Programm Symposium Grenzen

GRENZEN
Auf der Landkarte und im Kopf
Beziehungen zwischen äußeren und inneren
Grenzen und ihre identitätsstiftenden Funktionen
Ein Symposium des Vereins zur Förderung von
Studien zur interkulturellen Geschichte
Zeit: 18.-19. Dezember 2015
Ort: VSIG, Rechte Wienzeile 3/9, 1010 Wien
GRENZEN – Auf der Landkarte und im Kopf: Beziehungen zwischen äußeren und inneren
Grenzen und ihre identitätsstiftenden Funktionen
Ein Symposium des Vereins zur Förderung von Studien zur interkulturellen Geschichte
Die Idee der Grenze bewegt die menschliche Imagination seit jeher. Es ist der ambivalente Reiz der
Dichotomie von Anziehung und Abstoßung: Grenzen stehen sowohl für das Unbehagen am Anderen als
auch für das Versprechen des Unbekannten.
Spätestens seit dem spatial turn in den Geisteswissenschaften werden Grenzen nicht länger als absolut,
sondern als relativ wahrgenommen. Der Blick geht dabei vermehrt auf die Durchlässigkeit und
Veränderlichkeit von Grenzen, auf die Konstruktion von Grenzen, auf Prozesse der Grenzziehung. Wenn wir
uns Grenzen auch häufig als geographische Trennungslinien vorstellen, so sind sie doch in der Regel weder
geographisch so eindeutig, wie es uns Karten und Atlanten weismachen wollen, noch haben sie
ausschließlich die Aufgabe zu trennen. Die Verwendung des Begriffes „Grenze“ schließt soziale, mentale,
rechtliche und religiöse Grenzziehungen ein. Indem wir Grenzen als Nahtstellen zwischen verschiedenen
Entitäten begreifen, ist es elementar, sowohl auf ihr trennendes als auch auf ihr verbindendes Potenzial
hinzuweisen.
Im Zentrum des Symposiums steht die Ambivalenz bzw. das Wechselspiel zwischen äußeren Grenzen, die
sich an politischen Vorgaben und geographischen Koordinaten orientieren, und inneren Grenzen, die v. a.
durch soziale Rahmenbedingungen, kulturelle Codes und Mentalitäten erzeugt werden.
|| Zeit: 18.-19. Dezember 2015
|| Ort: VSIG, Rechte Wienzeile 3/9, 1010 Wien
Organisation
Helene Breitenfellner ([email protected])
Eberhard Crailsheim ([email protected])
Josef Köstlbauer ([email protected])
Eugen Pfister ([email protected])
Freitag, 18. Dezember 2015
13:30-13:45 Begrüßung
13:45-14:45 Keynote: Die Grenze als Medium. Medienbilder der Territorialgrenze vom Kalten
Krieg bis zur EU-Außengrenze (Ramón Reichert, Wien)
|| Kaffeepause
15:00-15:30 Etymologien der Grenze. Termini und kulturelle Konzepte (Helene Breitenfellner, Wien)
Imperiale Grenzen I
15:30-16:00 An den Grenzen des spanischen Imperiums – Kontaktzone Philippinen (Eberhard Crailsheim, Hagen)
16:00-16:30 Wahrnehmung und Konstruktion von Grenzräumen im britischen und spanischen Nordamerika (Josef Köstlbauer, Wien)
|| Kaffeepause
Imperiale Grenzen II
16:45-17:15 Imperialer (T)raum, aufgeklärte Provinz, nationale Souveränität: Das Prinzip des uti possidetis juris als vernakulare
Wirklichkeit und kolonialer Ursprung nationaler Grenzkonflikte in Lateinamerika (Werner Stangl, Graz)
17:15-17:45 Abgrenzen und Entgrenzen – Linien, Räume und Inseln. Amerika produzieren und denken an und mit der fronteira, São
Paulo um 1900 (Sebastian Dorsch, Erfurt)
17:45-18:15 The Quarantines on the Danube River: Health Protection or Games of Power (Daniela Sechel, Graz u. Wien)
|| Gemeinsames Abendessen
Samstag, 19. Dezember 2015
Grenzen in Europa
09:30-10:00 „…baut dem Reich einen Wall“ – Die Siebenbürgische Militärgrenze (Sabine Jesner, Graz)
10:00-10:30 Grenzen setzen, Grenzen finden – ein Problem im Zuge des Nation Building in Südosteuropa (Harald Heppner, Graz)
10:30-11:00 Der „Eisernen Vorhang“ als Grenzraum und multiple Grenzlinie. Das Beispiel Österreich – Tschechoslowakei (Philipp
Lesiak, Graz)
|| Kaffeepause
Kulturelle Grenzziehungen
11:15-11:45 gedacht - gebaut. Die omnipräsente Grenze zwischen Mann und Frau im Pariser Stadtraum (Alexia Bumbaris, Wien)
11:45-12:15 Kino der Grenzerfahrungen. Der Erste Weltkrieg und die österreichische Filmgeschichte bis 1938 (Thomas Ballhausen,
Wien)
12:15-12:45 "Escape to Freedom" - Grenzen und Flucht im Digitalen Spiel (Eugen Pfister, Wien)
|| Mittagspause
14:15-15:00 Synthese (Benjamin Steiner, Erfurt)
15:00-15:45 Abschlussdiskussion