Segelmanöver
Der Katamaran wird in einer Böe sehr schnell beschleunigen, aber auch schnell wieder abbremsen.
Das macht sich vor allem bei der Wende bemerkbar. Der Kat hat oft Probleme mit den Bügen
durch den Wind zu gehen.
Wende
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Man fährt mit möglichst hoher Fahrt in die Wende hinein.
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Beim Wendemanöver des Kat muss man die Genua länger als beim Mono back stehen lassen.
Bei einem Katamaran darf man vor der Wende nicht Höhe kneifen, sonst bleibt der Kat in der
Wende stehen.
Halse
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Zum Halsen geht man wie üblich auf einen sicheren Raumschotkurs. Die zunächst flatternde und
drucklose Genua wird rübergeholt.
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Dann holt man den Traveller mittschiffs.
Man holt die Großschot dicht und fährt die Halse mit dichter Großschot.
Das Überkommen des Baumes kann man mit willigen Mitfieren des Travellers abfedern. Vorsicht!
Nun kann man wieder abfallen und das Großsegel neu trimmen.
Eine Halse ist viel bequemer als eine Wende.
Hoch-am-Wind-Kurs (Aufkreuzen)
Ein Kat fährt auch am Wind eine ziemlich hohe Geschwindigkeit, sieben Knoten und mehr – hoch
am Wind wohlgemerkt! Legt man dann aber nur noch wenige Grade zu – was bei einem Mono zu
einem höheren Kurs bei entsprechend langsamer Fahrt durchs Wasser führen würde – bleibt der
Katamaran einfach stehen.
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Beim Kreuzen nicht "Höhe kneifen"! Was die Einrumpfyacht schon nicht mag, ist dem
Mehrrumpfboot völlig zuwider.
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Besser einen raumeren Kurs wählen! Ergibt eine bessere Zielgeschwindigkeit!
Raumschot- und Vorwindkurse
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Vor dem Wind ist ein Katamaranen unschlagbar komfortabel.
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Abhilfe: Großsegel stark reffen, damit die Genua besser ziehen kann.
Frischt es aber auf und baut sich Seegang auf, muss sehr konzentriert gesegelt werden, denn das
Boot kommt schnell ins Surfen.
Mit Spinnaker geht es natürlich am besten.
Reffen
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Ist mit starkem Wind zu rechnen, immer rechtzeitig reffen! Im Gegensatz zur krängenden
Einrumpfyacht kann der Multi nur durch Beschleunigung den Winddruck abfangen. Beim
"schweren", weil beladenen Fahrtenkat mit zuviel Segelfläche bricht dann schnell die Panik aus,
wenn sich die Segellatten um die Wanten biegen.
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Die Stabilitätsgrenze eines Katamarans wird schon bei geringer Krängung erreicht.
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Zu Ihrer eigenen Sicherheit, Ihrem Wohlbefinden, der Langlebigkeit Ihres Schiffs und des Riggs
zuliebe empfiehlt es sich, die Segelfläche entsprechend der Windstärke zu verringern.
Refftabelle
Hier die Empfehlungen der Werft, je nach Kurs und Bordwindstärke:
Am Wind und raum-vorlich
Vor dem Wind und raumschots
0-18 Knoten:
0-15 Knoten:
Groß und Genua
Groß und Genua
18-24 Knoten:
15-20 Knoten:
Groß mit 1 Reff
Groß mit 1 Reff
Genua entrollt bis 1. Markierung
24-30 Knoten:
Genua entrollt bis 1. Markierung.
20-25 Knoten:
Groß mit 2 Reffs
Groß mit 2 Reffs
Genua entrollt bis 2. Markierung
30-34 Knoten:
Genua entrollt bis 2. Markierung
25-30 Knoten:
Groß mit 3 Reffs
Groß mit 3 Reffs
Genua entrollt bis 3. Markierung
34-40 Knoten:
Genua entrollt bis 3. Markierung
30-35 Knoten:
Groß mit 3 Reffs
Groß eingeholt
Genua entrollt bis 4. Markierung
Genua entrollt bis 4. Markierung