8a6lniqo#1 28 STRAUBINGER RUNDSCHAU Gemeinsam statt einsam Vortrag über Mehrgenerationenwohnen im Mehrgenerationenhaus „Gemeinschaftlich wohnen ist anstrengend – aber schön“. Dieses Fazit stand am Ende eines informativen Vortrages von Barbara Krause aus Regensburg über gemeinschaftliches Wohnen mit Mietcharakter in einem Mehrgenerationenhaus. Karoline Kraft vom Straubinger Mehrgenerationenhaus hatte Marianne und Martin Schaller aus Straßkirchen sowie Barbara Krause zu diesem Informationsabend vor etlichen interessierten Zuhörern eingeladen. Martin Schaller begrüßte an diesem ersten Abend zum Thema „Mehrgenerationenwohnen in Straubing“ und hofft, dass es vielleicht auch mal in Straubing möglich sei, ein Mehrgenerationenwohn-Projekt zu realisieren. „In der Allmeind (Alle miteinander) in Burgweinting leben wir wie in einem kleinen Dorf. Bei unseren Gesprächen und Versammlungen gestalten wir unser Zusammenleben und übernehmen Verantwortung füreinander“, sagt Barbara Krause. Vor nicht einmal hundert Jahren war es selbstverständlich, dass mehrere Generationen als Gemeinschaft unter einem Dach zusammenlebten lebten und sich als Familie gegenseitig unterstützten. Die Gesellschaft ist im Umbruch, der Stellenwert von Familien schwindet und immer weniger Kinder werden geboren. Doch da der Mensch ein soziales Wesen bleibt, metern konzipiert. Die Finanzierung der Gemeinschaftseinrichtungen erfolgt über die Miete. Viele Arbeiten werden allerdings auch von den Bewohnern übernommen. Drei Generationen vom Babyalter bis hin zur 83-jährigen Seniorin leben unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses. | Kaffeeklatsch, Gassi gehen und füreinander einkaufen Stellten das Mehrgenerationenwohnen vor (v. l.): Barbara Krause, Martin und Marianne Schaller sowie die Gastgeberin Karoline Kraft. sehnen sich viele nach alten Werten zurück und wollen in einer Gemeinschaft älter werden. Das Konzept Mehrgenerationenhaus wird – derzeit mehr in Großstädten – immer beliebter, denn es kombiniert Eigenverantwortlichkeit mit Zusammenhalt. Barbara Krause definiert gemeinschaftliches Wohnen als dauerhaften Zusammenschluss von Menschen, die freiwillig und bewusst bestimmte Bereiche ihres Lebens räumlich und zeitlich miteinander teilen. Man lebt miteinander, um sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen. Barbara Krause erläuterte auch die Merkmale gemeinschaftlichen Wohnens, wobei Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsflächen die in sich abgeschlossenen Wohnungen ergänzen. Ziel ist immer die Erhöhung der Lebensqualität. Das Mehr-Generationen-Wohnen grenzt sich ganz klar ab – etwa zum „Betreuten Wohnen“. Das Haus, in dem Barbara Krause in Regensburg lebt, wurde 2009 fertiggestellt. Bauherr und Eigentümer ist das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg. Auf 2200 Quadratmetern Wohnfläche wurden 31 Wohnungen von 46 bis 94 Quadrat- Das gemeinsame Leben beinhaltet den regelmäßigen wöchentlichen Kaffeeklatsch (auch zum Informationsaustausch), das Einkaufen für den kranken Nachbarn, die Unterstützung der Kinder, Hunde Gassi führen und viele weitere Gemeinsamkeiten wie Straßenfest und Geburtstagsfeiern. Barbara Krause fühlt sich gut vernetzt in dem Haus. Die Gemeinschaft sucht sich ihre Mitbewohner aus. In Mehrgenerationenhäusern, die immer mehr an Beliebtheit gewinnen, können Senioren eigenverantwortlich leben und doch das Zusammenleben mit Jüngeren genießen. Martin Schaller meinte am Ende des Abends, es wäre schön, würden noch weitere Veranstaltungen zu diesem Thema folgen. Wer sich für das Thema interessiert, kann sich mit Martin Schaller per E-Mail an [email protected] oder unter Telefon 0924/903032 in Verbindung setzen. -wil- Montag, 17. Juni 2013 Gesang und Stimmbildung Ein Intensiv-Workshop „Gesang und Stimmbildung“ am Wochenende 22. und 23. Juni an der Vhs richtet sich an alle interessierten Personen, die bereits über erste GesangsErfahrungen verfügen. Unter fachkundiger Anleitung der DiplomSängerin Elke Dünzl werden intensiv die Bereiche Haltung, Atmung, Artikulation, Präsenz und Liedgestaltung trainiert. Ziel dieses Workshops ist der Aufbau einer stabilen Gesangstechnik. Geübt wird an Musikstücken aller Stilrichtungen je nach Wunsch der Teilnehmer/innen. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 09421/8457-30. Modernen Schmuck an der Vhs gestalten Dieser Kurs am Dienstag, 25. Juni, von 19 bis 21.30 Uhr, unter der Leitung von Anneliese Jurk richtet sich an alle, die passend zum Outfit eine modische Kette aus Glasperlen oder Halbedelsteinen fertigen möchten. Es bleibt den Teilnehmern freigestellt, in welcher Länge diese Y-Kette gestaltet wird. Ferner besteht in diesem Kurs die Möglichkeit, Paillettenketten und geflochtene Armbänder anzufertigen. Für eine Teilnahme an diesem Kurs sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon 09421/8457-30. Lernen mit allen Sinnen Kinder fahren nach Wels ins „Welios“ Gerd Mühlbauer, General-Manager von MT Propeller (l.), und Projektleiter Prof. Helmuth Gesch (2.v.l.) mit Beteiligten von Hochschule und Unternehmen. Materialfehler früh erkennen Diagnostiksystem zur Kontrolle von Propellerblättern vorgestellt Im passenden Ambiente auf dem Flughafen Straubing-Wallmühle führten die Hochschule Landshut und die beteiligten Unternehmenspartner am Beispiel eines funktionsfähigen Demonstrators das neu entwickelte Diagnostiksystem zur On- und Offline-Überwachung von möglichen Materialschäden an Propellerblättern vor. Seit 2009 arbeiteten die Firmen Amitronics GmbH, MT Propeller GmbH und S.W.A.C. GmbH mit der Hochschule Landshut an dem Condition-Monitoring-System (CMS) zur Überwachung von Verbundstrukturen. Ziel des Projektes war, mögliche Materialfehler wie Delaminationen oder Strukturschwächungen in Verbundwerkstoffen in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen, wie sie an Propellerblättern durch Blitzschläge, Vogel- oder Steinschlag eintreten können. Mit einem Demonstrator, eingebaut in den Propeller eines Flugzeuges, führten die Projektbeteiligten den Gästen der Abschlusspräsentation anhand von Messungen vor, wie das neue System arbeitet. Gerade Materialschäden durch Blitz-, Vogel- oder Steinschläge kommen in der Luftfahrt oft vor – die Resonanz der Gäste bei der Abschlusspräsentation war entsprechend interessiert, berichtete der Projektleiter, Prof. Dr. Helmuth Gesch von der Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Landshut. Bei einer Fachmesse hatte die Firma Amitronics GmbH, zu deren Kernkompetenz die Schwingungsanalytik gehört, die Idee an den Cluster Mikrosystemtechnik der Hochschule Landshut herangetragen, gemeinsam mit weiteren Firmen ein derartiges Überwachungssystem zu entwickeln, das für glasfaserverstärkte Verbundwerkstoffe eingesetzt werden kann. Daraus entwickelte sich schnell mehr: gemeinsam mit der S.W.A.C. GmbH, die ihre Kompetenzen in Sensoren/ Aktoren aus Macro Fiber Composites, auch bekannt als MFC-Sensoren, einbrachte, sowie der MT Propeller GmbH als Anwender erarbeiteten die vier Projektpartner das Propeller-Condition-MonitoringSystem. Die Umsetzung und Finanzierung des Vorhabens ermöglichten der Projektträger VDI/VDE Innovation und Technik GmbH in München mit dem Programm Mikrosystemtechnik aus Haushaltsmitteln des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Technologie sowie der Europäische Regionalfonds EFRE im Rahmen des Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ Bayern 2007 bis 2013. Das Projekt hatte eine Laufzeit von drei Jahren bei einem Volumen von 1,6 Millionen Euro, wobei die Konsortialpartner mit einer durchschnittlichen Förderquote von 50 Prozent rechnen durften. Im Herbst 2009 fiel der Startschuss für das Projekt PropCMS. Seitdem fanden in regelmäßigen Abständen Arbeitstreffen, Seminare und Statusmeetings statt, um das Projekt voranzutreiben. Für die Hochschule Landshut hat sich die Erforschung und Entwicklung des Propellerüberwachungssystems in jeder Hinsicht gelohnt, sagt Prof. Dr. Helmuth Gesch. Zum einen begleiteten die Studierenden die Forschung- und Entwicklungsarbeit aktiv und sammelten Erfahrungen bei den einzelnen Projektfortschritten, unter anderem im Labor Hybridtechnik bei Prof. Dr. Anton Harasim von der Hochschule Landshut. Zum anderen nutzte Student Josef Leschik das Projekt Propeller-Condition-Monitoring-System, um darüber an der TU Ilmenau in Thüringen zu promovieren. In der Weiterentwicklung soll das Propeller-Überwachungssystem als Instrument zur Materialqualitätskontrolle auch bei Herstellung und Anwendung von Windrädern und Turbinenschaufeln, im Automobilund Flugzeugbau oder beim Schiffsantrieb zum Einsatz kommen können, berichtete Projektleiter Gesch. Im Rahmen des Ferienprogramms bietet die Bürgerstiftung Straubing am Samstag, 27. Juli, für Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren eine Fahrt in das Energie-Erlebnis-Haus „Welios“ im oberösterreichischen Wels an. Das „Welios“ wurde für Kinder gebaut, die Spaß an Naturwissenschaften haben und mit allen Sinnen lernen möchten. Es ist eine dauerhafte Erlebnisausstellung zum Thema erneuerbare Energien und entspricht dem Konzept eines Science Centers. Das Gebäude liegt nahe dem Stadtzentrum von Straubinger oberösterreichischer Partnerstadt Wels und wurde vor zwei Jahren eröffnet. Die Dauerausstellung behandelt die Themen Energieeffizienz, Energiesparen und insbesondere erneuerbare Energien. In den verschiedenen Innen- und Au- ßenbereichen können sich die jugendlichen Besucher über die Bereiche Wasser und Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Windkraft sowie Geothermie spielerisch informieren und werden zu aktiven Forschern und Entdeckern. Im Eintrittspreis enthalten ist auch der Besuch der neuen Sonderausstellung „Einstein für alle – Von Raum und Zeit“. Abfahrt ist am Samstag, 27. Juli, um 8 Uhr am Busbahnhof Am Hagen. Der Kostenbeitrag für Fahrt und Eintritt beträgt zwölf Euro pro Person. Die Bürgerstiftung ist Organisator der Fahrt. Auch einige Erwachsene können als Begleitpersonen mitfahren. Anmeldung bei Rita Hilmer von der Bürgerstiftung unter Telefon 09421/944-434 oder [email protected]. Auf jüdischen Spuren Sonderführung am Sonntag, 23. Juni Um die jüdische Geschichte Straubings besser kennen zu lernen, veranstaltet das Amt für Tourismus wieder eine Sonderführung zu jüdischen Bauten und Gedenkstätten. Die Leitung übernimmt Historiker und Gästeführer Guido Scharrer, der mehrmals zum Thema publiziert und referiert hat. Der Rundgang beginnt am Sonntag, 23. Juni, um 14 Uhr vor dem Amt für Tourismus. Zunächst besucht Guido Scharrer mit seinen Gästen die Synagoge, heute der einzige jüdische Kultbau in Niederbayern. Sie ist auch ein besonderes Baudenkmal und wurde vor wenigen Jahren sorgfältig restauriert. Hier informiert er vor allem über die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinde, aber auch über die Verfolgung und Vernichtung der Juden während des NS-Regimes. Anschließend soll in der Rosengasse, der einstigen Judengasse, das mittelalterliche Leben der Juden verdeutlicht werden. Der Rundgang führt weiter zum Stadtplatz, wo sich einst viele jüdische Geschäfte befanden, und dann zur Jakobskirche, in der auf einem bemerkenswerten Grabstein ein Jude ab- Die Straubinger Synagoge. gebildet ist. Weitere Stationen bilden das Mahnmal im Pulverturm sowie beim Hagen die moderne Stele zum Gedenken an die KZ-Todesmärsche, an denen auch Juden beteiligt waren. Abschließend steht der Besuch des jüdischen Friedhofs auf dem Programm. Die Fahrt dorthin wird mit Privat-Autos unternommen. Männliche Teilnehmer müssen eine Kopfbedeckung für Synagoge und Friedhof mitbringen. Die Führung kostet für Erwachsene fünf Euro, ermäßigt vier Euro, die Familienkarte neun Euro, Kinder unter sechs Jahren sind frei. Informationen beim Amt für Tourismus, Telefon 944-307.
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