IHRE HOHEIT ALOE VERA In Apotheken, Drogeriemärkten, spezialisierten Lebensmittelläden und Parfümeries werden seit einigen Jahren zahlreiche unterschiedliche Erzeugnisse und Arzneimittel, die Gel der einzigartigen Aloe Vera oder Aloeblattsaft enthalten, angeboten. Millionen von Käufern auf der ganzen Welt kaufen diese Produkte, die entweder auf die Haut aufgetragen oder oral eingenommen werden, um Gesundheitsprobleme zu lindern oder zu bekämpfen. Viele verwenden regelmäßig oder ab und zu einen Balsam, eine Creme oder ein Gel, das die Haut pflegt oder Wunden heilt. Viele trinken auch Säfte und andere Getränke mit Aloe Vera, weil solche Getränke wirkungsvoll Krankheitssymptome bekämpfen und zur Heilung von Krankheiten beitragen. Einige befolgen professionelle Tipps und experimentieren beim Kochen mit Brühwürfeln aus den Blättern der Aloe Vera. Aber nur die etwas Belehrteren wissen auch, dass diese vielseitige Anwendung der Aloe Vera nicht dem modernen Menschen zu verdanken ist. Denn schon vor einigen Jahrtausenden stand Aloe Vera "im Dienste" der Medizin und der Schönheit. Ob als gefragter Rohstoff für Apotheker und Heiler, oder für die Bevölkerung im Alten Ägypten, in Mexiko, Indien, China, Japan... In kosmetischen Behandlungen wurde sie regelmäßig von den schönen ägyptischen Königinnen Nofretete und Kleopatra benutzt. Und ihre Mitbürger waren der Ansicht, sie schenke "ewiges Leben". In Form von Balsam trugen Aloe Vera auch verwundete Soldaten Alexander des Großen und die Matrosen des Christopher Kolumbus auf ihre Wunden auf. Wegen der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten wurde Aloe Vera schon damals als wundersam angesehen. Aber ihren Namen hat die Pflanze mit Sicherheit auch wegen ihrer besonderen Form erhalten. Botaniker beschreiben die Pflanze als eine stammlose Pflanze mit ca. 20 dicken rosettenförmigen, saftigen Blättern, die bis 50 cm lang werden kann. An den Rändern befinden sich Zähne. Sie hat gelbe, hohe röhrenförmige Blüten und Früchte, in denen sich viele Samen befinden. Sie wurde ursprünglich in Nordafrika angebaut. Der Begriff Aloe kommt aus der arabischen Sprache, in der Alloeh so viel heißt wie “glänzende, bittere Substanz”. Das zweite Wort des Namens, Vera, stammt aus dem Lateinischen. Denn schon vor 2000 Jahren galt diese Pflanze unter Wissenschaftlern als universales Heilmittel. Man weiß schon seit eh und je, dass sie den trockenen Boden und die sonnigen Gebiete in Afrika (im Norden und im Süden), Asien, Amerika, Europa und Australien bevorzugt. Heute verwenden Wissenschaftler den lateinischen Namen Aloe barbadensis miller. In Kroatien wird Sie nur Aloe genannt. Sie gehört zur Pflanzenfamilie der Liliengewächse (Liliaceae) und zu den blattsukkulenten Gewächsen (Kakteen). Der Stamm, die Blätter und die Wurzel dieser Pflanze können große Mengen Wasser aufnehmen und speichern. Das angesammelte Wasser wird in drei Schichten der dicken Blätter gespeichert. In der ersten, inneren Schicht der Blätter befindet sich ein Gel, das zu 99% aus Wasser und 1% aus Aminosäuren, Glucomannanen, Lipiden, Vitaminen und Sterol besteht. Die mittlere, gelbliche Blattschicht ist aus Latex und enthält Glykosid und Anthrachinon. Die äußere, dicke Schicht, die aus 15 bis 20 Zellen besteht, wird Blattrinde genannt und hat eine Schutzfunktion. Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj Außerdem synthetisiert sie Kohlenhydrate und Proteine. Der innere Teil der Blattrinde besteht aus einem Leitbündel, das für das Speichern und den Transport von Substanzen wie Wasser und Stärke "verantwortlich" ist. WERTVOLLE INHALTSSTOFFE In vielen Forschungen wurde nachgewiesen, dass Aloe Vera 75 potenzielle aktive Stoffe wie Vitamine, Mineralien, Enzyme, Zucker, Saponine, Lignine, Aminosäuren und Salizylsäure enthält. Vitamine - Vitamin A (β-Carotin), Vitamin C und Vitamin E, alles Antioxidantien, sowie Vitamin B12, Folsäure und Cholin. Antioxidantien neutralisieren die Wirkung von schädlichen freien Radikalen, während Cholin für ein gutes Erinnerungsvermögen und eine gute Gehirnfunktion unabdingbar ist. Enzyme – In dieser Pflanze sind folgende Enzyme enthalten: alkalische Phosphatasen, Amylasen, Carboxypeptidasen, Bradykinine, Katalasen, Cellulasen, Lipasen und Peroxidasen. Beispielsweise lindert Bradykinin Entzündungen, wenn das Produkt, in dem es enthalten ist, auf die Haut aufgetragen wird, während andere Enzyme zum Abbau von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen beitragen. Mineralien – Kalium, Kalzium, Chrom, Magnesium, Kupfer, Zink, Selen und Natrium tragen alle dazu bei, dass unterschiedliche Enzyme im Stoffwechsel ihre Wirkung entfachen. Einige davon sind auch starke Antioxidantien (vor allem Zink, Selen, Kupfer). Zucker und Kohlenhydrate – die Pflanze enthält Monosaccharide wie Fruktose udn Glukose, sowie Oligo- und Polysaccharide wie Glucomannane und Polymannane. Der Zucker, der sich im Schleimstoff der Pflanze befindet, gehört zu den Mucopolysacchariden. Das bedeutendste Monosaccharid ist das Mannose-6-Phosphat, während die häufigsten Polysaccharide in Aole Vera Glucomannane sind (beta-(1,4)-Azetylmannane). In der Pflanze wurde ein viel versprechendes Glucomannan entdeckt. Seit einigen Jahren werden dem Gel der Aloe Vera auch Glykoproteine oder Alprogene, die gegen Allergien wirken, sowie das entzündungshemmende C-Glykosyl-Chromon entnommen. Anthrachinone – 12 Anthrachinone, bei denen es sich eigentlich um Phenolverbindungen handelt, sind als Laxative bekannt, haben aber auch andere Vorteile. Zum Beispiel haben Aloin und Emodin antivirale, antibakterielle und analgetische Wirkungen. Andere Inhaltsstoffe – In dieser wundersamen Pflanze wurden 22 verschiedene Aminosäuren entdeckt. Der Organismus des Menschen benötigt 20 Aminosäuren. Aloe Vera enthält 19 davon. Darüber hinaus enthält sie sieben von acht essenziellen Aminosäuren. Sie enthält auch Salizylsäure, die eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung hat. Außerdem enthält sie Lignin, das als "inaktive" Verbindung gilt, das aber als Inhaltsstoff von Hautpflegeprodukten, die auf die Haut aufgetragen werden, das Eindringen der Produkts in die Haut stärken. Somit trägt es auch dazu bei, dass andere Inhlatsstoffe desselben Produkts ebenfalls besser in die Haut eindringen. Das sind eigentlich seifenartige Substanzen (3 % davon sind im Gel der Aloe Vera enthalten) mit einer antiseptischen und reinigenden Wirkung. Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj HEILENDE WIRKUNG Heilung von Wunden – Glucomannan ist ein Polysaccharid, das viel Mannose enthält und das mit kleinen Mengen an Gibberellin (ein Wachstumshormon) auf die Rezeptoren des Wachstumsfaktors in den Firoblasten einwirkt und so das Zellwachstum fördert. Deshalb kommt es bei einer oralen oder externen Aufnahme des Aloe Vera Gels zu einer verstärkten Kollagensynthese. Aber es bildet nicht nur verstärkt Kollagen in der Wunde, sondern ändert auch die Kollagenzuammensetzung (es fördert die Bildung von Kollagen Typ III) und sorgt für zahlreiche Verbindungen im Kollagenmolekül, was dann eine schnellere Heilung von Wunden möglich macht. Man hat bemerkt, dass es in der Wunde auch zu einer verstärkten Synthese von Hyaluronsäure und Dermatan Sulfat kommt, was dazu beiträgt, dass auf der Haut nur eine kleine Narbe zurück bleibt. Sonnenaussetzung, UV- und Gamma-Strahlung – Es wurde nachgewiesen, dass das Aloe Vera Gel vor Strahlungen schützt. Auf welchen Mechanismus diese Wirkung zurückzuführen ist, wurde noch nicht eindeutig geklärt. Man weiß nur, dass sich nach der Anwendung des Gels in der Haut ein Metallothionein, ein Protein, das Metalle mit der Wirkung von Antioxidantien an sich bindet, Hydroxyl-Radikale "auffängt" und so die Vetrdrängung von Schutzenzymen bzw. der SuperoxidDismutasen und Glutathionperoxidasen in der Haut verhindert. Dies reduziert die Bildung und Freisetzung von immunosuppressiven Cytokinen (aus Keratinozyt) wie Interleukin-10 (IL-10) aus der Haut und verhindert die Suppression der Überempfindlichkeit durch UV-Strahlung. Entzündungshemmende Eigenschaften – Aloe Vera versperrt den Weg der Cyclooxygenasen und sorgt dafür, dass Arachidonsäure weniger Prostaglandin E2 bildet. Vor kurzem wurde aus dem Gelextrakt eine neue entzündungshemmende Verbindung C-Glykosyl-Chromon-Verbindung gewonnen. Einfluss auf das Immunsystem und Allergien– Alprogen verhindert, dass Kalzium in die Mastzellen (Zellen, die für Allergiereaktionen verantwortlich sind) gelangt und verhindert so die Freisetzung von Histamin und Leukotrien aus den Mastzellen über die Antigen-Antikörper-Reaktion. In einem Versuch wurden Sarkomzellen in Mäuse gepflanzt. Nachdem Aloe Vera Präparat in die Mäse gespritzt wurde, stimulierte das Acemannan der Aloe Vera die Synthese und Freisetzung von Interleukin -19 (IL-19), aber auch die Freisetzung des Tumornekrosefaktors der Makrophagen. Dies resultierte mit einer rapiden Stärkung der Immunabwehr und führte zur Nekrose und einer Rückbildung der Krebszellen. Außerdem wurde entdeckt, dass einige Verbindungen mit kleinem Molekülgewicht dazu in der Lage sind, die Freisetzung von reaktiven freien Radikalen aus den aktivierten weißen Blutkörperchen - aus den Neutrophilen - zu hemmen. Laxative Wirkung – das Anthrachinon in Aloe Vera ist ein starkes Laxativ, das mehr Wasser in den Darm transportiert, die Ausscheidung anregt und die Darmperistaltik stärkt. Auf diese Art und Weise erreicht man einen normalen Stuhl, der nicht weich ist. Der Stuhlgang wird erleichtert. Antivirale Wirkung und Wirkung gegen einen potenziellen Tumor – Diese Wirkung ist die Folge direkter und indirekter Einwirkungen. Während die indirekte Einwirkung mit der Förderung des Immunsystems verbunden ist, ist die direkte mit der Wirkung von Stoffen verbunden, die im AloeAnthrachinon enthalten ist. Beispielsweise inaktiviert das Anthrachinon-Aloin verschiedene Viren wie Grippen-, Herpes- und Windpockenviren. Neuere Forschungen an Ratten haben gezeigt, dass die Polysaccharide in Aloe Vera verhindern, dass sich Benzopyren an die Leberzellen bindet. So wird die Bildung von potenziell gefährlichem Benzopyren verhindert, das sich an die DNA binden kann und die Entstehung und das Wachstum von Tumorzellen fördern kann. Außerdem wurde festgestellt, dass die Induktion von Enzymen, die unsere Zellen schützen, die Glutathion-S-Transferasen, und die parallele Hemmung der Tumorfortbildung auf den möglichen Nutzen von Aloe Vera in der Krebsvorsorge. Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj Feuchtigkeitsspendende Wirkung und Anti-Aging-Effekt – Mucopolysaccharide in Aloe Vera spenden der Haut Feuchtigkeit. Aloe Vera stimuliert die Synthese und Stärkung der Fibroplasten der Haut, der Zellen, die Kollagen und elastische Fasern bilden, damit die Haut elastisch bleibt und sich weniger Falten bilden. Darüber hinaus hat sie auch einen Bindeeffekt auf die Epidermiszellen, indem sie sie zusammenhält, was die Haut letztendlich weicher macht. Aminosäuren machen verhärtete Hautzellen weicher, während Zink, das in der Aloe Vera enthalten ist, die Poren schließt. Die feuchtigkeitsspendende Wirkung von Aloe Vera wurde nicht nur in kosmetischen Behandlungen getestet, sondern auch auf Haut, die aufgrund gewisser Arbeitsbedingungen ausgetrocknet war. So besteht in der Zwischenzeit großes Interesse für Schutzhandschuhe, die mit Aloe Vera Gel imprägniert sind. Außerdem wird auch berichtet, dass Aloe Vera Gel eine effektive Behandlungsmethode gegen Akne ist. Antiseptische Wirkung – Aloe Vera enthält sieben Stoffe: Salizylsäure, Lupeol, Zimtsäure, Schwefel, Phenol und Urea. Diese Stoffe sind Substanzen, die das Wachstum von krankheitserregenden Bakterien, Viren und Pilzen hemmen. GESUNDHEITSBESCHWERDEN UND KRANKHEITEN Obwohl schon seit Jahrhunderten empfohlen wird, Aloe Vera für die Linderung, Verhinderung und Heilung einiger Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden anzuwenden, empfehlen Wissenschaftler, behutsam mit vorzugehen. Denn Produkte oder Gel aus einem vor kurzem gepflückten Blatt ist keine “Arznei für alle Krankheiten” und für jeden, wie dies in der Vergangenheit oft angenommen wurde. Auch wenn Aloe Vera einen großen Anwendungsbereich und zahlreiche Wirkungen hat (einige davon sogar mystisch oder magisch), sollte man ab besten nur zu solchen Erzeugnissen greifen, die wissenschaftlich untersucht und in der traditionellen Medizin unstrittige Resultate aufgewiesen haben. Anwendung - Heute wird Aloe Vera in Heilungsprozessen angewandt: Schuppenflechte, Genitalherpes, Seborrhoisches Ekzem, Komplikationen im Zusammenhang mit Diabetes Typ 2 und HIVHautinfektion, Sonnenbrand, Heilung von Wunden (in einigen Forschungen wurden gute Resultate, in andern weniger gute nachgewiesen), Krebsvorsorge, Colitis ulcerosa, Mukositis, Dekubitus, Hautentzündung wegen Schwitzen, Akne, Verstopfung und Stomatitis. Sie hilft auch bei Haarausfall (Alopecia), Pilzinfektionen der Haut, chronischen Wunden an Füßen, parasitären Infektionen, Schmetterlingsflechte und Arthritis. Nebenwirkungen – Die Anwendung von Aloe Vera kann ein brennendes Gefühl und eine Rötung der Haut hervorrufen, vor allem bei empfindlichen Personen mit Dermatitis. Allergische Reaktionen sind die Folge der Wirkung der Aloin- und Barbaloin-Verbindungen. Deshalb muss vor der Anwendung erst ein bisschen Creme,. Balsam, Gel oder Gesichtswasser auf einer kleinen Stelle aufgetragen werden, um im Voraus zu klären, ob die Haut zu empfindlich ist und um mögliche allergische Reaktionen zu verhindern. Wenn man bei Magenkrämpfen und Verstopfung ein Aloe Vera Produkt einnimmt, sollte man besonders vorsichtig sein. Denn die laxative Wirkung kann ein Ungleichgewicht der Elektrolyten (einen geringeren Kaliumgehalt) hervorrufen, aber auch das Risiko eines kolokteralen Tumors erhöhen. Mit der Anwendung von Aloe Vera müssen vor allem schwangere Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj Frauen und Frauen, die stillen, vorsichtig sein, das es zu Geburtswehen und bei Säuglingen zu einer Magen-Darm-Erkrankung kommen kann. Interaktion – Durch das Auftragen von Aloe Vera auf die Haut kann die Aufnahmefähigkeit von Cremes mit Steroiden, wie Hydrokortison, verstärkt werden. Somit wird die Wirkung von Digitoxin und Digoxin geschwächt, was zu einer Senkung des Kaliumspiegels führt. Wenn Aloe Vera in der Kombination mit Furosemiden benutzt wird, besteht das Risiko eines zusätzlichen Kaliumverbrauchs. Dies wiederum senkt den Blutzuckerspiegel, so dass es zu einer Interaktion zwischen dem oralen hypoglykämischen Arzneimittel und dem Insulin kommen kann. Auf jeden Fall sollten alle Erzeugnisse nur unter einer professionellen Aufsicht eines Arztes oder eines Apothekers angewandt werden! ALOE VERA ERNÄHRT VORTEILHAFTE BAKTERIEN IM DARM Das Gel, die gelatineartige Substanz der Aloe Vera Blätter ist reich an Acemannan, das zu den wasserlöslichen Polysacchariden gehört. Es besteht hauptsächlich aus einfachen Zuckerverbindungen der Mannose, die durch eine glykosidische Bindung miteinander verbunden sind, sowie aus Seitenketten, die aus Monosacchariden wie Arabinosen und Galaktosen zusammengesetzt sind. Das ist eine wichtige Information, denn Acemannan ist ein ideales Probiotikum. Und Porbitoika sind eine gute Energiequelle der positiven Bakterien in unserem Darm - in unserem Mikrobiom. Dies bekräftigen auch die Resultate einer wissenschaftlichen Forschung, die im Dezember 2014 in Portugal durchgeführt wurden. Dort kam man zur Schlussfolgerung, dass Acemannan aus der Aloe Vera für den positiven Einfluss dieser Pflanze auf die Gesundheit des Darms und auf das Mikrobiom-Gleichgewicht verantwortlich ist. Warum ist das wichtig für die Gesundheit von Menschen? Weil in unserem Magen-Darm-Trakt viele, unterschiedliche Bakterien leben (500 bis 1000 Arten), deren Zahl zwischen 1000 im oberen Bereich des Darms bis zu einer Milliarde Bakterien im Dickdarm variiert. Die Gesamtzahl der Bakterienzellen in unseren Därmen ist also zehnmal größer als die Gesamtzahl der menschlichen Zellen im Organismus. Die Bildung des Ökosystems der Mikroflora beginnt mit unserer Geburt und entwickelt sich je nach Umfeld im Laufe der Kindheit und im Erwachsenenalter weiter. Die Besonderheit der gemeinsamen Evolution des Menschen als Wirt und seiner Mikroflora liegt in der gegenseitigen symbiotischen Beziehung. Dies verleiht beiden Seiten zusätzliche Überlebensvorteile. Mikroorganismen erhalten in uns einen Lebensraum und Nährstoffe, während der Mensch als Wirt durch die Verarbeitung der sonst unverdaulichen Polysaccharide, durch die Regulierung gespeicherter Fette, die Synthese essenzieller Vitamine (wie Vitamin K, das für die Blutgerinnung wichtig ist), durch Arzneimittel und andere Fremdstoffe zusätzlich an Stoffwechselkapazitäten gewinnt. Somit beeinflusst die Mikroflora des Darms, die heute auch Mikrobiom des Darms genannt wird, in bedeutendem Maße die Verfügbarkeit und Aufnahme von Nährstoffen sowie die Regulierung des Energiegleichgewichts unseres Organismus. Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj ALOE VERA – PFLANZE DER AYURVEDISCHEN MEDIZIN Schon vor einigen Jahrtausenden waren Menschen darum bemüht, sich um ihre Gesundheit zu kümmern, Krankheiten vorzubeugen und zu heilen. Die ayurvedische Medizin, die zur ältesten Medizin gehört, nimmt hier einen ganz besonderen Platz ein und wird heute noch angewandt. Die Pflanze, die sich auf der Liste der wirkungsvollsten "Heilpflanzen" befand und befindet, ist Aloe Vera. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sie in der traditionellen indischen Medizin detailliert beschrieben und in bedeutendem Maße angewandt wird. Das Hauptmerkmal der ayurvedischen Medizin ist ein ganzheitlicher, holistischer Zugang, wobei das Zusammenwirken von Körper, Geist und Seele eine Schlüsselrolle spielen. Nach der ayurvedischen Medizin erreicht man durch Integration unterschiedlicher Dimensionen, die das menschliche Wesen ausmachen, eine optimale Gesundheit, Deshalb ist es bei einer Behandlung das wichtigste, zuerst das Individuum, das geheilt werden soll, kennenzulernen. Einige Jahrhunderte später behauptete dies auch Hippokrates, der die Fundamente des heutigen personalisierten Zugangs der Medizin legte, in der das Individuum, der Mensch, der Patient im Mittelpunkt steht und alle anderen Aktivitäten zur richtigen Diagnose und zur richtigen Auswahl der bestehen Therapie beitragen. Jeder Patient muss gut beraten und zur Zusammenarbeit motiviert werden. Während der Behandlung müssen der Zustand der Gesundheit und der Lebensstil verfolgt werden. Die ayurvedische Medizin beeinflusste nicht nur die griechische, sondern auch die ägyptische Medizin. Auch in der chinesischen Medizin stieß der ayurvedische Zugang auf große Anerkennung. Dort wurden Techniken der Akupunktur und Behandlungen mit Pflanzen mit pharmakologischen Wirkungen eingeführt. In Afrika und Südamerika werden in der traditionellen Medizin ebenfalls gerne Heilpflanzen aus der Umgebung eingesetzt. Zum Beispiel wurde das Gel aus den Blättern der Aloe Vera im Gebiet des heutigen Mexiko von alten Volksstämmen für die Heilung von Wunden, aber auch in der Ernährung benutzt. Wir sind erst dabei, uns an die Möglichkeiten und die Anwendung dieser Pflanze heranzutasten. Wir hoffen, dass in baldiger Zukunft zahlreiche Widersprüche bezüglich der Anwendung von Aloe Vera in der Gastronomie geklärt und neue Erkenntnisse angenommen werden. ALOE VERA AUF DER SPEISEKARTE Aloe Vera ist Wissenschaftlern nicht mehr nur aufgrund ihrer Heilwirkungen interessant, sondern auch aufgrund ihrer Anwendung in der Küche. Darauf weisen aktuelle Resultate hin. Deshalb ist damit zu rechnen, dass das schleimige und gelatineähnliche Gel aus den Blättern der Aloe Vera in der Entwicklung funktioneller Lebensmittel als Probiotikum eingesetzt wird. Erfahrene Kochexperten wissen, dass diese wundersame Pflanze, die reich an biologischen Verbindungen ist, in der nationalen indischen Küche, und vor allem im Süden Indiens, ein gern gesehener Bestandteil von Lebensmitteln ist. Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj Einige mutige moderne Köche fügen die geschälten, fleischigen Blattteile der Aloe Vera in Gemüse, Gulasch oder Suppen hinzu, und zwar eine halbe Stunde, bevor das Gericht vom Herd genommen wird. So wird das Gericht angereichert, ohne dass sich das Aroma verändert. Bevor sie sich auf so ein kulinarisches Abenteuer einlassen, sollten sie sich jedoch mit einem Experten oder erfahrenen Chefkoch wie Adrijano Nikolić aus Mali Lošinj beraten. Aloe Vera kann auch in der Zubereitung leckerer Frappés oder Smoothies aus Obst, Gemüse, Milch oder Wasser mit einigen Würfeln Eis benutzt werden. Diesen Getränken werden einfach einige Würfel frisches, getrocknetes oder eingefrorenes Gel hinzugefügt, was für ein zusätzliches Erfrischungsgefühl sorgt und den Organismus stärkt. Es ist interessant, dass in orientalischen Ländern die berühmte Süßspeise Halva oder Alva mit Aloe Vera zubereitet wird. An unserer Küste wird traditionell aus Aloe Vera ein Sirup mit gemahlenen Mandeln hergestellt. Wenn die Pflanze in Streifen geschnitten und getrocknet wird, können diese getrockneten Streifen verschiedenen Gerichten beigefügt werden. Manchmal werden diese Streifen sogar als Nachtisch oder Snack serviert, was vor allem Menschen bevorzugen, die auch einen gesunden Nachtisch essen möchten. Obwohl es ca. 240 Arten von Aloe Vera gibt, sind nur wenige zum Verzehr geeignet. Es handelt sich überwiegend um Arten, die in Arzneimitteltherapien eingesetzt werden. Deshalb sollten Sie sich von einem Experten beraten lassen, bevor Sie in der Küche mit Teilen dieser Pflanze experimentieren. Autor: dr. sc. Donatella Verbanac Aromatherapie Festival „Apsyrtides“ 10.06. – 30.06.2015. Archipel Cres - Lošinj
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