Arbeitest du noch oder lebst du schon?

GDL
Test für Zugbegleiter
Arbeitest du noch oder lebst du schon?
Vor allem durch den Einsatz elektronischer Arbeitsmittel droht bei vielen Zugbegleitern und Bord­
gastronomen die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend zu verschwimmen. Der folgende,
nicht ganz ernst gemeinte Test zeigt jedem Teilnehmer wo er steht – und hält natürlich auch eine
(Auf)lösung bereit.
Zugbegleitdienst
14
JaNein
Steht der Arbeitsspind schon in deinem Schlafzimmer?
☐
☐
Hast du schon Sonderkonditionen mit Stromanbieter (bitte auf Ökostrom achten)
und Versicherung (Verlust Dienstmittel) ausgehandelt?
☐
☐
Hast du den privaten Strom schon zur gewerblichen Nutzung angemeldet?
☐
☐
Hast du schon den Vorschlag gemacht, dass Verteilersteckdosen für alle Mitarbeiter
(effizientes Laden der Dienstmittel) ein sinnvolles Weihnachtsgeschenk wären?
☐
☐
Hast du Rücklagen gebildet, falls Arbeitsmittel (Handy, Geldbörse, MT, Tablet)
verlorengehen und du dafür haftest?
☐
☐
Schenkst du auch brav jeden Monat Zeit her (kleine Verspätungen oder Abrechnungszeitaufwand
nicht geschrieben?) und hast deine Überstunden schon ins Langzeitkonto übertragen?
☐
☐
Denkst du, Sozialräume sind überbewertet – man kann den Dienst doch eigentlich
auch gleich am Zug antreten?
☐
☐
Hast du dein Feldbett schon in der Garderobe deponiert, um auch kurze Übergänge zu gewährleisten?
☐
☐
Hast du schon einen Rollator bestellt, um länger im Arbeitsleben bleiben zu können?
☐
☐
Bestehst du etwa noch auf einer heimatnahen Einsatzstelle?
☐
☐
Auswertung:
9–10-Mal mit „Ja“ geantwortet:
Ich liebe meine Arbeit und zahle gerne dafür, arbeiten gehen zu dürfen.
Es ist dringend an der Zeit, die Musteranschreiben Umkleidezeit (UBK)
und Aufbewahrung Dienstmittel auszufüllen und schnellstmöglich ab­
zugeben!
3–5-Mal mit „Ja geantwortet“:
Du bist auf einem guten Weg.
Wenn du auch schon deine Anträge zur Anrechnung der Arbeitszeit und
den Umkleidezeiten abgegeben hast, dann sollte es kein Problem mehr
sein, die „noch Ja’s“ zu ändern.
6–8-Mal mit „Ja“ geantwortet:
Umdenken und mehr Abstand zur Arbeit wäre ratsam.
Bitte schnellstmöglich Musteranschreiben Umkleidezeit und
­Aufbewahrung Dienstmittel abgeben!
0–3-Mal mit „Ja“ geantwortet
Du machst (fast) alles richtig.
Die Nutzung elektronischer Arbeitsmittel ist verlockend: Sie er­
sparen das kiloschwere Mitführen von Papierunterlagen, fungie­
ren als technologisches Spielzeug und gelten manchem als be­
gehrtes Prestigeobjekt. Doch bei aller Freude über die Vorzüge
der schicken Gerätschaften geraten die Nachteile leicht in Ver­
gessenheit. So drohen bei allzu sorglosem Umgang mit Handy,
Tablet und Co. unter anderem Arbeitsverdichtung, Haftungs- und
Datenschutzrisiken sowie die Abschaffung von Meldestellen.
> GDL Magazin VORAUS | Januar/Februar 2016
Natürlich ist die GDL nicht gegen die Nutzung moderner Geräte.
Doch sie mahnt zur Vorsicht und hat darum spezielle Muster­
anschreiben zur Anrechnung der Umkleidezeiten und zur Auf­
bewahrung der Dienstmittel entwickelt. Diese sind bei den
GDL-Betriebsräten erhältlich und sorgen, ausgefüllt und beim
­Arbeitgeber abgegeben, dafür, dass die Beschäftigten auf der
­sicheren Seite sind. Dann steht der Nutzung mobiler Arbeits­
mittel nichts mehr im Wege!
Sa. S.