F:/Christine Rau/Worms/Dom-Pfarrbrief/2015-2/2015

Pfarrbrief 2/201 5
In dieser Ausgabe
lesen Sie:
Auf Wiedersehen,
Kaplan Hinke, Frau
Konrad und Herr Sabasch
Dom St. Peter: 90 Jahre
Basilica minor
Ein Ehrenamt: Mitarbeit
im Pfarrgemeinderat
Martinskirche mit dem
"Pas de Saint Martin"
ausgezeichnet
Mosaik über dem Nordportal der Martinskirche
Agathe Sander, 1986
VORWORT
Liebe Leserinnen und Leser des „Mantel“!
„Wind of Change“
Vom „Wind of Change“ sangen einst
im Kontext des Mauerfalls und der
Wiedervereinigung in einer populären
Rockballade die Scorpions. Von der
„Hymne für die Wende“ hat man damals gesprochen. Ein wenig kann man
den Eindruck bekommen, dass auch
über unsere Gemeinden und das ganze
Dekanat Worms im Augenblick ein
Wechselwind hinweg bläst. Nach dem
Propst-Wechsel im vergangenen Jahr
und dem Wechsel des Priors bei den
Dominikanern stehen dieses Jahr wiederum einige personelle Veränderungen an. Msgr. Manfred Simon, der 20
Jahre lang Dekan des Dekanats Worms
war, wird das Dekanat verlassen und
eine neue Pfarrstelle antreten. Das bedeutet, dass auch die Pfarreien der
Nordstadt – Liebfrauen, Maria Himmelskron und St. Amandus – einen
neuen Pfarrer bekommen werden. P.
Thomas Möller von den Dominikanern, derzeit Seelsorger der Hochschulgemeinde Worms und stellvertretender Dekan, wird ebenfalls ab
Oktober nach Mainz gehen und dort
die Studentengemeinde an der Universität als Pfarrer übernehmen. Hier in
Worms wird ein Nachfolger neu anfangen. Die Dekanatsreferentin, Carola Simon, wechselt nach Rüsselsheim.
Im September wird Monika Konrad,
Leiterin unseres Kindergartens, in den
2 | DER MANTEL 2/201 5
Westwind am Dom
verdienten Ruhestand gehen, eine
neue Leitung wird gerade gesucht.
Schließlich wird uns nach drei Jahren
auch Kaplan Christoph Hinke verlassen und ein neuer Kaplan anfangen.
Und zu guter Letzt wird dann im Oktober Peter Sabasch, unser langjähriger Küster, in den Ruhestand gehen.
Abschied von Kaplan Hinke
Drei Jahre hat Christoph Hinke nun
als Kaplan in unseren beiden Gemeinden seinen Dienst getan. Zu seinen
pastoralen Schwerpunkten in der Gemeinde gehörten insbesondere die
Messdiener- und die Jugendarbeit. Die
Firmvorbereitung hat er in diesen Jahren zusammen mit ehrenamtlichen
Katechetinnen und Katecheten jeweils
organisiert und geleitet. Engagiert hat
er sich im Schulunterricht eingebracht.
Nicht vergessen werden darf der Gebetskreis, den er ins Leben gerufen
hat: Menschen, die in aller Stille sich
immer wieder zum Gebet und zur Anbetung treffen. Dazu kommen die
„normalen“ Dinge der Seelsorge: Gottesdienste, Predigten, Sakramentenspendungen von Taufen über Trauungen bis zur Krankensalbung;
Beerdigungen und zahlreiche seelsorgliche Kontakte und Gespräche: Kaplan
Hinke war und ist immer ansprechbar
und ist in seiner ruhigen, freundlichen,
verlässlichen Art vielen Menschen in
dieser Zeit ein guter und geschätzter
Seelsorger geworden. Ganz besonders
haben wir ihm zu danken, dass er in
der Zeit des Propst-Wechsels bereit
war, ein drittes Jahr hier zu bleiben,
um mir den Anfang hier zu erleichtern
und für die Gemeinde etwas Kontinuität zu sichern. Er war mir gerade in
den ersten Monaten eine ganz wichtige Stütze. Für seinen Dienst hier in
Worms in unseren Gemeinden wollen
wir Kaplan Hinke herzlich danken und
ihn im Rahmen unseres Pfarrfests am
5. Juli gebührend verabschieden. Hier
haben Sie alle Gelegenheit, ihm auch
persönlich zu danken und für seinen
weiteren Weg Gottes Segen zu wünschen. Er geht übrigens nach NeuIsenburg, wo mit Pfarrer Martin Berker auch ein ehemaliger Wormser
Kaplan Pfarrer ist.
Neuer Kaplan: Daniel Kretsch
Dass wir wieder einen neuen Kaplan
bekommen werden, ist keineswegs
selbstverständlich. Umso mehr freuen
wir uns auf Daniel Kretsch, der ab
September seinen Dienst in unseren
Gemeinden beginnen wird. Er gehört
zu den vier Neupriestern, die in unserem Bistum am 18. Juli um 9:30 Uhr
im Mainzer Dom die Priesterweihe
empfangen werden. Im nächsten
„Mantel“ werden wir den „Neuen“
dann ausführlicher vorstellen. Schon
heute unserem neuen Kaplan ein
herzliches Willkommen!
Wechsel in der Leitung des
Kindergartens
„Eigentlich wollte ich gar nicht die
Leitung übernehmen“, sagt Frau
Konrad rückblickend. Welch ein
Glücksfall, dass man sie damals
überreden konnte! Sie hat in diesen
Jahren den Kindergarten St. Lioba
weiter entwickelt und sie ist ein
wichtiger Garant für die gute, herzliche Atmosphäre in unserer Einrichtung, die nicht nur das Team der Erzieherinnen und die Eltern sehr
schätzen. Vor allem die Kinder fühlen
sich hier geborgen und rundum gut
betreut. Als Pfarrgemeinderat danken
wir Frau Konrad, dass sie immer den
Kontakt zu den Gemeinden gesucht
und gehalten hat, dass sie mit ihrer
glaubwürdigen, unaufdringlichen Art
den Kindergarten im guten Sinn des
Wortes zu einem „katholischen“ Kindergarten geprägt hat: einem Ort, wo
christliche Werte und Überzeugungen
gelebt und weitergegeben werden.
3 | DER MANTEL 2/201 5
Dafür sage ich im Namen der ganzen
Pfarrgemeinde ein ganz herzliches
„Vergelt’s Gott!“. Frau Konrad wird
sich in einer eigenen Feier im Kindergarten von den Kindern, Eltern und
dem Team verabschieden. Als Gemeinde danken wir ihr im Rahmen
des Pfarrfests am 5. Juli.
Gemeindereferentin Sarah
Purpus-Menzel in Mutterschutz
Als ob all diese Wechsel nicht genug
wären: Ab August verabschiedet sich
unsere Gemeindereferentin Sarah Purpus-Menzel zunächst in den Mutterschutz und anschließend in eine noch
unbestimmte Elternzeit. Natürlich freuen wir uns mit ihr und ihrem Mann
über den Nachwuchs, der sich angekündigt hat und wünschen ihr dafür alles Gute und Gottes Segen! Vor allem
sind wir froh, dass sie ihrerseits schon
deutlich gemacht hat, dass sie nach dieser Zeit ihren Dienst gerne wieder in
unseren Gemeinden fortsetzen möchte.
Wir werden also sehen müssen, wie
wir die Zwischenzeit gut überbrücken
können. Ich bin sicher: Mit vereinten
Kräften wird uns das gelingen.
„Nichts ist so beständig wie
der Wandel“
Das soll bereits im 5. Jahrhundert vor
Christus der Grieche Heraklit gesagt
haben. Das einzig Beständige ist der
Wechsel. Genau das erleben wir momentan. Es ändert sich manches. Das
macht mir allerdings keine Angst. Ich
bin ganz sicher, dass unsere Gemeindearbeit in all diesen Wechseln gut
weiter gehen wird. Allerdings schaffen
wir das nicht allein. Hier braucht es
den Einsatz von allen: haupt- wie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern. Wir wollen und werden
den Wandel miteinander und mit Gottes Hilfe gut gestalten. Eine gute
Möglichkeit, Kirche vor Ort aktiv
mitzugestalten, ist die Mitwirkung im
Pfarrgemeinderat. Am 7./8.11. werden
neue Pfarrgemeinderäte gewählt. Meine herzliche Bitte an Sie: Überlegen
Sie mit, wen Sie für den Pfarrgemeinderat als Kandidat/Kandidatin vorschlagen wollen. Oder stellen Sie sich
selbst zur Verfügung. In den Kirchen
stehen Boxen, in die Sie ihre Vorschläge einwerfen können. Wenn sich
viele einbringen, ist mir – trotz allem
Wandel – vor der Zukunft nicht bange.
In diesem Sinne grüße
ich Sie herzlich!
Ihr Tobias Schäfer, Propst
4 | DER MANTEL 2/201 5
ZUR PERSON
Propst Tobias Schäfer ist der
neue Dekan
Zum neuen Dekan des Dekanats Worms hat die Dekanatsversammlung am
6. Mai Propst Tobias Schäfer gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von
Monsignore Manfred Simon an, der dieses Amt über vier Amtszeiten hinweg, also insgesamt 20 Jahre lang innehatte. Zum Stellvertreter wurde
gleichzeitig Pfarrer Heiko Heyer aus Osthofen gewählt.
„Der Dekan ist ein Priester, der einem Dekanat vorsteht“ (can 553), so
heißt es lapidar im „Codex juris canonici“, dem Kirchengesetzbuch. Dort
werden auch die Aufgaben des Dekans beschrieben: So hat er vor allem
die Aufgabe, „die gemeinsame pastorale Tätigkeit im Dekanat zu fördern
und zu koordinieren“ (can 555 §1),
aber sich eben auch um die Mitarbeiter/innen im Dekanat zu kümmern
und dabei nicht zuletzt auch Ansprechpartner zu sein, wenn etwa jemand krank oder in Not ist.
Da der Dekan nach dem Statut des
Bistums von der Dekanatsversammlung gewählt wird, zu der alle hauptamtlichen Mitarbeiter/innen sowie die
Vorsitzenden aller Pfarrgemeinderäte
des Dekanats gehören, ist das Amt
nicht an eine bestimmte Pfarrei gebunden. Es ist fast 50 Jahre her, dass
mit Propst Adams der Dekan zugleich
Propst am Dom war.
Das Dekanat Worms umfasst neben
der Stadt Worms etwa das Gebiet des
alten Landkreises Worms. Heute gehören 23 Pfarrgemeinden zum Deka-
nat, die in 9 Pfarrgruppen zusammengefasst sind. Etwa 33.000 Katholiken
leben im Dekanat Worms, was etwa
einem Drittel der Bevölkerung in diesem Gebiet entspricht.
Propst Tobias Schäfer, der schon
einmal von 2003 bis 2008 Dekan des
Dekanats Alzey/Gau-Bickelheim war,
sieht mit gemischten Gefühlen auf die
neue Aufgabe: „Einerseits freut mich
natürlich das Vertrauen, dass durch die
Wahl zum Ausdruck kommt; andererseits weiß ich, dass mit der Aufgabe
auch einiges an zusätzlichen Herausforderungen auf mich zukommt. Hier
V.l.n.r.: Pater Thomas Möller OP, Propst
Tobias Schäfer, Pfarrer Heiko Heyer
5 | DER MANTEL 2/201 5
DAS "HAUS AM DOM"
setze ich aber auf die Unterstützung
und Mitarbeit aller im Dekanat: der
Ehrenamtlichen wie der Hauptamtlichen, damit wir gemeinsam hier Kirche in Rheinhessen gestalten.“
Die Einführung des neuen Dekans
und seines Stellvertreters durch den
Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann findet am Donnerstag, den 25.
Juni um 18:00 Uhr im Rahmen eines
Vespergottesdienstes in der Liebfrau-
enkirche statt. Gleichzeitig werden
der scheidende Dekan Msgr. Manfred
Simon und sein Stellvertreter, P. Thomas Möller OP verabschiedet. Beide
verlassen nach den Sommerferien das
Dekanat Worms: Msgr. Simon wird
Pfarrer in der Pfarrei Don Bosco in
Mainz, P. Thomas übernimmt als
Hochschulseelsorger die Studentengemeinde an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz.
„Ist schon was gefunden
worden?“
So wird immer einmal wieder gefragt
im Blick auf die laufende archäologische Grabung am Dom. Viele sind zu
Recht neugierig. Und manch einer
wittert schon Geheimnistuerei und
Verschwörungsgeschichten:
„Bestimmt haben die längst was entdeckt, aber wollen nicht, dass es bekannt wird, damit das Haus am Dom
gebaut werden kann“. Wo Informationen rar sind, schießen die Spekulationen gern ins Kraut…
Ist also schon was gefunden worden? Ja. Fast jeden Tag wird „etwas“
gefunden. Es wäre eher überraschend,
wenn an einem über zwei Jahrtausende historisch bedeutenden Ort nichts
gefunden worden wäre. Was wurde
gefunden? Vor allem Mauern. Von
6 | DER MANTEL 2/201 5
den Mauern der Dombauhütte aus der
großen Domrenovierung zu Beginn
des 20. Jahrhunderts angefangen über
Fundamente und Mauerreste, die
wohl den barocken Stiftsgebäuden
zuzuordnen sind bis zu älteren Mauerzügen, die noch nicht eindeutig zu
datieren sind, vielleicht aber zu einer
mittelalterlichen Bebauung gehören
könnten. Darüber hinaus sind – keine
große Überraschung an diesem Ort –
vor allem Gräber gefunden worden.
Eine ganze Gräberreihe zieht sich dabei auf einer Linie vom Dom Richtung Kreuzgangmauer. Hier wurden
wohl, wie andernorts auch üblich, unter dem Boden des Kreuzganges die
Stiftsherren begraben. Das genaue
Alter der Gräber steht noch nicht fest,
da keine Grabbeigaben gefunden wurden, die Auskunft geben könnten. So
stehen hier noch weitere Untersuchungen zur Altersbestimmung an.
Was geschieht mit den aufgefundenen
Gebeinen? Diese werden zunächst untersucht, dann sorgsam entnommen,
um die Grabung in die Tiefe weiter zu
führen. Nach Abschluss der Grabung
werden alle aufgefundenen Gebeine
sorgsam und pietätvoll am Ort wieder
beigesetzt werden.
Warum wird nicht gelegentlich einmal über den Stand der Ausgrabungen
informiert? Das hat – allen Verschwörungstheorien zum Trotz – nichts mit
dem Haus am Dom zu tun, sondern ist
bei solchen Grabungskampagnen und
Grabungsorten, die nicht aufwändig
gesichert werden können, üblich. Erst
nach Abschluss der Grabung wird
ausführlich informiert, auch um zu
verhindern, dass sich nachts unbefugt
Raubgräber und selbsternannte Hob-
byarchäologen auf die Suche machen.
Wir haben mit der Landesarchäologie,
die die Grabung verantwortlich leitet,
abgesprochen, dass zu gegebener Zeit
zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Ergebnisse der
Grabung eingeladen werden wird. Bis
dahin müssen wir einfach noch um
etwas Geduld bitten.
Und wann geht es nun endlich los
mit dem Bau? Das wüssten wir auch
selbst gern. Zunächst müssen die
Grabungen abgeschlossen sein. Wir
hatten immer gesagt, dass wir hier die
Zeit geben, die gebraucht wird, um
alles gründlich zu erforschen. Momentan gehen wir davon aus, dass
spätestens nach den Sommerferien
mit dem Bau begonnen werden kann.
Bis im November der nächste Pfarrbrief erscheint, sollten dort sicher
schon Bilder vom ersten Spatenstich
abgedruckt werden können.
Propst Tobias Schäfer
Die Ausgrabungen am späteren Standort des Gemeindehauses dauern an.
7 | DER MANTEL 2/201 5
ZUR PERSON
Abschied nach drei Jahren als
Kaplan in Worms
Liebe Gemeindemtglieder am Dom
und an St. Martin,
die MANTEL-Redaktion hat mich
gebeten, einige Worte zu meinem
Weggang zu verfassen. Das fällt mir
nicht leicht. Zum einen, das „Wichtigste“ der vergangenen drei Jahre in
Worte zu fassen; zum anderen, weil es
mich irgendwie traurig stimmt. Sind
mir doch in den vergangenen drei
Jahren Sie, die beiden Gemeinden St.
Martin und St. Peter, ans Herz gewachsen.
Kaplan Christoph Hinke
In vielem und mit vielen konnte ich
ein Stück christlichen Lebenswegs
gemeinsam gehen.
Wenn ich nun versuche, die drei
8 | DER MANTEL 2/201 5
Jahre Revue passieren zu lassen, fällt
mir aber einiges ein:
Zunächst habe ich da zwei Wechsel
miterlebt: den Weggang von Propst
Prieß und die Einführung von Propst
Schäfer sowie den Wechsel von Gemeindereferentin Christine Ganß und
Sarah Purpus-Menzel.
Mir kommen ins Gedächtnis: Taufen, die ich spenden durfte; Eheleute,
die sich vor Gott und der Kirche das
Ja-Wort gegeben haben; Mitglieder
unserer Gemeinden, die ich auf ihrem
letzten Weg hier auf Erden begleiten
bzw. zu Grabe tragen durfte; Beichtgespräche, in denen ich Menschen im
Namen Jesu wieder mit Gott versöhnen durfte; Krankensalbungen, die ich
spenden durfte. Hinzu kommen die
vielen Gottesdienste, „besondere“ und
„gewöhnliche“, an Hochfesten, Festen
und an Werktagen.
Ich denke zurück an die Jugend
unserer Gemeinden, an Zeltlager,
einen Messdienertag im und um den
Dom herum, an Gruppenleiterrunden.
Die Messdiener am Dom und in St.
Martin werden mir in guter Erinnerung bleiben. Es ist einfach wundervoll zu sehen, wie sich in unserer
heute oft so gott- und kirchenkritischen Zeit junge Menschen entscheiden für einen Dienst in der Kirche.
Wunderbar! „Macht weiter so! Ich
wünsche Euch weiterhin viel Freude
und Gottes Segen!“, das rufe ich Euch
heute dankbar zu!
Dann wäre da noch die wunderbare
Organisationsgabe vieler unserer Jugendlichen zu erwähnen: Jahr für Jahr
schaffen sie es, drei Zeltlager für unsere Gemeinden zu organisieren und
durchzuführen.
Natürlich ist für mich noch die
Firmvorbereitung zu erwähnen, die
ich geleitet habe. Das Arbeiten zusammen mit ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten, die ihre Zeit,
ihren Elan und ihre Kreativität opfern,
die Gruppenstunden, die Ausflüge und
Firmwochenenden. Das ist alles sehr
bereichernd und wertvoll für mich.
Auch in der Schule bin ich gerne
gewesen. So hatte ich immer dienstags und donnerstags in vier Klassen
an der Neusatz- und der GeschwisterScholl-Schule in der Rohrlache Unterricht. Heute ist es wohl wichtiger
denn je, dass wir als Kirche in der
Schule präsent sind. Nur mehr knapp
die Hälfte der Kinder, die zur hl. Erstkommunion gehen könnten, realisieren das auch. Ihnen von Jesus und seinem Leben und was er für uns getan
hat, zu erzählen und von der frohmachenden Botschaft unseres Glaubens,
das ist mir sehr wichtig.
Ein besonderes Erlebnis ist es für
mich auch gewesen, im vergangenen
Jahr bei der Pfarrwallfahrt beinahe 50
Gemeindemitgliedern meine Heimat
zeigen zu dürfen. Hier komme ich
her. Meine Heimat hat mich geprägt:
meine Eltern, meine ganze Familie,
meine Freunde, meine Gemeinde und
die Menschen und natürlich die
Priester in ihr.
Die vergangenen drei Jahre durfte
ich nun bei Ihnen, hier in Worms, die
ersten Schritte auf meinem Weg als
Priester gehen. Ich danke Ihnen heute
für alle Wegbegleitung, Unterstützung,
für jedes Wohlwollen, jedes gute wie
auch konstruktiv-kritische Gespräch,
ja auch für alle Freundschaften, die in
dieser Zeit entstanden sind.
Nun werde ich zum Ende der Sommerferien in die Pfarrgemeinde St.
Josef nach Neu-Isenburg wechseln.
Als Oberhesse gehe ich also wieder
zurück nach Hessen, in das Frankfurter Umland.
Dankbar bin ich Ihnen allen für Ihr
begleitendes Gebet, mit dem Sie mich
unterstützt haben in meinem Dienst.
Es würde mich freuen, wenn wir auch
weiterhin durch das so wertvolle
Band des Gebetes weiter verbunden
sein könnten. Ein unsichtbares, aber
zutieftst tragendes Band!
Bleiben Sie alle von Gott behütet
und gesegnet, das ist mein Wunsch
für Sie!
Christoph Hinke
9 | DER MANTEL 2/201 5
Im Jahre 2005 habe ich die Osternacht vorbereitet, in der unsere Tochter Pia getauft wurde. Ich konnte dabei sein und trotzdem meinen Dienst
weiter versehen.
Was sind die wesentlichen Aufgaben,
die Sie im Dom erledigen müssen?
Ich muss Gottesdienste vorbereiten,
mich um die Messgewänder und Kirchenwäsche kümmern, Kerzen und
Weihrauch müssen beschafft werden,
die liturgischen Gegenstände müssen
in Ordnung sein, der Dom muss gereinigt sein, Blumen müssen gekauft
und gesteckt werden, die Weihnachtskrippe muss aufgebaut werden
und vieles mehr. Am liebsten bereite
ich Gottesdienste vor. Am wenigsten
gefällt mir das schwere Schleppen
von Kerzen.
Wenn man das alles hört, muss der
Küster ja ein Allround-Mensch sein.
Was glauben Sie, welche Ausbildung
oder welchen Beruf sollte ein Küster
für seine Tätigkeit mitbringen?
Er sollte auf jeden Fall Handwerker
sein und muss mit Menschen umgehen können. Ob Schlosser, Schreiner
oder Elektriker, das ist eher egal.
Zu welcher Zeit des Kirchenjahrs
haben Sie denn die meiste Arbeit?
Auf jeden Fall an Weihnachten mit
dem Aufbau der Krippe. Da ich nicht
jeden Tag daran arbeiten kann, brauche ich etwa einen Monat dafür. Da
bekomme ich aber auch Unterstützung
durch die Dompförtner. Außerdem
unterstützen mich meine Frau und die
Hilfsküster. Zurzeit haben wir vier
Hilfsküster.
Die Arbeitszeiten eines Küsters sind
eher gewöhnungsbedürftig. Regelmäßig am Wochenende wird gearbeitet. Wie fand das Ihre Familie?
Es ist schon etwas schwierig, aber
wenn die Familie hinter einem steht,
ist das schon zu machen. Dienstags ist
mein freier Tag und einmal im Monat
habe ich ein freies Wochenende.
Nun wird sich Ihr Lebensrhythmus
grundlegend ändern. Haben Sie
Angst davor oder haben Sie sich auf
die Zeit im Ruhestand vorbereitet?
Angst habe ich keine. In unserem
Haus und Garten gibt es immer viel
zu tun. Außerdem sammle ich Briefmarken und bin im Angelsportverein.
Wir werden jetzt einen Nachfolger
suchen müssen. Wären Sie bereit,
ihn in der Einarbeitungsphase zu
unterstützen?
Ich werde in Worms wohnen bleiben und kann meinen Nachfolger anfangs unterstützen. Gut wäre es, wenn
er schon vor meinem Ausscheiden eine
Zeitlang parallel mitlaufen könnte.
Herr Sabasch, vielen Dank für
das Gespräch. Es ist noch eine Weile bis zu Ihrem Ausscheiden, aber
schon heute darf ich Ihnen für die
in unserem Dom geleistete Arbeit
herzlich danken. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen.
11 | DER MANTEL 2/201 5
ÖKUMENE
Unter Gottes Segen – über den Wolken
Ökumenische Segnung von zwei Flugzeugen
Gemeinsam mit Pfarrer Fey segnete
Propst Tobias Schäfer Ende April auf
dem Flugplatz Worms zwei neue Flugzeuge des Luftsportvereins Worms. Die
Flugzeuge, mit neuester Technik ausgestattet, wurden in einer beeindruckenden Feier unter den Segen Gottes gestellt und so dem Verein für den
Pfarrer Fey und Propst Schäfer
Hilferuf der
„Wormser Tafel“
Die Wormser Tafel sucht dringend ehrenamtliche HelferInnen: Fahrer, Beifahrer, Lebensmittelsortierer und Ausgabepersonal. Auch wenn Sie nur
einmal wöchentlich ein paar Stunden
Zeit haben, könnten Sie die Tafel unterstützen. Hier erhalten bedürftige
BürgerInnen gespendete Lebensmittel. Die Wormser Tafel ist als gemein-
Luftsport übergeben. „Trotz ausgefeilter Technik, trotz aller Vorsicht und
Sorgfalt im Umgang, trotz guter und
gewissenhafter Ausbildung bleibt die
Tatsache, dass wir Menschen letztlich
nicht alles im Griff haben. Hier dürfen
wir beten, dass Gott seine schützende
Hand über uns halten möge!“, unterstrich Propst Schäfer. Pfarrer Fey erinnerte in seiner Ansprache an die Schönheit der Schöpfung, die in der Bibel an
vielen Stellen gepriesen werde, die uns
zugleich aber auch Demut und Ehrfurcht lehre vor dem, was sich am Ende
der Verfügbarkeit durch den Menschen
entziehe. Hier bleiben wir auf Gottes
Fürsorge angewiesen. Nach der Segnung war Gelegenheit, die neuen Flugzeuge aus der Nähe zu bestaunen.
nütziger Verein organisiert, in dem
u.a. das Diakonische Werk, der Caritasverband und auch unsere Kirchengemeinden Dom und St. Martin Mitglied sind.
Weitere Auskünfte erhalten sie bei:
Wormser Tafel e.V., Wallstr. 2,
67547 Worms, Tel. 06241-209544
oder [email protected]
1 3 | DER MANTEL 2/201 5
SANIERUNG AM NORD-OST-TURM DES DOMS
Dendrochronologie – Ein kleines
Stück Holz gibt sein Geheimnis preis
Unglaublich, was ein kleines Stück
Holz uns alles verraten kann. Im Rahmen der laufenden Außensanierung
des Nord-Ost-Turms am Dom konnte
Jürgen Hamm, Architekt und Leiter
der Restaurierungsarbeiten, fünf kleine Stücke Holz aus den Gerüstlöchern
des Mauerwerks bergen. Diese Hölzer
wurden zur dendrochronologischen
Untersuchung eingeschickt. Mit dieser Datierungsmethode kann das Alter
resringtabellen kann man genau bestimmen, wann und wo ein Baum gewachsen ist und wann er aufhörte zu
wachsen, also gefällt wurde.
Konkret bedeutet das für unseren
Dom: Die geborgenen Holzreste, die
zum Baugerüst des Nord-Ost-Turmes
gehören, reichen zurück bis ins 12.
Jahrhundert. Genauer: Der älteste
Gerüstpfosten stammt aus dem Jahr
1133. Und noch exakter: Der Baum
wurde im Winter des Jahres
1132/1133 geschlagen. Das Holz für
den „jüngsten“ Balken wurde im
Frühsommer 1137 geschlagen. Der
Vergleich mit Holzproben, die schon
früher im Süd-Ost-Turm und im Innern und Äußeren des Ostchors gefunden wurden, zeigt außerdem, dass
die gesamte Ostgruppe des Domes
praktisch gleichzeitig ab 1136 hochgezogen wurde. Es war die Zeit unter
Kaiser Lothar III. und Bischof Buggo
II. Als der hl. Bernhard von Clairvaux
Mehr als nur ein Stück Holz: Kleiner Rest
des Baugerüsts aus dem 1 2. Jahrhundert
im Jahre 1147 in Worms zum KreuzFoto: Jürgen Hamm
zug aufrief, könnte der Ostteil des
eines Holzstücks anhand seiner Jah- Doms gerade eben fertig gestellt und
resringe bestimmt werden. Denn die die Gerüste abgebaut worden sein.
unterschiedlichen klimatischen Ver- Atemberaubend, welche Fülle von
hältnisse hinterlassen ihre Spur in ih- Erkenntnissen man aus einem kleinen
nen. Ihr Muster ist für den Baum so Stück Holz gewinnen kann.
einmalig wie ein Fingerabdruck.
Durch Vergleich mit sogenannten Jah- Propst Tobias Schäfer
1 4 | DER MANTEL 2/201 5
DOM ST. PETER
Das vergessene Jubiläum:
90 Jahre Basilica minor
Am 26. Februar 1 925, vor genau 90 Jahren, wurde der Dom St. Peter zu
Worms durch ein Päpstliches Dekret von Papst Pius XI. in den Rang einer
„Basilica minor“ erhoben. Er war damit überhaupt erst die 11 . Kirche in
Deutschland, der diese Ehre zuteil wurde – übrigens noch ein gutes halbes
Jahr, bevor auch der Speyerer Dom zur Basilika erhoben wurde.
Mit dem Titel einer „Basilica minor“
werden Kirchen ausgezeichnet, die
eine besondere, auch überregionale
Bedeutung haben. Zugleich wird mit
diesem Titel eine besondere Nähe zum
Päpstlichen Stuhl zum Ausdruck gebracht. Deshalb ist in der Regel am
Portal der Basiliken das päpstliche
Wappen angebracht – entweder das jeweils aktuelle, oder, wie in unserem
Fall, das Wappen von Papst Pius XI.,
der die Kirche zur Basilika erhoben
hat. Andere äußere Zeichen bzw. Insignien sind häufig das Konopeum, ein
gelb-rot gestreifter Schirm: Es ist der
Prozessionsschirm, der in alter Zeit bei
Prozessionen über dem Papst getragen
wurde und unterstreicht die besondere
Verbindung der Basilika zum Apostolischen Stuhl. Ein weiteres Zeichen ist
das Tintinnabulum: ein auf einer Tragestange angebrachtes Glöckchen, das
bei Prozessionen mitgetragen wurde.
In unserem Dom haben wir diese Insignien bislang nicht. Dafür bezeugt im
Wormser Dom die Kopie des thronenden Petrus an den Stufen zum Altarraum von der Verbindung mit dem
Basilika-Wappen am Südportal des Doms
Päpstlichen Stuhl, handelt es sich doch
um eine Kopie der berühmten Petrusstatue aus dem Petersdom zu Rom.
Im Dekret der Gottesdienstkongregation über die Basiliken wird darauf
hingewiesen, dass die Basiliken
„geistliche Zentren mit besonderer
Ausstrahlung“ sein sollen. In ihnen
soll die Liturgie mustergültig gefeiert
werden, so dass sie anderen als Vorbild
dienen kann. Nicht zuletzt sollen sie
sich durch eine lebendige Teilnahme
der mitfeiernden Gemeinde auszeichnen. Mit der Auszeichnung ist also
auch eine hohe Verpflichtung für die
1 5 | DER MANTEL 2/201 5
MUSIK AM WORMSER DOM
ganze Gemeinde verbunBasiliken gehört es, an
den. Dieser Verpflichtung
bestimmten Tagen den
versuchen wir, mit unseGottesdienst besonders
ren Möglichkeiten gefestlich zu feiern. Allen
recht zu werden. Vielvoran ist da das Hochfest
leicht ist es eine Chance,
der Apostelfürsten Petrus
sich anlässlich des Jubiund Paulus genannt, das
läums dieser besonderen
zugleich unser PatroziniVerantwortung bewusst
um ist. Wir wollen daher
zu werden.
das Basilika-Jubiläum am
Den eigentlichen Ju29. Juni im Rahmen unbiläumstag am 26. Feseres Patroziniums nachbruar haben wir – wir Kopie des thronenden feiern – mit dem festliPetrus im Dom
müssen es mit Beschächen Hochamt um 18:00
mung gestehen – leider fast vergessen. Uhr im Dom, zu dem wir herzlich
Aber wir stehen noch mitten im Jubi- einladen.
läumsjahr. Zu den Ehrenpflichten der Propst Tobias Schäfer
Wormser Domkonzerte
Donnerstag, 23. Juli, 19:30 Uhr:
Bruckner: Symphonie Nr. 3 d-moll,
Liszt: Missa choralis
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz,
Ltg: Karl-Heinz Steffens,
collegium vocale, Ltg: Dan Zerfaß
16:30 Uhr Friedrichskirche
17:15 Uhr Dom
D. Zerfaß, D. Wolf, Ch. Schmitt, Orgel
Prof. Dr. Werner Zager, Texte
Allerheiligen, 1. November, 18:00 Uhr:
Mozart: Krönungsmesse, Vesperae
Sonntag, 20. September, 18:00 Uhr:
de Confessore, Exsultate jubilate
Orgelkonzert Kilian Nauhaus
collegium vocale am Wormser Dom,
Werke von Couperin, Böhm, Händel, collegium instrumentale und Solisten,
Mendelssohn Bartholdy, Alain und Ltg: Dan Zerfaß
Messiaen
Sonntag, 13. Dezember, 18:00 Uhr:
Sonntag, 4. Oktober: Wanderkonzert
Orgelkonzert Dan Zerfaß
Unterwegs mit Albert Schweitzer
Adventliche und vorweihnachtliche
15:00 Uhr St. Martin
Orgelmusik von Bach, Franck, Dupré
1 6 | DER MANTEL 2/201 5
NACHT DER KIRCHEN
Nacht der Kirchen am 4. Juli
Im Martinshof lädt der Förderverein St. Martin ab
19:00 Uhr zu einem gemütlichen Abend bei einem
Glas Wein mit der Gruppe WonneJazz (Gundersheim) ein.
Kunst-RAUM
RAUM-Kunst
Im tausendjährigen romanischen Kirchenraum von St. Martin befinden sich
eindrucksvolle Zeugnisse moderner kirchlicher Kunst. In 15-minütigen
Erläuterungen werden verschiedene Kunstobjekte in ihrer Bedeutung erschlossen.
19:45 Uhr
20:45 Uhr
21:45 Uhr
22:45 Uhr
Das Altarkreuz von Richard Stumm
Die Chorfenster von Heinz Hindorf
Der Altar von Gustav Nonnenmacher
Der Ambo von Wolfram Seidel
Weit weg ist näher, als du denkst...
Dom St. Peter:
Die Situation der Flüchtlinge aus dem von
Bürgerkrieg und islamistischem Terror erschütterten
Syrien steht exemplarisch für das Elend vieler
Flüchtlinge. Mit der Ausstellung "Flüchtlinge aus
Syrien" und dem Rahmenprogramm soll deutlich
werden, dass uns die Not dieser Menschen
unmittelbar betrifft, nicht nur, weil viele hier bei uns
Zuflucht und Heimat suchen.
Mit der "Nacht der Lichter", einem Gottesdienst mit
Gesängen aus Taizé, schließt die Nacht in der
besonderen Atmosphäre des Doms.
19:00 - 19:45 Uhr Eröffnung der Ausstellung mit Einführung und Musik
20:00 - 20:30 Uhr Musik aus dem Libanon
21:00 - 21:30 Uhr Musik aus dem Libanon
22:30 - 23:30 Uhr Nacht der Lichter: Taizé-Gebet im Dom
1 7 | DER MANTEL 2/201 5
DAS EHRENAMT
„Mitverantwortung zählt – Mitdenken,
Mitmachen, Mitwählen“
So lautet das Motto der diesjährigen Pfarrgemeinderatswahlen, die am 7. und 8. November im Bistum Mainz
stattfinden. Der derzeitige PGR-Vorsitzende der Domgemeinde, Markus Landua berichtet über seine Erfahrungen im Pfarrgemeinderat und wirbt für dieses Ehrenamt.
In den vergangenen vier Jahren durfte
ich als Mitglied im Pfarrgemeinderat
der Domgemeinde und Seelsorgerat
beider Gemeinden St. Peter und St.
Martin Mitverantwortung übernehmen. Die gegenseitige Unterstützung
in den verschiedenen Räten erleichterte mir den Einstieg ins Pfarreileben. Das Zusammenwirken unterschiedlichster Begabungen bereitet
mir bis heute sehr viel Freude.
Der Pfarrgemeinderat ist das
Sprachrohr der Gemeinde. Sie
können ihn unterstützen, indem Sie
selber kandidieren
Gemeindemitglieder motivieren,
sich zur Wahl zu stellen
am 7./8. November wählen.
Sie sehen also:
Sie sind gefragt...
Für die Gottesdienstbesucher wird
nicht nur an Ostern und Weihnachten,
sondern in jeder Sonntagsliturgie offensichtlich, wie Hauptamtliche (Pfarrer, Kantor, Küster) und Ehrenamtli1 8 | DER MANTEL 2/201 5
che (von den Messdienern, Lektoren,
Kommunionhelfern, Sängern und
Musikern bis hin zu den Domschweizern und Pförtnern) Hand in Hand zusammenwirken. Aber nicht nur der
herausragende liturgische und musikalische Einsatz zeichnet die Gemeinden aus. Unzählige Mitglieder engagieren sich bei Besuchsdiensten,
Glaubensgesprächen, Pfarrwallfahrt,
Gemeindetreffs, in Gremien, Ausschüssen, Jugendgruppen, Katechese,
Kindergarten, Martinsbörse, Pfarrzeitung, Öffentlichkeitsarbeit, Seniorenhilfe und anderen, karitativen Aktivitäten sowie bei Festen, Ausflügen,
Zeltlagern, um nur einige Beispiele zu
benennen.
Die zahlreichen, persönlichen Begegnungen stellen eine unermessliche
Bereicherung für mich dar. Sie zeigen
mir, wie wir hier als lebendige Gemeinden im Herzen von Worms die
christlichen Werte immer wieder neu
beleuchten. Gegenseitige Hilfe, das
Teilen von Freude und Hoffnung, aber
auch der Sorgen und Ängste, all das erinnert mich an das Bibelwort: „Ihr seid
MARTINSPILGERWEG – VIA SANCTI MARTINI
Martinskirche als Station am
Martinsweg ausgezeichnet
Bereits im Jahr 2005 hat der Europäische Rat den Martinspilgerweg offiziell als europäischen Kulturweg eingerichtet. Mit diesem Weg, der vom Geburtsort des heiligen Martin in Szombathely (Ungarn) bis zu seinem Begräbnisort in Tours (Frankreich) zahlreiche europäische Länder verbindet,
soll das besondere Vermächtnis des Heiligen aufgezeigt werden.
„Der Weg soll nicht nur Stationen
seines Lebens, sondern ganz besonders
auch Orte des solidarischen Teilens
miteinander verbinden“, erläuterte Dr.
Eugen Baldas, Leiter der internationalen
Arbeitsgemeinschaft
Martinswege anlässlich eines
Gottesdienstes, in dem die
Martinskirche in Worms offiziell als Station auf dem
europäischen Pilgerweg „Via
Sancti Martini“ ausgezeichnet wurde. Der „Pas de Saint
Martin“, ein als Fußabdruck
gestaltetes Abzeichen, wurde
an der Kirche angebracht als
Zeichen, dass der heilige Martin tatsächlich an diesem Ort gewesen ist.
Nur an Kirchen, die tatsächlich auch
historisch mit dem heiligen Martin in
Verbindung stehen, wird diese Auszeichnung vergeben, erläuterte Prof.
Bruno Judic, Historiker an der Universität in Tours und Präsident des Europäischen Kulturzentrums St. Martin.
Dem Schriftsteller Sulpicius Severus,
einem Zeitgenossen des Heiligen, verdanken wir Genaueres aus dessen Le-
ben. Er beschreibt jenes Ereignis, bei
dem der heilige Martin in Worms im
Jahr 356 vor dem römischen Kaiser
Julian die Waffen niederlegte und um
Entlassung aus dem Militärdienst bat.
Der Überlieferung zufolge
ist die Martinskirche über
dem Ort des Gefängnisses
erbaut, in das der römische
Kaiser den Heiligen daraufhin einkerkern ließ.
Das kommende Jahr
2016 wird international als
Martinusjahr begangen, da
Martin vor genau 1700 Jahren im Jahr 316 geboren
wurde. An dieses Jubiläum soll auch in
der St. Martinskirche in Worms gebührend erinnert werden.
Gleich nebenan, in der Martinsgasse 8, wird das Vermächtnis des hl.
Martin durch ehrenamtliches Engagement lebendig gehalten: Hier unterhalten die Gemeinden St. Martin und
Dom St. Peter die Martinsbörse, eine
Kleidertauschbörse für Bedürftige:
mittwochs von 9 – 1 2 Uhr und am
1 . Freitag im Monat von 15 – 18 Uhr.
25 | DER MANTEL 2/201 5
MUSIK AN ST. MARTIN
Unter www.sankt-martin-worms.de finden Sie das gesamte Jahresprogramm 2015. Der kompakte Programmflyer liegt an den
Informationsständen in der Martinskirche, im Dom St. Peter und in
der Klosterkirche St. Paulus aus.
Dienstag, 23. Juni 2015, 18:00 Uhr,
Martinskirche
Orgelkonzert – Étienne Walhain, Organist an der Kathedrale von Tournai
Sonntag, 26. Juli 2015, 17:00 Uhr,
Martinshof
Offenes Singen zur Sommerzeit mit
dem Martinschor, Ltg. Daniel Wolf
Samstag, 4. Juli 2015, 19:00 Uhr,
Martinshof
Wormser Kulturnacht – Ein Abend
mit der Gruppe „WonneJazz“, Gundersheim
Sonntag, 9. August 2015, 17:00 Uhr,
Martinshof
Shanties und Me(h)er – Shanty-Chor
Die Landratten und Band, BobenheimRoxheim, Ltg. D.Bader, K. Dreyer
Sonntag, 12. Juli 2015, 17:00 Uhr,
Martinskirche
Sangsprüche Meister Frauenlobs –
Sabine Lutzenberger & Norbert Rodenkirchen, Veranstaltung der Stadt
Worms in der Reihe Wunderhoeren
Samstag, 22. Aug. 2015, 18:00 Uhr,
Martinskirche
Orgelkonzert – Jürgen Sonnentheil,
Cuxhaven
Freitag, 11. Sept. 2015, 18:30 Uhr,
Martinskirche
Samstag, 18. Juli 2015, 19:00 Uhr, Konzert des Studentenchors der
Martinshof
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Italienischer Abend mit dem Duo
Mimmo di Lipari und Helmuth Peter Samstag, 19. Sept. 2015, 20:00 Uhr,
Lindlar
Martinskirche
Officium Karoli Magni – Ensemble
Sonntag, 19. Juli 2015, 17:00 Uhr, Expectate, Gesänge zur HeiligspreMartinskirche
chung Karls des Großen, VeranstalMittelalter und Renaissance – Musik tung in der Reihe Wunderhoeren
von Hildegard v. Bingen, G. Dufay, S.
Scheidt, C. Monteverdi u. A., Ensem- Sonntag, 18. Okt. 2015, 18:00 Uhr,
ble Si Dolce, Blockflöten, Gemshör- Martinskirche
ner und Frauenchor, Sibylle Neumül- Violoncello und Orgel – Katharina
ler, historische Harfe und Sopran
und Christian Schmitt, Worms
27 | DER MANTEL 2/201 5
EIN BRIEF AN DIE REDAKTION
Hinweis der Redaktion:
Der Leserbrief macht deutlich, dass noch nicht von allen Gemeindemitgliedern
wahrgenommen wurde, dass die regelmäßigen Sitzungen des Seelsorgerats (d.h.
die gemeinsamen Sitzungen der Pfarrgemeinderäte von St. Martin und der
Domgemeinde) in aller Regel öffentlich sind. Die Sitzungstermine werden im
„Mantel“ sowie in den in beiden Kirchen ausliegenden „Aktuellen Informationen“ veröffentlicht. Dort werden auch jeweils die Themen der Sitzung bekannt
gemacht. In den letzten Sitzungen stand der Punkt „Informationen zum Haus am
Dom“ immer auf der Tagesordnung. Jedes interessierte Gemeindemitglied hat
hier die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren.
32 | DER MANTEL 2/201 5
TERMINE ZUM VORMERKEN
Juni
14.06. 10:30 St. Martin: Einführung der neuen Messdiener
14.06. 18:00 Domkonzert: Orgelkonzert Hans Leenders, Werke von Muffat, de
Grigny, J. S. Bach, C. Ph. E. Bach, Mendelssohn Bartholdy, Dubois
21.06. 11:30 Dom: Jazz-Gottesdienst mit der Gruppe "Ton(-)gestalten"
23.06. 18:00 St. Martin: Orgelkonzert, Étienne Walhain, Tournai
25.06. 18:00 Liebfrauenkirche: Einführung des neuen Dekans (s. S. 5)
29.06. 18:00 Dom: Patrozinium, Festl. Hochamt zum Basilika-Jubiläum (s. S. 15)
04.07.
05.07.
09.07.
12.07.
19.07.
Juli
Nacht der Kirchen: Zum Programm in St. Martin undim Dom (s. S. 17)
10:00 Gemeinsames Pfarrfest Dom & St. Martin (s. S. 31)
19:30 Liobahaus: Sitzung des Seelsorgerats
10:00 Dom: Einführung der neuen Messdiener
17:00 St. Martin: Mittelalter und Renaissance, Musik von Hildegard von
Bingen u.A., Ensemble "Si dolce"
23.07. 19:30 Domkonzert: Bruckner: Symphonie Nr. 3, Liszt: Missa choralis,
Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, collegium vocale
26.07. 17:00 St. Martin: Offenes Singen mit dem Martinschor, Leitung: D. Wolf
August
19.08.- 29.08. Großes Zeltlager der Dom- und Martinsjugend in Lohrhaupten
22.08. 18:00 St. Martin: Orgelkonzert, Jürgen Sonnentheil, Cuxhaven
September
11.09. 18:30 St. Martin: Chorkonzert mit dem Studentenchor der FriedrichSchiller-Universität Jena
17.09. 19:30 Martinushaus: Sitzung des Seelsorgerats
20.09. 18:00 Domkonzert: Orgelkonzert Kilian Nauhaus, Werke von Couperin,
Böhm, Händel, Mendelssohn Bartholdy, Alain und Messiaen
Oktober
03.10. 18:00 St. Martin: Vesper mit Tiersegnung
04.10. 15:00 Wanderkonzert: Unterwegs mit Albert Schweitzer (s. S. 16)
10.10.
Pfarrwallfahrt der Gemeinden Dom und St. Martin
18.10. 18:00 St. Martin: Violoncello und Orgel, Katharina & Christian Schmitt,
Worms
33 | DER MANTEL 2/201 5
GOTTESDIENSTE UND ANDACHTEN
November
01.11. 18:00 Domkonzert: W. A. Mozart: Krönungsmesse, collegium vocale am
Wormser Dom, collegium instrumentale, Ltg. Dan Zerfaß
07./08.11. Pfarrgemeinderatswahlen (s. S. 18)
15.11. 11:30 St. Martin: Patronatsfest, anschl. Martinsgansessen im Martinushaus
Besonders gestaltete Gottesdienste
und Andachten
Einführung der neuen
Messdiener
St. Martin:
14. Juni 10:30 Uhr
Dom St. Peter:
12. Juli 10:00 Uhr
Familienmessen
um 10:00 Uhr im Dom
14. Juni (mit Domband)
12. Juli
Kindergottesdienste um
10:00 Uhr in der Nikolauskapelle
28. Juni
20. Sept.
26. Juli
29. Nov
34 | DER MANTEL 2/201 5
Ökumenisches Mittagsgebet:
Samstags um 12:05 Uhr im Dom
01. Aug. 05. Sept. 03. Okt.
08. Aug. 12. Sept. 10. Okt.
15. Aug. 19. Sept. 17. Okt.
22. Aug.
24. Okt.
Jazz & Joy
Am 21.06. um 11:30 Uhr
Jazz-Gottesdienst im Dom
NACHRICHTEN AUS DEM PFARRBÜRO
Caritas-Sommersammlung
Liebe Freunde der Caritas,
Beispiele, für die wir Ihre
wir bitten Sie um Ihre Spende für un- Unterstützung brauchen.
sere Caritasarbeit: Ehren- und HauptWie immer bleibt die
amtliche setzen sich für arbeitslose, Hälfte der gesammelten Mittel in der
überschuldete und psychisch kranke Pfarrgemeinde für deren caritative
Menschen ein, sie helfen pflegebe- Aufgaben vor Ort. Die andere Hälfte
dürftigen Menschen, Menschen mit wird für die Hilfen und Angebote des
Behinderungen und bei der Integration Caritasverbands eingesetzt.
von Flüchtlingen. Dies sind nur einige
Sie können helfen!
Dom St. Peter DE80 5509 1200 0002 0443 31
St. Martin
DE10 5535 0010 0002 0148 35
Taufen
Sterbefälle
Sophie Vogel
Jonas Marquart
Eduard Jean Scheffel
Valentin Jacques Scheffel
Charlotte Mayer
Manfred Erich Malkmus
Johann Wilhelm Schönmehl
Leo Reichert
Gertrud Tempel
Gaetano Michele Calabro
Rainer Bittner
Gerhard Brauers
Irmtraud Maria Turgetto
Ottilie Gertrude Sosna
Kurt Gerhard Herrmann
Friedrich Wilhelm Maria Neuß
Anna Schön
Dom St. Peter
St. Martin
Felix Daniel Kulas
Lucas William Eric Grabowski
St. Paulus
Tom Patrick Sinewe
Vincent Maximilian Fisgus
Philipp Scipio Fisgus
Adriano Carlo Jancek
Clarissa Gloria Jancek
Dom St. Peter
St. Martin
Christa Freiensehner
Patrick Eduard Hackstein
Anna Maria Riedlinger
Julius JosefHeinrich Spuck-Gernsheimer
35 | DER MANTEL 2/201 5
Auf der Homepage
des Wormser Doms
liegt der MANTEL
zum Download bereit.
Kontakt
Pfarrbüro
Propst Tobias Schäfer
Pfarrer Maximilian Wagner
Kaplan Christoph Hinke
Diakon Hans-Jürgen Springer
Gemeindereferentin Sarah PurpusMenzel
Pfarrbüro: Fr. Jansohn, Fr. Pals
Lutherring 9, 67547 Worms
Tel. (06241) 6115, Fax (06241) 26527
[email protected]
Mo – Fr 09.00 – 12.00 Uhr
Mo – Mi 14.00 – 16.00 Uhr
Do
14.00 – 18.00 Uhr
www.wormser-dom.de
www.sankt-martin-worms.de
Domkantor
Dan Zerfaß
Tel. (06241) 425661
[email protected]
Organist an St. Martin
Tel. (06241) 933523
[email protected]
Daniel Wolf
Kindergarten St. Lioba
Fr. Konrad
Tel. (06241) 26425
Ökumenische Hospizhilfe
Fr. Nesbigall
Tel. (06241) 911695
www.hospizhilfe-worms.de
Kath. Telefonseelsorge
Tel. (0800) 111 0 222 (gebührenfrei)
Impressum
Herausgeber:
Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin
Lutherring 9, 67547 Worms
Tel.: (06241) 6115 Fax: (06241) 26527
Redaktion:
Wadad Landua, Christine Rau, Elisabeth Steinmeyer-Steffens
[email protected]
Auflage:
4400
Druck:
Leo Druck GmbH, Stockach
Das Redaktionsteam behält sich vor, Artikel zu kürzen.