40_Dörp_Copy_4 05.11.2003 12:16 Uhr Seite 40 MEDIEN : SPEZIAL C O P Y Im Westen nichts Neues (Teil 2) Facetten eines nuancenreichen Themas für den Deutschunterricht Peter Dörp Goebbels und Bronnen. Dokumente zum Kinoskandal im Dezember 1930 Joseph Goebbels: 3. Dezember 1930 [Mittwoch] „Am Freitag gehen wir in den Film ‚Im Westen nichts Neues‘. Da soll den Eunuchen Mores beigebracht werden. Ich freue mich darauf.“ 5. Dezember 1930 [Freitag] „Bis 2h nachts noch palavert. Bronnen, Olga (die sehr gerührt ist), Jung (der außerordentlich zufrieden scheint) eine ganze Reihe Abgeordneten, mein Rollkommando. Zuletzt erzählt Mutschmann seine Erlebnisse. Brutalität, das ist sein Lieblingswort. ‚Er knirscht mit den Goldplomben.‘ [...] Abends ,schauen‘ wir uns ,Im Westen nichts Neues‘ an.“ 6. Dezember 1930 [Samstag] „[...] Beratung der Abgeordneten und dann geht's abends in den Film. Schon nach 10 Minuten gleicht das Kino einem Tollhaus. Die Polizei ist machtlos. Die erbitterte Menge geht tätlich gegen die Juden vor. Der erste Einbruch in den Westen. ‚Juden heraus!‘ ‚Hitler steht vor den Toren!‘ Die Polizei sympathisiert mit uns. Die Juden sind klein und häßlich. Draußen Sturm auf die Kassen. Fensterscheiben klirren. Tausende von Menschen genießen mit Behagen dieses Schauspiel. Die Vorstellung ist abgesetzt, auch die nächste. Wir haben gewonnen. [...] Und dann rede ich vor überfülltem Saal in Lichterfelde. Heute morgen. Die Zeitungen sind voll von unserem Protest. Aber selbst das ,B.T.‘ wagt nicht, gegen uns zu schimpfen. Die Nation steht auf unserer Seite. Also: Sieg! [...].“ 7. Dezember 1930 [Sonntag] „Gestern: den ganzen Tag im Reichstag gesessen. […] Das Gespräch des Tages ist unsere Sprengung im Mozartsaal. Die Presse ist voll von Wut und Haß oder Begeisterung. Ich habe wieder einmal die richtige Nase gehabt. Unsere Abgeordneten sind voll Wonne. Das war ein Stück. [...].“ Arnolt Bronnen: […] „Er [Goebbels] sah, daß man auch durch ‚Kultur-Kampf‘ Propaganda machen konnte. Als eine Berliner Verleih-Firma den nach dem Buche von Remarque gedrehten Film ‚Im Westen nichts Neues‘ im Nollendorf-Theater groß herausbringen wollte, sah er seine Stunde gekommen. Ich sollte mit ihm 40 Medien : spezial Deutschunterricht 6/2003 mitarbeiten, diese Aufführung durch internen Krakeel wie auch durch einen gigantischen MassenAufmarsch der ‚Nationalen‘ vor dem Theater nicht nur zu stören, sondern sie auch zu sprengen und weitere Aufführungen dadurch unmöglich zu machen. Ich weigerte mich. Nicht nur, weil ich Remarque schätzte, sondern auch, weil es mir sinnlos schien, Radau zu wollen. Ich hatte nie etwas anderes gewollt als Diskussion. Kann man indes mit einem Film diskutieren? Wollte man die Aufführung verhindern – welche Methode des politischen Kampfes mir aus prinzipiellen Erwägungen nicht lag -, so gab es wirksamere Methoden als die von Goebbels geplanten. Ich lehnte also ab. […] Ich fuhr hinunter zum Nollendorf-Platz, es war kein Durchkommen. Riesige Menschen-Massen stauten sich in den breiten Straßen, ÜberfallKommandos der Polizei pflügten sich durch sie hindurch, es war ein Geschrei und Gejohle, und wer nicht aufpaßte, bekam eins mit dem GummiKnüttel. Dabei war das Ganze ein Kampf um gar nichts. Kein Mensch wußte, worum es ging, man wußte weder von Remarque noch vom Film etwas, es gab Radau, weil diesen Menschen, welche Goebbels kommandierte, Radau als etwas Schönes erschien und weil Goebbels in geschickter Weise die Instinkte der Masse gegen die Snobs und die Pelzmantel-Dämchen vom Kurfürstendamm einzusetzen verstand. Es gelang mir schließlich, mich durch die Zehntausende durchzuboxen und ans Zentrum des Geschehens vorzustoßen, wo ich auch richtig Klein Olga fand, glühend vor Aufregung und glücklich im Tumult. Sie beachtete meine Vorwürfe gar nicht und erzählte mir gleich, wie aufregend es gewesen wäre und wie jemand weiße Mäuse losgelassen hätte, wie sie furchtbare Angst gehabt und kreischend auf ihren Stuhl gesprungen wäre. Noch während sie erzählte, fühlte ich, wie mich feindliche Blicke streiften, und bald darauf trafen schon die ersten Interpellanten ein, stürmisch fragend, ob es stimme, daß meine Braut oder Frau die weißen Mäuse losgelassen hätte, die dann zum vorzeitigen Abbruch der Film-Vorführung geführt hätten. […] Tags darauf war sie bereits in den Berliner-Mittagsblättern sowohl zu meiner Frau wie zur ‚Herrin der weißen Mäuse‘ avanciert, und die Berliner Skandal-Chronik war um ein Kapitel reicher.“ 41_42_Dörp_Copy_5 05.11.2003 12:17 Uhr Seite 41 C O P Y F. Scheinpflug Das Auto bringt uns nach vorn. Ein dürftiger Wald nimmt uns auf. Wir passieren Gulaschkanonen hinter dem Wald steigen wir ab. Die Wagen fahren zurück. Sie sollen uns morgen vor dem Hellwerden wieder abholen. Nebel und Geschützrauch stehen in Brusthöhe über den Wiesen. Der Mond scheint darauf. Auf der Straße ziehen Truppen. Die Stahlhelme schimmern mit matten Reflexen im Mondlicht. Die Köpfe und die Gewehre ragen aus dem weißen Nebel; nickende Köpfe, schwankende Gewehrläufe. Auf einer Querstraße fahren leichte Geschütze und Munitionswagen heran. Die Pferde haben glänzende Rücken im Mondschein, ihre Bewegungen sind schön, sie werfen die Köpfe, man sieht die Augen blitzen. Die Geschütze und Wagen gleiten vor dem verschwimmenden Hintergrund der Mondlandschaft vorüber, die Reiter mit ihren Stahlhelmen sehen aus wie Ritter einer vergangenen Zeit, es ist irgendwie schön und ergreifend. Wir streben dem Pionierpark zu. Ein Teil von uns ladet sich gebogene, spitze Eisenstäbe auf die Schultern, der andere steckt glatte Eisenstöcke durch Drahtrollen und zieht damit ab. Die Lasten sind unbequem und schwer. Das Terrain wird zerrissener. Von vorn kommen Meldungen durch – „Achtung, links tiefer Granattrichter“ – „Vorsicht, Graben“ – Unsere Augen sind angespannt, unsere Füße und Stöcke fühlen vor, ehe sie die Last des Körpers empfangen. Mit einmal hält der Zug – man prallt mit dem Gesicht gegen die Drahtrolle des Vordermannes und schimpft. Einige zerschossene Wagen sind im Wege. Ein neuer Befehl. „Zigaretten und Pfeifen aus.“ – Wir sind dicht an den Gräben. Es ist inzwischen ganz dunkel geworden. Wir umgehen ein Wäldchen und haben dann den Frontabschnitt vor uns. Eine ungewisse, rötliche Helle steht am Horizont von einem Ende zum andern. Sie ist in ständiger Bewegung, durchzuckt vom Mündungsfeuer der Batterien. Leuchtkugeln steigen darüber hoch, silberne und rote Bälle, die zerplatzen und in weißen, grünen und roten Sternen niederregnen. Französische Raketen schießen auf, die in der Luft einen Seidenschirm entfalten und ganz langsam niederschweben. Sie erleuchten alles taghell, bis zu uns dringt ihr Schein, wir sehen unsere Schatten scharf am Boden. Minutenlang schweben sie, ehe sie ausgebrannt sind. Sofort steigen neue hoch, überall, und dazwischen wieder die grünen, roten und blauen. Deutschunterricht 6/2003 Medien : spezial Karl pfeift durch die Zähne. Ich weiß, was das heißen soll. Das Gewitter der Geschütze verstärkt sich zu einem einzigen dumpfen Dröhnen und zerfällt dann wieder in Gruppeneinschläge. Die trockenen Salven der Maschinengewehre knarren. Über uns ist die Luft erfüllt von unsichtbarem Jagen, Heulen, Pfeifen und Zischen. Es sind kleinere Geschosse; – dazwischen orgeln aber auch die großen Kohlenkästen, die ganz schweren Brocken durch die Nacht und landen weit hinter uns. Sie haben einen röhrenden, heiseren, entfernten Ruf, wie Hirsche in der Brunft, und ziehen hoch über dem Geheul und Gepfeife der kleineren Geschosse ihre Bahn. MEDIEN : SPEZIAL „Nacht an der Front“ (1) * Wir rammen die Eisenpfähle in regelmäßigen Abständen fest. Immer zwei Mann halten eine Rolle, die andern spulen den Stacheldraht ab. Es ist der ekelhafte Draht mit den dichtstehenden, langen Stacheln. Ich bin das Abrollen nicht mehr gewöhnt und reiße mir die Hand auf. Nach einigen Stunden sind wir fertig. Aber wir haben noch Zeit, bis die Lastwagen kommen. Die meisten von uns legen sich hin und schlafen. Ich versuche es auch. Doch es wird zu kühl. Man merkt, dass wir nahe am Meere sind, man wacht vor Kälte immer wieder auf. Einmal schlafe ich fest. Als ich plötzlich mit einem Ruck hochfliege, weiß ich nicht, wo ich bin. Ich sehe die Sterne, ich sehe die Raketen und habe einen Augenblick den Eindruck, auf einem Fest im Garten eingeschlafen zu sein. Ich weiß nicht, ob es Morgen oder Abend ist, ich liege in der bleichen Wiege der Dämmerung und warte und warte auf weiche Worte, die kommen müssen, weich und geborgen – weine ich? Ich fasse nach meinen Augen, es ist so wunderlich, bin ich ein Kind? Sanfte Haut; – nur eine Sekunde währt es, dann erkenne ich die Silhouette Karls. Er sitzt ruhig, der alte Soldat, und raucht eine Pfeife, eine Deckelpfeife natürlich. Als er bemerkt, daß ich wach bin, sagt er: „Du bist schön zusammengefahren. Es war nur ein Zünder, er ist da ins Gebüsch gesaust.“ Neben uns liegt ein verängstigter Rekrut, ein Flachskopf. Er hat den Kopf in die Hände gepresst, sein Helm ist weggepurzelt. Ich stülpe ihn ihm wieder auf. „Na, na.“ Irgendwo hat es mächtig eingehauen. Man hört Schreien zwischen den Einschlägen. Endlich wird es ruhig. Das Feuer ist über uns hinweggefegt und liegt nun auf den letzten Reser- 41 41_42_Dörp_Copy_5 05.11.2003 12:17 Uhr Seite 42 MEDIEN : SPEZIAL C O P Y „Nacht an der Front“ (2) vegräben. Wir riskieren einen Blick. Rote Raketen flattern am Himmel. Wahrscheinlich kommt ein Angriff. Bei uns bleibt es ruhig. Ich setze mich auf und rüttele den Rekruten an der Schulter. „Vorbei, Kleiner! Ist noch mal gut gegangen.“ Worterklärungen: „Gulaschkanonen“ = Soldatenjargon für Feldküchen auf Rädern, die im Kriege zur Verpflegung der Frontsoldaten eingesetzt wurden. Das Abzugsrohr ähnelte einer Kanone. „leichte Geschütze und Munitionswagen“ = An der Front waren im unwegsamen Gelände Pferde als Zugtiere für Geschütze und Munitionswagen besser geeignet als störanfällige Autos. Sechs Pferde zogen ein leichtes Geschütz. „die großen Kohlenkästen“ = Haubitzen und Granaten. Textnachweis: Scheinpflug, F.: Nacht an der Front. In: „Angriff“. Berlin. 7.5.1931. Vossische Zeitung, Berlin, Nr. 109, 8. Mai 1931: Im „Angriff“ nichts Neues Remarque im Dritten Reich Als Dr. Joseph Goebbels, von der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ alarmiert, seine braunen Männer und seine weißen Mäuse in den Mozart-Saal führte, galt es, den Kriegsfilm nach Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ niederzupöbeln. Kein Mensch im In- und Ausland hatte vorher bemerkt, was jetzt zur Parole für Straßenkämpfe wurde: die deutschfeindliche Tendenz des Films. Sie verbarg sich, so wurden wir belehrt, vor allem in der Szene, da die jungen Rekruten zum ersten Male ins Granatfeuer kommen. Also in Bildern, die den Seiten 60 bis 65 des Romans [Anmerk.: Seitenangaben entsprechen der Originalausgabe von 1929] „Im Westen nichts Neues“ entsprechen. Der Kriegsneuling spürt Tränen im Auge, er wird von dem erfahrenen Kameraden Kat geneckt, weil er beim Krachen der Granaten zusammengefahren sei, ein anderer „verängstigter 42 Medien : spezial Deutschunterricht 6/2003 Rekrut“ läßt den Helm fallen und preßt den Kopf in die Hände. Alle Vollbärte, deren Träger dem Granatfeuer so weit ferngeblieben waren, wie die Pg. Frick und Goebbels, rauschen vor Empörung. Gestern abend müssen sie aufs neue in Wallung geraten sein. Denn in Goebbels‘ „Angriff“ fanden sie ein Feuilleton „Nacht an der Front“ von F. Scheinpflug. In dieser Frontnacht spürt der Rekrut Tränen im Auge, er wird geneckt, weil er zusammengefahren sei, sein Nebenmann läßt den Helm fallen und preßt verängstigt den Kopf in die Hände. Was für ein Plagiator, dieser Mitarbeiter Scheinpflug! Aber nein, der erstaunte Leser greift nach Remarques Roman, schlägt Seite 60 bis 65, die Seiten des Anstoßes auf, und findet, daß Scheinpflugs angeblicher Beitrag nichts weiter ist als ein wörtlicher Abdruck dieses Abschnitts aus „Im Westen nichts Neues“. Nur Kat ist in Karl umgetauft worden, und es darf auch nicht mehr heißen: „Schlamassel, sagt Kat“. Dafür pfeift Karl durch die Zähne. – Also ist das „deutsche Abendblatt in Berlin“ einem Spaßvogel aufgesessen. Welch Vorteil für alle! Remarques Kunst findet neue Bewunderer, die Leser des „Angriffs“ entdecken eine Oase in der Schimpfwüste, und die von der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“ alarmierten Hetzer gegen den Kriegsfilm werden aufs neue blamiert. Geht es aufwärts mit der nationalsozialistischen Presse? Kürzlich hat der „Völkische Beobachter“ ein Gedicht Heinrich Heines abgedruckt und kerndeutsch befunden. Jetzt wird Remarque zum unfreiwilligen Mitarbeiter des „Angriffs“. Da bei den Vorkämpfern des Deutschen Reichs offenbar eine lückenlose Ignoranz herrscht, so werden die Spaßvögel noch manchen hübschen Beitrag in ihre Zeitungen einschmuggeln. „Schlamassel“, sagt Kat. Siehe hierzu Textvergleich – Erich-Maria-Remarque Projekt des Abtei-Gymnasiums Brauweiler: www.erft.de/schulen/abtei-gym/remarque/nacht.htm www.erft.de/schulen/abtei-gym/remarque/material.htm C O P Y Familienanekdote aus dem Kalten Krieg von Peter Dörp mit Aufgaben zur Internetrecherche MEDIEN : SPEZIAL Fahrt zum Film „Im Westen nichts Neues“ Bewachen amerikanische Panzer das Berliner Kino „City“, in dem der amerikanische Spielfilm „Im Westen nichts Neues“ gezeigt wird? Immer wenn ich dieses Foto sehe, werden Erinnerungen in vielfältiger Weise wach – Erinnerungen an eine unselige Zeit deutscher Geschichte – an Ereignisse in Berlin anlässlich der Uraufführung des amerikanischen Spielfilms „All Quiet On The Western Front“ – „Im Westen nichts Neues“ nach dem Bestsellerroman Erich Maria Remarques im Dezember 1930 – Erinnerungen an eine Karikatur, die viel Ähnlichkeit mit dem angesprochenen Foto hat. Auf ihr befindet sich ein Panzer mit einem Plakat und der Inschrift: „Fahrt zum Film Im Westen nichts Neues“, der sich den Weg durch eine aufgebrachte Menge bahnt. Kinobesucher, die sich 1930 den Spielfilm „Im Westen nichts Neues“ ansehen wollten, mussten sich gegen den Pöbel auf der Straße zur Wehr setzen und sich „panzern“, um überhaupt ins Kino gelangen zu können. Zwischen diesen beiden Bildern liegt eine Zeitstrecke von über 30 Jahren – der Weg der Deutschen aus einer Demokratie in die Diktatur und zurück in die Demokratie. War es schon wieder gefährlich geworden, ins Kino zu gehen, um sich den Film „Im Westen nichts Neues“ ansehen zu können? Bedurfte es 1961 des Schutzes durch amerikanische Panzer? Ich erinnere mich daran, dass wir, meine Klassenkameraden Charly, „Appel“ und ich uns unbedingt diesen Film „Im Westen nichts Neues“ ansehen wollten. Wir hatten im Unterricht das Buch gelesen und besprochen, wussten von dem Kinoskandal 1930, kannten aber den Film noch nicht. Als er nach dem Krieg zum ersten Mal wieder in Deutschunterricht 6/2003 Medien : spezial Berlin gezeigt wurde, waren wir noch zu jung. Dann verschwand er aus den Kinos und wir mussten warten, bis sich ein Kino „erbarmte“ uns den Gefallen zu tun und ihn wieder ins Programm aufnahm. Am Donnerstag, dem 10.August 1961, trafen wir auf einen aufgeregten Charly, der den „Tagesspiegel“ in der Hand hielt, die Kinovorschau studiert und herausgefunden hatte, dass in den „City-Lichtspielen“, unmittelbar an der Sektorengrenze Friedrichstraße Ecke Kochstraße gelegen, vom Dienstag bis Donnerstag, 15.–17. August 1961, „Im Westen nichts Neues“ gezeigt werden würde. Die Anfangszeiten: 15.45, 18.00, 20.15 Uhr. Für die Nachmittagsvorstellung am Dienstag, dem 15. August, hatte er drei Karten telefonisch vorbestellt. Nun gut, wir befanden uns noch in den großen Ferien und hatten Zeit. Was keiner von uns wusste, war, dass sich am Sonntag, dem 13. August, über Nacht das Gesicht Berlins verändern würde. Am Dienstagnachmittag saßen wir gemeinsam im Kino, tauchten ein in den Stellungskrieg an der Westfront und litten mit Paul Bäumer und seinen Klassenkameraden. Der Film hatte uns so gefesselt, dass wir zum Schluss ergriffen auf die Straße hinaustaumelten – und unseren Augen nicht trauen wollten, als wir feststellen mussten, dass sich auf der Straße vor dem Kino ein ganz ähnlicher gefährlicher „Film“ abspielte – amerikanische Panzer waren in Stellung gegangen. Was war passiert? 43 MEDIEN : SPEZIAL C O P Y Arbeitsauftrag: Fertige eine PowerPoint-Präsentation an. 1. Folie: 1.1. Erstelle eine Folie mit der Schlagzeile: „Fahrt zum Film IM WESTEN NICHTS NEUES“, setze in einem Textfeld unten: Namen, Klasse, Erstellungsdatum. 2. Folie: 2.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „City-Lichtspiele Berlin-Mitte“. 2.2 Suche im Internet nach einem Foto von der „Friedrichstr. Ecke Kochstr.“ in Berlin. 2.3 Kopiere das Foto in den Zwischenspeicher, füge es in der Folie ein und passe es der Folie an. 2.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 3. Folie: 3.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues in Bildern“. 3.2 Suche im Internet nach Fotos aus dem Spielfilm „Im Westen nichts Neues“. 3.3 Kopiere die Fotos in den Zwischenspeicher, füge sie in der Folie ein und passe sie der Folie an. 3.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 4. Folie: 4.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues. Wissenswertes zum Film I“. 4.2 Suche im Internet nach einer aussagekräftigen kurzen Inhaltsangabe zum Spielfilm „Im Westen nichts Neues“. 4.3 Kopiere die kurze Inhaltsangabe in den Zwischenspeicher, füge sie in der Folie ein und passe sie der Folie an. 4.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 5. Folie: 5.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues. Wissenswertes zum Film II“. 5.2 Suche im Internet nach einem aussagekräftigen Text zur Hauptperson Paul Bäumer aus dem Spielfilm „Im Westen nichts Neues“. 5.3 Kopiere den aussagekräftigen Text in den Zwischenspeicher, füge ihn in der Folie ein und passe ihn der Folie an. 5.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 44 Medien : spezial Deutschunterricht 6/2003 6. Folie: 6.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues. Wissenswertes zum Film III“. 6.2 Suche im Internet nach aussagekräftigen Texten zum Kinoskandal anlässlich der Premiere des Spielfilms „Im Westen nichts Neues“ 1930. 6.3 Kopiere die Texte in den Zwischenspeicher, füge sie in der Folie ein und passe sie der Folie an. 6.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 7. Folie: 7.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues. Wissenswertes zum Film IV“. 7.2 Suche im Internet nach aussagekräftigen Texten zum Berliner Mauerbau. Beachte besonders die Zeit zwischen dem 15. und 17. August 1961. 7.3 Kopiere die Texte in den Zwischenspeicher, füge sie in der Folie ein und passe sie der Folie an. 7.4 Schreibe darunter die Quellenangabe mit der WEB-Adresse (wichtig!). 8. Folie: 8.1 Dupliziere die Folie und ersetze die Schlagzeile mit „Im Westen nichts Neues während des Mauerbaus im August 1961“. 8.2 Lege ein Textfeld an, kopiere die folgende Frage und schreibe deine Antwort dazu unter Berücksichtigung des Fotos oben mit einer Begründung hinein: Sichert der amerikanische Panzer den Eingang zum Kino „City“, damit das Publikum den Film „Im Westen nichts Neues“ ungehindert sehen kann? Text- und Bildnachweise in Peter Dörp Eine Untersuchung über die Hintergründe des Hasses und der Agitation Goebbels’ gegen den amerikanischen Spielfilm „Im Westen nichts Neues“ nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Erich Maria Remarque. http://www.erft.de/schulen/abtei-gym/remarque/ doerp2.htm 45_Dörp_Medienhinweise 05.11.2003 12:58 Uhr Seite 45 C O P Y • Buch/Materialien/Dokumente/Analyse/Interpretation Remarque, Erich Maria: Im Westen nichts Neues Erich-Maria-Remarque-Archiv Osnabrück www.remarque.uos.de/intern.htm • Unterrichtsprojekte %20nichts%20neues&bq=1/ref=sr_aps_all/302- für die Mittelstufe zu „Im Westen nichts Neues“ Erich-Maria-Remarque Archiv Osnabrück 3422806-2748863 www.remarque.uos.de/iwnn.htm www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-url/ index=books-de&field-keywords=im%20westen • Erstverfilmung • Unterrichtsprojekt www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00004R6PI/qid für bilingualen Literaturunterricht in SEK II Erich-Maria-Remarque Projekt des Abtei-Gymnasiums Brauweiler =1060252578/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-3422806- www.erft.de/schulen/abtei-gym/remarque/ „Im Westen nichts Neues“. Amerikanischer Spielfilm (1930) auf VHS 2748863 „All Quiet On The Western Front“. Spielfilm (1930) auf DVD nur im Original – Region 1 – USA www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/0783230 • Medienpaket zu „Im Westen nichts Neues“ MEDIEN : SPEZIAL Medienhinweise http://nibis.ni.schule.de/haus/dez4/remarque/ Weimar_und_Krieg/Kontinuitat/kontinuitat.html 435/qid=1060252871/sr=8-5/ref=sr_8_5/0020781507-5777618?v=glance&s=dvd&n=507846 • Sonderveröffentlichung anlässlich des Filmverbots 1930/31 Der Film Im Westen nichts Neues in Bildern. Rowohlt Berlin, 1931 (Rarität) • Buchklassiker illustriert • Unterrichtsvorschläge zu „Im Westen nichts Neues“ Der Mensch als Opfer von Krieg und Verfolgung HS Literaturunterricht und kulturelles Gedächtnis, Dozent: PD Dr. M. Kämper-van den Boogaart, C. Richter, R. Wache, L. Nord, S. Kopf, Larissa Nord, Matr.-Nr. 129798 www2.hu-berlin.de/fachdidaktik/Entwuerfe/KG/ Classics Illustrated No. 95 „All Quiet on the Western Front“ (Rarität) Remarque.htm • Unterrichtsvorschläge Lehrer-online, Exil-Club • Neuverfilmung Wuppertal TV-Film 1979 auf DVD Original – Region 2 – international www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/B00004R82W/ www.lehrer-online.de/dyn/351731.htm • Gruppenraum „Im Westen nichts Neues“ qid%3D1060253315/302-3422806-2748863 www.lo-net.de www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/1556589 www.lehrer-online.de/dyn/351731.htm 751/qid=1060252871/sr=8-8/ref=sr_8_8/002-078 1507-5777618?v=glance&s=video&n=507846 • Hörbuch/Blindenbuch • Mündliche Abiturprüfung. Beispiel 1: RomanFilmvergleich „Im Westen nichts Neues“ www.thillm.th.schule.de/pages/thillm/lehrplan/ Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. als Hörbuch ausleihbar (BN 4212), in Punktschrift ausleihbar (BNA 5825) und käuflich (2 Bde., G, rkzp., 35,79 EUR, BNV 1646) www.dzb.de/dzbn/0106/#_Toc528557944 • Oper materialien/gym_oa/deutsch.pdf • Unterrichtsvorschläge zum Spielfilm „Im Westen nichts Neues“. Rede des Lehrers Kantorek. www.schinka.de/d11-reden-westen-neues.php3 • Lehrprobe Redenanalyse in Jahrgangsstufe 10 „All Quiet On the Western Front” (2003). Holländische Oper www.schinka.de/d11-u-reden-pfarrer-stadelmann. php3 www.neue-oz.de/information/noz_print/feuilleton/ • Selbstlernmaterialien zum Spielfilm „Im Westen Spielplan_Vorschau.html nichts Neues“. CD-ROM (unveröffentlicht) • Wanderausstellung „Der Weg zurück“ des ErichMaria-Remarque-Archiv Osnabrück Im Westen nichts Neues – weltweit • Erich-Maria-Remarque Homepage www.erich-maria-remarque.de www.remarque.uos.de/wandern.htm Medien : spezial Deutschunterricht 6/2003 45
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