NeuerscheiNuNgeN - kitab

Neuerscheinungen
Herbst 2015
Engelbert Obernosterer
Der Kampf mit dem Engel
Ein Mosaik
Broschur, 136 Seiten
ISBN 978-3-902878-47-2
Klagenfurt 2015
Euro 18,00
Kitab-Verlag
Deutenhofenstraße 26
9020 Klagenfurt am Wörthersee
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M
eine Versuche, einiges von dem, was mich in der Hand hat, meinerseits festzuhalten,
gleichen Jakobs nächtlichem Kampf mit dem Engel. Manchmal meine ich, etwas in den
Griff zu bekommen und es auf den Zeilenboden niederzwingen zu können. Am Ende
fahren die Hände aber wieder ins Leere und ich habe nichts in der Hand als eine Feder: eine
Schreibfeder.“
Konkret handelt es sich bei dieser Sammlung von kleineren und größeren Prosastücken
um den existentiellen Kampf des Individuums gegen die übergeordneten Strukturen, wobei
der Stoff vorwiegend aus der beobachtbaren ländlichen und kleinstädtischen Umgebung des
Autors und seiner Lebensgeschichte entnommen ist. Die prägenden Faktoren der Erziehung
und Menschenformung, größtenteils an sich selbst beobachtet und studiert, ist die wichtigste Achse, um die die bohrende Neugierde kreist. Mit Händen und Füßen wehrt sich der
Autor gegen diverse ihm ins Genick greifende Instanzen wie Gewohnheiten, Öffentlichkeit,
Staat, Gesetz, Gott, Sprache et cetera, gespenstische Antipoden, die ihm bisweilen die Luft
abschnüren. Das Schreiben gibt sich also nicht damit zufrieden, die sattsam bekannten äußeren Erscheinungen eines Provinznestes zu erfassen, sondern zeigt das durch Wiederholung
stumpf Gewordene aus einem anderen Blickwinkel.
„Früher oder später gerät jeder mit seinem Denken in Bereiche hinaus, in denen die Begriffe
nicht mehr greifen und nur noch Bilder aufflackern, Ansätze zu Mythen, vage Ahnungen. Hier,
am Ende der Welt, habe ich die erschütterndsten Momente meines Daseins erlebt, hierher zieht es
mich schreibend immer wieder zurück, von hier aus schaue ich und rede“.
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Atelier Kitab
2
Herbst 2015
Engelbert Obernosterer, geboren 1936 in St. Lorenzen im Lesachtal,
besuchte das Gymnasium in Tanzenberg, war Lehrer im Gailtal und veröffentlichte im Kitab-Verlag 14 Bücher, darunter: Die Mäher und die Gras­ausreißer
(1902), Mythos Lesachtal (2005), Nach Tanzenberg (2007, 2.A. 2008), Ermittlungen im Gebirge (2009) und Schutzbehauptungen (2014).
Annett Krendlesberger
Doch
Erzählungen
D
ie Menschen in den Geschichten Annett Krendlesbergers sind Gefangene. Gefangene
ihrer eigenen Empathielosigkeit, ihres empathielosen Umfelds. Sie alle stecken in
ihrem höchstpersönlichen Korsett fest, haben einmal mehr, einmal weniger schwer am
Kreuz fehlenden Mitgefühls zu tragen.
Und während die einen scheinbar unberührt, ja, mit schon fast an Grausamkeit grenzender Distanziertheit das Geschehen um sich herum beobachten, werden andere an den
Rand gedrängt. Wie zum Beispiel Anne, das dicke Kind, oder auch Mareike, die Betrogene,
Vergessene, die mit der Geliebten ihres Mannes unter einem Dach leben muss. Pausenlos
sehen manche ihren Kollegen dabei zu, wie sie langsam ins Burnout schlittern. Und dann
wären da noch die Geschwister: Der konkurrierende Bruder, der es nicht und nicht schafft,
sich von seiner Herkunftsfamilie zu lösen, oder sie, die Schwester, deren Kindheit einen
langen Schatten ins Heute wirft. In Anbetracht des dahinsiechenden Vaters drängt zeitlebens
Unterdrücktes unerbittlich ans Licht.
Keine Vorbilder. In Annett Krendlesbergers Erzählungen begegnen wir Menschen. Menschen, die auf der Suche nach Erfüllung sind. Und die nicht erkennen, nicht erkennen wollen, dass sie mehr den Vorstellungen anderer als den eigenen Lebensentwürfen gemäß agieren. Wir begegnen ihnen dort, wo es gälte innezuhalten, an Weggabelungen, oder aber in
Momenten starker, vermeintlich negativer Gefühle. Immer dann, wenn das Erlebte wie Salz
in der Wunde sticht.
Broschur, ca. 120 Seiten
ISBN 978-3-902878-67-0
Klagenfurt 2015
Euro 11,00
Bei Kitab erschienen
Beweislast
2011, und
Flaschendrehn. Erzählungen
2011
Annett Krendlesberger, geboren 1967 in Wien, lebt dort als freie Autorin. Studium der Philosophie,
Theaterwissenschaft und BWL an der Universität Wien. Seit 2005 zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften (Landstrich, Lichtungen, perspektive, Podium, u.a.) und Anthologien. Dritter Preis beim FM4
Literaturwettbewerb Wortlaut 06. Zweiter Preis bei Wortlaut 08. Für die Erzählung Beweislast wurde sie mit dem
Theodor-Körner-Preis 2010 ausgezeichnet.
Herbst 2015
3
Regina Schaunig
Robert Musils
„Achillesroman“
Broschur, 367 Seiten
ISBN 978-3-902878-56-4
Klagenfurt 2015
Euro 19,80
G
ut vierzig Jahre hat Robert Musil an seinem Mann ohne Eigenschaften gearbeitet, ohne
ihn zu vollenden. Die Romanhandlung spiegelte von Beginn an die Lektüren, Liebesabenteuer und geistigen Erkenntnisse des Dichters, passte sich nach dem Sturz
der k. u. k. Monarchie jedoch auch an die veränderten Zeitverhältnisse an. Im literarischen
Nachlass finden sich mehrere Schreibanfänge, wechselnde Titel und Schlusslösungen sowie
eine Fülle an Kapitelentwürfen und Notizen, in denen Musil um 1920 ein überdimensionales Schreibprojekt konzipiert: den „Achillesroman“. Der Plan, gleichzeitig sieben zusammenhängende Romane zu verfassen, mündet kurze Zeit später in die Ausarbeitung eines
einzigen Romans – des Mann ohne Eigenschaften. Die spannende Phase der Gestaltwerdung
des Jahrhundertromans inmitten eines Nebels unverwirklichter Projekte wurde von Regina
Schaunig in akribischer Forschungsarbeit aus den Handschriften rekonstruiert und für den
Druck vorbereitet. Das umfangreiche Dossier umfasst sämtliche Textzeugen, in denen Musil
auf die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs, die Revolution von 1918 und auf neue künstlerische Impulse, wie den Dadaismus und Futurismus, reagiert, einen Handlungsverlauf festlegt, „Zeitfiguren“ rekrutiert, die sog. „Parallelaktion“ skizziert und bereits zentrale Themen
des Romans vorformuliert. Der Protagonist Achilles agiert im Unterschied zum späteren
Ulrich als ebenso resignierter wie gesellschaftsfeindlicher Anarchist und „Spion“. Die sorgfältig datierten, kommentierten und als Lesetext dargestellten Nachlasstexte der Achilles-Phase
gewähren dem Leser/der Leserin überdies einen tiefen Einblick in Musils Arbeitsmethode.
Regina SchauniG, Mag. Dr., Literaturwissenschaftlerin, edierte und kommentierte als Spezialistin für den
literarischen Nachlass Robert Musils zwischen 2005 und 2013 zahlreiche Werkprojekte des Autors für die Klagenfurter Ausgabe (digital, 2009 ff.), darunter die Tagebücher und Vorstufen des Mann ohne Eigenschaften, und
schuf eine digitale Datenbank zu Musils Biografie und Wirkungsgeschichte (Dokumente zur Klagenfurter Ausgabe,
Update 2013). Neben einer Reihe wissenschaftlicher Einzelbeiträge publizierte sie zuletzt ein Buch über Musils
Redakteurstätigkeit im Ersten Weltkrieg (Der Dichter im Dienst des Generals. Robert Musils Propagandaschriften im
Ersten Weltkrieg, Klagenfurt 2014) und eine Jugendbiografie Ingeborg Bachmanns („... wie auf wunden Füßen“.
Ingeborg Bachmanns frühe Jahre, 2014).
4
Herbst 2015
Emin Lelić
Die Rûmî-Rezitatoren
von Sarajewo
J
alal ad-Din Rûmı̂ (1207–1273), von seinen Schülern ehrfurchtsvoll „Mevlana“ (unser
Meister) genannt, zählt zu den bedeutendsten persischsprachigen Dichtern des Mittelalters und gilt als Mitbegründer der islamischen Mystik. Der Sufi-Orden der Mevlevi,
berühmt geworden durch die „tanzenden Derwische“, geht auf ihn zurück. In den Konventen des Ordens, den sogenannten „Tekkes“, widmete man sich der Übersetzung und Rezitation von Rûmı̂s opus magnum, dem „Masnawi“.
Auch in Sarajevo, einem Zentrum der islamischen Kultur in Europa zur Zeit des Osmanischen Reiches, wurde Mevlanas Werk gelesen, übersetzt und rezitiert. Sein Erbe lebte in der
Stadt weiter, als die Balkan- Region schon lange vom Osmanischen Reich abgetrennt war.
Der Autor folgt den Spuren dieser faszinierenden Tradition und gibt Einblick in ein Stück
untergegangener muslimischer Kultur in Europa.
Broschur, 120 Seiten
ISBN 978-3-902878-58-8
Klagenfurt 2015
Euro 12,00
Emin Lelić , geb. 1985 in Zagreb war Ph. D. Candidate of Near Eastern Languages and Civilizations, University
of Chicago, studierte in Istanbul und Ankara und verfasste eine Dissertation über „Physiognomy (‘ilm-i firâset)
& an Ottoman Weltanschauung: A Window into the Soul of an Empire”. Er lehrt osmanische und islamische
Wissenschaften am Art History Department in Chicago und an der Universität Tübingen.
Herbst 2015
5
Inge von Weidenbaum
Eine sonderbare Hure
Broschur, ca. 460 Seiten
ISBN 978-3-902878-64-9
Klagenfurt 2015
Euro 25,00
D
ie Tagebücher einer Wienerin. Almuth A., Magistra der Germanistik, seit dem fünften Lebensjahr von ihrem Vater als frei verfügbarer Besitz sexuell missbraucht. In tragisch missratenen Therapie-Versuchen kämpft sie darum, „die Vater-Mutter-Bestie
zu zähmen oder – zumindest in Gedanken – zu erschlagen“. Franz Kafka, Robert Walser,
Thomas Bernhard, Peter Handke, Gustav Mahler – und vor allem Ingeborg Bachmanns
Roman „Malina“ – sind die eigentlichen Therapeuten in einem Leben zwischen Karrierestreben, Absturzkrisen, Psychiaterterminen, Klinikaufenthalten und wenigen, aber intensiven
Freundschaften.
„MALINA und immer wieder MALINA“. Das elementare, unabweisbare Problem des
Inzests und das unkündbare Liebesbündnis mit dem Vater. Die Anklage lautet: „Es war
Mord. Wenn man mir wenigstens meinen Körper gelassen hätte.“ Denn „es ist der Körper,
der die Bücher schreibt.“ (Roland Barthes)
Almuth A. stirbt an einem Septembertag des Jahres 2008.
„Die Frau zerstört sich selbst. Sie ist damit die eigene Todesursache. Die Selbstzerstörung
erfolgt im Aktiv. Die Drogen-Faszination stülpt sich über die angegriffene Frau. Requisiten der sadistischen Grammatik: Diese Grammatik macht aus den Opfern Täter gegen sich
selbst.“ (Marlene Streeruwitz, Gegen die tägliche Beleidigung)
Mit einer Einführung von Marlene Streeruwitz
Inge von Weidenbaum, geb. 1934 in Košice (Kaschau), Slowakei. Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin, Mitherausgeberin der Werkausgabe Ingeborg Bachmanns in 4 Bänden. Lehrte neuere und zeitgenössische
deutsche Literatur an den italienischen Universitäten Chieti und Cassino. Lebt in Rom.
6
Herbst 2015
Hilde Schmölzer
Frauen um Karl Kraus
D
ie interessanten, begabten und gescheiten Frauen, mit denen sich Karl Kraus Zeit seines Lebens umgeben hat, stehen in einem seltsamen Widerspruch zu seinen frauenfeindlichen Aphorismen, in denen er in einem krassen Dualismus die Frau auf ihre
Sinnlichkeit, auf ihr Geschlecht reduziert, den Mann jedoch zum Träger des Geistes macht.
Die Halbweltdamen und Schauspielerinnen in seiner ersten Lebenshälfte konnten am ehesten seinem Wunschbild von der „potenzierten Frau“ entsprechen, während er im Umgang
mit den Aristokratinnen und Schriftstellerinnen in seinen späteren Jahren seine Ansicht von
der geistlosen Frau wohl geändert hat. Eines allerdings hatten diese Frauen alle gemeinsam:
Sie durchbrachen mit ihrer Vorstellung von einem freien Liebesleben die gängigen bürgerlichen Moralvorstellungen und waren schon aus diesem Grund für Kraus interessant. Und sie
waren keine Feministinnen im eigentlichen Sinn. Denn das waren für Kraus „Tugendmegären, bei denen sich verhinderte sexuelle Notwendigkeiten in Sozialpolitik umgesetzt haben“.
Er hat die Schauspielerin Annie Kalmar, die jung und schön bereits mit 24 Jahren an
der Schwindsucht starb, kultisch verehrt, ihre Büste in seinem Arbeitszimmer aufgestellt,
ihre Bilder an die Wand gehängt. Seine große Liebe war allerdings Sidonie von Nádherný,
mit der ihn eine 23-jährige, wechselvolle Beziehung verband. Auch die Schriftstellerinnen
Mechtilde Lichnowsky und Gina Kaus gehörten zu seinem engen Freundeskreis, und Else
Lasker-Schüler, die ihm in zahlreichen Briefen ihr Herz ausgeschüttet hat, war für ihn die
„stärkste und wirksamste lyrische Erscheinung des modernen Deutschland“.
Wie diese – und auch weitere Frauen – gelebt haben, wie sich ihre Beziehung zu Kraus
gestaltet hat, ist Inhalt dieses Buches. Ihre Schicksale sind nicht nur spannend und interessant zu lesen, sie lassen auch die Zeit um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bis zum
Ende des Zweiten Weltkrieges lebendig werden.
Broschur, 280 Seiten
ISBN 978-3-902878-60-1
Klagenfurt 2015
Euro 18,00
Bei Kitab erschienen:
Das Vaterhaus
(2007)
Revolte der Frauen
(2009)
Hilde Schmölzer, geb. 1937 in Linz, Studium der Publizistik und Kunstgeschichte in Wien, Promotion 1966.
25 Jahre freiberufliche Journalistin in Wien und München, Arbeit beim ORF: Schwerpunkt Frauengeschichte.
Als Journalistin und Fotografin halb Europa bereist. Ein halbes Jahr Indien. Seit 1990 ausschließlich als Autorin
tätig. „Phänomen Hexe“ und „Die verlorene Geschichte der Frau“ waren Bestseller. Mitglied: Grazer Autoren/
Autorinnenversammlung, Österreichischer Schriftstellerverband. Literaturkreis Podium, IG Autorinnen/Autoren. 2008 Verleihung des Berufstitels Professorin durch den Bundespräsidenten. Zuletzt erschienen: „Dunkle
Liebe eines wilden Geschlechts. Georg und Margarethe Trakl“. 2013 Francke, Tübingen.
Herbst 2015
7
Peter Gstettner / Erwin Riess
Die Loibl-Saga
Eine andere Heimatkunde.
Erzählungen und Texte von
Peter Gstettner und Erwin Riess
Broschur, 146 Seiten
ISBN 978-3-902878-63-2
Klagenfurt 2015
Euro 9,00
D
as Buch handelt von der Ermordung von KZ-Häftlingen, von Verfolgung und Solidarität im Konzentrationslager Loibl Nord in Kärnten, erzählt von den Frauen aus Brodí.
Erzählt wird die Geschichte der beiden Lager Loibl Süd und Loibl Nord. Es enthält
auch den Text des Theaterstücks „Loibl-Saga“ von Erwin Riess, in dem die Entstehungsgeschichte des KZs zur Sprache kommt, die Geschichte der beiden Lager und eine Liste der
hier zu Tode gekommenen Opfer.
„Am 7. Mai 1945, einen Tag vor dem offiziellen Kriegsende, überwanden die KZ-Insassen
ihre Peiniger. Mehrere hundert Überlebende des KZ Loibl zogen auf der steilen Bergstraße ins
Tal Richtung Ferlach. Sie ließen das Lager, in dem sie gedemütigt, ausgebeutet und mißhandelt
wurden, so rasch es ging hinter sich. Die Häftlinge, die während der Sprengungen im Stollen bleiben mussten, die im Karawankenwinter bitterlich gefroren und im Sommer unter den Myriaden
Mücken und der Hitze gelitten hatten, überließen das Lager sich selbst, das heißt: der Natur.
Baracken für Gefangene und SS, Wirtschaftsgebäude, sechs Wachtürme, ein Appellplatz, ein zweireihiger Stacheldrahtzaun, ein Laufgraben, noch ein Stacheldrahtzaun und ein sogenanntes Krematorium, eine Grube am oberen Ende des Lagers, in der die Leichen der Ermordeten im Freien
verbrannt wurden. Die Natur nahm das Geschenk an. Dreißig Jahre später war von dem Lager
nichts mehr zu sehen. Ein Jungwald verdeckte das Gelände.“
Aus der Rede von Erwin Riess bei der Gedenkveranstaltung am 14. 6. 2014
Peter Gstettner, geb. 1945; Dr. phil.: Studium der Psychologie und Erziehungswissenschaften in Innsbruck;
Habilitation an der Universität Marburg/Lahn, 1981-2004 Professor für Allgemeine Erziehungswissenschaft an
der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Abteilung für Interkulturelle Bildung. 1999–2004 Leitung des Ludwig
Boltzmann Instituts für interkulturelle Bildungsforschung (Klagenfurt/Villach). 1994 Gründungsmitglied des
Mauthausen Komitees Kärnten/Koroška – Gedenkstätte Loibl KZ Nord und des Vereins „Memorial Kärnten
Koroška“; seit 1995 Organisator der jährlichen Internationalen Gedenkveranstaltung beim ehem. Loibl KZ Nord
an der Grenze von Kärnten zu Slowenien; Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins „FreundInnen des
Peršmanhofs“; Vorstandsmitglied im „Mauthausen Komitee Österreich“ und im „Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufarbeitung“.
Erwin Riess, geb. 1957 in Wien, Schriftsteller, Politikwissenschaftler und Behindertenaktivist;
er schrieb Romane von Herrn Groll, zuletzt „Herr Groll und das Ende der Welt“, Salzburg 2014
Bei Kitab erschienen: Erinnern an das Vergessen.
Gedenkstättenpädagogik u. Bildungspolitik, ISBN 978-3-902585-35-6, 2012, Euro 16,00
8
Herbst 2015
Daniel Jamritsch
Gailtaler Zeitpunkte
Lokale Zeitgeschichte von unten
J
ohann Koplenig und Hans Lagger, zwei aus dem Gailtal stammende antifaschistische
Politiker, finden in der lokalen Erinnerungskultur bislang kaum ausreichend Platz – zu
Unrecht, kommt doch speziell ihnen beiden eine entscheidende Rolle im Kampf gegen
den Hitlerfaschismus zu. Dieses Buch soll deren Lebensphasen im Gailtal sowie das politische Wirken erstmals ausführlich nachzeichnen und würdigen.
Eine umfangreiche Ergänzung zum Buch „Das Gailtal unterm Hakenkreuz“ sowie eine
Begleitung zum Erinnern-Stadtspaziergang durch Hermagor/Šmohor liegen ebenfalls vor.
Karin Koller liefert ein erkenntnisreiches Zeitzeugeninterview zum antifaschistischen Widerstandskampf im unteren Gailtal. Der Historiker Wilhelm Baum stellt die Frage der Beziehung des „Nötscher Kreises“ zum Nationalsozialismus.
Die Schicksale jener GailtalerInnen, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert ihre
Heimat verlassen mussten, werden in einem Kapitel zur lokalen Migrationsgeschichte erläutert. Michael Umfahrer liefert in diesem Rahmen geschichtliche Hinweise auf die kärntnerische Siedlungsgeschichte.
Abgerundet wird das vorliegende Buch mit Portraits von Gailtaler bzw. aus dem Gailtal
stammenden Persönlichkeiten, die sich in Zeiten von „Kaisers Ruf“, Deutschtümelei, Austrofaschismus oder Nationalsozialismus in der einen oder anderen Weise im Kampf gegen
die Obrigkeit verdient gemacht oder sich als unverzichtbare Akteure am Aufbau der Zweiten
Republik und ihrer demokratischer Strukturen bewiesen haben.
Ziel des Buches ist es, einen Beitrag zur Mobilisierung von marginalisierten Wissensformen zu leisten und auf zu Unrecht „vergessene“ Aspekte der Gailtaler Zeitgeschichte zu
fokussieren – all das eingebettet in ausführliche lokale und kompakte überregionale Zeitgeschichte.
Broschur, ca. 250 Seiten
ISBN 978-3-902878-68-7
Klagenfurt 2015
Euro 22,00
Bei Kitab erschienen
Das Gailtal
unterm Hakenkreuz
Über Elemente nationalsozialistischer Herrschaft
im Gailtal
ISBN 978-3-902878-21-2
2013, Nachdruck 2014
Daniel Jamritsch, geb. 1988 in Klagenfurt, aufgewachsen in Hermagor, studiert Publizistik und Kommunikationswissenschaft.
Herbst 2015
9
Wilhelm Baum
Im Schatten des
Ersten Weltkriegs
Der Völkermord an den Armeniern und die
Mitverantwortung Deutschlands
Hardcover, 260 Seiten
ISBN 978-3-902878-37-3
Klagenfurt 2015
Euro 22,00
Bücher des Autors zu diesem
Thema im Kitab-Verlag:
Die Türkei und ihre
christlichen Minderheiten
ISBN 3-902005-56-4
208 S., 2005
Die christlichen
Minderheiten der Türkei
in den Pariser Friedens­
verhandlungen (1919–1923)
Kemal Atatürk
und der Genozid
ISBN 978-3-902005-97-7
2007
N
ach den ersten freien Wahlen in der osmanischen Türkei ergriffen die drei jungtürkischen Revolutionäre Talaat Pascha, Enver Pascha und Cemal Pascha 1908 die Macht im
Staate, setzten Abdul Hamid II. ab und regierten bis zum Ende des Ersten Weltkrieges;
1914 verbündeten sie sich mit dem Deutschen Reich und nahmen an seiner Seite am Ersten
Weltkrieg teil. Besonders Kaiser Wilhelm II. forcierte das Bündnis mit der Türkei, die er dreimal besuchte; Hinweise auf die Verfolgung der Armenier – über die er informiert war – interessierten ihn nicht. Der evangelische Pfarrer Johannes Lepsius unterstützte bereits vor dem Krieg
mit seinem Hilfswerk die Armenier. Der Botschafter Wolff-Metternich, der die Armeniermassaker kritisierte, wurde abberufen. Deutsche Generäle wie Liman von Sanders, Bronsart von
Schellendorf, Colmar von der Goltz und Hans von Seeckt waren an diversen Aktionen beteiligt
und befehligten türkische Armeekorps und nahmen auch an Aktionen gegen die Armenier teil.
Die Armenier wurden von den Türken als angebliche Kolloborateure der Russen aus dem ganzen Reichsgebiet in die syrische Wüste nach Deir-es-Sor getrieben und dort getötet; insgesamt
dürften über eineinhalb Millionen Armenier von türkischen und kurdischen Milizen ermordet
worden sein. Die Armenier waren jedoch nicht die einzigen Opfer der Türken; auch syrische
und griechische Christen wurden ermordet. Durch die zahlreichen Konsulate, die Botschaften
und die von Privatpersonen und Ordensleuten erhaltenen Informationen waren die mit den
Türken verbündeten Regierungen in Deutschland und Österreich-Ungarn genauestens über
die Massaker informiert und griffen aus bündnistaktischen Überlegungen nicht ein. – Auch
Personen aus der Schweiz (Jakob Künzler), den USA (Henry Morgenthau) und Frankreich
hinterließen Aufzeichnungen über die Massaker, ebenso Überlebende wie der spätere Bischof
Krikoris Balakian. Nach der Niederlage der Jungtürken musste die Türkei nach der Flucht
der Diktatoren Enver, Talaat und Cemal im Frieden von Sèvres (1920) die maßgeblich vom
amerikanischen Präsidenten Wilson gezogenen Grenzen anerkennen. Der Genozid der Türken
an den Armeniern wurde von vielen Staaten anerkannt; nur die Türkei verweigert bis heute die
Anerkennung der Massenmorde und der Zerstörungen der Kirchen und Kunststätten – ein
frühes Beispiel einer „ethnischen Säuberung“ – als Genozid.
Wilhelm Baum, geb. 1948, Dr. phil. u. theol.
10
Herbst 2015
Hrsg. von Ilse Gerhardt
Überall und nirgendwo
Jüdische Erinnerungen an Klagenfurt
I
lse Gerhardt, aktiv in der Österr.-Israelitischen Gesellschaft, sammelte Erinnerungsberichte
von drei überlebender Juden bzw. deren Nachkommen aus Klagenfurt. Fred Reinisch,
geb. 1921, der heute in Florida lebt, besuchte die Benediktinerschule und das Klagenfurter Gymnasium, wo er schon früh mit dem Antisemitismus konfrontiert wurde. Mit der
Jugendallijah kam er zu einem Kibbuz nach Palästina, wo er die Landsleute Ernst Salzberger,
Kurt Perlberg, Erwin Lustig, Ernst Weinreb und Rolf Friedländer traf. 1945 marschierte er
mit der englischen Armee in Klagenfurt ein. Esther (Erna) Schuldmann war die Tochter von
Moritz und Berta Zeichner, die ein Geschäft in der Adlergasse hatten; 1938 wurde Max,
Abwehrkämpfer und Träger des Kärntner Kreuzes, von der Gestapo nach Dachau gebracht,
Berta in das Ghetto von Kielce in Polen. Ihr Bruder Otto wurde von der Schule verwiesen
und 1942 in Auschwitz ermordet. Max und der Tochter Erna gelang die Flucht nach Palästina. Die Tante Juli Spitz arbeitete im Modehaus von Felix Preis. Dem Cousin Hugo gelang
die Flucht nach Schweden; wie für Esther folgte die Allijah nach Israel (1948). Mit Hilfe der
Klagenfurter Jüdin Lotte Weinreb gelang dem Vater die Flucht nach Palästina. Sie konnte
1940 nach Jugoslawien und 1941 nach Palästina fliehen, wo sie an der Hebräischen Universität studierte.
Kurt Perlberg, Jahrgang 1919, war der Sohn des Bankdirektors Karl Perlberg, der in der
Radetzkystr. 16 wohnte und 1938 zunächst nach Dachau kam; es gelang ihm, 1938 nach
Palästina zu fliehen. Sein Sohn Daniel wurde 1947 in Haifa geboren und besuchte 2013 Klagenfurt. Er kehrte zunächst nach Klagenfurt zurück. Daniel besuchte 1957 die Großmutter
Nelly in Klagenfurt. Auch Kurt Perlberg besuchte Klagenfurt öfters, wo er alte Freunde traf.
Brochur, ca. 100 Seiten
ISBN 978-3-902878-42-7
Klagenfurt 2016
Euro 16,00
Herbst 2015
11
Alexander Verdnik
Wolfsbergs
dunkelstes Kapitel
NS-Herrschaft im Lavanttal
Hardcover, 280 Seiten
ISBN 978-3-902878-55-7
Klagenfurt 2015
Euro 22,00
Bei Kitab erschienen
»Arisierung« in Kärnten
ISBN 978-3-902878-22-9
Brochur, 230 Seiten
D
er Bezirk Wolfsberg wird auch das Lavanttal genannt. In keinem anderen Bezirk
Österreichs waren die nationalsozialistischen Juliputschisten erfolgreicher, in keinem
konnten sie sich länger halten. Auf die Machtergreifung im März 1938 waren die
Wolfsberger Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten bereits lange zuvor eingeschworen worden und konnten sich auf den Rückhalt der Bevölkerung stützen. Zur Festigung des
Antisemitismus beriefen sie sich auf Jahrhunderte alte Legenden und legitimierten damit
die Vertreibung aller Jüdinnen und Juden aus dem Tal. Politisch Oppositionelle wurden
verfolgt, gefangengenommen und ihres Vermögens beraubt. In den Kriegsjahren fristen tausende Kriegsgefangene im Stalag XVIIIA ein Leben zwischen Lagerkoller und Zwangsarbeit.
Aufgrund der NS-Rassenvorstellungen widerfuhr besonders den sowjetischen Gefangenen
unsägliches Leid. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft stießen die Briten
auf chaotische Zustände. Durch Entnazifizierung und Internierung ehemaliger Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten im 373 Detention Camp versuchten sie, dieses zu ordnen.
Was aber nicht flächendeckend gelang, weil vereinzelt Unbelehrbare weiter „Herrenmenschen“ spielen wollten.
Das Buch widmet sich dem dunkelsten Kapitel der Lavanttaler Historie und zeigt auf,
dass es sich beim Nationalsozialmus nicht um ein importiertes Phänomen handelte. Vielmehr haben die einheimischen Kreisleiter, Ortsgruppenleiter, Ortsbauernführer, Funktionärinnen und Funktionäre, Beamtinnen/Beamte sowie Aktivistinnen/Aktivisten der Bewegung
die Verantwortung für den NS-Terror getragen. Des Weiteren untersucht das Buch die britische Besatzungszeit und gesellschaftliche Phänome der Nachkriegszeit bis in die Jetztzeit.
Alexander Verdnik, Historiker in Graz, publizierte bei Kitab das Buch „Arisierung“ in Kärnten. Die Enteignung jüdischen Besitzes in Hitlers Mustergau (2014).
12
Herbst 2015
Karl Corino
Musil in Italien
D
as Werk Robert Musils ist wie das vieler österreichischer Autoren des 20. Jahrhunderts
– man denke nur an Hofmannsthal und Rilke – ohne sein Italien-Erlebnis nicht denkbar. Bis zum Ersten Weltkrieg reiste er immer wieder in den Süden, und so hinterließen Venedig, Ancona, Rom und Anzio zahlreiche Spuren in seinem Œuvre. Die schönsten
Prosastücke im „Nachlass zu Lebzeiten“ – „Das Fliegenpapier“, „Die Affeninsel“, „Kann ein
Pferd lachen?“, „Schafe anders gesehen“, „Sarkophagdeckel“, „Hellhörigkeit“ und „Pension
Nimmermehr“ verdanken wir einem Romaufenthalt 1913, und nicht anders „Die Reise ins
Paradies“, die auf einen Urlaub in Porto d’Anzio während der Wochen zuvor zurückgeht:
ein Schlüsselkapitel für Musils großen Roman, weil es vom Inzest der Protagonisten erzählte
und den Abstieg in den Ersten Weltkrieg vorbereiten sollte. Frappierend, wie Musil immer
wieder Transpositionen vornahm: Er verlegte Ereignisse nach Österreich, wie auf der Suche
nach einer heroisch-idealen Landschaft, in den Süden, und verschob römische Erfahrungen
– den Besuch des Manicomio – aus der ewigen Stadt nach Wien. Hatte er beim Abituraufsatz
von 1904 über Rom nach eigenem Bekenntnis nur einen schwachen Mittelplatz belegt, so
rehabilitierte er sich im folgenden Jahrzehnt auf das Glänzendste. Mit dem „Fliegenpapier“
und der „Affeninsel“ von 1914 wurden die totalitären Gesellschaften des 20. Jahrhunderts
vorweggenommen. Der vorliegende Band versammelt die italienischen Texte Musils und
konfrontiert sie wo immer möglich mit Fotos, in der Hoffnung auf wechselseitige Erhellung.
Hardcover, 168 Seiten
ISBN 978-3-902878-62-5
Klagenfurt 2015
Euro 18,00
Bei Kitab erschienen:
Begegnung dreier Berggipfel
Alfred, Alois und
Robert Musil
ISBN 978-3-902878-44-1
Klagenfurt 2015, Euro 10,–
Karl Corino, geb. 1942 in Ehingen, Verfasser der monumentalen über 2000 Seiten umfassenden Musil-Biografie (2. Aufl. 2005), war seit 1970 Redakteur in der Literaturabteilung des Hessischen Rundfunks; er setzte sich
auch kritisch mit der systemkonformem DDR-Literatur auseinander wie in „Außen Marmor, innen Gips. Die
Legenden des Stephan Hermlin“ (1996).
Herbst 2015
13
Simon Konttas
Das letzte Bild
Eine Studie
Broschur, ca. 120 Seiten
ISBN 978-3-902878-68-7
Klagenfurt 2016
Euro 11,00
D
as letzte Bild“ ist die in einer seelischen Entladung ohnegleichen gipfelnde Geschichte
eines Menschen, der, über den Schatten seines einsam-verbrauchten Wahns hüpfend
wie der Unvernünftige vor seinem ihn erschreckenden Spiegelbild, ein Leben in auszehrender Selbstverwicklung lebt, suchend nach Halt und seelischer Erhöhung.
Wir sehen den Protagonisten als jungen Mann, als reifenden Erwachsenen, immer
zurückblickend zu einer ihn vermeintlich schützenden Wurzel, von der er nicht weiß, wo
sie liegt und ob es sie überhaupt gibt und ob sie für ihn jene heilenden Wasser des Lebens
bereit hielte, deren er bedarf; in trüben Tagen verschwimmend wie ein Regentropfen auf
einer angehauchten Scheibe, ergibt er sich, wie einstmals Madame Bovary in ihrer ländlichen Zurückgezogenheit, Erinnerungen und Gedanken, Bildern des Lichts und des Glücks,
Hoffnungen heraufbeschwörend und sich klammernd an Vergangenes, sich wühlend in die
warmen Gefühle, so wie man sich in eine warme Decke wühlt, kurz vorm Einschlafen.
In Reflexionen und halb ausgelebten Anläufen stecken bleibend, erhöht sich seine Seele
zu einem scheinbar endgültigen Sprung, bis er ein Licht sieht … aber welches Licht ist es?
Das letzte Bild: eine meisterliche Novelle voll subtiler Anspielungen, verfasst mit der
nuancierten, mal leicht schwebenden, mal kräftig erschütternden Anmut psychologischer
Novellen, die bis zum letzten Atemzug förmlich: fesseln.
Simon Konttas, geboren 1984 in Finnland, lebt und arbeitet in Wien und Baden. Er wuchs dreisprachig
(finnisch, serbisch, deutsch) auf und arbeitete u. a. als Studienassistent, Büchereibediensteter, Lehrer und Lektor. Konttas schreibt Romane, Erzählzyklen, Novellen, Gedichte und lyrische Zyklen. Etliche seiner Arbeiten
erschienen in österreichischen Literaturzeitschriften und wurden auf Lesungen in Österreich und Deutschland
vorgestellt.
14
Herbst 2015
Karl Wimmler
Das Verschwinden der Eislers
Geschichten aus der heimatlichen Fremde
H
aben eine Heiligenstatue, drei Generationen einer obersteirischen Familie und ein
ORF-Moderator etwas gemeinsam? Gibt es Verbindungen zwischen dem Namen einer
Almhütte, einem hingerichteten Mesner und dem Sohn eines ungarischen Außenministers? Karl Wimmler erzählt in diesem Buch von all dem und lässt diese Fragen zugleich
offen. Er berichtet, was ihm bekannt und fremd zugleich ist. „Meine heimatliche Fremde“
nennt er das. Es sind die einfachen Fragen, die für den Autor die Ausgangspunkte seiner
Geschichten darstellen. Was verbirgt sich unter der Oberfläche? Welche Vergangenheit ist im
heutigen Schein versteckt? Warum weiß man von der Familie Eisler im Ort seiner Kindheit
heute nichts mehr? Ist Waffenhändler wirklich ein aufregender Beruf? Ist der Grimming ein
Freibrief für Paula Grogger? Und warum immer Serbien?
Die hier versammelten Essays, Reportagen und Glossen aus der „heimatlichen Fremde“
Karl Wimmlers vereinigen nicht nur unterschiedliche Zugänge zur Wirklichkeit, zu Geschehnissen der Vergangenheit und Gegenwart, Persönlichem und Politischem. Aus scheinbar nur
regionalen Anlassfällen tastet sich der Autor zum Allgemeinen und wird zum Dichter, indem
er sich nicht an die Welt gewöhnt, die ihn umgibt.
Broschur, 179 Seiten
ISBN 978-3-902878-57-1
Klagenfurt 2015
Euro 16,00
Bei Kitab erschienen
Das Gegenwärtige
des Vergangenen
Erzählungen
ISBN 978-3-902878-38-0
Klagenfurt 2014
Karl Wimmler, geb. 1953, lebt in Graz
Herbst 2015
15
Franc Resman
Wilhelm Baum
Ernst Wünsch
Eine slowenische Chronik
aus Kärnten 1914–1945
Wittgenstein
im Ersten Weltkrieg
Der Abschweifer
Hardcover, 287 Seiten
ISBN 978-3-902878-51-9
Euro 22,80
Hardcover, 168 Seiten
ISBN 978-3-902878-43-4
Euro 18,00
Broschur, 180 Seiten
ISBN 978-3-902878-54-0
Euro 18,00
B e s t sell er 2 014 / 15
Philipp Ammon
Prežihov Voranc
Martin Kämpchen
Georgien zwischen
Eigenstaatlichkeit und
russischer Okkupation
Jamníca
Pfefferkörnchen
Broschur, 378 Seiten
ISBN 978-3-902878-27-4
Euro 25,00
Broschur, 124 Seiten
ISBN 978-3-902878-53-3
Euro 16,00
Broschur, 232 Seiten
ISBN 978-3-902878-45-8
Euro 18,00
16
Herbst 2015