PRESSEINFORMATION | INFORMATIONEN ZU DEN KÜNSTLERINNEN Frankfurt am Main, 17. August. 2015 depuis que je me souviens - seit ich mich erinnern kann AUSSTELLUNG | FILME | PERFORMANCE Kuratiert von Christian Kaufmann und Sonja Müller Eine Veranstaltung von Frauenreferat der Stadt Frankfurt am Main In Kooperation mit Frankfurter Kranz, AusstellungsHalle, Kinothek Asta Nielsen AusstellungsHalle Schulstraße 1 A 60594 Frankfurt am Main www.ausstellungshalle.info Ausstellung 16. bis 27. September 2015 Mittwoch bis Sonntag 14 bis 18 Uhr INFORMATION | KONTAKT Dr. Sonja Müller [email protected] 069. 96 23 31 22 www.frankfurter-kranz.de www.frauenreferat.de PROGRAMM Eröffnung Donnerstag, 17. September 2015 18 Uhr Filme Bettina Schoeller-Bouju, Laura Laabs, Nina Khada Donnerstag, 17. September 2015 20 Uhr Finissage Filme, Objekte, Performance Milena Gierke Samstag, 26. September 2015 20 Uhr 1 Andrea Diefenbach Land ohne Eltern, Fotografien, 2008-2012 andreadiefenbach.com Wo immer Menschen sich aufmachen, als Arbeitsmigranten ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Familie in der Fremde zu suchen (ob nun mit oder ohne Aufenthaltsgenehmigung), bleiben Angehörige zurück, seien dies Ehepartner, Eltern oder sogar die eigenen Kinder. (...) Die sensible Fotodokumentation von Andrea Diefenbach spürt dem nach. Zum einen in Moldawien, wo die in Wiesbaden lebende Fotokünstlerin die Zurückgebliebenen besucht hat, Kinder zumeist, die von Großeltern, Tanten und Onkeln betreut werden oder auch vollkommen sich selbst überlassen sind und zum anderen in Italien, wo sie die dort arbeitenden Väter und Mütter aufsuchte. Zwei Länder, zwei Welten. (...)Großmütter, die erneut Erziehungsarbeit leisten müssen. Kinder, die auf ihre Eltern warten und Eltern, die die Kindheit ihrer Kinder verpassen. © Andrea Diefenbach 2 Milena Gierke Verknüpfungen. Filme, Objekte und Performance Reise nach Mikulince (Ukraine) 2003, Super 8 ohne Ton, Kameraschnitt, 16,5 min, Farbe Depuis que je me souviens 2005, Super 8 ohne Ton, Kameraschnitt, 12 min, Farbe Information Verleih Distribution arsenal-berlin.de Filmarchiv deutsche-kinemathek.de Für die Ausstellung Depuis que je me souviens - seit ich mich erinnern kann (der sie auch den Titel geliehen hat) zeigt Milena Gierke an einem Abend die beiden Super-8-Filme Reise nach Mikulince und Depuis que je me souviens, zu denen sie von ihrer Großmutter inspiriert wurde. Dazu wird sie Erinnerungsgegenstände und Fotos mitbringen und Eier mit Zibberlech nach einem alten jiddischen Rezept ihrer Großmutter anbieten. Für diesen performativen Abend arbeitet Milena Gierke mit vielfältigen Verknüpfungen - woher komme ich, wohin gehe ich, wann und warum. Dabei spielen die Familie und ihre Herkunft eine große Rolle, aber auch die Suche und das Ankommen, die eigene und die fremde Kultur. Geschichten von Heimat, Vertreibung und Flucht. © Milena Gierke © Waltraud Irvin 3 Maike Häusling ohne Titel, Toninstallation und Text maikehaeusling.de Die Arbeiten der multimedial arbeitenden Frankfurter Künstlerin Maike Häusling, seien sie skulptural oder zweidimensional, haben häufig lebensweltliche Bezüge, sie basieren auf Alltagsbeobachtungen und überführen diese in ästhetische Erfahrungsräume. Die hier abgebildeten Fotoimpressionen entstammen dem Lebensumfeld der eigenen Großmutter, die im Leben der Künstlerin einen großen Bezugspunkt darstellt. Impressionen von Alltagsgegenständen. (...) Was etwa sagen die Dinge, mit denen ich mich kleide oder mit denen ich mich umgebe über mich aus? Was passiert bei Kontextverschiebungen ganz alltäglicher Situationen? Für die Ausstellung wird die Künstlerin eine installative Arbeit entwerfen, die sich der zweiten Großmutter zuwendet. © Maike Häusling 4 Ninna Korhonen-Schwegler Massen von Bergen bewegen sich, Teil 2, Installation und Fotografie Ninna Korhonen-Schwegler interessiert sich weniger für den Blick zurück, auch nicht unbedingt für das persönliche Verhältnis zu ihrer Großmutter. Sondern für die Kontinuität - was ist in uns drin, vom dem was früher war, was formt uns und wird weitergegeben von Generation zu Generation. (...) In ihrer Rolle als Künstlerin geht es Ninna Korhonen-Schwegler darum etwas Neues zu formen aus der Geschichte, aus der Biografie und aus dem vorhandenen Material. Und wenn sie dabei die Knoten der Flickenteppiche wieder auflöst und in ihre Bestanteile zerlegt, morsch und schön, dann ist das ihre persönliche Form mit der Vergangenheit umgehen, und mit der Präsenz und den Geschichten der Großmutter. Und trotzdem ist noch alles da. © Ninna Korhonen-Schwegler, Jokko Korhonen 5 Bettina Schoeller Wo ich bin ist oben Dokumentarfilm, Deutschland 2010, 18 min, Digi Beta 35mm, Farbe Regie, Buch, Kamera, Schnitt Bettina Schoeller Produktion depoetica.de Die Regisseurin und Produzenten Bettina Schoeller-Boujou, aufgewachsen in München und Frankfurt, studierte Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und lebt heute als Autorin, Regisseurin und Produzentin in Berlin. 2006 gründete sie die Produktionsfirma depoetica.de Die Koffer sind gepackt, die Hüte werden ausgesucht, und die Reise kann beginnen. Oma, Tochter und Enkeltochter fliegen für ein Wochenende nach Gran Canaria. Die Enkeltochter filmt ihre Großmutter, die Mutter nimmt ihre Mutter an den Arm, und die Oma kommentiert das Leben in der Fremde... © Bettina Schoeller-Bouju 6 Laura Laabs Enkel der Geschichte Dokumentarfilm, Deutschland 2011, 20 min, Digi Beta 16mm, Farbe Drehbuch, Regie Laura Laabs Kamera Ferhat Yunus Topraklar Produktion Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF filmuniversitaet.de Laura Laabs, geboren 1985, ist eine deutsche Regisseurin. Sie studierte an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Ihr Film aus dem ersten Studienjahr ‚Enkel der Geschichte’ wurde im internationalen Wettbewerb des Festivals ‚Visions du Réel’ in der Schweiz mit dem Preis für den innovativsten Kurzfilm ausgezeichnet. Im Film porträtiert sie ihre Großmutter Sibylle Gerstner, Gründerin und Namensgeberin der DDR-Zeitschrift ‚Sibylle’ – Zeitschrift für Mode und Kultur. © Laura Laabs 7 Nina Khada Fatima Dokumentarfilm, Deutschland/Frankreich 2014, 18 min, HD, Farbe Regie, Bild, Schnitt Nina Khada Produktion depoetica.de Geboren 1991 in Frankreich, arbeitete Nina Khada zunächst als Cutterin, Regieassistentin und Kamerafrau in Frankreich und Deutschland. ‚Geschichten aus dem Exil’ ist ihr erster Film als Regisseurin. Im Film berichtet Nina Khada über das Exil ihrer Großmutter. Die Großmutter kam aus Algerien nach Frankreich, um hier in Frieden zu leben und eine Familie aufzubauen. Die junge Regisseurin ist also die dritte Generation der Auswanderer. In Frankreich geboren, spricht sie perfekt französisch und ist in der Gesellschaft angekommen. Trotzdem gibt es eine zweite Identität. © Nina Khada 8
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