Auslandssemester an der Hogeschool Utrecht im Sommersemester 2015 Noch bevor ich überhaupt an der FH Wien der WKW zu studieren begann stand es für mich fest, dass ich ein Auslandssemester machen werde. Gedacht, gesagt und schlussendlich auch getan. Bereits ein Jahr zuvor reiste ich in die Niederlande um Amsterdam und Utrecht - meine, für ein Auslandssemster infrage kommenden Ziele, genauer unter die Lupe zu nehmen. Ich entschied mich vorwiegend für Utrecht aufgrund der heimeligen Atmosphäre und der geringeren Anzahl an Touristen. Generell, fühlte ich mich schon damals in den Niederlanden mehr zu Hause als ich es in Österreich je getan habe. Sofort nachdem ich die Zusage für einen Studienplatz an der HU Utrecht erhalten hatte, ging die Quartiersuche los. Doch ich wurde einfach nicht fündig. Trotzdem ich viele Freunde und Bekannte in den Niederlanden habe. In Utrecht bei einem Stadtanteil von 40 Prozent Studenten, leider nicht verwundernswert. Sogar einem Betrüger saß ich bei der Wohnungssuche auf, dem ich heute einen österreichischen Pass mit Ausstellungsort Den Haag verdanke. Man muss die Dinge positiv sehen … Ich hatte mich mit dem Auslandssemester schon abgefunden, als ich drei Wochen vor Semesterstart nun doch endlich ein Zimmer fand. Nun konnte mich nichts mehr halten. Schon war der erste Tag an der Hogeschool Utrecht gekommen. Er war wirklich toll organisiert und das sage ich nicht nur, weil ich die Gewinnerin des Niederlande-Quizzes und der Stroopwafels war. Nun allerdings zum Negativen: Das Zimmer war schrecklich, kein funktionierender Kühlschrank, kein funktionierender Herd, Schimmerl, Ungeziefer etc.. Wurde das Zimmer auch als „komplett möbliert“ verkauft – verfügte es nicht einmal über einen Schrank oder irgendein Regal. Zum Glück konnte ich aber nach einem Monat in eine andere Wohnung (diesmal mit den besten Mitbewohnern der Welt) des Vermieters umziehen. In der alten Wohnung wäre ich auch definitv an Vereinsamung gestorben, haben sich meine vier Mitbewohner doch immer sofort in ihren Zimmern eingeschlossen nachdem sie nach Hause kamen. Einfach nicht, was ich unter einer Wohngemeinschaft verstehe. Noch im Februar ging es auch schon zu den ersten Ausflügen: Kölner Karneval (muss man erlebt haben), Rotterdam und mehrmals Amsterdam. Generell lebte ich in Utrecht nach dem Motto „ein Wochenende in Utrecht ist ein verlorenes Wochenende“ und ich reiste so viel als möglich. Besonders gut gefiel mir die Städte Leiden, Alkmaar (am Freitag ist immer der berühmte Käsemarkt) und Waddeneilanden, wo ich sogar Krabbenfischen war. Aber auch Seehunde habe ich aus nächster Nähe gesehen. Zu der Hogeschool Utrecht selbst: Das Unterrichtsniveau ist niedriger als auf der FH Wien der WKW, allerdings sind manche Lektoren wirklich toll und engagiert. So zum Beispiel Elvis itself, Mr. PJ Williams. Ein einzigartiger Lektor, der super sympathisch ist und Lehrinhalte verständlich erklären konnte. Nur seine PowerPoint Präsentationen haben noch etwas Verbesserungspotential. Organisatorisch muss ich meinen Utrecht-Vorgängern zustimmen, ist die Hogeschool Utrecht das reinste Chaos. So wurde eine meiner Prüfungen negativ beurteilt und nach dem Noteneinspruch dauerte es ganze zwei Monate, bis endlich die richtige Note im System vermerkt war. Keiner fühlte sich für mein Anliegen zuständig, nur eine E-Mail Flut an alle Beteiligten brachte schlussendlich eine Lösung. Insidertipps für Utrecht: Das beste Sushi gibt es bei SUMO Sushi, die besten Burger der Welt bei Meneer Smakkers, die tollsten selbstgemachten und selbstgestalten Armbänder bei Beadies Amsterdam und den besten High Tea bei Yoghurt Barn. Auch die Schokoladenprodukte von TONY’s Chocolonely müssen unbedingt probiert werden und hat man sie im Gepäck, wird die schwerfällige Heimreise nach Österreich doch etwas versüßt. Kurz zusammengefasst war mein Auslandssemester wunderschön, lehrreich und ich bin jedem überaus dankbar, der es mir ermöglicht hat für 5 Monate im Ausland zu leben und zu studieren. Man sollte auch erwähnen, dass ich es keine einzige Sekunde bereut habe, mich für das Städtchen Utrecht entschieden zu haben - meine Mitbewohner und neu gefundenen Freunde aus aller Welt trugen das ihrige dazu bei. Auch mein Entschluss, meinen Master (falls ich einen mache) im Ausland zu machen hat sich durch den Auslandsaufenthalt nur bestätigt. Utrecht, wir sehen uns wieder. Spätestens zu King’s Day 2016!
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