.
Ruppe wünscht sich ein kürzeres Zeitfenster für die HGL-Präsentation zugunsten des
Zeitfensters für die Diskussion. Von den HGL soll das obere Management zum Gespräch zur
Verfügung stehen.
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Konegger bedankt sich.
Putz bedankt sich ebenfalls.
Culk bedankt sich für die interessante Veranstaltung.
Dr. Alois Schützenhöfer würde sich freuen, wenn wertvolle Hinweise aus diesem
TeilnehmerInnenkreis auch unterjährig gleich den HGL weitergegeben werden.
Manninger schließt die Veranstaltung und bedankt sich im Namen von HGL für die
Anregungen und die konstruktive Kritik. Die TeilnehmerInnen werden im Anschluss an die
Veranstaltung eingeladen, die Straßenbahn 232 und den Bus 145 mit der verbesserten
Kennzeichnung der Einstiegstüren für Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu begutachten,
sowie das APEX zu testen. Sie freut sich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit.
Manninger wird den Protokollentwurf an die Runde zur Abstimmung versenden und
gewünschte Änderungen einarbeiten. Danach wird das Protokoll offiziell versendet.
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Protokoll
Ma/8. Juni 2015
4. „Round Table“ zum Thema Öffentlicher Verkehr und Menschen mit Behinderung
Datum:
Ort:
TeilnehmerInnen:
Protokoll:
21. Mai 2015, 14:00 – 16:00 Uhr
Holding Graz Linien, Steyrergasse 113 a, 2. Stock Raum 02.14 / 02.15
s.u.
Lederer / Manninger
TeilnehmerInnen (Organisationen / Verbände)
Mag. Wolfgang Palle – Beauftragter der Stadt Graz für Menschen mit Behinderung; Gabi
Zemann (entschuldigt) – f. gehörlose Menschen; Herbert Spanner, Ann Linhart-Eicher, Anna
Nussthaler und Eduard Nussthaler – f. sehbehinderte und blinden Menschen; Mag.a Barbara
Levc (entschuldigt) – f. blinden Menschen; Werner Berghofer (entschuldigt), Tamara Gödl,
Günther Draxler – f. lernbehinderte Menschen; Mag. Sebastian Ruppe, Maria Müller,
Gertrud Zipper u. Robert Konegger (entschuldigt) – f. mobilitätseingeschränkte Menschen u.
Selbstbestimmt Leben; Mag. Jakob Putz – Zentrum Integriert Studieren; Mag. Mario Kowald;
Mag. Peter Haberer – Odilieninstitut; DIin Constance Koch-Schmuckerschlag (entschuldigt),
DI (FH) Oskar Kalamidas (entschuldigt) und Ing.in Ursula Maitz – Stadtbaudirektion
Barrierefreies Bauen; Hans-Jürgen Holzer und Lucas Reisinger (entschuldigt); Gersuind
Hagen; Heinz Sailer; Mag. Michael Culk und Dr. Alois Schützenhöfer - HGL Fahrgastbeirat.
TeilnehmerInnen (Holding Graz Linien)
Mag.a Barbara Muhr (entschuldigt) – Vorstandsdirektorin Holding Graz Linien/Energie;
Johann Müller – Stellv. Spartenbereichsleiter (SBL) KundInnenmanagement und Vertrieb; DI
Thomas Kerschberger (entschuldigt) – SBL Werkstätten, Ing. Alfred Schalk (entschuldigt) Stellv. SBL Werkstätten, Richard Glaser – Werkstätten Bus, DI Andreas Solymos
(entschuldigt) – SBL Planungsmanagement und Infrastruktur; Bernd Lechner (entschuldigt) –
Behinderten Vertrauensobmann; Dr.in Eva Waldhauser (entschuldigt) - Beauftragte für das
Behindertengleichstellungsgesetz in der Holding Graz; Dr.in Jutta Manninger und Ing.
Hermine Lederer – Servicequalität und Innovation.
AGENDA
Was
Zeitplan
Wer
1. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Moderatorin
14:00 – 14:10 Manninger
(Manninger), Vorstellung Agenda
2. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Spartenbereichsleiter 14:10 – 14:20 SBL
3. Kurze Vorstellungsrunde TeilnehmerInnen (Name,
14:20 – 14:30 Alle
Funktion, ein Satz zur Erwartungshaltung)
4. Kurzpräsentation: Aktuelles der Holding Graz Linien und 14:30 – 15:15 Manninger
Kommunaler Aktionsplan der Stadt Graz betreffend HGL
5. Diskussionsrunde (Sammlung Feedback, Anliegen und
15:15 – 16:30 Alle
Anregungen)
Fahrzeugpräsentation: Verbesserte Türkennzeichnung für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste.
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1. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Moderatorin (Manninger), Vorstellung Agenda
Frau Manninger begrüßt die TeilnehmerInnen, stellt die Tagesordnung und den zeitlichen
Ablauf vor und bedankt sich für das Kommen.
2. Begrüßung TeilnehmerInnen durch Herrn Müller (Stellv. SBL KundInnenmanagement
und Vertrieb)
Herr Müller begrüßt den TeilnehmerInnenkreis und richtet herzliche Grüße von Frau
Vorstandsdirektorin Mag.a Muhr aus, die sich leider entschuldigen lässt. Für Holding Graz
Linien (HGL) ist Barrierefreiheit ein wichtiges Thema und von der Vielzahl von weiteren
Verbesserungen partizipieren alle Fahrgäste. Der „Round Table“ bei den HGL findet nunmehr
zum 4. Mal in Folge statt. Herr Müller spricht einen besonderen Dank an die
TeilnehmerInnen für die gute und konstruktive Zusammenarbeit aus, im Besonderen für das
entgegengebrachte Vertrauen in die HGL und die Geduld, denn nicht alles ist in einer großen
Organisation sofort umzusetzen sondern braucht Umsetzungszeit. Es wurde in der
gemeinsamen Arbeit viel erreicht und diese soll erfolgreich fortgeführt werden.
3. Kurze Vorstellungsrunde TeilnehmerInnen
Müller: HGL Fahrbetrieb Bus und Straßenbahn sowie Leitung.
Mag. Palle: Beauftragter der Stadt Graz für Menschen mit Behinderung und schickt gleich
voraus, über die Punkte vom Aktionsplan der Stadt Graz, was noch offen ist, zu sprechen.
Fr. Linhart-Eicher: Spricht in Vertretung für sehbehinderte und blinde Menschen und freut
sich dabei zu sein.
Fr. Nussthaler: Freut sich ebenfalls auf die Veranstaltung.
Spanner: Ist seit 2015 Vorstand im Steirischen Seh- und Blindenverband und nimmt erstmals
beim Round Table teil.
Fr. Ing. Lederer: Stellvertretende Leitung Team Servicequalität und heute in der Funktion der
Protokollantin dabei.
Mag. Haberer: GF Odilieninstitut und stellt über den Aktionsplan der Stadt Graz
anerkennend fest, was in den letzten Jahren alles passiert ist zum Thema Barrierefreiheit.
Mag. Kowald: Ehemaliger Gemeinderat und in Vertretung für blinden Menschen und ist
neugierig auf die Veranstaltung.
Fr. Ing.in Maitz: Vertretung für die Stadtbaudirektion Barrierefreies Bauen. Freut sich über
die gute Zusammenarbeit mit der Holding und den Interessensvertretungen.
Fr. Gödl: In Vertretung für lernbehinderte Menschen und bringt ein paar Punkte mit.
Sailer freut sich über die Zusammenarbeit und betont das Highlight der HGL Echtzeit App
„qando Graz“.
Fr. Müller: In Vertretung für Fahrgäste im Rollstuhl. Ist erstmalig dabei und möchte sich
konstruktiv einbringen.
Mag. Ruppe: Betont die Wichtigkeit des Erfahrungsaustausches und der Verpflichtung der
Holding auf Menschen mit Behinderung einzugehen.
Draxler: In Vertretung für lernbehinderte Menschen.
Mag. Jakob Putz: In Vertretung für sehbehinderte Menschen und Studierende an der Uni
Graz, derzeit karenziert.
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Mag. Culk: Ist Beirat im HGL Fahrgastbeirat und beschäftigt sich im Besonderen mit Themen
zur Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr und den Haltestellen. Er formuliert den Wunsch
"heute könnte der Round Table weitere Mosaiksteinchen legen, um die Situation von MmB
bei den HGL noch weiter zu verbessern".
Dr. Schützenhöfer: Sprecher vom HGL Fahrgastbeirat.
Glaser: HGL Werkstätten, als Verantwortlicher im Bereich Bus, wird gerne unterstützen
Maßnahmen zur weiteren Verbesserung umzusetzen.
4. Kurzpräsentation: Aktuelles der Holding Graz Linien (HGL)
Manninger berichtet anhand der Präsentation „Aktuelles der Holding Graz Linien (HGL)“ (in
der Anlage zum Protokoll) über den Umsetzungsstatus der weiteren Verbesserungen seit
dem 3. Round Table am 5. August 2014. Des Weiteren wird zum Kommunalen Aktionsplan
der Stadt Graz mit Bezug auf die Punkte für die HGL berichtet.
5. Diskussionsrunde (Sammlung Feedback, Anliegen und Anregungen)
Vorerst Wortmeldungen zur Präsentation von Frau Dr. Manninger:
Palle regt an, dass qando Graz auch eine Sprachfunktion hat, damit es von blinden
Menschen genutzt werden kann.
Putz berichtet, dass qando Graz vorgelesen werden kann (voice over Funktion).
Manninger berichtet über APEX, das in vielen HGL Fahrzeugen zur Verfügung steht.
InteressentInnen am Bezug der Sender (Langstock mit Sender oder Handgerät-Sender)
können sich an den Sehbehinderten- und Blindenverband wenden.
Manninger empfiehlt sehbehinderten und blinden Fahrgästen, dem Fahrpersonal bereits
beim Einsteigen anzugeben, wo sie aussteigen möchten.
Ruppe merkt an, dass die Freisprechanlagen in den Fahrzeugen keinen Sinn machen.
Manninger informiert, dass die Berechtigung zur Benützung der Ermäßigungstickets für
Menschen mit Behinderung erst bei einer Behinderung von 70 Prozent gegeben ist, diese
Information befindet sich beim Button I (Information) auf dem Display vom
Fahrscheinautomaten.
Ruppe fragt, ob es keine einfachere Lösung für Menschen mit Behinderung gibt?
Manninger betont, dass es bei den HGL keine Beanstandungseingänge zu dem Thema
gegeben hat.
Palle weist darauf hin, dass es den Fahrgästen nicht immer anzusehen ist, welche
Behinderung sie haben und die Grenzen fließend seien.
Putz weist auf das Beispiel Deutschland hin, wo die Ermäßigungen unter
„Schwerstbehinderung“ laufen. In Österreich sei jedoch ein „Schwerstbehinderter“ ganz
anders definiert.
Ruppe fragt, ob die HGL auf den Tarifverbund bezüglich dem orangen Behindertenpass
Einfluss haben können, ist der Ausweis als Nachweis nun genug?
Manninger erklärt den orangen Behindertenpass und die Handhabung inklusive dem IButton am Fahrscheinautomaten, wo man die Info zu ermäßigten Fahrscheinen erhält.
Ruppe betont, dass der ÖV ein Aushängeschild für Barrierefreiheit sein soll. Diesbezüglich
bemängelt er die Fahrscheinautomaten in den Fahrzeugen, bei denen der Einwurf für
Seite 3 von 8
Münzgeld für Fahrgäste im Rollstuhl zu hoch angebracht sei. Er regt eine entsprechende
Adaptierung an.
Gödl weist darauf hin, dass Fahrgäste mit Behinderung beim Anfahren des Fahrzeuges in
ihrer Standfestigkeit eher gefährdet werden können.
Schützenhöfer weist darauf hin, dass dieses Problem auch für nicht behinderte Menschen
relevant ist. Er regt an, die Fahrgäste darüber zu informieren, was sie selbst für ihre
Sicherung tun können: beispielsweise sich zuerst im Fahrzeug zu sichern und in Folge den
Fahrschein selbst oder über die Hilfestellung eines weiteren Fahrgastes zu entwerten.
Ruppe regt an das Fahrpersonal zum Thema Anfahren zu sensibilisieren, da dies eine
kleinere Gruppe sei, die man leichter erreichen könne als die Gesamtheit der Fahrgäste.
Schützenhöfer sieht das nicht als Entweder Oder, sondern Sowohl Als-Auch.
Manninger informiert, dass dies in die Schulungen bereits integriert ist und wird diese
Anregung zum Anlass nehmen, den Punkt weiter zu verfolgen.
Schützenhöfer verspricht, das Thema des Anfahrens der Fahrzeuge in der nächsten HGL
Fahrgastbeirats-Sitzung aufzunehmen: Wie kann man auch Fahrgäste dazu informieren?
Draxler berichtet von seinen Beobachtungen, dass es für Fahrgäste mit Rollstuhl bei hohem
Fahrgastaufkommen oft schwierig sei, mit dem Rollstuhl ins Fahrzeug zu gelangen.
Draxler lobt das Fahrpersonal, dass sehr hilfsbereit sei. Er bemängelt jedoch das wenig
rücksichtsvolle Verhalten von anderen Fahrgästen. Keine Rücksichtnahme auch in puncto
Verschmutzung der Fahrzeuge.
Gödl erkundigt sich, wieviel Fahrgäste mit Rollstuhl bzw. Kinderwägen mitgenommen
werden können. Sie stellt diese Frage vor dem Hintergrund, dass es sehr ärgerlich sei, wenn
Fahrgäste im Rollstuhl auf ein nächstes Fahrzeug warten müssen.
Manninger erklärt, dass dies von der ausgewiesenen Anzahl der Plätze je Fahrzeugtyp
abhängig sei. Es obliegt dem Fahrpersonal, dies im Falle einer Grenzsituation, den
Fahrgästen in entsprechender Form mitzuteilen.
Ruppe führt einen Vorfall an, bei dem sich ein Busfahrer sehr unfreundlich verhalten habe
und dass das grobe Fallenlassen der manuellen Rampe RollstuhlfahrerInnen schwer belaste
und eine Beeinträchtigung der Atemwege zur Folge habe.
Manninger bittet immer konkrete Hinweise zu geben, damit HGL diesen nachgehen können.
Manninger weist darauf hin, dass das Fahrzeug an einer Doppelhaltestelle noch einmal
anhält, wenn sich am Noppenfeld eine sehbehinderte und blinde Person oder
RollstuhlfahrerIn befindet.
Palle regt an, dies in die Info Broschüre aufzunehmen.
Ruppe wünscht sich, dass Infos im Fahrzeug für Hörbehinderte auch über ein Laufband oder
fixen Text aufscheinen, damit hörbehinderte Fahrgäste erreicht werden können.
Glaser informiert, dass Text-Informationen im Falle von Störungen aus technischen Gründen
derzeit leider nicht ins Fahrzeug gebracht bzw. auf den Haltestellenanzeigen und Monitoren
angezeigt werden können.
Spanner äußert den Wunsch die Leitstelle zu besuchen. Mehrere TeilnehmerInnen
bekunden ebenfalls Interesse. Manninger wird diesbezüglich Rücksprache im Haus halten.
Putz erkundigt sich zum Ausmusterungstermin der ganz alten Straßenbahnen.
Manninger informiert, dass es vorgesehen sei, im Laufe 2016 nur mehr Niederflur
einzusetzen. Es werden für den Notfall jedoch Altfahrzeuge im Bestand gehalten.
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Diskussionsrunde:
Palle erkundigt sich mit Bezug auf den Kommunalen Aktionsplan zum Schlossberglift.
Manninger informiert, dass dies nicht im HGL Wirkungsbereich liegt und die Fragestellung
weitergeleitet wurde.
Palle spricht als Vision zur Barrierefreiheit im Öffentlichen Verkehr den ebenen Einstieg an
allen Haltestellen in die Fahrzeuge an. Er wünsche sich nicht nur Rampen bei Bus und Bim,
sondern gleiches Einstiegsniveau. Er regt an dieses Konzept zumindest an ein bis zwei Linien,
an denen nur ein Fahrzeugtyp eingesetzt wird, zu verwirklichen.
Manninger schlägt vor hierzu Herrn Martin Bauer von der Verkehrsplanung der Stadt Graz zu
kontaktieren, welcher über umfangreiche Kenntnisse zum Thema verfügt.
Spanner erkundigt sich nach der Verlängerung der Fahrzeuge. Durch das erhöhte
Platzangebot sind Erleichterungen für Menschen mit Behinderung zu erwarten. Er spricht die
Empfehlung aus längere Fahrzeuge einzusetzen.
Manninger informiert, dass HGL ebenfalls längere Fahrzeuge wünsche, die Finanzierung
jedoch unverändert ungeklärt sei.
Spanner regt an, die Fahrscheinautomaten auf die Annahme von Papiergeld zu erweitern.
Diese erweiterte Zahlungsmöglichkeit erspart das Mitführen von Wechselgeld.
Manninger informiert zu den Hintergründen der Systementscheidung und weist auf die
Bankomatzahlungsmöglichkeit hin. Des Weiteren sind Fahrscheinautomaten mit Papiergeld
anfälliger für Störungen.
Ruppe weist darauf hin, dass am Fahrscheinautomat der Kartenschlitz zu hoch sei, optimal
wäre 85-110 cm und regt an, die berührungslose Zahlung mit der Karte einzuführen analog
der Supermärkte.
Ruppe regt für den nächsten Round Table im Mai 2016 an, das Zeitfenster für Aktuelles von
den HGL zu kürzen und den Part Diskussionsrunde zu erweitern, um noch mehr Anliegen von
Menschen mit Behinderung einzubringen. Die Anliegen sollen im direkten Dialog mit den
HGL Verantwortlichen erörtert werden, diese fehlen leider bei dieser Sitzung.
Palle verstärkt das Ansuchen, dass die Entscheidungsträger der HGL anwesend sein sollen.
Palle begrüßt die HGL Präsentation „Sie war kurz und sehr gut. Es ist wichtig, die
Informationen zu geben, was bereits alles gemacht wird und es sollte beibehalten werden“.
Nussthaler A nutzt vorrangig die Busse und weist darauf hin, dass bei manchen Bussen und
Straßenbahnen (nicht bei allen!), die Festhaltemöglichkeiten und Druckknöpfe beim
ersten Sitz und beim gekennzeichneten Vierersitz für Menschen mit Behinderung fehlen. Es
soll vom Fahrpersonal der Außenlautsprecher genutzt werden für Ansagen wie
beispielsweise „hier steht der 85er“, damit der blinde Fahrgast weiß, dass der Bus zum
Einsteigen bereit steht. Beispiel Doppelhaltestelle Hauptbahnhof: Buslinien 53 und 85. Der
zweite Bus sollte nach Abfahrt des ersten Busses vorfahren und halten, um auch den
Sehbehinderten das Einsteigen zu ermöglichen.
Nussthaler A berichtet, dass die elektronischen Anzeigen an den Haltestellen vereinzelt nicht
korrekt sind.
Lederer informiert zum System.
Nussthaler A wünscht sich eine Erleichterung des Einstiegs ab 20 Uhr in den Bussen, dass für
MmB eine Ausnahme auch hinsichtlich des Fahrschein Vorzeigens gemacht wird.
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Palle regt an, dem Fahrpersonal zu sagen, dass man sehbehindert ist. Seinen Erfahrungen zu
Folge wird Rücksicht genommen.
Putz ergänzt, er gibt sich immer als sehbehinderter Fahrgast zu erkennen und hat gute
Erfahrungen mit dem Fahrpersonal.
Linhart-Eicher bestätigt, dass die Kommunikation mit den Fahrern sehrwohl funktioniert.
Ruppe weist darauf hin, dass die Fahrpersonalschulungen im Umgang mit Menschen mit
Behinderung sehr gewissenhaft durchgeführt werden müssen und er sich unverändert für
die Einbindung von Menschen mit Behinderung ausspricht, auch wenn HGL sich dagegen
entschieden habe. Leider gebe es immer noch die grobe Handhabung der manuellen Rampe,
wo auf Fahrgäste im Rollstuhl zu wenig Rücksicht genommen werde.
Es gibt aber inzwischen auch mind. 40 bis 50 Prozent höfliche und freundliche
MitarbeiterInnen im Fahrdienst. Man spürt, dass die Schulungen wirken.
Palle lässt bei SBL Amtmann nachfragen, was aus dessen Zusage zur Einbindung von
Betroffenen bei den Schulungen für neue HGL DienstnehmerInnen geworden sei. Welche/r
RollstuhlfahrerIn beispielsweise für das Training neuer DienstnehmerInnen mit den Rampen
schult?
Manninger wird diese Frage klären.
Ruppe betont den Mehrwert der Schulung durch die Einbindung von Betroffenen bei den
Schulungen.
Nussthaler A regt an, die akustische Ampeln anders einzustellen: Wenn das Fahrzeug an der
Kreuzung bereits angemeldet ist, schaltet die Fußgänger Ampel nicht mehr um und so
können die Fahrgäste nicht mehr über die Straße gehen und den Bus erreichen.
Maitz nimmt die Anregung mit auf. Maitz benötigt die genaue Ortsangabe und Frau LinhartEicher übermittelt diese nach erneuter Rücksprache mit Frau Nussthaler.
Nussthaler A und Linhart-Eicher erkundigen sich nach dem Projekt mit den E-Bussen und
ersuchen Manninger um Rücksprache mit den SBL´s, VertreterInnen vom Sehbehindertenund Blindenverband in das Projekt einzubinden. Die E-Busse sollen mit einer Akustik
ausgestattet werden, damit diese von sehbehinderten und blinden Menschen
wahrgenommen werden können.
Draxler berichtet von seiner Beobachtung, dass es FahrerInnen gibt, welche das
Mobiltelefon während der Fahrt nutzen.
Manninger bittet um konkrete Hinweise, um den Einzelfall sorgfältig zu prüfen und intern zu
klären. Das Nutzen von Mobiltelefonen während der Fahrt ist untersagt.
Sailer stellt fest, dass Informationen im Internet auf der Homepage der HGL zu
Barrierefreiheit fehlen. Dies wäre eine große Unterstützung für Menschen mit Behinderung,
da sich diese im Vorfeld über die vielen Maßnahmen von den HGL informieren können. Es
wird von weiteren TeilnehmerInnen angeregt, einen Extrapunkt Barrierefreiheit auf der
Homepage aufzunehmen. Manninger wird hierzu Rücksprache im Haus halten.
Culk erkundigt sich nach der Position von Rollstühlen in den Fahrzeugen: sollen Rollstühle in
den Fahrzeugen quer der Fahrtrichtung stehen. Das Forum diskutiert Vor- und Nachteile aus
der eigenen Praxis.
Spanner regt die Installation eines Lichtsignals für die Buslinie 71 am Ostbahnhof zur
Straßenbahn an. Er wird sich diesbezüglich an den Verkehrsverbund zur Koordination seines
Ansuchens wenden, da die Buslinie 71 nicht von den HGL geführt wird.
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Haberer erkundigt sich nach der Instandhaltungszuständigkeit der Noppenfelder.
Maitz antwortet, dass ein kaputtes Noppenfeld entweder bei den Holding Services oder an
das Referat Barrierefreies Bauen zu melden ist .
Haberer kündigt den internationalen VBS-Kongress in Graz vom 1.-5.8.2016 an. Es ergeht das
Ansuchen an Frau Manninger, im Rahmen dieser Veranstaltung einen Vortrag zum Thema
Barrierefreiheit bei den HGL zu halten. Manninger erklärt sich hierzu bereit.
Ruppe sucht um eine Lösung für die Bushaltestelle der Wirtschaftskammer an: der Bus kann
nicht ordentlich zur Haltestelle zufahren und es ergibt sich eine starke Steigung für
Rollstuhlfahrer. Zudem gehört die Haltestelle Liebiggasse in beiden Richtungen saniert.
Maitz führt aus, dass es sich um eine Landesstraße handelt und die Zuständigkeit hier nicht
vertreten ist.
Ruppe bemängelt die Situation Botanischer Garten, Linie 41, für Fahrgäste mit Rollstuhl: die
einzige Abfahrt zum Gehsteig führt über ein Kopfsteinpflaster, damit man den Grünstreifen
zur Fahrbahn überwinden kann.
Maitz nimmt Hinweis auf.
Gödl lobt die neuen Busse.
Maitz sucht um gezielte Fahrpersonaltrainings zum nahen heranfahren an den Gehsteig im
Haltestellenbereich an, um den Einstieg für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu
erleichtern. Sie weist darauf hin, dass die Beleuchtung am Fahrscheinautomaten am
Hauptbahnhof schwach sei und regt eine Prüfung zur Verbesserung an.
Kowald betont hinsichtlich dem Einsatz von E-Bussen das Erfordernis, die E-Busse mit
Umgebungsgeräusch zu aktivieren und dass diese sich an das Umgebungsgeräusch in puncto
Lautstärke anpassen sollen. Dies ist besonders relevant für den sehbehinderten und blinden
Menschen.
Schützenhöfer betont die Wichtigkeit, auch zwischen den Sitzungen Frau Manninger
Hinweise direkt zukommen zu lassen.
Zusammenfassung und Abschlussrunde
Manninger bittet um eine abschließende Meinungsrunde zum 4. Round Table und die
TeilnehmerInnen melden sich zu Wort:
Palle wünscht die Anwesenheit der HGL Entscheidungsträger. Bei den HGL ist viel weiter
gegangen und dies spüren die Fahrgäste.
Linhart-Eicher bestätigt, dass bereits eine ganze Menge in den letzten Jahren vorwärts
gegangen ist.
Nussthaler A. ist sehr dankbar für den Round Table.
Haberer meint es gibt viele Neuigkeiten, es wird viel umgesetzt, jedes Neue ist ein weiterer
Schritt und der richtige Weg in die Zukunft.
Kowald dankt für die Veranstaltung.
Maitz dankt für die gute Zusammenarbeit und gelungene Veranstaltung.
Sailer wünscht sich auch noch abschließend mehr Infos auf der Homepage.
Müller wünscht sich mehr Sensibilisierung der Fahrer.
Ruppe wünscht sich ein kürzeres Zeitfenster für die HGL-Präsentation zugunsten des
Zeitfensters für die Diskussion. Von den HGL soll das obere Management zum Gespräch zur
Verfügung stehen.
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Konegger bedankt sich.
Putz bedankt sich ebenfalls.
Culk bedankt sich für die interessante Veranstaltung.
Dr. Alois Schützenhöfer würde sich freuen, wenn wertvolle Hinweise aus diesem
TeilnehmerInnenkreis auch unterjährig gleich den HGL weitergegeben werden.
Manninger schließt die Veranstaltung und bedankt sich im Namen von HGL für die
Anregungen und die konstruktive Kritik. Die TeilnehmerInnen werden im Anschluss an die
Veranstaltung eingeladen, die Straßenbahn 232 und den Bus 145 mit der verbesserten
Kennzeichnung der Einstiegstüren für Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu begutachten,
sowie das APEX zu testen. Sie freut sich auf die Fortsetzung der guten Zusammenarbeit.
Manninger wird den Protokollentwurf an die Runde zur Abstimmung versenden und
gewünschte Änderungen einarbeiten. Danach wird das Protokoll offiziell versendet.
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