Möge das Ortsmuseum Achtung wecken

GZA/PP 8048 Zürich
28. Jahrgang
Donnerstag, 20. August 2015
Nr. 34
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
«Möge das Ortsmuseum Achtung wecken»
Das Haus zum oberen Haller
in Albisrieden ist weit mehr
als eine Ausstellungsstätte
von Dokumenten und Gegenständen längst vergangener
Zeiten. Es ist auch ein Ort,
an dem sich Besucher aus
nah und fern seit 40 Jahren
zu kulturellen und gesellschaftlichen Anlässen treffen.
Toni Spitale
Hätten sich im Jahr 1968 nicht ein
paar alteingesessene Albisrieder mittels einer Unterschriftensammlung
für den Erhalt des Dorfkerns eingesetzt, sähe das architektonische Erscheinungsbild rund um die reformierte Kirche heute wohl ganz anders aus. Auch das aus dem 17.
Jahrhundert stammende Eckhaus an
der Triemlistrasse 2 wäre aufgrund
seines damaligen Zustands von der
Gebäudebesitzerin, der Stadt Zürich,
möglicherweise abgerissen worden.
Glücklicherweise lenkte das Parlament ein und liess das Gebäude 1975
– im Rahmen des europäischen Jahres für Denkmalpflege und Heimatschutz – für 1,3 Millionen Franken
sanieren.
Seit 1951 gesammelt
Im ehemaligen Bauernhaus der Familie Haller stellte die Stadt der historischen Kommission des Gemeindehaus- und Quartiervereins einen
Wohnteil samt Tenne und Scheune
für ein Ortsmuseum zur Verfügung.
Denn am alten Standort, in drei Kellerräumen der reformierten Kirche
an der Ginsterstrasse 54, herrschte
akute Platznot. Seit 1951 hatte sich
Das Albisrieder Ortsmuseum im Gründungsjahr 1975.
dort ein grosser Fundus an Kunstgegenständen, altem Schrifttum, kirchlichen Büchern und weiterem Kultur-
Foto: zvg.
gut angesammelt. «Trotz der Entrümpelung während des Zweiten
Weltkriegs kam auf den Höfen im da-
Museum ist online
Seit Ende April dieses Jahres hat
das Ortsmuseum eine Homepage:
www.ortsmuseum-albisrieden.ch.
«Auch wir müssen mit der Zeit
gehen», begründet Hans Amstad
die Investition in die Zukunft. Von
A wie Anfahrt bis Z wie Zunft zur
Letzi sind alle wichtigen Informationen und Aktualitäten – unterteilt
in sieben Hauptthemenbereiche –
einfach und schnell auffindbar. «Es
ist eine gelungene und für uns gute
Informationsplattform», freut sich
Amstad über die Homepage. Bisher
genoss der Verein Ortsmuseum auf
der Website des Quartiervereins
Gastrecht. Für das ansprechende
Design mit dem Quartierwappen
und zahlreichen Fotos zeichnet
Bruno Hüppi aus Uitikon verantwortlich. Er hat schon den Internet-Auftritt des Altstetter Ortsmuseums
(www.ortsmuseum-altstetten.ch) entworfen. (tsp.)
Prost: Präsident Hans Amstad an der Moschtete im Ortsmuseum.
maligen Bauerndorf Albisrieden noch
sehr viel historisch Wertvolles zum
Vorschein», ergänzt Hans Amstad,
Präsident des Vereins Ortsmuseum
(siehe Kasten Seite 4).
Guckfenster in Welt der Ahnen
Albisriedens Geschichte ist alt und
das Museum eine Stätte, in dem gezeigt wird, wie schlicht aber zweckmässig, wie einfach, aber schön sich
frühere Generationen ihre Werkzeuge, Häuser, Möbel, Kleider und
Geräte gestaltet haben. Es ist ein Art
Guckfenster in die Welt der Ahnen.
Zu den besonderen Trouvaillen in der
Ausstellung zählen nebst der 115jährigen Mostpresse eine Bibel von
1597 als ältestes Ausstellungsobjekt,
Foto: tsp.
Abendmahlutensilien aus dem 18.
Jahrhundert sowie ein Taufsteindeckel aus dem Jahr 1876. «In diesem
Ackerbauhaus kann das Ausstellungsgut in einer seiner Herkunft entsprechenden Umgebung ideal ausgestellt werden. Möge das Ortsmuseum
Achtung wecken vor der geschichtlichen Vergangenheit unseres ehemaligen Dorfs und mithelfen, das Interesse am alten Kulturgut zu wecken zu
fördern», schrieb der Präsident der
historischen Kommission Emil Lipp
anlässlich der Eröffnung im Herbst
1975.
Das Museumsinventar umfasst
heute, 40 Jahre später, 2933 GegenFortsetzung auf Seite 4
ANZEIGEN
Stadt verzichtet versuchsweise auf Barrieren bei Nachtfahrverbot
Zur Durchsetzung der (Nacht-)Fahrverbote dienen in einigen Gebieten
und Strassenzügen in der Stadt Barrieren oder ähnliche Absperrungen.
Um die Verhältnismässigkeit dieser
teuren Massnahme zu überprüfen,
hat die Stadt Zürich entschieden, ab
24. August versuchsweise während
rund eines halben Jahres die Einfahrten nicht mehr durch einen externen Bewachungsdienst bedienen
und die Einfahrten kontrollieren zu
lassen. Sollte der Versuch erfolgreich
sein, könnte die Stadt jährlich Kosten
in der Höhe von rund einer Million
Franken einsparen, schreibt sie in einer Medienmitteilung.
In Zürich dienen über 70 Barrieren oder ähnliche Absperrungen wie
Pfosten und Scherengitter im Strassenraum dazu, Verkehrsanordnungen durchzusetzen. Mitarbeitende eines externen Sicherheitsdienstleisters
schliessen die meisten dieser Barrieren täglich und öffnen diese am Folgetag wieder. Aus finanziellen Überlegungen führt die Dienstabteilung
Verkehr (DAV) nun einen Versuch
durch, mit dem die Notwendigkeit
und Verhältnismässigkeit dieser Barrieren überprüft wird. In folgenden
Gebieten bleiben die Barrieren vorübergehend offen:
• Nachtfahrverbot Strichzone Niederdorf
• Nachtfahrverbot Kreis 5
• Nachtfahrverbot Langstrasse Ost/
West (sogenanntes «Frühlingserwachen»)
• Nachtfahrverbot Innerer Kreis 5
• Nachtfahrverbot Altstadt rechts der
Limmat
• Nachtfahrverbot Oetenbachgasse
• Himmeribrücke
• Borrweg
Um die Wirkung zu ermitteln,
wird ein Monitoring durchgeführt.
Die DAV hat bereits Vorher-Erhebungen in den betroffenen Gebieten gemacht. Nach einer Angewöhnungsphase finden während zweier Wochen die Nachher-Erhebungen statt.
Zudem werden die Anwohner befragt. Diese Erkenntnisse dienen als
Basis für den Entscheid über den zukünftigen Betrieb der Barrieren. (zw.)
Musikhaus
und Schule Trüb
Instrumente Unterricht Reparaturen
Inhaberin Esther Krebs
Kalkbreitestrasse 117, 8036 Zürich
Telefon 044 462 73 81 / Fax 044 462 73 88
E-Mail: [email protected]
www.musikhaus-trueb.ch
Kreisverkehr am Albisriederplatz
Junge machen nachhaltige Burger
Festzeitung fürs Chreis-9-Fäscht
Seit Montag hängt der Albisriederplatz nach rund dreimonatiger Umbauzeit wieder am Verkehrstropf. An das neue Verkehrsregime – Kreisverkehr – müssen sich sowohl Automobilisten als auch Velofahrende noch gewöhnen.
Seite 3
Im September steht das Bullingerplatzfest an: Im zweiten Teil
der Serie über das Nachhaltigkeitsprojekt der Offenen Jugendarbeit Kreis 9 & Hard diskutieren die Jugendlichen, welche nachhaltigen Menus sie dort anbieten wollen.
Seite 5
Jetzt dauert es nur noch eine Woche, dann beginnt das dreitägige Chreis-9-Fäscht. Was vom 28. bis zum 30. August
beim Gemeinschaftszentrum Bachwiesen alles geboten wird,
verrät die Festzeitung, die dieser Ausgabe beiliegt.
2
Stadt Zürich
Nr. 34
20. August 2015
VE R M I S C H TE S
Daniel Jositsch, Roger Köppel, Journalist Eric Gujer, Hans-Ueli Vogt und
Doris Fiala (v.l.) schenkten einander nichts.
Foto: Rebecca Wyss
Polit-Showdown im Kaufleuten
Indie-Rock und technoide Klänge: Das Zürich Open Air bietet für jeden Gusto etwas.
Fotos: zvg.
Seed, Kalkbrenner, The Libertines & Co
Das Zürich Open Air
ist klein, lässt sich einen
grossen Auftritt jedoch
nicht nehmen. Auf drei
Bühnen präsentieren sich
über 60 Bands aus allen
Ecken der Welt.
Ronny Widmer
Auch dieses Mal zeigt sich das Zürich
Open Air als letztes Festival der Saison von der besten Seite. Vom Mittwoch, 26., bis Samstag, 29. August,
finden sich in Rümlang Grössen aus
den verschiedensten Musikrichtungen ein, um ihre Fans zu beglücken.
Das Line-up reicht von Indie über
Rock und Alternative bis Electro. Das
Zürich Open Air hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Was Musik
betrifft, aber auch punkto Verpflegung, haben sich die Organisatoren
ins Zeug gelegt.
Bargeldlos zahlen
An diversen Essensständen haben
die Besucher die Qual der Wahl zwischen internationalen Leckereien.
Bezahlt wird dieses Jahr bargeldlos.
Im Vorfeld können die Besucher Guthaben auf den persönlichen Festival-
bändel laden und sich so das Anstehen am Cash-Desk ersparen.
Das Zürich Open Air startet sehr
Indie-lastig. Unter den internationalen Acts finden sich grosse Namen
wie Alt-J, The Kooks und The Libertines. Am Mittwochabend spielen Letztere nach über zehn Jahren Pause einen exklusiven Gig – mit Frontmann
Pete Doherty und neuem Album im
Gepäck. Am Wochenende kommen
auch Liebhaber von elektronischer
Musik voll und ganz auf ihre Kosten.
Unter anderem mit Paul Kalkbrenner,
den man schon fast als Stamm-Act
des Zürich Open Airs bezeichnen
kann. Oder mit Skrillex, der schon
lange nicht mehr aus der Club-Szene
wegzudenken ist. Das Zürich Open
Air legt auch grossen Wert darauf,
Schweizer Nachwuchsbands eine
Plattform zu bieten. So kommen beispielsweise From Kid aus dem Bündnerland in den Genuss, ihren melancholischen Singer/Songwriter-Pop einem breiten Publikum präsentieren
zu dürfen.
Nach dem schlechten Wetter, das
vergangenes Jahr das Zürich Open
Air heimgesucht hat, lässt dieser
Sommer auf mehr Glück hoffen. Aber
falls Regen dennoch zum Programm
gehören sollte, haben die Organisatoren vorgesorgt. Zwei Bühnen werden
überdacht sein und bieten sich als
optimalen Zufluchtsort an. Aber das
ist nicht der einzige Vorteil: Dank der
überdachten Bühnen dürfen sich die
Besucher des Zürich Open Airs schon
am Nachmittag auf Bands mit aufwendiger Lightshow freuen.
Street Parade «kein Problem»
Dass mit der Street Parade die grösste Techno-Party der Welt am gleichen
Wochenende stattfinden wird, sieht
Claudia Wintsch, Mediensprecherin
des Zürich Open Airs, nicht als Problem. Zwischen den beiden Veranstaltungen sieht sie kein konkurrenzierendes Verhältnis, sondern eine optimale, gegenseitige Ergänzung. Auch
beim Vorverkauf sei nichts von der
Überschneidung zu spüren; besonderer Beliebtheit erfreuten sich der
Mittwoch und der Samstag. Für einzelne Festivaltage sind zurzeit noch
wenige Tickets erhältlich. Wer in den
vollen Genuss des Zürich Open Airs
kommen und den Festivalsommer
gebührend ausklingen lassen will, hat
auch noch die Möglichkeit, sich diesen Wunsch mit einen Mehrtagespass
zu erfüllen.
Zürich Open Air, Flughofstrasse 21, 8152
Glattbrugg, vom 26 bis 29. August. Anfahrt mit dem Tram 10 und 12 bis Haltestelle Bläuler.
Kunststücke über Dübendorfer Himmel
Am Samstag ging die
Modell-Kunstflug-WM in
Dübendorf zu Ende. Der
Franzose Christophe Paysan
Le Roux sicherte sich den
Titel zum achten Mal. Die
Schweiz erreichte in der
Teamwertung Rang vier.
nationalen Piloten auch einen Junior
auf. An der Modell-Kunstflug-WM
wurde somit neben dem Weltmeister
auch der Juniorenweltmeister ermittelt. Joseph Szczur aus Amerika
konnte bei den jungen Piloten am
meisten überzeugen und den Weltmeistertitel gewinnen.
Neben den Wettkämpfen gab es
auf dem Militärflugplatz in Düben-
dorf weitere Attraktionen und Aktivitäten für die Zuschauer. Auf dem Gelände befanden sich nämlich mehrere Verkaufsstände. So auch einer der
Emil Frey AG. Viviane Thomas, die
den Stand mitorganisiert hat, erzählt:
«Die Modellflugzeuge fliegen mit Hybrid-Antrieb. Die Emil-Frey-Garagen
bieten elektrisch betriebene Autos
an. Das passt gut zusammen.»
Flavio Zwahlen
Die Favoriten setzten sich letztlich
durch: Der Franzose Christophe Paysan Le Roux hat gewonnen. Er war
nicht nur Titelverteidiger, sondern
hatte die WM bereits siebenmal für
sich entschieden. Auf dem zweiten
Rang folgte der Japaner Onda Tetsuo.
Bronze holte sich Stefan Kaiser aus
Liechtenstein.
In der Nationenwertung hatten
die Amerikaner die Nase vorn. Das
Schweizer Team belegte Platz 4.
101 Piloten aus 36 Ländern
101 Piloten traten gegeneinander an,
um sich den Weltmeistertitel zu sichern. Im Vorfeld der Weltmeisterschaften wurden für jedes Land die
besten drei Piloten ermittelt. Sie
mussten ihre Flugkünste an nationalen Wettkämpfen beweisen. Viele der
Teams boten neben den drei besten
Zwei Piloten aus Irland setzen ihren Flieger auf die Startbahn.
Foto: fzw.
Im Kaufleuten stritten
sich vier prominente Zürcher Parlamentskandidaten
über die Frage: «Landesrecht vor Völkerrecht?»
Rebecca Wyss
Das Podium mit dem Titel «Landesrecht vor Völkerrecht?» mit den zwei
Ständeratskandidaten Daniel Jositsch
(SP) und Hans-Ueli Vogt (SVP) sowie
den Nationalratskandidaten Doris Fiala (FDP) und Roger Köppel (SVP) hatte
nicht zuviel versprochen: Es war
spannend. Die Fronten waren bereits
kurz nach dem Auftakt klar: Fiala und
Jositsch vs. Köppel und Vogt. NZZChefredaktor Eric Gujer sorgte dafür,
dass auch alle zu Wort kamen.
So zeigte sich Köppel besorgt um
die Demokratie, als er fragte: «Wer
entscheidet eigentlich in diesem Land
was als Recht gilt, wer hat das letzte
Wort?» Die Antwort war klar: Der
Souverän. Sein Wille werde unterwandert, vor allem dann, «wenn das Völkerrecht als Waffe gegen missliebige
innenpolitische Entscheide eingesetzt
wird». Gemeint war die Ausschaf-
fungsinitiative, deren Umsetzung hängig ist, da die Initiative in Widerspruch zur Europäischen Menschenrechtskonvention und damit zum Völkerrecht steht. Hans-Ueli Vogt hieb in
die gleiche Kerbe, als er für seine
Selbstbestimmungsinitiative votierte.
Diese will die Bundesverfassung als
einzige und oberste Rechtsquelle der
Schweiz festlegen. Er wehre sich gegen die heutige Auslagerung der Entscheidungskompetenz ans Ausland.
Keine Gefahr vom Ausland
Fiala stellte eine Bevormundung aus
dem Ausland infrage. «Das ist ein
Täuschungsmanöver der SVP. Uns
werden nicht einfach Gesetze vom
Ausland übergestülpt.» Gerade mal in
rund drei Prozent der Fälle spreche
sich der Europäische Gerichtshof für
Menschenrechte in Strassburg gegen
die Schweiz aus. «Alle anderen Klagen
gegen uns – auch in Ausschaffungsfragen – werden vom Tisch gefegt.»
Jositsch warnte vor der Annahme
der Selbstbestimmungsinitiative. Die
Erfahrung des Zweiten Weltkriegs habe gezeigt, dass die Bürger vor dem
Staat geschützt werden müssen. «Das
Völkerrecht muss als oberstes universales Recht bestehen bleiben.»
Vom Willen des Menschen,
Unmögliches zu erschaffen
Claude Cueni erzählt in
seinem neuen historischen
Roman «Giganten» die
Geschichte zweier Freunde,
die im ewigen Wettstreit
um das grösste Bauwerk
der Welt zu Rivalen werden.
Es ist das Drama zweier Rivalen, die
im Wettstreit um eine Frau zu Feinden werden. Der eine ist der kühl berechnende Visionär und Ingenieur
Gustave Eiffel, der geniale Eisenmagier, der den Eiffelturm erbaute; der andere der Bildhauer Frédéric Bartholdi,
ein Künstler, der von der Idee besessen ist, einen weiblichen Koloss von
Rhodos zu erschaffen, und die Freiheitsstatue errichtete. Zwischen den
beiden Männern steht eine junge
Frau, die sich zwischen Vernunft und
Herz, zwischen wirtschaftlicher Sicherheit und einem Leben als Bohemienne entscheiden muss.
Claude Cuenis neuer Roman führt
auf eine Reise durch die zweite Hälfte
des 19. Jahrhunderts. Es ist die Epoche der Beschleunigung, der Eisenbahn, der Telegrafie, der Orientreisen,
der Goldsucher in Alaska; die Zeit der
industriellen Revolution, des rücksichtslosen Kolonialismus, der grossen
Finanz- und Wirtschaftskrisen, der
letzten Typhus- und Cholera-Epidemien; es ist die Zeit von Jules Verne,
Louis Vuitton, Karl Marx und vielen
bekannten Unbekannten. Basierend
auf historisch gesicherten Fakten, erzählt Cueni von fiktiven Begegnungen,
von Leidenschaft und Ruhmsucht, der
Autor Claude Cueni.
Foto: Claude Gyger.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost fünf Exemplare von
Claude Cuenis Buch «Giganten». Wer
eines gewinnen möchte,
schickt
bis
24.
August
eine Mail mit
Betreffzeile «Giganten» und vollständiger Adresse an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Giganten»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Kraft der Liebe und dem Willen des
Menschen, Unmögliches zu erschaffen. (pd./mai.)
Claude Cueni, Giganten. Wörterseh Verlag,
2015, 398 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag. ISBN: 978-3-03763-057-0
Zürich West
AKTUELL
Nr. 34
20. August 2015
AUF
EIN WORT
IN KÜRZE
Neuer Präsident
Die Schulleiterkonferenz Mittelschulen des Kantons Zürich (SLK)
und Impuls Mittelschule, die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der
Zürcher Mittelschulen, haben einen neuen Präsidenten: Christoph Wittmer, Rektor der Kantonsschule, übernimmt für die
kommenden zwei Schuljahre als
Nachfolger von Cornel Jacquemart das Amt.
Karin Steiner
John Waters
«How Much Can You Take?» ist
der Titel einer Ausstellung, in der
das Kunsthaus Zürich vom 14.
August bis 1. November Fotoarbeiten, Skulpturen und Collagen
von John Waters zeigt. John Waters ist Enfant terrible des amerikanischen Films und hat wie kein
anderer die Ästhetik des unabhängigen Kinos geprägt – nicht
nur als Regisseur, sondern auch
als Künstler, Schauspieler, Performer und Autor.
Listenverbindung
Die Parteien von BDP, CVP, Ecopop, EVP, GLP, Piraten und Tierpartei haben mit ihren Untergruppen eine Listenverbindung vereinbart. Mit dieser Verbindung wollen die Parteien die Kräfte in der
Mitte bündeln, um die Nachteile
des ihrer Meinung nach ungerechten Proporzwahlsystems zumindest teilweise zu mindern. Jede
Partei politisiert jedoch eigenständig gemäss ihren eigenen Grundsätzen weiter. Die Listengruppe
will mindestens die bisherigen Sitze verteidigen und strebt zusätzlich ein Restmandat an.
Rolf Knie
Die Stiftung Menschen für Menschen Schweiz hat ihren Mitbegründer und Stiftungsrat Rolf Knie
zum Ehrenpräsidenten ernannt.
Damit ehrt sie ihren Kämpfer für
Äthiopien, der die Stiftung 1989
gemeinsam mit Karlheinz Böhm
gegründet hat. Knie war vor kurzem als Präsident des Stiftungsrats zurückgetreten, um Platz für
einen Generationenwechsel zu
machen. Neuer Stiftungsratspräsident ist der Schweizer Unternehmer Boris Blaser.
Nein für Bäumle
An ihrer Mitgliederversammlung
vom 7. August haben die Jungen
Grünen Zürich ihre Unterstützung der Ständeratskandidaten
beschlossen. Einstimmig wurde
der ehemalige aktive Junge Grüne Bastien Girod unterstützt –
ebenso einstimmig ging Martin
Bäumle leer aus. Dies nicht zuletzt wegen der Pläne für die Listenverbindung mit Ecopop.
Nationalratswahlen
Für die 35 Sitze des Stands Zürich im Nationalrat gingen 873
Kandidaturen auf 35 Listen ein
(2011: 802 Kandidaturen auf 30
Listen). Der Frauenanteil beträgt
34,8 Prozent. Durchschnittlich
sind die Kandidierenden 42 Jahre alt. 16 Prozent sind unter 25
Jahre alt und 8 Prozent im Pensionsalter.
Ob in der Mitte der Fahrspur – wie in der Plakatkampagne «Sicher im Kreisel» empfohlen – oder am Rand (Foto unten): Velofahrende müssen sich im neuen Verkehrsregime am Albisriederplatz noch behaupten. Fotos: mai
Der Verkehr rollt wieder
Bereits am Montag statt wie angekündigt erst am Dienstag wurde der Albisriederplatz nach fast dreimonatiger
Umbauzeit wieder voll in Betrieb genommen. Der Verkehr laufe mehr
oder weniger rund, bestätigte Heiko
Ciceri, Mediensprecher der Dienstabteilung Verkehr. In Bezug auf Velofahrende müsse man dem neuen Regime
«am ersten richtigen Kreisel entlang
einer Hauptverkehrsachse in der
Stadt» aber noch etwas Zeit geben,
meinte Ciceri. Plakate an den Kreiselzufahrten machen Verkehrsteilnehmer
darauf aufmerksam, dass man auf
dem Velo die Mitte der Fahrspur beanspruchen darf oder soll, damit einem rechts rausfahrende Autos nicht
mehr so leicht den Weg abschneiden.
Je mehr Velofahrer dieses Recht beanspruchen, so Ciceri, desto schneller
würden sich auch Automobilisten an
das neue System gewöhnen, das übrigens in anderen Städten bereits problemlos funktioniere. (mai.)
Bremsalarm: Wenn Trams und Busse
vor den Haltestellen warten müssen
Seit es in Zürich immer mehr
Kap-Haltestellen gibt,
bekommt ein Passus des
Strassenverkehrsgesetzes
eine neue Dimension: Wenn
Trams und Busse Rettungsfahrzeugen den Weg versperren könnten, müssen sie vor
den Haltestellen stoppen .
Lorenz Steinmann
Albert Leiser, Direktor des Hauseigentümerverbandes des Kantons Zürich, hat sein Büro an der Albisstrasse in Wollishofen. Täglich sieht er auf
das Gedränge zwischen Autos und
Trams hinunter. Rhetorisch fragte er
kürzlich in einer Gemeinderats-Kolumne im «Zürich West», ob Feuerwehrwagen, Sanität und Polizei bei
jeder Kap-Haltestelle hinter dem
Tram warten müssen.
Wenn, wie hier an der Seestrasse, Trams die Durchfahrt verunmöglichen,
wird es buchstäblich eng für Rettungsfahrzeuge.
Foto: ls.
VBZ verweisen auf Gesetz
Wir haben nachgefragt bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich. Dort
versichert man, den Ball bewusst
tiefzuhalten. Pressesprecherin Daniela Tobler antwortet, man habe keine
internen Vorgaben wegen der KapHaltestellen erlassen. Das Anhalten
vor den Kap-Haltestellen entspreche
dem Strassenverkehrsgesetz, Art. 27,
wonach alle Fahrzeuge der Feuerwehr, Sanität etc. beim Erkennen des
Horns Platz machen müssten. Ziemlich neu ist allerdings, dass Buschauffeure und Trampiloten relativ antizi-
pierend – also vorausschauend –
handeln müssen. Denn stehen Busse
und Trams einmal in der Kap-Haltestelle und haben einen Stau erzeugt
(siehe Foto), wird das Vorfahren der
Rettungsfahrzeuge ziemlich zeitraubend.
Schon immer waren Jugendliche
sehr kreativ im Erfinden von neuen Wörtern. Ihre Sprache sorgt
nicht selten am heimischen Esstisch für rote Köpfe und heftige
Diskussionen. Während die älteren Semester es als diskriminierend empfinden, dass man einen
ungeliebten Kollegen als «Spasti»
oder «Mongo» bezeichnet, sieht
der Nachwuchs nichts dabei und
findet solche Ausdrücke «voll
geil». Auch Homosexuelle mussten sich damit abfinden, dass Dinge, die nicht gefallen, ganz einfach «schwul» sind. Ich solle chillen (= mich nicht aufregen), das
habe gar nichts miteinander zu
tun, klärte mich mein Sohn auf.
«Hey Alti, alles
fresh bi dir?»
Ganz offensichtlich sind Jugendliche auch selber hart im
Nehmen. Im Gegensatz zu ihnen
würde ich nicht schlecht staunen,
wenn mich meine beste Freundin
am Telefon mit den Worten «Hey
Alti, alles fresh bi dir?» begrüssen
würde. Aber unter «Homies» oder
«Bros» (was so viel heisst wie
Kumpels) sei das ganz normal,
habe ich mir sagen lassen.
Auffallend ist, dass ein Grossteil des neuen Wortschatzes seinen Ursprung im Englischen hat.
Manche Wörter haben sich stillschweigend in unseren Wortschatz geschlichen. So habe auch
ich mein zürcherisches «lässig»
schon längst durch «cool» ersetzt.
Und ertappe mich dabei, meinen
Sohn zu fragen, ob denn die Prüfung «easy» gelaufen sei.
Natürlich sind die heutigen
Jungen weder besser noch
schlechter als die von damals. Zu
jeder Zeit haben sie ihre eigene
Sprache kreiert, um sich von den
Erwachsenen abzugrenzen. Ich
habe mir überlegt, welche Ausdrücke in meiner Jugendzeit populär waren. So erinnere ich
mich, dass alles «tierisch» war –
tierisch gut, tierisch schön oder
auch tierisch blöd. Ein heutiger
«Mongo» war damals ein Armleuchter oder ein Hirni, statt abzuhauen, hat man sich «verdünnisiert» oder «eine Fliege gemacht»,
und ein nicht mehr ganz junger
Mensch war ein «Gruftie» oder
ganz einfach «Gammelfleisch».
«Das ist aber voll asi», würden
die jungen Leute von heute dazu
sagen.
Der deutsche LangenscheidtVerlag sucht derzeit wiederum
das Jugendwort des Jahres. Dass
es zwischen deutschsprachigen
Ländern
Unterschiede
geben
kann, sieht man bei den nominierten Wörtern: Nachdem 2014
«Läuft bei dir» das Rennen gemacht hatte, ein Begriff, der
durchaus auch hier zur Anwendung kommt, ist in diesem Jahr
unter anderem der Ausdruck
«merkeln» nominiert, ein Wort,
das für Nichtstun und mangelnde
Entscheidungsfreudigkeit
steht
und von Bundeskanzlerin Angela
Merkel inspiriert ist.
Es hat den Weg über die
Schweizer Grenzen bis jetzt noch
nicht gefunden. Ich habe auch
kein entsprechendes Pendant wie
«schlumpfeln» oder «sommarugeln» gefunden.
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Zürich West
Nr. 34
20. August 2015
AKTUELL
«Möge das Ortsmuseum Achtung wecken»
Fortsetzung von Seite 1
stände und 2691 Fotos. Anlässlich einer Neuerfassung vor zehn Jahren
wurde auch der genaue Standort jedes Gegenstands registriert. Zwei
Drittel der Gegenstände könne er aus
dem Kopf heraus lokalisieren, erzählt
Amstad. Die Gefahr, dass das Museum einst wieder aus allen Nähten
platzen könnte, besteht aber nicht.
Gegenstände – ausser sie seien besonders wertvoll und hätten einen
nachweisbaren Bezug zu Albisrieden
– würden schon lange nicht mehr angenommen. Nach wie vor empfänglich sei man hingegen für alte Bildund Schriftdokumente aus Albisrieden.
Jedes Jahr 1500 an Moschtete
Seit der ersten Moschtete anlässlich
der Einweihung hat sich das Ortsmuseum zu einem beliebten Austragungsort für allerlei Arten von gesellschaftlichen und kulturellen Anlässen
gemausert. Die Moschtete bleibt das
Zugpferd unter den Veranstaltungen,
lockt sie doch jedes Jahr rund 1500
Besucher an und ermöglicht es dem
Verein, seine Finanzen aufzubessern.
Eine weitere Tradition stellt die
Kunst- respektive Hobby-Ausstellung
in der Vorweihnachtszeit dar. In unregelmässigen Abständen fanden und
finden Spezialausstellungen statt wie
jene über Schlitten, die örtliche Schule oder über das Tram in Albisrieden.
Letztere wird den Organisatoren
noch lange als Grosserfolg in Erinnerung bleiben.
In dem Ackerbauhaus könne das Ausstellungsgut in einer seiner Herkunft entsprechenden Umgebung ausgestellt werden, hiess es bei der Eröffnung.
Neues Projekt «Heuwender»
Zu einem andauernden Erfolg könnte
sich auch das jüngste Projekt «Heuwender» entwickeln, dessen Initianten sich zum Ziel gesetzt haben, das
Ortsmuseum mit Geschichten, Gesprächen und Gästen zu beleben.
«Von Anfang an haben jeweils 80 bis
120 Personen die Veranstaltungen –
wie das demnächst wiederum stattfindende Open-Air-Kino – besucht»,
freut sich Amstad. Weiter wurde und
wird das Museum immer wieder für
den Neuzuzügeranlass des Quartiervereins sowie für diverse Hochzeitsund Behördenapéros gebucht. Und
dass beim damaligen Einzug der
Heuboden freigehalten und nicht mit
Vitrinen verstellt wurde, sei eine weise Entscheidung gewesen. «Ansonsten wäre es aus Platzgründen gar
nicht möglich, solche Anlässe durchzuführen.» Zufrieden zeigt sich der
Präsident auch mit den Museumsbesuchen während der regulären Öffnungszeiten an jedem ersten Sonntag
im Monat. Es käme zwar oft nur eine
Handvoll Gäste, doch diese zeigten
sich besonders interessiert. Etwas
Während der Moschtete herrscht jeweils ein reger Andrang, der Most wird vor Ort auf einer 115-jährigen Presse hergestellt.
mehr Besuche hingegen wünscht er
sich von den Schulen. Amstad weist
darauf hin, dass das Ortsmuseumsteam seine Führungen zu günstigen
Konditionen anbiete.
Gebäude in gutem Zustand
Baulich ist das Haus 40 Jahre nach
der Gesamtsanierung noch in einem
guten Zustand. Zwei bis drei Mal
wurden die Wände neu gestrichen,
die Kücheneinrichtung musste erneuert und die Elektroanlage ersetzt
werden. «Just anlässlich einer
Moschtete fiel nach einem Kabelbrand im Verteilkasten der Strom
aus», erinnert sich Amstad heute mit
einem Schmunzeln. Gott sei Dank sei
ein Fachmann vor Ort gewesen, der
den Schaden sofort habe provisorisch
reparieren können. Das Haus zum
oberen Haller ist auch heute noch im
Besitz der Stadt. Dem Verein stellt sie
lediglich die Hülle zur Verfügung. Die
laufenden Betriebskosten muss er
aus seiner eigenen Kasse berappen.
Der 40. Geburtstag des Ortsmuseums
Archivfotos: tsp.
Albisrieden wird im Rahmen der
Moschtete gefeiert, die am Wochenende vom 3. und 4. Oktober stattfindet. Ein spezielles Programm ist
nicht geplant. Museumsbesucher
können noch bis zur Viehschau am
26. September an einem Fotowettbewerb teilnehmen, bei dem es viele
Preise zu gewinnen gibt.
«Frischer Wind täte dem Verein gut»
Keiner kennt die Geschichte und
Geschicke des Ortsmuseums besser
als der pensionierte Primarlehrer
Hans Amstad. Seit 40 Jahren setzt
er sich mit leidenschaftlichem Engagement für dessen Betrieb und
Erhalt ein.
Zur damaligen historischen
Kommission stiess der gebürtige
Albisriedemer 1975 aber eher aus
Zufall, wie er erzählt. Vom Trachtenverein sei er angefragt worden,
ob er bei einem Theaterstück mitspielen würde. Zähneknirschend
sagte er zu und lernte dabei ein
Mitglied aus der erwähnten Kommission kennen. Da der damals
30-Jährige aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit am Thema Geschichte interessiert war, trat er dieser
Untersektion des Gemeindehaus-
und Quartiervereins bei. «Wir waren
15 bis 20 Freiwillige, alle im Alter
zwischen 30 und 50 Jahren», erinnert er sich an die Anfänge. Die
Hauptaufgabe habe darin bestanden,
das Sammelgut zu restaurieren und
für den Umzug ins Ortsmuseum bereitzustellen. Die wichtigsten Handgriffe und Restaurationstipps seien
ihnen an einem Kurs im Landesmuseum vermittelt worden. Obmann der
Kommission war damals Hansjakob
Guldener, Besitzer einer Mechanischen Werkstatt.
1981 übernahm Amstad die Obmann-Funktion. Und seit der Vereinsgründung im Jahr 2002 amtet er
als Präsident des Vereins Ortsmuseum. «Ich investiere unzählige Stunden in meine Tätigkeit.» Ob eine einfache Beschilderung oder eine kom-
plizierte Reparatur, im Museum gebe
es stets etwas zu tun. Und wenn er
nicht vor Ort sei, dann sitze er bei
sich zu Hause im Büro, wo er unter
anderem Anfragen für Führungen
beantworte oder mit städtischen
Amtsstellen korrespondiere.
Unterstützt wird der heute 70Jährige von einem Vorstand, der sich
in der Regel alle zwei Monate zu einer Sitzung trifft. «Ich mache meine
Arbeit nach wie vor gerne», antwortet er auf die Frage nach seiner Zukunft als Präsident des 20 Mitglieder
zählenden Vereins. «Es wäre aber
schön, wenn sich für diese Aufgabe
eine jüngere Person finden liesse, damit ich mich in ein paar Jahren zurückziehen könnte.» Ein bisschen frischer Wind mit neuen Ideen täte dem
Verein durchaus gut. (tsp.)
Der heutige Präsident Hans Amstad war von Anfang an dabei.
Zürich West
AKTUELL
Nr. 34
20. August 2015
Natürliche Ressourcen
unter Druck
Hamburger und Döner mal nachhaltig
Am 13. August war «Earth Overshoot
Day». An diesem Tag hat die Menschheit die natürlichen Ressourcen eines
ganzen Jahres erschöpft. Bis Ende
2015 zehren wir nun von den Vorräten der Erde und leben auf Kosten
kommender Generationen. Der aktuelle Umweltbericht der Stadt Zürich
nimmt das Thema Ressourcenverbrauch auf und gibt einen Überblick
über den Umweltzustand in Zürich.
In den letzten Jahrzehnten ist die
Luft in Zürich deutlich sauberer geworden, teilt die Umweltschutzfachstelle der Stadt mit. Kohlenmonoxid,
Schwefeldioxid und der Schwermetallgehalt im Feinstaub stellen heute
kein Problem mehr dar. Auch die Belastung durch Stickstoffdioxid und
Feinstaub PM10 ist zurückgegangen,
obwohl es hier vor allem nahe stark
befahrener Strassen noch zu Grenzwertüberschreitungen kommt. Das
soll aber bis 2025 vorbei sein.
Bevölkerungs- und Siedlungswachstum, die wirtschaftliche Entwicklung und das Konsumverhalten
erhöhen den Druck auf die natürlichen Ressourcen. Die Auswirkungen
sind auch lokal spürbar: So steigt die
Zahl lärmbelasteter Personen, etwa
als Folge des Mehrverkehrs oder
durch den Trend zur 24-Stunden-Gesellschaft. Auch der Druck auf die öffentlichen Freiräume nimmt zu. (pd.)
Die OJA Kreis 9 & Hard
engagiert sich im Rahmen
von «Zürich isst» für die
Nachhaltigkeit. Diesmal
stehen die Vorbereitungen
für den fahrbaren Essstand
am Bullingerplatzfest an.
Fleisch oder Vegi?
Sie wollen an jenem Nachmittag im
OJA-Lokal an der Hardstrasse besprechen, was sie am Bullingerplatzfest
vom 26./27. September aus ihrem
Food-Truck – einem fahrbaren Essstand – anbieten. Fest steht: Es gibt
Döner und Hamburger. Nicht gerade
etwas, das nach Nachhaltigkeit
schreit. Hinter der Produktion von
Kalbfleisch steckt viel Energie und
Fotos aus Zürich und New York
Zur Wiedereröffnung präsentiert die
Photobastei am Sihlquai 125 ab
heute Donnerstag, 20. August, eine
Doppelausstellung des Zürcher Fotokünstlers und Fotojournalisten Willy
Spiller. Die Schwarz-Weiss-Arbeit
«Zürich – Bilder eines Fotojournalisten» ist in den 70er-Jahren aus seiner Tätigkeit als Fotoreporter für die
Zürcher Wochenzeitung «Züri Leu»
entstanden, die Farbarbeit «Los Angeles» zwischen 1977 und 1983 während seiner Arbeit für die «NZZ» in
New York.
In Spillers Bildern zeigt sich ein
unverblümter, lebensfrischer und packender Blick, ein Gemisch aus
schamloser Neugier und schurkischer Komplizenschaft, aber auch
brüderlicher Kompassion. Es ist ein
Humanist, der da schaut, nicht auf
der Suche nach der idealen Welt,
aber durchdrungen von der empathischen Neugier für das Grosse, das im
Kleinen anklingt. Einmal Lokalreporter, immer Lokalreporter, ist man
ANZEIGEN
«Zürich West»
begleitet Aktionen
Rebecca Wyss
Mittwochnachmittag, 30 Grad und
Sommerferien – was gibt es Schöneres,
als ins Wasser zu springen und die
letzten Tage ohne Schule zu geniessen?
Sarankan, Sharu und Edona haben andere Prioritäten. Die drei gehören zu
den Jugendlichen, die mit der Offenen
Jugendarbeit OJA Kreis 9 & Hard am
Nachhaltigkeitsprojekt der Stadt «Zürich isst» teilnehmen («Zürich West»
berichtete am 23. Juli darüber).
vielleicht versucht zu sagen – aber
mit welcher Haltung!
Die Bilder Spillers aus den 70erund 80er-Jahren bringen die Zeit im
Auge des Betrachters kraft ihrer eingeschlossenen Energie erneut in
Fluss. Da ist jene Stadt, die uns nur
zu bekannt scheint und doch schon
so weit in der Vergangenheit liegt.
Spillers Bilder lassen sie in zum Teil
schroffen Schwarz-Weiss-Bildern aufleben, als wäre es gestern gewesen.
Und da ist jene ferne Metropole, die
damals noch so viel weiter weg war
als heute und die für viele nur eine
Wirklichkeit vom Hörensagen war.
Beide Ausstellungen erzählen in
unterschiedlichen Bildsprachen von
jenen Themen, die damals die Welt
bewegten, denselben, die es auch
heute noch tun – wenn man nur genau hinschaut. Die Ausstellung ist
vom Künstler selber zusammengestellt und kuratiert. (pd.)
www.photobastei.ch
5
Sharu, Sarah Kleiber und Sarankan (v.r.) besprechen unter der Anleitung
von OJA-Projektleiter Marco Gioco (l.), was sie am Bullingerplatzfest anbieten wollen.
Foto: Rebecca Wyss
CO2-Ausstoss. Kein Problem für Edora: «Warum verwenden wir nicht anstelle des Kuhfleischs einfach Poulet
oder Gemüse?»
Die Runde ist eröffnet. Sharu, der
13-jährige Junge mit sri-lankischen
Wurzeln erklärt, dass viele Hindus sowieso kein Fleisch und schon gar kein
Kuhfleisch essen würden. «Vegi wäre
super.» Ihm fällt auch gleich ein, dass
man doch Falafel für den Döner machen könnte. «Gute Idee, die kann man
gut selber machen», findet die Gastronomin Sarah Kleiber, die einen eigenen Food-Truck in Basel betreibt und
der OJA bei ihrem Vorhaben unter die
Arme greift. Als dann der 13-jährige
Sarankan von Kräutern spricht, die
noch fehlen würden, hat sie auch dafür
einen Vorschlag: «Wie wär’s mit einer
Joghurtsauce mit Kräutern für den Falafel-Döner?»
Alle sind einverstanden. Über anderthalb Stunden werden Vor- und
Nachteile besprochen und Alternativen abgewägt. «Ich bin positiv überrascht, dass die Jugendlichen trotz
Sommerferien und hohen Temperaturen motiviert dabei geblieben
sind», erklärt der OJA-Projektleiter
Im September findet der Themenmonat «Zürich isst» der Stadt Zürich und der Mercator-Stiftung statt.
Unter anderem geht es darum, zu
beleuchten, was der Schutz und Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen
sowie der schonende Umgang mit
natürlichen Ressourcen bedeuten.
In diesem Zusammenhang widmet
sich die Offene Jugendarbeit Kreis 9
& Hard gemeinsam mit Jugendlichen dem Thema Nachhaltigkeit.
«Zürich West» begleitet einige der
geplanten Aktionen. (rwy.)
Marco Gioco. Das Nachhaltigkeitsprojekt hat Spuren hinterlassen, auch
bei den Familien der Jugendlichen.
«Ich und meine Familie trennen
nun den Abfall, was wir vorher kaum
gemacht haben. Ausserdem kaufen wir
fast nur noch das ein, was wir auch essen mögen. Damit wir nicht viel wegwerfen müssen», erzählt die 14-jährige
Edona stolz. Auch bei Sarankan hat
sich etwas geändert: «Wir essen nun
jeden Freitag vegetarisch.»
Food-Truck am Bullingerplatzfest: 26./27.
September, Sa 17–23 Uhr und So 10–17
Uhr.
Zumbrunnen noch kurze Zeit im Letzibad
Der renommierte Kunstmaler
Jürgen Zumbrunnen (Ausstellungen im Helmhaus, in der
Galerie Baviera, in der Broadway Gallery in New York City
und in der Katz & Bach Galerie, Berlin) stellt seine aktuellen Werke in Altstetten in der
Aquarium-Galerie im MaxFrisch-Bad aus. Es sind mehrere hundert Ölbilder, alle im
Format 30 x 30 cm.
Seit Zumbrunnen nicht
mehr so mobil ist, malt er gezwungenermassen kleinformatiger. Seine früheren Werke
waren oft mehrere Quadratmeter gross. Das kleinere Format bedeutet aber nicht, dass
die Bilder eine kleinere Wirkung erzielen würden – im Gegenteil. Die Ausstellung unter
dem Titel «Der Schaum der
Tage» dauert noch bis und mit
Sonntag, 23. August. Öffnungszeiten: 7 bis 20 Uhr. (ls.)
Jürgen Zumbrunnen malt nun kleinformatigere Ölbilder.
Foto: Lorenz Steinmann
6
Stadt Zürich
Nr. 34
20. August 2015
AKTUELL
Neuer Platz für junge Kreative
Bis vor einem Jahr logierte
die Zürcher Hochschule der
Künste in den Häusern Sihlquai 125 und 131, nun hat
sich dort unter Federführung
der Stadt eine neue, buntgemischte kreative
Gemeinschaft angesiedelt.
Lisa Maire
Günstiger Raum für junge Kreative,
Start-ups und Kulturschaffende ist in
der Stadt absolute Mangelware. Die
Begriffe «Glücksfall» oder «Traum» im
Zusammenhang mit dem neuen Angebot in den kantonseigenen Häusern
am Sihlquai waren denn auch am Medienrundgang von letzter Woche öfters
zu hören. Insgesamt 5000 Quadratmeter plus 2000 Quadratmeter Dachund Lagerräume stehen hier als Zwischennutzung insgesamt rund 150
Personen mit 30 Projekten bis Herbst
2018 zur Verfügung.
Im letzten Herbst begann die Vermietung über die Raumbörse des Jugendraums Dynamo, die zu den städtischen Sozialen Diensten gehört und
Räume für Kreativprojekte im nichtkommerziellen Bereich vermittelt. Mit
einem «Wahnsinns-Echo», wie Dynamo-Leiter Dani Hilfiker sagte. Viele
Bewerber mussten abgewiesen werden, obwohl sie alle Kriterien erfüllten. Das Bedürfnis nach solchen Experimentierräumen, so Hilfiker, sei bei
weitem noch nicht abgedeckt, man
werde weiterhin suchen.
Für «Neulinge» und Etablierte
Der Platz in den Gebäuden am Sihlquai wurde laut Stefan Roschi, Leiter
Ressort Soziale Stadtentwicklung, so
vergeben, dass ein bunter Mix aus
kleinen und grösseren Projekten entstand. Junge und schon erfahrenere
Kreative sollen in diesem «strukturierten Experimentierfeld» voneinander
profitieren können, lautet die Idee. So
treffen Kundinnen und Kunden der
Raumbörse mit 22 Projekten aus den
Sparten Musik, Kunst, Medien, Produktdesign, Handwerk, Theater etc.
auf bereits etablierte Exponenten der
Kreativwirtschaft. Darunter befinden
sich die Photobastei 2.0 von Romano
Zerbini, die Manifesta 11, die nächstes
Jahr in Zürich ihre (von Stadt und
Kanton subventionierte) europäische
Kunst-Biennale durchführt, oder auch
das Netzwerk Impact Hub, das bereits
unter den Viaduktbögen angesiedelt
ist und nun am Sihlquai zusätzlich fast
2000 Quadratmeter in rund 90 Arbeitsplätze für Jungunternehmer umbaut.
Ein weiteres Drittel der Gesamtfläche ist zudem an Nutzer vermietet, die
schon vor der Übernahme der Liegenschaften durch die Stadt hier beheimatet waren, wie die Ateliergemeinschaft Stiftung Binz 39 und das Zürcher Kinderballett. Auch die ZHdK ist
noch nicht ganz ausgezogen. So bauen
Studierende der bildenden Kunst gerade einen früheren Lagerraum im
Hof zum Off-Space für Ausstellungen
oder Workshops um.
Der Aufwand für das Projekt Sihlquai beträgt 1,5 Millionen Franken
über vier Jahre. Für die Stadt Zürich
ein «finanzielles Nullsummenspiel»,
wie Roschi betonte. Die Kosten seien
zu 100 Prozent durch die Mieteinnahmen gedeckt. Dies bedeutet: Pro Quadratmeter müssen die jungen Nutzerinnen und Nutzer 85 Franken hinblättern – für alle gleich viel. Das ist
zwar nicht eben wenig, gilt aber offenbar für die zentrale Lage als günstig.
Der neue «Kreativ-Hotspot» am Sihlquai 125 und 131.
Foto: zvg.
Die «Jungen Journalisten» teilen sich für ihre fünf Indy-Media-Publikationen zu acht einen Raum, um sich die Miete leisten zu können.
Foto: mai.
Lange Nacht der Museen
Neue Öffnungszeiten
Kurse und Lager
Am 5. September ist die Lange Nacht
der Zürcher Museen. Das bunte, lustvolle und abwechslungsreiche Programm beginnt um 19 Uhr. Bei 47
Museen (vom Alterthümer-Magazin
bis zum Zürcher Spielzeugmuseum),
die ihre Türen öffnen, dürfte für jeden
Geschmack etwas dabei sein. Als
Gastinstitutionen sind Luma Westbau/
Pool, die Sammlung Johann Caspar
Lavater und der neue Strauhof dabei.
An verschiedenen Orten erwartet die
Besucherinnen und Besucher kulinarische Angebote und Musik.
Im Strauhof wird die Ausstellung
«50 Millionen Meilen zum Mars» gezeigt. Um 21.15 Uhr ist die Performance von Michael Fehr zu sehen,
und um 22 Uhr erklingt Marsmusik.
In der Sammlung Johann Caspar Lavater in der St.-Peter-Hofstatt finden
um 19.15, 20.30, 22, 23.15 und
00.30 Uhr Lesungen statt: «Lavater
und das Gesicht des Verbrechens». Im
Luma Westbau/Pool etc. an der Limmatstrasse 270 ist mit «Pool 4: A
Blind Man in His Garden» eine Ausstellung des Pool-Projekts zu sehen.
(pm.)
Auf den 1. September passt die Pestalozzi-Bibliothek (PBZ) bei 6 ihrer 14
Bibliotheken die Öffnungszeiten an.
Grund ist das Kundenbedürfnis. Neu
wird die moderne Quartierbibliothek
Unterstrass auch samstags von 10 bis
14 Uhr geöffnet sein. Die Öffnungszeiten der Bibliothek Leimbach werden anders verteilt und um eine
Stunde verlängert. Bei den Bibliotheken Oerlikon, Sihlcity und Witikon
werden die Öffnungszeiten am Samstag ausgeweitet. Die Öffnungszeiten
der Bibliothek Wipkingen werden
ebenfalls leicht angepasst, wie die BZ
mitteilt.
Die neuen Öffnungszeiten sind ab
1. September auf der PBZ-Website
unter
www.pbz.ch/standorte-andoeffnungszeiten zu finden.
Ebenfalls per 1. September werden die Gebühren der PBZ angepasst.
Die Preise bei der Jahreskarte und
der kleinen Jahreskarte erhöhen sich
jeweils um 5 Franken. Die Jahreskarte kostet demnach neu 65, die kleine
Jahreskarte 15 Franken. Die anderen
Gebühren ändern sich nicht. Mit dieser Anpassung wird die Weiterentwicklung der PBZ-Dienstleistungen
angestrebt. (pd./pm.)
Rund 28 000 Haushalte mit schulpflichtigen Kindern erhalten die aktuelle «Fit und Ferien»-Broschüre. Diese
bietet ein abwechslungsreiches Kursund Lagerangebot vom Sportamt der
Stadt Zürich, dem Büro für Schulkultur, der Stiftung für Zürcher Schülerferien und Schneezüri.
Die Broschüre erscheint viermal
jährlich. Diese informiert über die aktuellen, vielfältigen Kurs- und Lagerangebote. Allein das Sportamt bietet
für diesen Herbst 157 Semesterkurse
sowie für die Herbstferien 94 Ferienkurse an, darunter Neuheiten wie der
Rollschuhsport- oder CheerleadingKurs.
Die Kurse werden vom Sportamt
mitfinanziert und sollen Kindern und
Jugendlichen eine kostengünstige
Möglichkeit bieten, regelmässig Sport
zu treiben. Zudem sollen die Kurse die
Teilnehmenden an einen möglichen
Vereinsbeitritt heranführen und ihnen
die Chance geben, viele verschiedene
Sportarten auszuprobieren.
Mit Ausnahme der Schulkultur-Angebote können alle Kurse und Lager
online gebucht werden: www.sportamt.ch/sportkurse, www.zsf.ch und
www. schneezueri.ch. (pd.)
5. September, ab 19 Uhr, Lange Nacht der
Museen, www.langenacht.ch.
Roger Tognella (FDP).
Foto: ls.
Mathis Kläntschi (Grüne).
Foto: zvg.
Kampfwahl ums Statthalteramt
Um die Nachfolge des Statthalters
Hartmuth Attenhofer (SP) kommt es
am 22. November zu einer Kampfwahl zwischen dem bürgerlichen und
dem links-grünen Lager. Nach der
Kandidatur des 53-jährigen Juristen
und Bezirksrats Mathis Kläntschi
(Grüne) hat die FDP eine Alternative
nominiert. Es ist Roger Tognella, Gemeinderat und Fraktionspräsident.
Der gelernte Elektroinstallateur hat
sich in einem internen Findungsprozess unter der Leitung von Beat Gut
durchgesetzt, Gut bezeichnete Tognella an einer Medienkonferenz als
Alternative für «farblose Juristen»
und das Statthalteramt «als verlän-
gerter Arm des Regierungsrats». Eine
Interpretation, die wohl nicht alle
Stadtzürcher gerne hören. Denn der
Knatsch zwischen Stadt und Kanton
hat Tradition. Während der ehemalige Statthalter Bruno Graf regelmässig
für rote Köpfe sorgte, zeichnet sich
Hartmuth Attenhofer eher durch seine «unaufgeregte, umsichtige Art»
aus, wie ihm sogar die FDP attestiert.
Würde Tognella gewählt, wäre dieses
Gleichgewicht eher infrage gestellt.
Während Kläntschi von der SP offiziell unterstützt wird, steht die Antwort
der SVP zur Unterstützung Tognellas
noch aus. Die CVP hat sich mittlerweile hinter Tognella gestellt. (ls.)
KLEINANZEIGEN
ANZEIGEN
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG,«Kleinanzeigen»,Buckhauserstr.11,8048 Zürich.Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich West
AKTUELL
Nr. 34
20. August 2015
7
Sozialdepartement will «Blasio» einstellen
Das Sozialdepartement will
die beliebten Blasio-Spielaktionen nicht mehr selber
weiterführen. Produktion
und Unterhalt werden
komplett neu organisieren.
Lorenz Steinmann
Wer kennt sie nicht, die beliebten
Hüpfburgen von Blasio. Besonders
im Sommer werden die Spielgeräte
heiss geliebt. Das dem Sozialdepartement angegliederte Atelier an der
Seestrasse in Wollishofen geht auf eine Idee des Sozialarbeiters Emilio
Tox-Zentrum
ändert Namen
Biasio zurück, der die «aufblasbaren
Würste» in England entdeckt und vor
bald 30 Jahren nach Zürich gebracht
hat. Mit seiner Idee ging er zur Stadt
und stiess auf offene Ohren, wie der
«Tagi» vor Jahren schrieb. Ziel des
Arbeitsprogramms: Schulabgänger in
Krisensituationen, ohne Lehrstelle
und ohne Berufsperspektive erhalten
eine Chance, aus ihrer Sackgasse
herauszufinden. Seither arbeiten
nicht mehr «nur» Jugendliche dort,
sondern auch Sozialhilfebezügerinnen und -bezüger in Arbeitsintegrationsprogrammen mit Teillohn. Und:
Neben den Spielgeräten werden Nähaufträge der Firma Freitag (FreitagTaschen) ausgeführt. Nun wird vieles
Das Schweizerische Toxikologische Informationszentrum in Zürich tritt mit
neuem Namen und Erscheinungsbild auf. Dies im Hinblick auf das bevorstehende
50-Jahr-Jubiläum.
Hans-Peter Neukom
Karin Steiner
Die telefonische Beratungslinie 145
des Schweizerischen Toxikologischen
Informationszentrums (kurz Tox-Zentrum) steht bei Vergiftungen sowohl
Laien als auch Fachpersonen rund
um die Uhr zur Verfügung. Über 100
Anfragen pro Tag zu Vergiftungen
gingen beim Tox-Zentrum 2014 ein,
so viele wie nie seit der Gründung
1966. Total wurden letztes Jahr
37 419 Fragen von besorgten Anrufern durch die Giftexperten und
-expertinnen beantwortet – gut 1000
mehr als 2013.
Das Tox-Zentrum feiert 2016 sein
50-jähriges Bestehen. Im Hinblick
darauf, und auf die Gestaltung einer
erfolgreichen Zukunft, tritt das ToxZentrum bereits heute unter einem
neuen Namen auf: Tox Info Suisse.
Die nationale Notfallnummer 145 sowie die Dienstleistungen bleiben unverändert.
Das «Böötlen» ist eine grosse Leidenschaft von Iwona Eberle. Unzählige
Touren hat sie schon unternommen,
kennt die schönsten Strecken der
Schweiz und weiss auch, wo es gefährlich werden kann. So beschloss
die Journalistin, ihre Erfahrungen
aufzuschreiben und an andere Begeisterte weiterzugeben,
Warum die Namensänderung? Der
neue Name ist in allen Landessprachen für alle gut verständlich. «Wenn
es um Vergiftungen geht, informieren
wir schnell und kompetent für die
ganze Schweiz», sagt Hugo Kupferschmidt, Direktor von Tox Info
Suisse, und ergänzt: «Mit dem zeitgemässen Auftritt wollen wir die Bekanntheit der Notfallnummer 145
und unserer Institution in der Bevölkerung steigern.»
Die 1966 gegründete private Stiftung ist nicht gewinnorientiert und
basiert auf einer erfolgreichen öffentlich-privaten Partnerschaft. Stiftungsträger sind PharmaSuisse, Scienceindustries, Santésuisse, Suva und der
Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft FMH. Zusätzlich bestehen
Leistungsverträge mit den Kantonen,
dem Bundesamt für Gesundheit,
Swissmedic und dem Spitalverband
H+. Tox Info Suisse beschäftigt 32
Expertinnen und Experten in Ganzund Teilzeitstellen. Neben Ärztinnen
und Ärzten sind dies auch eine Pflanzentoxikologin und eine Tierärztin
sowie zwei Apothekerinnen.
Informationen, Auskünfte und Bestellungen von Merkblättern: www.toxi.ch. 24Stunden-Notfalltelefon: 145. Für nicht
dringliche Fälle: Tel. 044 251 66 66.
Immerhin: Laut Hamilton-Irvine sei
das immer gewährleistet, und darum
habe nie eine Gefahr für die spielenden Kinder bestanden.
Ein weiterer Grund, warum die
Stadt bei der Blasio-Werkstatt über
die Bücher geht, ist die Perspektive.
Die Arbeit biete den rund 25 Programmteilnehmerinnen und -teilnehmern nur geringe Chancen auf einen
künftigen Job oder eine Ausbildung,
da ein direkter Branchenbezug fehle
und sie deshalb weit weg vom ersten
Arbeitsmarkt seien. Die Stadt sucht
darum neue Lösungen. Bis im Sommer 2016 läuft der Betrieb normal
weiter. «Dann werden wir die Produktion und den Unterhalt von Bla-
sio-Spielobjekten sowie die Durchführung von Blasio-Spielaktionen
nicht mehr selber weiterführen», so
Hamilton-Irvine. Mehr will sie nicht
sagen, da vieles noch in Abklärung
sei. Nur so viel: «Es sieht sehr gut
aus, dass das Angebot der BlasioSpielaktionen weitergeführt wird.»
Ein Grossteil der Integrationsarbeitsplätze im Atelier bleibe so oder
so erhalten, da diese schon heute
hauptsächlich für das Nähen der
Freitag-Taschen benötigt werden.
Und: «Auch die anderen Arbeitsintegrationsplätze gehen nicht verloren,
da wir genügend andere Programme
für diese Teilnehmenden haben»,
versichert Hamilton-Irvine.
Auf dem Gummiboot die Schweiz entdecken
Ein Ausflug auf dem Wasser
ist der Sommerspass
schlechthin. Die Zürcherin
Iwona Eberle hat den weltweit ersten GummibootFührer geschrieben. Darin
stellt sie 22 Touren durch
die Schweiz vor – eine
davon auf der Limmat.
Bekanntheit fördern
anders. «Klar ist, dass der Geschäftszweig Blasio-Spielobjekte wesentliche
Anforderungen nicht erfüllt, die wir
an Integrationsarbeitsplätze stellen»,
sagt Bettina Hamilton-Irvine, Kommunikationsverantwortliche der Sozialen Einrichtungen und Betriebe der
Stadt Zürich auf Anfrage. Das Blasio-Atelier generiere zu wenig produktive Beschäftigungsmöglichkeiten,
und die Durchführung der Spielaktionen in Eigenregie stelle zu hohe Anforderungen an die Gewährleistung
eines sicheren Spielbetriebs für die
teilnehmenden Kinder. Sprich: Nur
wenn ausgebildete Fachleute dabei
sind, ist die Sicherheit beim Betrieb
der Blasio-Hüpfburgen gewährleistet.
Eine Fahrt auf der Limmat
Die 22 Touren in der Schweiz, die sie
beschreibt – 8 davon liegen im Kanton Zürich –, sind geeignet für Naturund Wasserfans jeden Alters und
sind alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem erreichbar. Iwona
Eberle beschreibt jede Tour detailliert
und macht auf Sehenswürdigkeiten
und Naturschönheiten ebenso wie
auf geeignete Restaurants oder Rastplätze aufmerksam, an denen sie vorbeiführen. Ein besonderes Augenmerk richtet sie auf Ein- und Ausstiege, die zur Sicherheit einer Bootsfahrt massgeblich beitragen. Eine
Tour führt der Limmat entlang via
Die Bootsfahrt von Zürich nach Dietikon führt durch die Stadt an imposanter Kulisse vorbei.
Unterengstringen nach Dietikon. Der
Einstieg ist beim Wipkingerpark,
man kann aber auch schon bei der
Badi Oberer Letten oder nach dem
Hauptbahnhof in die Sihl einwassern.
Wenig später vor dem Höngger Wehr
muss man den Fluss zwingend nochmals verlassen, um bei der Kahnrampe nach dem Wehr bequem wie-
der einsteigen zu können. Auf der
Fahrt nach Dietikon kommt man an
vielen Sehenswürdigkeiten vorbei,
zum Beispiel am Mühliwuhr in Unterengstringen und am Kloster Fahr.
Ein besonderes Kapitel widmet Iwona Eberle der Werdinsel, die von den
verschiedensten
Nutzungsgruppen
hart umkämpft wird. «Diese Tour ist
VERSICHERUNGS-TIPP
Arbeitnehmende haben Anspruch auf
Lohnfortzahlung, wenn sie unverschuldet wegen einer Krankheit oder
eines Unfalls nicht arbeiten können.
Gegen Unfall sind alle obligatorisch
versichert. Die Krankentaggeld-Versicherung ist jedoch freiwillig, es sei
denn, ein Gesamtarbeitsvertrag sieht
eine andere Regelung vor.
Für Firmen birgt die Pflicht zur
Lohnfortzahlung ein existenzgefähr-
dendes Risiko. Fällt jemand aus,
muss oft eine Ersatzkraft eingestellt
werden. Damit entstehen doppelte
Lohnkosten. Wer ein Unternehmen
führt, sollte regelmässig mit einer
Fachperson ausloten, welche Leistungen die Firma selber erbringen will.
Auf diese Weise kann man feststellen,
wo eine Versicherung nottut.
In der Regel erfolgt die Lohnfortzahlung einer Krankentaggeld-Versicherung für 720 Tage. Danach
kommt die Invalidenversicherung ins
Spiel. Krankheiten führen in der
Schweiz häufiger zu Arbeitsunfähigkeit als Unfälle. Deshalb ist die Prämie für Taggeldleistungen bei Krankheit höher. Die Prämie ergibt sich
grundsätzlich aus Faktoren wie der
Wartefrist, bis die Versicherung
greift, der Höhe des versicherten
Lohns oder der Branche, in der eine
Firma tätig ist.
geeignet für fantastische Abend- und
Mondscheinfahrten mit Lichterkulisse von Hochhäusern, Sportplätzen
und Kirchen», weiss die Autorin.
Iwona
Eberle,
Gummiboot-Führer
Schweiz. Werd Verlag, 2015. ISBN 978-385932-742-9, 39.90 Franken. Internet:
www.gummibootfuehrer.ch.
DJ-Marathon bei LoRa
Bei Radio LoRa findet erneut ein DJMarathon statt. Morgen Freitag geht
es los: zehn Tage lang – 230 Stunden
nonstop live auf 97,5 MHz. Über 130
Sendungsmacherinnen und -macher,
befreundete DJanes und Produzenten
durchwandern rhythmisch-musikalische Landstriche und begehen Grenzen der Genres und Geschmacks. Tag
und Nacht in 29 Schichten wechseln
sie sich ab. Der DJ-Marathon startet
am 21. August um 20 Uhr und endet
am 31. August um 10 Uhr. (pd.)
Lohnfortzahlungen können
für Firmen existenzbedrohend sein
Wie eine Firma mit ihren
Mitarbeitenden bei Unfall
und Krankheit umgeht, will
gut überlegt sein. Eine
finanziell tragbare und zeitgemässe Lohnfortzahlung
wird für Unternehmen
immer wichtiger.
Foto: Ch. Hurni
Romeo Hofer weiss Rat.
Foto: zvg.
Eine bedarfsgerechte Wahl der
Wartefrist lohnt sich. Hier liegt das
Optimierungspotenzial bei etwa 30
Prozent der Prämie. Unternehmen
mit gutem Schadenverlauf profitieren
zudem oft von Prämienrabatten. (pd.)
Interessierte können sich unverbindlich
melden bei der Zurich Generalagentur
Romeo Hofer, Badenerstrasse 530, 8048
Zürich. Telefon 044 405 64 64, zh.west@
zurich.ch, www.zurich.ch/hofer.
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8
Zürich West
Nr. 34
20. August 2015
Zürich West
AKTUELL
Nr. 34
Neue Anspielzeit
und neue Gruppe
Lokal handeln – mit Spiel und Spass
Der FC Wiedikon startet mit einer
Neuerung in die Fussballsaison
2015/16: Die Heimspiele der 1.
Mannschaft beginnen am Sonntag um
11 Uhr (statt wie bisher um 10 Uhr
15); dies erstmals am 30. August. Auf
dem Heuried zu Besuch ist Adliswil 1.
Einige Änderungen gegeben hat
es im Kader der 1. Mannschaft: Weggezogen sind Florid Gashi (Tetova),
Ferhat Kahveci (Kilchberg-Rüschlikon), David Santana (Altstetten) und
Leandro Stirnemann (United Zürich).
Zuzüge: Gunnar Andrae (FC Fislisbach), Christian Item (eigene A-Junioren), Samir Ukca (Schlieren). Zudem
stehen Marco Suppa (nach Auslandaufenthalt) und Adrian Aeberli (nach
Militär) wieder zur Verfügung.
Spielerisch die eigene
Umweltkompetenz erweitern und sich dafür mit
Gleichgesinnten vernetzen:
Das ist die Idee hinter
BioZH. Ein Crowdfunding
soll nun helfen, das innovative Bildungsprojekt über
das Pilotquartier Hirslanden
hinaus in andere Stadtteile
zu tragen.
Mehr Konstanz
Im Vergleich zur letzten Saison sind
weniger Mutationen zu verzeichnen,
was die Weiterentwicklung der
Mannschaft begünstigen sollte. Gemäss Trainer Kurt Gehri stimmt auch
in der neuen Saison die Mischung
von Routiniers und jungen Spielern.
Im Sturm hofft er auf Fidan Alidemaj,
der in der Rückrunde verletzungsbedingt nicht zum Einsatz kam; er
könnte der vermisste «Knipser» sein.
«Unser Ziel bleibt der Wiederaufstieg
in die 2. Liga regional. Um dieses Ziel
zu erreichen, müssen wir im Gegensatz zur letzten Saison von Beginn
weg Punkte sammeln. Mit einem guten Saisonstart ist vieles möglich.»
Der FCW spielt neu in der Gruppe
1, was mit Auswärtsspielen in Buttikon, Siebnen und Wollerau verbunden ist. Derbys geben wird es weiterhin gegen Albisrieden und Altstetten.
Den Heimspielplan für die Vorrunde
findet man auf der Website fcwiedikon.ch. (e.)
Mann nach Angriff auf
Passanten verhaftet
In der Nacht auf Mittwoch, 12. August, verhaftete die Stadtpolizei einen
Mann, der zuvor im Kreis 5 mehrere
Passanten attackiert hatte. Die Polizei
sucht Zeuginnen und Zeugen.
Kurz nach 23 Uhr ging bei der
Stadtpolizei Zürich die Meldung ein,
dass ein Unbekannter an der Limmatstrasse im Klingenpark auf Passanten losgegangen sei. Die ausgerückten Einsatzkräfte trafen auf einen leicht verletzten, 48-jährigen Italiener. Dieser war einem 27-jährigen
Schweizer, der von einem unbekannten Mann mit einer Stichwaffe angegriffen worden war, zu Hilfe geeilt.
Dabei war er am Hals verletzt worden, schreibt die Polizei. Der Angreifer flüchtete danach zu Fuss. Mehrere Auskunftspersonen hatten beobachtet, dass der Täter möglicherweise eine weitere Person angegriffen
hatte. Sie konnten ihn gut beschreiben, sodass der 25-jährige Iraker wenig später am Sihlquai verhaftet werden konnte. Das Motiv und der genaue Tathergang sind noch unklar
und werden nun durch Detektive der
Stadtpolizei Zürich abgeklärt.
Weitere Betroffene?
Es ist nicht auszuschliessen, dass
weitere Passantinnen und Passanten
vom Täter bedroht oder verletzt worden sind. Die Stadtpolizei bittet diese
Personen, sich zu melden. Ebenfalls
gesucht werden Auskunftspersonen,
die Angaben zum Täter oder zu den
Vorfällen im Klingenpark (bei der
VBZ-Haltestelle Museum für Gestaltung) in der Zeit zwischen 23 und
23.15 Uhr machen können. Hinweise
nimmt die Stadtpolizei Zürich entgegen unter der Telefonnummer
0444 117 117. (pd.)
20. August 2015
9
Lisa Maire
«Spielen wir für die Umwelt, statt sie
zu verspielen» lautet das Motto von
BioZH. Das Projekt ist der Prototyp eines Spiels, das Menschen sensibilisieren will für die biologische Vielfalt in
ihrer direkten Umgebung. Aber auch
generell für umweltgerechtes Verhalten, zum Beispiel punkto Abfall oder
Mobilität. Das Ziel sei es, dass sich
Quartierbewohner über lokale Umweltaktivitäten vernetzen, um so ihre
eigenen Umweltkompetenzen besser
zu nutzen, erklärt Marc Vogt, Gründer
von BioZH. Im grünen Quartier Hirslanden etwa, wo BioZH seit August
2013 als Pilotprojekt besteht, gebe es
zwar eine grosse Biodiversität, «aber
manche Leute sind sich dessen gar
nicht bewusst», bedauert Vogt. Beim
Gang durchs Quartier ist ihm zum
Beispiel aufgefallen, wie viel Obst an
den Bäumen oder auf dem Boden verfault, weil es nicht gepflückt wurde.
Güter und Wissen austauschen
Wer sich über die Internet-Plattform
von BioZH vernetzt (siehe Infobox
rechts), findet Abnehmer für seine
Gartenprodukte, kann diese bei Bedarf gegen andere Produkte und Leistungen eintauschen oder in verkaufbare Produkte umwandeln. Ebenso
gehört der Austausch von «grünem
Wissen» zur Kernidee. Ob Austausch
von Gütern oder Wissen: Das BioZHKonzept will mit positiven Anreizen
Gross und Klein dazu bringen, sich
mit der Umwelt im Alltag auseinanderzusetzen. Die Erfahrungen in Hirslanden zeigen: Das Interesse, die loka-
Ermöglichen nicht nur neue kulinarische Genüsse, sondern auch einen neuen Zugang zur Natur vor der Tür:
Kurse über die Nutzung von essbaren Wildpflanzen.
Foto : zvg.
Bonuspunkte als Währung
Auf der Internet-Plattform www.biozh.ch sind
die Module «Biodiversität», «Urban Gardening» und «Abfall» als Konzept vorbereitet. In
jedem Modul werden Spielkurse, Workshops,
Exkursionen oder auch Wettbewerbe angeboten. Das Spiel beginnt mit der Eröffnung eines Kontos. Das gibt gleich einmal die ersten
Bonuspunkte. Wer eigenes Bio-Kapital wie
Obstbäume, Sträucher oder Kräuter eintragen
kann, sammelt auch Punkte, aber am
schnellsten geht es mit der Teilnahme an
Umweltaktionen wie CleanUp-Day, Neophytenbekämpfung oder Bachbett reinigen. Diese
Punkte können wiederum für eine Teilnahme
an den angebotenen Kursen, Workshops und
Exkursionen eingesetzt werden. (zb.)
le Natur zu kennen und zu schützen,
ist gross. Seit Projektstart konnten
zahlreiche Aktivitäten umgesetzt und
über 2500 Produkte hergestellt werden. Ein Renner war dabei auch der
Konfi-Wettbewerb mit einer Profi-Jury. «Das Feedback ist absolut toll. Wir
sind hochmotiviert, BioZH weiterzuentwickeln und dabei neue Schritte
über die Grenzen von Hirslanden hinaus zu machen», sagt Projektleiter
Alain Bachmann. BioZH ist eine Initiative des jungen Umweltberatungs-
Die Macher von BioZH: Gründer Marc Vogt, Alain Bachmann, Arthur Feinberg (v.r.).
Foto: mai.
unternehmens In-Finitude, einem
Spinn-off der ETH Zürich. Gründer
und Geschäftsführer Marc Vogt und
seine Teamkollegen Alain Bachmann
und Arthur Feinberg begleiten die
Projektteilnehmer
im
Umweltbildungsprozess, helfen bei der Vernetzung und Wissenstransfer. Damit das
innovative Bildungskonzept inhaltlich
und geografisch erweitert werden
kann, sind Gönner gefragt. Denn mit
der Community wächst der Aufwand.
Ohne zusätzliche Informatik- und
Kommunikationsmittel lasse sich der
Ausbau nicht bewerkstelligen, betont
Bachmann. 100 Tage gibt sich das
Projektteam, um die erforderlichen
25 000 Franken zusammenzubringen
– über die Crowdfunding-Plattform
www.100-days.net. Übrigens: Für jede
Spende ab 50 Franken gibt es als
Dankeschön BioZH-«Goodies».
BioZH/In-Finitude, Mühlehalde 25, 8032
Zürich, Tel. 043 540 59 97 oder Mail an
[email protected] – www.biozh.ch. Gönnerbeiträge über www.100-days.net.
AUS DEM PRAKTIKANTENLEBEN
Von Flyern und pinkelnden Hunden
Er sei zurzeit in Berlin,
meinte Jaroslav Melnik und
schlug darum vor, dass wir
uns für das Vorstellungsgespräch gleich am Flughafen treffen sollten.
Mund antwortete er, er könne jetzt
nicht darüber reden, er müsse Energie für den anstehenden Termin sammeln. Na gut, dachte ich, mal sehen,
ob die Brotkrume in seinem Mundwinkel seine Verhandlungsposition
stärkt.
P. Rakti-Kant*
Eben erst hereingekommen, wies
Melnik die verdutzte Sekretärin der
Agentur an, einen Schwarztee – ein
Schnäppchen, das er aus Berlin mitgebracht hatte – für den Chef anzurühren. Einige Minuten später kam
dieser und meinte genervt: «Ihr seid
viel zu spät, ihr habt zehn Minuten.»
Also wies mich Melnik an, draussen
zu warten. Toll. Beim Hinausgehen
kam mir die Sekretärin mit dem Tee
entgegen. Bevor die Tür zum Sitzungszimmer zufiel, hörte ich gerade
noch, wie der Chef der Werbeagentur
zu seiner Sekretärin sagte: «Ich mag
keinen Schwarztee.» Mit einem breiten Grinsen setzte ich mich hin und
wartete.
Das Gespräch schien für Melnik
gut gelaufen zu sein, denn er strahlte,
als er herauskam. Wir verliessen die
Agentur. Er kenne eine ruhige Ecke,
wo wir reden könnten, meinte er. Mir
war langsam egal, in welcher Ecke
Auf meine Frage «Wo genau?» meinte er nur: «Wir werden uns schon finden.» Natürlich, dachte ich. Wir einigten uns dann auf ein Café neben
Check-in 2. Eine Stunde zu spät
tauchte Jaroslav Melnik auf und
meinte: «Ich konnte einen Termin
beim Chef einer Werbeagentur ergattern, den kann ich nicht verschieben.
Sie kommen mit.»
Gut, dachte ich, etwas eigenartig,
aber wieso nicht. Melnik hievte seine
enorme Tasche in den Zug. Den Gepäckwagen liess er auf dem Perron
stehen. Den kann ein anderer wegräumen, das ist keine Chefsache,
dachte er wahrscheinlich und suchte
einen Sitzplatz. Im überfüllten Zug
ass er die Brezel, die er sich zuvor
am Imbissstand gekauft hatte, und
schwieg. Etwas verunsichert fragte
ich nach dem Praktikum. Mit vollem
Schwarztee-Schnäppchen
wir redeten, ich wollte das Gespräch
einfach hinter mich bringen. Ich war
nun schon seit drei Stunden mit Melnik unterwegs.
Wie ein Hund
In der «ruhigen Ecke», einer Hotellobby, setzten wir uns und redeten
zum ersten Mal über das Praktikum.
Es stellte sich heraus, dass ein Grossteil des Praktikums daraus bestand
Flyer zu verteilen. «Das müssen Sie
unbedingt einmal erlebt haben. Das
ist so ein gutes Gefühl. Man fühlt sich
danach wie ein Hund, der an alle
Bäume einer Stadt gepinkelt hat»,
meinte er begeistert. Und für dieses
Glücksgefühl bot er sogar noch knapp
400 Franken pro Monat.
Ob ich am nächsten Tag nach
Deutschland fahren, seine Plakate
abholen und zur Werbeagentur bringen könne, fragte Melnik mich unverhohlen. Ich verneinte und schüttelte
innerlich den Kopf. Und dafür hatte
ich mittlerweile vier Stunden mit diesem eigenartigen Mann verbracht.
Ohne einen Praktikumsvertrag in der
Tasche Plakate abholen?
Meine Motivation hielt sich in
Grenzen. Für jemanden arbeiten, der
Flyer verteilen mit pinkelnden Hunden verglich? Niemals. Es war schon
P. Rakti-Kant
P. Rakti-Kant ist Mitte 20 und studiert Sozialwissenschaften an der
Uni Zürich. Um sich den Einstieg
ins Berufsleben zu erleichtern,
sucht und absolviert er ein Praktikum. Dabei begegnet er auch kuriosen Blüten des Arbeitsalltags.
dunkel, als ich die Hotellobby verliess
und mich auf den Heimweg machte.
Müde sass ich im Zug und versuchte
meine Gedanken zu ordnen und die
letzten Stunden zu verarbeiten. Es
gelang mir nicht wirklich. Aber eines
war mir klar: Dieser Arbeitgeber
wird es nicht in die zweite Runde
schaffen.
* In loser Folge schildert P. Rakti-Kant seine Erlebnisse rund um sein Praktikum.
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes
schreibt er unter einem Pseudonym.
10
Zürich West
Nr. 34
AKTUELL
20. August 2015
KIRCHEN
Röm.-kath. Kirchgemeinde
Herz Jesu Wiedikon
Donnerstag, 20. August
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.15 Gottesdienst
AH Burstwiesen
Freitag, 21. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 22. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Sonntag, 23. August
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier, Pace e Bene
Familiengottesdienst mit der
Theatergruppe «Schrägi Vögel»
im Anschluss; Mittagessen im
Johanneum und Spielmöglichkeiten
für Kinder und Jugendliche, Unterkirche
Dienstag, 25. August
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 27. August
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.30 Gottesdienst
AH Sieberstrasse
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Freitag, 21. August
18.30 Bethaus: Abendmahlfeier
Leitung: Abendmahlteam
Auskunft: Pfarrer Thomas Fischer
Sonntag, 23. August
9.30 Bühlkirche: Gottesdienst:
«Kirche und Kunst Hundertwasser»
Pfarrerin Carina Russ
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Altstetten
Sonntag, 23. August 2015
10.00 Kirche Suteracher; Gottesdienst, Predigt: Pfr. F. Schmid
Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
17.00 Kirchgemeindesaal: ImPulsGottesdienst für Gross und Klein
Thema: «Wenn die Ziege schwimmen
lernt (schöpferische Talente)»
Kids-Point für Vorschulkinder, die
älteren Kinder sind im Gottesdienst
dabei, Mitwirkung: ImPuls-Team
Anschliessend Imbiss
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Freitag, 21. August
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle
19.30 Kirchgemeindesaal
Reise-Foto-Reportage
«Farbig – lebendig – erdig herb und
wunderschön: Brasilien!»
Sonntag, 23. August
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
zum Kindergarten- und Schulanfang
Pfrn. Jolanda Majoleth
Anschliessend Kirchenkaffee
Dienstag, 25. August
10.30 Kirchgemeindesaal
Turnen Alter und Sport
15.45 Unterrichtszimmer: Kolibri
für alle Kinder ab 1. Kindergarten
Mittwoch, 26. August
18.00 Thomaskirche
Gebet für den Frieden
Freitag, 4. September
19.30 Thomaskirche: Benefizkonzert
für die Erdbebenopfer in Nepal
Eintritt frei, Kollekte
Werke von J. S. Bach: Kunst der
Fuge, BWV 1080;
Auszüge F. Mendelssohn: Quintett
Nr. 1 in A-Dur, op. 18
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Sonntag, 23. August
10.00 Neue Kirche: Gottesdienst Pfr.
R. Wöhrle. Mitwirkung Klassikchor
unter der Leitung von B. Just. Kollekte: Evang. Schulen
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen,
Gottesdienst, Pfr. G. Bosshard
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Samstag, 22. August
16.00 bis 22.00 Piazza Andreaskirche: Sommerfest «Feuer und
Flamme» Attraktionen aller Art, mit
Festwirtschaft, Blasio, passende
Musik, Ballonwettflug und viele Überraschungen. Infos: www.sihlfeld.ch
Sonntag, 23. August
10.00 Strada-Gottesdienst
Pfr. Thomas Schüpbach
11.00 Talk, Rotachstübli, Nussbaumstrasse 18, Mitwirkung von Clown
Kiko (Gottesdienstnachgespräch)
Dienstag 25. August
12.00 Saal Andreaskirche: Mittagstisch. Anmeldung bis Freitag,
21. August, 12.00 bei Christina
Falke, Sozialdiakonin, 044 492 72 00
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Donnerstag, 20. August
12.15 Mittags-Singen
19.30 Tanz der 5 Rhythmen
mit Iris Bentschik
Sonntag, 23. August
10.00 Gottesdienst
mit Pfr. Patrick Schwarzenbach
Montag, 24. August
19.00 Tanzmeditation
mit Annalies Preisig
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Sonntag, 23. August
9.30 Bullingerkirche: Gottesdienst
mit Pfr. Rolf Mauch, Kafi uf dä Wäg
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Sonntag, 23. August
10.00 Johanneskirche, Gottesdienst
mit Pfrn. Sonja Keller,
Orgel: Tobias Willi
Montag 24. August
18.00 Kirchgemeindehaus,
Frauentreff
Dienstag, 25. August
14.30 Alterszentrum Limmat,
Literaturclub
18.30 Alterszentrum Limmat,
Andacht mit Abendmahl
Pfrn. Sonja Keller
Donnerstag, 27. August
18.00 Kirchgemeindehaus Mannestamm
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Stadt Zürich
Pflegezentrum Bombach
Stadt Zürich
Pflegewohngruppe
Informationsabend
am Dienstag, 25. August 2015, um 18 Uhr
im Pflegezentrum Bombach, Zürich-Höngg
Möchten Sie Ihre freie Zeit für eine besondere Aufgabe an
schwerkranken und hilfsbedürftigen Menschen einsetzen?
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• Freude an einer regelmässigen, sinnvollen Aufgabe
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Jesus Christus ist derselbe –
gestern, heute und in Ewigkeit.
STELLEN
Stadt Zürich
«Pimp my Home» für wenig Geld
Schöner wohnen, ohne
tief in die Tasche greifen zu wollen? Kein Problem für alle, die dafür
ein bisschen mehr Arbeit für sich selbst in
Kauf nehmen. Einige
Tipps.
Andreas J. Minor
Zu allem Anfang stehen wir vor
einem Problem: Überall im Haushalt haben sich über Monate, gar
Jahre, ein Haufen Dinge angesammelt. Die meisten davon
brauchen wir eigentlich nicht.
Deswegen dreht es sich beim ersten Tipp ums Platzschaffen:
Ganz gemäss dem Motto
«Simplify your Life» («Vereinfache dein Leben»), einem Buch
mit dem gleichnamigen Titel von
Werner Tiki Küstenmacher und
Lothar J. Seiwert, geht es an die
Arbeit. Man nimmt sich irgendeine Ecke vor, die Küche, das Bad,
das Wohnzimmer. Dann wird
Viel Ambiente für wenig Geld: Aus Büchsen lassen sich Windlichter basteln. Kerzen zauber Stimmung herbei.
Foto: A. J. Minor
Schublade für Schublade entleert
und gesäubert. Es kommt nur
noch in die Schublade zurück,
was unbedingt gebraucht wird.
Was länger als zwei Jahre keine
Verwendung fand, fliegt in eine
grosse Schachtel. Wer konsequent nach diesem Muster
verfährt, füllt die Schachtel innert
Kürze mit viel Plunder, den man
der Einfachheit halber dann
schnell entsorgen sollte. Und vielleicht animiert die grosse Zahl
herumstehender
Schachteln,
randvoll mit viel eigentlich noch
brauchbarem Plunder, sogar zu
einem Gang an einen Flohmarkt.
Der nun durch die eigenen Wände schweifende Kontrollblick offenbart: Hier wurde Luft geschafft, Platz für Neues. Und weil
die Wohnung momentan fast
kahl wirkt, wird jetzt aufgerüstet:
Licht und Laternen
Eine wohlige, gemütliche Atmosphäre schaffen Kerzen. Schon
ein paar einfache Teelichter genügen, um Ambiente herbeizuzaubern. Kerzenständer und La-
ternen sind bei Grossverteilern
und im Fachhandel leicht zu finden. Es gibt sie in allen Grössen
und Preisklassen. Ganz billig
geht es auch: Das alte Senf- oder
Gurkenglas wird am Gewinde etwas verziert, dann stellt man eine Kerze hinein. Ein Unterteller
reicht für eine stabile Kerze aus.
Nachteil: Offenes Licht muss
ständig beaufsichtigt werden. Sicherer sind da Laternen. Ab fünf
Franken sind sie zu haben (ohne
Kerze). Selbst gebastelte Windlichter sind für Freunde individualistischer Couleur das Nirwana
schlechthin. Alles, was es dazu
braucht, sind ein paar alte Büchsen, ein Sackmesser und, falls
vorhanden, ein Handschuh. Die
leeren Büchsen werden mit grösseren und kleineren Löchern versehen. Dann kommt eine Kerze
hinein. Fertig ist das Billig-Kreativ-Windlicht, das sein Ambiente
erst bei Dunkelheit so richtig entfaltet. Wie immer bei Kerzenlicht
gilt: mehr Flämmchen, mehr Atmosphäre. Also nicht gleich nach
der ersten Büchse aufgeben.
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20. August 2015
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12
Stadt Zürich
Nr. 34
20. August 2015
AU TO M O B I L
Mit einem Tank 1000 Kilometer edel reisen
1972 debütierte der BMW
5er Touring. Seither ist aus
einem praktischen Lastenträger ein ansehnlicher
Allrounder geworden.
Sicherheit wegen gerne zur Serienausstattung gehören dürfte. Sich über
die Fahreigenschaften dieses 4,90
Meter langen BMW auszulassen,
hiesse Bier nach Pilsen zu tragen.
Immerhin: Die knapp zwei Tonnen
Leergewicht hinterlassen hier und da
ein gewisses Trägheitsmoment. Allemal agil im Antritt und bei der späteren Kraftentfaltung gibt sich der aufgeladene 2-Liter-Diesel mit 190 PS.
Motorgeräusche dringen lediglich
beim Start in die Kabine, im Fahrbetrieb ist vom Selbstzünder kaum etwas zu hören.
Klaus Schumacher
Mit Allradantrieb und genügsamem
Selbstzünder verdient er sich fast uneingeschränktes Lob. Blickt man auf
die Premiumanbieter innerhalb der
oberen Mittelklasse, so stellt sich
nicht selten die Frage: Stufenhecklimousine oder Kombi? Und weil sich
Form und Funktion bei der Steilheckfraktion ideal ergänzen, fährt der
Kombi immer grössere Absatzanteile
ein. Die Weiss-Blauen aus München
nennen ihren Kandidaten Touring.
Der ist von vorne bis zum Karosserieabschluss attraktiv in Form gebracht. Und wer mit vollen Händen,
nach dem Einkaufen, die fünfte Tür
nicht manuell öffnen kann, dem hilft
ein geschwenkter Fuss unter der
Stossstange, und es kommt sogleich
zu einem «Sesam, öffne dich!». Der
auch bei asymmetrisch umgelegten
Rücksitzen total ebene Kofferraum
bietet maximal 1670 Liter Stauvolumen. Da lässt sich schon so einiges
unterbringen, auch einem längeren
Familienurlaub steht nichts im Weg.
Edler Innenraum
Der Zutritt zum edel ausgestatteten
Innenraum gelingt sehr komfortabel.
Wer allerdings hinten in der Mitte
Platz nehmen muss, sieht sich wegen
des Getriebetunnels deutlich in seinen Raumansprüchen eingeschränkt.
Die hinteren Sitzlehnen lassen sich
zwar im Anstellwinkel justieren, noch
Harmonische Kraftübertragung
Sparsam, edel und geräumig: Im BMW 5er Touring cruised der Reisende entspannt dem Ziel entgegen.
schöner wäre es indessen, wenn die
dreigeteilte Rückbank auch in der
Horizontalen verschiebbar wäre, je
nach Anspruch für mehr Beinfreiheit
oder aber ein gesteigertes Gepäckraumangebot.
Nimmt man in der ersten Reihe
Platz, so fühlt man sich augenblicklich wohl auf den langstreckentauglichen Sitzen. Da setzt man sich hin-
ein und nicht obendrauf – so wie es
sich gehört. Der Armaturenträger
vermittelt die seit Jahren überzeugende BMW-Handschrift mit vorbildlich ablesbaren Anzeigen. Die stolze,
23 Zentimeter breite Mittelkonsole
aber wirkt etwas klobig und lässt die
elegante Handschrift der Karosserie
vermissen. Immerhin gilt es, direkt
neben Fahrer und Beifahrer eine ho-
Fotos: zvg.
he Anzahl von Schaltern, Reglern
und Knöpfen unterzubringen, die allesamt gut zur Hand liegen. Wer das
optionale Head-up-Display ordert,
kann sich direkt vor Augen zahlreiche Daten und Fakten auf die Windschutzscheibe projizieren lassen. Ein
Luxus, an den man sich augenblicklich gewöhnt, auf den man nie mehr
verzichten möchte und der auch der
Im harmonischen Zusammenspiel
mit der ohne jegliche Zugkraftunterbrechung schaltenden Achtstufenautomatik fühlt man sich in jeder Situation gut motorisiert. Drei anwählbare Fahrstufen, Eco plus, Comfort
und Sport, gehen auf die spezifischen
Wünsche des Piloten ein.
So oder so lässt der 70-Liter-Tank
einen Aktionsradius von 1000 und
mehr Kilometern zu. Und sollte es
wetter- oder strassentechnisch einmal ganz dick kommen, so ist man
mit dem Allradantrieb xDrive relativ
sorgenlos unterwegs.
Am Ende sei folgerichtig natürlich
noch der Preis angeführt: 61 500
Franken zieren als Grundausstattung
die Preisliste. Mit jenem an Fahrassistenz-, Sicherheits- und anderen
Systemen, das man haben muss oder
haben sollte, ergibt sich schliesslich
die stolze Ankaufsumme von 86 120
Franken.
Wie sagte weiland der Dichter
Wilhelm Busch: «Es schlägt das Herz
im Reisekittel, vorausgesetzt, man
hat die Mittel.»
Peugeot kämpft um jüngere Kunden
Peugeot will jüngere Käufer
und hat passende Strategien dafür entwickelt.
Die Modellpalette wird auf
sportlicher und eigenständiger getrimmt. Jüngstes
Beispiel dafür ist der aufgefrischte 208.
Peter Lattmann
Die Lancierung des neuen Volumenmodells 208 vor drei Jahren war die
notwendige Weichenstellung, mit der
Peugeot den Weg aus einer tiefen Depression gefunden hat. Knapp eine
Million des pfiffigen Kleinwagens hat
der französische Hersteller in der
Zwischenzeit abgesetzt und ist damit
dem VW Polo als europäischem
Marktleader hart auf den Fersen.
Ganz ähnlich ist die Entwicklung
in der Schweiz, wo der Peugeot 208
mit bald 11 000 verkauften Einheiten
einen Marktanteil von sieben Prozent
erreicht hat. Entsprechend gross sind
hierzulande die Verkaufserwartungen
für das laufende Jahr. 3500 Neuimmatrikulationen sollen es werden,
und gut die Hälfte muss die seit Kurzem bei den Händlern eingetroffene
Neuauflage beitragen, die neben einer optischen Auffrischung auch optimierte Motoren, sportlichere Versionen, erstmals ein 6-Gang-Automatikgetriebe und viel mehr Individualisierungsmöglichkeiten bietet.
Sparsamer und sportlicher
Die Peugeot-Ingenieure haben die
Motorenpalette einerseits auf sparsam und andererseits auf sportlich
getrimmt. Drei Liter und damit ein
vorbildlicher CO2-Ausstoss von nur
79 Gramm pro Kilometer sollten laut
Werkangaben mit 5-Gang-Schaltgetriebe, Stopp-Start-System und energiesparenden Michelin-Reifen im Alltag möglich sein. Die Active-Version
mit diesen Tugenden wird in der
Schweiz ab 23 850 Franken angeboten. Der Einstieg in die clever aufgefrischte Baureihe mit 3-Zylinder-Benzinmotor und 68 PS ist dreitürig jedoch schon für 14 900 Franken möglich. Darauf werden wohl nur die wenigsten abfahren.
Mehr als die Hälfte der Bestellungen wird nach den Prognosen der
Marketingleiter auf das Konto der
neuen PureTech-Turboversion mit
110 PS gehen. Sie ermöglicht schon
in den niedrigen Drehzahlen einen
beachtlichen
Fahrkomfort
sowie
überzeugende Fahrleistungen und
kann neben dem manuellen 5-GangSchaltgetriebe auch mit einer souveränen Quickshift-Automatik kombiniert werden.
Der mit Preisen ab 31 500 Franken absolut konkurrenzfähige 208
GTi und die noch 4000 Franken teurere und viel radikalere Variante GTi
by Peugeot Sport mit tiefergelegtem
Fahrwerk, verbreiteter Spur, Schalensitzen und einer exklusiven Zweitonlackierung liefern mit exakt 208
PS die gewünschten Kraftreserven an
die Vorderräder: Nomen est omen.
Insgesamt stehen fünf Benziner zur
Auswahl, und sie alle bleiben unterhalb der derzeit geforderten CO2-Limite von 130 Gramm pro Kilometer.
Kein Cabrio in Aussicht
Ein Cabriolet oder andere Karosserievarianten stehen derzeit noch
nicht im Fokus. Peugeot beschränkt
sich auf die drei- und fünftürigen
Ausführungen der knapp vier Meter
langen Limousine, deren dynamische
Neuauflage am ehesten am breiteren
Kühlergrill oder an den neu geformten LED-Leuchten zu erkennen ist.
Exklusiv ist das metallisierte Orange
Power als zwölfte Aussenlackierung.
Andere Gelegenheiten, den kleinen
Franzosen auf den eigenen Geschmack abzustimmen, erlauben die
GT Line und die auffälligen Personalisierungspakete Menthol White oder
Lime Yellow.
Viele Extras erhältlich
Eher selten in diesem Marktsegment
sind die aufpreispflichtigen Aufwertungsmöglichkeiten wie das automatische Bremssystem bei Kollisionsgefahr in der Stadt, die aktive Einparkhilfe, die Rückfahrkamera oder MirrorLink, mit dem die Funktionen des
Smartphones auf den Touchscreen
projiziert werden können.
Das alles soll der Löwenmarke
helfen, die jüngeren Käufer zu rekrutieren. Ein ähnlicher Schritt ist vor
50 Jahren mit der Markteinführung
des 204 vollzogen worden. Dem ersten Peugeot mit quer eingebautem
Frontmotor, Vorderradantrieb und
Scheibenbremsen war ein ähnlicher
Erfolg beschieden wie jetzt dem 208.
Nach nur drei Jahren auf fit getrimmt: Der Peugeot 208 GTi in Zweifarbenlackierung und der «normale» Peugeot 208 wurden aufgefrischt.
Fotos: zvg.
Der neue Mini Clubman.
Foto: zvg.
Mini bringt
neuen Clubman
Auf Basis der neuen Mini-Modellgeneration stellte die BMW-Tochter
nun auch den neuen Clubman vor.
Vollmundig wird das neue Derivat
angepriesen: Der neue Clubman biete
«das höchste jemals bei einem Mini
realisierte Mass an Alltags- und
Langstreckentauglichkeit, Variabilität
und Fahrkomfort».
Auch die neue Generation kommt
mit vier Türen und den charakteristischen «Split Doors» am Heck, ist im
Vergleich zum Vorgänger aber deutlich grösser geworden: 27 Zentimeter
länger, 9 Zentimeter breiter und ein
um 10 Zentimeter gewachsener Radstand sorgen für mehr Platz. Das maximale Ladevolumen wuchs um 320
auf 1250 Liter.
Drei Mini-Varianten
Es gibt weiterhin die drei Modellvarianten Cooper, Cooper S und Cooper D
Clubman. Im Cooper ist neu ein 1,5Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit
136 PS, der Cooper S wird von einem
2-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner
mit 192 PS angetrieben, und im Cooper D arbeitet ein 2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 150 PS. Die
Kraftübertragung auf die Vorderräder übernimmt ein manuelles 6Gang-Getriebe, optional ist erstmals
eine 8-Stufen-Automatik erhältlich.
Die Markteinführung des neuen Mini
Clubman erfolgt im Herbst. (zb.)
Stadt Zürich
Nr. 34
20. August 2015
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Sängerin La Lupa (l.) traf Artistin
Masha Dimitri beim Risotto.
VIPs mit Humor
am Lucerne Festival
Zurich Film Festival (ZFF) trifft Filmfestival Locarno: ZFF-Geschäftsführerin Nadja Schildknecht und Marco Solari, operativer Präsident des Internationalen Filmfestivals von Locarno.
VIPs bei den
Leoparden von Locarno
Am Filmfestival Locarno traf auch
dieses Jahr wieder Kultur auf Politik
und
umgekehrt.
Filmschaffende
brauchen Geld, und manche Politiker
lassen sich gerne in der südlichen
Sonne inspirieren. Nicht gesehen
heuer beim «Dîner Politique» von
GARP-Präsidentin Ruth Waldburger
wurden Marie-Louise Baumann von
Burson Marstaller oder Nationalrätin
Christa Markwalder (beide wirbelten letztes Jahr beim selben Anlass).
Bundesrat Alain Berset hatte es
streng. Er und seine Gattin legten
outfitmässig (er mit Borsalino, sie in
Vichy-Karo) manch filmreifen Auftritt
hin. Berset hielt Reden beim traditionellen Risottoessen auf dem Monte
Der Zürcher Filmemacher Paul
Riniker («Usfahrt Oerlike»).
ANZEIGEN
Stiftungsratspräsident Hubert Achermann (VR-Präsident Implenia) mit
Gattin Christine, Intendant Michael Haefliger mit Ehefrau Andrea (r.).
Verità, beim exklusiven Dinner des
Leopard-Clubs (Geldgeber aus der
Wirtschaft) von Valora-Präsident Rolando Benedick oder beim «Dîner
Politique». Stets eingeleitet durch
wortreiche Exposés von Festivalpräsident Marco Solari, der wiederum
Komplimente aus bundesrätlichem
Mund einheimsen konnte («Solari
Impulse») – ein verbales Pingpong,
dass einem dabei fast schlecht wurde. Am Festival-Wochenende war
dann direkt Stress angesagt, weil verschiedene Anlässe zeitgleich stattfanden. Und so schlichen immer irgendwo irgendwelche Leoparden heimlich
weg, um anderswo auch noch dabei
zu sein.
Doris und Bertrand Jungo, ManorChef (Hauptsponsor).
Nationalrätin Doris Fiala kam mit
Tochter Noémi, Schauspielerin.
Leopard-Club-Präsident Rolando Benedick mit
Gattin Denise und Tochter Nadine.
Swiss-CEO Harry Hohmeister
mit Partnerin Tanja Wilke.
Wenn Zürichs Löwen zum Löwendenkmal in Luzern pilgern, liegt Musik in der Luft. Das Lucerne Festival
widmet seine diesjährige Ausgabe
(bis 13. September) dem Thema «Humor in der Musik». Starpianist Alfred Brendel brachte es in seiner Rede auf den Punkt: «Musik und Humor
sind neben der Liebe die beiden phänomenalsten Wohltaten, die ich in
der Welt gefunden habe. Sie geben
dem Leben Sinn – und Unsinn.» Gesellschaftliche Premiere als frischverheiratete Eheleute hatten Intendant
Michael Häfliger und seine Andrea
Lötscher, Flötistin. Die Musikerin
und neue First Lady des Lucerne Festivals stach mit einem ultramarin-blauen Hosendress heraus.
Das Outfit passte gut zu ihren teilweise burschikosen Gesten. Eines der
schönsten Kleider von diskreter Eleganz trug Marianne Wellauer. Bundesrätin Doris Leuthards lange Robe
in Rosé wurde ihr zur Stolperfalle, als
sie aufs Podium stieg, um die Eröffnungsrede zu halten: «Fast hätte ich
selber für eine humoristische Einlage
gesorgt», fing sie den «Fehltritt» geschickt auf.
Flair für die holde Kunst: Unternehmer Thomas Schmidheiny.
Mögens klassisch: Bandleader Pepe
Lienhard mit Gattin Christine.
Unternehmer und Sponsor Michael
Pieper mit Gattin Mary Lou.
Thomas Wellauer (Swiss Re, Sponsor) mit Gattin Marianne.
14
Zürich West
Nr. 34
20. August 2015
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Thriller
zur Sowjetzeit
Der im Jahr
2008 erschienene
Thriller
«Kind 44» ist
das Erstlingswerk des britischen Schriftstellers
Tom
Rob Smith. Er
wurde auf Anhieb ein internationaler Bestseller und unter dem
gleichen Titel verfilmt. Die Geschichte beginnt 1953 in Moskau,
wo auf den Bahngleisen die Leiche eines kleinen Jungen gefunden wird. Er ist nackt und fürchterlich zugerichtet. Der offensichtliche Mord wird als Unfall deklariert, weil es in der perfekten Gesellschaft des real existierenden
Sozialismus zur Zeit Stalins offiziell keine Verbrechen geben darf.
Der hochdekorierte Kriegsheld
und Offizier des NKWD, Leo Demidow, muss den Vater des Kindes überzeugen, dass es sich um
einen tragischen Unfall handelt.
Demidow selbst aber kann den
toten Jungen nicht vergessen. Als
die nächste, verstümmelte Kinderleiche gefunden wird, beginnt
er heimlich zu ermitteln. Seine
Nachforschungen bringen ihn jedoch bald in Gefahr, und er wird
vom Jäger zum Gejagten. Das
Buch «Kind 44» ist mehr als ein
spannender Thriller. Es zeigt eine
finstere Epoche der Sowjetunion,
in der man leicht als politischer
Gefangener in einem Straflager
enden konnte, während die Existenz von Kapitalverbrechen vom
System verleugnet wurden.
Tom Rob Smith: Kind 44. Goldmann Taschenbuch, 2015. 512 Seiten.
Albtraum
aller Eltern
Kate Hamer beschreibt in ihrem
Debütroman «Das Mädchen, das rückwärts ging» einen Albtraum
aller Eltern: das
spurlose
Verschwinden eines Kindes. Nach der
Trennung von ihrem Mann kümmert sich Berth alleine um die gemeinsame achtjährige Tochter Carmel. Das Mädchen ist intelligent,
wirkt aber manchmal etwas geistesabwesend. Bei einem Ausflug
verschwindet es spurlos, und die
Suche der Polizei bleibt erfolglos.
Die Mutter plagen nun grosse
Schuldgefühle, und sie lebt hin- und
hergerissen zwischen Hoffnung und
Selbstmordgedanken. Für Carmel
dagegen beginnt ein turbulentes,
neues Leben, wobei sie jedoch ihre
Eltern nie vergisst. Das Geschehen
wird abwechselnd aus der Sicht der
Mutter und aus der Sicht des Kindes geschildert. Der Roman liest
sich flüssig und spannend, wenn
auch die Handlung manchmal etwas ins Mystische abgleitet.
Kate Hamer: «Das Mädchen, das rückwärts
ging». Arche Literatur Verlag, 2015. 416
Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 20. August
13.30 Preisjassen: Gejasst wird Schieber mit zugelosten Partnerinnen und Partnern. Leitung: Margrit Bischofberger. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
14.15 Klavierklänge: Mit Miguel Bächtold. Pflegezentrum Bachwiesen (Cafeteria), Flurstrasse 130.
18.30 Rundgänge Stadt und Land: Bahnhof Wiedikon–Zürich HB. Führung: Andreas Gallmann und
Lukas Knörr. Die Führung beginnt im Bahnhof
Wiedikon und endet im Hauptbahnhof; ein ZVVTicket für die Zone 110 ist notwendig. Bahnhof
Wiedikon (Schalterhalle).
18.30 Führung: Was für einen Stellenwert nahmen
und nehmen Gärten und Nahrungsmittelproduktion in der Stadt ein? Eine Reise vom Mittelalter
in die Zukunft anhand von Beispielen in Zürich
und New York. Führung: Ursula Pfister, Projektleiterin Grün Stadt Zürich. Stadtgärtnerei, Zentrum für Pflanzen und Bildung, Sackzelg 25/27.
20.00 Konzert: «Stiller Has». Jubiläumstour «Alterswind». Tür-/Kassenöffnung: 18.30 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz.
Samstag, 22. August
10.30–17.00 Hausfest: Traditionelles Hausfest.
Musikalische Unterhaltung mit dem Duo «Sonnenklar». Neben weiteren Attraktionen wie Weindegustation, Glücksrad etc., werden kulinarische
Köstlichkeiten vom Küchenteam geboten. Alterszentrum Bullinger-Hardau, Bullingerstrasse 69.
16.15 Verein Frauenstadtrundgang Zürich: «Kino,
Küsse, Knieverrenkung». Wie Frauen sich früher
in Zürich vergnügten. www.frauenstadtrundgangzuerich.ch. Opernhaus, Theaterplatz.
23.00 «Ring Di Alarm»: Feinste Reggae-, Raggaund Dancehall-Tunes mit den Jungs von Ali Baba
Sound. Moods, Schiffbaustrasse 6.
Sonntag, 23. August
13.30–16.00 Museum geöffnet: Fotowettbewerb Alt
+ Neu – Albisrieden, Kunstaktion AAA mit Zeich-
nungen von David Weiss. www.ortsmuseum-albisrieden.ch. Ortsmuseum Albisrieden, Triemlistrasse 2.
18.30 Abendevent mit Claudio De Bartolo: Auf der
Piazza wird zu diesem musikalischen Sommerabend mit dem Alleinunterhalter Claudio De Bartolo eingeladen. Bei schlechter Witterung im Saal.
Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstr. 267.
Dienstag, 25. August
14.30 Hausführung: Mit Informationen rund um einen Umzug ins Alterszentrum Limmat. Treffpunkt: Eingangshalle. Anmeldung nicht erforderlich. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
19.00 Vernissage: Der Zürcher Gottfried Honegger
zählt zu den international wichtigsten konkreten
Künstlern seiner Generation. Ausstellung bis zum
1. November. Museum für Gestaltung, Schaudepot, Pfingstweidstrasse 96.
Mittwoch, 26. August
13.30–15.30 Internet-Corner: Freiwillige Mitarbeiter führen in die Welt des Computers und seiner
vielen Möglichkeiten ein. Weitere Informationen:
www.computercorner.ch. Temporäres Alterszentrum Triemli, Birmensdorferstrasse 489.
14.30 Musik: Ein fröhlicher Appenzeller führt Sie
mit Gesang und Humor durch die 4-sprachige
Schweiz. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse
186.
17.30–19.30 «Stadterneuerung erleben»: Öffentlicher Rundgang durch Zürich-Affoltern. Die Führung ist kostenlos und findet bei jedem Wetter
statt. Eine Anmeldung ist nur für Gruppen ab 12
Personen notwendig. Bahnhof Zürich-Affoltern,
Riedenhaldenstrasse.
18.00 Führung: organisiert von der Art Altstetten
Albisrieden. Kostenlos, findet bei jedem Wetter
statt. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/aaa.
Friedhof Eichbühl, Friedhofstrasse 94.
18.00–21.00 Vernissage: Retrospektive Gregor Rabinovitch, Wladimir Sagal. Die Ausstellung findet
bis zum 31. Oktober statt. Öffnungszeiten: Mo,
Do, Fr 13–18 Uhr; Sa 13–16 Uhr. Galerie Baviera,
Zwinglistrasse 10.
20.00 Sommerkonzert: «Biggles» (Rock). www.baeckeranlage.ch. Bäckeranlage, Hohlstrasse 67.
Donnerstag, 27. August
15.00–16.00 Buntes Liederprogramm: Die Gesangssektion des Lokomotivpersonals Zürich unterhält
mit fröhlichen Liedern. Alterszentrum Grünau,
Bändlistrasse 10.
Freitag, 28. August
14.30 Diavortrag: «Venezuela», mit Florian Aicher.
Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse
130.
18.00–21.00 Vernissage: Das Ausstellungsformat
«Collection on Display – Experimental Arrangements» präsentiert ausgewählte Werke aus der
Sammlung des Migros Museum für Gegenwartskunst. Bis 8. November. Migros Museum für Gegenwartskunst, Limmatstrasse 270.
18.30–2.00 Autorenlesung und DJ-Set: Westbam –
der Alt-Techno-Papst live im Kaufleuten. Tür-/
Kassenöffnung 17.30 Uhr. Kaufleuten, Pelikanplatz.
Samstag, 29. August
8.00–16.00 Flohmarkt für jedermann: Mit Flohmicafé. Kleider, Haushaltsartikel, Bücher, Spielsachen, Schmuck, Krimskrams etc. Weitere Auskunft: 078 617 15 90. Bullingerhof (hinter Albisriederplatz).
12.00–15.00 Finissage: Sommerausstellung mit
verschiedenen aktuellen Schweizer Künstlern.
Galerie Kunst im West, Hardturmstrasse 121.
13.00–16.30 Velogant: Die Velowerkstatt der Sozialen Einrichtungen und Betriebe versteigert wieder ihre reparierten Velos. Besichtigung ab 13
Uhr, Versteigerung ab 13.30 Uhr bis ca. 16.30
Uhr. www.stadt-zuerich.ch/velogant. Ref. Kirchgemeindehaus (Hans Bader Saal), Limmatstrasse
114.
«sogar theater» bleibt an der Josefstrasse
Die Volkart Stiftung hat ihre Liegenschaft Josefstrasse 106 an die Dr.
Stephan à Porta-Stiftung verkauft,
teilt das «sogar theater», das an dieser Adresse beheimatet ist, den Medien mit. Ziel des Verkaufs sei es gewesen, die Liegenschaft dauerhaft
der Spekulation zu entziehen. Die
Volkart Stiftung habe auch grossen
Wert darauf gelegt, die Existenz des
«sogar theaters» am bestehenden Ort
langfristig zu sichern, Die neue Eigentümerin schätzt besonders die
Geschichte der Liegenschaft. Sie sei
in Zürich eine bekannte Adresse,
woran das «sogar theater» einen wesentlichen Anteil habe.
Das «Weiterbestehen dieser einmaligen Quartierinstitution mit überregionaler Ausstrahlung wie auch der
Erhalt einer lebendigen und farbigen
Hausgemeinschaft» seien ihr ein
grosses Anliegen, liess die Dr. Stephan à Porta-Stiftung die Mieterschaft wissen. Über die neue Entwicklung sei man «mega-glücklich»,
sagt Theaterleiter Peter Brunner. Damit sei eine Wegmarke für die Umsetzung von «sogar 2020» erreicht.
Das Kleintheater mitten im Industriequartier macht seit 1998 mit wenig
Geld literarisches Theater mit einer
speziellen Note. (zw.)
Kalte Porträts
Der Wiediker Kulturmarkt an der
Aemtlerstrasse 23 lädt zum Theater
«Kalte Porträts – von Abwesenden,
Kleinwüchsigen und Zeitverwaltern».
Menschen mit ihren besonderen Charakteren und Erfahrungen begegnen
sich auf der Bühne des Lebens, erzählen von Erlebnissen, Freuden,
Ängsten, von gelebten und nicht-gelebten Träumen.
Vorführungen am 2., 3. und 4.
September, jeweils ab 20 Uhr. (zw.)
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Tierisch festlicher Augenschmaus
Unter dem Motto «Beast &
Feast» zeigt das Künstlerinnentrio Nana Pernod, Marlis
Spielmann und Corina Staubli in der Galerie 16b fantastische Gestalten und reale
menschliche Sequenzen.
Die Künstlerin Marlis Spielmann aus
Thalwil setzt sich mit dem Eigenen,
dem Weiblichen – kurz mit der Frau
und ihrem «wilden und animalischen» Innenleben – auseinander:
Dort wohnen ihre Biester. Ihre Einblicke in die weibliche Wesensart
setzt sie in Kontrast zu einer Auseinandersetzung mit Hunden, die ausgeführt werden. Als Bildträger nutzt
Marlis Spielmann neben Pappkartons
beispielsweise
auch
gebrauchte
Fruchtverpackungen aus Kunststoff.
Visuelle Entdeckungsreise
Dieses alltägliche Verpackungsmaterial verwendet auch Corina Staubli.
In den Skulpturen der Männedörfler
Künstlerin treten alle «Biester, die in
uns stecken» zutage. Bisweilen erschliessen sie sich dem Betrachter
erst auf den zweiten Blick, was einer
visuellen Entdeckungsreise gleichkommt. In ihren Bildern und Collagen macht Corina Staubli Masken als
Biester sichtbar und enthüllt damit
einen anderen Teil der menschlichen
Drei Künstlerinnen – ein Thema: «Beast & Feast» in der Galerie 16b.
Persönlichkeit. Im Kontrast dazu
nimmt Nana Pernod aus Zürich das
englischsprachige «Beast» mit ihren
fantastischen Tiergestalten wörtlich.
Die Bildserie «Nachwelt», die sie präsentiert, thematisiert den Zustand
unseres Planeten, nachdem der
Mensch ausgestorben ist. Jetzt entstehen neue Formen von Leben. Aller
Neubeginn ist freudenvoll, mutig und
fröhlich – wie wenn ein Kind die Welt
neu entdecken würde. Pernods malerische Sprache erinnert denn auch
F.: zvg.
hier an kindliche Fantasiewelten.
Den Werken der drei Kunstschaffenden gemein ist die kritische Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen
Welt und ihren «Biestern», den inneren und den äusseren – ein Augenund Gedankenschmaus. (zw.)
Galerie 16b, Ausstellungsstrasse 16, 8005
Zürich (beim Car-Parkplatz). Vernissage:
Freitag, 28. August, 17–20 Uhr. Ausstellung bis 18. September. Öffnungszeiten:
Mi–Sa 17–20 Uhr (Künstlerinnen-Apéro:
Do, 10. September, 17–20 Uhr).
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Lachyoga: Mo, 24. Aug., 19 bis 20 Uhr.
Keramikwerkstatt: Mo, 24. Aug., 19 bis
21 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 25. Aug.,
9.30 bis 11 Uhr.
Nähatelier: Di, 25. Aug., 13.30 bis
15.30 Uhr.
QuartierBar: Fr, 28. Aug., ab 20 Uhr.
Fremdsprachen üben im Sprachencafé:
10 bis 11 Uhr: Züritüütsch am Di,
Englisch am Mi, Deutsch am Do, Spanisch am Fr. Deutsch am Mo 18.30
bis 19.30 Uhr.
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
Grill am graade Dunnschtig: 20. Aug.,
18 Uhr.
Sprachencafé: Fr, 21. Aug., 10.15 Uhr.
Vorschulkindermorgen: Di, 25. Aug., 9
Uhr.
nachBAR: Do, 27. Aug., 21 Uhr.
GZ-Wohnzimmer am Chreis-Nüün-Fescht:
Fr, 28., bis So, 29. August.
Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3.
Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr.
Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1.
und 3. Dienstag im Monat, 9.30 bis
11 Uhr.
Räume zum Mieten: Nähere Informationen sind im Gemeinschaftszentrum erhältlich.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Malatelier: Do, 20. Aug., 15.30 bis 18
Uhr, für Kinder ab 2 Jahre und Erwachsene.
Entre Amigos: So, 23. Aug., 12 bis 18
Uhr. Kultureller und kulinarischer
Nachmittag in argentinischem Ambiente für die ganze Familie.
Mütter-/Väterberatung: Mo, 24. Aug.,
14 bis 16 Uhr.
Rollender Montag: 24. Aug., 15 bis 17
Uhr, für Kinder im Alter von 1 bis 6
Jahren.
Basteln Klein mit Gross: Di, 25. Aug.,
14.30 bis 18 Uhr.
Drucktechniken: Mi, 26. Aug., 14.30
bis 18 Uhr.
Eselreiten: Mi, 26. Aug., 15 bis 16
Uhr.
Malatelier: Do, 27. Aug., 15.30 bis 18
Uhr, für Kinder ab 2 Jahre und Erwachsene.
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
www.gz-zh.ch/3
Keine Angaben.
ANZEIGEN
Foto: Foto Welti/zvg.
Chreis-9-Fäscht rückt näher
Drei Tage lang laden die Quartiere Albisrieden, Altstetten, Grünau und
Triemli zum Chreis-9-Fäscht beim Gemeinschaftszentrum Bachwiesen.
Vom 28. bis 30. August präsentieren sich 50 Vereine und Firmen mit attraktiven Marktständen, es locken ein vielseitiges Bühnenprogramm,
Kutschenfahren, Blasio, Kletterwand, kulinarische Leckerbissen, Musik
und Tanz sowie ein Feuerwerk – alles ohne Eintritt. (zw.)
Nr. 34
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20. August 2015