Strukturelle Inhaltsangabe (Richard Bauckham) 1:1-8 1:9 – 3:22 4:1 – 5:14 Prolog Einleitende Vision Christi, der sieben Gemeinden und der Botschaften Einleitende Vision des Himmels, dies führt zu 3 Siebener-Zyklen und 2 Einschüben 6:1 – 8:1, 8:3-5 Sieben Siegel: 4 + 1 + (1 + Einschub) + 1 8:2; 8:6 – 11:19 Sieben Trompeten: 4 + 1 + (1 + Einschub) + 1 12:1 – 14:20; 15:24 Die Geschichte von Gottes Volk im Konflikt mit dem Bösen 15:1; 15:5 – 16:21 Sieben Schalen – 4 + 3 ohne Einschub 17.1 – 19:10 Die Hure Babylon 19:11 – 21:8 Übergang von Babylon auf das Neue Jerusalem 21:9 – 22:5 Das Neue Jerusalem die Braut 22:6 – 21 Epilog Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 1a Präterismus Diese Sicht nimmt Rückkehr Jesu entweder nach dem Millennium (Entwicklung der Kirche führt zu Millennium = Postmillennium ) an oder sagt, wir sind in dem Millennium (= Amillennium) Wiederkunft Jesu + Entrückung 63-70 AD Zerst. Jerusalems durch Titus Millennium = Zeitalter der Gemeinde Auferstehung aller Toten + Gericht Ewigkeit Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 1b Präterismus P‘s sind entweder Post-Mill. oder A-Mill. Einheitliche Meinung, dass große Teile der Offenbarung in den ersten Jahrhunderten Erfüllung fanden. Der Fall Babylons wird entweder als Fall Jerusalems 70 AD gesehen oder als der Fall Roms unter den Visigoten und Vandalen im 5. Jahrhundert. Positiv: Es gibt eine gewisse Einfühlsamkeit in die Symbolik und man erkennt die Bedeutung des AT für die poetischen Bilder an. Manche Ausprägungen unterscheiden auch zwischen der literarischen Abfolge und der Chronologie. Negativ: Da das meiste schon erfüllt scheint, werden die Aktualität und künftige Bedeutung unterbewertet (alles bis einschließlich Kap. 19 wurde mit dem Fall Jerusalems im Jahr 70 AD erfüllt). Der beschriebene geistliche Konflikt wird nicht richtig bewertet. Man übersieht, dass die Bestie aus dem Meer aus den Bestien Daniels besteht. Eine Variante hat gleiche Schlagrichtung wie Historizismus und Futurismus, dass die Visionen auf spezifische Ereignisse oder Institutionen gedeutet werden. Eine andere Strömung interpretiert, dass die Gerichte das abtrünnige Israel betreffen, da die Kirche entrückt ist. Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 2a Historizismus Klare Prämillenniarische Ausrichtung Wiederkunft Jesu Johannes auf Patmos Zeitalter der Gemeinde Millennium Ewigkeit Auferstehung aller Toten + Gericht Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 2b Historizismus Die Offenbarung wird als Reihe von Visionen gedeutet, die in genau dieser Reihenfolge ablaufen und die gesamte Kirchengeschichte (Phasen der Kirchengeschichte analog der Sendschreiben) umspannen bis zum zweiten Kommen Jesu. Daran schließt sich das Millennium an, das letzte Gericht und dann die Ewigkeit. Für die Kirche im Mittelalter war bspw. die Bestie das Aufstreben des Islam, für die Protestanten war Babylon die katholische Kirche und das Papsttum. Manche verstanden die Heuschrecken aus dem Abgrund (fünfte Trompete) als die Invasionen der Muslime in Europa (die Mohren in Spanien). Negativ: Man nimmt eine strikte Chronologie an. Man unterschätzt die Rolle des AT für Offenbarung. Keine Einheitliche Meinung wie die Visionen und Ereignisse zusammenhängen. Positiv: Nimmt die Situation der Urkirche ernst und legt den Fokus auf die Wiederkunft Jesu. Aber: Durch die Projizierung in die Zukunft wäre die Offenbarung für die Urkirche unverständlich geblieben. Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 3a Futurismus Klare Prämillenniarische Ausrichtung Unsichtbares Wiederkunft Jesu + Erscheinen Jesu Rückkehr d. Gläubigen Entrückung Das Jahr 2015 Zeitalter der Gemeinde Trauma-Phase Plan Gottes f. Israel Auferstehung der Gläubigen Dies betrifft nur Dispensationalismus Millennium Ewigkeit Auferstehung der Ungläubigen + Gericht Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 3b Futurismus Die Ereignisse der Offenbarung waren nicht nur für die Urgemeinde in der Zukunft liegend, sondern sind es auch noch für uns und werden kurz vor dem zweiten Kommen Jesu ablaufen. Manche glauben sogar wir leben in einer sog. Lücke zwischen der Zeit der Gemeinde (Kap. 2+3) und „den Dingen die danach geschehen werden“ (Kap 4-20). Auch hier (wie Historizismus) möchte man die Vision gerne mit spezifischen Ereignissen, Individuen, und Institutionen verknüpfen. Anders als Historizismus beziehen sich Kap 4-19 jedoch nicht auf die Urkirche sondern auf die letzte Generation. Dispensationalisten würden sogar die Trübsal (Trauma) außerhalb der Zeit der Kirche ansiedeln, da dann Gottes Plan für Israel abläuft (nachdem die Kirche entrückt wurde). Pos.: Man erkennt, dass noch eine Zeit intensiven Traumas auf die Menschheit zukommt und setzt daher die Hoffnung auf Christus. Allerdings besiegt dieser bei seinem Kommen nur einige aber nicht alle Feinde, dies geschieht erst 1000 Jahre später Neg.: Wie Historizismus ignoriert dieser die Wiederholungen und besteht auf Chronologie. Zudem werden die Symbole im Licht des 20. oder 21. Jahrhunderts interpretiert und man entkoppelt damit die Hermeneutik von der Kontrolle durch das AT. Hinzu kommt, dass so viel in die Zukunft projiziert wird, dass der Prolog übersehen wird, „was bald geschehen wird“. Aber: Durch die Projizierung in die Zukunft wäre die Offenbarung für die Urkirche unverständlich geblieben. Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 4a Modifizierter Idealismus (nach G. K. Beale und Dennis Johnson) Diese Sicht nimmt die Rückkehr Jesu nach dem Millennium an, wobei das Millennium die Zeit ist in der wir leben (Amillennium, oder realized Eschatology – verwirklichte Endzeit) Wiederkunft Jesu + Entrückung Johannes auf Patmos Millennium = Zeitalter der Gemeinde Auferstehung aller Toten + Gericht Ewigkeit Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 4b Idealismus (nach Johnson) Basiert auf Wiederholungen (Recapitulationism) und interpretiert die Offenbarung als Serie von miteinander verbundenen Symbolen, die den Kampf der Kirche von der Zeit des Johannes bis zur Wiederkunft Jesu erklären. Wie Historizismus: Die Visionen beschreiben Zustände, der die Kirche in diesem Zeitalter gegenüber steht. Gegen Historizismus: Visionen beziehen eben sich nicht nur auf spezifische Ereignisse der Weltgeschichte sondern können im Laufe der Kirchengeschichte mehrfach bezogen werden. Wie Präterismus aber gegen Futurismus: Die Visionen offenbaren Dynamiken und Entwicklungen im geistl. Konflikt der Kirche in der Welt, die direkten Bezug auf die Gemeinden Kap 2+3 haben. Wie Hist. + Futurismus aber gegen Präterismus geht man davon aus, dass die massiven geistl. Kräfte, die durch die Bestie, den falschen Prophet und die Hure symbolisiert werden, bei Weitem nicht bei der Zerstörung Jerusalems 70 AD oder dem Untergang Roms 5 Jh. Besiegt worden waren. Idealismus erkennt die große Abhängigkeit der Symbole vom AT an und dass diese den eigentlichen geistlichen Kampf beschreiben der hinter der Szene der offensichtlichen Menschheitsgeschichte tobt (Politik, Wirtschaft, Kriege, relig. Strukturen), es sind geistliche Mächte die das alte Rom bei weitem übersteigen. Das paradoxe Element zeigt die wahre offenbarte Einsicht im Widerspruch zum irdischen Anschein. Die letzten Tage beginnen nicht irgendwann in der Zukunft, sondern begannen mit dem Wirken Jesu. Unterschiedliche Modelle der Interpretation – Teil 4c Modifizierter Idealismus (nach G. K. Beale) Konsequenter Weise steht zwischen Johannes, uns und dem ultimativen Erlösungsmoment – dem zweiten Kommen Jesu an dem er vom Himmel kommt, seine Feinde richten und seine Braut zu sich holen wird – kein weiteres Erlösungsereignis. Wichtig ist, dass wir nicht den Fehler begehen dürfen, so wie Präterismus, die Nähe des Endes zu überzeichnen. Hintergrund ist die Spannung die das NT durchaus aushält und auch klar beschreibt: 1) Christus wird früher kommen als manche denken mögen und diese dadurch überraschen, andere wiederum werden sich über die schnelle Erlösung freuen. 2) Christus wird später kommen als manche denken und dadurch wird die Standhaftigkeit der treuen Nachfolger geprüft und diese müssen darauf vorbereitet sein, wenn es sich noch hinzieht. 3) Es ist uns nicht erlaubt die Zeit seiner Wiederkunft zu kennen. Auch Idealismus kennt eine kurze intensive Zeit der Verfolgung kurz vor der Wiederkunft Jesu, dies geht oftmals unter als Folge der Gegenreaktion der immensen Fokussierung des Futurismus auf eine solche Zeitperiode (siehe Populärliteratur). Sorgfältiger Idealismus geht nicht davon aus, dass die Zeit so weiterläuft wie bisher und plötzlich kommt Jesus wieder. Die Offenbarung zeichnet ein viel komplexeres Bild: Das Königreich Gottes breitet sich aus und sammelt die Nationen und dann, kurz vor dem Ende gibt es eine letzte intensive und koordinierte Feindschaft der nicht-christlichen Welt gegen die Kirche, die dann, durch die herrliche Rückkehr ihres Retters erlöst wird. Überblick über die zeitlichen (heilsgeschichtlichen) Bezüge der Offenbarung (W. Hendriksen) – repetitiver (wiederholender) Parallelismus Gliederung der Offenbarung und Zeitbezüge Teil 1-3: Der Kampf auf der Erde 1. Teil Christus mitten unter den Leuchtern, 1:1 - 3:22 1:5 er kommt 1:7 er kommt um sein Volk wieder um zu zu retten richten (Bezug zum finalen Gericht) 2. Teil Die Vision des Himmels und die Siegel, 4:1 - 7:17 5:5+6 Christus, 6:16+17 das geschlach- wieder der tete Lamm, Bezug zum der vom finalen Himmel her Gericht regiert Teil 4-7: Der tiefere geistliche Hintergrund 3. Teil Die sieben Posaunen 8:1 - 11:19 Kapitel 10 + 11 beschreiben die Zeit der Kirche 11:15+18 erneut der Bezug zum finalen Gericht 4. Teil Der Drache 12:1 - 14:20 Bezug zur Erneuter Geburt des Bezug Retters, 12:5 zum AT Story: Satan finalen versucht den Gericht Samen zu in vernichten 14:14+1 12:7 6 5. Teil 6. Teil Die sieben Schalen Der Fall Babylons 15:1 - 16:21 17:1 - 19:21 Bezug zum finalen Gericht: 16:20 Bezug zum finalen Gericht 19:11 ff 7. Teil Die Erfüllung aller Dinge 20:1 - 22:21 Satan wird 20:10+11 gebunden wiederum (Der Sieg Jesu Bezug zum am Kreuz, letzten 20:2+3 Gericht.
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