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HildesHeim
Olympiacamp ist vorbei:
Alle Fotos von der
Abschlussfeier im Stadion
www.hildesheimer-allgemeine.de/galerie
SoNNABeND, 29. AUGUST 2015 | SeITe 9
Mit 93 Jahren in den „Siegerflieger“
Oben Links
Von
AndreA hempen
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Von ChristiAn hArborth
HildesHeim. Das Gehen fällt Anni Godawa inzwischen schon etwas schwer. Und
auch der Rücken meldet sich von Zeit zu
Zeit mit Nachdruck, so dass ein Sitzplatz
lieber nicht zu weit entfernt sein sollte.
Aber im Kopf ist die 93-Jährige, die seit
vier Jahren im Magdalenenhof lebt, topfit. Und so wagte die rüstige Frau jetzt
noch einmal ein Abenteuer: Anni Godawa setzte sich in einen Flieger nach Amerika. Es war der „Siegerflieger“, der die
Fußball-Weltmeister 2014 aus Brasilien
wieder zurück nach Deutschland brachte, wie Godawa im Flugzeug erfuhr.
Hochbetagt mit dem Jumbo bis ans
Ende der Welt? „Das habe ich in meinen
30 Jahren hier auch noch nicht erlebt“,
sagt Michael Sackmann. Der Einrichtungsleiter des Altenheims musste sein
Einverständnis für die Reise geben.
Nicht, weil Anni Godawa die Entscheidung nicht selbst treffen konnte. Aber sie
benötigte durchgehend Unterstützung
für die anstrengende, fast zweiwöchige
Tour. Und so stellte Sackmann seinen
Mitarbeiter Marc Schoepke für die Reise
frei. Er und Anni Godawa kennen
sich schon viele Jahre.
Der 38-Jährige ist die
helfende Hand, die überall mit anpackt, wenn die Seniorin Hilfe benötigt. Das war
auch in Amerika so.
Ohne Rollstuhl oder zumindest
einen Rollator ist Anni Godawa aufgeschmissen. Und so musste bereits für
die Flüge nach Boston und zurück ein be-
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kann süchtig machen.
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VOr 25 Jahren
HildesHeim. Die Bahn will weitere Teile
ihres Geländes auf dem Güterbahnhof aufgeben. Die SPD schlägt vor, dort stadtnah
Parkplätze zu schaffen.
das Wetter
Wieder in Hildesheim: Anni Godawa und
Marc Schoepke packen im Magdalenenhof
die Tasche aus.
Foto: Harborth
heute morgen
+ 26,0 + 31,0
+ 17,0 + 18,0
0,0
0,0
50 %
51 %
Von tArek Abu AjAmieh
29.8.
5.9.
Aufgang:
Untergang:
13.9.
19.56 Uhr
5.52 Uhr
21.9.
–––––– Werte für den landkreis Hildesheim ––––––
Zu Guter LetZt
behauptet ein Schild in der Keßlerstraße
in Hildesheim, dass der Dichterfürst einst
in einer der schönsten Meilen der Stadt zu
Gast war. Schade, dass sich dies zumindest
bislang wohl kaum belegen lässt.
ara/Foto: Raths
ALMSSTR. & HOHER WEG
HILDESHEIM
30. Aug.
So. 11-17 Uhr
über 100 Stände
ein Jahr hiLdesheiM
sonderer Service gebucht
werden. „Das hat wunderbar geklappt“, sagt die
93-Jährige nach ihrer Rückkehr. Sowohl
die Passagiere aus Hildesheim wie auch
ihr Gepäck wurden durchweg vorrangig
behandelt. „Nach wenigen Minuten waren wir durch die Kontrollen“, bestätigt
Begleiter Schoepke.
Für ihn war es der zweite Flug nach
Amerika. Anni Godawa war schon 36
Mal in den USA. Das letzte Mal lag allerdings schon sechs Jahre zurück. Ihre
Tochter war einst als junge Frau ausgewandert und hatte sich in Amerika ein
Leben aufgebaut. „Das war eine harte
Zeit“, erinnert sich ihre Mutter. „Ich habe
damals viel geweint.“ Doch im Laufe der
Jahre gewöhnte sie sich an die Situation.
Mit dem „Siegerflieger“ der
Lufthansa sind Anni Godawa
und Marc Schoepke nach Boston
geflogen. Von hier aus ging es mit dem Auto weiter nach New
Hampshire und Vermont.
Fotos: dpa/privat
„1966 habe ich sie zum ersten Mal besucht“, erinnert sich die Mutter. Es folgten Dutzende weitere Besuche.
Heute ist Tochter Gisela 69. Sie hat in
Amerika ein erfolgreiches Leben als Geschäftsfrau hinter sich und kommt regelmäßig zu ihrer Mutter nach Hildesheim.
Bei einem dieser Besuche stellte sie Magdalenenhof-Geschäftsführer Sackmann
ihre Idee vor, die Mutter noch einmal
nach Amerika reisen zu lassen. „Ich war
sofort begeistert“, sagt der Einrichtungsleiter.
Inzwischen sind die beiden Ausflügler
wieder in Hildesheim eingetroffen. Sie
haben in New Hampshire und Vermont
Tag 241. Pfützenschuhe, Anglerwecker
oder Pflanzenpappe: Welche verrückte erfindung „Made in Hildesheim“ gab es wohl
tatsächlich?
viel gesehen und erlebt. Schoepke hat
fast 1000 Fotos geschossen, viele zeigen
Anni Godawa. Oft wirkt die Hildesheimer Seniorin ein wenig müde, aber meistens sehr zufrieden.
Dieser Eindruck täuscht nicht. Die
93-Jährige bereut es nicht, noch einmal
die Strapazen auf sich genommen zu haben. Ob sie noch einmal fliegen würde?
„Ganz sicher nicht“, sagt sie und lacht.
Doch da sollte man sich bei der Frau, die
sich auch im Heimbeirat des Altenheims
engagiert, nicht allzu sicher sein. Gut
möglich, dass Anni Goldawa noch ein
weiteres Mal in den „Siegerflieger“
steigt.
Tag 242.
Im Wahlkampf 2001
sorgt eine
große Tüte
Gummibärchen für
Aufregung.
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Sattler Media Press führt Betrieb fort – und übernimmt einen Großteil der Belegschaft
sOnne und MOnd
6.26 Uhr
20.15 Uhr
Stoffmarkt
Gerstenberg-Druck: Investor gefunden, Betrieb geht weiter
–––––– Werte für den landkreis Hildesheim ––––––
Aufgang:
Untergang:
Deutsch-Holländischer
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Die Sonne scheint, kein Lüftchen weht. Schlechteste
Flugbedingungen für Kurt.
Da kommt er nicht weit,
denn gut fliegen, nein gut fliegen kann
Kurt nicht. Da sitzt er nun auf einem
Grashalm und ärgert sich. Wie so viele
seiner Art. Zwei Riesenbeine nähern
sich. Wenn er Glück hat, streifen sie
seinen grünen Ausguck, wenn er Pech
hat klebt er gleich unter der Sandale
mit den weißen Socken darin. Kurt zittert ein bisschen vor Aufregung. Da,
das haarige Bein kommt ganz nahe.
Kurt springt auf, krallt sich in den
schwarzen Zotteln fest, schließt die Augen, reißt sein Maul auf und beißt so
fest wie er nur kann zu. „Jipp, das tat
gut“, murmelt Kurt, lacht und macht
sich zum Absprung bereit. Er weiß, sein
Biss juckt wie Hölle. Zu seinem Glück
zieht ein Gewitter auf. Die Luftmassen
tragen ihn. Er fliegt! „Juhuuu!“, ruft
Kurt. Tja, das Leben einer Gewitterfliege ist kurz, da muss man was draus machen, denkt der alte Fransenflügler und fliegt zufrieden
davon.
gestern
+1 9,2
+ 12,2
15,8
66 %
Tipp des Tages
Magdalenenhof-Bewohnerin Anni Godawa ist noch einmal nach Amerika geflogen – mit Unterstützung vieler
Kurt fliegt!
Temperatur max. (°C)
Temperatur min. (°C)
Niederschlag (mm)
Luftfeuchte (relativ)
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HildesHeim. Die drohende Schließung
der Firma Gerstenberg Druck ist abgewendet – ein Großteil der 50 Mitarbeiter
behält seine Jobs. Das Druckerei-Unternehmen Sattler Media Press mit Sitz in
Hornburg und Magdeburg übernimmt
die Firma im Bavenstedter Gewerbegebiet – und mit ihr knapp 40 Mitarbeiter.
Möglich wird das auch, weil sich der bisherige Eigentümer an Investitionskosten
für die Neustrukturierung beteiligt. Aus
der Geschäftsführung der Gebrüder
Gerstenberg GmbH & Co. KG hieß es,
man sei zuversichtlich, dass die Druckerei vor einer guten Zukunft stehe.
Auch der Betriebsrat zeigte sich gestern erleichtert und zufrieden. Schließlich hatte die Belegschaft noch vor wenigen Wochen mit dem Aus für den Betrieb und damit für ihre Arbeitsplätze
rechnen müssen. Die Eigentümer hatten
angekündigt, die Firma zum Jahresende
zu schließen, sollte kein Käufer gefunden werden (diese Zeitung berichtete).
Martin Koschei, geschäftsführender
Gesellschafter des neuen Eigentümers,
führt künftig zusammen mit den bisherigen Gerstenberg-Druck-Führungskräften Stephan Grube und Markus Lederhaus die Geschäfte in Bavenstedt. Er
lobte gestern ausdrücklich „das große
Engagement aller Beteiligten, nicht zuletzt der Mitarbeiter, das dieses Ergebnis
ermöglicht hat“. Das Trio gestand aber
auch ein, dass ein glücklicher Zufall bei
der Übernahme ebenfalls eine gewichtige Rolle spielte. Sowohl Gerstenberg
Druck als auch Sattler Media Press wa-
Froh über die Lösung für Gerstenberg Druck: Stephan Grube, Burkhard Becker, Martin
Koschwei, Markus Lederhaus und Michael Rabe (von links).
Foto: Abu Ajamieh
ren Ende Juni auf der Fachmesse „Co
Reach“ in Nürnberg vertreten. Dort besuchte ein Sattler-Mitarbeiter den Gerstenberg-Stand, um über die gemeinsame Bearbeitung eines Kundenauftrags
zu sprechen. „Ich habe ihm erzählt, dass
bei uns die Schließung droht. Wenige
Minuten später stand Herr Koschei bei
uns am Stand“, erzählt Stephan Grube.
Kurz darauf meldete sich Koschei bei
Michael Rabe, dem Interims-Geschäftsführer von Gerstenberg Druck. Schnell
wurde deutlich, dass eine Zusammenarbeit zustande kommen könnte. „Gerstenberg Druck kann vieles machen, was
wir bislang ablehnen oder an andere Firmen weitergeben müssen“, erklärt Koschei. „Zudem haben wir teilweise die
gleichen Kunden.“ Als Beispiel nannte
er Rossmann. Sattler druckt für das Drogerie-Unternehmen – wie auch für mehrere große deutsche Einzelhändler –
Werbebeilagen in Millionen-Auflagen.
„Gerstenberg druckt für Rossmann Gutscheine – künftig können wir mehr Leistungen aus einer Hand anbieten. Und es
gibt noch viele weitere Beispiele“, so
Koschei. „Für uns war deshalb schnell
klar, dass wir diese Chance nicht verstreichen lassen wollten.“
Die Entscheidung wurde ihm dadurch
erleichtert, dass die bisherigen Eigentümer bereit waren, statt in die Schließung
in den Erhalt des Unternehmens zu investieren. „Diese Zusage wurde im Juni
für den Fall der Fälle gegeben, und man
hat Wort gehalten“, lobte der künftige
Mit-Geschäftsführer Markus Lederhaus.
Zwölf Mitarbeiter bekommen allerdings die Kündigung. „Einerseits sind
wir froh, dass es für die meisten weitergeht, andererseits bedauern wir sehr,
dass nicht alle bleiben konnten“, sagt
Betriebsratsvertreter Burkhard Becker.
Allerdings sehe der Sozialplan um 50
Prozent höhere Entschädigungen als im
Fall der Schließung vor.
Gerstenberg Druck ist ab dem 1. September eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Sattler Media Press. In
der nächsten Woche soll ein neuer Name
für die Firma bekanntgegeben werden.
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