Was ziehe ich an? - Textilien, Schuhe, Lederwaren

Was
ziehe
ich
an?
Textilien, Schuhe, Lederwaren
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I nfo rmatio nen
und
W i s s e n sw e r te s
Was ziehe ich an? - Textilien, Schuhe, Lederwaren
Prüfsiegel und Zertifizierungen
Was Sie als Konsumentin/Konsument noch wissen und beachten sollten
Altkleidung & Secondhand
A dressen
Verbände
Dienstleister und Läden
Soziale Anlaufstellen
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W as
zi e h e ich an ?
- Text ilien , S ch u h e , L e d e rwa re n
Kleidung umhüllt einen Großteil unserer Haut fast ununterbrochen Tag und Nacht und wirkt auf sie ein, es kommt
zu Wechselwirkungen. Schon deshalb sollten wir bei der Wahl der Stoffe/Kleidung kritisch vorgehen, denn Mode
und Industrie sind sehr erfinderisch. Immer neue Textilien werden hergestellt und mit immer mehr Chemikalien
behandelt, um neue gute Trageeigenschaften zu erreichen. Auch Naturfasern werden mit den verschiedensten,
teils giftigen Stoffen behandelt. Chemiefasern nehmen bei der Bekleidung den Spitzenplatz ein. Das liegt vor allem
daran, dass bei einer Änderung der Ausgangsstoffe, des Herstellungsprozesses und durch Nachbehandlungen
die wünschenswerten Eigenschaften gewissermaßen konstruiert werden können. Damit die Textilien ihren Verwendungszweck erfüllen und in Griff, Optik, Aussehen und Gebrauchsverhalten die gewünschten Eigenschaften
aufweisen, werden die Rohfasern speziell bearbeitet. Auch hier kommen vielfältige oft gesundheitsgefährdende
und überhaupt schädliche Chemikalien zum Einsatz.
Glücklicherweise wächst das Bewusstsein dafür, die Nachhaltigkeit von Textilien zu beachten. Laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) tragen 3,7 Prozent der verkauften textilen Erzeugnisse ein Öko-Label. Offenbar
gibt es eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen Textilien. Sie als Konsumentin und Konsument sind ebenfalls
angesprochen, wenn es darum geht, die Herstellungs- und Produktionsbedingungen zu hinterfragen und einen
nachhaltigen Wandel herbeizuführen. Diese Broschüre soll Ihnen bei Ihrer Kaufentscheidung helfen.
P rüfsiegel
u nd
Z ert ifizierungen
In der Textil- und Bekleidungsbranche existieren eine Menge firmeneigener Siegel und Öko-Label, z.B. Pure Wear
von Otto oder Green Cotton von Novotex. Diese haben den Nachteil, dass es keine unabhängige Institution gibt,
die prüft, ob die Standards auch eingehalten werden.
Darüber hinaus gibt es Label, die lediglich die chemischen Bestandteile, also den humanökologischen Aspekt,
zertifizieren. Dazu gehören Toxproof und das sehr weit verbreitete Siegel ÖkoTex100. Sie machen keine Aussage
über soziologische Belange wie die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung oder über ökologische Einflüsse wie
die Umweltbelastung durch Produktionsprozesse und Bestandteile der Textilien.
Demgegenüber gibt es auch Siegel, die zwar sehr hohe Standards ansetzen, aber nur ökologische (und zum
Teil soziale) Belange beim Baumwollanbau zertifizieren. Dazu gehören Demeter, Bioland, Naturland und Organic
Exchange.
In jedem Fall ist bei allen Siegeln zu unterscheiden, ob sie den Einfluss auf die Umwelt, die chemischen Bestandteile oder die Arbeitsbedingungen bewerten. Idealerweise zertifizieren Siegel alle drei Belange über die gesamte
textile Kette hinweg und legen dabei höchste Standards an.
Als besonders hochwertiges Siegel ist hier IVN Best zu nennen, das vom Internationalen Verband der Naturtextilien (IVN) vergeben wird. Der Verband zertifiziert sowohl Sozial- als auch Umweltstandards nach sehr strengen
Kriterien.
Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Siegel werden nachfolgend vorgestellt:
Fair Trade (vergeben von NGO Transfair, www.fairtrade.net): — Konzentration auf Sozialstandards, — nicht der gesamte Herstellungsprozess der Textilien wird zertifiziert, — nur 20
Prozent der fair gehandelten Baumwolle ist Bio-Baumwolle.
Fair Wear (vergeben von der Fair Wear Foundation, www.fairwear.org): — Konzentration auf
Sozialstandards, Stiftung fördert die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, — ohne Zertifizierung mit Siegel: teilnehmende Unternehmen verpflichten sich freiwillig zur Einhaltung der
Standards, werden regelmäßig kontrolliert.
Global Organic Textile Standard (GOTS) (International Working Group on GOTS, eine
Initiative von mehreren Verbänden: IVN, JOCA, Organic Trade Association, Soil Association;
www.global-standard.org): — zertifiziert Sozial- und Umweltstandards, — entspricht fast
den strengen Kriterien von BEST.
BEST (Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft e.V., www.naturtextil.com): — zertifiziert Sozial- und Umweltstandards, die Kriterien des Siegels zählen zu den strengsten der
Branche, — Textilien müssen zu mindestens 95 Prozent aus Naturfasern bestehen, — externe
Prüfung der Standards.
Made-by… (Niederländische NGO Made-by, ein Dachlabel mehrerer Modeanbieter; www.
made-by.org): — zertifiziert Sozial- und Umweltstandards, Schwerpunkt: Sozialstandards, —
Kriterien von GOTS und IVN-Bestimmungen liegen zugrunde, — Kriterien werden hauptsächlich für Baumwolle aufgestellt, — externe, nicht unabhängige Prüfung der Standards.
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Öko-Tex 100 und 100Plus (Internationale Gemeinschaft für Forschung und Prüfung auf
dem Gebiet Textilökologie, oeko-tex.com): — Öko-Tex 100 zertifiziert Textilien mit geringen
Schadstoffmengen, — Öko-Tex 100Plus zertifiziert Textilien mit geringen Schadstoffmengen,
die nachhaltig produziert wurden, — Kriterien nicht so streng wie die des IVN, konzentrieren
sich auf die Schadstoffbelastung, nicht auf die Produktionsbelastung, insbesondere bei dem
sehr weit verbreiteten Öko-Tex100.
Neben diesen häufig zu findenden bzw. anerkannten Siegeln gibt es weitere, die weniger bekannt sind oder sich
nur auf einzelne Aspekte der Textilherstellung beziehen. Dazu gehört das Eco-Label der Europäischen Union (www.
ecolabel.com). Die Vergabe erfolgt nach der EU-Verordnung EG Nr. 880/1992.
Ein anderes Siegel ist Bluesign (www.bluesign.com). Es zertifiziert Standards der Textilindustrie zur möglichst
schadstoffarmen und umweltfreundlichen Bearbeitung von Textilfasern. Dabei regelt es Standards für die Arbeitssicherheit, nicht aber für weitergehende Umweltbelange.
Das Europäische Umweltzeichen, die »EU-Umweltblume« für Textilien basiert vor allem auf ökologischen und
gesundheitlichen Aspekten, die über die gesetzlichen Vorschriften hinausgehen. Es berücksichtigt u. a. die eingesetzten Fasern und Hilfsstoffe sowie das Endprodukt.
W as S ie
als
K o nsume ntin /K o nsum e n t
n o c h wis s e n u nd be a c hte n s o llte n
Nicht immer ist drin, was drauf steht: Ein Textil aus 100 Prozent Baumwolle bedeutet lediglich 100 % vom textilen Rohstoff. An folgendem Beispiel ist erkennbar, was sich hinter dem Gesamtgewicht des Fertigproduktes noch
verbergen kann:
73 % Baumwolle, 2 % Polyacryl, 8 % Farbstoffe, 14 % Harnstoff-Formaldehydharz, 3 % Weichmacher, 0,3 %
optische Aufheller. – Demnach besteht das fertige Textil eben nicht zu 100 % aus Baumwolle, sondern nur zu 73
Prozent. Von den unzähligen Substanzen, die in einem solchen Textil verborgen sein können, gibt es einige, die
allergische Reaktionen auslösen können.
- Vermeiden Sie Billigware in Großpackungen. Gute Qualität hat einen entsprechenden Preis. Aber auch qualitativ
hochwertige und nachhaltige Ware kann günstig sein – wenn Sie auf Rabatt- und Sonderaktionen warten oder
verhandeln.
- Kaufen Sie nach Möglichkeit unverpackte Textilien. Achten Sie bei Textilien aus Naturfasern auf ökologische
Produktion.
- Kaufen Sie Textilien entsprechend des Verwendungszwecks und vermeiden Sie solche, die mehr ausgerüstet
sind, als benötigt. Bei Geweben, die direkt auf der Haut getragen werden, sind unbehandelte Naturtextilien zu
bevorzugen und vor dem Tragen zu waschen. Es sollte also schon beim Kauf auf Waschbarkeit geachtet werden.
- Berücksichtigen Sie gesundheitsrelevante Aspekte beim Kleidungskauf. Textilien mit Spezialausrüstung bewirken
zwar, dass diese z.B. knitterarm oder fleckgeschützt sind, beinhalten aber häufig noch Reste von Formaldehyd.
- Fragen Sie nach Pflege- und Textilkennzeichnungen – sowohl beim Verkäufer als auch beim Hersteller. Bei
steigendem Interesse an einer vollständigen Angabe und Transparenz steigt die Chance auf eine Reaktion der
Hersteller.
- Bevorzugen Sie Textilien, die unter Einhaltung von sozialen Mindeststandards produziert wurden oder Produkte
von alternativen Handelsorganisationen.
- Eine Möglichkeit ist auch, Kleidung aus zweiter Hand zu beziehen. Alte Kleidung kann durch Weitergabe an
Secondhand-Läden einer weiteren Nutzung zugeführt werden.
- Wenn Sie Altkleider im Container entsorgen wollen oder müssen, achten Sie darauf, wer diesen Container betreibt. Mitunter stehen dahinter kommerzielle Firmen, die die Kleider weiterverkaufen, anstatt sie einem guten
Zweck zuzuführen. Es lohnt sich, nach einer angegebenen Kontaktadresse oder -telefonnummer zu suchen und
nachzufragen.
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Verbände
Internationaler Verband der
Naturtextilwirtschaft e.V.
Dachverband FairWertung e.V.
Hoffnungstraße 22
45127 Essen
Telefon 0201 · 621067, Fax 0201 · 6462569
Geschäftsstelle: Chemnitzer Straße 229
12621 Berlin
Telefon 030 · 55616075, Fax 030 · 55648081
[email protected]
Stiftung OEKO-TEX® GmbH
Kaiserstraße 39
60329 Frankfurt am Main
Telefon 069 · 4003408-0, Fax 069 · 4003408-299
[email protected]
www.oeko-tex.com
Dienstleister und Läden
Biomare Connewitz
NATURBOUTIQUE BECK e.K.
Simildenstraße 20
04277 Leipzig
Telefon 0341 · 3081690
Brühl 33
04109 Leipzig
Telefon 0341 · 9603480
[email protected]
Textilien, Lederwaren, Schuhe
WALKERS »Gesunde Schuhe«
Weibermarkt 9
04600 Altenburg
Lelo Karli 123
Karl-Liebknecht-Straße 123
04275 Leipzig
Telefon 0341 · 3039516
Geöffnet Mo.–Fr. 10–18, Sa. 10–12 Uhr.
Zu erreichen mit Tram 10 und 11.
Pur … Pur Versand
Versand von Naturschuhen
Liebknechtstr. 55
06406 Bernburg
Nelly Morelly
GRÜNSCHNABEL, Christiane Pfundt
Ökologische Textilwerkstadt Leipzig
Schneiderei Sandra Wolf
Steinstraße 28
04275 Leipzig
Telefon 0341 · 219 7416, Mobil 0174 · 9270 597
[email protected]
Könneritzstraße 95
04229 Leipzig
Telefon 0341 · 9808022
www.gruenschnabel-shop.de
Geöffnet Di., Mi. und Fr. 10–18 Uhr, Do. 10–19 Uhr,
Sa. 10–14 Uhr
Zu erreichen mit Tram 1, 2 oder Bus 74
beauty & nature Leipzig GmbH
Seidentraum Dr. Matias Langer
Naturkosmetik, Naturparfümerie, Bio-Mode für Babys,
Kinder und Erwachsene, ökologische Spielsachen,
Biodrogeriewaren
Karl-Liebknecht-Straße 27
04107 Leipzig
Telefon 0341 · 22541415
[email protected]
www.beautyandnature.de
Geöffnet Mo.–Fr. 9–20 und Sa. 9–19 Uhr. Zu erreichen
mit Tram 10/11 bis zur Haltstelle Hohe Straße / LVB.
Karl-Friedrich-Straße 1
04316 Leipzig
Telefon 0341 · 3314052
[email protected]
Öffnungszeiten nach Vereinbarung,
zu erreichen mit Bus 73
Weltladen Zentrum
Natürliche Produkte aus fairem Handel
Burgstraße 1–5
04109 Leipzig
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A lt kleid ung & S e c o ndha nd
Wenn das Kleidungsstück lange genug getragen wurde oder dem modischen Outfit nicht mehr entspricht, beginnt
die Entsorgung. Die Verbraucher geben die Kleidungsstücke in Secondhand-Läden oder in die Altkleidersammlung.
Schätzungsweise werden pro Jahr in Deutschland 750 000 Tonnen ausrangierte Textilien erfasst. Laut FairWertung geht nur ein Bruchteil der Altkleider kostenlos an Bedürftige. Der größte Teil des Sammelguts wird verkauft
und wird damit zum Bestandteil des kommerziellen Textilrecyclings. Organisationen, die Sammlungen mit dem
FairWertungs-Siegel durchführen, bürgen dafür gemeinnützig, transparent und fair zu arbeiten.
Textilrecycling und der Handel mit Secondhand-Kleidung sind zu einem weltumspannenden Wirtschaftszweig
geworden. Sammelorganisationen, Händler und Recyclingbetriebe sind Akteure in einem Markt, der für Außenstehende schwer zu durchschauen ist.
Unser Tipp: Vertrauen Sie Ihre Altkleidung nicht irgendwelchen kommerziellen Händlern an, sondern informieren
Sie sich über die Kleidersammlungen. Das FairWertungs-Siegel gibt dabei eine Orientierung (siehe auch unter
Verbände den Dachverband FairWertunge.V.).
Soziale Anlaufstellen
Diakonisches Werk, Innere Mission Leipzig e.V.
– Kleiderkammer »passgenau«
JaRiKo – Sozialer Ring gGmbH – Möbelfundus
No. 1
Georg-Schumann-Straße 132
04155 Leipzig
»Leipziger Oase«
Nürnberger Straße 31
04103 Leipzig
Telefon 0341 · 2682670
Zschochersche Straße 79e
04155 Leipzig
Telefon 0341 · 5629836
Deutsches Rotes Kreuz, Akademischer Kreisverband Leipzig e.V. – Kleiderkammer
Birkenstraße 26
04177 Leipzig
Telefon 0341 · 4799464
Bekleidung, Wäsche, Möbel. Geöffnet Mi. 13:30–16:30
und Do. 13:30–15:30 Uhr.
Produktionsschule Leipzig
Kleidung, Hausrat, Spielzeug
Zschochersche Straße 97–99
04299 Leipzig
Telefon 0341 · 2304356
Geöffnet Mo. 10:00–15:30, Di.–Do. 8:30–15:30 und Fr.
11–15 Uhr
DRK-Kreisverband Delitzsch – Kleiderkammer
Eilenburger Straße 65
04509 Delitzsch
Telefon 034202 · 3094-16
Caritasverband Leipzig e.V., Caritas LADEN
Alte Salzstraße 54–58
04207 Leipzig
Telefon 0341 · 9740018
Geöffnet Mo. 12–17 Uhr und Di.–Fr. 10–17 Uhr
DRK-Kreisverband Muldental e.V. – Kleiderkammer in Grimma
Bahnhofstraße 5, Gebäude 24 (gegenüber PVM)
04668 Grimma
Telefon 03437 · 7066839
Seniorenhaus Selbsthilfe Leipzig-Plagwitz e.V.
Karl-Heine-Straße 41
04229 Leipzig
Telefon 0341 · 4011572
Geöffnet Mo.–Fr. 10–16 Uhr
DRK-Kleiderkammer Wurzen
Querstraße 21
04808 Wurzen
Telefon 03425 · 8199315
Sozialwarenhaus Leipzig gGmbH
Sozialmarkt Zwenkau
Eisenbahnstraße 163–171
04315 Leipzig
Telefon 0341 · 235283
Schulstraße 17
04442 Zwenkau
Telefon 034203 · 32439
Heilsarmee Kleiderkammer
Südblick 5a
04329 Leipzig
Telefon 0341 · 2518880
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