Die Leseprobe des 2. Bandes finden Sie hier

Oliver Pötzsch
und die geheimnisvolle Flaschenpost
illustriert von Sibylle Hammer
Thienemann
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Für Elijana, die beim ersten Buch
noch nicht geboren war.
Willkommen in der Familie!
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Inhaltsverzeichnis
Willkommen in Ritter Kunos Welt! 6
Die Botschaft aus dem Perlenmeer 19
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Das Schiff im Feenwald 43
Wettfahrt in den Wolken Die Ballade vom großen Durst Angriff der Piraten 66
Die seltsame Insel 82
Rodeo in der Tiefe 98
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Das Ungeheuer von der Vulkaninsel Gefangen im Tangmeer 127
Die zornige Seeschlange 137
Das versunkene Schiff 150
Der Tanz des Vogelmonsters Abschied von den Kokosinseln Landkarte 18404_Ritter Kuno Flaschenpost_final_DF.indd 5
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Willkommen in
Ritter Kunos Welt!
Hinter dem großen Wald und den Drachenbergen, so
weit weg, dass nicht mal Flugzeuge und Raketen hinkommen, liegt das Feenland. In einer Ecke des Feenlands, im Feenland Ost, da wohnt der Ritter Kuno
Kettenstrumpf mit seinen Freunden. Er hat eine
Burg mit einem Burggraben, einer Zugbrücke und
vier hohen Türmen. Außen herum ist der Feenwald,
in dem viele Tiere wohnen, aber auch die dummen
Trolle, der Räuber Rasputin und der Zauberer Balduin, der Kuno schon manches Mal übel mitgespielt
hat. Hinter den Drachenbergen beginnt das Perlenmeer mit seinen Seeschlangen, Meerriesen, gefährlichen ­
Piraten, sprechenden Papageien, Haifischen
und Meerjungfrauen. Und über sie alle gibt es eine
Menge Geschichten zu erzählen …
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Kuno Kettenstrumpf …
… ist ein Ritter ohne Furcht und Tadel. Er liebt Schwertkämpfe, das Burgfräulein Konstanze und Schokoladenkuchen. Mit
seinem Pferd Rosinante zieht er in die Welt hinaus und lehrt
die Bösewichter das Fürchten, so wie es schon sein Urgroßvater
­Kasimir Kettenstrumpf getan hat. Diesmal allerdings muss Kuno
sich auf die Suche nach seinem Vater Konrad Kettenstrumpf
machen, der irgendwo im Perlenmeer verschollen ist.
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Prinz Nepomuk …
… wohnt mit Ritter Kuno und dem Burgfräulein Konstanze auf
Burg Kettenstrumpf. Er lebt im Südflügel der Burg und besitzt
einen Kleiderschrank, der so groß wie der ganze Pferdestall ist.
Nepomuk zieht sich gerne schick an und hält sich selbst für den
tollsten aller Prinzen, ist ansonsten aber ein prima Kumpel. Mit
seinem Skateboard ist er schneller als sämtliche Trolle, Räuber
und Zauberer zusammen. Er fürchtet sich fast vor nichts, eigentlich nur vor der Langweile.
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Burgfräulein Konstanze …
… ist schön wie ein Sonnenaufgang in den Drachenbergen und
sie ist Kunos heimliche Liebe. Irgendwann möchte sie den Ritter heiraten, aber davor muss er erst mal mit dem Reisen und
Kämpfen aufhören. Konstanze weiß, dass man sich nicht immer
hauen muss, um einen Kampf zu gewinnen. Mit ihrer Klugheit
und ihren Kochrezepten hat sie den Freunden schon oft aus der
­Patsche geholfen. Auch im Perlenmeer ist sie ihnen eine große
Hilfe.
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Elf Aurin …
… ist Ritter Kunos Kampfgefährte. Gemeinsam haben sie schon
viele Abenteuer bestanden. Aurin wohnt in einem selbst gebauten Baumhaus am Weidensee. Mit seinen Pfeilen trifft der Elf
jedes noch so kleine Astloch, ohne dafür üben zu müssen. Viel
lieber aber spielt er auf seiner selbst geschnitzten Harfe. ­Leider
muss Kuno bei seinen Liedern oft einschlafen. Dann ist der Elf
beleidigt und zieht sich in sein Baumhaus zum Schmollen zurück. Mit seinen scharfen Augen und Ohren bewahrt Aurin
Kuno auch dieses Mal wieder vor mancher Gefahr.
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Fee Laureana …
… ist die Herrin über den Feenwald. Sie kümmert sich um die
Pflanzen und Tiere des Waldes und braut Medizin gegen Bauchschmerzen und Hühneraugen. In ihrem Zauberbuch stehen viele mächtige Zaubersprüche, die Ritter Kuno und seine Freunde
schon oft gerettet haben. Meist sammelt Laureana Kräuter im
Wald, von denen nur sie allein weiß, wozu sie nützlich sind.
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Drache Dragobert …
… ist einer der größten Drachen in den Drachenbergen.
Kuno hat ihn einst aus den Fängen des Zauberers
Balduin befreit. Gerne würde Dragobert
einmal ein Drachenmädchen kennenlernen, doch bislang hat er noch
keines gefunden. Mit seiner Hilfe
fliegen die Freunde bisweilen bis
zu den entferntesten
Orten des Feenlands, diesmal
sogar bis zum
Perlenmeer und
den Rand der Welt.
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Adler Arthur …
… ist bekannt für seinen
Heißhunger auf Süßigkeiten.
Deswegen besucht er gerne den
Ritter auf seiner Burg und nascht
dort von Konstanzes Plätzchen, die
sie immer für ihn bereithält. Als fliegender Bote hat Arthur Kuno schon oft
gute Dienste erwiesen. Es gibt keinen,
der schneller und höher fliegen kann.
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Zauberer Balduin …
… ist Ritter Kunos größter Widersacher. Der Zauberer hat es
auf die Silberlanze der Kettenstrumpfs abgesehen. Immer wieder lässt er sich neue Gemeinheiten einfallen, um sie zu stehlen.
Bei seinen finsteren Plänen hilft Balduin manchmal sein kleiner,
Feuer speiender Hausdrache Gogol, den der Zauberer als Ofenund Kerzenanzünder abgerichtet hat. Balduin wohnt in einem
düsteren Schloss oben in den entlegenen Drachenbergen. Zurzeit haben Kuno und er Waffenstillstand geschlossen. Aber wer
weiß, wie lang dieser noch anhält …
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Räuber Rasputin …
… hat einen struppigen Bart, eine Augenbinde und einen rasselnden Säbel. Alle haben Angst vor ihm, weil er der gefährlichste Räuber des ganzen Waldes ist. Er wirkt immer sehr grimmig,
aber eigentlich ist er nur fürchterlich einsam. Rasputin wohnt in
einer dunklen Höhle im Wald und lauert arglosen Reisenden auf.
Im Perlenmeer wohnen einige seiner Vettern, die dort als Piraten
ihr Unwesen treiben. Kuno wird sie schon bald kennenlernen …
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Die Trolle …
… sind groß wie Bäume, stark wie Riesen und dumm wie ein
Stück Fels. Man sollte sich vor ihnen auf alle Fälle in Acht nehmen. Seeleute munkeln, es gäbe im Perlenmeer Trolle, die sogar
noch größer, stärker und dümmer wären als ihre Verwandten im
Feenland Ost. Aber vermutlich sind das nur Schauergeschichten.
Oder …?
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Die Botschaft aus dem Perlenmeer
An einem warmen Sommernachmittag im August
saßen der Ritter Kuno, sein bester Freund, der Prinz
Nepomuk, und das Burgfräulein Konstanze in ihren
Liegestühlen oben auf dem Südturm der Burg Kettenstrumpf, machten Urlaub – und gähnten um die
Wette.
Im Feenland Ost gehen die Sommerferien von
Mai bis September, und danach kommen gleich die
Herbst- und dann schon die Winterferien. Deshalb
ist den Feenlandbewohnern manchmal ein bisschen
langweilig, weil sie gar nicht wissen, was sie mit ihrer vielen Zeit alles anfangen sollen. Auch Kuno und
seine Freunde waren bereits Zelten am Weidensee
gewesen, sie hatten ihren Freund, den Elf Aurin, in
seinem Baumhaus und die Fee Laureana im Feenwald besucht. Sie hatten tiefe, finstere Höhlen in den
Drachenbergen erforscht und waren mit Kanus um
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die Wette nach Waldheim und zurück gefahren. Ja,
sogar Konstanzes berühmte Sommerplätzchen mit
Puderzuckerstaub hatten sie bereits gebacken.
Eben las Kuno zum fünften Mal ein Buch über Gespenster, das er unten im Burgkeller gefunden hatte.
Prinz Nepomuk kämmte gelangweilt seine
Perücke, und das Burgfräulein Konstanze
übte mit den Amseln ein Sommerlied. Das
Feenland Ost war so friedlich wie schon lange
nicht mehr. Selbst der Zauberer Balduin und der
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grimmige Räuber Rasputin hatten keine Lust, sich
mit Kuno zu streiten. Dafür war es auch viel zu heiß.
»Ach, wir sollten mal wieder auf Abenteuer ausziehen«, meinte Prinz Nepomuk, nachdem er seine
Perücke gekämmt, gepudert und einparfümiert hatte. »Wie wäre es, wenn wir mit dem Skateboard ins
Feenland West reisen? Oder wir gehen in die Troll­
zacken und ärgern ein paar Trolle. Oder …«
»Kannst du denn nicht ein Mal ruhig sitzen und
einfach nichts tun?«, schimpfte Konstanze. Die Amseln, die bislang auf ihrer Schulter gesessen hatten,
flogen erschrocken davon. »Sei doch froh, dass alles
so friedlich ist.«
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