Anzeige Ein echter Kämpfer – nicht nur in seiner Freizeit Es gibt Dinge, die man sich als Mensch ohne Handicap gar nicht oder nur sehr schwer vorstellen kann. Wie ist es, wenn man gehörlos oder schwer hörgeschädigt ist? Und wie wird es sein, wenn man mit Hilfe technischer Mittel diesen Zustand überwindet? Wie fühlt es sich an, wenn man die vielen unbekannten Geräusche, die vielen Eindrücke, die man auf einmal wahrnimmt auch verarbeiten muss? Der heute 22-jährige Anton Stadnikov erlebte diese Momente. Von Geburt an schwer hörgeschädigt kam er mit seinen Eltern als er 4 Jahre alt war aus Kirgisistan nach Deutschland. Seine Eltern sorgten dafür, dass er ein Cochlea-Implantat bekam und die Welt der Töne prasselte mit voller Wucht auf ihn ein. Ein intensives, langes Hörtraining begann – vergleichbar mit dem Erlernen einer Fremdsprache. „Sobald mehrere Personen gleichzeitig sprechen, verstehe ich nichts mehr“, erzählt Anton Stadnikov. „Meine Gesprächspartner müssen mich direkt ansehen, damit ich auch von den Lippen ablesen kann.“ Nina Meißner vom Jobcenter Kiel weiß wie es Anton Stadnikov geht. „Ich habe selber ein Cochlea-Implantat und kenne die Probleme, die im Alltag auftreten.“ Anton Stadnikov machte am Landesförderzentrum in Schleswig seinen Hauptschulabschluss, kam dann zum Reha-Team der Agentur für Arbeit Kiel, mit dessen Hilfe er eine berufsvorbereitende Maßnahme absolvierte und eine Ausbildung zum Fachpraktiker für Zerspanungsmechaniker anfing, diese aber nicht beenden konnte. Es folgten 2 Praktika und die Wiederaufnahme der Ausbildung, welche aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden musste. Der anschließende Versuch den Realschulabschluss zu erlangen scheiterte ebenfalls. Vermittelt durch das Jobcenter Kiel besuchte Anton Stadnikov Ende 2014 das Angebot Gemeinsam setzen sich die Agentur für Arbeit Kiel, das Jobcenter Kiel und die Groneschule für die Ausbildung von Anton Stadnikov ein. Von links: Thomas Lengeling (Grone), Hannes Runkler (Agentur für Arbeit Kiel), Anton Stadnikov, Nina Meißner (Jobcenter Kiel), Herr Augustien und Herr Stelmaszewski (beide MC Pack GmbH). „Start now!“ bei der Groneschule. Thomas Lengeling nahm ihn dort unter seine Fittiche, um ihn für einen weiteren Ausbildungsversuch vorzubereiten. „Anton ist sehr zuverlässig und sehr motiviert. Das ist in seiner Situation und für das Erlangen eines Ausbildungsabschlusses besonders wichtig.“ Eine Ausbildung als Fachlagerist wurde angedacht. Doch die Suche nach einem Praktikumsplatz gestaltete sich als schwierig. Im Juni war es dann endlich so weit, das Jobcenter Kiel nahm Kontakt zum Unternehmen MC Pack auf und Anton Stadnikov erhielt die Chance sich in einem Praktikum zu beweisen – und er nutzte sie. „Anton passt gut zu uns und bekommt die Zeit, die er benötigt. Und er kann uns jederzeit alles fragen, lieber zu viel als zu wenig“, sagt Herr Augustien, Mitarbeiter bei MC Pack, und sein Kollege Herr Stelmaszewski ergänzt, „wir haben kei- ne Berührungsängste und haben in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit Menschen mit Handicaps gemacht. Anton bereichert unser Team und wir lernen voneinander.“ Seit 2. September befindet sich Anton Stadnikov in einer Ausbildung zum Fachlageristen bei MC Pack – und es läuft gut. „Bei der Ausbildung handelt es sich um eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen – kurz BaE“, erläutert Hannes Runkler von der Agentur für Arbeit Kiel. „Dabei übernimmt das Jobcenter die Ausbildungsvergütung, die Agentur ausbildungsbegleitende Hilfen und der Betrieb die praktische Ausbildung. Flankierend erhält Anton Stadnikov Stütz- und Förderunterricht bei der DAA, um die Berufsschule zu schaffen.“ Anton Stadnikov ist ein echter Kämpfer, nicht nur in seiner Freizeit, in der aktiver Ringer ist. Manchmal sieht man den Wald vor lauter „Schildern“ nicht mehr Nach dem Hauptschulabschluss und einer Ausbildung zum Teilezurichter hat der heute 47-jährige Stefan Gellusch in diversen Firmen als Schlosser, Schweißer und LKW-Fahrer gearbeitet. Die meiste Zeit davon war er in der Lagerund Logistikbranche beschäftigt. Durch einen Bandscheibenvorfall wurde Stefan Gellusch von heute auf morgen arbeitslos. Nach erfolgter Reha ging es zunächst einmal darum, eine angemessene Beschäftigung zu finden. Stefan Gellusch durchlief einige Arbeitsgelegenheiten, war unter anderem ehrenamtlich bei der Stadtmission Kiel als „Hausmeister“ tätig, machte kleinere Möbeltransporte und fuhr LKW für das Rote Kreuz. Doch der Wiedereinstieg in eine dauerhafte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wollte nicht gelingen und Stefan Gellusch war langzeitarbeitslos. Doch dann kam die Wende. Der Arbeitgeber Uwe Voss meldete sich auf der Suche nach einem Metallhelfer beim Jobcenter Kiel. „Ich habe bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit der Einstellung von langzeitarbeitslosen Menschen gemacht“, berichtet Uwe Voss, Inhaber der Guss-Schilder-Fabrik Pürschel in Flintbek. „Einer meiner Mitarbeiter bekam bei mir nach Jahren der Arbeitslosigkeit die Chance als Metallhelfer anzufangen.“ 7 Jahre dauerte die Zusammenarbeit an, bevor sein Mitarbeiter aufgrund eines Herzinfarktes überraschend verstarb. Es dauerte nicht lange und das Jobcenter Kiel stellte den Kontakt zu Stefan Gellusch her. Dieser absolvierte ein 2-wöchiges Praktikum und wusste zu überzeugen. „Es war schön wieder gebraucht zu werden und Wertschätzung zu erfahren“, sagt Stefan Gellusch mit einem Lächeln im Gesicht. „Stefan überzeugte mich mit seinem handwerklichen Ge- schick und seiner ruhigen Art. Er passt vom Typ einfach gut in unser kleines familiär geprägtes Unternehmen“. Zu seinen Aufgaben gehören das Gießen, das Formen und das Schleifen von Werbe- und Typenschildern für Unternehmen aus der Industrie und dem Maschinenbau. Ein Jahr ist seit der Einstellung von Stefan Gellusch vergangen. Täglich nutzt er Bus, Bahn – den Rest geht er zu Fuß – und nach Feierabend das Ganze nochmal. „Da kommen am Tag 2,5 Stunden zusammen, aber die sind es mir wert“, sagt Stefan Gellusch. Um die fehlende Berufspraxis und die gesundheitlichen Einschränkungen auszugleichen erhielt der Arbeitgeber Uwe Voss einen Eingliederungszuschuss von Seiten des Jobcenters Kiel. Der Förderzeitraum endete am 12. November und Stefan Gellusch wurde bereits vor einem halben Jahr unbefristet übernommen. „Bei mir kann Stefan alt werden, wenn er es möchte“, sagt Uwe Voss und ergänzt, „die Firma ist auch schon durch schwierige Zeiten gegangen, aber entlassen musste ich noch keinen. Wir gehen gemeinsam durch gute und durch schlechte Zeiten.“ Psychosoziales Gesundheitstraining für Frauen Häufig fühlen sich Frauen, die längere Zeit erwerbslos sind, in ihrem Alltag beeinträchtigt. Manche trauen sich nicht mehr viel zu, fühlen sich allein und nicht gebraucht oder es fällt ihnen schwer, den Tag zu gestalten. Andere muten sich zu viel zu, ziehen sich zurück und gehen nicht mehr aus dem Haus oder haben Angst vor Veränderungen und Herausforderungen. Der Kurs „Mut tut gut!“ der Psychosozialen Frauenberatungsstelle „donna klara“ setzt genau an dieser Stelle an, setzt wichtige Impulse, ermöglicht erste Schritte, um Veränderungen einzuleiten und zu vollziehen. Manchen Frauen gelingt es durch die Teilnahme, sich zu trauen um Hilfe zu bitten oder auch einmal „Nein“ zu sagen. Andere treffen erstmalig nach langer Zeit Verabredungen und entdecken ein neues Lebens- und Selbstwertgefühl. Bei vielen Frauen verändert sich zudem die Sichtweise auf sich selbst. Sie entdecken ihre positiven Seiten neu und spüren ihren Körper anders als bisher. Aussagen von Frauen, die den Kurs besucht haben sind beispielsweise: „Ich gehe mehr in Kontakt zu anderen“ „Ich traue mich, das erste Mal um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen“ oder „Ich konnte mich selber „wieder“ finden“. Besonders hilfreich und entlastend erleben die Frauen, mit anderen zusammen zu sein, die ähnliches erleben. Der Austausch in der Gruppe ist ein wichtiger Bestandteil im Kursverlauf. Der nächste Kurs findet vom 11. Januar bis 27. März statt. „donna klara“ ist ein Angebot im Rahmen der Förderung von kommunalen sozialen Begleitmaßnahmen der Landeshauptstadt Kiel in Kooperation mit dem Jobcenter Kiel. Teilnahmevoraussetzung ist der Leistungsbezug beim Jobcenter. Interessierte Frauen wenden sich bitte an ihre Integrationsfachkraft oder direkt an die Psychosoziale Frauenberatungsstelle „donna klara“. Ansprechpartnerin ist Peggy Geers, Telefon 0431 / 55 793 44. Wir laden Sie herzlich zur Veranstaltung Wiedereinstieg, Weiterbildung, Wege finden ein! Wir informieren Sie über Ausbildungsmöglichkeiten in Teilzeit, Minijobs und Weiterbildung sowie über das Thema Styling fürs Vorstellungsgespräch. Außerdem bieten wir Ihnen einen Bewerbungsmappencheck an, geben Impulse, wie Sie alles unter einen Hut bekommen, und finden mit Ihnen Ihren Traumjob! Zudem gibt es im BIZ eine Ausstellung zum Thema Minijob. Die Beratu ngsstel le F R AU & BERUF, die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Arbeitsagentur Kiel und der Jobcenter Plön, Kiel und Rendsburg-Eckernförde freuen sich auf Ihr Kommen! Wann: Mittwoch, den 25. November von 9 – 12 Uhr Wo: BIZ der Agentur für Arbeit, Adolf-Westphal-Str. 2, 24143 Kiel Bald ist wieder Weihnachtszeit Geschenketipps für ALG II-Beziehende Jedes Mal, wenn sich das Jahr zu Ende neigt und sich der erste Schnee auf Erden zeigt, dann wissen wir es ist so weit, bald ist wieder Weihnachtszeit. Damit einher beginnt die Suche nach passenden Geschenken für die Lieben. Ab Dezember besteht wieder die Möglichkeit, in Ihrem Jobcenter einen Gutschein für die Obolus-Filialen in der Lerchenstr. 19a oder in der Hertzstr. 75 zu erhalten. Für diesen bekommen Sie gut erhaltene Kleidung oder Spielzeug. Alternativ gibt es die Möglichkeit die Möbelbörse in der Hasseer Str. 49 aufzusuchen, welche gut erhal- Der OBOLUS Weihnachtsgutschein 5 Kleidungsstücke oder 1 Spielzeug s! ati Gr tene Möbel für Hilfebedürftige und einkommensschwache Haushalte anbietet. Für die Möbelbörse ist dabei kein Gutschein erforderlich. Aktuelle Maßnahme-Starttermine vom 18. November bis 15. Dezember 2015 Die Zugangsvoraussetzungen für die ausgewählten Förderungen sind sehr unterschiedlich. Bitte informieren Sie sich bei einem Gesprächstermin in Ihrem Jobcenter vor Ort über weitere, für Sie besonders geeignete Maßnahmen und Möglichkeiten. Beginn Inhalt Zielgruppe laufend Umschulung zur Fachlageristin / zum Fachlageristen Arbeitsuchende mit Interesse an dieser Tätigkeit und körperlicher Eignung. laufend P.R.O.F.I., modulares Selbstlernen Arbeitsuchende bedarf. laufend Hauswirtschafter/ -in Arbeitsuchende ab 20 Jahren mit Interesse im hauswirtschaftlichen Bereich. laufend Schweißen Arbeitsuchende mit Berufserfahrung im metallverarbeitenden Bereich. laufend Kompass Gaardener Familien im ALG II-Bezug, die bereits Erwerbseinkommen erzielen und vollständig beruflich integriert werden möchten. laufend Bewerbungsbüro Arbeitsuchende der Jobcenter Mettenhof, Gaarden und Süd. laufend Existenzgründung „Leuchtturm“ Arbeitsuchende, die sich selbständig machen wollen und eine konkrete Geschäftsidee haben. mit konkretem Qualifizierungs-
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