USA erlauben Shell Bohrungen in der Arktis

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USA erlauben Shell Bohrungen in der Arktis Umweltschützer empört
Seit Jahren will Shell in der Arktis nach Öl und Gas bohren. Ebenso lange
protestieren Umweltschützer dagegen. Jetzt gibt eine US-Behörde - unter Auflagen
- grünes Licht. Neue Demonstrationen sind angekündigt.
Anchorage/London (dpa) - Das heftig umstrittene Arktis-Projekt des
Rohstoffriesen Shell hat eine große Hürde genommen: Die zuständige US-Behörde
stimmte der Förderung von Öl und Gas unter Auflagen zu. Es ist ein Erfolg für den
britisch-niederländischen Konzern, der sich seit Jahren um die Erlaubnis bemüht,
und eine empfindliche Niederlage für Umweltschützer. Allerdings fehlen noch
weitere Zulassungen.
Shell will in der Tschuktschensee - 113 Kilometer entfernt von dem Dorf
Wainwright an der Nordwest-Küste Alaskas - an bis zu sechs Stellen in relativ
flachem Wasser bohren. Es soll bereits im Sommer losgehen. Andere Investitionen
hat Vorstandschef Ben van Beurden wegen des niedrigen Ölpreises hinten
angestellt. An die Bodenschätze in der Arktis zu kommen, blieb aber oben auf der
Agenda. …
Umweltschützer befürchten unumkehrbare Schäden in dem empfindlichen
Ökosystem der Arktis. «Diese Entscheidung stellt das große Ölgeschäft über die
Menschen und setzt die Tier- und Pflanzenwelt der Arktis - und die Gesundheit
unseres Planeten - aufs Spiel», kommentierte die Umweltschutzorganisation
Earthjustice. sHellNO, eine lokale Kampagne aus Seattle (US-Bundesstaat
Washington), will ab Samstag unter dem Motto «You Shell not Pass!» (Du wirst
nicht durchkommen) Tausende Mitstreiter für einen dreitätigen Protest
mobilisieren.
«Es gibt keine bewährte Methode, einer Ölpest im eisigen arktischen Wasser zu
begegnen», sagte Susan Murray von der Organisation Oceana. Das Vorhaben von
Shell sei riskant und unausgereift. …
Shell-Sprecher Curtis Smith teilte mit, dass die Zustimmung das «Vertrauen,
das die Aufseher in unseren Plan haben», zeige. Aber es sei zwingend, dass die
ausstehenden Genehmigungen, an denen die endgültige Zulassung noch hänge,
rechtzeitig geliefert würden. Die zuständige US-Behörde BOEM (Bureau of Ocean
Energy Management) betonte, sich die Entscheidung nicht einfach gemacht und
die Risiken sorgfältig abgewogen zu haben.