SCHWETZINGERSTADT: In der AWO-Einrichtung soll es künftig eine Seniorenmalschule geben Das Rote Haus bekommt Bilderschmuck Von unserem Mitarbeiter Jan-Hendrik Bahls Noch sind es die Bilder von Kindern und Jugendlichen, die das Rote Haus in der Schwetzingerstadt schmücken. Die Übergabe von Werken der Internationalen Malschule aus dem Jungbusch nahm Angelika Weinkötz jedenfalls gleich zum Anlass, um vorauszublicken. "Es ist toll, dass wir die Gemälde zur Verfügung gestellt bekommen haben", wie die Geschäftsführerin der AWO erklärte. Sie sollen den Senioren Anregung geben, sich selbst kreativ zu beteiligen. Insgesamt ein Dutzend Bilder hatte Christine Behrens gemeinsam mit ihren Schülern in die Begegnungsstätte in der Seckenheimer Straße 72 mitgebracht. Zukünftig soll die Künstlerin aus der Gartenstadt nicht nur im Jungbusch kreativ arbeiten. "Auch hier im Roten Haus der AWO sollen einmal wöchentlich kostenlose Malstunden stattfinden", wie Weinkötz betonte. Das Angebot richte sich dann allerdings an ältere Menschen ab 65 Jahren aufwärts. Die Räumlichkeiten in der Schwetzingerstadt seien barrierefrei und damit auch für Leute mit Rollator geeignet. Die Haltestelle der Bahnlinie 6 sei direkt vor dem Haus. "Wir wollen der Vereinsamung entgegen wirken und einen Anlaufpunkt für soziale Kontakte bieten", meinte die AWO-Geschäftsführerin. Derzeit begrenzt sich das Angebot im Roten Haus auf Themen der Seniorenberatung, die 14-tägig im Rahmen eines offenen Kulturcafés mit verschiedenen Informationsveranstaltungen die Besucher lockt. Auch Behrens selbst äußerte sich optimistisch. Die Seniorenmalschule ermögliche es auch Menschen mit kleiner Rente teilzunehmen. Mit wenig Aufwand ließen sich schnell Fähigkeiten entwickeln. Im Abmalen berühmter Werke werde ein Gefühl für Farbe und Proportion vermittelt. Malen spräche nicht nur die Motorik, sondern auch die Fantasie an. "Bei uns in der Malschule im Jungbusch hat sich über die Jahre hinweg zudem ein fester Zusammenhalt unter allen Teilnehmern entwickelt", wie sie zu berichten wusste. Die Kinder und Jugendlichen hätten einen unterschiedlichen Migrationshintergrund. "Aber vor Ort wird nur Deutsch gesprochen", erläuterte Behrens den integrativen Aspekt. Drei ihrer Schüler belegten derzeit einen Leistungskurs Kunst. "Das ist natürlich eine tolle Bestätigung für mich", unterstrich die Künstlerin und verwies gleich auf Ebru Dogan. Die 17-jährige macht nächstes Jahr ihr Abitur. "Eines meiner Bilder hängt nun auch hier im Roten Haus", stellte die Jugendliche zufrieden fest. Doch ohne die Zuschüsse von AWO und der Stadt Mannheim würde es dieses Projekt nicht geben, meinte Marianne Bade. Die SPD-Stadträtin hofft deshalb ebenso wie Angelika Weinkötz auf eine finanzielle Unterstützung der Kommune für die zukünftige Seniorenmalschule. "Mit kleinen Beträgen kann viel Soziales bewirkt werden", hob Bade hervor. © Mannheimer Morgen, Mittwoch, 08.07.2015
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