Vaterschaftsurlaub ist selbstverständlich

PlusPlusAR: Paul Grunder AG, Holzbau Teufen, nahm an der Ausschreibung teil
Vaterschaftsurlaub ist selbstverständlich
Bei der Paul Grunder AG, Ingenieur- und Planungsbüro für Holzbau in Teufen/Bühler,
wird Familienfreundlichkeit seit jeher gelebt. Der Firmeninhaber, ein Patron alter Schule, ist davon überzeugt, das zufriedene Mitarbeitende das wichtigste «Kapital» einer
Unternehmung sind. Das ist in den Anstellungs- und Arbeitsbedingungen deutlich erkennbar und nicht nur eine leere Floskel.
Paul Grunder sitzt in seinem Büro im zweiten Obergeschoss eines holzverarbeitenden Betriebs im Industriegebiet in Bühler. Der Firmensitz des Ingenieur-und Planungsbüros für Holzbau befindet sich im 1762 erbauten Appenzeller Fabrikantenhaus des Firmeninhabers im
Bächli in Teufen. Die Büroräume sind ideal, zumal der heute 68-jährige Paul Grunder sich in
den nächsten Jahren langsam aus dem Alltagsbetrieb zurückziehen wird, «und dann ist die
räumliche Trennung von Wohnen und Arbeiten bestimmt eine gute Lösung».
Wichtige Familienzeit mit Kindern
Die Liste der grösseren und kleineren Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
beim Ingenieur- und Planungsbüro ist lang. «Alles basiert auf Vertrauen und ich bin kein Kontrollfreak» sagt Paul Grunder. «Meine Mitarbeiter können ihre Arbeitszeit frei einteilen und
damit auch ihre Bedürfnisse innerhalb ihrer Familie berücksichtigen.» Zu den üblichen Ferien
von vier bzw. fünf Wochen kommt eine zusätzliche Woche Ferien über Weihnachten-Neujahr.
Viel liegt Paul Grunder daran, dass sich seine Mitarbeitenden genügend Zeit für die Kinder
nehmen können. 15 Tage bezahlter Vaterschaftsurlaub gehören ebenso dazu wie bezahlte
Abwesenheiten beim Kindergarten- oder Schuleintritt, bei Schulbesuchstagen oder für die
Schulreisebegleitung von Kindern und Enkeln. Bei Krankheit eines Kindes werden fünf Ausfalltage bezahlt, bei Krankheit eines Partners sind es drei Tage. Alle zehn Jahre haben die
Mitarbeitenden im Büro von Paul Grunder Anrecht auf zwei Wochen bezahlten Studienurlaub.
«Diese grosszügigen Arbeitsbedingungen können gewährt werden, weil der Verwaltungsrat,
der von mir präsidiert wird, keinerlei Entschädigung erhält und auch keine Boni oder Sonderzahlungen ausgerichtet werden», erklärt Paul Grunder auf eine entsprechende Frage. Er fühlt
sich in der Rolle des Patrons sichtlich wohl und so erstaunt es nicht, dass er als CEO nicht
mehr verdient als der Mitarbeiter mit dem höchsten Lohn und auch er übernimmt im Büro
Hilfsarbeiten wie Reinigung, Kaffeemachen oder Entsorgung.
Handwerklich orientiert
«Wir sind seit der Gründung im Jahre 1980 ein sehr handwerklich orientiertes Ingenieur- und
Planungsbüro», sagt Paul Grunder. So wird bei der Personalrekrutierung darauf Wert gelegt,
dass die Mitarbeitenden immer ursprünglich eine Zimmermannslehre absolviert hatten, «und
wir haben damit gute Erfahrungen gemacht». Das Spektrum der Arbeiten ist breit und reicht
vom Wohnungsbau über den Hallenbau bis zum Turm- und Brückenbau. «Bei der Gründung
unserer Firma hatte der Holzbau in der Schweiz noch ein eher stiefmütterliches Dasein. Das
hat sich aber in den letzten Jahren stark geändert, liegt doch der Holzbau im Trend», blickt
Paul Grunder zufrieden zurück. Eine Spezialität des Büros sind Sanierungen von alten Holzbauten, insbesondere von Dachstöcken, Türmen oder Glockenstühlen. Die 1980 gegründete
Firma beschäftigt drei Festangestellte und arbeitet mit zwei Freelancern zusammen. Personelle Veränderungen im Team sind selten, wohl auch wegen der guten Arbeitsbedingungen.
19.06.2015
Appenzell Ausserrhoden
PlusPlus AR 2015
Paul Grunder fühlt sich in der Rolle als Patron in seinem handwerklich orientierten Ingenieurund Planungsbüro wohl.
PlusPlusAR
PlusPlusAR ist ein gemeinsames Projekt des Amts für Gesellschaft und des Amts für Wirtschaft des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Damit soll die Attraktivität von Unternehmen und
des Kantons für Familien gesteigert werden. Wirtschaft, Familien und der Kanton können
davon profitieren. Mit PlusPlusAR werden Unternehmen unterstützt, familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu realisieren und diese nach aussen sichtbar zu machen.
19.06.2015
Appenzell Ausserrhoden
PlusPlus AR 2015