Methodik der Wildschadensschätzung

Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Methodik der
Wildschadensschätzung
Seminar bei der LWK Niedersachsen
am 02.06.2015 in Northeim
Karsten Beck, ö.b.v.S.
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Der GutachterRing
Schleswig-Holstein
Axel Schulze
Mecklenburg-Vorpommern
Frank Rixen
Nordrhein-Westfalen
Dr. Rüdiger Heidrich
Nordrhein-Westfalen
Nico Wolbring
Niedersachsen
Gütter & Kollegen
Dr. Kornelius Gütter,
Karsten Beck und
S b
Sebastian
i
Krebs
b
Baden-Württemberg
Dr. Martin Rometsch
F. 3
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1
Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Wir stellen uns vor
Schwerpunkt Gutachten:
Land
Land- und Forstwirtschaft bei
 Gerichtsverfahren
 Straßen- und Schienenwegebau
 Steuerliche Anlässe
 Veräußerung, Verpachtung
 Erb- und Eheauseinandersetzungen
 Versicherungsschäden
F. 4
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Inhalte
Grundsätze der
Schadensschätzung
(2) Nützliche Quellen
(3) Verhalten beim Ortstermin
(4) Berechnungsbeispiele
Weizen, Mais, Grünland
(5) Mitverschulden/ ordnungsgemäße
Bewirtschaftung
(1)
F. 5
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2
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Kooperativer Umgang
 Jagdpächter hat
Klappt in der
Regel auch sehr
Wildschadensausgleich
gut: Großteil der
freiwillig übernommen
Wildschäden
 Vertragspartner sollten
werden
kooperativ miteinander
außerhalb des
umgehen
gesetzlichen
Verfahren als
 Vermeidung von
privatrechtliche
Schäden hat Priorität
Einigung geregelt

F. 6
Alle sitzen in einem Boot
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Grundsätze - Wildschäden
Gewisser Schaden muss allgemein
hingenommen werden: Sozialbindung
des Eigentums
-> heimische Tierarten sollen in
angemessener Zahl erhalten bleiben
(Hegevorschrift § 1 Abs. 2 BJG)
 Tragbarkeitsgrenze
T
b k it
noch
h nicht
i ht geklärt!
klä t!

F. 7
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3
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Grundsätze - Abgrenzung
Nur Schäden an Boden, Pflanzen oder
Früchten aber nicht an Elektrozäunen,,
Rundballen und Silagehaufen
 Mittelbare Schäden sind nicht zu
ersetzen (Maschinenschäden, Beinbruch
durch Kaninchenbau)
 Wirtschaftserschwernis
h f
h
ist kein
k
ersatzpflichtiger Wildschaden (langsameres
Fahren mit dem Rübenroder)

F. 8
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Grundsätze –auch Wildschaden
Folgeschäden
((z.B. Grünland: Minderertrag
g im
Folgejahr)
 Aufräumkosten
 Wiederherstellungskosten

F. 9
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4
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Grundsätze – Gutachten (1)
Ersatzpflicht (§ 31 BJagdG)
 Schadensumfang zur Zeit der Ernte
Allgemeine Grundsätze
 Individueller Schadenersatz
= Ausgleich des messbaren Schadens
 Naturalrestitution (
(-> Wahl Geldersatz))
 Schadensminderungspflicht (§ 254 (2)
BGB) -> Nachsaat, Schneisen
F. 10
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Grundsätze – Gutachten (2)
Allgemeine Grundsätze
 Verhältnismäßigkeit zwischen
Gutachtenkosten und Streitwert
z.B. OLG Thüringen: Verhältnismäßigkeit
eingehalten, wenn Kosten maximal
50 % des Streitwertes
F. 11
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5
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Verfahren nach BJagdG
Anmeldung bei der Gemeinde
 Feststellungstermin
-> Beweissicherung
-> eventuell 2. Termin vor der Ernte
(in Nds entscheidet die Gemeinde)
-> Gütliche Einigung? Niederschrift
 Feststellung durch Wildschadensschätzer
 Vorbescheid


Gerichtliches Nachverfahren
F. 12

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Ortstermin - Sachverständiger
Befangenheitsgründe vermeiden
 Beide Parteien laden
 Alle Argumente der Parteien aufnehmen
und prüfen
 Ordentliche Beweissicherung
 Emotionen bändigen
 Sachverhalt objektivieren!

F. 13
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6
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Keine Wildschäden
Schlechter Feldaufgang
 Auswinterung
 Fraß von Mäusen, Schnecken, Haustiere
 Schäden durch Hase, Dachs,
Marderhund, Wildgänse
 Spritzschäden,
Spritzschäden Bearbeitungsfehler
 Hagel etc.
-> Beweislast liegt beim Geschädigten!

F. 14
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Beweissicherung (1)
Tatort: Gemarkung, Flur, Flurstück,
Bonität, Ertragsniveau, Schlag
SchlagBezeichnung, Schlaggröße, Frucht,
Vorfrucht,
Sorte, Bodenbearbeitung
Schadensprotokoll
siehe
 Ortsbegehung:
Datum, Teilnehmer,
Seminarunterlagen
Beobachtungen, Skizze, Fotos mit
M ß
Maßangaben
b
(Zollstock
(Z ll t k etc.),
t )
Messungen
 Geschädigter: Optierer/Pauschalierer

F. 15
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7
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Beweissicherung (2)
Für strittige Fälle (Gerichtsverfahren
droht) besonders wichtig!
 Mehrere Bonituren (1-3/ha) im Bestand
durchführen und dokumentieren
(z.B. Anteil abgefressener Pflanzen,
Bestandesdichte etc.)
 Fotodokumentation (mit Zollstock)
 Vorrangegangene Arbeitsgänge
dokumentieren, Schlagkartei
F. 16
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Wildschaden?
Spuren sichern!
F. 17
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8
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Beweissicherung (5)
F. 19
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Aufwuchsschäden
Schadensfläche
x Erntemengenverlust
x Erntepreis
+Mehraufwand
(inkl. Folgeschäden,
Aufräumkosten)
- einsparbare Kosten
= Aufwuchsschaden
F. 20
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Schätzen oder
Messen?
Schätzen oder
Wiegen?
Schätzen oder
Nachweis?
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9
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LWK: Richtsätze in €/m²
Frucht
Erntepreis
Ertragsstufe
[€/dt
4
5
6
inkl. MwSt.]
S
80 dt/ha
/
90 dt/ha
/
100 dt/ha
/
Weizen (A/B)
19,54
0,16
0,18
0,20
Raps
34,65
0,13
0,15
0,17
Zuckerübe I
4,50
0,29
0,33
0,36
Zuckerübe II
3,32
0,22
0,24
0,27
[[€/ MJ NEL]]
Silomais
0,019
0,20
0,22
0,24
ab Feld
(3,00 €/dt)
Mähweide
0,021
0,10
0,11
0,12
Quelle: LWK NIEDERS. Richtsätze Aufwuchsschäden 01.10.2014
F. 21
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Schätztabelle der LWK (2)
Vorteile:
 Einfachheit
 Anerkannt (offizieller Charakter)
Nachteile:
 Für komplexe Schäden nicht geeignet
 Aktuelle Preisentwicklung wird nicht
berücksichtigt
F. 22
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Preisschwankungen Weizen
+31 % in
4 Monaten
F. 23
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Flächenermittlung
Schadensfläche
x Erntemengenverlust
x Erntepreis
+Mehraufwand
- einsparbare Kosten
= Aufwuchsschaden
F. 24
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Schätzen oder
Messen?
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Methodik der Wildschadensschätzung
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Flächenermittlung (1)
F. 25
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Flächenermittlung (2)
F. 26
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Flächenermittlung (3)
F. 27
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1b) Faktor 0,4 = 40 % geschädigt
Teilfläche 2
1 ) Schadensfaktor
1a)
S h d
f kt
1,0
1 0 = 100 % geschädigt
hädi t
Teilfläche 1
1a): 250 m² x Faktor 1
1,0
0 = 250 m²
1b): 250 m² x Faktor 0,4 = 100 m²
Totalschadenäquivalent 350 m²
~ 350 m² x 0,26 €/m²
F. 28
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Flächenermittlung (5)
Flächennachweis Agrarförderung zeigen
lassen
 Maschinelle Grenzen berücksichtigen
 Mais/Raps: notfalls auf Erntemaschine
mitfahren
 Mais: Schadfläche nach der Ernte erm.

F. 29
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Hilfsmittel
Feldblockfinder, LandMap, Google-Earth
 Flächenermittlung per Smartphone:
Field Area, Planimeter (Genauigkeit??)
 Begehung dokumentieren
-> GPS-Logger

F. 31
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Erntemengenermittlung
Schadensfläche
x Erntemengenverlust
x Erntepreis
+Mehraufwand
- einsparbare Kosten
= Aufwuchsschaden
F. 32
Schätzen oder
Wiegen?
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Ertragsermittlung Getreide
• An 5 Stellen je 1 m² auszählen
• 1 m² = 5 Doppelreihen x 80 cm
(bei 12,5 cm Reihenabstand)
• Abzug für Lichtschächte,
Vorgewende -5 bis -10 %
• Körner je Ähre zählen
• TKG schätzen (wiegen + Feuchte)
F. 33
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15
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Beispiele für Ernteschätzung
Methode
Ernteermittlung LSKN
2009 (5 x 1m²) WW:
SV-Seminar 2004 WG:
SV-Seminar 2004 WW:
SV Wo kshop 2009
SV-Workshop
Mecklenburg-Vorp. WW:
SV-Seminar 2014 WW:
F. 34
Ertragsschätzung
Anfang Juli
+6%
- 12 %
-5%
+4 %
-16%/+21%
-12 %
Ernteertrag
95 dt/ha
92 dt/ha
103 dt/ha
57 dt/ha
102 dt/ha
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Erntemenge
Problem: Wiegung ist kein Standard
 Auch detaillierte Schätzung hat
Schwächen ->Teilflächenbeerntung?
 Möglichst viele verschiedene Quellen
zur Hilfe nehmen: Erntestatistik,
Befragung andere Landwirte, Berater,
Sortenversuche, Landhändler
 Abrechnung vorzeigen lassen (Raps)
-> Aber: Verhältnismäßigkeit bei der
Schadensermittlung beachten!

F. 35
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Methodik der Wildschadensschätzung
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Preisermittlung
Schadensfläche
x Erntemengenverlust
x Erntepreis
+Mehraufwand
- einsparbare Kosten
= Aufwuchsschaden
F. 36
Schätzen oder
Nachweis?
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Preisermittlung (1)
= Wert der Früchte
- Erntekosten (sofern einsparbar)
- Transportkosten
- (Lagerkosten -> Erntepreis gilt!)
- Vermarktungskosten
F. 37
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Preisermittlung
Regionaler Erntepreis für Erzeuger
 Preiszuschläge (Qualität, Vermarktung,
Saatgut) -> Nachweis
 Pauschalierer -> Bruttopreis
(zzgl. 10,7 % MwSt.)
Optierer -> Nettopreis (exkl. MwSt.)
Muss in der Schadensberechnung
vermerkt werden!
 Direktzahlungen brauchen i.d.R. nicht
berücksichtigt werden

F. 38
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Terminbörsennotierung Weizen
30 tägiger
Durchschnitt
Fälligkeit
Nov. 2013
Terminbörse Euronext „Matif“ Paris als Instrument
zur Preisfeststellung:
->
> Durchschnittspreis mehrerer Wochen bilden
-> Bei Weizen Fälligkeit November
-> Bei Raps Fälligkeit August als Erntepreis wählen
-> Weizen: Terminbörsennotierung abzüglich 10 €/t
(Faustzahl) = Marktpreis Niedersachsen
-> Raps abzüglich 15 €/t (Faustzahl)
-> aber jeweils zzgl. MwSt.
F. 39
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Problem Getreide:
Kein Flaschenhals – mehrere Verkäufe,
unterschiedliche Käufer.
Es gilt nicht der höchste Preis sondern der
betriebliche Durchschnittserlös!
F. 40
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Ermittlung der Aufwuchsschäden
Ertrag Verkaufsware
f
Erlös (inkl. MwSt.)
Erlös
weitere Erlöse
Gesamterlös
Aufwuchsschaden
Einsparbare Kosten
Mehraufwand
Korrigierter Erlös
F. 41
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[dt/ha]
/
[€/dt]
[€/ha]
[€/ha]
[€/ha]
[€/m²]
[€/ha]
[€/ha]
[€/ha]
Winterweizen
80
18,82
1.506
Stroh?
1.506
0,15
1.506
Mähdrusch,,
Düngung?
Häckseln,
zusätzliche
Arbeiten???
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Wildschaden?
Wintergerste
am
08.10.2009,
Vorfrucht
Weizen Cubus
F. 42
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Zwei Monate zuvor
F. 43
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Naturalrestitution
Grundsatz Naturalrestitution aber
g
in Geld
wahlweise Ausgleich
 Kostenansatz Fremdlohnunternehmer
(Geschädigter ist nicht verpflichtet
Wiederherstellung selbst zu machen)
1) Maschinenringsätze
2) Mit KTBL-Werten (variable + feste
Kosten) und Lohnansatz errechnen

F. 44
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Welchen Lohnansatz?
Facharbeiterlohn*
zuzüglich
g
Nebenkosten 50 %
= Lohnansatz
12,00 €/h
6,00
,
€/h
/
18,00 €/h
Aktuelle Maschinenringsätze:
10-25 €/h
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
Sachsen-Anhalt:
13 59 €/h
13,59
* Lohntarifvertrag Landwirtschaft Niedersachsen,
Ab 01.01.2014; vgl. KTBL (S. 737)
F. 45
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Karsten Beck 02.06.2015
Einebnen Grubbe
er
Mehraufwand
Bezeichnung
Ansatz 1
Schlepper
100 kW
Arbeitskraft
18,00 €/h
Grubber
11,00 €/h
Summe Grubber
Zeitbedarf Feld
1 h/ha
Rüst- und Wegezeiten
Einsatzzeit Grubber
Kosten Grubber
Ansatz 2
Ansatz 1 x 2
0,40 €/kW/h
40,00 €/h
18,00 €/h
11,00 €/h
69,00 €/h
0,30 ha
0,30 h
0,50 h
0,80 h
55 €
Mehraufwand insgesamt
55 €
Quellen: KTBL; MASCHINENRING AMBERGAU, inkl. MwSt.
F. 46
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Schadenminderungspflicht
Schwarzwildschaden im Weizen
im November, Totalausfall auf 1ha
Was ist zu tun?
 Schadenminderung durch
Nachsaat!!
-> Einebnen mechanisch
-> Kosten Aussaat, Kosten Saatgut
-> eventuell Herbizideinsatz Herbst?
-> Ertragsdifferenzen

F. 47
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Verspätetet Aussaat W-Weizen (1)
Normalsaat
Anfang Okt.
Ertragsdifferenz
Spätsaat
Mitte Nov.
-10 %
(5 % - 15 %)*
*Schwankungsbreite je nach Witterungsverlauf, verschiedene
Versuchsergebnisse (BOESE, LWK WESTFALEN-LIPPE)
Faustzahl für wöchentlichen Ertragsverlust
bei verspäteter Aussaat:
2 bis 2,5 dt/ha
F. 48
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Verspätetet Aussaat W-Weizen (2)
Nachsaat
Bezeichnung
Ansatz 1
Ansatz 2
Grubber*
1,2 h
69 €/h
Aussaat*
1,4 h
75 €/h
Saatgut
2 dt/ha
65 €/dt
Nachsaat insgesamt
8 dt/ha
20 €/dt
Ertragsverlust
E
Ersatzwert
t
t
Ansatz 1 x 2
83 €
105 €
130 €
318 €
160 €
478 €
*inkl. Rüstzeiten und Lohnansatz; Quellen: KTBL; MASCHINENRING
AMBERGAU, inkl. MwSt.
F. 49
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Wildschaden?
F. 50
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Wildschaden?
F. 51
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Wildschaden?
F. 52
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Wildschaden?
F. 53
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WW nach ZR: Schadenshöhe?
Kompensationsvermögen beachten!
F. 54
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Zeitpunkt der
Pflanzenverluste
Kompensationsvermögen
des Pflanzenbestandes
März
teilweise
Juli
nicht mehr gegeben
Kompensation
Weizen
Oktober
sehr gut
F. 55
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Methodik der Wildschadensschätzung
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Schwarzwild in Zuckerrüben
Bei 45 cm Reihe
22 2 lfdm
22,2
lfd = 10 m²
²
Mehraufwand: Hier Handhacke
F. 56
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Eine Herausforderung
Raps:
• Abrechnung zeigen lassen
• Teilfläche Erntemenge auswiegen
auswiegen, schätzen
F. 57
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Silomais
F. 58
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Mais - Flächenermittlung
Mais ist kaum begehbar
 vor der Ernte schätzen, bei der Ernte
mitfahren
 Nach der Ernte messen
-> Aber: Verhältnismäßigkeit bei der
Schadensermittlung beachten!

F. 59
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Ertragsschätzung Silomais
• Probebeerntung
• mehrmals 1 m² beernten
- 0,75 m Reihenabstand x 1,33 m
- 0,45 m Reihenabstand x 2,22 m
• Pflanzen mit 50 cm Stoppelhöhe
abschneiden
• Wiegen
• TS-Gehalt (schätzen)/bestimmen
lassen
F. 60
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Mais - Erntemenge
Problem: Wiegung ist kein Standard
 Schätzung kaum möglich
 Biogas: Abrechnung zeigen lassen
 Möglichst viele verschiedene Quellen
zur Hilfe nehmen:
- Erntestatistik*,
- Befragung andere Landwirte
Landwirte,
Anlagenbetreiber, Berater,
- Versuchsergebnisse (abzgl. 5-15 %)

*NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR STATISTIK
F. 61
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Mais - Bewertungsmethode
Regionale u. betriebsspezifischer
Wertansatz erforderlich!
 Verkauf -> Verkaufspreis
 Eigene Verwendung
1) Zukaufpreis
2) Vorräte vorhanden -> Verkaufspreis
3) Ersatzstoffe
E
t t ff Futtermittel
F tt
itt l
Nur in
4) Ersatzstoffe Biogas
Ausnahme
5) Ableitung von Körnermais -fällen!
(Nur wenn Anbau möglich)
F. 62
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Paritäten von Silagen
Preis frei Feld
((Halm))
23 €/t FM*
+Ernte, Transport, Einlagerung
Preis frei Silo
30 €/t FM*
+Lagerkosten, Lagerverluste
Preis ab Silo
34 €/t FM*
(gelagert)
Aber auch: Qualität (TS), MwSt.??
F. 63
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*zzgl. MwSt.
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Maispreise
Was,
Wann und
Wo!
(je t FM, ab Feld, zzgl. MwSt.)
2010: 21 €*| 23 €*
Alte Verträge: 15 €
2010: 25 €
2010 21 €*
2010:
2009: 1200 €/ha
2010: 1800 €/ha
2010: 22,4 €*| 25,5 €
F. 64
*inkl. Nährstoffrücklieferung
2006 2010 15 €*
2006-2010:
2007: 41,8 €| 39,7 €..
2008: 32,4 €| 25,7 €*
25 €| 22,4 €*
2006-2010: 500 €/ha*
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Silomais für Biogas

Brauchen wir neue Wertansätze für
Biogas-Mais?
-> NEIN!
F. 65
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Methodik der Wildschadensschätzung
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Verspätetet Aussaat Mais
Silomais
Körnermais
Spätsaat
+3 Wochen*
Spätsaat
+7 Wochen**
-10 %
TS-Ertrag
-7 %
-60 %
TS-Ertrag
reift nicht mehr
ab
Quellen: *BOESE, L. (Sachsen-Anhalt, 4 Jahre);
**EHRHARD, N. (LWK NRW) bei angepasster Sortenwahl
Jeweils Verspätung gegenüber optimalen Aussaattermin
F. 66
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Fazit Mais (1)
In vielen Fällen erfolgt ein Verkauf von
Mais an die Biogasanlage
-> Verkaufspreis ist relevant
 Silomais ist handelsfähig
geworden! Zukaufpreis hat bei
betrieblicher Verwendung Priorität
 Preisnennung sind zu hinterfragen:
Parität, Nährstoffrücklieferung, MwSt.

F. 67
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Methodik der Wildschadensschätzung
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Fazit Mais (2)
Bei der Verwendung von Ersatzstoffen
sind Einschränkungen zu beachten
(Technik, NawaRo-Bonus, Futterration)
 Mais für Biogas: Energiegehalt nicht
maßgeblich sondern Gasausbeute
 Substitutionsrechnung ist nur eine
Ausnahme

F. 68
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Ersatzwert Silomais (4)
Schwarzwildschaden Was ist noch zu
berücksichtigen?
 Aufräumarbeiten
-> Zusätzliches Mulchen im
Schadensbereich
-> eventuell Einebnen mechanisch
F. 69
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Mitverschulden Geschädigter
Dazu zählt, wenn das Unterpflügen von
nicht abgeerntetem Mais bei nachfol
nachfolgender Getreideaussaat zu Wildschäden
im Getreide führt (LG Schwerin, Urt. vom
08.11.2002 – 6 S 269/01).
 ACHTUNG in diesem speziellen Fall:
1) unsachgemäße, verspätete Ernte
2) + hoher Anteil Bruchkolben
3) + Pflug

F. 70
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Unsachgemäße Beseitigung
F. 71
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Das ist die Ausgangssituation
F. 72
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Ordnungsgemäße Bewirtschaftung
Synonym „Gute fachliche Praxis“
 Beseitigung von Ernteresten z.B.
z B nach
technischen Schaden an Erntemaschine
 Nach Wildschaden in Mais:
- intensives Mulchen mit Schlegelmulcher
- evt.
evt absammeln?
- Aber Ausgleich des
Nachteils gehört
zum Wildschaden!

F. 73
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Mais: Aufräumkosten
> 2000 m² Maschinell:
3-9 cent/m²
 < 2000 m² Handarbeit: 10-18 cent/m²

Quelle: WOLFRAM

Kosten Mulchhäcksler: 35-50 €/ha je
Arbeitsgang
ACHTUNG: Noch keine eindeutige
Rechtsprechung über ordnungsgemäße
Beseitigung von Wildschäden
F. 74
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Maiszünsler in Niedersachsen
2012
Zerkleinern
e e e der
de
Maisstoppeln ist Standard!
F. 75
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Ordnungsgemäß? (1)
F. 76
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Ordnungsgemäß? (2)
Auf Fläche
der
Rübenmiete:
Ja!
F. 77
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Ordnungsgemäß? (3)
Bei
Rodefehler:
Nein!
F. 78
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Mitverschulden Jagdschneisen
Aktuell: Müssen vom Landwirt angelegt
werden, wenn Aufforderung durch
Jagdpächter.
-> ansonsten Mitverschulden!
Aber: Ausgleich des Nachteils
 LG Trier 04/2012: Anbau von Mais in
W ld
Waldrandnähe
d äh zulässig
lä i
 Neuer Diskussionsansatz (KREMER):
Pflicht des Landwirts

F. 79
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38
Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Grünland
Schadensminderungspflicht i.d.R. durch
Zukauf von Futter (nicht Reduzierung
des Viehs)
 Heu Energiegehalt 0,71 GJ ME/dt
bzw. 0,42 GJ NEL/dt*
 Heupreis
p
-> siehe Land & Forst etc.

*Quelle: KIRCHGEßNER
F. 81
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Schaden Grünland
Notwendige Reparaturmaßnahmen ggf.
Erneuerung der Grünlandnarbe
 Ertragsausfall bzw. Minderertrag
 Folgeschäden: Minderertrag durch
geringeres Ertragsniveau der Nachsaat

F. 82
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Produktivität von Grünland
Weide
Apr.
Apr
Mai
Juni
Juli
Aug
Aug.
Sep.
Okt.
Mähnutzung
8%
26%
20%
19%
14%
8%
5%
7%
41%
12%
15%
13%
7%
5%
vergl. auch KTBL, S. 357
F. 83
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Grünland: Schäden
Aufwuchs
0,07-0,15 €/m²
Frische flache Aufbrüche, Handarbeit
Plaggen exakt zulegen -> Festigen -> Grassamen
säen -> Festtreten: 40 m²/h
0,37 €/m²
Alte flache Aufbrüche, Handarbeit
Plaggen exakt zulegen -> Festtreten -> Grassamen
säen -> Festtreten: 28 m²/h
0,52 €/m²
Vereinzelte tiefe Aufbrüche
Plaggen zulegen -> Boden auffüllen -> Grassamen
säen -> Festtreten
1,25 €/m²
Großflächige flache Schäden, Maschinell
Abschleppen -> Direktsaat -> Walzen
Großflächige tiefe Aufbrüche, Maschinell
Überkreuz schleppen -> fräsen -> walzen ->
Überkreuz drillen -> walzen -> schröpfen
290 €/ha
485-835 €/ha
Quelle: LWK RHEINLAND-PFALZ
F. 86
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Methodik der Wildschadensschätzung
Karsten Beck 02.06.2015
Zusammenfassung
Schaden muss objektiviert werden
 Gründliche Beweissicherung
 Emotionen zuhause lassen!

F. 87
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
Karsten Beck, Gütter & Kollegen
Feldstraße 18, 31141 Hildesheim
Tel. 05121-2842790
[email protected]
Foto: Ich-und-Du
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