Lösung

Aufnahmeprüfung Deutsch FMS 2015: „Der Afrikaner“ von J.M. G. Le Clézio
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I Textverständnis (0.5P. Abzug pro Sprachfehler [max. Hälfte der jeweiligen Punktezahl!])
1. Der Erzähler schreibt insbesondere über seinen Vater. Notieren Sie in ganzen Sätzen…
a) … den Beruf seines Vaters.
b) …, warum dieser nach dem Studium
eine gemeinnützige Arbeit übernehmen musste.
Er ist Arzt.
Er hatte vom Staat ein Stipendium
erhalten.
Er musste in der Abteilung für
tropische Krankheiten im Krankenhaus Southampton arbeiten.
___/3P.
2. Schreiben Sie in einem ganzen Satz, wohin der Vater zuerst mit dem Schiff fuhr?
Er fuhr nach Georgetown in Britisch-Guayana._____________________
___/1P.
3. Im Text heisst es, dass der eingeschlagene Weg des Vaters „seinen Preisʺ hatte (Z.29).
Notieren Sie in einem Satz ein Beispiel dafür, worin der „Preisʺ konkret bestand.
Er musste die Kriegszeit im Exil verbringen, auf seine Frau und seine Kinder
verzichten und ist dadurch für diese zu einem Fremden geworden.
___/1P.
4. Der Erzähler schreibt über seine Familie. Notieren Sie je ein Adjektiv, welches den
Charakter der unten genannten Familienmitglieder umschreibt.
c) …, wo genau er diese zunächst
ausführen sollte.
Familienmitglied
a) Mutter:
b) Grossmutter:
c) Vater:
Charaktereigenschaft (Adjektiv !)
phantasievoll, liebevoll, charmant
grossherzig, feinsinnig, sanft
autoritär
___/3P.
5. Über den Grossvater lassen sich verschiedene Aussagen treffen. Welche der
folgenden Aussagen sind richtig bzw. falsch?
a) Der Grossvater will Auseinandersetzungen mit seiner
Familie heraufbeschwören.
b) Der Grossvater hat grundsätzlich eine andere
Erziehungsvorstellung als seine Frau.
c) Der Grossvater liebt seine Frau.
richtig
falsch

X
X

X

x
X

x
d) Der Grossvater ist egoistisch und rücksichtslos.
e) Der Grossvater mischt sich in die Erziehung nicht ein.
f) Der Grossvater pflegt eine asketische Lebensweise.
___/3P.
6. Im Text heisst es, dass der Erzähler vor seiner Abreise nach Afrika über ein Balkongeländer gestiegen sei (Z.53f.). Er tat dies, um…

a) … seinem Bruder gegenüber Mut zu beweisen.
X
b) … zur Regenrinne zu gelangen.

c) … als Held dazustehen.

d) … seine Grosseltern und seine Mutter zu erschrecken.
___/1P.
7. Welche Krankheiten behandelte der Vater in Afrika? Notieren Sie eine.
Der Vater behandelt zum Beispiel Lepra. (auch Malaria, Schlafkrankheit)
___/1P.
8. Die Ankunft in Afrika war für den Erzähler „der erste Schritt in die Welt der
Erwachsenen.ʺ (Z.70f.). Damit ist gemeint, dass …
richtig
falsch
a) … er sich neuen Anforderungen stellen musste.
b) … er reifer wurde, da er in Afrika sein kindliches Verhalten ablegen musste.
c) … er bei seiner Ankunft in Afrika volljährig war.
X

X


X
d) … für ihn in Afrika ein neuer Lebensabschnitt begann.

___/2P.
9. Notieren Sie zwei Eindrücke, die bei dieser Ankunft beim Erzähler einen Schock auslösten.
X
a) Ein erster Eindruck:
Die lange Fahrt im strömenden Regen
über die unbefestigte Strasse.
b) Ein weiterer Eindruck:
Die Begegnung mit dem Vater.
___/2P.
10. Im Text heisst es: „Seine autoritäre Haltung wurde sofort zu einem Problem.ʺ (Z.39).
a) Auf wen bezieht sich „Seineʺ?
b) Für wen alles wurde diese Haltung zu
einem Problem?
c) Weshalb wurde diese Haltung zu einem
Problem?
Auf den Vater
Für den Erzähler Le Clézio und seinen
Bruder
Weil die Kinder bisher in einer Welt
mit entgegengesetzten Normen/
ohne Verbote gelebt hatten
___/3P.
11. Der Leser erfährt, dass der Erzähler als Kind auffällige Verhaltensweisen zeigte.
a) Notieren Sie in einem Satz ein Beispiel
für ein solches Verhalten aus dem Text.
b) Schreiben Sie in einem Satz, warum er
sich so verhalten konnte.
Er klettert mit seinem Bruder über
das Balkongeländer, um zur
Regenrinne zu gelangen. //
Er neigte wegen Kleinigkeiten zu
Wutanfällen.
Er lebte in einem regellosen Paradies,
d.h., ihm wurden als Kind keine
Regeln vermittelt, an die er sich
halten musste.
___/2P.
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II Grammatik und Wortschatz (0.5P. Abzug pro Sprachfehler [max. Hälfte der jeweiligen
Punktezahl!])
1. Schreiben Sie die folgenden Sätze um in die indirekte Rede (keine „dass-Sätze!“):
„Ich erinnere mich auch, wie ich Wutanfälle bekam, weil jemand aus meiner Familie
mir etwas verweigerte. (…) Wir haben in den Jahren vor unserer Abreise nach Afrika
Dinge getan, die mir rückblickend tatsächlich ziemlich erschreckend vorkommen:
Eines Tages bin ich auf Anregung meines Bruders mit ihm über das Balkongeländer
geklettert.“
Le Clézio erzählt, er erinnere (½P) sich (½P) auch, wie er (½P) Wutanfälle
bekommen habe (½P), weil jemand aus seiner (½P) Familie ihm (½P) etwas
verweigert habe (½P). Sie (½P) hätten (½P) in den Jahren vor ihrer (½P)
Abreise nach Afrika Dinge getan, die ihm (½P) rückblickend tatsächlich ziemlich
erschreckend vorkämen (½P). Eines Tages sei (½P) er (½P) auf Anregung seines
(½P) Bruders mit ihm (½P) über das Balkongeländer geklettert.
___/8P.
2. Im Text (Z.27-31) gibt es einen unvollständigen Satz. Notieren Sie diesen.
Vermutlich aus Stolz, um der tristen englischen Gesellschaft zu entfliehen,
und nicht zuletzt aus Abenteuerlust.
___/1P.
3. Setzen Sie die Verben in der richtigen Zeit ein. (pro vollständig richtigem Satz 1P.)
In Afrika (seine Migräne verschwinden), an der er bei der Abreise aus Frankreich (leiden).
In Afrika verschwand seine Migräne, an der er bei der Abreise aus
Frankreich gelitten hatte. // In Afrika verschwindet seine Migräne, an der
er bei der Abreise aus Frankreich gelitten hat.
Nachdem er (durch die Stadt schlendern), (in die Pension zurückgehen)
Nachdem er durch die Stadt geschlendert war, ging er in die Pension
zurück. // Nachdem er durch die Stadt geschlendert ist, geht er in die
Pension zurück.
___/2P.
4. Nennen Sie auf der Linie alle Stammformen der folgenden Verben:
(vor etwas) „erschrecken“: erschrecken, erschrak, erschrocken
„ablehnen“:
ablehnen, lehnte ab, abgelehnt
___/2P.
5. Bestimmen Sie im untenstehenden Text die unterstrichenen Satzglieder:
Die Reise nach Afrika machte (1) allem (2) ein Ende (3). Die Anweisung meines Vaters
(4) liess mich (5) vor der Abfahrt die Haare schneiden, was (6) zur Folge hatte, dass ich
furchtbaren Sonnenbrand (7) auf den Ohren bekam und mich den Normen (8) der
Männerwelt endgültig fügen musste. Nie wieder sollte ich an Migräne leiden, nie
wieder den Wutanfällen (9) meiner Kindheit freien Lauf (10) lassen.
(1)
Prädikat
(2)
Dativ Objekt
(3)
Akkusativ Objekt
(4)
Subjekt
(5)
Akkusativ Objekt
(6)
Subjekt
(7)
Akkusativ Objekt
(8)
Dativ Objekt
(9)
Dativ Objekt
(10) Akkusativ Objekt
___/5P.
6. Nennen Sie ein Synonym für… Achtung: nur Synonym, keine Umschreibung!
…„gemeinnützig“ (Z.4): unentgeltlich, altruistisch, wohltätig, uneigennützig
…„körperliche Züchtigung“ (Z.43): körperliche Strafe, Massnahme, Unterweisung
…„belangloser Anlass“: (Z.61): bedeutungslos, unwesentlich, nebensächlich,
unwichtig
___/3P.
7. Nennen Sie ein Antonym für… Achtung: nur ein Antonym, keine Umschreibung!
…„trist“ (Z.27): freudig, glücklich, fröhlich, froh, heiter, vielfältig, hell
….„unweigerlich“: (Z.31): manchmal, möglicherweise, vielleicht
…„futuristisch“ (Z.35): altmodisch, altbacken, historisch, rückwärtsgewandt,
traditionell
___/3P.
8. Im Text wird davon gesprochen, dass der Vater zuerst „ans Ende der Welt“ (Z.1f.)
reiste. Erklären Sie diese Redensart in einem ganzen Satz.
Er reist in eine ihm ferne und bisher eher unbekannte Welt // Er reist weit
weg von der Zivilisation.
___/2P.
HINWEISE
III TEXTPRODUKTION
Bei Aufsatzthema A nennen wir das nicht ausdrücklich, um die Sus nicht auf eine WahnsinnsFiktion einzuspielen, sie sollen von sich aus gehen – aber es kann auch ein fiktives Erlebnis
erzählt werden, wenn dies thematisiert wird.
Bei Aufsatzthema B wird keine eigentliche Erörterung erwartet, wohl aber ein Stellungnahmen,
die begründet sind.
Sprachnote: Korrektheit gemäss Fehlerschema FG Deutsch berechnen (Fehler/150 Wörter...)
1 Punkt Abzug, wenn Wörtersumme fehlt!
Aufnahmeprüfung Deutsch 2015 Notenskala
72
71
70
69
68
67
66
65
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63
62
61
60
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38
37
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3
2
1
2
1.5
1