Gemeinsam statt einsam - Mehrgenerationenhaus Straubing

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STRAUBINGER RUNDSCHAU
Gemeinsam statt einsam
Vortrag über Mehrgenerationenwohnen im Mehrgenerationenhaus
„Gemeinschaftlich wohnen ist
anstrengend – aber schön“. Dieses
Fazit stand am Ende eines informativen Vortrages von Barbara Krause
aus Regensburg über gemeinschaftliches Wohnen mit Mietcharakter in
einem Mehrgenerationenhaus. Karoline Kraft vom Straubinger Mehrgenerationenhaus hatte Marianne
und Martin Schaller aus Straßkirchen sowie Barbara Krause zu diesem Informationsabend vor etlichen
interessierten Zuhörern eingeladen.
Martin Schaller begrüßte an diesem
ersten Abend zum Thema „Mehrgenerationenwohnen in Straubing“
und hofft, dass es vielleicht auch
mal in Straubing möglich sei, ein
Mehrgenerationenwohn-Projekt zu
realisieren.
„In der Allmeind (Alle miteinander) in Burgweinting leben wir wie
in einem kleinen Dorf. Bei unseren
Gesprächen und Versammlungen
gestalten wir unser Zusammenleben und übernehmen Verantwortung füreinander“, sagt Barbara
Krause. Vor nicht einmal hundert
Jahren war es selbstverständlich,
dass mehrere Generationen als Gemeinschaft unter einem Dach zusammenlebten lebten und sich als
Familie gegenseitig unterstützten.
Die Gesellschaft ist im Umbruch,
der Stellenwert von Familien
schwindet und immer weniger Kinder werden geboren. Doch da der
Mensch ein soziales Wesen bleibt,
metern konzipiert. Die Finanzierung der Gemeinschaftseinrichtungen erfolgt über die Miete. Viele Arbeiten werden allerdings auch von
den Bewohnern übernommen. Drei
Generationen vom Babyalter bis hin
zur 83-jährigen Seniorin leben unter dem Dach des Mehrgenerationenhauses.
| Kaffeeklatsch, Gassi gehen
und füreinander einkaufen
Stellten das Mehrgenerationenwohnen vor (v. l.): Barbara Krause, Martin und
Marianne Schaller sowie die Gastgeberin Karoline Kraft.
sehnen sich viele nach alten Werten
zurück und wollen in einer Gemeinschaft älter werden.
Das Konzept Mehrgenerationenhaus wird – derzeit mehr in Großstädten – immer beliebter, denn es
kombiniert Eigenverantwortlichkeit mit Zusammenhalt. Barbara
Krause definiert gemeinschaftliches
Wohnen als dauerhaften Zusammenschluss von Menschen, die freiwillig und bewusst bestimmte Bereiche ihres Lebens räumlich und
zeitlich miteinander teilen. Man
lebt miteinander, um sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen.
Barbara Krause erläuterte auch
die Merkmale gemeinschaftlichen
Wohnens, wobei Gemeinschaftsräume und Gemeinschaftsflächen die
in sich abgeschlossenen Wohnungen
ergänzen. Ziel ist immer die Erhöhung der Lebensqualität. Das
Mehr-Generationen-Wohnen grenzt
sich ganz klar ab – etwa zum „Betreuten Wohnen“.
Das Haus, in dem Barbara Krause
in Regensburg lebt, wurde 2009 fertiggestellt. Bauherr und Eigentümer ist das Katholische Wohnungsbau- und Siedlungswerk der Diözese Regensburg. Auf 2200 Quadratmetern Wohnfläche wurden 31
Wohnungen von 46 bis 94 Quadrat-
Das gemeinsame Leben beinhaltet den regelmäßigen wöchentlichen
Kaffeeklatsch (auch zum Informationsaustausch), das Einkaufen für
den kranken Nachbarn, die Unterstützung der Kinder, Hunde Gassi
führen und viele weitere Gemeinsamkeiten wie Straßenfest und Geburtstagsfeiern. Barbara Krause
fühlt sich gut vernetzt in dem Haus.
Die Gemeinschaft sucht sich ihre
Mitbewohner aus. In Mehrgenerationenhäusern, die immer mehr an
Beliebtheit gewinnen, können Senioren eigenverantwortlich leben
und doch das Zusammenleben mit
Jüngeren genießen.
Martin Schaller meinte am Ende
des Abends, es wäre schön, würden
noch weitere Veranstaltungen zu
diesem Thema folgen. Wer sich für
das Thema interessiert, kann sich
mit Martin Schaller per E-Mail an
[email protected] oder unter
Telefon 0924/903032 in Verbindung
setzen.
-wil-
Montag, 17. Juni 2013
Gesang und
Stimmbildung
Ein Intensiv-Workshop „Gesang
und Stimmbildung“ am Wochenende 22. und 23. Juni an der Vhs richtet sich an alle interessierten Personen, die bereits über erste GesangsErfahrungen verfügen. Unter fachkundiger Anleitung der DiplomSängerin Elke Dünzl werden intensiv die Bereiche Haltung, Atmung,
Artikulation, Präsenz und Liedgestaltung trainiert. Ziel dieses Workshops ist der Aufbau einer stabilen
Gesangstechnik. Geübt wird an
Musikstücken aller Stilrichtungen
je nach Wunsch der Teilnehmer/innen. Weitere Informationen und Anmeldung
unter
Telefon
09421/8457-30.
Modernen Schmuck
an der Vhs gestalten
Dieser Kurs am Dienstag, 25.
Juni, von 19 bis 21.30 Uhr, unter der
Leitung von Anneliese Jurk richtet
sich an alle, die passend zum Outfit
eine modische Kette aus Glasperlen
oder
Halbedelsteinen
fertigen
möchten. Es bleibt den Teilnehmern
freigestellt, in welcher Länge diese
Y-Kette gestaltet wird. Ferner besteht in diesem Kurs die Möglichkeit, Paillettenketten und geflochtene Armbänder anzufertigen. Für
eine Teilnahme an diesem Kurs sind
keine Vorkenntnisse erforderlich.
Weitere Informationen und Anmeldung
unter
Telefon
09421/8457-30.
Lernen mit allen Sinnen
Kinder fahren nach Wels ins „Welios“
Gerd Mühlbauer, General-Manager von MT Propeller (l.), und Projektleiter Prof. Helmuth Gesch (2.v.l.) mit Beteiligten
von Hochschule und Unternehmen.
Materialfehler früh erkennen
Diagnostiksystem zur Kontrolle von Propellerblättern vorgestellt
Im passenden Ambiente auf dem
Flughafen
Straubing-Wallmühle
führten die Hochschule Landshut
und die beteiligten Unternehmenspartner am Beispiel eines funktionsfähigen Demonstrators das neu
entwickelte Diagnostiksystem zur
On- und Offline-Überwachung von
möglichen Materialschäden an Propellerblättern vor.
Seit 2009 arbeiteten die Firmen
Amitronics GmbH, MT Propeller
GmbH und S.W.A.C. GmbH mit der
Hochschule Landshut an dem Condition-Monitoring-System (CMS)
zur Überwachung von Verbundstrukturen. Ziel des Projektes war,
mögliche Materialfehler wie Delaminationen oder Strukturschwächungen in Verbundwerkstoffen in
einem möglichst frühen Stadium zu
erkennen, wie sie an Propellerblättern durch Blitzschläge, Vogel- oder
Steinschlag eintreten können.
Mit einem Demonstrator, eingebaut in den Propeller eines Flugzeuges, führten die Projektbeteiligten
den Gästen der Abschlusspräsentation anhand von Messungen vor, wie
das neue System arbeitet. Gerade
Materialschäden durch Blitz-, Vogel- oder Steinschläge kommen in
der Luftfahrt oft vor – die Resonanz
der Gäste bei der Abschlusspräsentation war entsprechend interessiert, berichtete der Projektleiter,
Prof. Dr. Helmuth Gesch von der
Fakultät Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen
an
der
Hochschule Landshut.
Bei einer Fachmesse hatte die Firma Amitronics GmbH, zu deren
Kernkompetenz die Schwingungsanalytik gehört, die Idee an den
Cluster Mikrosystemtechnik der
Hochschule Landshut herangetragen, gemeinsam mit weiteren Firmen ein derartiges Überwachungssystem zu entwickeln, das für glasfaserverstärkte Verbundwerkstoffe
eingesetzt werden kann. Daraus
entwickelte sich schnell mehr: gemeinsam mit der S.W.A.C. GmbH,
die ihre Kompetenzen in Sensoren/
Aktoren aus Macro Fiber Composites, auch bekannt als MFC-Sensoren, einbrachte, sowie der MT Propeller GmbH als Anwender erarbeiteten die vier Projektpartner das
Propeller-Condition-MonitoringSystem.
Die Umsetzung und Finanzierung
des Vorhabens ermöglichten der
Projektträger VDI/VDE Innovation
und Technik GmbH in München mit
dem Programm Mikrosystemtechnik aus Haushaltsmitteln des bayerischen Staatsministeriums für
Wirtschaft, Verkehr und Technologie sowie der Europäische Regionalfonds EFRE im Rahmen des Programms „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ Bayern 2007 bis 2013.
Das Projekt hatte eine Laufzeit
von drei Jahren bei einem Volumen
von 1,6 Millionen Euro, wobei die
Konsortialpartner mit einer durchschnittlichen Förderquote von 50
Prozent rechnen durften.
Im Herbst 2009 fiel der Startschuss für das Projekt PropCMS.
Seitdem fanden in regelmäßigen
Abständen Arbeitstreffen, Seminare und Statusmeetings statt, um das
Projekt voranzutreiben.
Für die Hochschule Landshut hat
sich die Erforschung und Entwicklung des Propellerüberwachungssystems in jeder Hinsicht gelohnt,
sagt Prof. Dr. Helmuth Gesch. Zum
einen begleiteten die Studierenden
die Forschung- und Entwicklungsarbeit aktiv und sammelten Erfahrungen bei den einzelnen Projektfortschritten, unter anderem im Labor Hybridtechnik bei Prof. Dr. Anton Harasim von der Hochschule
Landshut. Zum anderen nutzte Student Josef Leschik das Projekt Propeller-Condition-Monitoring-System, um darüber an der TU Ilmenau
in Thüringen zu promovieren.
In der Weiterentwicklung soll das
Propeller-Überwachungssystem als
Instrument zur Materialqualitätskontrolle auch bei Herstellung und
Anwendung von Windrädern und
Turbinenschaufeln, im Automobilund Flugzeugbau oder beim
Schiffsantrieb zum Einsatz kommen können, berichtete Projektleiter Gesch.
Im Rahmen des Ferienprogramms
bietet die Bürgerstiftung Straubing
am Samstag, 27. Juli, für Kinder im
Alter von acht bis 14 Jahren eine
Fahrt in das Energie-Erlebnis-Haus
„Welios“ im oberösterreichischen
Wels an. Das „Welios“ wurde für
Kinder gebaut, die Spaß an Naturwissenschaften haben und mit allen
Sinnen lernen möchten. Es ist eine
dauerhafte
Erlebnisausstellung
zum Thema erneuerbare Energien
und entspricht dem Konzept eines
Science Centers. Das Gebäude liegt
nahe dem Stadtzentrum von Straubinger oberösterreichischer Partnerstadt Wels und wurde vor zwei
Jahren eröffnet. Die Dauerausstellung behandelt die Themen Energieeffizienz, Energiesparen und insbesondere erneuerbare Energien. In
den verschiedenen Innen- und Au-
ßenbereichen können sich die jugendlichen Besucher über die Bereiche Wasser und Wasserkraft, Biomasse, Sonnenenergie und Windkraft sowie Geothermie spielerisch
informieren und werden zu aktiven
Forschern und Entdeckern. Im Eintrittspreis enthalten ist auch der
Besuch der neuen Sonderausstellung „Einstein für alle – Von Raum
und Zeit“.
Abfahrt ist am Samstag, 27. Juli,
um 8 Uhr am Busbahnhof Am Hagen. Der Kostenbeitrag für Fahrt
und Eintritt beträgt zwölf Euro pro
Person. Die Bürgerstiftung ist Organisator der Fahrt. Auch einige Erwachsene können als Begleitpersonen mitfahren. Anmeldung bei Rita
Hilmer von der Bürgerstiftung unter Telefon 09421/944-434 oder [email protected].
Auf jüdischen Spuren
Sonderführung am Sonntag, 23. Juni
Um die jüdische Geschichte
Straubings besser kennen zu lernen,
veranstaltet das Amt für Tourismus
wieder eine Sonderführung zu jüdischen Bauten und Gedenkstätten.
Die Leitung übernimmt Historiker
und Gästeführer Guido Scharrer,
der mehrmals zum Thema publiziert und referiert hat. Der Rundgang beginnt am Sonntag, 23. Juni,
um 14 Uhr vor dem Amt für Tourismus.
Zunächst besucht Guido Scharrer
mit seinen Gästen die Synagoge,
heute der einzige jüdische Kultbau
in Niederbayern. Sie ist auch ein besonderes Baudenkmal und wurde
vor wenigen Jahren sorgfältig restauriert. Hier informiert er vor allem über die aktuelle Situation der
jüdischen Gemeinde, aber auch
über die Verfolgung und Vernichtung der Juden während des NS-Regimes. Anschließend soll in der Rosengasse, der einstigen Judengasse,
das mittelalterliche Leben der Juden verdeutlicht werden. Der Rundgang führt weiter zum Stadtplatz,
wo sich einst viele jüdische Geschäfte befanden, und dann zur Jakobskirche, in der auf einem bemerkenswerten Grabstein ein Jude ab-
Die Straubinger Synagoge.
gebildet ist. Weitere Stationen bilden das Mahnmal im Pulverturm
sowie beim Hagen die moderne Stele zum Gedenken an die KZ-Todesmärsche, an denen auch Juden beteiligt waren. Abschließend steht
der Besuch des jüdischen Friedhofs
auf dem Programm. Die Fahrt dorthin wird mit Privat-Autos unternommen. Männliche Teilnehmer
müssen eine Kopfbedeckung für Synagoge und Friedhof mitbringen.
Die Führung kostet für Erwachsene
fünf Euro, ermäßigt vier Euro, die
Familienkarte neun Euro, Kinder
unter sechs Jahren sind frei. Informationen beim Amt für Tourismus,
Telefon 944-307.