Porträt

Porträt
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Cornelius Bockermann
Master Mariner fg
Hintergrund
„Wer denkt in München oder Berlin schon an die Folgen
von Schiffsabgasen, während man einen Latte Macchiato
mit fair gehandeltem Kaffee aus Westafrika und Mandelmilch aus Südamerika trinkt? Niemand macht sich bewusst, wie die lächerlichen 20 Cent Transportkosten für
das neue Paar Sneaker aus Fernost zustande kommen
oder denkt an Schwefel- und Stickoxide bei dem Kauf einer
Waschmaschine.“ Cornelius Bockermann kennt die Auswirkungen hingegen sehr genau, denn er war selbst mehr
als 20 Jahre lang ein Mitverursacher davon.
Schon als Jugendlicher faszinierten den gebürtigen Bremer
Schiffe und Seefahrt. Er absolvierte eine Matrosenausblidung, ging auf weltweite Fahrt, machte sein Kapitänspatent
und studierte an der Fachhochschule Ostfriesland Nautik
und Schiffsmaschinentechnik. Mit einer eigenen Reederei
war er in der Schleppschifffahrt, Bergung auf See und dem
Schwertransport tätig. Bockermann arbeitete für die Ölindustrie, barg Schiffe und beseitigte Wracks. Dabei wurde
ihm nach und nach bewusst, welche Auswirkungen die
weltweite Transportschifffahrt auf die Meere hat: Luft- und
Meeresverschmutzung wie z.B. eine verrußte Arktis entlang
der vielbefahrenen Handelsrouten oder zusehends versauernde Ozeane.
„Umweltverschmutzung auf dem Meer? Aus
den Augen, aus dem Sinn!“
Der diplomierte Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr erkannte, dass die in der Handelsschifffahrt zum Einsatz kommenden Antriebstechniken ausschließlich von wirtschaftlichen Überlegungen getrieben sind: Das eingesetzte Schweröl ist günstig in der Produktion, aber auch
hochgiftig. Außerdem geben die Container-, Tanker- und Kreuzfahrtschiffe in aller Regel ihre
Abgase ungefiltert in die Umwelt ab, denn eine Filtrierung der Gase, die bei der Verbrennung von Schweröl entstehen, ist teuer. Nachhaltigkeit hat bei steigender
Gewinnmaximierung keinen Platz mehr. „Das weltgrößte Containerschiff, die Emma Maersk,
bläst etwa 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr in die Luft – das ist vergleichbar mit einem mittleren Kohlekraftwerk“, berichtet Bockermann. „Inzwischen geht eine aktuelle OECD-Studie
davon aus, dass sich die Kohlenstoffdioxidemission in den kommenden 30 Jahren noch vervierfachen wird, da auch der globale Handel weiter steigen wird.“
Bockermann ist besonders von der fehlenden Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit bei
diesen Dingen überrascht. „Das Great Barrier Reef ist ein gutes Beispiel: Dessen Zustand
ist inzwischen auch durch die Handelsschifffahrt katastrophal“, schildert Bockermann, der
seit 2013 an der australischen Küste vor dem Riff lebt. „Die Haltung der australischen Regierung dazu ist: Wirtschaftsförderung vor Umweltschutz. Umweltschutzinitativen vor Ort
sind demgegenüber nahezu machtlos.“ Bockermann begann daher damit sich mit den
Techniken eines schadstofffreien Seetransports auseinanderzusetzen. Dabei suchte er Wege
den Seefrachtverkehr umweltfreundlicher, ja sogar emissionsfrei zu gestalten, mit dem
Anspruch dies als nachhaltige aber wirtschaftliche Alternative zum konventionellen Hochseetransport anzubieten. Zwar gab es in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Ansätze
zu alternativen Antriebsarten für Handelsschiffe, umgesetzt wurden davon allerdings die
wenigsten und wenn, dann meist mit mäßigem Erfolg. Dabei kennt die Menschheit bereits
seit Jahrhunderten eine Technologie die bestens geeignet ist, Güter über die Weltmeere zu
transportieren: der Transport mit dem Segelschiff.
100 Jahre altes Segelschiff macht Gütertransport
wirtschaftlich und nachhaltig
2014 startete Bockermann mit Hilfe seines Sohnes Alexander Bockermann schließlich das
Timbercoast-Projekt. Inzwischen hat er ein Team von Freiwilligen Ingenieuren, Biologen und
Nautikern zusammengestellt, deren erklärtes Ziel es ist nachhaltig, umweltschonend und zu
guten Konditionen für alle Beteiligten des Produktionsprozesses von Produkten Ladung um
die Welt zu transportieren. Dazu restauriert das Projekt-Team in diesem Moment in Elsfleth
ein fast 100 Jahre altes Segelschiff – die AVONTUUR. Mit diesem wollen die Seeleute über
den Atlantik, die Inselwelt der Karibik, den Panamakanal, durch die Südsee und den gesamten Pazifik bis nach Australien segeln. Dort soll ein fester Liniendienst zwischen mehreren Häfen entlang der australischen Küste im Bereich des Great Barrier Reefs eingerichtet
werden, über den mit reiner Windkraft Waren transportiert werden sollen.
Das Schiff erfüllt dabei eine doppelte Funktion. Einerseits wird es als schwimmendes Versuchslabor für alternative emissionsfreie Schiffsantriebe dienen. Mittelfristig soll dies eine
neue Generation emissionsfreier Handelsschiffe initiieren. Andererseits soll die AVONTUUR
als Botschafterin des Projekts dienen und so auch die Menschen in Münchener und Berliner
Cafés auf die Folgen von Schiffsabgasen aufmerksam zu machen.
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Projektbeschreibung
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Containerschiffe auf hoher See
Ob Lebensmittel, Kleidungsstücke oder Smartphones - immer mehr Güter werden um die halbe Welt transportiert. Der
zunehmende Transport droht einer aktuellen OECD-Studie
zufolge die globalen Klimaziele zu gefährden. Laut OECD
wird sich das internationale Frachtvolumen von 71 Milliarden
Tonnenkilometern vom Jahre 2010 bis 2050 vervierfachen
und infolgedessen die aus dem Frachtverkehr entstandenen
CO2-Emissionen bis 2050 um 290 Prozent ansteigen lassen.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit ist der internationale Schiffsverkehr Hauptschadstoffemittent und somit Verursacher der immensen aktuellen Umweltprobleme.
Handelsschiffe werden fast ausschließlich mit Schweröl betrieben. Allein die 15 größten Hochseefrachter stoßen mehr
Treibhausgase aus, als alle Autos dieser Welt zusammen.
Der geschätzte CO2-Ausstoß der Seeschifffahrt beträgt rund
1,12 Milliarden Tonnen CO² im Jahr. Dies sind rund 5 Prozent des weltweiten Kohlenstoffdioxidausstoßes. Zum Vergleich: Die internationale Flugindustrie liegt bei 650 Millionen
Tonnen. Neben CO² werden von der Welthandelsflotte
massenhaft Stickoxide, Feinstaub, Ruß und Schwefeloxide
ausgestoßen.
Cornelius Bockermann, Reeder, Kapitän und Seefahrtexperte, kennt diese Problematik aus erster Hand nach über
30 Jahren Erfahrung zur See. Nachdem er jahrzehntelang in
und für die internationale Seeschifffahrt gearbeitet hat, startete er 2013 das Projekt TIMBERCOAST um auf die
bestehenden Verhältnisse aufmerksam zu machen und einen Impuls zu setzen. Ziel von Bockermann und seinem Team
ist es fair, sauber und schnell Ladung um die Welt zu segeln
und mittelfristig den Bau einer neuen Generation von windbetriebenen Handelsschiffen zu initiieren.
Die Botschafterin dieses Vorhabens ist 44 Meter lang und
heißt AVONTUUR – ein fast 100 Jahre altes Segelschiff mit
dem Bockermann und seine Crew von Europa über den
Atlantik, die Inselwelt der Karibik, den Panamakanal und
schließlich durch die Südsee und den gesamten Pazifik bis
nach Australien segeln werden. Dort wird das 14-köpfige
Team aus erfahrenen Berufsseeleuten, seemännischen
Auszubildenden, freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie
interessierten Mitseglerinnen und Mitseglern einen festen
Liniendienst zwischen Häfen entlang der australischen Küste
im Bereich des Great Barrier Reefs einrichten - einem Ort,
der bereits Symbol geworden ist für die Schäden, die die internationale Schifffahrt an empfindlichen Ökosystemen anrichtet. Vor Ort wird die Avontuur, die ca. 70 Tonnen Ladung
transportieren kann, an den Küstenverkehr angebunden.
Nachhaltig produzierte Waren können so nahezu emissionsfrei befördert werden.
Mit dem Transport möchte Bockermann in der Öffentlichkeit
ein neues Bewusstsein für die Umwelt in einer bisher wenig
beachteten Branche vermitteln. Dabei hat der studierte Nautiker das Ziel vor Augen, nach und nach eine Flotte alternativ angetriebener Frachtschiffe aufzubauen. Ab dem dritten
Quartal 2015 bietet TIMBERCOAST einen klimafreundlichen
und nachhaltigen Ladungstransport auf dem Seeweg an.
Unser Schiff, die AVONTUUR und die
Mitarbeiter
The Solway Lass ein Schiff
der in dem Great Barrier Reef unterwegs ist.
Ein weiteres Kernstück des Projekts sind die Freiwilligen,
welche sich hauptsächlich über die Internetseite “Helpx”
bei Bockermann in der Elsflether Werft, wo der Umbau des
Schiffs stattfindet, eingefunden haben.
Die Freiwilligen von Timbercoast, ohne die
all dies nicht möglich wäre
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AVONTUUR
Fact Sheet
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Hintergrundinformationen
TIMBERCOAST bietet ab dem 4. Quartal 2015 einen klimafreundlichen und nachhaltigen Ladungstransport auf dem Seeweg nahzu ohne Emissionsausstoß an. Dazu wird die AVONTUUR, unser fast 100 Jahre altes Segelschiff, zwischen Häfen entlang der Australischen Küste
den Frachttransport im Bereich des Great Barrier Reefs anbieten.
Historie
1920 Stapellauf und Probefahrt
Auslieferung durch Werft Otto Smith
als AVONTUUR, Schooner in der Binnenfahrt
1935 Gestrandet vor schwedischer Küste
Verkauft und unter schwedische Flagge gebracht
1959 Einbau eines 180 PS Motors
In den Folgejahren fortschreitender Rückbau des Riggs. Schließlich reines Küstenmotorschiff
Erster Test zur See, 1920.
1988 Heimathafen & Flagge: Bridgetown, Barbados
1989 Heimathafen & Flagge: Road Harbour, British Virgin
Islands
1990 Wiederaufbau des Riggs als Zweimast Schooner
2014 Kauf durch TIMERCOAST
Rückbau zum Frachtsegler für weltweiten Einsatz
Verkauft an Vela Mar Shipping Co., Panama
unter Kapitän Paul Wahlen, welcher Sie
wieder zu AVONTUUR umbenannte
The AVONTUUR under sail on the
Baltic Sea in spring of 2009.
Besatzung
Kapitän:
Permanent:
Wechselnd:
Hauptdaten
Cornelius Bockermann
5 Crewmitglieder
8 Trainees
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Länge insgesamt:
Breite:
Seitenhöhe:
Tiefgang:
Verdrängung:
Werft:
Ladekapazität:
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timbercoast
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44,00 m
5,87 m
2,95 m
2,10 m
210 m³
Smidt, Stadskanaal, NL
70 Tonnen
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