Meistgelesen auf www.montel.de heute EU greift in Streit zwischen Vattenfall und Deutschland ein Deutsche Unternehmen erwarten CO2-Preis von 15,92 EUR/t 2020 EU genehmigt deutsch-dänisches Offshore-Kabel Freitag, 25. September 2015 INTERVIEW: Flexibilitätsmangel drängt Kohle aus Regelenergie (Montel) Wenig flexible Kohlekraftwerke sollten bei einem weiteren Verfall der Profitmargen im Terminmarkt auch am Regelenergiemarkt weniger zum Zug kommen, sagte Matthias Karger von Clean Energy Sourcing im Montel-Interview. „Wenn der Forward-Preis dauerhaft unter die variablen Stromgestehungskosten von Braun- und Steinkohlekraftwerken fällt, wird es eine Frage von strategischen Entscheidungen sein, ob die sich noch dauerhaft im Markt halten werden oder nicht“, sagte Karger, der das Business Development des Leipziger Grünstromvermarkters leitet. Konventionelle Kraftwerksbetreiber sichern ihren Gewinn traditionell am Terminmarkt ab, überlegen bei Lieferung allerdings, wie sie mit ihren Blöcken im Regelenergie-, Spot- oder Intradaymarkt am besten verdienen. Bei sehr niedrigen Preisen lohnt es sogar, große thermische Kraftwerke ganz abzuschalten. Werden sie kurzfristig doch benötigt, ließen sich Kohle- im Gegensatz zu Gaskraftwerken dann aber nicht mehr so schnell hochfahren, erklärte Karger. STROMMARKT: Frontwoche hat bei wenig Wind Aufwärtspotenzial Somit fallen sie aus dem Regelenergiemarkt und bereits im Mindestlast-Betrieb, also vor der Gesamtabschaltung, könnte bereits keine negative Regelenergie mehr angeboten werden, da die Last ja nicht weiter abgesenkt werden könne, ergänzte er. (Montel) Wegen der eher niedrigen Windprognosen für die kommende Woche sollten die Day-Ahead-Auktionen im Durchschnitt über den Erwartungen des Frontwochen-Kontraktes liefern, sagte ein Händler am Freitag. > S. 4 Fallende Margen Mit dem Verfall der deutschen Strompreise im Zuge des Erneuerbaren-Ausbaus sind die Margen für die Kohleverstromung eingebrochen, auch wenn im gleichen Zeitraum importierte Kraftwerkskohle günstiger geworden ist. Der Clean Dark Spread (CDS), der die Profitmarge für die Verstromung von Steinkohle angibt, erreichte 2011 für das Frontjahr Höhen von mehr als 11 EUR/MWh. Zuletzt waren es nach Montel-Berechnungen nur noch knapp über 2 EUR/MWh. Für den Frontmonat lag der CDS in diesem Sommerhalbjahr MONTEL Energietag 1 sogar über mehrere Wochen im negativen Bereich. Datenindex Seien Kraftwerke auch per Terminkontrakt nicht mehr im Geld, steigt der Wert für kurzfristige Flexibilität, sagte Karger. STROM - Spot 4-7 - Termin 8 KOHLE - Termin 9 Im Markt für Primärregelleistung, in dem Anlagen binnen 30 Sekunden liefern müssen, sollten künftig Batteriespeicher vermehrt eingesetzt werden, da sie sehr gut innerhalb weniger Sekunden auf Frequenzabweichungen im Netz reagieren könnten. Emissionen - EUA, CER 9 Gas - Termin 9 Korrelationen - Strom, CO2 10 - Strom, Kohle 10 - Strom, CSS, CDS 10 Öl - Termin 11 Wechselkurse - EUR/GBP, EUR/USD 11 WETTER - 7 Tages-Prognose 11 „In den nächsten fünf Jahren wird der Preis [am Markt für Primärregelleistung] zunehmend getrieben aus solchen Projekten – da die Systemkosten fallen werden, wird also auch PRL günstiger“, zeigte sich Karger überzeugt. Auch insgesamt sollten die in den vergangenen Jahren gesunkenen Preise im Regelenergiemarkt durch das Herausfallen der Kohlekraftwerke kaum mehr steigen, hatte Hendrik Sämisch, Geschäftsführer der Kölner Next Kraftwerke kürzlich zu Montel gesagt. „Dann fallen noch ein paar 100 MW oder ein paar GW an Angebotsleistung weg. Das könnte noch mal einen preiserhöhenden Effekt haben, allerdings kommt auch die Nachfrageseite immer mehr rein“, sagte Sämisch, dessen Unternehmen sich um die Einbindung von Verbrauchern in den Regelenergiemarkt bemüht. Der Speicherbauer Younicos erwartete diese Woche, dass sich 10 GW Kohlekraftleistung durch 1 GW an Speichern ersetzen lassen. Andreas Lochner Vertrieb Mail: [email protected] Tel.: +49 7153 6101681 Redaktion Mail: [email protected] | Tel.: +49 30 2064 2742 Twitter: @Montel_DE Montel GmbH Zehntstr. 7 73779 Deizisau Haus der Bundespressekonferenz Schiffbauerdamm 40 10117 Berlin Geschäftsführer: Jörg Schultheiss, [email protected] Geschäftsführer: Jochen Schultheiss, [email protected] Business Development Manager: Andreas Moos, [email protected] Chefredakteur: Morten Munkejord, [email protected] Chef vom Dienst: Richard Sverrisson, [email protected] Redaktionsleiterin: Nora Kamprath Buli, [email protected] Technischer Support Mail: [email protected] Berlin: Maria Haensch, [email protected] Andreas Lochner, [email protected] Nathan Witkop, [email protected] Frankfurt: Julia Demirdag, [email protected] Christian Driessen, [email protected] Oslo: Iselin Rønningsbakk, [email protected] Herausgeber Montel AS, Holbergs gate 1,0166 Oslo, Norwegen ©Montel, 2014 MONTEL Energietag 2 Freitag, 25. September 2015 ÜBERBLICK EU greift in Streit zwischen Vattenfall und Deutschland ein STROMMARKT: Frontwoche hat bei wenig Wind Aufwärtspotenzial (Montel) Die EU ist von einem amerikanischen Schiedsgerichts als Verhandlungspartner bei der Schadensersatzklage der schwedischen Vattenfall gegen die Abschaltungen seiner deutschen Kernkraftwerke in 2011 zugelassen worden, was eine Klageverlagerung nach Europa mit sich bringen könnte, schrieb die Süddeutsche Zeitung am Freitag. (08:03 Uhr) (Montel) Wegen der eher niedrigen Windprognosen für die kommende Woche sollten die Day-Ahead-Auktionen im Durchschnitt über den Erwartungen des FrontwochenKontraktes liefern, sagte ein Händler am Freitag. (15:37 Uhr) Keine Teilung des Marktgebietes vor 2017 – EU (Montel) Wenig flexible Kohlekraftwerke sollten bei einem weiteren Verfall der Profitmargen im Terminmarkt auch am Regelenergiemarkt weniger zum Zug kommen, sagte Matthias Karger von Clean Energy Sourcing im MontelInterview. (15:56 Uhr) (Montel) Die EU-Kommission wird vor Abschluss einer bis zwei Jahre andauernden europaweiten Marktüberprüfung keine Schritte zur Teilung des deutsch-österreichischen Marktgebietes unternehmen, sagte eine Quelle innerhalb der Kommission am späten Donnerstag zu Montel. (10:38 Uhr) Polen verneint Vorwurf des KohleProtektionismus (Montel) Polen blockiert Stromflüsse aus Deutschland aus Gründen der Netzstabilität und nicht, um die heimische Kohleproduktion vor billigen Importen zu schützen, sagte Maciej Bando, Leiter der polnischen Regulierungsbehörde Ero, am Donnerstag zu Montel. (11:31 Uhr) Azorenhoch macht 20 GWSolarspitzen nächste Woche unsicher (Montel) In der kommenden Woche sind Solarspitzen von bis zu 20 GW möglich, bei weiterhin relativ windschwachen Verhältnissen, wobei die unklare Entwicklung eines Azorenhochs diese Prognosen unsicher machen, so die Vorhersagen am Freitag. (12:59 Uhr) INTERVIEW: Flexibilitätsmangel drängt Kohle aus Regelenergie KURZ NOTIERT: Danske Commodities, ENBW, BNetzA, 50Hertz (Montel) Der Direktvermarkter Danske Commodities hat 50 Mitarbeiter weniger, der ENBW-Reaktor Neckarwestheim 2 ist in der Revision, die Bundesnetzagentur erwartet einen Rückgang der Kraftwerkskapazitäten und die EU-Kommission hat 50Hertz ein Kabelprojekt genehmigt. (17:52 Uhr) GASWOCHE: Kurvenkontrakte fallen auf Tiefstände (Montel) Der kommende Winter und das Kalenderjahr 2016 haben diese Woche am deutschen Hub Net Connect Germany (NCG) bei weiter guter Versorgung und unter der Erwartung hoher LNG-Lieferungen im Winter Tiefststände erreicht. (17:58 Uhr) Deutsche Unternehmen erwarten CO2-Preis von 15,92 EUR/t 2020 (Montel) Die Emissionshandelspreise sollten mit den jüngsten Reformschritten bis 2020 auf 15,92 EUR/t und bis 2030 auf 25,45 EUR/t steigen, erwarteten 120 dem ETS unterliegende deutsche Unternehmen laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage. (13:52 Uhr) Der Überlick auf dieser Seite zeigt die Nachrichten chronologisch geordnet mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung auf www.montel.de (Zeitangaben in Klammer). MONTEL Energietag 3 Freitag, 25. September 2015 MARKTKOMMENTAR STROMMARKT: Frontwoche hat bei wenig Wind Aufwärtspotenzial (Montel) Wegen der eher niedrigen Windprognosen für die kommende Woche sollten die Day-Ahead-Auktionen im Durchschnitt über den Erwartungen des Frontwochen-Kontraktes liefern, sagte ein Händler am Freitag. Der Kontrakt für die Kalenderwoche 40 notierte zuletzt bei 32,20 EUR/MWh, 0,30 EUR unter dem Vortag. Der Händler erwartete allerdings, dass auch in der kommenden Wochen ähnliche Preise wie in den letzten Tagen erreicht werden sollte und somit noch Aufwärtspotenzial bestehe. Bereits der Samstag wurde in der Börsenauktion mit 32,94 EUR/MWh und 34,17 EUR/MWh wegen einer niedrigen Windeinspeisung höher als im OTCMarkt bepreist, sagte ein weiterer Händler. Die Nena hat ihre Prognose für Samstag leicht nach unten korrigiert, auf 1.530 MW im Peak und 1.723 MW im Base. Bisher schloss der Day-Ahead an der Epex Spot diese Woche im Base-Schnitt bei 35,63 EUR/MWh. Einschließlich des letzten OTC-Handels für den Sonntag bei 26,50 EUR/MWh würde sich ein Wochendurchschnitt von 34,32 EUR/MWh ergeben. Die Analysten der Osloer Nena erwarteten in der Kalenderwoche 40 mit Ausnahme des Mittwochs eine Windeinspeisung im Peak-Mittel unter 5.000 MW. Neues Cal-Tief Das Kalenderjahr 16 erreichte an der EEX am Freitag ein neues Allzeittief bei 29,25 EUR/MWh, und kostete zuletzt 29,25 EUR/MWh, 0,14 EUR weniger als am Vortag. Der Kontrakt habe mit der Kohle abgegeben, sagte ein Händler. Der API 2 Kontrakt für 2016 fiel am Freitag an der Börse Ice auf zuletzt 49,70 USD/t, 0,15 USD unter dem Schlusspreis von Donnerstag. „Es ist schon sehr ordentlich, wie viel das Cal diese Woche allein abgegeben hat“, sagte er weiter. Das Frontjahr hatte vergangenen Freitag bei 29,58 EUR/MWh geschlossen und war am Mittwoch auf einen Schlusspreis von 29,61 EUR/MWh gestiegen. „Das Cal kann nächste Woche auch unter 29 EUR/MWh fallen. Wer kann schon behaupten, dass der freie Fall ab hier vorbei ist? Das haben wir auch bei 30 EUR/MWh gesagt, aber die psychologische Marke hat nicht gehalten“, fügte der Händler hinzu. Zudem habe der Markt auf diesem Preisniveau noch keine Erfahrungswerte, sodass es schwierig sei zu sagen, wie tief es jetzt noch gehen könnte, sagte er. Maria Haensch MONTEL Energietag 4 Freitag, 25. September 2015 Strom Europa (Sortierung Preis, €/MWh) Land D+1 D Änderung Dänemark 1 14,23 15,30 -1,07 Schweden 4 14,23 15,30 -1,07 Nord Pool 14,58 15,26 -0,68 Dänemark 2 21,54 31,77 -10,23 Österreich 32,00 36,50 -4,50 Tschechien 32,33 36,66 -4,32 Deutschland 32,94 35,38 -2,44 Durchschnitt 35,54 39,12 -3,58 Schweiz 37,98 42,78 -4,80 Frankreich 38,93 45,05 -6,12 Niederlande 42,98 43,62 -0,64 Belgien 45,37 53,97 -8,60 Polen 48,03 50,92 -2,89 Portugal 50,82 52,37 -1,55 Spanien 50,82 52,37 -1,55 Großbritannien 56,33 59,57 -3,24 NACHRICHTEN EU greift in Streit zwischen Vattenfall und Deutschland ein (Montel) Die EU ist von einem amerikanischen Schiedsgerichts als Verhandlungspartner bei der Schadensersatzklage der schwedischen Vattenfall gegen die Abschaltungen seiner deutschen Kernkraftwerke in 2011 zugelassen worden, was eine Klageverlagerung nach Europa mit sich bringen könnte, schrieb die Süddeutsche Zeitung am Freitag. Das Internationale Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten in Washington habe einem Antrag der EU-Kommission auf „Freund des Gerichts“-Status zugelassen und die Behörde zur Einreichung eines Streithilfeschriftsatzes aufgefordert, so die Zeitung. Die EU-Kommission hatte argumentiert, dass das das laufende Verfahren, in dem Vattenfall die Bundesregierung auf Schadensersatz in Höhe von 4,7 Mrd. EUR verklagt, vor einem internationalen Schiedsgericht rechtswidrig sei. „Wir gehen davon aus, dass solche Streitfälle im Rahmen des Binnenmarkts gelöst werden müssen“, zitiert der SZ-Bericht die EU-Kommission. In weiteren Fällen habe die EU bereits häufiger Partei für ihre Mitgliedsstaaten ergriffen und die Streitigkeiten in Folge vor den Europäischen Gerichtshof verlagert. Deutschland verfügte unmittelbar nach der Atomkatastrophe von Fukushima das Aus der Vattenfall-Kernreaktoren Krümmel und Brunsbüttel aufgrund von Sicherheitsbedenken. Das schwedische Staatsunternehmen hatte daraufhin in 2012 vor dem Washingtoner Schiedsgericht eine Schadenersatzklage eingereicht. Christian Driessen MONTEL Energietag 5 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN Strom Deutschland Day Ahead Differenz AT, FR, NL, BE (€/MWh) Stunden DE AT FR NL BE 1 31,72 -0,85 10,36 5,04 17,53 2 28,63 0,37 11,37 21,58 23,75 3 27,86 -1,16 8,28 18,41 18,91 4 28,51 -2,46 3,37 7,48 7,48 5 28,64 -2,75 2,43 5,38 5,38 6 29,76 -3,30 1,17 2,68 2,68 7 30,01 0,47 2,21 5,08 5,08 8 38,34 -4,51 2,20 -2,77 2,50 9 42,07 -4,68 0,00 0,00 0,00 10 38,05 0,43 7,75 17,88 17,88 11 31,82 1,68 10,86 25,09 25,09 12 29,04 2,03 11,36 18,40 23,29 13 27,34 1,36 11,87 12,66 22,12 14 27,57 -0,92 8,76 12,43 17,37 15 28,40 -3,56 5,30 11,59 11,69 16 28,68 -2,83 3,67 8,53 8,53 17 28,66 0,21 2,89 6,74 6,74 18 36,76 -3,20 1,99 4,60 4,60 19 43,71 -3,19 0,00 0,00 0,00 20 47,97 -3,88 1,94 4,48 4,48 21 42,29 1,71 8,37 19,43 19,43 22 35,44 1,77 5,65 13,06 13,06 23 31,07 3,00 10,23 11,37 19,41 24 28,31 1,56 11,70 11,63 21,21 Keine Teilung des Marktgebietes vor 2017 – EU (Montel) Die EU-Kommission wird vor Abschluss einer bis zwei Jahre andauernden europaweiten Marktüberprüfung keine Schritte zur Teilung des deutsch-österreichischen Marktgebietes unternehmen, sagte eine Quelle innerhalb der Kommission am späten Donnerstag zu Montel. Die europäische Regulierungsbehörde Acer hatte sich am Mittwoch für eine Teilung des Marktgebietes ausgesprochen und die nationalen Regulierer in Deutschland und Österreich dazu aufgerufen, „sich zur Einführung eines Engpassmanagements zu verpflichten und innerhalb von vier Monaten einen Implementierungszeitplan zu erarbeiten“. „Die Kommission teilt die Bedenken von Acer bezüglich der derzeitigen Definition der Gebotszonen in Mittel- und Osteuropa“, hieß es aus der EU-Generaldirektion Energie. „Allerdings glaubt [sie], dass weitere Untersuchungen nötig sind, um zu entscheiden, ob die Trennung der deutschenösterreichischen Grenze der am besten geeignetste Weg zur Neudefinition der Gebotszonen in der gesamten CEE Region ist“, sagte die Person, die nicht namentlich genannt werden wollte. Der europäische Verbund der Übertragungsnetzbetreiber EntsoE führt derzeit eine europaweite Überprüfung der Gebotszonen unter Berücksichtigung des kürzlich eingeführten Netzwerkkodexes CACM durch und erwartet die Ergebnisse für das zweite Halbjahr 2016. „Die Meinung von Acer könnte ein nützlicher Beitrag für den Prozess sein“, hieß es weiter. Ringflüsse Mit einem Kapazitätsmanagement an der Grenze wären unbegrenzte Handelsgeschäfte zwischen Deutschland und Österreich nicht länger möglich und könnten zu höheren Großhandelspreisen in Österreich führen, so die Regulierer in einer Antwort auf die Acer-Pläne. Der Chef der größten österreichischen Versorgers Verbund, Wolfgang Anzengruber, rechnete unter anderem mit einem Anstieg der heimischen Preise von 15%. Allerdings besitzt Acer keine rechtliche Handhabe, um den vom polnischen Regulierer URE initiierten Vorschlag zur Teilung auch zu forcieren. URE hatte sich wiederholt über Erzeugungsspitzen in Deutschland beschwert, die – aufgrund von in Deutschland mangelnder Leitungskapazität von Norden nach Süden – häufig über die östlichen Nachbarländer in den Süden transportiert werden. Robert Hodgson MONTEL Energietag 6 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN Strom Deutschland Day Ahead Differenz DK, SE, PL, CZ (€/MWh) Stunden DK1 DK2 SE4 PL CZ 1 31,72 DE -18,31 0,00 -18,31 3,06 -0,85 2 28,63 -15,97 -15,97 -15,97 4,90 0,37 3 27,86 -15,48 -15,48 -15,48 5,63 -1,59 4 28,51 -16,27 -16,27 -16,27 4,94 -2,46 5 28,64 -16,25 -16,25 -16,25 4,72 -2,40 6 29,76 -22,99 -16,71 -16,71 3,09 -2,46 7 30,01 -9,51 0,00 -15,79 3,45 0,47 8 38,34 -23,38 0,00 -23,38 -2,09 -4,01 9 42,07 -26,31 0,00 -26,31 -0,51 -4,18 10 38,05 -21,74 0,00 -21,74 21,91 0,78 11 31,82 -15,65 0,00 -15,65 28,18 2,61 12 29,04 -12,97 0,00 -12,97 41,31 2,53 13 27,34 -12,38 0,00 -12,38 44,28 1,71 14 27,57 -13,58 0,00 -13,58 41,19 1,63 15 28,40 -15,12 0,00 -15,12 16,64 -0,21 16 28,68 -15,90 -15,90 -15,90 12,89 -1,28 17 28,66 -15,61 -15,61 -15,61 11,82 0,33 18 36,76 -22,39 -22,39 -22,39 3,01 -2,86 19 43,71 -28,44 -28,44 -28,44 -2,11 -3,70 20 47,97 -32,12 -32,12 -32,12 69,57 -3,96 21 42,29 -26,62 -26,62 -26,62 29,47 0,07 22 35,44 -20,24 -20,24 -20,24 5,89 0,28 23 31,07 -16,72 -16,72 -16,72 5,57 2,93 24 28,31 -15,07 -15,07 -15,07 5,19 1,56 MONTEL Energietag Polen verneint Vorwurf des KohleProtektionismus (Montel) Polen blockiert Stromflüsse aus Deutschland aus Gründen der Netzstabilität und nicht, um die heimische Kohleproduktion vor billigen Importen zu schützen, sagte Maciej Bando, Leiter der polnischen Regulierungsbehörde Ero, am Donnerstag zu Montel. Er wehrte sich damit gegen Vorwürfe des österreichischen Regulierers E-Control, das osteuropäische Land würde notwendige Investitionen zur Handhabung der Flüsse deutschen Windstroms durch seine Netze zu verzögern und so die heimischen Kohlekraftwerke zu schützen. Polen hatte sich wiederholt über Erzeugungsspitzen in Deutschland beschwert, die – aufgrund von in Deutschland mangelnder Leitungskapazität von Norden nach Süden – häufig über die östlichen Nachbarländer in den Süden transportiert werden. Die europäische Regulierungsbehörde Acer hatte am Mittwoch zu einer Teilung der deutsch-österreichischen Gebotszone aufgerufen und folgte damit den Beschwerden Polens. Marcin Czekanski 7 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN Azorenhoch macht 20 GW-Solarspitzen nächste Woche unsicher (Montel) In der kommenden Woche sind Solarspitzen von bis zu 20 GW möglich, bei weiterhin relativ windschwachen Verhältnissen, wobei die unklare Entwicklung eines Azorenhochs diese Prognosen unsicher machen, so die Vorhersagen am Freitag. Die Solarerzeugung sollte in der kommenden Woche bei 15 GW zur Mittagszeit liegen, wobei vereinzelte Erzeugungsspitzen von bis zu 20 GW möglich sind, sagten die Meteorologen von Meteogroup und Meteomind. Allerdings sei die Prognose ab Dienstag mit Unsicherheiten behaftet, da ein Azorenhoch unterschiedliche Wege einschlagen könnte und damit den Unterschied zwischen überwiegend sonnigen oder teilweise hochneblig trüben Verhältnissen ausmacht. In den drei Folgewochen sollte sich die Solareinspeisung auf eher unterdurchschnittlichen Niveau bewegen, so der Schwedische Meteorologische Dienst SMHI. Normal bis wenig Wind Bis Montag sollte sich das Windaufkommen zwischen 1-3,5 GW bewegen, so die Prognosen In der Folge soll die Windeinspeisung bis Donnerstag auf bis zu 8 GW steigen, teilweise seien Erzeugungsspitzen bis zu 10 GW möglich, danach falle die erwartete Erzeugung aber wieder ab, hieß es von Meteomind. Der Deutsche Wetterdienst erwartet für die kommenden vier Wochen Windgeschwindigkeiten im durchschnittlichen Bereich, wobei besonders in der Woche ab dem 5. Oktober regional geringere Geschwindigkeiten möglich sind. Die Temperaturen sieht der DWD in der Woche ab dem 28. September im Bereich der Norm, danach besonders im Süden Deutschlands etwas zu warm. Meteomind erwartet dagegen zum 1. Oktober Temperaturen von bis zu 3 Grad Celsius unter der Norm und auch der SMHI geht kommende Woche eher von 2-3 Grad unterdurchschnittlichen Werten aus. In der Folezeit rechnet der SMHI mit Werten um den Durchschnitt oder leicht darunter in Deutschland. Die Normalwerte liegen laut DWD in den kommenden vier Wochen in Deutschland zunächst bei 11-14 Grad, in der Woche vom 19.-25. Oktober dann bei 7-12 Grad. Die kommende Woche sollte nach Einschätzung der Meteogroup und des DWD trocken ausfallen. Für die kommenden Wochen wechseln sich trockene Phasen und zu hoher Niederschlag regional ab. Christian Driessen MONTEL Energietag 8 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN Deutsche Unternehmen erwarten CO2Preis von 15,92 EUR/t 2020 (Montel) Die Emissionshandelspreise sollten mit den jüngsten Reformschritten bis 2020 auf 15,92 EUR/t und bis 2030 auf 25,45 EUR/t steigen, erwarteten 120 dem ETS unterliegende deutsche Unternehmen laut einer am Freitag veröffentlichten Umfrage. Im Vergleich zum Vorjahresbarometer hoben die befragten Firmen ihre durchschnittliche Prognose an: für 2020 um 23% von 12,93 EUR/t und für 2030 um 19% von 21,32 EUR/t. Die Umfrageteilnehmer rechneten laut dem CO2-Barometer der KfW-Bankengruppe und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung aber nicht damit, dass das ETS angesichts des Niveaus unter 30 EUR/t „wirkliche Anreize zu einer nachhaltigen Emissionsreduktion“ schaffe. Kurzfristig erwarteten die Unternehmen einen inflationsbereinigten Preis von 7,82 EUR/t im Dezember 2015. Der EUA Dec 15 stand zuletzt bei 7,98 EUR/t, 0,03 EUR tiefer zum Vortag. Im Tagesverlauf hatte der Kontrakt mit 7,96 EUR/t ein Dreiwochentief gesehen. Die EU hat in diesem Sommer die Einführung einer Marktstabilitätsreserve beschlossen, die den Überschuss im Emissionshandel von derzeit geschätzten gut 2 Mrd. Zertifikaten einengen und damit den Markt beleben soll. Zudem hat die EU-Kommission im Juli eine CO2-Handelsreform für die Zeit nach 2020 auf den Weg gebracht, die unter anderem einen stärkeren Kürzungsfaktor (Cap) für die jährliche Zertifikateausgabe vorsieht. Die Point-Carbon-Analysten hatten ihre Prognose nach Vorlage der Pläne für 2020 auf 17 EUR/t und erwarten für 2030 dann 30 EUR/t. Andreas Lochner MONTEL Energietag 9 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN KURZ NOTIERT: Danske Commodities, ENBW, BNetzA, 50Hertz (Montel) Der Direktvermarkter Danske Commodities hat 50 Mitarbeiter weniger, der ENBW-Reaktor Neckarwestheim 2 ist in der Revision, die Bundesnetzagentur erwartet einen Rückgang der Kraftwerkskapazitäten und die EU-Kommission hat 50Hertz ein Kabelprojekt genehmigt. DANSKE COMMODITIES: In den vergangenen zwölf Monaten haben das dänische Handelsunternehmen Danske Commodities mehr als 50 Mitarbeiter verlassen, bestätigte das Unternehmen am Freitag. „Wenngleich bedauerlich, sind Arbeitsplatzverluste eine natürliche Entwicklung, wenn man in einer Organisation wie unserer ein neues Management hat“, sagte Ane Michelsen, Kommunikationschef des Unternehmens, das in Deutschland einer der großen Direktvermarkter ist. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Torben Clausen trat im Sommer 2014 zurück, mittlerweile führt Ex-ENBW-Vorstand Dirk Mausbeck das Unternehmen. ENBW: Die Karlsruher ENBW hat am Freitag ihr Kernkraftwerk Neckarwestheim 2 (1.310 MW) für die Jahresrevision vom Netz genommen, teilte das Unternehmen mit. Der Block in BadenWürttemberg soll laut Transparenzdaten bis Mitternacht am 19. Oktober vom Netz bleiben. Damit sind bis auf kleinere Einschränkungen sieben der acht deutschen Reaktoren am Netz. Die Verfügbarkeit sollte am Montag bei 9.356 MW oder 86,6% von 10.800 MW liegen, so EEX-Transparenzdaten. Am 6. Oktober sollte dann der Eon-Block Grohnde (1.360 MW) bis 22. Oktober. BNETZA: Die Bundesnetzagentur erwartet bis einschließlich 2019 einen Netto-Rückbau von 4.368 MW an Kraftwerkskapazitäten in Deutschland, zeigten am Freitag veröffentlichte Daten des Regulierers. Auf der aktualisierten Kraftwerksliste der Netzagentur ist ein Rückbau von insgesamt 9.478 MW an Kraftwerksleistung veranschlagt, während der Zubau 5.110 MW betragen sollte. Südlich von Frankfurt am Main liegt der geplante Neubau von 2015 bis 2019 demnach bei 582 MW, während sich der Rückbau auf 3.905 MW belaufen soll. 50HERTZ: Die EU-Kommission hat die Pläne für ein Stromkabel mit 400 MW Leistung, das den Osten Dänemarks mit Mecklenburg-Vorpommern verbinden soll, genehmigt, teilten die beteiligten Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz und Energienet.dk am Freitag mit. Der Offshore-Interkonnektor soll die deutschen OffshoreWindparks Baltic 1 (48 MW) und Baltic 2 (288 MW) sowie den noch im Bau befindlichen dänischen Windpark Kriegers Flak (600 MW) verbinden. Die Inbetriebnahme soll Ende 2018 sein. Snjólfur Richard Sverrisson, Nora Kamprath Buli, Maria Haensch MONTEL Energietag 10 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN GASWOCHE: Kurvenkontrakte fallen auf Tiefstände (Montel) Der kommende Winter und das Kalenderjahr 2016 haben diese Woche am deutschen Hub Net Connect Germany (NCG) bei weiter guter Versorgung und unter der Erwartung hoher LNG-Lieferungen im Winter Tiefststände erreicht. Der Kontrakt für den Winter 2015/16 fiel an der Börsenplattform Pegas am Donnerstag auf einen Schlusspreis von 19,26 EUR/MWh, was um 0,26 EUR niedriger lag als am Vortag und den tiefsten Stand des Jahres darstellte. Das Kalenderjahr 2016 fiel ebenfalls auf einen Tiefstand von 19,05 EUR/MWh am Donnerstag. Neben dem weiterhin schwachen Ölpreis, der sich zeitversetzt auch auf den Gasmarkt auswirkt, da noch immer viele Langfristverträge ölindiziert sind, erwarte der Markt auch eine gute Versorgung im Winter, sagten Händler. Die niedrigen Preise für die Langzeitverträge würden durch hohe Lieferungen an Flüssiggas (LNG) ergänzt. Zudem entspanne sich die Lage im Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, nachdem der ukrainische Energieminister Wladimir Demitschin für Freitag die Unterzeichnung eines Vertrags angekündigt hatte, so ein Händler. Die Gespräche sollten am Freitagabend stattfinden. Auch bei den Kurzfristkontrakten wirkte sich die Versorgung in Abwärtsdruck aus. Der NCG Day-Ahead schloss bei einem Broker diese Woche bei durchschnittlich 19,13 EUR/MWh nach 19,31 EUR/MWh in der Vorwoche. Die deutschen Speicher sind zu 73,50%, nach 71,67% in der Vorwoche. Bei den europäischen Speichern lag der Stand vor einer Woche bei 77,85% und am Donnerstag dieser Woche bei 79,68%, so Daten der Gas Storage Europe. Maria Haensch MONTEL Energietag 11 Freitag, 25. September 2015 NACHRICHTEN Vermissen Sie eine Grafik? 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