REGION MOSBACH Nr. 11 / Rhein-Neckar-Zeitung Freitag, 15. Januar 2016 5 Spaß und Spannung mit kleinen Klötzen An den „First Lego League“-Teams des APG führt so schnell kein Weg vorbei – Spannender Regionalentscheid in der Obrigheimer Neckarhalle mit 20 Teams Von Ursula Brinkmann Obrigheim. „Gleich ist der Akku leer“, stöhnt ein Heidelberger Gymnasiast, während der Lego-Roboter sich auf dem Parcours zielstrebig der Sortierzone nähert. Am Rande des benachbarten Spielfeldes wechseln zwei Jungs des Teams „MPDV Kings“ den Aufbau ihres Roboters; sie sind Schüler der Realschule Obrigheim. Zweieinhalb Minuten hat jedes Team, um auf dem Robot-Game-Spielfeld vorgegebene Aufgaben zu lösen, dreimal dürfen sie ihre programmierten Lego-Konstruktionen starten, die beste Wertung zählt. Insgesamt 20 Mannschaften kämpften am gestrigen Mittwoch in der Obrigheimer Neckarhalle um den Sieg beim Regionalentscheid der „First Lego League“ (FLL). Die drei Gesamtsieger kommen weiter. Denn nicht nur das Robot-Game zählt. In vier Disziplinen müs- sen sich die Jungen und Mädchen beweisen, wollen sie die nächste Stufe erklimmen, die bereits auf zentraleuropäischer Ebene spielt, bevor Mannschaften aus aller Welt sich miteinander messen. Doch am aufregendsten geht es zweifellos an den Spieltischen zu, die ständig umlagert sind von Mädchen und Jungen, die ihre Mitstreiter anspornen, ihnen Lego-Teile reichen oder abnehmen, von Müttern und Vätern, die mit Handys das Treiben festhalten, von Schiedsrichtern, die penibel notieren, welche Aufgaben wie gelöst wurden. Eine Veranstaltung von beachtlichen Ausmaßen also. Doch Joachim Pfisterer von der Realschule Obrigheim hat Routine im Organisieren, so wie er erfahrene Helfer hat. Der Technik- und Sportlehrer ist in die FLL-Wettbewerbe schon seit Jahren eingebunden und hat die Entwicklung verfolgt. „Die Aufgaben werden immer komplexer und die Teilneh- Freude nach einem erfolgreichen Wettkampftag: die Siegerteams mit ihren Betreuern. mer immer besser.“ Das Motto des laufenden Wettbewerbs heißt „Trash Trek“. Damit sollen, so steht es auf der FLL-Homepage, „Wege zur Bewältigung unseres Abfalls“ aufgezeigt werden – auf spielerische Weise. Beim Robot-Game gilt es etwa, einen Abriss zu machen, was mit Legosteinen bedeutet, dass keiner der Balken mehr in der Aus- Spannend und turbulent ging es beim Regionalentscheid der „First Lego League“ an den Spieltischen zu. Fotos: ub gangsposition sein darf. Macht im besten Falle 85 Punkte. nen innovativeren Weg, mit Abfall um- fen) und auf Platz drei das Mosbacher Landet der Lego-Kompost komplett in zugehen. Bemerkenswert war die Idee des Team „Bit4BitRS“ vom Nicolaus-Kistder dafür vorgesehenen Zone, gibt’s 80 Siegerteams „SAPWAY“ vom Auguste- ner-Gymnasium. Punkte. Zehn weitere Aufgaben sind zu Pattberg-Gymnasium Neckarelz: Die Große Freude herrschte auch beim meistern; sie bilden zusammen jedoch nur Schüler haben einen Trash-Manager ent- APG-Nachwuchs, dem den sechsten ein Viertel der Gesamtpunktzahl. wickelt, der der Orientierung im Müll- Klassen entstammenden Team „sAPG Wie gut die Programmierung des da- entsorgungsdschungel (auch für nach Lego Crash“, das es beim Robot-Game bis für verwendeten Roboters ausgetüftelt Deutschland gekommene neue Mitbür- ins Halbfinale schaffte. Lange konnte wurde, dafür gab’s am Ende einen Son- ger) auf verständliche Weise dient. sich auch das einzige Team einer Hauptderpreis. Wie überzeugend sein Design ist, Mit dem „SAPWAY“-Sextett, fünf schule behaupten, das Gruseneck-Team das fließt in die Gesamtbewertung ebenso Jungen und ein Mädchen, holte sich zum aus Helmstadt. Noch keine alten Hasen ein wie die Teamarbeit, ebenfalls mit je wiederholten Mal ein Team des APG den sind die Schüler des Karl-Ernst-Gymeinem Viertel. Und schließlich galt es, ei- Titel des Regional-Champions. Beim nasiums (KEG) in Amorbach, deren Manen Forschungsauftrag zu erfüllen, der Forschungswettbewerb und beim Robot- thematik- und Physiklehrer Matthias mit Legosteinen und -technik nichts zu Design hatten sie ebenfalls die Nase vorn Schlachter den Robotik-Kurs erst vor tun hat und der das letzte Viertel in der und heimsten den Sonderpreis für das zwei Jahren ins Leben rief und damit an Gesamtwertung ausmacht. In diesem Jahr beste Programm ein. Auf Platz zwei der der First Lego League teilnahm. Im Fihieß er: Findet eine Lösung, wie weniger Gesamtwertung landete „LegoVision“ nale der Robot-Games trugen die fünf Abfall produziert werden kann, oder ei- (Hohenstaufen-Gymnasium Bad Wimp- KEG-Jungs den Sieg davon. Mutmaßlicher Serieneinbrecher ausgeliefert 29-Jähriger soll auch in Wohnungen im Neckar-Odenwald-Kreis eingebrochen sein – Diebesgut im Wert von mindestens 27 000 Euro erbeutet Neckar-Odenwald-Kreis. (pm) Einen Ermittlungserfolg gegen einen mutmaßlichen Serieneinbrecher verzeichneten Beamte des Heilbronner Polizeipräsidiums Ende vergangenen Jahres. Für mindestens 13 Einbrüche im Stadt- und Landkreis Heilbronn, im Neckar-Odenwald- und dem Rhein-Neckar-Kreis dürfte ein 29-Jähriger verantwortlich sein, der im November in der Schweiz aufgrund eines dort bestehenden Haftbefehls festgenommen wurde. Zwi- schenzeitlich wurde der aus Rumänien stammende Mann nach Deutschland ausgeliefert und sitzt in Untersuchungshaft. Wie bei den Ermittlungen bekannt wurde, begann die Einbruchsserie mit einer Tat im Juli 2015 in Sinsheim und setzte sich vorrangig im westlichen Landkreis sowie im Stadtgebiet Heilbronn und dem Neckar-Odenwald-Kreis fort. Die Tatorte zogen sich von Heilbronn-Kirchhausen, Angelbachtal, Aglasterhausen über Eppingen, Kirchardt, Bad Rappenau bis nach Mosbach. In den Fokus der Polizisten rückte der mutmaßliche Täter Ende September. Ein Zeuge fand in einem Bach in Neckarbischofsheim Gegenstände, die bei einem Wohnungseinbruch wenige Tage zuvor abhandengekommen waren. Bei der weiteren Absuche durch einen Polizeibeamten fand dieser persönliche Dinge des Tatverdächtigen und stellte diese sicher. Durch aufwendige Kleinarbeit der Ermittlungsgruppe „BAO Wohnung“ wurde deutlich, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Serieneinbrecher handeln könnte. Die Polizisten werteten Spuren aus, die zuvor von Kriminaltechnikern an den verschiedenen Tatorten gesichert worden waren, und erhielten weitere Anhaltspunkte, dass Zusammenhänge zwischen den Einbrüchen bestehen. Dies führte letztlich dazu, dass ein von der Staatsanwaltschaft Heilbronn beantragter Haftbefehl vom zuständigen Amtsgericht erlassen und – nachdem der Tatverdächtige von den Schweizer Behörden ausgeliefert worden war – in Vollzug gesetzt wurde. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der mutmaßliche Serieneinbrecher weitere Taten begangen hat oder zumindest an diesen beteiligt war. Dies ist aktuell noch Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Der Wert der Gegenstände, die bei den Einbruchsdiebstählen entwendet worden waren, wird auf mindestens 27 000 Euro geschätzt. ANZEIGE Lohrbacher Schützen pflegen Tradition Dreikönigsschießen in Lohrbach: FC „Fortuna“ setzte sich durch Lohrbach. Zum traditionellen Dreikönigsschießen der Lohrbacher Vereine konnte Oberschützenmeister Wilhelm Staudt zwölf Mannschaften im Schützenhaus begrüßen. Nach spannendem Wettkampf wurden die siegreichen Mannschaften mit Pokalen geehrt. Gewinner des vom Gasthaus „Goldener Stern“ gestifteten Wanderpokals wurde die 1. Mannschaft des FC „Fortuna“ Lohrbach mit den Schützen Heiko Humburger, Sven Schäfer, Tanja Trunzer und Michael Göbel. Den zweiten Platz belegte die Mannschaft „Schlappschuss“ vor der Reservistenkameradschaft Lohrbach-Reichenbuch. Bei den Damen war das Team des FC Lohrbach mit Hanna Hanich, Rebecca Wenk, Ina Spitzer und Tina Emig am treffsichersten und konnte den Erinnerungspokal mit ins Vereinsheim nehmen. Den 2. Platz belegte die Damenmann- schaft des FC Fortuna, den 3. Platz das Damenteam des Gesangvereins „Liedertafel“ Lohrbach. Die besten Einzelschützen bei den Damen waren Tina Emig, Annette Menger und Rebecca Wenk. Bei den Herren bewiesen Nico Ritter, Karl Fürst und Heiko Humburger ihr Können. Den Ehrenpokal, geschossen auf Glücksscheiben, gewann Michael Karl. Als Vertreter des Ortsvorstehers überbrachte Edgar Brauch die Grüße des Ortschaftsrates und gab der Hoffnung Ausdruck, dass diese Tradition, welche seit über 40 Jahren immer am Dreikönigstag im Schützenhaus in Lohrbach stattfindet, weiterhin gepflegt wird. Nach gemütlichem Ausklang verabschiedeten sich alle Mannschaften mit dem Versprechen, auch nächstes Jahr diese lieb gewordene Tradition weiterhin leben zu lassen. Nicht nur die auf dem Foto zu sehenden Gewinner des Lohrbacher Dreikönigsschießens wollen den traditionellen Wettkampf im nächsten Jahr fortführen.
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