Pfarrbrief 2/201 5 In dieser Ausgabe lesen Sie: Auf Wiedersehen, Kaplan Hinke, Frau Konrad und Herr Sabasch Dom St. Peter: 90 Jahre Basilica minor Ein Ehrenamt: Mitarbeit im Pfarrgemeinderat Martinskirche mit dem "Pas de Saint Martin" ausgezeichnet Mosaik über dem Nordportal der Martinskirche Agathe Sander, 1986 VORWORT Liebe Leserinnen und Leser des „Mantel“! „Wind of Change“ Vom „Wind of Change“ sangen einst im Kontext des Mauerfalls und der Wiedervereinigung in einer populären Rockballade die Scorpions. Von der „Hymne für die Wende“ hat man damals gesprochen. Ein wenig kann man den Eindruck bekommen, dass auch über unsere Gemeinden und das ganze Dekanat Worms im Augenblick ein Wechselwind hinweg bläst. Nach dem Propst-Wechsel im vergangenen Jahr und dem Wechsel des Priors bei den Dominikanern stehen dieses Jahr wiederum einige personelle Veränderungen an. Msgr. Manfred Simon, der 20 Jahre lang Dekan des Dekanats Worms war, wird das Dekanat verlassen und eine neue Pfarrstelle antreten. Das bedeutet, dass auch die Pfarreien der Nordstadt – Liebfrauen, Maria Himmelskron und St. Amandus – einen neuen Pfarrer bekommen werden. P. Thomas Möller von den Dominikanern, derzeit Seelsorger der Hochschulgemeinde Worms und stellvertretender Dekan, wird ebenfalls ab Oktober nach Mainz gehen und dort die Studentengemeinde an der Universität als Pfarrer übernehmen. Hier in Worms wird ein Nachfolger neu anfangen. Die Dekanatsreferentin, Carola Simon, wechselt nach Rüsselsheim. Im September wird Monika Konrad, Leiterin unseres Kindergartens, in den 2 | DER MANTEL 2/201 5 Westwind am Dom verdienten Ruhestand gehen, eine neue Leitung wird gerade gesucht. Schließlich wird uns nach drei Jahren auch Kaplan Christoph Hinke verlassen und ein neuer Kaplan anfangen. Und zu guter Letzt wird dann im Oktober Peter Sabasch, unser langjähriger Küster, in den Ruhestand gehen. Abschied von Kaplan Hinke Drei Jahre hat Christoph Hinke nun als Kaplan in unseren beiden Gemeinden seinen Dienst getan. Zu seinen pastoralen Schwerpunkten in der Gemeinde gehörten insbesondere die Messdiener- und die Jugendarbeit. Die Firmvorbereitung hat er in diesen Jahren zusammen mit ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten jeweils organisiert und geleitet. Engagiert hat er sich im Schulunterricht eingebracht. Nicht vergessen werden darf der Gebetskreis, den er ins Leben gerufen hat: Menschen, die in aller Stille sich immer wieder zum Gebet und zur Anbetung treffen. Dazu kommen die „normalen“ Dinge der Seelsorge: Gottesdienste, Predigten, Sakramentenspendungen von Taufen über Trauungen bis zur Krankensalbung; Beerdigungen und zahlreiche seelsorgliche Kontakte und Gespräche: Kaplan Hinke war und ist immer ansprechbar und ist in seiner ruhigen, freundlichen, verlässlichen Art vielen Menschen in dieser Zeit ein guter und geschätzter Seelsorger geworden. Ganz besonders haben wir ihm zu danken, dass er in der Zeit des Propst-Wechsels bereit war, ein drittes Jahr hier zu bleiben, um mir den Anfang hier zu erleichtern und für die Gemeinde etwas Kontinuität zu sichern. Er war mir gerade in den ersten Monaten eine ganz wichtige Stütze. Für seinen Dienst hier in Worms in unseren Gemeinden wollen wir Kaplan Hinke herzlich danken und ihn im Rahmen unseres Pfarrfests am 5. Juli gebührend verabschieden. Hier haben Sie alle Gelegenheit, ihm auch persönlich zu danken und für seinen weiteren Weg Gottes Segen zu wünschen. Er geht übrigens nach NeuIsenburg, wo mit Pfarrer Martin Berker auch ein ehemaliger Wormser Kaplan Pfarrer ist. Neuer Kaplan: Daniel Kretsch Dass wir wieder einen neuen Kaplan bekommen werden, ist keineswegs selbstverständlich. Umso mehr freuen wir uns auf Daniel Kretsch, der ab September seinen Dienst in unseren Gemeinden beginnen wird. Er gehört zu den vier Neupriestern, die in unserem Bistum am 18. Juli um 9:30 Uhr im Mainzer Dom die Priesterweihe empfangen werden. Im nächsten „Mantel“ werden wir den „Neuen“ dann ausführlicher vorstellen. Schon heute unserem neuen Kaplan ein herzliches Willkommen! Wechsel in der Leitung des Kindergartens „Eigentlich wollte ich gar nicht die Leitung übernehmen“, sagt Frau Konrad rückblickend. Welch ein Glücksfall, dass man sie damals überreden konnte! Sie hat in diesen Jahren den Kindergarten St. Lioba weiter entwickelt und sie ist ein wichtiger Garant für die gute, herzliche Atmosphäre in unserer Einrichtung, die nicht nur das Team der Erzieherinnen und die Eltern sehr schätzen. Vor allem die Kinder fühlen sich hier geborgen und rundum gut betreut. Als Pfarrgemeinderat danken wir Frau Konrad, dass sie immer den Kontakt zu den Gemeinden gesucht und gehalten hat, dass sie mit ihrer glaubwürdigen, unaufdringlichen Art den Kindergarten im guten Sinn des Wortes zu einem „katholischen“ Kindergarten geprägt hat: einem Ort, wo christliche Werte und Überzeugungen gelebt und weitergegeben werden. 3 | DER MANTEL 2/201 5 Dafür sage ich im Namen der ganzen Pfarrgemeinde ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott!“. Frau Konrad wird sich in einer eigenen Feier im Kindergarten von den Kindern, Eltern und dem Team verabschieden. Als Gemeinde danken wir ihr im Rahmen des Pfarrfests am 5. Juli. Gemeindereferentin Sarah Purpus-Menzel in Mutterschutz Als ob all diese Wechsel nicht genug wären: Ab August verabschiedet sich unsere Gemeindereferentin Sarah Purpus-Menzel zunächst in den Mutterschutz und anschließend in eine noch unbestimmte Elternzeit. Natürlich freuen wir uns mit ihr und ihrem Mann über den Nachwuchs, der sich angekündigt hat und wünschen ihr dafür alles Gute und Gottes Segen! Vor allem sind wir froh, dass sie ihrerseits schon deutlich gemacht hat, dass sie nach dieser Zeit ihren Dienst gerne wieder in unseren Gemeinden fortsetzen möchte. Wir werden also sehen müssen, wie wir die Zwischenzeit gut überbrücken können. Ich bin sicher: Mit vereinten Kräften wird uns das gelingen. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ Das soll bereits im 5. Jahrhundert vor Christus der Grieche Heraklit gesagt haben. Das einzig Beständige ist der Wechsel. Genau das erleben wir momentan. Es ändert sich manches. Das macht mir allerdings keine Angst. Ich bin ganz sicher, dass unsere Gemeindearbeit in all diesen Wechseln gut weiter gehen wird. Allerdings schaffen wir das nicht allein. Hier braucht es den Einsatz von allen: haupt- wie ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir wollen und werden den Wandel miteinander und mit Gottes Hilfe gut gestalten. Eine gute Möglichkeit, Kirche vor Ort aktiv mitzugestalten, ist die Mitwirkung im Pfarrgemeinderat. Am 7./8.11. werden neue Pfarrgemeinderäte gewählt. Meine herzliche Bitte an Sie: Überlegen Sie mit, wen Sie für den Pfarrgemeinderat als Kandidat/Kandidatin vorschlagen wollen. Oder stellen Sie sich selbst zur Verfügung. In den Kirchen stehen Boxen, in die Sie ihre Vorschläge einwerfen können. Wenn sich viele einbringen, ist mir – trotz allem Wandel – vor der Zukunft nicht bange. In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich! Ihr Tobias Schäfer, Propst 4 | DER MANTEL 2/201 5 ZUR PERSON Propst Tobias Schäfer ist der neue Dekan Zum neuen Dekan des Dekanats Worms hat die Dekanatsversammlung am 6. Mai Propst Tobias Schäfer gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Monsignore Manfred Simon an, der dieses Amt über vier Amtszeiten hinweg, also insgesamt 20 Jahre lang innehatte. Zum Stellvertreter wurde gleichzeitig Pfarrer Heiko Heyer aus Osthofen gewählt. „Der Dekan ist ein Priester, der einem Dekanat vorsteht“ (can 553), so heißt es lapidar im „Codex juris canonici“, dem Kirchengesetzbuch. Dort werden auch die Aufgaben des Dekans beschrieben: So hat er vor allem die Aufgabe, „die gemeinsame pastorale Tätigkeit im Dekanat zu fördern und zu koordinieren“ (can 555 §1), aber sich eben auch um die Mitarbeiter/innen im Dekanat zu kümmern und dabei nicht zuletzt auch Ansprechpartner zu sein, wenn etwa jemand krank oder in Not ist. Da der Dekan nach dem Statut des Bistums von der Dekanatsversammlung gewählt wird, zu der alle hauptamtlichen Mitarbeiter/innen sowie die Vorsitzenden aller Pfarrgemeinderäte des Dekanats gehören, ist das Amt nicht an eine bestimmte Pfarrei gebunden. Es ist fast 50 Jahre her, dass mit Propst Adams der Dekan zugleich Propst am Dom war. Das Dekanat Worms umfasst neben der Stadt Worms etwa das Gebiet des alten Landkreises Worms. Heute gehören 23 Pfarrgemeinden zum Deka- nat, die in 9 Pfarrgruppen zusammengefasst sind. Etwa 33.000 Katholiken leben im Dekanat Worms, was etwa einem Drittel der Bevölkerung in diesem Gebiet entspricht. Propst Tobias Schäfer, der schon einmal von 2003 bis 2008 Dekan des Dekanats Alzey/Gau-Bickelheim war, sieht mit gemischten Gefühlen auf die neue Aufgabe: „Einerseits freut mich natürlich das Vertrauen, dass durch die Wahl zum Ausdruck kommt; andererseits weiß ich, dass mit der Aufgabe auch einiges an zusätzlichen Herausforderungen auf mich zukommt. Hier V.l.n.r.: Pater Thomas Möller OP, Propst Tobias Schäfer, Pfarrer Heiko Heyer 5 | DER MANTEL 2/201 5 DAS "HAUS AM DOM" setze ich aber auf die Unterstützung und Mitarbeit aller im Dekanat: der Ehrenamtlichen wie der Hauptamtlichen, damit wir gemeinsam hier Kirche in Rheinhessen gestalten.“ Die Einführung des neuen Dekans und seines Stellvertreters durch den Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann findet am Donnerstag, den 25. Juni um 18:00 Uhr im Rahmen eines Vespergottesdienstes in der Liebfrau- enkirche statt. Gleichzeitig werden der scheidende Dekan Msgr. Manfred Simon und sein Stellvertreter, P. Thomas Möller OP verabschiedet. Beide verlassen nach den Sommerferien das Dekanat Worms: Msgr. Simon wird Pfarrer in der Pfarrei Don Bosco in Mainz, P. Thomas übernimmt als Hochschulseelsorger die Studentengemeinde an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. „Ist schon was gefunden worden?“ So wird immer einmal wieder gefragt im Blick auf die laufende archäologische Grabung am Dom. Viele sind zu Recht neugierig. Und manch einer wittert schon Geheimnistuerei und Verschwörungsgeschichten: „Bestimmt haben die längst was entdeckt, aber wollen nicht, dass es bekannt wird, damit das Haus am Dom gebaut werden kann“. Wo Informationen rar sind, schießen die Spekulationen gern ins Kraut… Ist also schon was gefunden worden? Ja. Fast jeden Tag wird „etwas“ gefunden. Es wäre eher überraschend, wenn an einem über zwei Jahrtausende historisch bedeutenden Ort nichts gefunden worden wäre. Was wurde gefunden? Vor allem Mauern. Von 6 | DER MANTEL 2/201 5 den Mauern der Dombauhütte aus der großen Domrenovierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts angefangen über Fundamente und Mauerreste, die wohl den barocken Stiftsgebäuden zuzuordnen sind bis zu älteren Mauerzügen, die noch nicht eindeutig zu datieren sind, vielleicht aber zu einer mittelalterlichen Bebauung gehören könnten. Darüber hinaus sind – keine große Überraschung an diesem Ort – vor allem Gräber gefunden worden. Eine ganze Gräberreihe zieht sich dabei auf einer Linie vom Dom Richtung Kreuzgangmauer. Hier wurden wohl, wie andernorts auch üblich, unter dem Boden des Kreuzganges die Stiftsherren begraben. Das genaue Alter der Gräber steht noch nicht fest, da keine Grabbeigaben gefunden wurden, die Auskunft geben könnten. So stehen hier noch weitere Untersuchungen zur Altersbestimmung an. Was geschieht mit den aufgefundenen Gebeinen? Diese werden zunächst untersucht, dann sorgsam entnommen, um die Grabung in die Tiefe weiter zu führen. Nach Abschluss der Grabung werden alle aufgefundenen Gebeine sorgsam und pietätvoll am Ort wieder beigesetzt werden. Warum wird nicht gelegentlich einmal über den Stand der Ausgrabungen informiert? Das hat – allen Verschwörungstheorien zum Trotz – nichts mit dem Haus am Dom zu tun, sondern ist bei solchen Grabungskampagnen und Grabungsorten, die nicht aufwändig gesichert werden können, üblich. Erst nach Abschluss der Grabung wird ausführlich informiert, auch um zu verhindern, dass sich nachts unbefugt Raubgräber und selbsternannte Hob- byarchäologen auf die Suche machen. Wir haben mit der Landesarchäologie, die die Grabung verantwortlich leitet, abgesprochen, dass zu gegebener Zeit zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Ergebnisse der Grabung eingeladen werden wird. Bis dahin müssen wir einfach noch um etwas Geduld bitten. Und wann geht es nun endlich los mit dem Bau? Das wüssten wir auch selbst gern. Zunächst müssen die Grabungen abgeschlossen sein. Wir hatten immer gesagt, dass wir hier die Zeit geben, die gebraucht wird, um alles gründlich zu erforschen. Momentan gehen wir davon aus, dass spätestens nach den Sommerferien mit dem Bau begonnen werden kann. Bis im November der nächste Pfarrbrief erscheint, sollten dort sicher schon Bilder vom ersten Spatenstich abgedruckt werden können. Propst Tobias Schäfer Die Ausgrabungen am späteren Standort des Gemeindehauses dauern an. 7 | DER MANTEL 2/201 5 ZUR PERSON Abschied nach drei Jahren als Kaplan in Worms Liebe Gemeindemtglieder am Dom und an St. Martin, die MANTEL-Redaktion hat mich gebeten, einige Worte zu meinem Weggang zu verfassen. Das fällt mir nicht leicht. Zum einen, das „Wichtigste“ der vergangenen drei Jahre in Worte zu fassen; zum anderen, weil es mich irgendwie traurig stimmt. Sind mir doch in den vergangenen drei Jahren Sie, die beiden Gemeinden St. Martin und St. Peter, ans Herz gewachsen. Kaplan Christoph Hinke In vielem und mit vielen konnte ich ein Stück christlichen Lebenswegs gemeinsam gehen. Wenn ich nun versuche, die drei 8 | DER MANTEL 2/201 5 Jahre Revue passieren zu lassen, fällt mir aber einiges ein: Zunächst habe ich da zwei Wechsel miterlebt: den Weggang von Propst Prieß und die Einführung von Propst Schäfer sowie den Wechsel von Gemeindereferentin Christine Ganß und Sarah Purpus-Menzel. Mir kommen ins Gedächtnis: Taufen, die ich spenden durfte; Eheleute, die sich vor Gott und der Kirche das Ja-Wort gegeben haben; Mitglieder unserer Gemeinden, die ich auf ihrem letzten Weg hier auf Erden begleiten bzw. zu Grabe tragen durfte; Beichtgespräche, in denen ich Menschen im Namen Jesu wieder mit Gott versöhnen durfte; Krankensalbungen, die ich spenden durfte. Hinzu kommen die vielen Gottesdienste, „besondere“ und „gewöhnliche“, an Hochfesten, Festen und an Werktagen. Ich denke zurück an die Jugend unserer Gemeinden, an Zeltlager, einen Messdienertag im und um den Dom herum, an Gruppenleiterrunden. Die Messdiener am Dom und in St. Martin werden mir in guter Erinnerung bleiben. Es ist einfach wundervoll zu sehen, wie sich in unserer heute oft so gott- und kirchenkritischen Zeit junge Menschen entscheiden für einen Dienst in der Kirche. Wunderbar! „Macht weiter so! Ich wünsche Euch weiterhin viel Freude und Gottes Segen!“, das rufe ich Euch heute dankbar zu! Dann wäre da noch die wunderbare Organisationsgabe vieler unserer Jugendlichen zu erwähnen: Jahr für Jahr schaffen sie es, drei Zeltlager für unsere Gemeinden zu organisieren und durchzuführen. Natürlich ist für mich noch die Firmvorbereitung zu erwähnen, die ich geleitet habe. Das Arbeiten zusammen mit ehrenamtlichen Katechetinnen und Katecheten, die ihre Zeit, ihren Elan und ihre Kreativität opfern, die Gruppenstunden, die Ausflüge und Firmwochenenden. Das ist alles sehr bereichernd und wertvoll für mich. Auch in der Schule bin ich gerne gewesen. So hatte ich immer dienstags und donnerstags in vier Klassen an der Neusatz- und der GeschwisterScholl-Schule in der Rohrlache Unterricht. Heute ist es wohl wichtiger denn je, dass wir als Kirche in der Schule präsent sind. Nur mehr knapp die Hälfte der Kinder, die zur hl. Erstkommunion gehen könnten, realisieren das auch. Ihnen von Jesus und seinem Leben und was er für uns getan hat, zu erzählen und von der frohmachenden Botschaft unseres Glaubens, das ist mir sehr wichtig. Ein besonderes Erlebnis ist es für mich auch gewesen, im vergangenen Jahr bei der Pfarrwallfahrt beinahe 50 Gemeindemitgliedern meine Heimat zeigen zu dürfen. Hier komme ich her. Meine Heimat hat mich geprägt: meine Eltern, meine ganze Familie, meine Freunde, meine Gemeinde und die Menschen und natürlich die Priester in ihr. Die vergangenen drei Jahre durfte ich nun bei Ihnen, hier in Worms, die ersten Schritte auf meinem Weg als Priester gehen. Ich danke Ihnen heute für alle Wegbegleitung, Unterstützung, für jedes Wohlwollen, jedes gute wie auch konstruktiv-kritische Gespräch, ja auch für alle Freundschaften, die in dieser Zeit entstanden sind. Nun werde ich zum Ende der Sommerferien in die Pfarrgemeinde St. Josef nach Neu-Isenburg wechseln. Als Oberhesse gehe ich also wieder zurück nach Hessen, in das Frankfurter Umland. Dankbar bin ich Ihnen allen für Ihr begleitendes Gebet, mit dem Sie mich unterstützt haben in meinem Dienst. Es würde mich freuen, wenn wir auch weiterhin durch das so wertvolle Band des Gebetes weiter verbunden sein könnten. Ein unsichtbares, aber zutieftst tragendes Band! Bleiben Sie alle von Gott behütet und gesegnet, das ist mein Wunsch für Sie! Christoph Hinke 9 | DER MANTEL 2/201 5 Im Jahre 2005 habe ich die Osternacht vorbereitet, in der unsere Tochter Pia getauft wurde. Ich konnte dabei sein und trotzdem meinen Dienst weiter versehen. Was sind die wesentlichen Aufgaben, die Sie im Dom erledigen müssen? Ich muss Gottesdienste vorbereiten, mich um die Messgewänder und Kirchenwäsche kümmern, Kerzen und Weihrauch müssen beschafft werden, die liturgischen Gegenstände müssen in Ordnung sein, der Dom muss gereinigt sein, Blumen müssen gekauft und gesteckt werden, die Weihnachtskrippe muss aufgebaut werden und vieles mehr. Am liebsten bereite ich Gottesdienste vor. Am wenigsten gefällt mir das schwere Schleppen von Kerzen. Wenn man das alles hört, muss der Küster ja ein Allround-Mensch sein. Was glauben Sie, welche Ausbildung oder welchen Beruf sollte ein Küster für seine Tätigkeit mitbringen? Er sollte auf jeden Fall Handwerker sein und muss mit Menschen umgehen können. Ob Schlosser, Schreiner oder Elektriker, das ist eher egal. Zu welcher Zeit des Kirchenjahrs haben Sie denn die meiste Arbeit? Auf jeden Fall an Weihnachten mit dem Aufbau der Krippe. Da ich nicht jeden Tag daran arbeiten kann, brauche ich etwa einen Monat dafür. Da bekomme ich aber auch Unterstützung durch die Dompförtner. Außerdem unterstützen mich meine Frau und die Hilfsküster. Zurzeit haben wir vier Hilfsküster. Die Arbeitszeiten eines Küsters sind eher gewöhnungsbedürftig. Regelmäßig am Wochenende wird gearbeitet. Wie fand das Ihre Familie? Es ist schon etwas schwierig, aber wenn die Familie hinter einem steht, ist das schon zu machen. Dienstags ist mein freier Tag und einmal im Monat habe ich ein freies Wochenende. Nun wird sich Ihr Lebensrhythmus grundlegend ändern. Haben Sie Angst davor oder haben Sie sich auf die Zeit im Ruhestand vorbereitet? Angst habe ich keine. In unserem Haus und Garten gibt es immer viel zu tun. Außerdem sammle ich Briefmarken und bin im Angelsportverein. Wir werden jetzt einen Nachfolger suchen müssen. Wären Sie bereit, ihn in der Einarbeitungsphase zu unterstützen? Ich werde in Worms wohnen bleiben und kann meinen Nachfolger anfangs unterstützen. Gut wäre es, wenn er schon vor meinem Ausscheiden eine Zeitlang parallel mitlaufen könnte. Herr Sabasch, vielen Dank für das Gespräch. Es ist noch eine Weile bis zu Ihrem Ausscheiden, aber schon heute darf ich Ihnen für die in unserem Dom geleistete Arbeit herzlich danken. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie für die Zukunft alles Gute und Gottes Segen. 11 | DER MANTEL 2/201 5 ÖKUMENE Unter Gottes Segen – über den Wolken Ökumenische Segnung von zwei Flugzeugen Gemeinsam mit Pfarrer Fey segnete Propst Tobias Schäfer Ende April auf dem Flugplatz Worms zwei neue Flugzeuge des Luftsportvereins Worms. Die Flugzeuge, mit neuester Technik ausgestattet, wurden in einer beeindruckenden Feier unter den Segen Gottes gestellt und so dem Verein für den Pfarrer Fey und Propst Schäfer Hilferuf der „Wormser Tafel“ Die Wormser Tafel sucht dringend ehrenamtliche HelferInnen: Fahrer, Beifahrer, Lebensmittelsortierer und Ausgabepersonal. Auch wenn Sie nur einmal wöchentlich ein paar Stunden Zeit haben, könnten Sie die Tafel unterstützen. Hier erhalten bedürftige BürgerInnen gespendete Lebensmittel. Die Wormser Tafel ist als gemein- Luftsport übergeben. „Trotz ausgefeilter Technik, trotz aller Vorsicht und Sorgfalt im Umgang, trotz guter und gewissenhafter Ausbildung bleibt die Tatsache, dass wir Menschen letztlich nicht alles im Griff haben. Hier dürfen wir beten, dass Gott seine schützende Hand über uns halten möge!“, unterstrich Propst Schäfer. Pfarrer Fey erinnerte in seiner Ansprache an die Schönheit der Schöpfung, die in der Bibel an vielen Stellen gepriesen werde, die uns zugleich aber auch Demut und Ehrfurcht lehre vor dem, was sich am Ende der Verfügbarkeit durch den Menschen entziehe. Hier bleiben wir auf Gottes Fürsorge angewiesen. Nach der Segnung war Gelegenheit, die neuen Flugzeuge aus der Nähe zu bestaunen. nütziger Verein organisiert, in dem u.a. das Diakonische Werk, der Caritasverband und auch unsere Kirchengemeinden Dom und St. Martin Mitglied sind. Weitere Auskünfte erhalten sie bei: Wormser Tafel e.V., Wallstr. 2, 67547 Worms, Tel. 06241-209544 oder [email protected] 1 3 | DER MANTEL 2/201 5 SANIERUNG AM NORD-OST-TURM DES DOMS Dendrochronologie – Ein kleines Stück Holz gibt sein Geheimnis preis Unglaublich, was ein kleines Stück Holz uns alles verraten kann. Im Rahmen der laufenden Außensanierung des Nord-Ost-Turms am Dom konnte Jürgen Hamm, Architekt und Leiter der Restaurierungsarbeiten, fünf kleine Stücke Holz aus den Gerüstlöchern des Mauerwerks bergen. Diese Hölzer wurden zur dendrochronologischen Untersuchung eingeschickt. Mit dieser Datierungsmethode kann das Alter resringtabellen kann man genau bestimmen, wann und wo ein Baum gewachsen ist und wann er aufhörte zu wachsen, also gefällt wurde. Konkret bedeutet das für unseren Dom: Die geborgenen Holzreste, die zum Baugerüst des Nord-Ost-Turmes gehören, reichen zurück bis ins 12. Jahrhundert. Genauer: Der älteste Gerüstpfosten stammt aus dem Jahr 1133. Und noch exakter: Der Baum wurde im Winter des Jahres 1132/1133 geschlagen. Das Holz für den „jüngsten“ Balken wurde im Frühsommer 1137 geschlagen. Der Vergleich mit Holzproben, die schon früher im Süd-Ost-Turm und im Innern und Äußeren des Ostchors gefunden wurden, zeigt außerdem, dass die gesamte Ostgruppe des Domes praktisch gleichzeitig ab 1136 hochgezogen wurde. Es war die Zeit unter Kaiser Lothar III. und Bischof Buggo II. Als der hl. Bernhard von Clairvaux Mehr als nur ein Stück Holz: Kleiner Rest des Baugerüsts aus dem 1 2. Jahrhundert im Jahre 1147 in Worms zum KreuzFoto: Jürgen Hamm zug aufrief, könnte der Ostteil des eines Holzstücks anhand seiner Jah- Doms gerade eben fertig gestellt und resringe bestimmt werden. Denn die die Gerüste abgebaut worden sein. unterschiedlichen klimatischen Ver- Atemberaubend, welche Fülle von hältnisse hinterlassen ihre Spur in ih- Erkenntnissen man aus einem kleinen nen. Ihr Muster ist für den Baum so Stück Holz gewinnen kann. einmalig wie ein Fingerabdruck. Durch Vergleich mit sogenannten Jah- Propst Tobias Schäfer 1 4 | DER MANTEL 2/201 5 DOM ST. PETER Das vergessene Jubiläum: 90 Jahre Basilica minor Am 26. Februar 1 925, vor genau 90 Jahren, wurde der Dom St. Peter zu Worms durch ein Päpstliches Dekret von Papst Pius XI. in den Rang einer „Basilica minor“ erhoben. Er war damit überhaupt erst die 11 . Kirche in Deutschland, der diese Ehre zuteil wurde – übrigens noch ein gutes halbes Jahr, bevor auch der Speyerer Dom zur Basilika erhoben wurde. Mit dem Titel einer „Basilica minor“ werden Kirchen ausgezeichnet, die eine besondere, auch überregionale Bedeutung haben. Zugleich wird mit diesem Titel eine besondere Nähe zum Päpstlichen Stuhl zum Ausdruck gebracht. Deshalb ist in der Regel am Portal der Basiliken das päpstliche Wappen angebracht – entweder das jeweils aktuelle, oder, wie in unserem Fall, das Wappen von Papst Pius XI., der die Kirche zur Basilika erhoben hat. Andere äußere Zeichen bzw. Insignien sind häufig das Konopeum, ein gelb-rot gestreifter Schirm: Es ist der Prozessionsschirm, der in alter Zeit bei Prozessionen über dem Papst getragen wurde und unterstreicht die besondere Verbindung der Basilika zum Apostolischen Stuhl. Ein weiteres Zeichen ist das Tintinnabulum: ein auf einer Tragestange angebrachtes Glöckchen, das bei Prozessionen mitgetragen wurde. In unserem Dom haben wir diese Insignien bislang nicht. Dafür bezeugt im Wormser Dom die Kopie des thronenden Petrus an den Stufen zum Altarraum von der Verbindung mit dem Basilika-Wappen am Südportal des Doms Päpstlichen Stuhl, handelt es sich doch um eine Kopie der berühmten Petrusstatue aus dem Petersdom zu Rom. Im Dekret der Gottesdienstkongregation über die Basiliken wird darauf hingewiesen, dass die Basiliken „geistliche Zentren mit besonderer Ausstrahlung“ sein sollen. In ihnen soll die Liturgie mustergültig gefeiert werden, so dass sie anderen als Vorbild dienen kann. Nicht zuletzt sollen sie sich durch eine lebendige Teilnahme der mitfeiernden Gemeinde auszeichnen. Mit der Auszeichnung ist also auch eine hohe Verpflichtung für die 1 5 | DER MANTEL 2/201 5 MUSIK AM WORMSER DOM ganze Gemeinde verbunBasiliken gehört es, an den. Dieser Verpflichtung bestimmten Tagen den versuchen wir, mit unseGottesdienst besonders ren Möglichkeiten gefestlich zu feiern. Allen recht zu werden. Vielvoran ist da das Hochfest leicht ist es eine Chance, der Apostelfürsten Petrus sich anlässlich des Jubiund Paulus genannt, das läums dieser besonderen zugleich unser PatroziniVerantwortung bewusst um ist. Wir wollen daher zu werden. das Basilika-Jubiläum am Den eigentlichen Ju29. Juni im Rahmen unbiläumstag am 26. Feseres Patroziniums nachbruar haben wir – wir Kopie des thronenden feiern – mit dem festliPetrus im Dom müssen es mit Beschächen Hochamt um 18:00 mung gestehen – leider fast vergessen. Uhr im Dom, zu dem wir herzlich Aber wir stehen noch mitten im Jubi- einladen. läumsjahr. Zu den Ehrenpflichten der Propst Tobias Schäfer Wormser Domkonzerte Donnerstag, 23. Juli, 19:30 Uhr: Bruckner: Symphonie Nr. 3 d-moll, Liszt: Missa choralis Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Ltg: Karl-Heinz Steffens, collegium vocale, Ltg: Dan Zerfaß 16:30 Uhr Friedrichskirche 17:15 Uhr Dom D. Zerfaß, D. Wolf, Ch. Schmitt, Orgel Prof. Dr. Werner Zager, Texte Allerheiligen, 1. November, 18:00 Uhr: Mozart: Krönungsmesse, Vesperae Sonntag, 20. September, 18:00 Uhr: de Confessore, Exsultate jubilate Orgelkonzert Kilian Nauhaus collegium vocale am Wormser Dom, Werke von Couperin, Böhm, Händel, collegium instrumentale und Solisten, Mendelssohn Bartholdy, Alain und Ltg: Dan Zerfaß Messiaen Sonntag, 13. Dezember, 18:00 Uhr: Sonntag, 4. Oktober: Wanderkonzert Orgelkonzert Dan Zerfaß Unterwegs mit Albert Schweitzer Adventliche und vorweihnachtliche 15:00 Uhr St. Martin Orgelmusik von Bach, Franck, Dupré 1 6 | DER MANTEL 2/201 5 NACHT DER KIRCHEN Nacht der Kirchen am 4. Juli Im Martinshof lädt der Förderverein St. Martin ab 19:00 Uhr zu einem gemütlichen Abend bei einem Glas Wein mit der Gruppe WonneJazz (Gundersheim) ein. Kunst-RAUM RAUM-Kunst Im tausendjährigen romanischen Kirchenraum von St. Martin befinden sich eindrucksvolle Zeugnisse moderner kirchlicher Kunst. In 15-minütigen Erläuterungen werden verschiedene Kunstobjekte in ihrer Bedeutung erschlossen. 19:45 Uhr 20:45 Uhr 21:45 Uhr 22:45 Uhr Das Altarkreuz von Richard Stumm Die Chorfenster von Heinz Hindorf Der Altar von Gustav Nonnenmacher Der Ambo von Wolfram Seidel Weit weg ist näher, als du denkst... Dom St. Peter: Die Situation der Flüchtlinge aus dem von Bürgerkrieg und islamistischem Terror erschütterten Syrien steht exemplarisch für das Elend vieler Flüchtlinge. Mit der Ausstellung "Flüchtlinge aus Syrien" und dem Rahmenprogramm soll deutlich werden, dass uns die Not dieser Menschen unmittelbar betrifft, nicht nur, weil viele hier bei uns Zuflucht und Heimat suchen. Mit der "Nacht der Lichter", einem Gottesdienst mit Gesängen aus Taizé, schließt die Nacht in der besonderen Atmosphäre des Doms. 19:00 - 19:45 Uhr Eröffnung der Ausstellung mit Einführung und Musik 20:00 - 20:30 Uhr Musik aus dem Libanon 21:00 - 21:30 Uhr Musik aus dem Libanon 22:30 - 23:30 Uhr Nacht der Lichter: Taizé-Gebet im Dom 1 7 | DER MANTEL 2/201 5 DAS EHRENAMT „Mitverantwortung zählt – Mitdenken, Mitmachen, Mitwählen“ So lautet das Motto der diesjährigen Pfarrgemeinderatswahlen, die am 7. und 8. November im Bistum Mainz stattfinden. Der derzeitige PGR-Vorsitzende der Domgemeinde, Markus Landua berichtet über seine Erfahrungen im Pfarrgemeinderat und wirbt für dieses Ehrenamt. In den vergangenen vier Jahren durfte ich als Mitglied im Pfarrgemeinderat der Domgemeinde und Seelsorgerat beider Gemeinden St. Peter und St. Martin Mitverantwortung übernehmen. Die gegenseitige Unterstützung in den verschiedenen Räten erleichterte mir den Einstieg ins Pfarreileben. Das Zusammenwirken unterschiedlichster Begabungen bereitet mir bis heute sehr viel Freude. Der Pfarrgemeinderat ist das Sprachrohr der Gemeinde. Sie können ihn unterstützen, indem Sie selber kandidieren Gemeindemitglieder motivieren, sich zur Wahl zu stellen am 7./8. November wählen. Sie sehen also: Sie sind gefragt... Für die Gottesdienstbesucher wird nicht nur an Ostern und Weihnachten, sondern in jeder Sonntagsliturgie offensichtlich, wie Hauptamtliche (Pfarrer, Kantor, Küster) und Ehrenamtli1 8 | DER MANTEL 2/201 5 che (von den Messdienern, Lektoren, Kommunionhelfern, Sängern und Musikern bis hin zu den Domschweizern und Pförtnern) Hand in Hand zusammenwirken. Aber nicht nur der herausragende liturgische und musikalische Einsatz zeichnet die Gemeinden aus. Unzählige Mitglieder engagieren sich bei Besuchsdiensten, Glaubensgesprächen, Pfarrwallfahrt, Gemeindetreffs, in Gremien, Ausschüssen, Jugendgruppen, Katechese, Kindergarten, Martinsbörse, Pfarrzeitung, Öffentlichkeitsarbeit, Seniorenhilfe und anderen, karitativen Aktivitäten sowie bei Festen, Ausflügen, Zeltlagern, um nur einige Beispiele zu benennen. Die zahlreichen, persönlichen Begegnungen stellen eine unermessliche Bereicherung für mich dar. Sie zeigen mir, wie wir hier als lebendige Gemeinden im Herzen von Worms die christlichen Werte immer wieder neu beleuchten. Gegenseitige Hilfe, das Teilen von Freude und Hoffnung, aber auch der Sorgen und Ängste, all das erinnert mich an das Bibelwort: „Ihr seid MARTINSPILGERWEG – VIA SANCTI MARTINI Martinskirche als Station am Martinsweg ausgezeichnet Bereits im Jahr 2005 hat der Europäische Rat den Martinspilgerweg offiziell als europäischen Kulturweg eingerichtet. Mit diesem Weg, der vom Geburtsort des heiligen Martin in Szombathely (Ungarn) bis zu seinem Begräbnisort in Tours (Frankreich) zahlreiche europäische Länder verbindet, soll das besondere Vermächtnis des Heiligen aufgezeigt werden. „Der Weg soll nicht nur Stationen seines Lebens, sondern ganz besonders auch Orte des solidarischen Teilens miteinander verbinden“, erläuterte Dr. Eugen Baldas, Leiter der internationalen Arbeitsgemeinschaft Martinswege anlässlich eines Gottesdienstes, in dem die Martinskirche in Worms offiziell als Station auf dem europäischen Pilgerweg „Via Sancti Martini“ ausgezeichnet wurde. Der „Pas de Saint Martin“, ein als Fußabdruck gestaltetes Abzeichen, wurde an der Kirche angebracht als Zeichen, dass der heilige Martin tatsächlich an diesem Ort gewesen ist. Nur an Kirchen, die tatsächlich auch historisch mit dem heiligen Martin in Verbindung stehen, wird diese Auszeichnung vergeben, erläuterte Prof. Bruno Judic, Historiker an der Universität in Tours und Präsident des Europäischen Kulturzentrums St. Martin. Dem Schriftsteller Sulpicius Severus, einem Zeitgenossen des Heiligen, verdanken wir Genaueres aus dessen Le- ben. Er beschreibt jenes Ereignis, bei dem der heilige Martin in Worms im Jahr 356 vor dem römischen Kaiser Julian die Waffen niederlegte und um Entlassung aus dem Militärdienst bat. Der Überlieferung zufolge ist die Martinskirche über dem Ort des Gefängnisses erbaut, in das der römische Kaiser den Heiligen daraufhin einkerkern ließ. Das kommende Jahr 2016 wird international als Martinusjahr begangen, da Martin vor genau 1700 Jahren im Jahr 316 geboren wurde. An dieses Jubiläum soll auch in der St. Martinskirche in Worms gebührend erinnert werden. Gleich nebenan, in der Martinsgasse 8, wird das Vermächtnis des hl. Martin durch ehrenamtliches Engagement lebendig gehalten: Hier unterhalten die Gemeinden St. Martin und Dom St. Peter die Martinsbörse, eine Kleidertauschbörse für Bedürftige: mittwochs von 9 – 1 2 Uhr und am 1 . Freitag im Monat von 15 – 18 Uhr. 25 | DER MANTEL 2/201 5 MUSIK AN ST. MARTIN Unter www.sankt-martin-worms.de finden Sie das gesamte Jahresprogramm 2015. Der kompakte Programmflyer liegt an den Informationsständen in der Martinskirche, im Dom St. Peter und in der Klosterkirche St. Paulus aus. Dienstag, 23. Juni 2015, 18:00 Uhr, Martinskirche Orgelkonzert – Étienne Walhain, Organist an der Kathedrale von Tournai Sonntag, 26. Juli 2015, 17:00 Uhr, Martinshof Offenes Singen zur Sommerzeit mit dem Martinschor, Ltg. Daniel Wolf Samstag, 4. Juli 2015, 19:00 Uhr, Martinshof Wormser Kulturnacht – Ein Abend mit der Gruppe „WonneJazz“, Gundersheim Sonntag, 9. August 2015, 17:00 Uhr, Martinshof Shanties und Me(h)er – Shanty-Chor Die Landratten und Band, BobenheimRoxheim, Ltg. D.Bader, K. Dreyer Sonntag, 12. Juli 2015, 17:00 Uhr, Martinskirche Sangsprüche Meister Frauenlobs – Sabine Lutzenberger & Norbert Rodenkirchen, Veranstaltung der Stadt Worms in der Reihe Wunderhoeren Samstag, 22. Aug. 2015, 18:00 Uhr, Martinskirche Orgelkonzert – Jürgen Sonnentheil, Cuxhaven Freitag, 11. Sept. 2015, 18:30 Uhr, Martinskirche Samstag, 18. Juli 2015, 19:00 Uhr, Konzert des Studentenchors der Martinshof Friedrich-Schiller-Universität Jena Italienischer Abend mit dem Duo Mimmo di Lipari und Helmuth Peter Samstag, 19. Sept. 2015, 20:00 Uhr, Lindlar Martinskirche Officium Karoli Magni – Ensemble Sonntag, 19. Juli 2015, 17:00 Uhr, Expectate, Gesänge zur HeiligspreMartinskirche chung Karls des Großen, VeranstalMittelalter und Renaissance – Musik tung in der Reihe Wunderhoeren von Hildegard v. Bingen, G. Dufay, S. Scheidt, C. Monteverdi u. A., Ensem- Sonntag, 18. Okt. 2015, 18:00 Uhr, ble Si Dolce, Blockflöten, Gemshör- Martinskirche ner und Frauenchor, Sibylle Neumül- Violoncello und Orgel – Katharina ler, historische Harfe und Sopran und Christian Schmitt, Worms 27 | DER MANTEL 2/201 5 EIN BRIEF AN DIE REDAKTION Hinweis der Redaktion: Der Leserbrief macht deutlich, dass noch nicht von allen Gemeindemitgliedern wahrgenommen wurde, dass die regelmäßigen Sitzungen des Seelsorgerats (d.h. die gemeinsamen Sitzungen der Pfarrgemeinderäte von St. Martin und der Domgemeinde) in aller Regel öffentlich sind. Die Sitzungstermine werden im „Mantel“ sowie in den in beiden Kirchen ausliegenden „Aktuellen Informationen“ veröffentlicht. Dort werden auch jeweils die Themen der Sitzung bekannt gemacht. In den letzten Sitzungen stand der Punkt „Informationen zum Haus am Dom“ immer auf der Tagesordnung. Jedes interessierte Gemeindemitglied hat hier die Möglichkeit, sich aus erster Hand zu informieren. 32 | DER MANTEL 2/201 5 TERMINE ZUM VORMERKEN Juni 14.06. 10:30 St. Martin: Einführung der neuen Messdiener 14.06. 18:00 Domkonzert: Orgelkonzert Hans Leenders, Werke von Muffat, de Grigny, J. S. Bach, C. Ph. E. Bach, Mendelssohn Bartholdy, Dubois 21.06. 11:30 Dom: Jazz-Gottesdienst mit der Gruppe "Ton(-)gestalten" 23.06. 18:00 St. Martin: Orgelkonzert, Étienne Walhain, Tournai 25.06. 18:00 Liebfrauenkirche: Einführung des neuen Dekans (s. S. 5) 29.06. 18:00 Dom: Patrozinium, Festl. Hochamt zum Basilika-Jubiläum (s. S. 15) 04.07. 05.07. 09.07. 12.07. 19.07. Juli Nacht der Kirchen: Zum Programm in St. Martin undim Dom (s. S. 17) 10:00 Gemeinsames Pfarrfest Dom & St. Martin (s. S. 31) 19:30 Liobahaus: Sitzung des Seelsorgerats 10:00 Dom: Einführung der neuen Messdiener 17:00 St. Martin: Mittelalter und Renaissance, Musik von Hildegard von Bingen u.A., Ensemble "Si dolce" 23.07. 19:30 Domkonzert: Bruckner: Symphonie Nr. 3, Liszt: Missa choralis, Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, collegium vocale 26.07. 17:00 St. Martin: Offenes Singen mit dem Martinschor, Leitung: D. Wolf August 19.08.- 29.08. Großes Zeltlager der Dom- und Martinsjugend in Lohrhaupten 22.08. 18:00 St. Martin: Orgelkonzert, Jürgen Sonnentheil, Cuxhaven September 11.09. 18:30 St. Martin: Chorkonzert mit dem Studentenchor der FriedrichSchiller-Universität Jena 17.09. 19:30 Martinushaus: Sitzung des Seelsorgerats 20.09. 18:00 Domkonzert: Orgelkonzert Kilian Nauhaus, Werke von Couperin, Böhm, Händel, Mendelssohn Bartholdy, Alain und Messiaen Oktober 03.10. 18:00 St. Martin: Vesper mit Tiersegnung 04.10. 15:00 Wanderkonzert: Unterwegs mit Albert Schweitzer (s. S. 16) 10.10. Pfarrwallfahrt der Gemeinden Dom und St. Martin 18.10. 18:00 St. Martin: Violoncello und Orgel, Katharina & Christian Schmitt, Worms 33 | DER MANTEL 2/201 5 GOTTESDIENSTE UND ANDACHTEN November 01.11. 18:00 Domkonzert: W. A. Mozart: Krönungsmesse, collegium vocale am Wormser Dom, collegium instrumentale, Ltg. Dan Zerfaß 07./08.11. Pfarrgemeinderatswahlen (s. S. 18) 15.11. 11:30 St. Martin: Patronatsfest, anschl. Martinsgansessen im Martinushaus Besonders gestaltete Gottesdienste und Andachten Einführung der neuen Messdiener St. Martin: 14. Juni 10:30 Uhr Dom St. Peter: 12. Juli 10:00 Uhr Familienmessen um 10:00 Uhr im Dom 14. Juni (mit Domband) 12. Juli Kindergottesdienste um 10:00 Uhr in der Nikolauskapelle 28. Juni 20. Sept. 26. Juli 29. Nov 34 | DER MANTEL 2/201 5 Ökumenisches Mittagsgebet: Samstags um 12:05 Uhr im Dom 01. Aug. 05. Sept. 03. Okt. 08. Aug. 12. Sept. 10. Okt. 15. Aug. 19. Sept. 17. Okt. 22. Aug. 24. Okt. Jazz & Joy Am 21.06. um 11:30 Uhr Jazz-Gottesdienst im Dom NACHRICHTEN AUS DEM PFARRBÜRO Caritas-Sommersammlung Liebe Freunde der Caritas, Beispiele, für die wir Ihre wir bitten Sie um Ihre Spende für un- Unterstützung brauchen. sere Caritasarbeit: Ehren- und HauptWie immer bleibt die amtliche setzen sich für arbeitslose, Hälfte der gesammelten Mittel in der überschuldete und psychisch kranke Pfarrgemeinde für deren caritative Menschen ein, sie helfen pflegebe- Aufgaben vor Ort. Die andere Hälfte dürftigen Menschen, Menschen mit wird für die Hilfen und Angebote des Behinderungen und bei der Integration Caritasverbands eingesetzt. von Flüchtlingen. Dies sind nur einige Sie können helfen! Dom St. Peter DE80 5509 1200 0002 0443 31 St. Martin DE10 5535 0010 0002 0148 35 Taufen Sterbefälle Sophie Vogel Jonas Marquart Eduard Jean Scheffel Valentin Jacques Scheffel Charlotte Mayer Manfred Erich Malkmus Johann Wilhelm Schönmehl Leo Reichert Gertrud Tempel Gaetano Michele Calabro Rainer Bittner Gerhard Brauers Irmtraud Maria Turgetto Ottilie Gertrude Sosna Kurt Gerhard Herrmann Friedrich Wilhelm Maria Neuß Anna Schön Dom St. Peter St. Martin Felix Daniel Kulas Lucas William Eric Grabowski St. Paulus Tom Patrick Sinewe Vincent Maximilian Fisgus Philipp Scipio Fisgus Adriano Carlo Jancek Clarissa Gloria Jancek Dom St. Peter St. Martin Christa Freiensehner Patrick Eduard Hackstein Anna Maria Riedlinger Julius JosefHeinrich Spuck-Gernsheimer 35 | DER MANTEL 2/201 5 Auf der Homepage des Wormser Doms liegt der MANTEL zum Download bereit. Kontakt Pfarrbüro Propst Tobias Schäfer Pfarrer Maximilian Wagner Kaplan Christoph Hinke Diakon Hans-Jürgen Springer Gemeindereferentin Sarah PurpusMenzel Pfarrbüro: Fr. Jansohn, Fr. Pals Lutherring 9, 67547 Worms Tel. (06241) 6115, Fax (06241) 26527 [email protected] Mo – Fr 09.00 – 12.00 Uhr Mo – Mi 14.00 – 16.00 Uhr Do 14.00 – 18.00 Uhr www.wormser-dom.de www.sankt-martin-worms.de Domkantor Dan Zerfaß Tel. (06241) 425661 [email protected] Organist an St. Martin Tel. (06241) 933523 [email protected] Daniel Wolf Kindergarten St. Lioba Fr. Konrad Tel. (06241) 26425 Ökumenische Hospizhilfe Fr. Nesbigall Tel. (06241) 911695 www.hospizhilfe-worms.de Kath. Telefonseelsorge Tel. (0800) 111 0 222 (gebührenfrei) Impressum Herausgeber: Kath. Pfarramt Dom St. Peter und St. Martin Lutherring 9, 67547 Worms Tel.: (06241) 6115 Fax: (06241) 26527 Redaktion: Wadad Landua, Christine Rau, Elisabeth Steinmeyer-Steffens [email protected] Auflage: 4400 Druck: Leo Druck GmbH, Stockach Das Redaktionsteam behält sich vor, Artikel zu kürzen.
© Copyright 2024 ExpyDoc