Porträt www.timbercoast.com [email protected] +49 176 7597 1355 Cornelius Bockermann Master Mariner fg Hintergrund „Wer denkt in München oder Berlin schon an die Folgen von Schiffsabgasen, während man einen Latte Macchiato mit fair gehandeltem Kaffee aus Westafrika und Mandelmilch aus Südamerika trinkt? Niemand macht sich bewusst, wie die lächerlichen 20 Cent Transportkosten für das neue Paar Sneaker aus Fernost zustande kommen oder denkt an Schwefel- und Stickoxide bei dem Kauf einer Waschmaschine.“ Cornelius Bockermann kennt die Auswirkungen hingegen sehr genau, denn er war selbst mehr als 20 Jahre lang ein Mitverursacher davon. Schon als Jugendlicher faszinierten den gebürtigen Bremer Schiffe und Seefahrt. Er absolvierte eine Matrosenausblidung, ging auf weltweite Fahrt, machte sein Kapitänspatent und studierte an der Fachhochschule Ostfriesland Nautik und Schiffsmaschinentechnik. Mit einer eigenen Reederei war er in der Schleppschifffahrt, Bergung auf See und dem Schwertransport tätig. Bockermann arbeitete für die Ölindustrie, barg Schiffe und beseitigte Wracks. Dabei wurde ihm nach und nach bewusst, welche Auswirkungen die weltweite Transportschifffahrt auf die Meere hat: Luft- und Meeresverschmutzung wie z.B. eine verrußte Arktis entlang der vielbefahrenen Handelsrouten oder zusehends versauernde Ozeane. „Umweltverschmutzung auf dem Meer? Aus den Augen, aus dem Sinn!“ Der diplomierte Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr erkannte, dass die in der Handelsschifffahrt zum Einsatz kommenden Antriebstechniken ausschließlich von wirtschaftlichen Überlegungen getrieben sind: Das eingesetzte Schweröl ist günstig in der Produktion, aber auch hochgiftig. Außerdem geben die Container-, Tanker- und Kreuzfahrtschiffe in aller Regel ihre Abgase ungefiltert in die Umwelt ab, denn eine Filtrierung der Gase, die bei der Verbrennung von Schweröl entstehen, ist teuer. Nachhaltigkeit hat bei steigender Gewinnmaximierung keinen Platz mehr. „Das weltgrößte Containerschiff, die Emma Maersk, bläst etwa 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr in die Luft – das ist vergleichbar mit einem mittleren Kohlekraftwerk“, berichtet Bockermann. „Inzwischen geht eine aktuelle OECD-Studie davon aus, dass sich die Kohlenstoffdioxidemission in den kommenden 30 Jahren noch vervierfachen wird, da auch der globale Handel weiter steigen wird.“ Bockermann ist besonders von der fehlenden Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit bei diesen Dingen überrascht. „Das Great Barrier Reef ist ein gutes Beispiel: Dessen Zustand ist inzwischen auch durch die Handelsschifffahrt katastrophal“, schildert Bockermann, der seit 2013 an der australischen Küste vor dem Riff lebt. „Die Haltung der australischen Regierung dazu ist: Wirtschaftsförderung vor Umweltschutz. Umweltschutzinitativen vor Ort sind demgegenüber nahezu machtlos.“ Bockermann begann daher damit sich mit den Techniken eines schadstofffreien Seetransports auseinanderzusetzen. Dabei suchte er Wege den Seefrachtverkehr umweltfreundlicher, ja sogar emissionsfrei zu gestalten, mit dem Anspruch dies als nachhaltige aber wirtschaftliche Alternative zum konventionellen Hochseetransport anzubieten. Zwar gab es in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Ansätze zu alternativen Antriebsarten für Handelsschiffe, umgesetzt wurden davon allerdings die wenigsten und wenn, dann meist mit mäßigem Erfolg. Dabei kennt die Menschheit bereits seit Jahrhunderten eine Technologie die bestens geeignet ist, Güter über die Weltmeere zu transportieren: der Transport mit dem Segelschiff. 100 Jahre altes Segelschiff macht Gütertransport wirtschaftlich und nachhaltig 2014 startete Bockermann mit Hilfe seines Sohnes Alexander Bockermann schließlich das Timbercoast-Projekt. Inzwischen hat er ein Team von Freiwilligen Ingenieuren, Biologen und Nautikern zusammengestellt, deren erklärtes Ziel es ist nachhaltig, umweltschonend und zu guten Konditionen für alle Beteiligten des Produktionsprozesses von Produkten Ladung um die Welt zu transportieren. Dazu restauriert das Projekt-Team in diesem Moment in Elsfleth ein fast 100 Jahre altes Segelschiff – die AVONTUUR. Mit diesem wollen die Seeleute über den Atlantik, die Inselwelt der Karibik, den Panamakanal, durch die Südsee und den gesamten Pazifik bis nach Australien segeln. Dort soll ein fester Liniendienst zwischen mehreren Häfen entlang der australischen Küste im Bereich des Great Barrier Reefs eingerichtet werden, über den mit reiner Windkraft Waren transportiert werden sollen. Das Schiff erfüllt dabei eine doppelte Funktion. Einerseits wird es als schwimmendes Versuchslabor für alternative emissionsfreie Schiffsantriebe dienen. Mittelfristig soll dies eine neue Generation emissionsfreier Handelsschiffe initiieren. Andererseits soll die AVONTUUR als Botschafterin des Projekts dienen und so auch die Menschen in Münchener und Berliner Cafés auf die Folgen von Schiffsabgasen aufmerksam zu machen. mail: [email protected] phone: +49 176 75 97 13 55 Sail online with us: facebook.com/timbercoast timbercoast @timbercoastcrew 2 Projektbeschreibung www.timbercoast.com [email protected] +49 176 7597 1355 Containerschiffe auf hoher See Ob Lebensmittel, Kleidungsstücke oder Smartphones - immer mehr Güter werden um die halbe Welt transportiert. Der zunehmende Transport droht einer aktuellen OECD-Studie zufolge die globalen Klimaziele zu gefährden. Laut OECD wird sich das internationale Frachtvolumen von 71 Milliarden Tonnenkilometern vom Jahre 2010 bis 2050 vervierfachen und infolgedessen die aus dem Frachtverkehr entstandenen CO2-Emissionen bis 2050 um 290 Prozent ansteigen lassen. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit ist der internationale Schiffsverkehr Hauptschadstoffemittent und somit Verursacher der immensen aktuellen Umweltprobleme. Handelsschiffe werden fast ausschließlich mit Schweröl betrieben. Allein die 15 größten Hochseefrachter stoßen mehr Treibhausgase aus, als alle Autos dieser Welt zusammen. Der geschätzte CO2-Ausstoß der Seeschifffahrt beträgt rund 1,12 Milliarden Tonnen CO² im Jahr. Dies sind rund 5 Prozent des weltweiten Kohlenstoffdioxidausstoßes. Zum Vergleich: Die internationale Flugindustrie liegt bei 650 Millionen Tonnen. Neben CO² werden von der Welthandelsflotte massenhaft Stickoxide, Feinstaub, Ruß und Schwefeloxide ausgestoßen. Cornelius Bockermann, Reeder, Kapitän und Seefahrtexperte, kennt diese Problematik aus erster Hand nach über 30 Jahren Erfahrung zur See. Nachdem er jahrzehntelang in und für die internationale Seeschifffahrt gearbeitet hat, startete er 2013 das Projekt TIMBERCOAST um auf die bestehenden Verhältnisse aufmerksam zu machen und einen Impuls zu setzen. Ziel von Bockermann und seinem Team ist es fair, sauber und schnell Ladung um die Welt zu segeln und mittelfristig den Bau einer neuen Generation von windbetriebenen Handelsschiffen zu initiieren. Die Botschafterin dieses Vorhabens ist 44 Meter lang und heißt AVONTUUR – ein fast 100 Jahre altes Segelschiff mit dem Bockermann und seine Crew von Europa über den Atlantik, die Inselwelt der Karibik, den Panamakanal und schließlich durch die Südsee und den gesamten Pazifik bis nach Australien segeln werden. Dort wird das 14-köpfige Team aus erfahrenen Berufsseeleuten, seemännischen Auszubildenden, freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie interessierten Mitseglerinnen und Mitseglern einen festen Liniendienst zwischen Häfen entlang der australischen Küste im Bereich des Great Barrier Reefs einrichten - einem Ort, der bereits Symbol geworden ist für die Schäden, die die internationale Schifffahrt an empfindlichen Ökosystemen anrichtet. Vor Ort wird die Avontuur, die ca. 70 Tonnen Ladung transportieren kann, an den Küstenverkehr angebunden. Nachhaltig produzierte Waren können so nahezu emissionsfrei befördert werden. Mit dem Transport möchte Bockermann in der Öffentlichkeit ein neues Bewusstsein für die Umwelt in einer bisher wenig beachteten Branche vermitteln. Dabei hat der studierte Nautiker das Ziel vor Augen, nach und nach eine Flotte alternativ angetriebener Frachtschiffe aufzubauen. Ab dem dritten Quartal 2015 bietet TIMBERCOAST einen klimafreundlichen und nachhaltigen Ladungstransport auf dem Seeweg an. Unser Schiff, die AVONTUUR und die Mitarbeiter The Solway Lass ein Schiff der in dem Great Barrier Reef unterwegs ist. Ein weiteres Kernstück des Projekts sind die Freiwilligen, welche sich hauptsächlich über die Internetseite “Helpx” bei Bockermann in der Elsflether Werft, wo der Umbau des Schiffs stattfindet, eingefunden haben. Die Freiwilligen von Timbercoast, ohne die all dies nicht möglich wäre mail: [email protected] phone: +49 176 75 97 13 55 Sail online with us: facebook.com/timbercoast timbercoast @timbercoastcrew 4 AVONTUUR Fact Sheet www.timbercoast.com [email protected] +49 176 7597 1355 Hintergrundinformationen TIMBERCOAST bietet ab dem 4. Quartal 2015 einen klimafreundlichen und nachhaltigen Ladungstransport auf dem Seeweg nahzu ohne Emissionsausstoß an. Dazu wird die AVONTUUR, unser fast 100 Jahre altes Segelschiff, zwischen Häfen entlang der Australischen Küste den Frachttransport im Bereich des Great Barrier Reefs anbieten. Historie 1920 Stapellauf und Probefahrt Auslieferung durch Werft Otto Smith als AVONTUUR, Schooner in der Binnenfahrt 1935 Gestrandet vor schwedischer Küste Verkauft und unter schwedische Flagge gebracht 1959 Einbau eines 180 PS Motors In den Folgejahren fortschreitender Rückbau des Riggs. Schließlich reines Küstenmotorschiff Erster Test zur See, 1920. 1988 Heimathafen & Flagge: Bridgetown, Barbados 1989 Heimathafen & Flagge: Road Harbour, British Virgin Islands 1990 Wiederaufbau des Riggs als Zweimast Schooner 2014 Kauf durch TIMERCOAST Rückbau zum Frachtsegler für weltweiten Einsatz Verkauft an Vela Mar Shipping Co., Panama unter Kapitän Paul Wahlen, welcher Sie wieder zu AVONTUUR umbenannte The AVONTUUR under sail on the Baltic Sea in spring of 2009. Besatzung Kapitän: Permanent: Wechselnd: Hauptdaten Cornelius Bockermann 5 Crewmitglieder 8 Trainees mail: [email protected] phone: +49 176 75 97 13 55 Länge insgesamt: Breite: Seitenhöhe: Tiefgang: Verdrängung: Werft: Ladekapazität: Sail online with us: facebook.com/timbercoast timbercoast @timbercoastcrew 44,00 m 5,87 m 2,95 m 2,10 m 210 m³ Smidt, Stadskanaal, NL 70 Tonnen 6
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