GZA/PP 8048 Zürich 28. Jahrgang Donnerstag, 20. August 2015 Nr. 34 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch «Möge das Ortsmuseum Achtung wecken» Das Haus zum oberen Haller in Albisrieden ist weit mehr als eine Ausstellungsstätte von Dokumenten und Gegenständen längst vergangener Zeiten. Es ist auch ein Ort, an dem sich Besucher aus nah und fern seit 40 Jahren zu kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen treffen. Toni Spitale Hätten sich im Jahr 1968 nicht ein paar alteingesessene Albisrieder mittels einer Unterschriftensammlung für den Erhalt des Dorfkerns eingesetzt, sähe das architektonische Erscheinungsbild rund um die reformierte Kirche heute wohl ganz anders aus. Auch das aus dem 17. Jahrhundert stammende Eckhaus an der Triemlistrasse 2 wäre aufgrund seines damaligen Zustands von der Gebäudebesitzerin, der Stadt Zürich, möglicherweise abgerissen worden. Glücklicherweise lenkte das Parlament ein und liess das Gebäude 1975 – im Rahmen des europäischen Jahres für Denkmalpflege und Heimatschutz – für 1,3 Millionen Franken sanieren. Seit 1951 gesammelt Im ehemaligen Bauernhaus der Familie Haller stellte die Stadt der historischen Kommission des Gemeindehaus- und Quartiervereins einen Wohnteil samt Tenne und Scheune für ein Ortsmuseum zur Verfügung. Denn am alten Standort, in drei Kellerräumen der reformierten Kirche an der Ginsterstrasse 54, herrschte akute Platznot. Seit 1951 hatte sich Das Albisrieder Ortsmuseum im Gründungsjahr 1975. dort ein grosser Fundus an Kunstgegenständen, altem Schrifttum, kirchlichen Büchern und weiterem Kultur- Foto: zvg. gut angesammelt. «Trotz der Entrümpelung während des Zweiten Weltkriegs kam auf den Höfen im da- Museum ist online Seit Ende April dieses Jahres hat das Ortsmuseum eine Homepage: www.ortsmuseum-albisrieden.ch. «Auch wir müssen mit der Zeit gehen», begründet Hans Amstad die Investition in die Zukunft. Von A wie Anfahrt bis Z wie Zunft zur Letzi sind alle wichtigen Informationen und Aktualitäten – unterteilt in sieben Hauptthemenbereiche – einfach und schnell auffindbar. «Es ist eine gelungene und für uns gute Informationsplattform», freut sich Amstad über die Homepage. Bisher genoss der Verein Ortsmuseum auf der Website des Quartiervereins Gastrecht. Für das ansprechende Design mit dem Quartierwappen und zahlreichen Fotos zeichnet Bruno Hüppi aus Uitikon verantwortlich. Er hat schon den Internet-Auftritt des Altstetter Ortsmuseums (www.ortsmuseum-altstetten.ch) entworfen. (tsp.) Prost: Präsident Hans Amstad an der Moschtete im Ortsmuseum. maligen Bauerndorf Albisrieden noch sehr viel historisch Wertvolles zum Vorschein», ergänzt Hans Amstad, Präsident des Vereins Ortsmuseum (siehe Kasten Seite 4). Guckfenster in Welt der Ahnen Albisriedens Geschichte ist alt und das Museum eine Stätte, in dem gezeigt wird, wie schlicht aber zweckmässig, wie einfach, aber schön sich frühere Generationen ihre Werkzeuge, Häuser, Möbel, Kleider und Geräte gestaltet haben. Es ist ein Art Guckfenster in die Welt der Ahnen. Zu den besonderen Trouvaillen in der Ausstellung zählen nebst der 115jährigen Mostpresse eine Bibel von 1597 als ältestes Ausstellungsobjekt, Foto: tsp. Abendmahlutensilien aus dem 18. Jahrhundert sowie ein Taufsteindeckel aus dem Jahr 1876. «In diesem Ackerbauhaus kann das Ausstellungsgut in einer seiner Herkunft entsprechenden Umgebung ideal ausgestellt werden. Möge das Ortsmuseum Achtung wecken vor der geschichtlichen Vergangenheit unseres ehemaligen Dorfs und mithelfen, das Interesse am alten Kulturgut zu wecken zu fördern», schrieb der Präsident der historischen Kommission Emil Lipp anlässlich der Eröffnung im Herbst 1975. Das Museumsinventar umfasst heute, 40 Jahre später, 2933 GegenFortsetzung auf Seite 4 ANZEIGEN Stadt verzichtet versuchsweise auf Barrieren bei Nachtfahrverbot Zur Durchsetzung der (Nacht-)Fahrverbote dienen in einigen Gebieten und Strassenzügen in der Stadt Barrieren oder ähnliche Absperrungen. Um die Verhältnismässigkeit dieser teuren Massnahme zu überprüfen, hat die Stadt Zürich entschieden, ab 24. August versuchsweise während rund eines halben Jahres die Einfahrten nicht mehr durch einen externen Bewachungsdienst bedienen und die Einfahrten kontrollieren zu lassen. Sollte der Versuch erfolgreich sein, könnte die Stadt jährlich Kosten in der Höhe von rund einer Million Franken einsparen, schreibt sie in einer Medienmitteilung. In Zürich dienen über 70 Barrieren oder ähnliche Absperrungen wie Pfosten und Scherengitter im Strassenraum dazu, Verkehrsanordnungen durchzusetzen. Mitarbeitende eines externen Sicherheitsdienstleisters schliessen die meisten dieser Barrieren täglich und öffnen diese am Folgetag wieder. Aus finanziellen Überlegungen führt die Dienstabteilung Verkehr (DAV) nun einen Versuch durch, mit dem die Notwendigkeit und Verhältnismässigkeit dieser Barrieren überprüft wird. In folgenden Gebieten bleiben die Barrieren vorübergehend offen: • Nachtfahrverbot Strichzone Niederdorf • Nachtfahrverbot Kreis 5 • Nachtfahrverbot Langstrasse Ost/ West (sogenanntes «Frühlingserwachen») • Nachtfahrverbot Innerer Kreis 5 • Nachtfahrverbot Altstadt rechts der Limmat • Nachtfahrverbot Oetenbachgasse • Himmeribrücke • Borrweg Um die Wirkung zu ermitteln, wird ein Monitoring durchgeführt. Die DAV hat bereits Vorher-Erhebungen in den betroffenen Gebieten gemacht. Nach einer Angewöhnungsphase finden während zweier Wochen die Nachher-Erhebungen statt. Zudem werden die Anwohner befragt. Diese Erkenntnisse dienen als Basis für den Entscheid über den zukünftigen Betrieb der Barrieren. (zw.) Musikhaus und Schule Trüb Instrumente Unterricht Reparaturen Inhaberin Esther Krebs Kalkbreitestrasse 117, 8036 Zürich Telefon 044 462 73 81 / Fax 044 462 73 88 E-Mail: [email protected] www.musikhaus-trueb.ch Kreisverkehr am Albisriederplatz Junge machen nachhaltige Burger Festzeitung fürs Chreis-9-Fäscht Seit Montag hängt der Albisriederplatz nach rund dreimonatiger Umbauzeit wieder am Verkehrstropf. An das neue Verkehrsregime – Kreisverkehr – müssen sich sowohl Automobilisten als auch Velofahrende noch gewöhnen. Seite 3 Im September steht das Bullingerplatzfest an: Im zweiten Teil der Serie über das Nachhaltigkeitsprojekt der Offenen Jugendarbeit Kreis 9 & Hard diskutieren die Jugendlichen, welche nachhaltigen Menus sie dort anbieten wollen. Seite 5 Jetzt dauert es nur noch eine Woche, dann beginnt das dreitägige Chreis-9-Fäscht. Was vom 28. bis zum 30. August beim Gemeinschaftszentrum Bachwiesen alles geboten wird, verrät die Festzeitung, die dieser Ausgabe beiliegt. 2 Stadt Zürich Nr. 34 20. August 2015 VE R M I S C H TE S Daniel Jositsch, Roger Köppel, Journalist Eric Gujer, Hans-Ueli Vogt und Doris Fiala (v.l.) schenkten einander nichts. Foto: Rebecca Wyss Polit-Showdown im Kaufleuten Indie-Rock und technoide Klänge: Das Zürich Open Air bietet für jeden Gusto etwas. Fotos: zvg. Seed, Kalkbrenner, The Libertines & Co Das Zürich Open Air ist klein, lässt sich einen grossen Auftritt jedoch nicht nehmen. Auf drei Bühnen präsentieren sich über 60 Bands aus allen Ecken der Welt. Ronny Widmer Auch dieses Mal zeigt sich das Zürich Open Air als letztes Festival der Saison von der besten Seite. Vom Mittwoch, 26., bis Samstag, 29. August, finden sich in Rümlang Grössen aus den verschiedensten Musikrichtungen ein, um ihre Fans zu beglücken. Das Line-up reicht von Indie über Rock und Alternative bis Electro. Das Zürich Open Air hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Was Musik betrifft, aber auch punkto Verpflegung, haben sich die Organisatoren ins Zeug gelegt. Bargeldlos zahlen An diversen Essensständen haben die Besucher die Qual der Wahl zwischen internationalen Leckereien. Bezahlt wird dieses Jahr bargeldlos. Im Vorfeld können die Besucher Guthaben auf den persönlichen Festival- bändel laden und sich so das Anstehen am Cash-Desk ersparen. Das Zürich Open Air startet sehr Indie-lastig. Unter den internationalen Acts finden sich grosse Namen wie Alt-J, The Kooks und The Libertines. Am Mittwochabend spielen Letztere nach über zehn Jahren Pause einen exklusiven Gig – mit Frontmann Pete Doherty und neuem Album im Gepäck. Am Wochenende kommen auch Liebhaber von elektronischer Musik voll und ganz auf ihre Kosten. Unter anderem mit Paul Kalkbrenner, den man schon fast als Stamm-Act des Zürich Open Airs bezeichnen kann. Oder mit Skrillex, der schon lange nicht mehr aus der Club-Szene wegzudenken ist. Das Zürich Open Air legt auch grossen Wert darauf, Schweizer Nachwuchsbands eine Plattform zu bieten. So kommen beispielsweise From Kid aus dem Bündnerland in den Genuss, ihren melancholischen Singer/Songwriter-Pop einem breiten Publikum präsentieren zu dürfen. Nach dem schlechten Wetter, das vergangenes Jahr das Zürich Open Air heimgesucht hat, lässt dieser Sommer auf mehr Glück hoffen. Aber falls Regen dennoch zum Programm gehören sollte, haben die Organisatoren vorgesorgt. Zwei Bühnen werden überdacht sein und bieten sich als optimalen Zufluchtsort an. Aber das ist nicht der einzige Vorteil: Dank der überdachten Bühnen dürfen sich die Besucher des Zürich Open Airs schon am Nachmittag auf Bands mit aufwendiger Lightshow freuen. Street Parade «kein Problem» Dass mit der Street Parade die grösste Techno-Party der Welt am gleichen Wochenende stattfinden wird, sieht Claudia Wintsch, Mediensprecherin des Zürich Open Airs, nicht als Problem. Zwischen den beiden Veranstaltungen sieht sie kein konkurrenzierendes Verhältnis, sondern eine optimale, gegenseitige Ergänzung. Auch beim Vorverkauf sei nichts von der Überschneidung zu spüren; besonderer Beliebtheit erfreuten sich der Mittwoch und der Samstag. Für einzelne Festivaltage sind zurzeit noch wenige Tickets erhältlich. Wer in den vollen Genuss des Zürich Open Airs kommen und den Festivalsommer gebührend ausklingen lassen will, hat auch noch die Möglichkeit, sich diesen Wunsch mit einen Mehrtagespass zu erfüllen. Zürich Open Air, Flughofstrasse 21, 8152 Glattbrugg, vom 26 bis 29. August. Anfahrt mit dem Tram 10 und 12 bis Haltestelle Bläuler. Kunststücke über Dübendorfer Himmel Am Samstag ging die Modell-Kunstflug-WM in Dübendorf zu Ende. Der Franzose Christophe Paysan Le Roux sicherte sich den Titel zum achten Mal. Die Schweiz erreichte in der Teamwertung Rang vier. nationalen Piloten auch einen Junior auf. An der Modell-Kunstflug-WM wurde somit neben dem Weltmeister auch der Juniorenweltmeister ermittelt. Joseph Szczur aus Amerika konnte bei den jungen Piloten am meisten überzeugen und den Weltmeistertitel gewinnen. Neben den Wettkämpfen gab es auf dem Militärflugplatz in Düben- dorf weitere Attraktionen und Aktivitäten für die Zuschauer. Auf dem Gelände befanden sich nämlich mehrere Verkaufsstände. So auch einer der Emil Frey AG. Viviane Thomas, die den Stand mitorganisiert hat, erzählt: «Die Modellflugzeuge fliegen mit Hybrid-Antrieb. Die Emil-Frey-Garagen bieten elektrisch betriebene Autos an. Das passt gut zusammen.» Flavio Zwahlen Die Favoriten setzten sich letztlich durch: Der Franzose Christophe Paysan Le Roux hat gewonnen. Er war nicht nur Titelverteidiger, sondern hatte die WM bereits siebenmal für sich entschieden. Auf dem zweiten Rang folgte der Japaner Onda Tetsuo. Bronze holte sich Stefan Kaiser aus Liechtenstein. In der Nationenwertung hatten die Amerikaner die Nase vorn. Das Schweizer Team belegte Platz 4. 101 Piloten aus 36 Ländern 101 Piloten traten gegeneinander an, um sich den Weltmeistertitel zu sichern. Im Vorfeld der Weltmeisterschaften wurden für jedes Land die besten drei Piloten ermittelt. Sie mussten ihre Flugkünste an nationalen Wettkämpfen beweisen. Viele der Teams boten neben den drei besten Zwei Piloten aus Irland setzen ihren Flieger auf die Startbahn. Foto: fzw. Im Kaufleuten stritten sich vier prominente Zürcher Parlamentskandidaten über die Frage: «Landesrecht vor Völkerrecht?» Rebecca Wyss Das Podium mit dem Titel «Landesrecht vor Völkerrecht?» mit den zwei Ständeratskandidaten Daniel Jositsch (SP) und Hans-Ueli Vogt (SVP) sowie den Nationalratskandidaten Doris Fiala (FDP) und Roger Köppel (SVP) hatte nicht zuviel versprochen: Es war spannend. Die Fronten waren bereits kurz nach dem Auftakt klar: Fiala und Jositsch vs. Köppel und Vogt. NZZChefredaktor Eric Gujer sorgte dafür, dass auch alle zu Wort kamen. So zeigte sich Köppel besorgt um die Demokratie, als er fragte: «Wer entscheidet eigentlich in diesem Land was als Recht gilt, wer hat das letzte Wort?» Die Antwort war klar: Der Souverän. Sein Wille werde unterwandert, vor allem dann, «wenn das Völkerrecht als Waffe gegen missliebige innenpolitische Entscheide eingesetzt wird». Gemeint war die Ausschaf- fungsinitiative, deren Umsetzung hängig ist, da die Initiative in Widerspruch zur Europäischen Menschenrechtskonvention und damit zum Völkerrecht steht. Hans-Ueli Vogt hieb in die gleiche Kerbe, als er für seine Selbstbestimmungsinitiative votierte. Diese will die Bundesverfassung als einzige und oberste Rechtsquelle der Schweiz festlegen. Er wehre sich gegen die heutige Auslagerung der Entscheidungskompetenz ans Ausland. Keine Gefahr vom Ausland Fiala stellte eine Bevormundung aus dem Ausland infrage. «Das ist ein Täuschungsmanöver der SVP. Uns werden nicht einfach Gesetze vom Ausland übergestülpt.» Gerade mal in rund drei Prozent der Fälle spreche sich der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg gegen die Schweiz aus. «Alle anderen Klagen gegen uns – auch in Ausschaffungsfragen – werden vom Tisch gefegt.» Jositsch warnte vor der Annahme der Selbstbestimmungsinitiative. Die Erfahrung des Zweiten Weltkriegs habe gezeigt, dass die Bürger vor dem Staat geschützt werden müssen. «Das Völkerrecht muss als oberstes universales Recht bestehen bleiben.» Vom Willen des Menschen, Unmögliches zu erschaffen Claude Cueni erzählt in seinem neuen historischen Roman «Giganten» die Geschichte zweier Freunde, die im ewigen Wettstreit um das grösste Bauwerk der Welt zu Rivalen werden. Es ist das Drama zweier Rivalen, die im Wettstreit um eine Frau zu Feinden werden. Der eine ist der kühl berechnende Visionär und Ingenieur Gustave Eiffel, der geniale Eisenmagier, der den Eiffelturm erbaute; der andere der Bildhauer Frédéric Bartholdi, ein Künstler, der von der Idee besessen ist, einen weiblichen Koloss von Rhodos zu erschaffen, und die Freiheitsstatue errichtete. Zwischen den beiden Männern steht eine junge Frau, die sich zwischen Vernunft und Herz, zwischen wirtschaftlicher Sicherheit und einem Leben als Bohemienne entscheiden muss. Claude Cuenis neuer Roman führt auf eine Reise durch die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist die Epoche der Beschleunigung, der Eisenbahn, der Telegrafie, der Orientreisen, der Goldsucher in Alaska; die Zeit der industriellen Revolution, des rücksichtslosen Kolonialismus, der grossen Finanz- und Wirtschaftskrisen, der letzten Typhus- und Cholera-Epidemien; es ist die Zeit von Jules Verne, Louis Vuitton, Karl Marx und vielen bekannten Unbekannten. Basierend auf historisch gesicherten Fakten, erzählt Cueni von fiktiven Begegnungen, von Leidenschaft und Ruhmsucht, der Autor Claude Cueni. Foto: Claude Gyger. Wettbewerb Lokalinfo verlost fünf Exemplare von Claude Cuenis Buch «Giganten». Wer eines gewinnen möchte, schickt bis 24. August eine Mail mit Betreffzeile «Giganten» und vollständiger Adresse an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Giganten» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Kraft der Liebe und dem Willen des Menschen, Unmögliches zu erschaffen. (pd./mai.) Claude Cueni, Giganten. Wörterseh Verlag, 2015, 398 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-03763-057-0 Zürich West AKTUELL Nr. 34 20. August 2015 AUF EIN WORT IN KÜRZE Neuer Präsident Die Schulleiterkonferenz Mittelschulen des Kantons Zürich (SLK) und Impuls Mittelschule, die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der Zürcher Mittelschulen, haben einen neuen Präsidenten: Christoph Wittmer, Rektor der Kantonsschule, übernimmt für die kommenden zwei Schuljahre als Nachfolger von Cornel Jacquemart das Amt. Karin Steiner John Waters «How Much Can You Take?» ist der Titel einer Ausstellung, in der das Kunsthaus Zürich vom 14. August bis 1. November Fotoarbeiten, Skulpturen und Collagen von John Waters zeigt. John Waters ist Enfant terrible des amerikanischen Films und hat wie kein anderer die Ästhetik des unabhängigen Kinos geprägt – nicht nur als Regisseur, sondern auch als Künstler, Schauspieler, Performer und Autor. Listenverbindung Die Parteien von BDP, CVP, Ecopop, EVP, GLP, Piraten und Tierpartei haben mit ihren Untergruppen eine Listenverbindung vereinbart. Mit dieser Verbindung wollen die Parteien die Kräfte in der Mitte bündeln, um die Nachteile des ihrer Meinung nach ungerechten Proporzwahlsystems zumindest teilweise zu mindern. Jede Partei politisiert jedoch eigenständig gemäss ihren eigenen Grundsätzen weiter. Die Listengruppe will mindestens die bisherigen Sitze verteidigen und strebt zusätzlich ein Restmandat an. Rolf Knie Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz hat ihren Mitbegründer und Stiftungsrat Rolf Knie zum Ehrenpräsidenten ernannt. Damit ehrt sie ihren Kämpfer für Äthiopien, der die Stiftung 1989 gemeinsam mit Karlheinz Böhm gegründet hat. Knie war vor kurzem als Präsident des Stiftungsrats zurückgetreten, um Platz für einen Generationenwechsel zu machen. Neuer Stiftungsratspräsident ist der Schweizer Unternehmer Boris Blaser. Nein für Bäumle An ihrer Mitgliederversammlung vom 7. August haben die Jungen Grünen Zürich ihre Unterstützung der Ständeratskandidaten beschlossen. Einstimmig wurde der ehemalige aktive Junge Grüne Bastien Girod unterstützt – ebenso einstimmig ging Martin Bäumle leer aus. Dies nicht zuletzt wegen der Pläne für die Listenverbindung mit Ecopop. Nationalratswahlen Für die 35 Sitze des Stands Zürich im Nationalrat gingen 873 Kandidaturen auf 35 Listen ein (2011: 802 Kandidaturen auf 30 Listen). Der Frauenanteil beträgt 34,8 Prozent. Durchschnittlich sind die Kandidierenden 42 Jahre alt. 16 Prozent sind unter 25 Jahre alt und 8 Prozent im Pensionsalter. Ob in der Mitte der Fahrspur – wie in der Plakatkampagne «Sicher im Kreisel» empfohlen – oder am Rand (Foto unten): Velofahrende müssen sich im neuen Verkehrsregime am Albisriederplatz noch behaupten. Fotos: mai Der Verkehr rollt wieder Bereits am Montag statt wie angekündigt erst am Dienstag wurde der Albisriederplatz nach fast dreimonatiger Umbauzeit wieder voll in Betrieb genommen. Der Verkehr laufe mehr oder weniger rund, bestätigte Heiko Ciceri, Mediensprecher der Dienstabteilung Verkehr. In Bezug auf Velofahrende müsse man dem neuen Regime «am ersten richtigen Kreisel entlang einer Hauptverkehrsachse in der Stadt» aber noch etwas Zeit geben, meinte Ciceri. Plakate an den Kreiselzufahrten machen Verkehrsteilnehmer darauf aufmerksam, dass man auf dem Velo die Mitte der Fahrspur beanspruchen darf oder soll, damit einem rechts rausfahrende Autos nicht mehr so leicht den Weg abschneiden. Je mehr Velofahrer dieses Recht beanspruchen, so Ciceri, desto schneller würden sich auch Automobilisten an das neue System gewöhnen, das übrigens in anderen Städten bereits problemlos funktioniere. (mai.) Bremsalarm: Wenn Trams und Busse vor den Haltestellen warten müssen Seit es in Zürich immer mehr Kap-Haltestellen gibt, bekommt ein Passus des Strassenverkehrsgesetzes eine neue Dimension: Wenn Trams und Busse Rettungsfahrzeugen den Weg versperren könnten, müssen sie vor den Haltestellen stoppen . Lorenz Steinmann Albert Leiser, Direktor des Hauseigentümerverbandes des Kantons Zürich, hat sein Büro an der Albisstrasse in Wollishofen. Täglich sieht er auf das Gedränge zwischen Autos und Trams hinunter. Rhetorisch fragte er kürzlich in einer Gemeinderats-Kolumne im «Zürich West», ob Feuerwehrwagen, Sanität und Polizei bei jeder Kap-Haltestelle hinter dem Tram warten müssen. Wenn, wie hier an der Seestrasse, Trams die Durchfahrt verunmöglichen, wird es buchstäblich eng für Rettungsfahrzeuge. Foto: ls. VBZ verweisen auf Gesetz Wir haben nachgefragt bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich. Dort versichert man, den Ball bewusst tiefzuhalten. Pressesprecherin Daniela Tobler antwortet, man habe keine internen Vorgaben wegen der KapHaltestellen erlassen. Das Anhalten vor den Kap-Haltestellen entspreche dem Strassenverkehrsgesetz, Art. 27, wonach alle Fahrzeuge der Feuerwehr, Sanität etc. beim Erkennen des Horns Platz machen müssten. Ziemlich neu ist allerdings, dass Buschauffeure und Trampiloten relativ antizi- pierend – also vorausschauend – handeln müssen. Denn stehen Busse und Trams einmal in der Kap-Haltestelle und haben einen Stau erzeugt (siehe Foto), wird das Vorfahren der Rettungsfahrzeuge ziemlich zeitraubend. Schon immer waren Jugendliche sehr kreativ im Erfinden von neuen Wörtern. Ihre Sprache sorgt nicht selten am heimischen Esstisch für rote Köpfe und heftige Diskussionen. Während die älteren Semester es als diskriminierend empfinden, dass man einen ungeliebten Kollegen als «Spasti» oder «Mongo» bezeichnet, sieht der Nachwuchs nichts dabei und findet solche Ausdrücke «voll geil». Auch Homosexuelle mussten sich damit abfinden, dass Dinge, die nicht gefallen, ganz einfach «schwul» sind. Ich solle chillen (= mich nicht aufregen), das habe gar nichts miteinander zu tun, klärte mich mein Sohn auf. «Hey Alti, alles fresh bi dir?» Ganz offensichtlich sind Jugendliche auch selber hart im Nehmen. Im Gegensatz zu ihnen würde ich nicht schlecht staunen, wenn mich meine beste Freundin am Telefon mit den Worten «Hey Alti, alles fresh bi dir?» begrüssen würde. Aber unter «Homies» oder «Bros» (was so viel heisst wie Kumpels) sei das ganz normal, habe ich mir sagen lassen. Auffallend ist, dass ein Grossteil des neuen Wortschatzes seinen Ursprung im Englischen hat. Manche Wörter haben sich stillschweigend in unseren Wortschatz geschlichen. So habe auch ich mein zürcherisches «lässig» schon längst durch «cool» ersetzt. Und ertappe mich dabei, meinen Sohn zu fragen, ob denn die Prüfung «easy» gelaufen sei. Natürlich sind die heutigen Jungen weder besser noch schlechter als die von damals. Zu jeder Zeit haben sie ihre eigene Sprache kreiert, um sich von den Erwachsenen abzugrenzen. Ich habe mir überlegt, welche Ausdrücke in meiner Jugendzeit populär waren. So erinnere ich mich, dass alles «tierisch» war – tierisch gut, tierisch schön oder auch tierisch blöd. Ein heutiger «Mongo» war damals ein Armleuchter oder ein Hirni, statt abzuhauen, hat man sich «verdünnisiert» oder «eine Fliege gemacht», und ein nicht mehr ganz junger Mensch war ein «Gruftie» oder ganz einfach «Gammelfleisch». «Das ist aber voll asi», würden die jungen Leute von heute dazu sagen. Der deutsche LangenscheidtVerlag sucht derzeit wiederum das Jugendwort des Jahres. Dass es zwischen deutschsprachigen Ländern Unterschiede geben kann, sieht man bei den nominierten Wörtern: Nachdem 2014 «Läuft bei dir» das Rennen gemacht hatte, ein Begriff, der durchaus auch hier zur Anwendung kommt, ist in diesem Jahr unter anderem der Ausdruck «merkeln» nominiert, ein Wort, das für Nichtstun und mangelnde Entscheidungsfreudigkeit steht und von Bundeskanzlerin Angela Merkel inspiriert ist. Es hat den Weg über die Schweizer Grenzen bis jetzt noch nicht gefunden. Ich habe auch kein entsprechendes Pendant wie «schlumpfeln» oder «sommarugeln» gefunden. 3 4 Zürich West Nr. 34 20. August 2015 AKTUELL «Möge das Ortsmuseum Achtung wecken» Fortsetzung von Seite 1 stände und 2691 Fotos. Anlässlich einer Neuerfassung vor zehn Jahren wurde auch der genaue Standort jedes Gegenstands registriert. Zwei Drittel der Gegenstände könne er aus dem Kopf heraus lokalisieren, erzählt Amstad. Die Gefahr, dass das Museum einst wieder aus allen Nähten platzen könnte, besteht aber nicht. Gegenstände – ausser sie seien besonders wertvoll und hätten einen nachweisbaren Bezug zu Albisrieden – würden schon lange nicht mehr angenommen. Nach wie vor empfänglich sei man hingegen für alte Bildund Schriftdokumente aus Albisrieden. Jedes Jahr 1500 an Moschtete Seit der ersten Moschtete anlässlich der Einweihung hat sich das Ortsmuseum zu einem beliebten Austragungsort für allerlei Arten von gesellschaftlichen und kulturellen Anlässen gemausert. Die Moschtete bleibt das Zugpferd unter den Veranstaltungen, lockt sie doch jedes Jahr rund 1500 Besucher an und ermöglicht es dem Verein, seine Finanzen aufzubessern. Eine weitere Tradition stellt die Kunst- respektive Hobby-Ausstellung in der Vorweihnachtszeit dar. In unregelmässigen Abständen fanden und finden Spezialausstellungen statt wie jene über Schlitten, die örtliche Schule oder über das Tram in Albisrieden. Letztere wird den Organisatoren noch lange als Grosserfolg in Erinnerung bleiben. In dem Ackerbauhaus könne das Ausstellungsgut in einer seiner Herkunft entsprechenden Umgebung ausgestellt werden, hiess es bei der Eröffnung. Neues Projekt «Heuwender» Zu einem andauernden Erfolg könnte sich auch das jüngste Projekt «Heuwender» entwickeln, dessen Initianten sich zum Ziel gesetzt haben, das Ortsmuseum mit Geschichten, Gesprächen und Gästen zu beleben. «Von Anfang an haben jeweils 80 bis 120 Personen die Veranstaltungen – wie das demnächst wiederum stattfindende Open-Air-Kino – besucht», freut sich Amstad. Weiter wurde und wird das Museum immer wieder für den Neuzuzügeranlass des Quartiervereins sowie für diverse Hochzeitsund Behördenapéros gebucht. Und dass beim damaligen Einzug der Heuboden freigehalten und nicht mit Vitrinen verstellt wurde, sei eine weise Entscheidung gewesen. «Ansonsten wäre es aus Platzgründen gar nicht möglich, solche Anlässe durchzuführen.» Zufrieden zeigt sich der Präsident auch mit den Museumsbesuchen während der regulären Öffnungszeiten an jedem ersten Sonntag im Monat. Es käme zwar oft nur eine Handvoll Gäste, doch diese zeigten sich besonders interessiert. Etwas Während der Moschtete herrscht jeweils ein reger Andrang, der Most wird vor Ort auf einer 115-jährigen Presse hergestellt. mehr Besuche hingegen wünscht er sich von den Schulen. Amstad weist darauf hin, dass das Ortsmuseumsteam seine Führungen zu günstigen Konditionen anbiete. Gebäude in gutem Zustand Baulich ist das Haus 40 Jahre nach der Gesamtsanierung noch in einem guten Zustand. Zwei bis drei Mal wurden die Wände neu gestrichen, die Kücheneinrichtung musste erneuert und die Elektroanlage ersetzt werden. «Just anlässlich einer Moschtete fiel nach einem Kabelbrand im Verteilkasten der Strom aus», erinnert sich Amstad heute mit einem Schmunzeln. Gott sei Dank sei ein Fachmann vor Ort gewesen, der den Schaden sofort habe provisorisch reparieren können. Das Haus zum oberen Haller ist auch heute noch im Besitz der Stadt. Dem Verein stellt sie lediglich die Hülle zur Verfügung. Die laufenden Betriebskosten muss er aus seiner eigenen Kasse berappen. Der 40. Geburtstag des Ortsmuseums Archivfotos: tsp. Albisrieden wird im Rahmen der Moschtete gefeiert, die am Wochenende vom 3. und 4. Oktober stattfindet. Ein spezielles Programm ist nicht geplant. Museumsbesucher können noch bis zur Viehschau am 26. September an einem Fotowettbewerb teilnehmen, bei dem es viele Preise zu gewinnen gibt. «Frischer Wind täte dem Verein gut» Keiner kennt die Geschichte und Geschicke des Ortsmuseums besser als der pensionierte Primarlehrer Hans Amstad. Seit 40 Jahren setzt er sich mit leidenschaftlichem Engagement für dessen Betrieb und Erhalt ein. Zur damaligen historischen Kommission stiess der gebürtige Albisriedemer 1975 aber eher aus Zufall, wie er erzählt. Vom Trachtenverein sei er angefragt worden, ob er bei einem Theaterstück mitspielen würde. Zähneknirschend sagte er zu und lernte dabei ein Mitglied aus der erwähnten Kommission kennen. Da der damals 30-Jährige aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit am Thema Geschichte interessiert war, trat er dieser Untersektion des Gemeindehaus- und Quartiervereins bei. «Wir waren 15 bis 20 Freiwillige, alle im Alter zwischen 30 und 50 Jahren», erinnert er sich an die Anfänge. Die Hauptaufgabe habe darin bestanden, das Sammelgut zu restaurieren und für den Umzug ins Ortsmuseum bereitzustellen. Die wichtigsten Handgriffe und Restaurationstipps seien ihnen an einem Kurs im Landesmuseum vermittelt worden. Obmann der Kommission war damals Hansjakob Guldener, Besitzer einer Mechanischen Werkstatt. 1981 übernahm Amstad die Obmann-Funktion. Und seit der Vereinsgründung im Jahr 2002 amtet er als Präsident des Vereins Ortsmuseum. «Ich investiere unzählige Stunden in meine Tätigkeit.» Ob eine einfache Beschilderung oder eine kom- plizierte Reparatur, im Museum gebe es stets etwas zu tun. Und wenn er nicht vor Ort sei, dann sitze er bei sich zu Hause im Büro, wo er unter anderem Anfragen für Führungen beantworte oder mit städtischen Amtsstellen korrespondiere. Unterstützt wird der heute 70Jährige von einem Vorstand, der sich in der Regel alle zwei Monate zu einer Sitzung trifft. «Ich mache meine Arbeit nach wie vor gerne», antwortet er auf die Frage nach seiner Zukunft als Präsident des 20 Mitglieder zählenden Vereins. «Es wäre aber schön, wenn sich für diese Aufgabe eine jüngere Person finden liesse, damit ich mich in ein paar Jahren zurückziehen könnte.» Ein bisschen frischer Wind mit neuen Ideen täte dem Verein durchaus gut. (tsp.) Der heutige Präsident Hans Amstad war von Anfang an dabei. Zürich West AKTUELL Nr. 34 20. August 2015 Natürliche Ressourcen unter Druck Hamburger und Döner mal nachhaltig Am 13. August war «Earth Overshoot Day». An diesem Tag hat die Menschheit die natürlichen Ressourcen eines ganzen Jahres erschöpft. Bis Ende 2015 zehren wir nun von den Vorräten der Erde und leben auf Kosten kommender Generationen. Der aktuelle Umweltbericht der Stadt Zürich nimmt das Thema Ressourcenverbrauch auf und gibt einen Überblick über den Umweltzustand in Zürich. In den letzten Jahrzehnten ist die Luft in Zürich deutlich sauberer geworden, teilt die Umweltschutzfachstelle der Stadt mit. Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und der Schwermetallgehalt im Feinstaub stellen heute kein Problem mehr dar. Auch die Belastung durch Stickstoffdioxid und Feinstaub PM10 ist zurückgegangen, obwohl es hier vor allem nahe stark befahrener Strassen noch zu Grenzwertüberschreitungen kommt. Das soll aber bis 2025 vorbei sein. Bevölkerungs- und Siedlungswachstum, die wirtschaftliche Entwicklung und das Konsumverhalten erhöhen den Druck auf die natürlichen Ressourcen. Die Auswirkungen sind auch lokal spürbar: So steigt die Zahl lärmbelasteter Personen, etwa als Folge des Mehrverkehrs oder durch den Trend zur 24-Stunden-Gesellschaft. Auch der Druck auf die öffentlichen Freiräume nimmt zu. (pd.) Die OJA Kreis 9 & Hard engagiert sich im Rahmen von «Zürich isst» für die Nachhaltigkeit. Diesmal stehen die Vorbereitungen für den fahrbaren Essstand am Bullingerplatzfest an. Fleisch oder Vegi? Sie wollen an jenem Nachmittag im OJA-Lokal an der Hardstrasse besprechen, was sie am Bullingerplatzfest vom 26./27. September aus ihrem Food-Truck – einem fahrbaren Essstand – anbieten. Fest steht: Es gibt Döner und Hamburger. Nicht gerade etwas, das nach Nachhaltigkeit schreit. Hinter der Produktion von Kalbfleisch steckt viel Energie und Fotos aus Zürich und New York Zur Wiedereröffnung präsentiert die Photobastei am Sihlquai 125 ab heute Donnerstag, 20. August, eine Doppelausstellung des Zürcher Fotokünstlers und Fotojournalisten Willy Spiller. Die Schwarz-Weiss-Arbeit «Zürich – Bilder eines Fotojournalisten» ist in den 70er-Jahren aus seiner Tätigkeit als Fotoreporter für die Zürcher Wochenzeitung «Züri Leu» entstanden, die Farbarbeit «Los Angeles» zwischen 1977 und 1983 während seiner Arbeit für die «NZZ» in New York. In Spillers Bildern zeigt sich ein unverblümter, lebensfrischer und packender Blick, ein Gemisch aus schamloser Neugier und schurkischer Komplizenschaft, aber auch brüderlicher Kompassion. Es ist ein Humanist, der da schaut, nicht auf der Suche nach der idealen Welt, aber durchdrungen von der empathischen Neugier für das Grosse, das im Kleinen anklingt. Einmal Lokalreporter, immer Lokalreporter, ist man ANZEIGEN «Zürich West» begleitet Aktionen Rebecca Wyss Mittwochnachmittag, 30 Grad und Sommerferien – was gibt es Schöneres, als ins Wasser zu springen und die letzten Tage ohne Schule zu geniessen? Sarankan, Sharu und Edona haben andere Prioritäten. Die drei gehören zu den Jugendlichen, die mit der Offenen Jugendarbeit OJA Kreis 9 & Hard am Nachhaltigkeitsprojekt der Stadt «Zürich isst» teilnehmen («Zürich West» berichtete am 23. Juli darüber). vielleicht versucht zu sagen – aber mit welcher Haltung! Die Bilder Spillers aus den 70erund 80er-Jahren bringen die Zeit im Auge des Betrachters kraft ihrer eingeschlossenen Energie erneut in Fluss. Da ist jene Stadt, die uns nur zu bekannt scheint und doch schon so weit in der Vergangenheit liegt. Spillers Bilder lassen sie in zum Teil schroffen Schwarz-Weiss-Bildern aufleben, als wäre es gestern gewesen. Und da ist jene ferne Metropole, die damals noch so viel weiter weg war als heute und die für viele nur eine Wirklichkeit vom Hörensagen war. Beide Ausstellungen erzählen in unterschiedlichen Bildsprachen von jenen Themen, die damals die Welt bewegten, denselben, die es auch heute noch tun – wenn man nur genau hinschaut. Die Ausstellung ist vom Künstler selber zusammengestellt und kuratiert. (pd.) www.photobastei.ch 5 Sharu, Sarah Kleiber und Sarankan (v.r.) besprechen unter der Anleitung von OJA-Projektleiter Marco Gioco (l.), was sie am Bullingerplatzfest anbieten wollen. Foto: Rebecca Wyss CO2-Ausstoss. Kein Problem für Edora: «Warum verwenden wir nicht anstelle des Kuhfleischs einfach Poulet oder Gemüse?» Die Runde ist eröffnet. Sharu, der 13-jährige Junge mit sri-lankischen Wurzeln erklärt, dass viele Hindus sowieso kein Fleisch und schon gar kein Kuhfleisch essen würden. «Vegi wäre super.» Ihm fällt auch gleich ein, dass man doch Falafel für den Döner machen könnte. «Gute Idee, die kann man gut selber machen», findet die Gastronomin Sarah Kleiber, die einen eigenen Food-Truck in Basel betreibt und der OJA bei ihrem Vorhaben unter die Arme greift. Als dann der 13-jährige Sarankan von Kräutern spricht, die noch fehlen würden, hat sie auch dafür einen Vorschlag: «Wie wär’s mit einer Joghurtsauce mit Kräutern für den Falafel-Döner?» Alle sind einverstanden. Über anderthalb Stunden werden Vor- und Nachteile besprochen und Alternativen abgewägt. «Ich bin positiv überrascht, dass die Jugendlichen trotz Sommerferien und hohen Temperaturen motiviert dabei geblieben sind», erklärt der OJA-Projektleiter Im September findet der Themenmonat «Zürich isst» der Stadt Zürich und der Mercator-Stiftung statt. Unter anderem geht es darum, zu beleuchten, was der Schutz und Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen sowie der schonende Umgang mit natürlichen Ressourcen bedeuten. In diesem Zusammenhang widmet sich die Offene Jugendarbeit Kreis 9 & Hard gemeinsam mit Jugendlichen dem Thema Nachhaltigkeit. «Zürich West» begleitet einige der geplanten Aktionen. (rwy.) Marco Gioco. Das Nachhaltigkeitsprojekt hat Spuren hinterlassen, auch bei den Familien der Jugendlichen. «Ich und meine Familie trennen nun den Abfall, was wir vorher kaum gemacht haben. Ausserdem kaufen wir fast nur noch das ein, was wir auch essen mögen. Damit wir nicht viel wegwerfen müssen», erzählt die 14-jährige Edona stolz. Auch bei Sarankan hat sich etwas geändert: «Wir essen nun jeden Freitag vegetarisch.» Food-Truck am Bullingerplatzfest: 26./27. September, Sa 17–23 Uhr und So 10–17 Uhr. Zumbrunnen noch kurze Zeit im Letzibad Der renommierte Kunstmaler Jürgen Zumbrunnen (Ausstellungen im Helmhaus, in der Galerie Baviera, in der Broadway Gallery in New York City und in der Katz & Bach Galerie, Berlin) stellt seine aktuellen Werke in Altstetten in der Aquarium-Galerie im MaxFrisch-Bad aus. Es sind mehrere hundert Ölbilder, alle im Format 30 x 30 cm. Seit Zumbrunnen nicht mehr so mobil ist, malt er gezwungenermassen kleinformatiger. Seine früheren Werke waren oft mehrere Quadratmeter gross. Das kleinere Format bedeutet aber nicht, dass die Bilder eine kleinere Wirkung erzielen würden – im Gegenteil. Die Ausstellung unter dem Titel «Der Schaum der Tage» dauert noch bis und mit Sonntag, 23. August. Öffnungszeiten: 7 bis 20 Uhr. (ls.) Jürgen Zumbrunnen malt nun kleinformatigere Ölbilder. Foto: Lorenz Steinmann 6 Stadt Zürich Nr. 34 20. August 2015 AKTUELL Neuer Platz für junge Kreative Bis vor einem Jahr logierte die Zürcher Hochschule der Künste in den Häusern Sihlquai 125 und 131, nun hat sich dort unter Federführung der Stadt eine neue, buntgemischte kreative Gemeinschaft angesiedelt. Lisa Maire Günstiger Raum für junge Kreative, Start-ups und Kulturschaffende ist in der Stadt absolute Mangelware. Die Begriffe «Glücksfall» oder «Traum» im Zusammenhang mit dem neuen Angebot in den kantonseigenen Häusern am Sihlquai waren denn auch am Medienrundgang von letzter Woche öfters zu hören. Insgesamt 5000 Quadratmeter plus 2000 Quadratmeter Dachund Lagerräume stehen hier als Zwischennutzung insgesamt rund 150 Personen mit 30 Projekten bis Herbst 2018 zur Verfügung. Im letzten Herbst begann die Vermietung über die Raumbörse des Jugendraums Dynamo, die zu den städtischen Sozialen Diensten gehört und Räume für Kreativprojekte im nichtkommerziellen Bereich vermittelt. Mit einem «Wahnsinns-Echo», wie Dynamo-Leiter Dani Hilfiker sagte. Viele Bewerber mussten abgewiesen werden, obwohl sie alle Kriterien erfüllten. Das Bedürfnis nach solchen Experimentierräumen, so Hilfiker, sei bei weitem noch nicht abgedeckt, man werde weiterhin suchen. Für «Neulinge» und Etablierte Der Platz in den Gebäuden am Sihlquai wurde laut Stefan Roschi, Leiter Ressort Soziale Stadtentwicklung, so vergeben, dass ein bunter Mix aus kleinen und grösseren Projekten entstand. Junge und schon erfahrenere Kreative sollen in diesem «strukturierten Experimentierfeld» voneinander profitieren können, lautet die Idee. So treffen Kundinnen und Kunden der Raumbörse mit 22 Projekten aus den Sparten Musik, Kunst, Medien, Produktdesign, Handwerk, Theater etc. auf bereits etablierte Exponenten der Kreativwirtschaft. Darunter befinden sich die Photobastei 2.0 von Romano Zerbini, die Manifesta 11, die nächstes Jahr in Zürich ihre (von Stadt und Kanton subventionierte) europäische Kunst-Biennale durchführt, oder auch das Netzwerk Impact Hub, das bereits unter den Viaduktbögen angesiedelt ist und nun am Sihlquai zusätzlich fast 2000 Quadratmeter in rund 90 Arbeitsplätze für Jungunternehmer umbaut. Ein weiteres Drittel der Gesamtfläche ist zudem an Nutzer vermietet, die schon vor der Übernahme der Liegenschaften durch die Stadt hier beheimatet waren, wie die Ateliergemeinschaft Stiftung Binz 39 und das Zürcher Kinderballett. Auch die ZHdK ist noch nicht ganz ausgezogen. So bauen Studierende der bildenden Kunst gerade einen früheren Lagerraum im Hof zum Off-Space für Ausstellungen oder Workshops um. Der Aufwand für das Projekt Sihlquai beträgt 1,5 Millionen Franken über vier Jahre. Für die Stadt Zürich ein «finanzielles Nullsummenspiel», wie Roschi betonte. Die Kosten seien zu 100 Prozent durch die Mieteinnahmen gedeckt. Dies bedeutet: Pro Quadratmeter müssen die jungen Nutzerinnen und Nutzer 85 Franken hinblättern – für alle gleich viel. Das ist zwar nicht eben wenig, gilt aber offenbar für die zentrale Lage als günstig. Der neue «Kreativ-Hotspot» am Sihlquai 125 und 131. Foto: zvg. Die «Jungen Journalisten» teilen sich für ihre fünf Indy-Media-Publikationen zu acht einen Raum, um sich die Miete leisten zu können. Foto: mai. Lange Nacht der Museen Neue Öffnungszeiten Kurse und Lager Am 5. September ist die Lange Nacht der Zürcher Museen. Das bunte, lustvolle und abwechslungsreiche Programm beginnt um 19 Uhr. Bei 47 Museen (vom Alterthümer-Magazin bis zum Zürcher Spielzeugmuseum), die ihre Türen öffnen, dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Als Gastinstitutionen sind Luma Westbau/ Pool, die Sammlung Johann Caspar Lavater und der neue Strauhof dabei. An verschiedenen Orten erwartet die Besucherinnen und Besucher kulinarische Angebote und Musik. Im Strauhof wird die Ausstellung «50 Millionen Meilen zum Mars» gezeigt. Um 21.15 Uhr ist die Performance von Michael Fehr zu sehen, und um 22 Uhr erklingt Marsmusik. In der Sammlung Johann Caspar Lavater in der St.-Peter-Hofstatt finden um 19.15, 20.30, 22, 23.15 und 00.30 Uhr Lesungen statt: «Lavater und das Gesicht des Verbrechens». Im Luma Westbau/Pool etc. an der Limmatstrasse 270 ist mit «Pool 4: A Blind Man in His Garden» eine Ausstellung des Pool-Projekts zu sehen. (pm.) Auf den 1. September passt die Pestalozzi-Bibliothek (PBZ) bei 6 ihrer 14 Bibliotheken die Öffnungszeiten an. Grund ist das Kundenbedürfnis. Neu wird die moderne Quartierbibliothek Unterstrass auch samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet sein. Die Öffnungszeiten der Bibliothek Leimbach werden anders verteilt und um eine Stunde verlängert. Bei den Bibliotheken Oerlikon, Sihlcity und Witikon werden die Öffnungszeiten am Samstag ausgeweitet. Die Öffnungszeiten der Bibliothek Wipkingen werden ebenfalls leicht angepasst, wie die BZ mitteilt. Die neuen Öffnungszeiten sind ab 1. September auf der PBZ-Website unter www.pbz.ch/standorte-andoeffnungszeiten zu finden. Ebenfalls per 1. September werden die Gebühren der PBZ angepasst. Die Preise bei der Jahreskarte und der kleinen Jahreskarte erhöhen sich jeweils um 5 Franken. Die Jahreskarte kostet demnach neu 65, die kleine Jahreskarte 15 Franken. Die anderen Gebühren ändern sich nicht. Mit dieser Anpassung wird die Weiterentwicklung der PBZ-Dienstleistungen angestrebt. (pd./pm.) Rund 28 000 Haushalte mit schulpflichtigen Kindern erhalten die aktuelle «Fit und Ferien»-Broschüre. Diese bietet ein abwechslungsreiches Kursund Lagerangebot vom Sportamt der Stadt Zürich, dem Büro für Schulkultur, der Stiftung für Zürcher Schülerferien und Schneezüri. Die Broschüre erscheint viermal jährlich. Diese informiert über die aktuellen, vielfältigen Kurs- und Lagerangebote. Allein das Sportamt bietet für diesen Herbst 157 Semesterkurse sowie für die Herbstferien 94 Ferienkurse an, darunter Neuheiten wie der Rollschuhsport- oder CheerleadingKurs. Die Kurse werden vom Sportamt mitfinanziert und sollen Kindern und Jugendlichen eine kostengünstige Möglichkeit bieten, regelmässig Sport zu treiben. Zudem sollen die Kurse die Teilnehmenden an einen möglichen Vereinsbeitritt heranführen und ihnen die Chance geben, viele verschiedene Sportarten auszuprobieren. Mit Ausnahme der Schulkultur-Angebote können alle Kurse und Lager online gebucht werden: www.sportamt.ch/sportkurse, www.zsf.ch und www. schneezueri.ch. (pd.) 5. September, ab 19 Uhr, Lange Nacht der Museen, www.langenacht.ch. Roger Tognella (FDP). Foto: ls. Mathis Kläntschi (Grüne). Foto: zvg. Kampfwahl ums Statthalteramt Um die Nachfolge des Statthalters Hartmuth Attenhofer (SP) kommt es am 22. November zu einer Kampfwahl zwischen dem bürgerlichen und dem links-grünen Lager. Nach der Kandidatur des 53-jährigen Juristen und Bezirksrats Mathis Kläntschi (Grüne) hat die FDP eine Alternative nominiert. Es ist Roger Tognella, Gemeinderat und Fraktionspräsident. Der gelernte Elektroinstallateur hat sich in einem internen Findungsprozess unter der Leitung von Beat Gut durchgesetzt, Gut bezeichnete Tognella an einer Medienkonferenz als Alternative für «farblose Juristen» und das Statthalteramt «als verlän- gerter Arm des Regierungsrats». Eine Interpretation, die wohl nicht alle Stadtzürcher gerne hören. Denn der Knatsch zwischen Stadt und Kanton hat Tradition. Während der ehemalige Statthalter Bruno Graf regelmässig für rote Köpfe sorgte, zeichnet sich Hartmuth Attenhofer eher durch seine «unaufgeregte, umsichtige Art» aus, wie ihm sogar die FDP attestiert. Würde Tognella gewählt, wäre dieses Gleichgewicht eher infrage gestellt. Während Kläntschi von der SP offiziell unterstützt wird, steht die Antwort der SVP zur Unterstützung Tognellas noch aus. Die CVP hat sich mittlerweile hinter Tognella gestellt. (ls.) KLEINANZEIGEN ANZEIGEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Zürich West AKTUELL Nr. 34 20. August 2015 7 Sozialdepartement will «Blasio» einstellen Das Sozialdepartement will die beliebten Blasio-Spielaktionen nicht mehr selber weiterführen. Produktion und Unterhalt werden komplett neu organisieren. Lorenz Steinmann Wer kennt sie nicht, die beliebten Hüpfburgen von Blasio. Besonders im Sommer werden die Spielgeräte heiss geliebt. Das dem Sozialdepartement angegliederte Atelier an der Seestrasse in Wollishofen geht auf eine Idee des Sozialarbeiters Emilio Tox-Zentrum ändert Namen Biasio zurück, der die «aufblasbaren Würste» in England entdeckt und vor bald 30 Jahren nach Zürich gebracht hat. Mit seiner Idee ging er zur Stadt und stiess auf offene Ohren, wie der «Tagi» vor Jahren schrieb. Ziel des Arbeitsprogramms: Schulabgänger in Krisensituationen, ohne Lehrstelle und ohne Berufsperspektive erhalten eine Chance, aus ihrer Sackgasse herauszufinden. Seither arbeiten nicht mehr «nur» Jugendliche dort, sondern auch Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger in Arbeitsintegrationsprogrammen mit Teillohn. Und: Neben den Spielgeräten werden Nähaufträge der Firma Freitag (FreitagTaschen) ausgeführt. Nun wird vieles Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum in Zürich tritt mit neuem Namen und Erscheinungsbild auf. Dies im Hinblick auf das bevorstehende 50-Jahr-Jubiläum. Hans-Peter Neukom Karin Steiner Die telefonische Beratungslinie 145 des Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrums (kurz Tox-Zentrum) steht bei Vergiftungen sowohl Laien als auch Fachpersonen rund um die Uhr zur Verfügung. Über 100 Anfragen pro Tag zu Vergiftungen gingen beim Tox-Zentrum 2014 ein, so viele wie nie seit der Gründung 1966. Total wurden letztes Jahr 37 419 Fragen von besorgten Anrufern durch die Giftexperten und -expertinnen beantwortet – gut 1000 mehr als 2013. Das Tox-Zentrum feiert 2016 sein 50-jähriges Bestehen. Im Hinblick darauf, und auf die Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft, tritt das ToxZentrum bereits heute unter einem neuen Namen auf: Tox Info Suisse. Die nationale Notfallnummer 145 sowie die Dienstleistungen bleiben unverändert. Das «Böötlen» ist eine grosse Leidenschaft von Iwona Eberle. Unzählige Touren hat sie schon unternommen, kennt die schönsten Strecken der Schweiz und weiss auch, wo es gefährlich werden kann. So beschloss die Journalistin, ihre Erfahrungen aufzuschreiben und an andere Begeisterte weiterzugeben, Warum die Namensänderung? Der neue Name ist in allen Landessprachen für alle gut verständlich. «Wenn es um Vergiftungen geht, informieren wir schnell und kompetent für die ganze Schweiz», sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor von Tox Info Suisse, und ergänzt: «Mit dem zeitgemässen Auftritt wollen wir die Bekanntheit der Notfallnummer 145 und unserer Institution in der Bevölkerung steigern.» Die 1966 gegründete private Stiftung ist nicht gewinnorientiert und basiert auf einer erfolgreichen öffentlich-privaten Partnerschaft. Stiftungsträger sind PharmaSuisse, Scienceindustries, Santésuisse, Suva und der Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft FMH. Zusätzlich bestehen Leistungsverträge mit den Kantonen, dem Bundesamt für Gesundheit, Swissmedic und dem Spitalverband H+. Tox Info Suisse beschäftigt 32 Expertinnen und Experten in Ganzund Teilzeitstellen. Neben Ärztinnen und Ärzten sind dies auch eine Pflanzentoxikologin und eine Tierärztin sowie zwei Apothekerinnen. Informationen, Auskünfte und Bestellungen von Merkblättern: www.toxi.ch. 24Stunden-Notfalltelefon: 145. Für nicht dringliche Fälle: Tel. 044 251 66 66. Immerhin: Laut Hamilton-Irvine sei das immer gewährleistet, und darum habe nie eine Gefahr für die spielenden Kinder bestanden. Ein weiterer Grund, warum die Stadt bei der Blasio-Werkstatt über die Bücher geht, ist die Perspektive. Die Arbeit biete den rund 25 Programmteilnehmerinnen und -teilnehmern nur geringe Chancen auf einen künftigen Job oder eine Ausbildung, da ein direkter Branchenbezug fehle und sie deshalb weit weg vom ersten Arbeitsmarkt seien. Die Stadt sucht darum neue Lösungen. Bis im Sommer 2016 läuft der Betrieb normal weiter. «Dann werden wir die Produktion und den Unterhalt von Bla- sio-Spielobjekten sowie die Durchführung von Blasio-Spielaktionen nicht mehr selber weiterführen», so Hamilton-Irvine. Mehr will sie nicht sagen, da vieles noch in Abklärung sei. Nur so viel: «Es sieht sehr gut aus, dass das Angebot der BlasioSpielaktionen weitergeführt wird.» Ein Grossteil der Integrationsarbeitsplätze im Atelier bleibe so oder so erhalten, da diese schon heute hauptsächlich für das Nähen der Freitag-Taschen benötigt werden. Und: «Auch die anderen Arbeitsintegrationsplätze gehen nicht verloren, da wir genügend andere Programme für diese Teilnehmenden haben», versichert Hamilton-Irvine. Auf dem Gummiboot die Schweiz entdecken Ein Ausflug auf dem Wasser ist der Sommerspass schlechthin. Die Zürcherin Iwona Eberle hat den weltweit ersten GummibootFührer geschrieben. Darin stellt sie 22 Touren durch die Schweiz vor – eine davon auf der Limmat. Bekanntheit fördern anders. «Klar ist, dass der Geschäftszweig Blasio-Spielobjekte wesentliche Anforderungen nicht erfüllt, die wir an Integrationsarbeitsplätze stellen», sagt Bettina Hamilton-Irvine, Kommunikationsverantwortliche der Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt Zürich auf Anfrage. Das Blasio-Atelier generiere zu wenig produktive Beschäftigungsmöglichkeiten, und die Durchführung der Spielaktionen in Eigenregie stelle zu hohe Anforderungen an die Gewährleistung eines sicheren Spielbetriebs für die teilnehmenden Kinder. Sprich: Nur wenn ausgebildete Fachleute dabei sind, ist die Sicherheit beim Betrieb der Blasio-Hüpfburgen gewährleistet. Eine Fahrt auf der Limmat Die 22 Touren in der Schweiz, die sie beschreibt – 8 davon liegen im Kanton Zürich –, sind geeignet für Naturund Wasserfans jeden Alters und sind alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem erreichbar. Iwona Eberle beschreibt jede Tour detailliert und macht auf Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten ebenso wie auf geeignete Restaurants oder Rastplätze aufmerksam, an denen sie vorbeiführen. Ein besonderes Augenmerk richtet sie auf Ein- und Ausstiege, die zur Sicherheit einer Bootsfahrt massgeblich beitragen. Eine Tour führt der Limmat entlang via Die Bootsfahrt von Zürich nach Dietikon führt durch die Stadt an imposanter Kulisse vorbei. Unterengstringen nach Dietikon. Der Einstieg ist beim Wipkingerpark, man kann aber auch schon bei der Badi Oberer Letten oder nach dem Hauptbahnhof in die Sihl einwassern. Wenig später vor dem Höngger Wehr muss man den Fluss zwingend nochmals verlassen, um bei der Kahnrampe nach dem Wehr bequem wie- der einsteigen zu können. Auf der Fahrt nach Dietikon kommt man an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei, zum Beispiel am Mühliwuhr in Unterengstringen und am Kloster Fahr. Ein besonderes Kapitel widmet Iwona Eberle der Werdinsel, die von den verschiedensten Nutzungsgruppen hart umkämpft wird. «Diese Tour ist VERSICHERUNGS-TIPP Arbeitnehmende haben Anspruch auf Lohnfortzahlung, wenn sie unverschuldet wegen einer Krankheit oder eines Unfalls nicht arbeiten können. Gegen Unfall sind alle obligatorisch versichert. Die Krankentaggeld-Versicherung ist jedoch freiwillig, es sei denn, ein Gesamtarbeitsvertrag sieht eine andere Regelung vor. Für Firmen birgt die Pflicht zur Lohnfortzahlung ein existenzgefähr- dendes Risiko. Fällt jemand aus, muss oft eine Ersatzkraft eingestellt werden. Damit entstehen doppelte Lohnkosten. Wer ein Unternehmen führt, sollte regelmässig mit einer Fachperson ausloten, welche Leistungen die Firma selber erbringen will. Auf diese Weise kann man feststellen, wo eine Versicherung nottut. In der Regel erfolgt die Lohnfortzahlung einer Krankentaggeld-Versicherung für 720 Tage. Danach kommt die Invalidenversicherung ins Spiel. Krankheiten führen in der Schweiz häufiger zu Arbeitsunfähigkeit als Unfälle. Deshalb ist die Prämie für Taggeldleistungen bei Krankheit höher. Die Prämie ergibt sich grundsätzlich aus Faktoren wie der Wartefrist, bis die Versicherung greift, der Höhe des versicherten Lohns oder der Branche, in der eine Firma tätig ist. geeignet für fantastische Abend- und Mondscheinfahrten mit Lichterkulisse von Hochhäusern, Sportplätzen und Kirchen», weiss die Autorin. Iwona Eberle, Gummiboot-Führer Schweiz. Werd Verlag, 2015. ISBN 978-385932-742-9, 39.90 Franken. Internet: www.gummibootfuehrer.ch. DJ-Marathon bei LoRa Bei Radio LoRa findet erneut ein DJMarathon statt. Morgen Freitag geht es los: zehn Tage lang – 230 Stunden nonstop live auf 97,5 MHz. Über 130 Sendungsmacherinnen und -macher, befreundete DJanes und Produzenten durchwandern rhythmisch-musikalische Landstriche und begehen Grenzen der Genres und Geschmacks. Tag und Nacht in 29 Schichten wechseln sie sich ab. Der DJ-Marathon startet am 21. August um 20 Uhr und endet am 31. August um 10 Uhr. (pd.) Lohnfortzahlungen können für Firmen existenzbedrohend sein Wie eine Firma mit ihren Mitarbeitenden bei Unfall und Krankheit umgeht, will gut überlegt sein. Eine finanziell tragbare und zeitgemässe Lohnfortzahlung wird für Unternehmen immer wichtiger. Foto: Ch. Hurni Romeo Hofer weiss Rat. Foto: zvg. Eine bedarfsgerechte Wahl der Wartefrist lohnt sich. Hier liegt das Optimierungspotenzial bei etwa 30 Prozent der Prämie. Unternehmen mit gutem Schadenverlauf profitieren zudem oft von Prämienrabatten. (pd.) Interessierte können sich unverbindlich melden bei der Zurich Generalagentur Romeo Hofer, Badenerstrasse 530, 8048 Zürich. Telefon 044 405 64 64, zh.west@ zurich.ch, www.zurich.ch/hofer. ANZEIGEN 8 Zürich West Nr. 34 20. August 2015 Zürich West AKTUELL Nr. 34 Neue Anspielzeit und neue Gruppe Lokal handeln – mit Spiel und Spass Der FC Wiedikon startet mit einer Neuerung in die Fussballsaison 2015/16: Die Heimspiele der 1. Mannschaft beginnen am Sonntag um 11 Uhr (statt wie bisher um 10 Uhr 15); dies erstmals am 30. August. Auf dem Heuried zu Besuch ist Adliswil 1. Einige Änderungen gegeben hat es im Kader der 1. Mannschaft: Weggezogen sind Florid Gashi (Tetova), Ferhat Kahveci (Kilchberg-Rüschlikon), David Santana (Altstetten) und Leandro Stirnemann (United Zürich). Zuzüge: Gunnar Andrae (FC Fislisbach), Christian Item (eigene A-Junioren), Samir Ukca (Schlieren). Zudem stehen Marco Suppa (nach Auslandaufenthalt) und Adrian Aeberli (nach Militär) wieder zur Verfügung. Spielerisch die eigene Umweltkompetenz erweitern und sich dafür mit Gleichgesinnten vernetzen: Das ist die Idee hinter BioZH. Ein Crowdfunding soll nun helfen, das innovative Bildungsprojekt über das Pilotquartier Hirslanden hinaus in andere Stadtteile zu tragen. Mehr Konstanz Im Vergleich zur letzten Saison sind weniger Mutationen zu verzeichnen, was die Weiterentwicklung der Mannschaft begünstigen sollte. Gemäss Trainer Kurt Gehri stimmt auch in der neuen Saison die Mischung von Routiniers und jungen Spielern. Im Sturm hofft er auf Fidan Alidemaj, der in der Rückrunde verletzungsbedingt nicht zum Einsatz kam; er könnte der vermisste «Knipser» sein. «Unser Ziel bleibt der Wiederaufstieg in die 2. Liga regional. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir im Gegensatz zur letzten Saison von Beginn weg Punkte sammeln. Mit einem guten Saisonstart ist vieles möglich.» Der FCW spielt neu in der Gruppe 1, was mit Auswärtsspielen in Buttikon, Siebnen und Wollerau verbunden ist. Derbys geben wird es weiterhin gegen Albisrieden und Altstetten. Den Heimspielplan für die Vorrunde findet man auf der Website fcwiedikon.ch. (e.) Mann nach Angriff auf Passanten verhaftet In der Nacht auf Mittwoch, 12. August, verhaftete die Stadtpolizei einen Mann, der zuvor im Kreis 5 mehrere Passanten attackiert hatte. Die Polizei sucht Zeuginnen und Zeugen. Kurz nach 23 Uhr ging bei der Stadtpolizei Zürich die Meldung ein, dass ein Unbekannter an der Limmatstrasse im Klingenpark auf Passanten losgegangen sei. Die ausgerückten Einsatzkräfte trafen auf einen leicht verletzten, 48-jährigen Italiener. Dieser war einem 27-jährigen Schweizer, der von einem unbekannten Mann mit einer Stichwaffe angegriffen worden war, zu Hilfe geeilt. Dabei war er am Hals verletzt worden, schreibt die Polizei. Der Angreifer flüchtete danach zu Fuss. Mehrere Auskunftspersonen hatten beobachtet, dass der Täter möglicherweise eine weitere Person angegriffen hatte. Sie konnten ihn gut beschreiben, sodass der 25-jährige Iraker wenig später am Sihlquai verhaftet werden konnte. Das Motiv und der genaue Tathergang sind noch unklar und werden nun durch Detektive der Stadtpolizei Zürich abgeklärt. Weitere Betroffene? Es ist nicht auszuschliessen, dass weitere Passantinnen und Passanten vom Täter bedroht oder verletzt worden sind. Die Stadtpolizei bittet diese Personen, sich zu melden. Ebenfalls gesucht werden Auskunftspersonen, die Angaben zum Täter oder zu den Vorfällen im Klingenpark (bei der VBZ-Haltestelle Museum für Gestaltung) in der Zeit zwischen 23 und 23.15 Uhr machen können. Hinweise nimmt die Stadtpolizei Zürich entgegen unter der Telefonnummer 0444 117 117. (pd.) 20. August 2015 9 Lisa Maire «Spielen wir für die Umwelt, statt sie zu verspielen» lautet das Motto von BioZH. Das Projekt ist der Prototyp eines Spiels, das Menschen sensibilisieren will für die biologische Vielfalt in ihrer direkten Umgebung. Aber auch generell für umweltgerechtes Verhalten, zum Beispiel punkto Abfall oder Mobilität. Das Ziel sei es, dass sich Quartierbewohner über lokale Umweltaktivitäten vernetzen, um so ihre eigenen Umweltkompetenzen besser zu nutzen, erklärt Marc Vogt, Gründer von BioZH. Im grünen Quartier Hirslanden etwa, wo BioZH seit August 2013 als Pilotprojekt besteht, gebe es zwar eine grosse Biodiversität, «aber manche Leute sind sich dessen gar nicht bewusst», bedauert Vogt. Beim Gang durchs Quartier ist ihm zum Beispiel aufgefallen, wie viel Obst an den Bäumen oder auf dem Boden verfault, weil es nicht gepflückt wurde. Güter und Wissen austauschen Wer sich über die Internet-Plattform von BioZH vernetzt (siehe Infobox rechts), findet Abnehmer für seine Gartenprodukte, kann diese bei Bedarf gegen andere Produkte und Leistungen eintauschen oder in verkaufbare Produkte umwandeln. Ebenso gehört der Austausch von «grünem Wissen» zur Kernidee. Ob Austausch von Gütern oder Wissen: Das BioZHKonzept will mit positiven Anreizen Gross und Klein dazu bringen, sich mit der Umwelt im Alltag auseinanderzusetzen. Die Erfahrungen in Hirslanden zeigen: Das Interesse, die loka- Ermöglichen nicht nur neue kulinarische Genüsse, sondern auch einen neuen Zugang zur Natur vor der Tür: Kurse über die Nutzung von essbaren Wildpflanzen. Foto : zvg. Bonuspunkte als Währung Auf der Internet-Plattform www.biozh.ch sind die Module «Biodiversität», «Urban Gardening» und «Abfall» als Konzept vorbereitet. In jedem Modul werden Spielkurse, Workshops, Exkursionen oder auch Wettbewerbe angeboten. Das Spiel beginnt mit der Eröffnung eines Kontos. Das gibt gleich einmal die ersten Bonuspunkte. Wer eigenes Bio-Kapital wie Obstbäume, Sträucher oder Kräuter eintragen kann, sammelt auch Punkte, aber am schnellsten geht es mit der Teilnahme an Umweltaktionen wie CleanUp-Day, Neophytenbekämpfung oder Bachbett reinigen. Diese Punkte können wiederum für eine Teilnahme an den angebotenen Kursen, Workshops und Exkursionen eingesetzt werden. (zb.) le Natur zu kennen und zu schützen, ist gross. Seit Projektstart konnten zahlreiche Aktivitäten umgesetzt und über 2500 Produkte hergestellt werden. Ein Renner war dabei auch der Konfi-Wettbewerb mit einer Profi-Jury. «Das Feedback ist absolut toll. Wir sind hochmotiviert, BioZH weiterzuentwickeln und dabei neue Schritte über die Grenzen von Hirslanden hinaus zu machen», sagt Projektleiter Alain Bachmann. BioZH ist eine Initiative des jungen Umweltberatungs- Die Macher von BioZH: Gründer Marc Vogt, Alain Bachmann, Arthur Feinberg (v.r.). Foto: mai. unternehmens In-Finitude, einem Spinn-off der ETH Zürich. Gründer und Geschäftsführer Marc Vogt und seine Teamkollegen Alain Bachmann und Arthur Feinberg begleiten die Projektteilnehmer im Umweltbildungsprozess, helfen bei der Vernetzung und Wissenstransfer. Damit das innovative Bildungskonzept inhaltlich und geografisch erweitert werden kann, sind Gönner gefragt. Denn mit der Community wächst der Aufwand. Ohne zusätzliche Informatik- und Kommunikationsmittel lasse sich der Ausbau nicht bewerkstelligen, betont Bachmann. 100 Tage gibt sich das Projektteam, um die erforderlichen 25 000 Franken zusammenzubringen – über die Crowdfunding-Plattform www.100-days.net. Übrigens: Für jede Spende ab 50 Franken gibt es als Dankeschön BioZH-«Goodies». BioZH/In-Finitude, Mühlehalde 25, 8032 Zürich, Tel. 043 540 59 97 oder Mail an [email protected] – www.biozh.ch. Gönnerbeiträge über www.100-days.net. AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN Von Flyern und pinkelnden Hunden Er sei zurzeit in Berlin, meinte Jaroslav Melnik und schlug darum vor, dass wir uns für das Vorstellungsgespräch gleich am Flughafen treffen sollten. Mund antwortete er, er könne jetzt nicht darüber reden, er müsse Energie für den anstehenden Termin sammeln. Na gut, dachte ich, mal sehen, ob die Brotkrume in seinem Mundwinkel seine Verhandlungsposition stärkt. P. Rakti-Kant* Eben erst hereingekommen, wies Melnik die verdutzte Sekretärin der Agentur an, einen Schwarztee – ein Schnäppchen, das er aus Berlin mitgebracht hatte – für den Chef anzurühren. Einige Minuten später kam dieser und meinte genervt: «Ihr seid viel zu spät, ihr habt zehn Minuten.» Also wies mich Melnik an, draussen zu warten. Toll. Beim Hinausgehen kam mir die Sekretärin mit dem Tee entgegen. Bevor die Tür zum Sitzungszimmer zufiel, hörte ich gerade noch, wie der Chef der Werbeagentur zu seiner Sekretärin sagte: «Ich mag keinen Schwarztee.» Mit einem breiten Grinsen setzte ich mich hin und wartete. Das Gespräch schien für Melnik gut gelaufen zu sein, denn er strahlte, als er herauskam. Wir verliessen die Agentur. Er kenne eine ruhige Ecke, wo wir reden könnten, meinte er. Mir war langsam egal, in welcher Ecke Auf meine Frage «Wo genau?» meinte er nur: «Wir werden uns schon finden.» Natürlich, dachte ich. Wir einigten uns dann auf ein Café neben Check-in 2. Eine Stunde zu spät tauchte Jaroslav Melnik auf und meinte: «Ich konnte einen Termin beim Chef einer Werbeagentur ergattern, den kann ich nicht verschieben. Sie kommen mit.» Gut, dachte ich, etwas eigenartig, aber wieso nicht. Melnik hievte seine enorme Tasche in den Zug. Den Gepäckwagen liess er auf dem Perron stehen. Den kann ein anderer wegräumen, das ist keine Chefsache, dachte er wahrscheinlich und suchte einen Sitzplatz. Im überfüllten Zug ass er die Brezel, die er sich zuvor am Imbissstand gekauft hatte, und schwieg. Etwas verunsichert fragte ich nach dem Praktikum. Mit vollem Schwarztee-Schnäppchen wir redeten, ich wollte das Gespräch einfach hinter mich bringen. Ich war nun schon seit drei Stunden mit Melnik unterwegs. Wie ein Hund In der «ruhigen Ecke», einer Hotellobby, setzten wir uns und redeten zum ersten Mal über das Praktikum. Es stellte sich heraus, dass ein Grossteil des Praktikums daraus bestand Flyer zu verteilen. «Das müssen Sie unbedingt einmal erlebt haben. Das ist so ein gutes Gefühl. Man fühlt sich danach wie ein Hund, der an alle Bäume einer Stadt gepinkelt hat», meinte er begeistert. Und für dieses Glücksgefühl bot er sogar noch knapp 400 Franken pro Monat. Ob ich am nächsten Tag nach Deutschland fahren, seine Plakate abholen und zur Werbeagentur bringen könne, fragte Melnik mich unverhohlen. Ich verneinte und schüttelte innerlich den Kopf. Und dafür hatte ich mittlerweile vier Stunden mit diesem eigenartigen Mann verbracht. Ohne einen Praktikumsvertrag in der Tasche Plakate abholen? Meine Motivation hielt sich in Grenzen. Für jemanden arbeiten, der Flyer verteilen mit pinkelnden Hunden verglich? Niemals. Es war schon P. Rakti-Kant P. Rakti-Kant ist Mitte 20 und studiert Sozialwissenschaften an der Uni Zürich. Um sich den Einstieg ins Berufsleben zu erleichtern, sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags. dunkel, als ich die Hotellobby verliess und mich auf den Heimweg machte. Müde sass ich im Zug und versuchte meine Gedanken zu ordnen und die letzten Stunden zu verarbeiten. Es gelang mir nicht wirklich. Aber eines war mir klar: Dieser Arbeitgeber wird es nicht in die zweite Runde schaffen. * In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum. Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes schreibt er unter einem Pseudonym. 10 Zürich West Nr. 34 AKTUELL 20. August 2015 KIRCHEN Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Jesu Wiedikon Donnerstag, 20. August 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 18.15 Gottesdienst AH Burstwiesen Freitag, 21. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Samstag, 22. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche Sonntag, 23. August 8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 10.00 Eucharistiefeier, Pace e Bene Familiengottesdienst mit der Theatergruppe «Schrägi Vögel» im Anschluss; Mittagessen im Johanneum und Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, Unterkirche Dienstag, 25. August 19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche Donnerstag, 27. August 9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche 18.30 Gottesdienst AH Sieberstrasse Evang.-ref. Kirchgemeinde Wiedikon Freitag, 21. August 18.30 Bethaus: Abendmahlfeier Leitung: Abendmahlteam Auskunft: Pfarrer Thomas Fischer Sonntag, 23. August 9.30 Bühlkirche: Gottesdienst: «Kirche und Kunst Hundertwasser» Pfarrerin Carina Russ Anschliessend Chilekafi Evang.-ref. Kirchgemeinde Altstetten Sonntag, 23. August 2015 10.00 Kirche Suteracher; Gottesdienst, Predigt: Pfr. F. Schmid Orgel: D. Timokhine Anschliessend Chilekafi 17.00 Kirchgemeindesaal: ImPulsGottesdienst für Gross und Klein Thema: «Wenn die Ziege schwimmen lernt (schöpferische Talente)» Kids-Point für Vorschulkinder, die älteren Kinder sind im Gottesdienst dabei, Mitwirkung: ImPuls-Team Anschliessend Imbiss Evang.-ref. Kirchgemeinde Im Gut, Thomaskirche Freitag, 21. August 10.00 Alterszentrum Langgrüt Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle 19.30 Kirchgemeindesaal Reise-Foto-Reportage «Farbig – lebendig – erdig herb und wunderschön: Brasilien!» Sonntag, 23. August 9.30 Thomaskirche: Gottesdienst zum Kindergarten- und Schulanfang Pfrn. Jolanda Majoleth Anschliessend Kirchenkaffee Dienstag, 25. August 10.30 Kirchgemeindesaal Turnen Alter und Sport 15.45 Unterrichtszimmer: Kolibri für alle Kinder ab 1. Kindergarten Mittwoch, 26. August 18.00 Thomaskirche Gebet für den Frieden Freitag, 4. September 19.30 Thomaskirche: Benefizkonzert für die Erdbebenopfer in Nepal Eintritt frei, Kollekte Werke von J. S. Bach: Kunst der Fuge, BWV 1080; Auszüge F. Mendelssohn: Quintett Nr. 1 in A-Dur, op. 18 Evang.-ref. Kirchgemeinde Albisrieden Sonntag, 23. August 10.00 Neue Kirche: Gottesdienst Pfr. R. Wöhrle. Mitwirkung Klassikchor unter der Leitung von B. Just. Kollekte: Evang. Schulen 10.00 Pflegezentrum Bachwiesen, Gottesdienst, Pfr. G. Bosshard Evang.-ref. Kirchgemeinde Sihlfeld Samstag, 22. August 16.00 bis 22.00 Piazza Andreaskirche: Sommerfest «Feuer und Flamme» Attraktionen aller Art, mit Festwirtschaft, Blasio, passende Musik, Ballonwettflug und viele Überraschungen. Infos: www.sihlfeld.ch Sonntag, 23. August 10.00 Strada-Gottesdienst Pfr. Thomas Schüpbach 11.00 Talk, Rotachstübli, Nussbaumstrasse 18, Mitwirkung von Clown Kiko (Gottesdienstnachgespräch) Dienstag 25. August 12.00 Saal Andreaskirche: Mittagstisch. Anmeldung bis Freitag, 21. August, 12.00 bei Christina Falke, Sozialdiakonin, 044 492 72 00 Evang.-ref. Kirchgemeinde Aussersihl Donnerstag, 20. August 12.15 Mittags-Singen 19.30 Tanz der 5 Rhythmen mit Iris Bentschik Sonntag, 23. August 10.00 Gottesdienst mit Pfr. Patrick Schwarzenbach Montag, 24. August 19.00 Tanzmeditation mit Annalies Preisig Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich-Hard Sonntag, 23. August 9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst mit Pfr. Rolf Mauch, Kafi uf dä Wäg Evang.-ref. Kirchgemeinde Zürich Industriequartier Sonntag, 23. August 10.00 Johanneskirche, Gottesdienst mit Pfrn. Sonja Keller, Orgel: Tobias Willi Montag 24. August 18.00 Kirchgemeindehaus, Frauentreff Dienstag, 25. August 14.30 Alterszentrum Limmat, Literaturclub 18.30 Alterszentrum Limmat, Andacht mit Abendmahl Pfrn. Sonja Keller Donnerstag, 27. August 18.00 Kirchgemeindehaus Mannestamm ANZEIGEN Stadt Zürich Pflegezentrum Bombach Stadt Zürich Pflegewohngruppe Informationsabend am Dienstag, 25. August 2015, um 18 Uhr im Pflegezentrum Bombach, Zürich-Höngg Möchten Sie Ihre freie Zeit für eine besondere Aufgabe an schwerkranken und hilfsbedürftigen Menschen einsetzen? Für unser Projekt Palliative Care ergänzender Begleitdienst (PACE) während der Nacht suchen wir Menschen für ein verbindliches Engagement im Pflegezentrum Bombach in ZürichHöngg sowie in den Pflegewohngruppen Zürich Nord und Zürich West mit: • Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit • Freude an einer regelmässigen, sinnvollen Aufgabe • Offenheit im Umgang mit Krisen, Sterben, Abschied, Alter • Bereitschaft zur persönlichen Auseinandersetzung mit existenziellen Lebensfragen Sie finden bei uns: • Eine sorgfältige Einführung in diese anspruchsvolle Aufgabe • Unterstützung, Begleitung und Weiterbildung durch ausgewiesene Fachpersonen • Eine kleine finanzielle Entschädigung IMMOBILIEN Besuchen Sie unseren Informationsabend an der Limmattalstrasse 371, 8049 Zürich. Um Anmeldung wird gebeten. Telefon 044 414 93 00 Frau Elisabeth Jordi (079 600 17 33) oder Herr Matthias Staub (044 415 10 02) erteilen Ihnen gerne weiterführende Informationen. Zuverlässig, liebe- und respektvoll kümmere ich mich um Ihre Lieblinge während Ihrer Abwesenheit, in ihrer gewohnten Umgebung zu Hause. Selbstverständlich gehören spielen + schmusen nebst füttern + Kloreinigung auch dazu. Weitere Infos: Andrea 079 322 69 61 [email protected] www.andyscatservice.ch Jesus Christus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit. STELLEN Stadt Zürich «Pimp my Home» für wenig Geld Schöner wohnen, ohne tief in die Tasche greifen zu wollen? Kein Problem für alle, die dafür ein bisschen mehr Arbeit für sich selbst in Kauf nehmen. Einige Tipps. Andreas J. Minor Zu allem Anfang stehen wir vor einem Problem: Überall im Haushalt haben sich über Monate, gar Jahre, ein Haufen Dinge angesammelt. Die meisten davon brauchen wir eigentlich nicht. Deswegen dreht es sich beim ersten Tipp ums Platzschaffen: Ganz gemäss dem Motto «Simplify your Life» («Vereinfache dein Leben»), einem Buch mit dem gleichnamigen Titel von Werner Tiki Küstenmacher und Lothar J. Seiwert, geht es an die Arbeit. Man nimmt sich irgendeine Ecke vor, die Küche, das Bad, das Wohnzimmer. Dann wird Viel Ambiente für wenig Geld: Aus Büchsen lassen sich Windlichter basteln. Kerzen zauber Stimmung herbei. Foto: A. J. Minor Schublade für Schublade entleert und gesäubert. Es kommt nur noch in die Schublade zurück, was unbedingt gebraucht wird. Was länger als zwei Jahre keine Verwendung fand, fliegt in eine grosse Schachtel. Wer konsequent nach diesem Muster verfährt, füllt die Schachtel innert Kürze mit viel Plunder, den man der Einfachheit halber dann schnell entsorgen sollte. Und vielleicht animiert die grosse Zahl herumstehender Schachteln, randvoll mit viel eigentlich noch brauchbarem Plunder, sogar zu einem Gang an einen Flohmarkt. Der nun durch die eigenen Wände schweifende Kontrollblick offenbart: Hier wurde Luft geschafft, Platz für Neues. Und weil die Wohnung momentan fast kahl wirkt, wird jetzt aufgerüstet: Licht und Laternen Eine wohlige, gemütliche Atmosphäre schaffen Kerzen. Schon ein paar einfache Teelichter genügen, um Ambiente herbeizuzaubern. Kerzenständer und La- ternen sind bei Grossverteilern und im Fachhandel leicht zu finden. Es gibt sie in allen Grössen und Preisklassen. Ganz billig geht es auch: Das alte Senf- oder Gurkenglas wird am Gewinde etwas verziert, dann stellt man eine Kerze hinein. Ein Unterteller reicht für eine stabile Kerze aus. Nachteil: Offenes Licht muss ständig beaufsichtigt werden. Sicherer sind da Laternen. Ab fünf Franken sind sie zu haben (ohne Kerze). Selbst gebastelte Windlichter sind für Freunde individualistischer Couleur das Nirwana schlechthin. Alles, was es dazu braucht, sind ein paar alte Büchsen, ein Sackmesser und, falls vorhanden, ein Handschuh. Die leeren Büchsen werden mit grösseren und kleineren Löchern versehen. Dann kommt eine Kerze hinein. Fertig ist das Billig-Kreativ-Windlicht, das sein Ambiente erst bei Dunkelheit so richtig entfaltet. Wie immer bei Kerzenlicht gilt: mehr Flämmchen, mehr Atmosphäre. Also nicht gleich nach der ersten Büchse aufgeben. Nr. 34 20. August 2015 11 12 Stadt Zürich Nr. 34 20. August 2015 AU TO M O B I L Mit einem Tank 1000 Kilometer edel reisen 1972 debütierte der BMW 5er Touring. Seither ist aus einem praktischen Lastenträger ein ansehnlicher Allrounder geworden. Sicherheit wegen gerne zur Serienausstattung gehören dürfte. Sich über die Fahreigenschaften dieses 4,90 Meter langen BMW auszulassen, hiesse Bier nach Pilsen zu tragen. Immerhin: Die knapp zwei Tonnen Leergewicht hinterlassen hier und da ein gewisses Trägheitsmoment. Allemal agil im Antritt und bei der späteren Kraftentfaltung gibt sich der aufgeladene 2-Liter-Diesel mit 190 PS. Motorgeräusche dringen lediglich beim Start in die Kabine, im Fahrbetrieb ist vom Selbstzünder kaum etwas zu hören. Klaus Schumacher Mit Allradantrieb und genügsamem Selbstzünder verdient er sich fast uneingeschränktes Lob. Blickt man auf die Premiumanbieter innerhalb der oberen Mittelklasse, so stellt sich nicht selten die Frage: Stufenhecklimousine oder Kombi? Und weil sich Form und Funktion bei der Steilheckfraktion ideal ergänzen, fährt der Kombi immer grössere Absatzanteile ein. Die Weiss-Blauen aus München nennen ihren Kandidaten Touring. Der ist von vorne bis zum Karosserieabschluss attraktiv in Form gebracht. Und wer mit vollen Händen, nach dem Einkaufen, die fünfte Tür nicht manuell öffnen kann, dem hilft ein geschwenkter Fuss unter der Stossstange, und es kommt sogleich zu einem «Sesam, öffne dich!». Der auch bei asymmetrisch umgelegten Rücksitzen total ebene Kofferraum bietet maximal 1670 Liter Stauvolumen. Da lässt sich schon so einiges unterbringen, auch einem längeren Familienurlaub steht nichts im Weg. Edler Innenraum Der Zutritt zum edel ausgestatteten Innenraum gelingt sehr komfortabel. Wer allerdings hinten in der Mitte Platz nehmen muss, sieht sich wegen des Getriebetunnels deutlich in seinen Raumansprüchen eingeschränkt. Die hinteren Sitzlehnen lassen sich zwar im Anstellwinkel justieren, noch Harmonische Kraftübertragung Sparsam, edel und geräumig: Im BMW 5er Touring cruised der Reisende entspannt dem Ziel entgegen. schöner wäre es indessen, wenn die dreigeteilte Rückbank auch in der Horizontalen verschiebbar wäre, je nach Anspruch für mehr Beinfreiheit oder aber ein gesteigertes Gepäckraumangebot. Nimmt man in der ersten Reihe Platz, so fühlt man sich augenblicklich wohl auf den langstreckentauglichen Sitzen. Da setzt man sich hin- ein und nicht obendrauf – so wie es sich gehört. Der Armaturenträger vermittelt die seit Jahren überzeugende BMW-Handschrift mit vorbildlich ablesbaren Anzeigen. Die stolze, 23 Zentimeter breite Mittelkonsole aber wirkt etwas klobig und lässt die elegante Handschrift der Karosserie vermissen. Immerhin gilt es, direkt neben Fahrer und Beifahrer eine ho- Fotos: zvg. he Anzahl von Schaltern, Reglern und Knöpfen unterzubringen, die allesamt gut zur Hand liegen. Wer das optionale Head-up-Display ordert, kann sich direkt vor Augen zahlreiche Daten und Fakten auf die Windschutzscheibe projizieren lassen. Ein Luxus, an den man sich augenblicklich gewöhnt, auf den man nie mehr verzichten möchte und der auch der Im harmonischen Zusammenspiel mit der ohne jegliche Zugkraftunterbrechung schaltenden Achtstufenautomatik fühlt man sich in jeder Situation gut motorisiert. Drei anwählbare Fahrstufen, Eco plus, Comfort und Sport, gehen auf die spezifischen Wünsche des Piloten ein. So oder so lässt der 70-Liter-Tank einen Aktionsradius von 1000 und mehr Kilometern zu. Und sollte es wetter- oder strassentechnisch einmal ganz dick kommen, so ist man mit dem Allradantrieb xDrive relativ sorgenlos unterwegs. Am Ende sei folgerichtig natürlich noch der Preis angeführt: 61 500 Franken zieren als Grundausstattung die Preisliste. Mit jenem an Fahrassistenz-, Sicherheits- und anderen Systemen, das man haben muss oder haben sollte, ergibt sich schliesslich die stolze Ankaufsumme von 86 120 Franken. Wie sagte weiland der Dichter Wilhelm Busch: «Es schlägt das Herz im Reisekittel, vorausgesetzt, man hat die Mittel.» Peugeot kämpft um jüngere Kunden Peugeot will jüngere Käufer und hat passende Strategien dafür entwickelt. Die Modellpalette wird auf sportlicher und eigenständiger getrimmt. Jüngstes Beispiel dafür ist der aufgefrischte 208. Peter Lattmann Die Lancierung des neuen Volumenmodells 208 vor drei Jahren war die notwendige Weichenstellung, mit der Peugeot den Weg aus einer tiefen Depression gefunden hat. Knapp eine Million des pfiffigen Kleinwagens hat der französische Hersteller in der Zwischenzeit abgesetzt und ist damit dem VW Polo als europäischem Marktleader hart auf den Fersen. Ganz ähnlich ist die Entwicklung in der Schweiz, wo der Peugeot 208 mit bald 11 000 verkauften Einheiten einen Marktanteil von sieben Prozent erreicht hat. Entsprechend gross sind hierzulande die Verkaufserwartungen für das laufende Jahr. 3500 Neuimmatrikulationen sollen es werden, und gut die Hälfte muss die seit Kurzem bei den Händlern eingetroffene Neuauflage beitragen, die neben einer optischen Auffrischung auch optimierte Motoren, sportlichere Versionen, erstmals ein 6-Gang-Automatikgetriebe und viel mehr Individualisierungsmöglichkeiten bietet. Sparsamer und sportlicher Die Peugeot-Ingenieure haben die Motorenpalette einerseits auf sparsam und andererseits auf sportlich getrimmt. Drei Liter und damit ein vorbildlicher CO2-Ausstoss von nur 79 Gramm pro Kilometer sollten laut Werkangaben mit 5-Gang-Schaltgetriebe, Stopp-Start-System und energiesparenden Michelin-Reifen im Alltag möglich sein. Die Active-Version mit diesen Tugenden wird in der Schweiz ab 23 850 Franken angeboten. Der Einstieg in die clever aufgefrischte Baureihe mit 3-Zylinder-Benzinmotor und 68 PS ist dreitürig jedoch schon für 14 900 Franken möglich. Darauf werden wohl nur die wenigsten abfahren. Mehr als die Hälfte der Bestellungen wird nach den Prognosen der Marketingleiter auf das Konto der neuen PureTech-Turboversion mit 110 PS gehen. Sie ermöglicht schon in den niedrigen Drehzahlen einen beachtlichen Fahrkomfort sowie überzeugende Fahrleistungen und kann neben dem manuellen 5-GangSchaltgetriebe auch mit einer souveränen Quickshift-Automatik kombiniert werden. Der mit Preisen ab 31 500 Franken absolut konkurrenzfähige 208 GTi und die noch 4000 Franken teurere und viel radikalere Variante GTi by Peugeot Sport mit tiefergelegtem Fahrwerk, verbreiteter Spur, Schalensitzen und einer exklusiven Zweitonlackierung liefern mit exakt 208 PS die gewünschten Kraftreserven an die Vorderräder: Nomen est omen. Insgesamt stehen fünf Benziner zur Auswahl, und sie alle bleiben unterhalb der derzeit geforderten CO2-Limite von 130 Gramm pro Kilometer. Kein Cabrio in Aussicht Ein Cabriolet oder andere Karosserievarianten stehen derzeit noch nicht im Fokus. Peugeot beschränkt sich auf die drei- und fünftürigen Ausführungen der knapp vier Meter langen Limousine, deren dynamische Neuauflage am ehesten am breiteren Kühlergrill oder an den neu geformten LED-Leuchten zu erkennen ist. Exklusiv ist das metallisierte Orange Power als zwölfte Aussenlackierung. Andere Gelegenheiten, den kleinen Franzosen auf den eigenen Geschmack abzustimmen, erlauben die GT Line und die auffälligen Personalisierungspakete Menthol White oder Lime Yellow. Viele Extras erhältlich Eher selten in diesem Marktsegment sind die aufpreispflichtigen Aufwertungsmöglichkeiten wie das automatische Bremssystem bei Kollisionsgefahr in der Stadt, die aktive Einparkhilfe, die Rückfahrkamera oder MirrorLink, mit dem die Funktionen des Smartphones auf den Touchscreen projiziert werden können. Das alles soll der Löwenmarke helfen, die jüngeren Käufer zu rekrutieren. Ein ähnlicher Schritt ist vor 50 Jahren mit der Markteinführung des 204 vollzogen worden. Dem ersten Peugeot mit quer eingebautem Frontmotor, Vorderradantrieb und Scheibenbremsen war ein ähnlicher Erfolg beschieden wie jetzt dem 208. Nach nur drei Jahren auf fit getrimmt: Der Peugeot 208 GTi in Zweifarbenlackierung und der «normale» Peugeot 208 wurden aufgefrischt. Fotos: zvg. Der neue Mini Clubman. Foto: zvg. Mini bringt neuen Clubman Auf Basis der neuen Mini-Modellgeneration stellte die BMW-Tochter nun auch den neuen Clubman vor. Vollmundig wird das neue Derivat angepriesen: Der neue Clubman biete «das höchste jemals bei einem Mini realisierte Mass an Alltags- und Langstreckentauglichkeit, Variabilität und Fahrkomfort». Auch die neue Generation kommt mit vier Türen und den charakteristischen «Split Doors» am Heck, ist im Vergleich zum Vorgänger aber deutlich grösser geworden: 27 Zentimeter länger, 9 Zentimeter breiter und ein um 10 Zentimeter gewachsener Radstand sorgen für mehr Platz. Das maximale Ladevolumen wuchs um 320 auf 1250 Liter. Drei Mini-Varianten Es gibt weiterhin die drei Modellvarianten Cooper, Cooper S und Cooper D Clubman. Im Cooper ist neu ein 1,5Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 136 PS, der Cooper S wird von einem 2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 192 PS angetrieben, und im Cooper D arbeitet ein 2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 150 PS. Die Kraftübertragung auf die Vorderräder übernimmt ein manuelles 6Gang-Getriebe, optional ist erstmals eine 8-Stufen-Automatik erhältlich. Die Markteinführung des neuen Mini Clubman erfolgt im Herbst. (zb.) Stadt Zürich Nr. 34 20. August 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Sängerin La Lupa (l.) traf Artistin Masha Dimitri beim Risotto. VIPs mit Humor am Lucerne Festival Zurich Film Festival (ZFF) trifft Filmfestival Locarno: ZFF-Geschäftsführerin Nadja Schildknecht und Marco Solari, operativer Präsident des Internationalen Filmfestivals von Locarno. VIPs bei den Leoparden von Locarno Am Filmfestival Locarno traf auch dieses Jahr wieder Kultur auf Politik und umgekehrt. Filmschaffende brauchen Geld, und manche Politiker lassen sich gerne in der südlichen Sonne inspirieren. Nicht gesehen heuer beim «Dîner Politique» von GARP-Präsidentin Ruth Waldburger wurden Marie-Louise Baumann von Burson Marstaller oder Nationalrätin Christa Markwalder (beide wirbelten letztes Jahr beim selben Anlass). Bundesrat Alain Berset hatte es streng. Er und seine Gattin legten outfitmässig (er mit Borsalino, sie in Vichy-Karo) manch filmreifen Auftritt hin. Berset hielt Reden beim traditionellen Risottoessen auf dem Monte Der Zürcher Filmemacher Paul Riniker («Usfahrt Oerlike»). ANZEIGEN Stiftungsratspräsident Hubert Achermann (VR-Präsident Implenia) mit Gattin Christine, Intendant Michael Haefliger mit Ehefrau Andrea (r.). Verità, beim exklusiven Dinner des Leopard-Clubs (Geldgeber aus der Wirtschaft) von Valora-Präsident Rolando Benedick oder beim «Dîner Politique». Stets eingeleitet durch wortreiche Exposés von Festivalpräsident Marco Solari, der wiederum Komplimente aus bundesrätlichem Mund einheimsen konnte («Solari Impulse») – ein verbales Pingpong, dass einem dabei fast schlecht wurde. Am Festival-Wochenende war dann direkt Stress angesagt, weil verschiedene Anlässe zeitgleich stattfanden. Und so schlichen immer irgendwo irgendwelche Leoparden heimlich weg, um anderswo auch noch dabei zu sein. Doris und Bertrand Jungo, ManorChef (Hauptsponsor). Nationalrätin Doris Fiala kam mit Tochter Noémi, Schauspielerin. Leopard-Club-Präsident Rolando Benedick mit Gattin Denise und Tochter Nadine. Swiss-CEO Harry Hohmeister mit Partnerin Tanja Wilke. Wenn Zürichs Löwen zum Löwendenkmal in Luzern pilgern, liegt Musik in der Luft. Das Lucerne Festival widmet seine diesjährige Ausgabe (bis 13. September) dem Thema «Humor in der Musik». Starpianist Alfred Brendel brachte es in seiner Rede auf den Punkt: «Musik und Humor sind neben der Liebe die beiden phänomenalsten Wohltaten, die ich in der Welt gefunden habe. Sie geben dem Leben Sinn – und Unsinn.» Gesellschaftliche Premiere als frischverheiratete Eheleute hatten Intendant Michael Häfliger und seine Andrea Lötscher, Flötistin. Die Musikerin und neue First Lady des Lucerne Festivals stach mit einem ultramarin-blauen Hosendress heraus. Das Outfit passte gut zu ihren teilweise burschikosen Gesten. Eines der schönsten Kleider von diskreter Eleganz trug Marianne Wellauer. Bundesrätin Doris Leuthards lange Robe in Rosé wurde ihr zur Stolperfalle, als sie aufs Podium stieg, um die Eröffnungsrede zu halten: «Fast hätte ich selber für eine humoristische Einlage gesorgt», fing sie den «Fehltritt» geschickt auf. Flair für die holde Kunst: Unternehmer Thomas Schmidheiny. Mögens klassisch: Bandleader Pepe Lienhard mit Gattin Christine. Unternehmer und Sponsor Michael Pieper mit Gattin Mary Lou. Thomas Wellauer (Swiss Re, Sponsor) mit Gattin Marianne. 14 Zürich West Nr. 34 20. August 2015 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Thriller zur Sowjetzeit Der im Jahr 2008 erschienene Thriller «Kind 44» ist das Erstlingswerk des britischen Schriftstellers Tom Rob Smith. Er wurde auf Anhieb ein internationaler Bestseller und unter dem gleichen Titel verfilmt. Die Geschichte beginnt 1953 in Moskau, wo auf den Bahngleisen die Leiche eines kleinen Jungen gefunden wird. Er ist nackt und fürchterlich zugerichtet. Der offensichtliche Mord wird als Unfall deklariert, weil es in der perfekten Gesellschaft des real existierenden Sozialismus zur Zeit Stalins offiziell keine Verbrechen geben darf. Der hochdekorierte Kriegsheld und Offizier des NKWD, Leo Demidow, muss den Vater des Kindes überzeugen, dass es sich um einen tragischen Unfall handelt. Demidow selbst aber kann den toten Jungen nicht vergessen. Als die nächste, verstümmelte Kinderleiche gefunden wird, beginnt er heimlich zu ermitteln. Seine Nachforschungen bringen ihn jedoch bald in Gefahr, und er wird vom Jäger zum Gejagten. Das Buch «Kind 44» ist mehr als ein spannender Thriller. Es zeigt eine finstere Epoche der Sowjetunion, in der man leicht als politischer Gefangener in einem Straflager enden konnte, während die Existenz von Kapitalverbrechen vom System verleugnet wurden. Tom Rob Smith: Kind 44. Goldmann Taschenbuch, 2015. 512 Seiten. Albtraum aller Eltern Kate Hamer beschreibt in ihrem Debütroman «Das Mädchen, das rückwärts ging» einen Albtraum aller Eltern: das spurlose Verschwinden eines Kindes. Nach der Trennung von ihrem Mann kümmert sich Berth alleine um die gemeinsame achtjährige Tochter Carmel. Das Mädchen ist intelligent, wirkt aber manchmal etwas geistesabwesend. Bei einem Ausflug verschwindet es spurlos, und die Suche der Polizei bleibt erfolglos. Die Mutter plagen nun grosse Schuldgefühle, und sie lebt hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Selbstmordgedanken. Für Carmel dagegen beginnt ein turbulentes, neues Leben, wobei sie jedoch ihre Eltern nie vergisst. Das Geschehen wird abwechselnd aus der Sicht der Mutter und aus der Sicht des Kindes geschildert. Der Roman liest sich flüssig und spannend, wenn auch die Handlung manchmal etwas ins Mystische abgleitet. Kate Hamer: «Das Mädchen, das rückwärts ging». Arche Literatur Verlag, 2015. 416 Seiten. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 20. August 13.30 Preisjassen: Gejasst wird Schieber mit zugelosten Partnerinnen und Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186. 14.15 Klavierklänge: Mit Miguel Bächtold. Pflegezentrum Bachwiesen (Cafeteria), Flurstrasse 130. 18.30 Rundgänge Stadt und Land: Bahnhof Wiedikon–Zürich HB. Führung: Andreas Gallmann und Lukas Knörr. Die Führung beginnt im Bahnhof Wiedikon und endet im Hauptbahnhof; ein ZVVTicket für die Zone 110 ist notwendig. Bahnhof Wiedikon (Schalterhalle). 18.30 Führung: Was für einen Stellenwert nahmen und nehmen Gärten und Nahrungsmittelproduktion in der Stadt ein? Eine Reise vom Mittelalter in die Zukunft anhand von Beispielen in Zürich und New York. Führung: Ursula Pfister, Projektleiterin Grün Stadt Zürich. Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27. 20.00 Konzert: «Stiller Has». Jubiläumstour «Alterswind». Tür-/Kassenöffnung: 18.30 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz. Samstag, 22. August 10.30–17.00 Hausfest: Traditionelles Hausfest. Musikalische Unterhaltung mit dem Duo «Sonnenklar». Neben weiteren Attraktionen wie Weindegustation, Glücksrad etc., werden kulinarische Köstlichkeiten vom Küchenteam geboten. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69. 16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Kino, Küsse, Knieverrenkung». Wie Frauen sich früher in Zürich vergnügten. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Opernhaus, Theaterplatz. 23.00 «Ring Di Alarm»: Feinste Reggae-, Raggaund Dancehall-Tunes mit den Jungs von Ali Baba Sound. Moods, Schiffbaustrasse 6. Sonntag, 23. August 13.30–16.00 Museum geöffnet: Fotowettbewerb Alt + Neu – Albisrieden, Kunstaktion AAA mit Zeich- nungen von David Weiss. www.ortsmuseum-albisrieden.ch. Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2. 18.30 Abendevent mit Claudio De Bartolo: Auf der Piazza wird zu diesem musikalischen Sommerabend mit dem Alleinunterhalter Claudio De Bartolo eingeladen. Bei schlechter Witterung im Saal. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstr. 267. Dienstag, 25. August 14.30 Hausführung: Mit Informationen rund um einen Umzug ins Alterszentrum Limmat. Treffpunkt: Eingangshalle. Anmeldung nicht erforderlich. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186. 19.00 Vernissage: Der Zürcher Gottfried Honegger zählt zu den international wichtigsten konkreten Künstlern seiner Generation. Ausstellung bis zum 1. November. Museum für Gestaltung, Schaudepot, Pfingstweidstrasse 96. Mittwoch, 26. August 13.30–15.30 Internet-Corner: Freiwillige Mitarbeiter führen in die Welt des Computers und seiner vielen Möglichkeiten ein. Weitere Informationen: www.computercorner.ch. Temporäres Alterszentrum Triemli, Birmensdorferstrasse 489. 14.30 Musik: Ein fröhlicher Appenzeller führt Sie mit Gesang und Humor durch die 4-sprachige Schweiz. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186. 17.30–19.30 «Stadterneuerung erleben»: Öffentlicher Rundgang durch Zürich-Affoltern. Die Führung ist kostenlos und findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nur für Gruppen ab 12 Personen notwendig. Bahnhof Zürich-Affoltern, Riedenhaldenstrasse. 18.00 Führung: organisiert von der Art Altstetten Albisrieden. Kostenlos, findet bei jedem Wetter statt. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/aaa. Friedhof Eichbühl, Friedhofstrasse 94. 18.00–21.00 Vernissage: Retrospektive Gregor Rabinovitch, Wladimir Sagal. Die Ausstellung findet bis zum 31. Oktober statt. Öffnungszeiten: Mo, Do, Fr 13–18 Uhr; Sa 13–16 Uhr. Galerie Baviera, Zwinglistrasse 10. 20.00 Sommerkonzert: «Biggles» (Rock). www.baeckeranlage.ch. Bäckeranlage, Hohlstrasse 67. Donnerstag, 27. August 15.00–16.00 Buntes Liederprogramm: Die Gesangssektion des Lokomotivpersonals Zürich unterhält mit fröhlichen Liedern. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10. Freitag, 28. August 14.30 Diavortrag: «Venezuela», mit Florian Aicher. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130. 18.00–21.00 Vernissage: Das Ausstellungsformat «Collection on Display – Experimental Arrangements» präsentiert ausgewählte Werke aus der Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst. Bis 8. November. Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270. 18.30–2.00 Autorenlesung und DJ-Set: Westbam – der Alt-Techno-Papst live im Kaufleuten. Tür-/ Kassenöffnung 17.30 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz. Samstag, 29. August 8.00–16.00 Flohmarkt für jedermann: Mit Flohmicafé. Kleider, Haushaltsartikel, Bücher, Spielsachen, Schmuck, Krimskrams etc. Weitere Auskunft: 078 617 15 90. Bullingerhof (hinter Albisriederplatz). 12.00–15.00 Finissage: Sommerausstellung mit verschiedenen aktuellen Schweizer Künstlern. Galerie Kunst im West, Hardturmstrasse 121. 13.00–16.30 Velogant: Die Velowerkstatt der Sozialen Einrichtungen und Betriebe versteigert wieder ihre reparierten Velos. Besichtigung ab 13 Uhr, Versteigerung ab 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr. www.stadt-zuerich.ch/velogant. Ref. Kirchgemeindehaus (Hans Bader Saal), Limmatstrasse 114. «sogar theater» bleibt an der Josefstrasse Die Volkart Stiftung hat ihre Liegenschaft Josefstrasse 106 an die Dr. Stephan à Porta-Stiftung verkauft, teilt das «sogar theater», das an dieser Adresse beheimatet ist, den Medien mit. Ziel des Verkaufs sei es gewesen, die Liegenschaft dauerhaft der Spekulation zu entziehen. Die Volkart Stiftung habe auch grossen Wert darauf gelegt, die Existenz des «sogar theaters» am bestehenden Ort langfristig zu sichern, Die neue Eigentümerin schätzt besonders die Geschichte der Liegenschaft. Sie sei in Zürich eine bekannte Adresse, woran das «sogar theater» einen wesentlichen Anteil habe. Das «Weiterbestehen dieser einmaligen Quartierinstitution mit überregionaler Ausstrahlung wie auch der Erhalt einer lebendigen und farbigen Hausgemeinschaft» seien ihr ein grosses Anliegen, liess die Dr. Stephan à Porta-Stiftung die Mieterschaft wissen. Über die neue Entwicklung sei man «mega-glücklich», sagt Theaterleiter Peter Brunner. Damit sei eine Wegmarke für die Umsetzung von «sogar 2020» erreicht. Das Kleintheater mitten im Industriequartier macht seit 1998 mit wenig Geld literarisches Theater mit einer speziellen Note. (zw.) Kalte Porträts Der Wiediker Kulturmarkt an der Aemtlerstrasse 23 lädt zum Theater «Kalte Porträts – von Abwesenden, Kleinwüchsigen und Zeitverwaltern». Menschen mit ihren besonderen Charakteren und Erfahrungen begegnen sich auf der Bühne des Lebens, erzählen von Erlebnissen, Freuden, Ängsten, von gelebten und nicht-gelebten Träumen. Vorführungen am 2., 3. und 4. September, jeweils ab 20 Uhr. (zw.) Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3 Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.), Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33 E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected] www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich West Veranstaltungen & Freizeit Tierisch festlicher Augenschmaus Unter dem Motto «Beast & Feast» zeigt das Künstlerinnentrio Nana Pernod, Marlis Spielmann und Corina Staubli in der Galerie 16b fantastische Gestalten und reale menschliche Sequenzen. Die Künstlerin Marlis Spielmann aus Thalwil setzt sich mit dem Eigenen, dem Weiblichen – kurz mit der Frau und ihrem «wilden und animalischen» Innenleben – auseinander: Dort wohnen ihre Biester. Ihre Einblicke in die weibliche Wesensart setzt sie in Kontrast zu einer Auseinandersetzung mit Hunden, die ausgeführt werden. Als Bildträger nutzt Marlis Spielmann neben Pappkartons beispielsweise auch gebrauchte Fruchtverpackungen aus Kunststoff. Visuelle Entdeckungsreise Dieses alltägliche Verpackungsmaterial verwendet auch Corina Staubli. In den Skulpturen der Männedörfler Künstlerin treten alle «Biester, die in uns stecken» zutage. Bisweilen erschliessen sie sich dem Betrachter erst auf den zweiten Blick, was einer visuellen Entdeckungsreise gleichkommt. In ihren Bildern und Collagen macht Corina Staubli Masken als Biester sichtbar und enthüllt damit einen anderen Teil der menschlichen Drei Künstlerinnen – ein Thema: «Beast & Feast» in der Galerie 16b. Persönlichkeit. Im Kontrast dazu nimmt Nana Pernod aus Zürich das englischsprachige «Beast» mit ihren fantastischen Tiergestalten wörtlich. Die Bildserie «Nachwelt», die sie präsentiert, thematisiert den Zustand unseres Planeten, nachdem der Mensch ausgestorben ist. Jetzt entstehen neue Formen von Leben. Aller Neubeginn ist freudenvoll, mutig und fröhlich – wie wenn ein Kind die Welt neu entdecken würde. Pernods malerische Sprache erinnert denn auch F.: zvg. hier an kindliche Fantasiewelten. Den Werken der drei Kunstschaffenden gemein ist die kritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Welt und ihren «Biestern», den inneren und den äusseren – ein Augenund Gedankenschmaus. (zw.) Galerie 16b, Ausstellungsstrasse 16, 8005 Zürich (beim Car-Parkplatz). Vernissage: Freitag, 28. August, 17–20 Uhr. Ausstellung bis 18. September. Öffnungszeiten: Mi–Sa 17–20 Uhr (Künstlerinnen-Apéro: Do, 10. September, 17–20 Uhr). GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Loogarten Salzweg 1, 8048 Zürich Telefon 044 437 90 20 www.gz-zh.ch/loogarten Lachyoga: Mo, 24. Aug., 19 bis 20 Uhr. Keramikwerkstatt: Mo, 24. Aug., 19 bis 21 Uhr. Mütter-/Väterberatung: Di, 25. Aug., 9.30 bis 11 Uhr. Nähatelier: Di, 25. Aug., 13.30 bis 15.30 Uhr. QuartierBar: Fr, 28. Aug., ab 20 Uhr. Fremdsprachen üben im Sprachencafé: 10 bis 11 Uhr: Züritüütsch am Di, Englisch am Mi, Deutsch am Do, Spanisch am Fr. Deutsch am Mo 18.30 bis 19.30 Uhr. GZ Grünau Grünauring 18, 8064 Zürich Telefon 044 431 86 00 Grill am graade Dunnschtig: 20. Aug., 18 Uhr. Sprachencafé: Fr, 21. Aug., 10.15 Uhr. Vorschulkindermorgen: Di, 25. Aug., 9 Uhr. nachBAR: Do, 27. Aug., 21 Uhr. GZ-Wohnzimmer am Chreis-Nüün-Fescht: Fr, 28., bis So, 29. August. Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr. Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1. und 3. Dienstag im Monat, 9.30 bis 11 Uhr. Räume zum Mieten: Nähere Informationen sind im Gemeinschaftszentrum erhältlich. GZ Heuried Döltschiweg 130, 8055 Zürich Telefon 043 268 60 80 www.gz-zh.ch/6 Malatelier: Do, 20. Aug., 15.30 bis 18 Uhr, für Kinder ab 2 Jahre und Erwachsene. Entre Amigos: So, 23. Aug., 12 bis 18 Uhr. Kultureller und kulinarischer Nachmittag in argentinischem Ambiente für die ganze Familie. Mütter-/Väterberatung: Mo, 24. Aug., 14 bis 16 Uhr. Rollender Montag: 24. Aug., 15 bis 17 Uhr, für Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren. Basteln Klein mit Gross: Di, 25. Aug., 14.30 bis 18 Uhr. Drucktechniken: Mi, 26. Aug., 14.30 bis 18 Uhr. Eselreiten: Mi, 26. Aug., 15 bis 16 Uhr. Malatelier: Do, 27. Aug., 15.30 bis 18 Uhr, für Kinder ab 2 Jahre und Erwachsene. GZ Bachwiesen Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich Telefon 044 436 86 36 www.gz-zh.ch/3 Keine Angaben. ANZEIGEN Foto: Foto Welti/zvg. Chreis-9-Fäscht rückt näher Drei Tage lang laden die Quartiere Albisrieden, Altstetten, Grünau und Triemli zum Chreis-9-Fäscht beim Gemeinschaftszentrum Bachwiesen. Vom 28. bis 30. August präsentieren sich 50 Vereine und Firmen mit attraktiven Marktständen, es locken ein vielseitiges Bühnenprogramm, Kutschenfahren, Blasio, Kletterwand, kulinarische Leckerbissen, Musik und Tanz sowie ein Feuerwerk – alles ohne Eintritt. (zw.) Nr. 34 20. August 2015 15 16 Zürich West Nr. 34 20. August 2015
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