Publikation: Ressort: Pagina: Erscheinungstag: tbtg tz-ro 32 11. 11. 2015 Ist-Farben: MPS-Planfarben: cmyk0 cmyk 32 Romanshorn Mittwoch, 11. November 2015 Schwimmer dürfen hoffen KOMMENTAR Die privaten Initianten eines Winter-Hallenbads in Romanshorn sind ihrem Traum einen grossen Schritt näher gekommen. Die Hafenstadt beteiligt sich unter gewissen Bedingungen finanziell am Projekt. schliesst. Als Standort für das Provisorium mit einer Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren kommt im Oberthurgau einzig Romanshorn in Frage. Die Heizung muss mit erneuerbarer Energie betrieben werden, und diese Voraussetzung ist nur im Seebad gegeben, wo eine Holzschnitzelheizung das Wasser auf Temperatur bringt. MARKUS SCHOCH An dieses Bild könnte sich der Stadtrat gewöhnen. Die Stimmbürger kommen in Scharen, um ihm den Rücken zu stärken, und spenden am Schluss sogar Applaus für die Entscheide, die sie selber gefällt haben. So passiert an der Rechnungsgemeinde im Mai des letzten Jahres, als es um einen Baukostenbeitrag an die Hafenplattform in der Höhe von maximal 600 000 Franken ging. Und so passiert am Montagabend bei der Budgetgemeinde, als 237 Stimmbürger die Kanti-Aula füllten. ROMANSHORN. Betrieb kostet 210000 Franken Das Finanzierungskonzept geht von Investitionskosten in der Höhe von 600 000 Franken und jährlichen Betriebskosten Traglufthalle im Winter Feuerwehr Neues Tanklöschfahrzeug Zur Debatte stand erneut ein wegweisendes Projekt. Eine Gruppe um Schwimmclub-Ehrenpräsident Hanspeter Gross will das 25-Meter-Becken im Romanshorner Seebad jeweils im Winter mit einer Traglufthalle überdecken, damit sein Verein und andere wie der Kanuclub sowie Schulen und Familien nicht im Trockenen stehen, wenn das Hallenbad in Münsterlingen im April des nächsten Jahres Die Stimmbürger bewilligten den Kauf eines neuen Tanklöschfahrzeuges zum Preis von knapp 750 000 Franken, wovon die Stadt Romanshorn die Hälfte übernehmen muss. Angeschafft wird ein Volvo FMX 420, der Platz für sechs Personen bietet und über einen Tank für 2500 Liter Wasser beziehungsweise 200 Liter Schaum verfügt. Ersetzt wird das CompactTanklöschfahrzeug mit Jahrgang 2000. Dieses ist defekt und hat Schäden, Ersatzteile zu beschaffen sei schwierig, sagte die zuständige Stadträtin Melanie Zellweger. Weiter in Betrieb bleibt das zweite Tanklöschfahrzeug mit Jahrgang 1991. (mso) Bild: Reto Martin David H. Bon Stadtpräsident von Romanshorn Gemeindehaus muss saniert werden EGNACH. Dem Gemeinderat liegt sen», heisst es in der Mitteilung weiter. Die Gestaltung des Gemeindehauses könne mit einer Sanierung optimiert und modernisiert werden. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die Sanierung auf das Budget 2017 hin geplant werden soll und hat die Projektierung an sa Architektur Bauleitung AG in Neukirch-Egnach vergeben. Für die Planung sind ein Bauingenieur und ein Energieingenieur beizuziehen, um statische und energetische Fragen optimal zu lösen. (red.) das Sanierungskonzept für das Gemeindehaus vor, das er im Frühling in Auftrag gegeben hat. Wie erwartet, empfehle sich eine Sanierung für das denkmalgeschützte Gebäude, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Die letzte Sanierung liegt 30 Jahre zurück. Vor allem im energetischen Bereich sei dringender Handlungsbedarf. So seien die Fenster zu ersetzen und das Haus sei zu isolieren. «Aber auch die Platzprobleme in einigen Abteilungen sind dringend zu lö- Commandant Heinrich Guhl – Kämpfer für den Fortschritt Heinrich Guhl (1836 – 1919) war eine der markantesten und fortschrittlichsten Persönlichkeiten in der Pionierzeit von Romanshorn Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Eingegangen in die Geschichte ist Guhl als leidenschaftlicher Kämpfer für den Fortschritt. Er unterstützte den Frauenverein bei der Gründung des Kindergar- tens und setzte sich ein für die Bahnlinie nach Konstanz. Das Leben und Wirken von Commandant Heinrich Guhl im Kontext der Entwicklung von Romanshorn ist Thema der «Romishorner Runde» vom Freitag, 20. November, um 20 Uhr, im Museum am Hafen. Referent: Hermann Roth, Museumsgesellschaft. Eintritt frei, Kollekte. Das Bistro ist in Betrieb. (red.) ROMANSHORN. Anzeige <wm>10CAsNsjY0MDQ0jDc0tjA0MQcA8N158w8AAAA=</wm> <wm>10CB3GMQqAMAwF0BuF_Dax1YzSoVBExF2EUhxEHLw_isODV4op8W9M05oWAwPY4CMkmBNQJ1BvAJNKQPwGdgwd4CQIe-1tri1fx34-dNf2AtH7T2ZTAAAA</wm> <wm>10CB3GMQqAMAwF0BuF_DZpgxnFQSgi4i5CKQ4iDt4fxeHBK8WV-NcP0zosDgawIRokexBQEmh0gEklw76BA0M7NhG1kJPPtY3XsZ8P3bW9prC7UVMAAAA=</wm> von 210 000 Franken aus. Die Idee ist, dass sich die Gemeinden und Städte im Oberthurgau beteiligen gemäss einem Schlüssel, den die Regionalplanungsgruppe ausgearbeitet hat. Romanshorn soll als Standortgemeinde einen (rückzahlbaren) Investitionsbeitrag von 200 000 Franken übernehmen und jährlich 31 800 Franken an die Betriebskosten zahlen (drei Franken pro Einwohner). Entsprechende Anträge der Interessengemeinschaft um Gross befürworteten die Stimmbürger am Montagabend mit grossem Mehr. Es sei «ein ideales Projekt» und trage zur Stadtentwicklung bei, sagte beispielsweise Hans Sidler. Stadt stellt Bedingungen Auch der Stadtrat befürwortete die Pläne. Sie würden einem grossen Wunsch der Bevölkerung entsprechen, sagte die zuständige Stadträtin Aliye Gül. Die Ausgaben seien auch tragbar. Zumal sich die Stadt schon heute mit 20 000 Franken am Betrieb des Hallenbades in Münsterlingen beteilige, so dass es um Mehrkosten von knapp 12 000 Franken gehe. Der Stadtrat stelle Ein Sturm im Wasserglas Mit einer einzigen Gegenstimme machten die Romanshorner den Weg frei für die Überbauung des Betriebsgeländes der Drahtseilfabrik Fatzer an der Salmsacherstrasse mit über 100 Wohnungen in zwei Häusern. Sie sagten fast diskussionslos Ja zur Umzonung und Ja zur Änderung des Baureglements. Ein solch klares Ergebnis war nicht zu erwarten gewesen. Kritik im Vorfeld Im Vorfeld hatte ein Komitee um Otto Mock mit dem Namen «Kinder statt Platanen» öffentlich dazu aufgerufen, die Zonenplanänderung abzulehnen, weil die geplante Verkehrserschliessung des Areals die Schulwege gefährlich mache. Alle Eltern der betroffenen Kinder sollten deshalb die Gemeindeversammlung besuchen und die Vorlage ablehnen, schrieb Mock in einem ganzseitigen Inserat. Doch weder besorgte Eltern noch der auswärts wohnende Mock selber sassen dann am Montagabend in der Kantonsschulaula. Es meldete sich auch niemand zu Wort, der entsprechende Bedenken gehabt hätte. Chance für Romanshorn Der zuständige Stadtrat Markus Fischer bezeichnete die Zonenplanänderung «als Chance für Romanshorn», die es zu ergreifen gelte. Die Firma Fatzer mache das Gelände frei, weil sie mehr Platz brauche, das sie im Industriequartier gefunden habe. Romanshorn profitiere, wenn das Unternehmen investiere und Arbeitsplätze am Ort gehalten werden könnten. Zudem entstehe «hochwertiger Wohnraum an zentraler Lage», sagte Fischer weiter. (mso) aber Bedingungen. So müssten sich auch Arbon und Amriswil an den Betriebskosten beteiligen. Die offenen Punkte müssten im Vorprojekt gelöst werden. Und das temporäre Hallenbad müsse für die Öffentlichkeit zu gewissen Zeiten zugänglich sein, was gemäss Gross der Fall sein soll. Es gab auch Kritik: Die FDP sah sich gemäss Jürg Felix ausserstande, die Vorlage «seriös zu prüfen», da Entscheidungsgrundlagen wie die Machbarkeitsstudie fehlen würden. Er empfahl, die Anträge zurückzuweisen. Budget Steuerfuss gibt zu reden Die Romanshorner wollen im Moment den Steuerfuss nicht ändern. Sie lehnten sowohl einen Antrag ab, ihn um zwei Prozentpunkte zu senken, als auch einen zweiten Antrag, ihn um zwei Prozentpunkte zu erhöhen. Und sie waren auch nicht dafür zu haben, das Budget mit einem Verlust von knapp 900 000 Franken zurückzuweisen, wie ein weiterer Antrag verlangte. Ebenfalls keine Chance hatte die FDP, die dem Projekt Open Sunday (offene Turnhallen zum Spielen am Sonntagnachmittag) den Geldhahn zudrehen wollte, weil es eine Konkurrenz für die Vereine sei und die Familien in ihrer Existenz gefährde. (mso) Christbaum kommt geflogen Seit gestern steht eine 15 Meter hohe Nordmanntanne auf der Romanshorner Hafenpromenade. Zu verdanken ist das der Initiative von Dominik Lauchenauer. MARKUS SCHOCH ROMANSHORN. Was die St. Galler seit Jahren auf dem Klosterplatz haben, haben jetzt auch die Romanshorner am Hafen: Einen riesigen Christbaum. Und wie in St. Gallen ist er gestern mit dem Helikopter angeliefert worden. Das Spektakel zog viele Zuschauer an. Ganze Schulklassen blickten kurz vor Mittag in den Himmel. Als die vier Tonnen schwere Nordmanntanne von einer Privatperson aus Goldach schliesslich stand, konnte es Dominik Lauchenauer im ersten Moment gar nicht richtig fassen. Der Egnacher hatte seit dem Sommer auf diesen Augenblick hingearbeitet. Einen Christbaum in Romanshorn aufzustellen, war seine Idee. Der Antrieb des selbständigen Projektleiters: «Ich habe Freude, wenn ich anderen eine Freude bereiten kann. Und wenn die Hafenpromenade auch im Winter etwas zu bieten hat.» Lauchenauer scheute dafür keinen Aufwand und bewies Hartnäckigkeit, wofür ihm Stadtammann David H. Bon grosses Lob zollt. «Es ist eine bewundernswerte Leistung.» Der Egnacher musste unter anderem Sponsoren und Gönner finden, die ihm das Projekt mit Kosten von 20 000 Franken finanzierten. «Es war sehr schwierig», sagt Lauchenauer. Künftig soll ein breitabgestützter Trägerverein die nötigen Mittel zur Verfügung stellen. Die Tanne bleibt bis am 6. Januar stehen und wird mit 6000 Lichtern behängt. Starkes Signal an die Region D ie Chancen stehen gut, dass der Oberthurgau schon bald ein temporäres Hallenbad in der Wintersaison erhält, als Ersatz für das Hallenbad in Münsterlingen, das im nächsten Jahr schliesst. Die Romanshorner haben den ersten grossen Schritt getan, indem sie am Montag mit grossem Mehr einen wesentlichen Beitrag an die Investitionskosten gesprochen und ebenso deutlich Ja gesagt haben zu einem Betriebskostenbeitrag. Jetzt sind die umliegenden Städte und Gemeinden am Zug. Aufgrund der angekündigten Steuerfusserhöhung war der klare Entscheid der Romanshorner nicht unbedingt zu erwarten. Doch sie sind offensichtlich bereit, sich den Aufschwung etwas kosten zu lassen. Was erfreulich ist und den Stadtrat in Bezug auf die anstehenden Projekte wie die geplante Unterführung als Verbindung zum Hafengebiet oder das Parkhaus auf dem Schlossberg zuversichtlich stimmen muss. In Romanshorn lässt sich heute etwas bewegen. Weil sich die Romanshorner mittlerweile bewegen lassen. Am Montagabend besuchten gegen 240 Personen die Budgetgemeinde. Fast alle waren gekommen, um der Zukunft eine Chance zu geben. Es wäre bedauerlich, wenn die umliegenden Gemeinden dem Beispiel nicht folgen würden. Denn Romanshorn und der Oberthurgau kommen nur vorwärts, wenn alle zusammenstehen. Es gibt keinen Grund, warum das Eissportzentrum das erste und letzte gemeinsame Projekt bleiben sollte. Es braucht noch viele weitere solche Initiativen, damit sich die Randregion als attraktiver Arbeits- und Lebensraum behaupten kann. Markus Schoch !thurgauerzeitung.ch Floh- und Adventsmarkt Im Alters- und Pflegeheim Haus Holzenstein findet am Samstag, 14 November, ab 10 Uhr der traditionelle Floh- und Adventsmarkt mit Metzgete statt. Um 11 und 14 Uhr gibt es Führungen durchs Haus. Die Küche serviert Blutwurst, Leberwurst, Rippli, Rösti und vieles mehr. Für musikalische Unterhaltung sorgt Hans Arnold. (red.) ROMANSHORN. AGENDA HEUTE ROMANSHORN Seniorenmittagstisch, 12.00, Kirchgemeindehaus Open Days, Auto-Erlebniswelt, 16.00–20.00, Autobau AG Dürrenmatt – Eine Liebesgeschichte, 20.15, Kino Roxy MORGEN ROMANSHORN Musizierstunde, Querflötenklasse, 19.00, Musikkollegium Pubertät – Die zweite Geburt, Referat von Christoph Bornhauser, 19.30–21.30, SBW Haus des Lernens, Hafenstrasse 31 45 Years, 20.15, Kino Roxy ROMANSHORN Bild: Helio Hickl Helikopter mit Christbaum über dem Hafenbecken. Paula Henzi-Koivu, Vernissage, 18.00, Galerie für Erdkunst
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