«Ohne Viren gäbe es schlicht kein Leben.»

Medienmitteilung
Luzern, 11. März 2016
«Ohne Viren gäbe es schlicht kein Leben.»
Prof. Dr. Karin Mölling, deutsche Virologin und ehemalige Direktorin des Instituts für
Medizinische Virologie der Universität Zürich, im KKL Luzern
Am Donnerstag war Prof. Dr. Karin Mölling bei der Gesprächsreihe KKL Impuls zu Gast.
Im Auditorium des KKL Luzern sprach die deutsche Virologin und ehemalige Direktorin
des Instituts für Medizinische Virologie der Universität Zürich über Viren, die entgegen
weitverbreiteter Meinung nicht nur schädlich seien, sondern vielmehr zur Gesunderhaltung
des Menschen beitrügen.
Krieg, Epidemie, Bekämpfung, Abwehr. Geht es um das Thema Viren, wird zur
Beschreibung oft Kriegsvokabular eingesetzt. Die ehemalige Professorin für Virologie der
Universität Zürich, Prof. Dr. Karin Mölling, rät zu einer Umkehr. Denn Massenpanik sei bei
den meisten Viren nicht angebracht: «Viren sitzen im Flugzeug und fliegen um die Welt.»,
sagt Mölling. Verglichen mit der tatsächlichen Anzahl an Viren und Menschen auf unserem
Planeten, sei die durch Viren verursachte Todesrate jedoch vergleichsweise gering. Und
sagt: «Wenn Viren nur gefährlich sein sollen, wieso gibt es dann bei 7.3 Milliarden
Menschen nicht mehr Tote durch Viren?»
Viren schützen uns vor nicht wohlwollenden Eindringlingen
Die Virologin, die 20 Jahre lang am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin
forschte und unter anderem die Ribonuklease (RNase) H entdeckte, erklärt: «Genauso wie
Bakterien, besiedeln auch Viren in hoher Anzahl unseren Körper und schützen uns vor
nicht wohlwollenden Eindringlingen.» So bestehe unser Erbgut zur Hälfte aus Viren, die
von Generation zu Generation weitergegeben würden – mit positivem Effekt: «Viren regen
unseren Körper an, Antigene zu produzieren. Wurde ein Virus erfolgreich bekämpft, bleibt
das Antigen ein Leben lang in unserem Körper bestehen.» So haben etwa Affen gerade
durch Viren eine Resistenz gegen Aids entwickeln können. «Dies könnte in zehn
Generationen auch beim Menschen der Fall sein», sagt Mölling.
Nächstes Gespräch mit dem renommierten Klimaforscher Prof. Dr. Thomas Stocker
Die Gesprächsreihe KKL Impuls hat sich mittlerweile in Luzern etabliert. «Es freut mich,
dass Sie alle erschienen sind, um ein ‹Gespräch zur Zeit› zu hören. Unsere Themen sind
immer zeitgemäss wie unser heutiges Thema über Viren», sagte Gastgeber Marco Meier zu
Beginn der Veranstaltung. Die nächste Austragung ist bereits bekannt: Am Donnerstag,
21. April 2016, spricht der weltweit renommierte Klimaforscher und Professor der
Universität Bern, Prof. Dr. Thomas Stocker, vor interessierten Gästen zum Thema
Klimawandel.
KKL Luzern Management AG
Europaplatz 1, CH-6005 Luzern, fon +41 (0)41 226 70 70, fax +41 (0)41 226 70 71, www.kkl-luzern.ch
Seite 2
Prof. Dr. Karin Mölling und Gastgeber Marco Meier im Auditorium des KKL Luzern.
Bild: Gabor Fekete
Medienkontakt
Raquel Cristofari, Manager PR + Content,
fon: +41 (0)41 226 74 38, [email protected]