Eine rote Mütze für den Igel

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Eine rote Mütze für den Igel
Eine herzerwärmende Weihnachtsgeschichte
für jüngere Schülerinnen und Schüler
AnjA Cohrs, KristinA Gerdes, BirGit jesChonneCK
Das Bilderbuch „Der kleine Igel und die rote Mütze“ erzählt
die Geschichte eines Weihnachtsgeschenkes, das zwischen den
Tieren des Waldes die Runde macht und am Ende den kleinen Igel
selbst vor dem Erfrieren rettet. Sie kann nicht nur vorgelesen,
sondern auch gesungen, gespielt und aufgeführt werden.
Der kleine Igel ist wegen der gro-
zierten Arbeiten, wenn man Sprache,
Spracherfahrung einbezogen werden,
ßen Kälte aus seinem Winterschlaf er-
Musik und Szene kreativ miteinander
damit nach dem Unterrichtsgespräch
wacht. Er bekommt daraufhin vom
verbindet. Wir stellen Material zum Sin-
jedes Kind weiß: In unserer Geschich-
Weihnachtsmann eine rote Pudelmüt-
gen, rhythmischen Sprechen, zur rhyth-
te schneit es. Es ist Winter. Es ist sehr
ze geschenkt. Als der Igel die Mütze
mischen Bewegungserziehung und zum
kalt. Nun wird ein weiteres Bild gezeigt:
anprobiert und hin und her zupft, lei-
Darstellenden Spiel vor, das individuel-
„Ich zeige dir jetzt einmal, was unten
ert sie aus und wird ihm zu groß. Der
len zusammengestellt werden kann.
auf dem Schnee zu sehen ist!“ Auf dem
Igel packt sie wieder ein und schenkt
Bild (siehe M1.2) sind verschiedene
sie ans Kaninchen weiter. Während
Tierspuren im Schnee zu sehen.
der Igel auf dem Heimweg ist, probiert
Einstimmung
Welche Tiere könnten es sein? Erkennt jemand die prägnante Spur des
das Kaninchen die Mütze an. Sie leiert
weiter aus und das Kaninchen schenkt
Die Kinder sitzen in U-Form und sehen
Kaninchens? Von welchen Tieren könn-
sie dem Dachs. Als der Fuchs die Müt-
auf dem OHP/Beamer (M1) oder im Bil-
ten die kleinsten Spuren stammen und
ze schließlich erhält, passt sie gut. Auf
derbuch die Umschlagseite (Seite 2 – 3):
von welchen die größeren? Wenn die
einem Streifzug durch den Wald er-
eine weite, weiße Schneelandschaft im
Neugier geweckt ist, kann die Ge-
schnuppert er den fast erfrorenen Igel
fahlen Nachtlicht. Kurz wird darüber
schichte beginnen.
unter der Schneedecke. Der Fuchs hüllt
gesprochen, was auf dem Bild zu sehen
Eine andere Möglichkeit ist, Bilder
ihn in die Mütze ein, die für den klei-
ist. Dabei sollen unbedingt leistungs-
von den Tierfiguren und der roten Müt-
nen Igel wie eine warme Decke ist. Die
schwächere Kinder und die mit weniger
ze groß zu kopieren, anzumalen und als
rote Mütze rettet ihm schließlich das
„stummen Impuls“ an der Tafel anzu-
Leben. Der Igel kann den Winterschlaf
bringen. Hängt die rote Mütze in der
fortsetzen.
Mitte und die anderen Bilder drum he-
Das Bilderbuch „Der kleine Igel und
rum, wird gleich die Bedeutung der ro-
die rote Mütze“ ist eine einfache Rei-
ten Mütze hervorgehoben. Die Kinder
henerzählung, deren Inhalt Kindern im
äußern ihre Ideen und Gedanken, was
ersten Schuljahr, der Vorschule oder im
es mit der roten Mütze wohl auf sich
Inklusionsunterricht verstanden wer-
hat. Im Anschluss wird das Bilderbuch
den kann, selbst wenn diese über nur
von der Lehrkraft vorgelesen und das
wenige Deutschkenntnisse verfügen.
Lied gleich bei passenden Stellen ge-
Die klare Handlung beschränkt sich
sungen, damit die Kinder die Melodie
auf wenige Hauptcharaktere. Es bieten
bereits „ins Ohr gelegt“ bekommen.
sich viele Möglichkeiten zum differen-
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unterrichtsanregungen
Klassenstufen:
Vorschule, Klassen 1– 2
M1.2
Musikalisches Handlungsfeld:
Singen, Klassenmusizieren,
Bewegung, Szenisches Spiel
Zeitbedarf in Unterrichtsstunden:
variabel
© Friedrich Verlag GmbH | Grundschule Musik | 67 | 2013
Aufführung:
variabel
Zum Beitrag Cohrs/Gerdes/Jeschonneck: Eine rote Mütze für den Igel. Heft S. 4ff.
Zur Ergebnissicherung erzählen die
dern die Melodie mindestens einmal
Kinder die Geschichte nach.
hören und nur die Bewegungen dazu
ausführen.
Liederarbeitung
Gestaltungsideen
Für die Liederarbeitung des Liedes „Win-
Kopiervorlagen:
Liednoten, Bilder zur Unterstützung
des Textlernens, Schneespurenbild
(M1 PDF-Datei), Mitspielsatz einfach
+ Liedtext (M2)
Material:
Bilderbuch „Der kleine Igel und die
rote Mütze“ (Brunnen; Carlsen), evt.
eine rote Pudelmütze
Instrumente:
Orffsches Instrumentarium
Raumbedarf:
Klassenraum, Bewegungsraum
Differenzierung:
Musik und Sprache
Fächerverbindung:
Sprache, Darstellendes Spiel,
Sachunterricht
terwald und Weihnachtsgrütze“bietet
Die meisten Kinder lieben es, Geschich-
sich das Call-and-response-Prinzip an,
ten nachzuspielen oder pantomimisch
der Text wird abschnittsweise im Lied-
darzustellen. Dafür ist dieses Lied ge-
rhythmus vorgesprochen, die Kinder
eignet. Während gesungen wird, kann
sprechen ihn nach. Dabei unterstützen
ein Teil der Klasse die Geschichte pan-
Bewegungen den Lernprozess (Beispiel
tomimisch nachspielen. Nimmt man
für das Intro S. 6). Besonders motivie-
einfache Kostüme hinzu, kann mit re-
rend ist es für die Kinder, wenn sie ei-
lativ wenig Aufwand ein publikums-
gene Bewegungsideen mit einbringen
wirksamer Auftritt erarbeitet werden.
können. Außerdem wird dadurch die
Ein Nachspielen der Geschichte hilft
Identifikation mit dem Liedinhalt un-
den Kindern, sich den Liedtext und die
terstützt. In dieser Unterrichtsphase ist
Reihenfolge der Strophen einzuprägen.
es wichtig, dass unbekannte Ausdrü-
Singen die Kinder das Lied auswendig,
Outro ein Mitspielsatz auf Klangbau-
cke, wie „famos“, erläutert werden.
wirkt der Vortrag freier, lebendiger und
steinen vorgesehen. Dieser könnte für
An der Stelle im Refrain „Doch dann
 , oh Schreck “ ist es hilfreich, von
ausdrucksstärker.
Erstklässler noch eine Herausforde-
schen, auch schon beim Sprechen des
Liedbegleitung
Hörbeispiele:
1 Winterwald und
Weihnachtsgrütze
2 Winterwald und Weihnachtsgrütze (Playback)
3 Mitspielsatz
rung darstellen, ist jedoch mit Zweit-
Anfang an in die Viertelpausen zu klat-
klässlern gut zu erarbeiten. Um die Er-
Liedtextes. Wird der Text und die Be-
arbeitung des Mitspielsatzes (S. 13, M2)
zu erleichtern, ist er in drei Abschnit-
wegung des Abschnitts von den Kin-
Die vorgeschlagene Liedbegleitung
te unterteilt. Jeder Abschnitt kann von
dern beherrscht, kann die Melodie hin-
(siehe S. 9 ff)) ist einfach gehalten und
einer Gruppe gespielt werden. Dabei
zugenommen werden. Entweder wird
gut für Erst- und Zweitklässler umsetz-
wird besonders der Übergang zum je-
sie von der Lehrkraft vorgesungen oder
bar. Während einige Orff-Instrumen-
weiligen nächsten Abschnitt geübt, da-
von der CD abgespielt. Wichtig ist, dass
te bei entsprechenden Textstellen zum
mit keine Pause entsteht. Während der
die Kinder nicht sofort mitsingen, son-
Einsatz kommen, ist für das Intro und
Strophen und des Refrains wird das Me-
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trum des 4/4-Taktes durch eine Conga-
lich am besten das Hoppeln, Hüpfen
im Winter“), bieten sich weitere Lieder
begleitung mit Shaker-Ei unterstützt.
und Hakenschlagen eines Hasen dar-
an: Schnee und Eis. „Es ist bitterkalt
Dazu nimmt ein Kind ein Shaker-Ei in
stellen? Welches Instrument passt von
im Winterwald. Keiner ist gerne drau-
eine Hand und schlägt damit bei der
der Helligkeit des Klanges besonders
ßen. Auch die Tiere nicht – doch trotz-
Zählzeit 1 in die Mitte der Conga (tiefer
gut zum kleinen Tier? Die Kinder kön-
dem müssen sie, wenn sie keinen Win-
Ton), auf der Zählzeit 3 mit der flachen
nen nach den Tierspuren eigene krea-
terschlaf halten, ab und zu ihre warmen
Hand auf den Congarand (hoher Ton).
tive Zwischenspiele zwischen den Stro-
Höhlen, ihre Nester, ihre Kobel verlas-
phen des Liedes erfinden und spielen.
sen, um Futter zu suchen.“ Das Lied
Das Spurenbild aus der Einführungs-
„Schnee und Eis“ (S. 14) stellt ganz
phase kann nochmals zum Einsatz kom-
bewusst einen Kontrast zum Spiellied
men: Die Kinder finden die Spuren der
Tiere, z. B. des Hasen und setzen die
Ergänzende Lieder
„Winterwald und Weihnachtsgrütze“
dar. Es ist tragend und etwas melan-
Spur in Musik um. Dabei müssen sie
verschiedenen Instrumente ausprobie-
Möchte man über einen längeren Zeit-
cholisch gehalten. Die Kinder werden
ren und Entscheidungen treffen: Mit
raum mit dem Bilderbuch arbeiten
auf die kontrastierende Stimmung auf-
welchem Instrument kann man tatsäch-
(Sprach- oder Sachunterricht „Tiere
merksam gemacht. Sie können versu-
Bewegungsideen zum Intro
Unter seinem Blätterdach,
Hände über dem Kopf als Hausdach zusammenlegen
wird der kleine Igel wach.
recken und strecken
Winter ist es weit und breit
mit ausgestreckten Armen vor dem Körper langsam hin und her streichen
und es schneit und schneit und schneit.
Arme langsam von oben nach unten führen, dabei Finger bewegen,
um Schneeflocken darzustellen
Mit Eis ist alles überzogen,
Arme um den Körper schlingen, als wenn man friert
da kommt ein Päckchen angeflogen.
mit einer Hand fliegendes Päckchen darstellen, was von schräg oben
in die andere Hand fliegt
Bilder zur Erarbeitung des Liedtextes (Seite 12)
Als visuelle Unterstützung zur Liederarbeitung dient das Blatt
arbeitet werden, werden abgedeckt, um das Augenmerk auf
„Das Lied in Bildern“ (Seite 12). Hier sind Textelemente bild-
die entsprechende Stelle zu fokussieren.
lich dargestellt. Mit den Kindern kann auch der Liedaufbau
Für einen weiteren Stundeneinstieg sind die Bilder auch gut
besprochen und nachvollzogen werden: Das Lied besteht aus
geeignet. Entweder um eine Nacherzählung der Geschichte
vier Teilen (Intro, Refrain, Strophe, Outro), wobei das Intro
zu erleichtern, oder die Kinder schneiden die Bilder auseinan-
die gleiche Melodie wie das Outro hat. Liedteile mit gleicher
der und legen sie, während sie das Lied hören (entweder live
Melodie sind gleichfarbig umrahmt. Die farbige Markierung
oder von der CD). in die richtige Reihenfolge. Nach der ge-
und die Bilder sind eine wichtige Gedächtnisstütze. Auf eine
meinsamen Kontrolle können die Bilder aufgeklebt werden.
Frage der Lehrkraft fallen den Kindern die unterschiedlichen
Methodisch ist es bei Erstklässlern sinnvoll, abschnittswei-
Rahmen garantiert auf. Musikalische Fachausdrücke wie In-
se vorzugehen. Jedes Kind bekommt zunächst den Bilderab-
tro, Outro, Refrain und Strophe, oder Vor- und Nachspiel, kön-
schnitt des Intros und schneidet, legt und klebt entsprechend.
nen auch schon bei Erstklässlern eingeführt werden.
Danach sollte das Intro gesungen werden usw.
Für die Liederarbeitung, kann das Blatt mit einem OHP oder
Beamer an die Wand geworfen werden. Liedteile, die nicht erGrundschule Musik | 68 | 2013
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unterrichtsanregungen
chen, ihre Stimme bewusst anders ein-
chen (z. B. Klanghölzer, Holzblocktrom-
schichte nacherzählen zu lassen oder
zusetzen: zarter und leiser.
mel), für den Dachs (z. B. Handtrommel)
einzelne Szenen sprachlich auszu-
Eine schlichte Gitarrenbegleitung
und für den Fuchs (z. B. Bongo, Hand-
schmücken, indem man die Gespräche
passt dazu am besten; möchte man die
trommel). Bei jungen Kindern (Vorklas-
zwischen den Tierpaaren verlängert.
Kinder auch mit einbeziehen, können
se / Eingangsstufe) ist es schon ein erster
Möchte ein Kind sich trauen, mutig
die Grundtöne (siehe Gitarrenakkorde)
Erfolg, wenn sie das Instrument richtig
vor der Gruppe einen Teil der Geschich-
leise auf Glockenspielen oder auf dem
handhaben und angemessene Klän-
te zu erzählen, kann man als Motivati-
Metallofon mitgespielt werden, sowie
ge spielen können; ältere Kinder ersu-
on eine rote Pudelmütze einsetzen – da-
ein Triangelschlag auf die erste Zählzeit
chen, bestimmte Rhythmen zu spielen
mit spricht es ungehemmter. Zwischen
gesetzt werden. Im Sachunterricht kann
und diese dann auch beizubehalten (ei-
den einzelnen Erzähl-Kindern kann von
das Thema „Tiere im Winter“ vertieft
ne Rhythmussprache hilft dabei).
der ganzen Gruppe strophenweise das
werden: Wie „überwintern“ die Tiere
Beim Reaktionsspiel verteilen sich
denn wirklich in der Natur? Wie über-
alle Kinder im Bewegungsraum. Die
leben sie und welche Strategien haben
Lehrkraft spielt die oben erarbeiteten
sie entwickelt, um durch die kalte und
Tiermotive nacheinander auf den Ins-
nahrungsarme Jahreszeit zu kommen?
trumenten, und die Kinder stellen die
„Grützenlied“ oder ein anderes gesungen werden.
Winter-Rhythmical
Das Lied „On a cold november day“
Tiere dazu pantomimisch dar. Zunächst
(S. 21) eignet sich. Da man mit sehr jun-
wird nur das „Umschalten“ geübt, d. h.
Die Kinder erlernen im Call-and-res-
gen Schülern vermutlich nicht unbe-
der Wechsel zwischen Bewegung und
ponse-Prinzip die einzelnen Zeilen aus-
dingt englisch singen möchte, sei fol-
Stoppen (wenn keine Musik zu hö-
wendig. Wenn die Großgruppe alle vier
gender deutscher Text vorgeschlagen.
ren ist), sowie der Wechsel zwischen
Textzeilen metrisch sicher spricht, wer-
den verschiedenen Bewegungsformen
den sie auf vier Kleingruppen verteilt,
Schnee fällt leis’ im Winterwald,
(z. B. Krabbeln beim Igelmotiv, Hüpfen
die sie nacheinander sprechen. Bei me-
und es pfeift der Wind so kalt.
beim Kaninchenmotiv, Schleichen beim
trisch sicheren Kindern, kann versucht
Wolken ziehen schwarz und grau.
Fuchsmotiv, Laufen beim Dachsmotiv);
werden, die Zeile „Winterwald, bitter-
Jedes Tier bleibt heut’ im Bau.
später kann man Veränderungen in der
kalt“ von einer Gruppe und dazu an-
Geschwindigkeit oder in der Lautstär-
dere Gruppen als zweite Stimme spre-
Kleine Igel schlafen gern
ke hinzunehmen und die Kinder diese
chen zu lassen. Mit der Lehrkraft als
Zum Einstieg in die Arbeit mit dem
ganzkörperlich umsetzen lassen. Reak-
unterstützende Hilfe klappt das auch
Bilderbuch eignet sich auch das Lied
tionsspiele sind bei Kindern sehr be-
mit Erstklässlern recht gut.
„Kleine Igel schlafen gern“. Im Erzähl-
liebt. Man kann sie ständig mit kleinen
Dann werden die Rhythmen der
kreis mit Igel-Bildmaterial kann sich der
Variationen wiederholen. Irgendwann
Sprechzeilen auf vier Instrumenten-
Thematik über die eigene Erlebnis- und
übernehmen die Kinder die Rolle der
gruppen übertragen (Handtrommeln,
Erfahrungswelt der Kinder genähert
Instrumentalisten und steuern so das
Claves, Shaker, Schellenkränze). Die
werden. Im Workshop 1 „Liedauswahl
Bewegungsverhalten ihrer Mitschüler.
Kinder sprechen ihre Textzeile und
spielen dazu ihr Instrument im gleichen
und Liederarbeitung“ (Heft 38) finden
Rhythmus. Danach wird leiser gespro-
sich Noten und Ausführungen zur Erarbeitung und Erstfestigung.
Sprache und Instrumente
chen, aber mit normaler Lautstärke weitergespielt. Die Stimme wird sukzes-
Musik und Bewegung
Die einfache Reihenerzählung des Bil-
siv immer mehr zurückgenommen, bis
derbuches eignet sich, Kinder die Ge-
die Spieler ihren Text nur noch „den-
Wie beschrieben, lässt sich ein Instrumentalspiel aus den Tierspuren entwickeln: Tiere hinterlassen Spuren und
diese sind unsere Notation. Aus dieser
Mützen-Rhythmical
Musik, Text und Satz: Anja Cohrs
ersten Begegnung mit den Instrumenten lassen sich Bewegungsspiele entwickeln. Zuerst erfinden die Kinder kleine
musikalische Motive für den Igel (z.B.
Spiel auf dem Guiro), für das Kanin-
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Freies Sprechen üben
ken“. Auch hier gilt: Zunächst spielen
mer wenn ein Tier die Mütze aufsetzt,
die Gruppen einzeln, danach kann man
sprechen alle das Rhythmical. Wenn das
versuchen, die Gruppe mit der Textzei-
Buch bereits vorgelesen wurde, kann
Vorbereitend kann mit der Klasse das
le „Winterwald, bitterkalt“ als Ostinato-
nun Stück für Stück die Bewegungsge-
freie Sprechen geübt werden – hier
Gruppe einzusetzen. Ältere Kinder kön-
schichte erarbeitet werden. Zuerst er-
hilft die Pudelmütze! Die Kinder wer-
nen versuchen, das ganze Rhythmical
zählen die Kinder, was im Buch pas-
den ermutigt, den Text nicht auswen-
vierstimmig zu spielen.
siert ist und dann wird das Erzählte in
dig zu lernen, sondern so zu sprechen,
eine Reimform „übersetzt“. Dabei wird
wie sie ihn sprechen würden – anstelle
gleichzeitig gesprochen und die Bewe-
von Igel, Kaninchen, Dachs oder Fuchs.
gung ausgeführt. Die Lehrkraft ist das
Der Sprachanteil des EMT wird so viel
Vorbild – alle Kinder machen mit. Das
lebendiger. Kleine Kostüme unterstüt-
Die Idee des Bewegungsspiels (S. 15)
Mützen-Rhythmical kommt dann im-
zen dies natürlich. Dabei soll darauf ge-
kann an vielen Stellen einer Unter-
mer an der entsprechenden Stelle (sie-
achtet werden, dass die Kostüme nicht
richtseinheit zum Einsatz kommen:
he Text, S. 15) zum Einsatz.
das Schönste von allem verdecken – die
Bilderbuch und Bewegungsspiel
– als Erinnerung oder Wiedereinstieg,
Kindergesichter! Am einfachsten herzu-
in das Buch
– als Zusammenfassung des Inhaltes
stellen sind Tiermützen, bei denen mit
Elementares Musiktheater
des Buches am Ende der Stunde
Heißkleber typische Ohren aus Moosgummi oder Stoff angeklebt werden.
Nimmt man das Lied „Winterwald und
Es hat sich bewährt, alle Rollen doppelt
Rhythmical, das als „Refrain“ der
Weihnachtsgrütze“ als Ankerlied, als im-
zu besetzen und zwei Aufführungen
Geschichte betrachtet werden kann)
mer wiederkehrenden Chorgesang zwi-
zu planen; so hat man im Krankheits-
– als Einstieg (hier nur das kleine
schen gesprochenen Spielszenen, kann
fall auch „Einspringer“. Es ist möglich,
Mit dem „Mützen-Rhythmical“ kön-
man bereits mit jungen Schülern ein kur-
die Rollen mehrfach zu besetzen und sie
nen die mitwirkenden Tiere (als Bil-
zes (ca. 10 –15 Minuten) Elementares
gemeinsam auftreten zu lassen. Warum
der, Plüschtiere in der Kreismitte) vor-
Musiktheaterstück gestalten und auf der
sollten nicht fünf Kaninchen im Bau sein
gestellt werden. Die Lehrkraft spricht
Weihnachtsfeier auf die Bühne bringen.
– das ist ja sogar realistischer.
den Text in zwei Teilen rhythmisch vor,
Beim Elementaren Musiktheater
die Kinder antworten (S. 7 unten). Be-
(kurz EMT) entstehen Sprachbeiträge,
gleitet kann das rhythmische Sprechen
Musik und Bühnenbild gemeinsam mit
mit Klanghölzern (genau wie der rhyth-
den Kindern (siehe EMT am Beispiel
misch gesprochene Text) und mit Trom-
„Elmar“ in Heft Nr. 62: Jeschonneck,
Das Bilderbuch kann über einige Wo-
meln (diese werden jeweils auf der 1 ge-
Birgit/Eltrop, Barbara: „Mit Musik ins
chen das Kernthema sein. Hieraus er-
spielt). Aber auch der Einsatz anderer
Erste Schuljahr“ und: Widmer, Manue-
geben sich Sprachanlässe und Gele-
Rhythmusinstrumente ist zur Beglei-
la: „Spring ins Spiel“, Fidula Verlag). Wir
genheiten zum Erfinden und Gestalten
tung möglich. Auch Bodyperkussionele-
verzichten daher auf genaue Textbeiträ-
von Musik und Szene. Zwischen den
mente können zum Einsatz kommen
ge oder Szenenvorgaben und geben An-
Sprechszenen kann „Winterwald und
(aufgeschlüsselt über zwei Takte, s. u.).
regungen, wie man gemeinsam mit den
Weihnachtsgrütze“ als Ankerlied fun-
Nach der Erarbeitung und Erstfes-
Kindern zu einem individuellen und kre-
gieren; es unterbricht den inhaltlichen
ativen Ergebnis kommen kann.
Ablauf durch das gemeinsame Singen.
tigung des Mützen-Rhythmicals kann
Bewegungen im Theaterspiel
So entsteht ein Wechsel von Musik und
das Buch vorgelesen werden und im-
Sprache, von Gruppe und Solo. Das Instrumentalspiel kann auch die Bewegungen der Tierkinder auf der Bühne begleiten. Die Schauspieler üben, lange
Rhythmusbegleitung
Musik, Text und Satz: Anja Cohrs
Wege auf der Bühne mit ausdrucksstarken Tierbewegungen zu laufen (zu hüpfen, zu schleichen...), bevor wieder eine
Sprachszene einsetzt. Die Tierwege werden mit Instrumenten begleitet, sodass
der Schauspieler gleichzeitig auch Dirigent der Instrumentalisten ist.
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Name:
Datum:
Winterwald und Weihnachtsgrütze (1)
1/2
Text und Musik: Kristina Gerdes
Mitspielsatz
9
2x
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2x
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Name:
Datum:
Winterwald und Weihnachtsgrütze (2)
1/2
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Mitspielsatz
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09.10.13 10:00
Name:
Datum:
Winterwald und Weihnachtsgrütze (3)
1/2
2. Strophe
3. Strophe
Ablauf:
Kaninchen packt die Mütze ein,
Der Dachs packt schnell
Intro
besucht den Dachs in
die Mütze ein,
Strophe 1
seinem Heim.
besucht den Fuchs in
Refrain
Der Dachs ist gerade
seinem Heim.
Strophe 2
auch zu Haus
Der Fuchs ist gerade
Refrain
und packt gespannt
auch zu Hausund packt gespannt
Strophe 3
das Päckchen aus.
das Päckchen aus.
Refrain 2
11
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Outro
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Tipp: Die Instrumentensymbole über den Textzeilen können bei Bedarf auch
über die Bilderzeilen („Das
Lied in Bildern“) geschrieben werden und könnten
Anlass sein, das Thema
„grafische Notation“ kurz
aufzugreifen.
Hinweis: Der Conga-Rhthymus wird jeweils komplett in Strophe und Refrain gespielt.
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Unter seinem Blätterdach,
wird der kleine Igel wach.
Oh Winterwald,
Outro
Refrain 4 (Fuchs)
Strophe 3
Strophe 2
Strophe 1
Refrain 1-3 (Igel, Kaninchen, Dachs)
Intro
Winterwald und Weihnachtsgrütze: Lied in Bildern
oh Weihnachtsgrütze –
es ist eine Pudelmütze! Rot und warm und
kuschelig weich,
Mit Eis ist alles überzogen,
der Igel/Kaninchen/
Dachs setzt sie auf
sogleich.
da kommt ein Päckchen
angeflogen.
Er zupft sie einmal
hin und her, nach
rechts und links und
kreuz und quer.
Doch dann, oh
Schreck, was ist nur
los? Die Mütze ist
jetzt viel zu groß!
Der Igel packt die Mütze ein
und bringt sie zu Kaninchens Heim.
Kaninchen kommt auch bald nach Haus
und packt gespannt das Päckchen aus.
Das Kaninchen packt Mütze ein
besucht den Dachs in seinem Heim.
Der Dachs ist gerade auch zu Haus und packt
gespannt das Päckchen aus.
Der Dachs packt Mütze ein
besucht den Fuchs in seinem Heim.
Der Fuchs ist gerade auch zu Haus und packt
gespannt das Päckchen aus.
Oh Winterwald,
Er packt ihn
in die Mütze ein
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Winter ist es weit und breit
und es schneit und schneit
und schneit.
oh Weihnachtsgrütze –
es ist eine Pudelmütze! Rot und warm und
kuschelig weich,
und bringt ihn zu
Kaninchens Heim.
der Fuchs, der setzt
sie auf sogleich.
Die Mütze sitzt auch
ganz famos,
Die Mütze ist jetzt
seine Decke
so rennt der Fuchs
dann wieder los
und in einer ruhigen Ecke,
und findet in dem
Winterwald
den kleinen Igel nass
und kalt.
schläft der kleine Igel
heiter,
seinen Winterschlaf nun
weiter.
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Name:
Datum:
Mitspielsatz für Intro und Outro:
Winterwald und Weihnachtsgrütze
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Satz: Kristina Gerdes
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Hinweis: Vereinfachte Schreibweise des Satzes siehe M1 als PDF auf der CD.
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Name:
Datum:
Schnee und Eis
© Friedrich Verlag GmbH | GrundscHule Musik Nr. 68| 2013
Musik und Text: Birgit Jeschonneck
Name:
Datum:
Winter-Rhythmical
14
© Friedrich Verlag GmbH | GrundscHule Musik Nr. 68| 2013
Musik und Text: Birgit Jeschonneck
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09.10.13 10:00
Bewegungsspiel zum Kinderbuch „Der kleine Igel und die rote Mütze“
Text
Bewegungsvorschlag
Winter war’s, es stürmte sehr.
Schneeflocken zeigen
pusten und frieren
lief ein kleiner Igel her
Laufschritte mit den Fingern der rechten Hand auf dem Unterarm der
linken Hand
ein Geschenk vom Weihnachtsmann.
Bart vom Weihnachtsmann zeigen
kam heut‘ morgen bei ihm an.
Geschenk in die Luft zeichnen
Eine weiche, rote Mütze fiel aus dem Papier heraus,
Hände als Hut auf den Kopf setzen
unser kleiner Igel freut sich und probiert sie gleich mal aus.
auf der Stelle vor Freude in die Luft springen
Zu groß ist sie, sie will nicht passen.
„groß“ mit einer Armspanne zeigen, dabei traurig mit dem Kopf schütteln
„Dann will ich sie dem Hasen lassen!“
Idee zeigen – Zeigefinger tippt kurz an die Stirn und wird dann nach oben
gehalten
Gesagt, getan, er packt sie ein
einpacken imitieren
und bringt sie zu des Hasen Heim.
auf der Stelle wandern
Eine weiche, rote Mütze fiel aus dem Papier heraus,
Hände als Hut auf den Kopf setzen
unser kleiner Hase freut sich und probiert sie gleich mal aus.
auf der Stelle vor Freude in die Luft springen
Zu klein ist sie, sie will nicht passen.
„klein“ mit einer Armspanne zeigen, dabei traurig mit dem Kopf schütteln
„Dann will ich sie dem Dachs wohl lassen!“
Idee zeigen – Zeigefinger tippt kurz an die Stirn und wird dann nach oben
gehalten
Gesagt, getan, er packt sie ein
einpacken imitieren
und bringt sie zu des Dachses Heim.
auf der Stelle wandern
Eine weiche, rote Mütze fiel aus dem Papier heraus,
Hände als Hut auf den Kopf setzen
unser kleiner Dachs der freut sich und probiert sie gleich mal aus.
auf der Stelle vor Freude in die Luft springen
„Ich höre nichts – da muss ich passen.
Ohren zuhalten, dabei traurig mit dem Kopf schütteln
Dann will ich sie dem Fuchse lassen!“
Idee zeigen – Zeigefinger tippt kurz an die Stirn und wird dann nach oben
gehalten
Gesagt, getan, er packt sie ein
einpacken imitieren
und bringt sie zu des Fuchses Heim.
auf der Stelle wandern
Eine weiche, rote Mütze fiel aus dem Papier heraus,
Hände als Hut auf den Kopf setzen
unser kleiner Fuchs der freut sich und probiert sie gleich mal aus.
auf der Stelle vor Freude in die Luft springen
„Toll, sie passt!“ und unser Füchslein wandert freudig aus dem Haus.
Daumen nach oben zeigen
auf der Stelle wandern
Auf dem Weg, man glaubt es kaum,
Hand als Schirm an die Stirn – Ausguck
findet er mitten im Traum,
beide Hände als Kissen an den Kopf legen und Augen schließen
uns’ren Igel – fast erfror’n.
zittern und sich schütteln
Füchslein packt ihn an den Ohr’n
hochheben imitieren
und legt ihn warm und weich
in die Mütze dann sogleich.
wie ein Baby im Arm wiegen
Warm ist’s hier und kuschelig
sich selbst umarmen
auch Has’ und Dachs, die freuen sich,
auf der Stelle vor Freude in die Luft springen
dass die Mütz‘ vom Weihnachtsmann
Hände als Hut auf den Kopf setzen
nun doch noch kam beim Igel an.
Laufschritte mit den Fingern der rechten Hand auf dem Unterarm der
linken Hand
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